Forest Nights von littleluny (Sasu x Hina One-Shots) ================================================================================ Kapitel 1: Forest Nights ------------------------ Forest Nights Dann, wenn jeder seinen inneren Frieden findet. Dann, wenn die Lichter gelöscht werden. Dann, wenn alle den Weg in ihre eigene, ganz individuelle Welt finden. Dann, wenn sich die Seele von dem Hier und Jetzt löst und für einen Moment verschwindet. Dann träumt man. Und dann ist es Nacht. Und man hofft, dass man am nächsten Tag aufwacht und glücklich sein kann. Einfach glücklich. Ohne irgendwelche Ängste. Ohne Sorgen. Ohne Druck. Es schlägt Mitternacht. Der Mond ist fast bedeckt von den Wolken, die schon seit vielen Nächten den Himmel des mächtigen Feuerreiches zieren. Das Dorf versteckt unter den Blättern, Konohagakure, ist fast völlig verschlungen von der Dunkelheit der Nacht. Doch der Mond kämpft. Er kämpft um jeden Strahl, der die Welt unter ihm erhellt. Jeder hat ins Land der Träume gefunden. Die Tore, die in die Stadt hinein führen, sind verriegelt. Die Wachen sind positioniert. Doch die Nacht macht auch ihnen zu schaffen. Die Dunkelheit erdrückt ihre Gemüter. Und auch heute bekommen sie nicht mit, dass eine Kunoichi die Grenze überquert und dem Dorf für eine weitere Nacht den Rücken zukehrt. Dank ihrem Kekkei Genkai, der besonderen Fähigkeit ihres Clans, den sie so sehr hasst, ist es ihr auch wieder in dieser Nacht gelungen, unbemerkt davonzukommen. Wieder eine Nacht, in der sie es in dem großen Familienanwesen nicht ausgehalten hat. Ohne ein Ziel läuft sie hinein in den finsteren Wald, der für Ninjas in der Nacht verboten ist. Es ist einfach zu gefährlich, sagen die Ältesten immer. Doch bis jetzt ist ihr nichts geschehen und sie spürt dem Wald gegenüber eine gewisse Sympathie. Er wird genauso erdrückt von der Dunkelheit, wie ihre Seele es jeden Tag von ihrer Familie erleiden muss. Auch die Zuneigung ihrer Freunde kann dieses seelische Loch nicht stopfen. Sie können ihr nicht die Aufmerksamkeit geben, die sie benötigt, um über den Schmerz hinwegzukommen, der sie täglich von neuem übermannt. In Gedanken versunken stolpert sie durch den ihr so vertrauten Wald und spürt den unebenen und feuchten Boden an ihren nackten Füßen. Sie legt eine Hand auf ihren Unterarm, der mit einem durch Blut getränkten Verband geziert ist. Nicht einmal ihre Teamkameraden haben etwas von der Sucht gemerkt. Die Sucht sich selbst zu verletzen, um für einen kurzen Augenblick ein Gefühl der Freiheit zu erleben. Ein kurzes Gefühl von Glück. Hinata sieht sich um. Sie ist weiter gelaufen, als sie es sonst tut. Bis zum Anbruch des Sonnenaufgangs muss sie sich wieder in ihrem Zimmer befinden, damit keiner ihre nächtliche Abwesenheit bemerkt. Es ist immer wieder ein Wettlauf gegen sie Zeit. Doch der Kick, den sie dadurch bekommt, spornt sie dazu an, es wieder zu tun. Dann das Gefühl, es noch rechtzeitig geschafft zu haben, ist für sie ein kleines Fünkchen Glück, an dem sie sich erfreuen kann. Ihr Liebster ist seit Jahren fort. Der junge Mann, den sie immer still und heimlich beobachtet hat. Denjenigen, der ihr immer Kraft und den nötigen Ansporn gegeben hat, um weiterzukämpfen. Nein, es geht gewiss nicht um Naruto. Der junge Mann, der Konoha aus Hass auf seinen Bruder für immer den Rücken kehrte. Nein, es geht um Sasuke Uchiha. Er hat geschafft, was sie sich all die Jahre nicht getraut hat. Ihrer Familie und vor allem ihren Freunden den Rücken zuzudrehen und einfach abzuhauen.. In die Freiheit und glückliche Welt, die sie mit offenen Armen empfängt und ihr dabei hilft stärker zu werden und sie, das seelische Wrack, zu heilen. Die Nachricht, dass er gegangen ist, verbreitete sich im Dorf wie ein Lauffeuer. Viele Gerüchte und Spekulationen um den jüngsten Uchiha waren im Gange. Doch sie, Hinata, wusste, wie es in ihm vorging. Nur sie ganz allein weiß, wie sich das dunkle Loch das Herz nach und nach auffrisst und es in Beschlag nimmt. Ein Herz, getränkt in Dunkelheit und Schmerz. Sie bleibt stehen und sieht sich um. Leise summt sie eine Melodie, die ihre Mutter früher immer summte, wenn sie traurig war. Hinata führt dieses Ritual ihrer Mutter fort und schwelgt gleichzeitig in verschwommenen und kurzen Erinnerungen, die sie an ihre geliebte Mutter hat. Manchmal wünscht sie sich sehr, dass ihre Mutter bei ihr sein könnte, sie trösten könnte und ihr einfach über ihr glänzendes Haar stricht und für sie da ist. Aber das ist nur ein Wunsch, ein Traum, der nie in Erfüllung gehen wird. Sie seufzt und dreht sich um. Sie muss gehen, zurück zu dem Ort, an dem alles am Schlimmsten ist. Sie schaut nach oben und traut ihren Augen kaum: „Sasuke..?!“ So viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Würde er wissen, wer sie ist? Was machte er hier, so nahe an der Stadtmauer? Was hatte er vor? Und ein leichtes Gefühl der Angst übermannte sie, als sie in seine wunderschönen, dunklen Augen schaute, die sie all die Jahre lang heimlich vermisst hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)