Hass+Hass=Liebe? von Himikario ================================================================================ Kapitel 1: Zweifel ------------------ Eigentlich war alles was Edward gewollt hatte nach Hause ins sein Bett zu kommen, nur leider wurde ihm von einer unliebsamen Person ein Strich durch die Rechnung gemacht, auch wenn ihr Zusammentreffen reiner Zufall war. Envy ließ sich keine Gelegenheit entgehen ihm nach dem Leben zu trachten, so auch in dieser Nacht nicht. Sie waren in einer dunklen Seitengasse zusammengestoßen und kaum, das Envy realisiert hatte wer vor ihm stand, hatte er auch schon ausgeholt. Seine Faust traf auf den kalten Stahl Edwards rechten Armes, denn er in letzter Sekunde schützend vor sein Gesicht gehoben hatte, dennoch rutschte er einige Zentimeter zurück aufgrund der Wucht des Schlages. Erschrocken über diese plötzliche, feindliche Begegnung sorgte er nun dafür etwas Abstand zwischen sie zu bringen. „Verdammt und das ausgerechnet heute“, fluchte Edward leise murmelnd. „Ach wieso ist doch eine schöne Nacht zum sterben“, kommentierte Envy das und ging sofort wieder auf Edward los. Er hasste ihn dafür, das er alles bekommen hatte was Envy je gewollt hatte, denn ihm ist die Aufmerksamkeit seines Vaters immer verwehrt gewesen, ganz ihm Gegensatz zu diesem verdammten Knips und seinem übergroßen Haufen Blech eines Bruders. Das war im Prinzip der einzige Grund wieso Envy ihn so sehr hasste, das er ihn töten wollte, somit machte er seinem Namen alle Ehre. Jetzt war der Zeitpunkt der Abrechnung gekommen und endlich waren sie alleine und somit würde dem Knirps auch niemand zu Hilfe kommen können, diese perfekte Gelegenheit konnte Envy sich unmöglich entgegen lassen. Er trat nach Edward, aber dieser wich dem Tritt aus und Envy setzte sofort wieder mit einem Schlag nach, er musste ihn nur in die Enge treiben und ihm keine Zeit lassen, seine lästige Alchemie zu benutzen. Somit sorgte er dafür das Schlag auf Schlag und Tritt auf Tritt erfolgte, was Edward absolut keine Luft ließ, auch nur daran zu denken, Alchemie zu benutzen, war er doch beständig damit beschäftig Envy Schlägen und Tritten auszuweichen oder diese abzublocken. Dann traf ihn ein Tritt mitten in die Magengegend und Ed flog einige Meter rückwärts und schlug hart gegen eine Hauswand, bevor er unsanft auf dem Boden landete. Einige Sekunden nahm der Schmerz, der seinen ganzen Körper durchflutete, jegliche Gabe klar zu denken, das Atmen schmerzte, doch er wusste wenn er jetzt hier liegen bliebe, wäre er so gut wie tot, deswegen rollte er sich keuchend zur Seite, wohlbemerkt keine Sekunde zu früh, denn unmittelbar neben seinem Kopf landete ihm nächsten Moment Envys Faust und hinterließ einen Krater in der Erde. Panisch, denn Schmerz völlig ausblenden, rappelte er sich auf und wurde sogleich wieder zu Boden geschleudert, als Envy seine Schulter traf. Sich nach hinten rollend, schlug er nun doch endlich die Hände gegeneinander und erschuf die Klinge an seinem metallenen Arm, wie er es bereits so oft getan hatte. Sofort musste er erneut mit einem Überschlag nach hinten ausweichen, denn Envy ließ ihm keine Zeit. Doch nun setzte Edward endlich zum Gegenschlag an. Damit hatte Envy scheinbar so plötzlich nicht gerechnet, den Ed traf seinen Arm und hinterließ eine lange Spur feuchten Rotes auf Envys Arm, was diesen nur noch aggressiver zu machen schien. Sofort traf Ed ein Schlag ins Gesicht welcher ihn zurücktaumeln ließ, bis er gegen eine Wand stieß. Ein weiterer Schlag zerstörte die Wand direkt neben Eds Kopf und Envys breit grinsendes Gesicht war dem seinen so nah, dass er dessen Atem auf seiner Haut spüren konnte. Diese kurze Distanz nutzte Ed für einen Gegenschlag. Er durchbohrte Envys Brust mit der Klinge, doch dieser sprang sofort zurück, scheinbar völlig unbeschadet, wenn man von der weit offenklaffenden Wunde absah. „Verdammter Fullmetal, das wirst du noch bereuen“, drohte Envy Ed hasserfüllt. Envy sprang nun regelrecht auf Ed zu, da dieser aber nicht den Platz zum Ausweichen hatte, hielt er erneut schützend den Arm vors Gesicht und war entsetzt als er sah, wie seine Automail in ihre Einzelteile zerlegt wurde, denn das bedeutete nahezu Kampfunfähigkeit für ihn. Mit einem Gegner wie Envy konnte das sein Todesurteil sein. Der Schlag wurde zwar von der Automail gedämpft, kam aber dennoch mit einiger Wucht in Eds Gesicht an und riss seinen Kopf schmerzhaft nach links, sofort danach schleuderte ein seitlicher Tritt ihn erneut zu Boden und diesmal war Envy sofort hinterher. Mit der Schnelligkeit einer Raubkatze, stürzte er sich auf sein Opfer und nagelte ihn mit Beinen und Armen am Boden fest, unfähig sich zu befreien wand er sich verzweifelt unter Envy, was dieser sichtlich genoss. Denn sein Grinsen wurde immer breiter und er blickte triumphierend auf ihn hinab. Envy verspürte in diesem Moment eine unglaubliche Selbstgefälligkeit, diesen Bastard völlig hilflos unter sich zappeln zu sehen, gab ihm ein Gefühl von Macht. „Noch irgendwelche letzten Worte, Fullmetal?“, fragte Envy hochnäsig und erhob dabei schon mal seinen linken Arm und ballte die Faust für den Todesschlag zusammen. Edward spürte den angespannten Körper Envys auf sich und konnte regelrecht sehen, wie sich alles in ihm krampfhaft verhärtete. Er würde zweifelsfrei all seine Kraft in diesen Schlag legen, es wäre sein Todesurteil, das wusste Edward genau. Todesangst packte ihn und ließ ihn noch einmal all seine versteckten Kräfte aufwenden in dem Versuch Envy, doch noch abzuschütteln, allerdings thronte dieser auf ihm wie ein Löwe auf einer Garzelle, er rührte sich keinen Millimeter. Edward überkam pure Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Tränen stiegen ihm in die Augen, weil er es nicht geschafft hatte seine Fehler von damals wieder gut zu machen, noch immer steckte die Seele seines Bruders in der Rüstung und nun sollte er nie die Gelegenheit bekommen, ihm seinen originalen Körper zurückzugeben, welch eine Schande. Tränen seiner unerfüllten Schuld rannen über seine Wangen, während er Envys Faust genau auf sich zusteuern sah. Er schloss die Augen und erwartete denn alles beendenden Schmerz. Ein dumpfes lautes Geräusch erklang, doch der Schmerz blieb aus. Verwirrt öffnete er die Augen. Neben ihm stieg eine kleine Staubwolke auf, er hatte daneben geschlagen, Edward lebte noch. Für einen Moment durchflutete eine ungeheure Erleichterung Edward, dennoch fragte er sich woher dieser plötzliche Sinneswandel rührte. Kurz verharrte Envys Faust noch in der Erde, doch dann zog er sich komplett zurück, klopfte sich seine Sachen ab und verschränkte die Hände hinterm Kopf während er sich zum gehen wand. „Das wäre viel zu einfach“, murmelte er und verschwand in der Dunkelheit, zurück ließ er einen sehr verwirrten und dennoch erleichterten Edward. Envy verstand sich selbst nicht mehr. Wieso hatte er ihn nicht einfach getötet? Eigentlich war es ihm doch scheißegal ob es nun einfach war oder nicht und wenn sie zu 5 gegen einen einzigen Alchemisten gekämpft hätten, wäre es auch kein Problem gewesen ihn zu töten. Was zum Teufel hatte ihn dazu geritten Fullmetal am Leben zu lassen? Er hatte ihn immer gehasst, wollte ihn schon immer umbringen, da war die Gelegenheit, wieso hatte er sie nicht ergriffen? Hatte er etwa Mitleid mit diesem Knirps gehabt. Envy schüttelte verwirrt den Kopf. Nein, dass konnte unmöglich sein, er und Mitleid? Vor allem ausgerechnet bei Fullmetal? Irgendwas stimmte nicht mit ihm, er verstand sich ja selbst nicht mehr. Was auch immer es war, nächstes Mal würde er ihn töten, ganz bestimmt. Sobald Envy die Kirche betrat kam ihm Wrath entgegen scheinbar bester Laune. „Gibt es irgendwas Neues?“, fragte er neugierig. Envy sah ihn mürrisch an und meinte:“ Was soll es schon Neues geben?“ Wrath schaute misstrauisch. „Was guckst du so blöd?“, brüllte Envy ihn an, was Wrath ein Grinsend entlockte. „Irgendwas beschäftigt dich doch...“, stellte Wrath fest. „Ach halt die Klappe und geh spielen“, knurrte Envy verärgert während er weiterging. „Komm schon, erzähl es mir...“, bettelte Wrath aufdringlich, doch das war der Moment in dem Envy der Geduldsfaden riss. Er verpasste Wrath einen ordentlichen Schlag in die Magengegend, welcher ihn zusammensinken und nach Luft schnappen ließ. Envy lief weiter, als wäre nichts gewesen und ließ Wrath einfach dort liegen. Mitleid war etwas für die Schwachen und Envy war keineswegs schwach. Seine nächste Begegnung mit Fullmetal würde anders laufen. Zu diesem Zeitpunkt versuchte er immer noch die zarte Stimme in seinem Kopf zu verdrängen, die ihm zuflüsterte, das da noch ein anderes Gefühl war, welches er mit Edward verbannt, doch er wollte es zu diesem Zeitpunkt noch nicht wahrhaben. Ed hatte es irgendwie zurück ins Hotel geschafft, mit seinen Kräften am Ende stand er, sich mit einem Arm abstützend, vor ihrer Zimmertür, er klopfte. Sofort öffnete Al und setzte gerade zu einem, „Wo warst du so la...“, an. Denn Rest verstand Ed nicht mehr ihm wurde schwarz vor Augen, seine Kräfte hatten ihn verlassen was dazu führte das er in sich zusammensank. Das letzte was er wahrnahm war das kalte Metal der Rüstung an die er Als Seele gebunden hatte. Als Ed wieder erwachte spürte er als Erstes den Schmerz, der bei jeder noch so kleinen Bewegung wie ein Feuer durch seinen Körper jagte. Das alles war alleine Envys Schuld, aber er lebte wenigstens noch. Er schlug die Augen langsam auf, heftig gegen das helle Licht anblinzelnd, welches den gesamten Raum durchflutete. Schnell stellte er fest, das er sich nicht in dem Hotelzimmer befand, alles deutete auf ein Krankenhaus hin, so auch die Verbände, die nahezu seinen ganzen Oberkörper bedeckten. Al saß zusammengesunken in einer Ecke, er musste sich in einer Art Schlaf befinden. Edward wollte ihn nicht stören, deswegen schwieg er. Vorsichtig versuchte er sich aufzusetzen, er konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken, denn sein gesamter Körper wehrte sich gegen diese Bewegung mit stechenden Schmerzen. Letztendlich war Ed heilfroh als er sich in einer halbwegs aufrechten Position befand. Da er jetzt Zeit hatte und sowieso nichts anderes tun konnte, dachte er noch einmal zurück an seine Begegnung mit Envy. Wieso hatte Envy ihn letztendlich doch nicht getötet? Ed war sich so sicher, das er ihn töten würde. Wieso hatte er sich im allerletzten Moment dagegen entschieden? Es war nicht so, das er nicht heilfroh über diese Fügung des Schicksals gewesen wäre, aber dennoch war ihm nicht klar, was Envy so plötzlich aufgehalten hatte. Für Ed gab es augenscheinlich keinen ersichtlichen Grund, wieso Envy ihn hätte verschonen sollen. Er hatte nicht die geringsten Hemmungen zu töten, das wusste Ed bereits nur schmerzhaft gut, also wieso fing er gerade jetzt damit an, welche zu entwickeln? War Envy vielleicht tief im Inneren doch nicht ein so schlechter Kerl, wie er es gerne andere glauben machen wollte? Die Begründung das es zu leicht gewesen wäre, klang aus seinem Munde völlig absurd, aber was war es dann? Vielleicht würde Ed es bei ihrer nächsten Begegnung erfahren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)