Therapie-Liebe von Tsuki14 (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 17: Mutterliebe ----------------------- Hey hey, meine Lieben! Eure liebe Tsuki14 ist wieder da und hat euch auch gleich ein neues Kapitel mitgebracht, welches ich gern brandzess widmen möchte, da sie mir eine wunderbare Inspiration gegeben hat und schöne Zitate schrieb. Danke! Außerdem möchte ich dieses Kapitel besonderen Menschen in meinem Leben widmen. Meinen wahren Freunden, die in so vielen leidvollen Stunden bei mir waren, voller Geduld und Aufmerksamkeit waren und mir zuhörten, wie es Sasuke in diesem Kapitel bei Naruto tun wird. Vielen Dank für eure Treue und für eure wunderbare Freundschaft. Dank euch bin ich dazu fähig, solche Worte niederzuschreiben und solche Geschichten entstehen zu lassen. Danke für alles. Shiromi danke ich mal wieder für ihre tolle Beta-Leistung~ Vielen Dank, Hase~♥ http://www.youtube.com/watch?v=fwOJ_Vgspa0 __________________________________________________________________________________ Mutterliebe Unbarmherzig schien die Sonne durch das Fenster hinein, riss den jungen Uchiha unsanft aus den Schlaf. Genervt seufzte dieser auf bevor er sich nach einigen Minuten schleppend erhob und im Badezimmer verschwand. Dort stellte er sich, noch immer ganz verschlafen, unter die Dusche und genoss das heiße Nass, welches seine blasse Haut liebkoste. Langsam wurde sein Kopf klar und die Gedanken ordneten sich, doch hätte er diese am liebsten verdrängt. Verdrängt, dass er so dumm gewesen war. Verdrängt, dass er vielleicht eine Tür geschlossen hatte, welche er nie wieder öffnen konnte. Verdrängt, dass er ihm so weh getan hatte. Vor all diesen Leute. //Kannst du mir das je vergeben, Naruto?//, fragte er sich schmerzlich während er sein schweres Haupt gegen die eisigen Fließen stützte. Müde und schweißgebadet erhob er sich und wanderte durch den dunklen Flur der Wohnung, ehe er im Bad ankam, die Tür hinter sich schloss und den Schlüssel um wandte. Langsam, Schritt für Schritt, bewegte er sich auf den Spiegel zu bevor er inne hielt. Unentschlossen hob er seinen Blick und schaute in leere, saphirblaue Augen, die ihn tot anstarrten. Diese Augen, sie schmerzten in seinem Herzen, doch taten sie seiner Seele mehr weh, spiegelten sie doch ihr Abbild wieder. Ein Bild, vor Pein verzerrt. Ein Bild, in Tränen ertränkt. Ein Bild der unendlichen Schwärze… Mit trägen Schritten schlich er den Flur entlang, schnappte seine Schlüssel und verließ das Haus. Draußen angekommen schaute er in den strahlenden blauen Himmel, der bereits über ihn regierte, so unendlich tief war, wie die blauen Augen des Blonden. //Werden sie je wieder so strahlen? Werden sie je wieder lichtdurchflutet sein? Wirst du mir je vertrauen, Naruto? Werde ich jemals alles wissen und dich lieben dürfen? Mein Herz fühlt sich so schwer an. So träge. Bin erschöpft von all diesen Gedanken, von all diesen Nächten. Wenn ich schon nach so wenigen Tagen, so erschöpft bin, wie ermüdet bist du dann? Wie lange erträgt dein Körper schon diese Schlaflosigkeit? Diese Erschöpfung? Bist du des Kampfes nicht müd, Naruto?// Mit diesen Gedanken stieg er mutlos in sein Auto und fuhr los. Er hasste dieses Gefühl. Diese Leere. Er hasste es, wenn er aufgab. Was gab er eigentlich auf? Die Rettung eines Menschen? Was ließ ihn nur so an sich zweifeln? Die Mauer des Blonden, die er einfach nicht niederreißen konnte? Hatte er überhaupt Risse hinterlassen oder waren all seine Worte und all seine Bemühungen einfach an dem kalten Stein abgeprallt? Konnte er Naruto überhaupt das Licht zeigen? Er hasste es. Diese Ungewissheit. Er hasste es. Keinen Sieg zu sehen… Eiskaltes Nass prasselte auf seinen geschundenen Körper nieder, riss ihn endgültig aus der peinigenden Welt der Träume, erlöste ihn von all der Qual. Genießerisch schloss er seine Seen und lehnte sein Haupt gegen die weißen Fließen. //Subaru…Wie immer warst du da…Hast mich gehalten bis zur letzten Träne. Du warst da und bist geblieben. Wirst du nie gehen? Wirst du mich immer halten, guter Freund? Dabei hab ich dir so viel Pein gebracht. Hasst du mich nicht? Es ist mir egal…Du bist bei mir. Nur das ist wichtig. Nichts bedeutet mir mehr. Nur für dich will ich atmen. Nur für dich will ich leben. Nur für dich, Subaru…// Gedankenverloren drehte er das Wasser ab und stieg aus der Dusche, zog sich rasch an und verschwand aus dem Bad, bedacht darauf kein einziges Geräusch zu machen. Er war da. Und wenn er ihn hören würde, hätte er dieses Spiel verloren… Mit leisen Füßen schlich er die Treppe hinunter bis er die Küche erreichte, wo er erleichtert auf seufzte. „Guten Morgen, mein Schatz!“, lächelte ihm seine Mutter entgegen. Naruto erwiderte nichts, hielt Inne um die Schönheit seiner Mutter zu betrachten. Wie sehr er sie doch liebte. Ihr langes, rotes Haar, welches immer so wunderschön nach Blumen roch. Ihre sanften schwarzen Seen, die ihn stets mit so viel Liebe und Wärme anblickten. Und ihr wunderschönes Lächeln, zu dem nur sie fähig war. Seine Mutter. In diesem Lächeln lag alles, was er brauchte um zu leben. All ihre Liebe für ihren Sohn lag in diesem Lächeln. All ihre Freude über das Leben ihres Sohnes lag in diesem Lächeln. All ihr Herz wurde von diesem, so unbeschreiblich schönem Lächeln, wieder gespiegelt. Er liebte sie. Mehr als jeden anderen. Es war seine Mutter. Uzumaki Kushina… Die Frau, die ihn immer gehalten hatte, immer für ihn gesorgt hatte. //Mama, was würdest du ohne mich machen? Würdest du schreckliche Tränen weinen?// „Mama, ich liebe dich.“, wisperte er leise bevor heiße Tränen seine kalten Wangen liebkosten. Augenblicklich schwand die Freude aus Kushina´s Augen, doch ihr liebliches Lächeln zierte weiterhin ihre Lippen, als sie ihren Sohn zärtlich in ihre Arme schloss. „Ich liebe dich auch, mein Baby. Ich liebe dich auch. Alles wird gut, Mama ist ja da. Alles wird gut…“, ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauch. Ein sanftes Streicheln, welches sein Herz so sehr beruhigte. Nur dieses Streicheln vermochte es so zu umarmen. Er brauchte keine andere Liebe. Er brauchte nur die warmen Arme seiner Mutter. Noch immer lustlos betrat der junge Uchiha das Schulgebäude, wo er auch sogleich Jiraya und Tsunade in die Arme lief. „Sasuke, alter Freund! Du siehst ja richtig betrübt aus!“, lachte ihm der Alte entgegen bevor er von diesem einen harten Schlag auf die Schulter bekam. Sasuke zwang sich zu einem abscheulichem Grinsen und erwiderte mit eisiger Stimme: „Guten Morgen.“ //Gott, Sasuke! Als Psychologe solltest du das besser können!// Als hätte Jiraya seine Gedanken gelesen, sprach er genau diese Worte aus, was Sasuke nur mit einem Knurren kommentierte. „Läuft es schlecht mit Naruto?“ „Jiraya, was willst du?“ „Das du dem Bengel hilfst! Minato leidet darunter und der Junge auch. Unternimm endlich etwas.“ Wütend wandte sich der Schwarzhaarige um und blickte fest in die dunklen Augen seines Gegenübers. „Willst du mich verarschen, Jiraya? Meinst du das ist so leicht? Dieser Junge ist so verdammt sensibel und zugleich ist er knochenhart! Das ist…-“ „…Sie machen es sich nur schwer.“, unterbrach ihn eine sanfte Stimme. Als Sasuke in die smaragdgrünen Augen blickte, wuchs sein Zorn bis ins Unermessliche an. „Was willst du schon wieder hier?“ Ein leises Lachen entfloh den Lippen des jungen Rothaarigen. „Ich vermisse meinen Wegbegleiter und wollte Naru fragen, ob er über den Verbleib von Subaru etwas weiß.“, erwiderte Teru mit kalter Stimme bevor er weiter sprach: „Sie müssen ihm einfach nur Zeit geben. Setzten Sie sich doch einfach still vor ihm oder stellen Sie ihm gezielt fragen. Wie ich gestern sagte. Erwähnen sie ihren Namen. Darauf wird er reagieren. Sprechen Sie ihn auf die Beziehung von ihm und Subaru an. Warum lassen Sie sich einfach nicht die Fragen beantworten, die Ihnen durch den Kopf gehen?“ „Das ist nicht so einfach! Aber das muss ich mir von niemanden sagen lassen, der keine Ahnung von Psychologie hat!“ „Sollte ein Mensch, der selbst Schmerz mit sich trägt, dass nicht am besten wissen? Sollte ich ihn nicht viel besser kennen als Sie? Ich habe ihn durch die schmerzende Zeit seines Lebens begleitet. Ich bin es gewesen, der ihn zu einem Maskenträger gemacht hat. Ich kenne Naruto besser als Sie. Das können Sie gar nicht anzweifeln.“ „Doch, dass kann ich sehr wohl!“ „Ach ja? Wer ist denn Sayuri? Hat er sie geliebt oder waren sie nur Freunde? War Sasori wirklich der Grund, warum er mit dem Ritzen anfing, Sasuke-kun?“ Sein Blick war eisig während er auf Sasuke zuging und diesen mit seinen Augen fixierte. „Warum ist Naruto wohl immer so erschöpft? Was plagt ihn nur so? Wissen Sie es? Seine Aufopferung. Woher rührt sie? Woher kommt sie, wissen Sie das? Nein, all diese Fragen können Sie mir nicht beantworten, aber ich weiß auf jede einzelne die Antwort. Sie sind nichts im Vergleich zu mir. Ich weiß alles über ihn und daher weiß ich auch ganz genau, wie Sie ihm helfen können.“ „Wenn du all das weißt, wieso hilfst du ihm dann nicht? Wieso lässt du mich diese Arbeit machen?“, zischte Sasuke bebend, ballte seine Hände zu Fäuste. Dieser Junge machte ihn so rasend. So unglaublich wütend. Warum nur? // Er hat recht. Mit jedem Wort! Das…// „Dafür gibt es mehrere Gründe, Sasuke-kun. Erstens: Sie haben sich dieses Spiel mit Naruto ausgesucht! Also stehen Sie Ihren Mann und spielen es gefälligst zu Ende. Zweitens: Weil ich selbst viel zu emotional wär und meine Liebe Naruto belasten würde, wegen Subaru. Drittens: Weil ich mich eben noch um diesen Deppen kümmern muss! Viertens: Weil Naruto nicht von mir gerettet werden will.“ „Verstehst du es nicht? Er will es von niemanden!“ „Verstehen Sie es nicht? Er kann nicht um Hilfe bitten. Es spricht gegen jedes Prinzip von ihm. Helfen Sie ihm, oder lassen Sie es. Aber hören Sie auf rum zu jammern! Noch ist nichts verloren! Naruto trägt nichts nach! Entschuldigen Sie sich einfach und dann reden Sie mit ihm! Was ist daran so schwer,…“ Weit beugte sich der junge Miyagi herunter, bis er nah an Sasuke´s Ohr war. „…Sasuke-kun?“ Mit diesen Worten wandte sich Teru ab, ließ dem Uchiha keine Zeit zum Antworten… „Geht es wieder, mein Schatz?“, fragte sie mit ruhiger Stimme und strich immer wieder über das Gesicht ihres Sohnes. Dieses nickte nur stumm und wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. Leise lachend hauchte sie Naruto einen Kuss auf die Stirn bevor sie sich umwandte und ihm sein Frühstück auf den Tisch stellte. „Liebling, iss schnell! Dein Bus kommt bald.“ Zärtlich lächelnd ruhten seine saphirblauen Augen auf den Rücken seiner Mutter. //Ich liebe dich dafür, Mama. Genau dafür.// Schweigend setzte er sich an den Tisch und frühstückte schnell bevor er in demselben Tempo das Haus verließ. Gerade noch so bekam er seinen Bus und war nun, musikhörend, auf den Weg zur Schule. //Wie es wohl Sasuke geht? Ob er sich bei mir entschuldigt?// *…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………* Die Wut in ihm kochte, brachte ihn nahe zu um den Verstand, doch zwang er sich zur Ruhe und holte tief Luft. „Wer ist dieser junge Mann, Sasuke?“, fragte Tsunade und ließ ihren Blick musternd über Teru gleiten, der mit aufmerksamen Augen zum Eingang schaute, und lässig an der Wand lehnte. „Ein Freund von Naruto. So weit ich weiß.“ „Laut diesem Jungen scheinst du ja nicht viel zu wissen, Sasuke.“, erwiderte Jiraya und schaute ihn leicht gereizt an, doch erwiderte er diesen Blick mit dem gleichen Zorn. „Ihr denkt alle, dass das so einfach ist.“ „Du hast recht, Sasuke. Das ist gar nicht so leicht. Aber du wirst für einen Profi gehalten! Man sagt dir nach, dass du bereits die härtesten Fälle geknackt hast und jetzt? Jetzt scheiterst du einen kleinen Schuljungen? Das ist lachhaft.“ Ein lautes Seufzen verließ die Lippen der jungen Blonden. „Hört beide damit auf! Es reicht jetzt. Jiraya, ich kann dich verstehen. Naruto bedeutet dir unheimlich viel, aber du musst auch Sasuke verstehen! Er geht da mit viel Ruhe ran und ist es nicht gerade das, was Naruto Sicherheit vermittelt? Er wird von Sasuke weder gehetzt, noch gedrängt…-“ „Da kommt er…“, unterbrach sie Sasuke, weshalb sie sich so gleich zum Eingang umwandten. Mit müdem Blick und schlaffer Haltung betrat Naruto das Schulgebäude, richtete seinen Blick sogleich zu Boden. //Wieso immer diese Demutshaltung?//, fuhr es Tsunade fragend durch den Kopf. „Darling!“, rief die sanfte Stimme Teru´s, ließ Naruto erschrocken aufschauen. Doch seine Verwirrung, wich der Freude, als er das rote Haar seines Freundes erblickte. „Teru!“, lachte er leise und legte seine Arme zärtlich um den zierlichen Körper seines Freundes. „Wie geht es dir?“ „Ganz gut.“, erwiderte Naruto grinsend. Teru schaute ihn nur mit einem harten Blick an, was Naruto ein lautes Seufzen entlockte. „Mal etwas anderes! Was suchst du hier? Kann ich etwas Bestimmtes für dich tun?“ „Um ehrlich zu sein, Naru…Ja. Weißt du, wo Subaru steckt? Er verschwand gestern so eilig, kam jedoch nicht heim.“, entgegnete er und setzte sich in Bewegung. Naruto folgte ihm zögerlich, blieb aber nach wenigen Metern stehen. „Er war bei mir. Und ging erst sehr spät…“ „Aber doch nicht erst heute morgen?“ „Nein. Er müsste eigentlich zu Hause sein. Vielleicht hat er einen Abstecher gemacht?“ „Meinst du?“ „Es ist Subaru!“, lachte der Blonde und holte die Distanz auf, die sich zwischen ihm und Teru gebildet hatte. Dieser blickte ihn mit seinen sanften, grünen Augen an bevor sich ein liebliches Lächeln auf seine Lippen legte. „Ich werde ihn mal suchen gehen. Du hast bestimmt recht. Er treibt sich sicher nur irgendwo rum, wo ihn mal wieder niemand findet. Pass auf dich auf, Naru.“, sprach er mit leiser Stimme und hauchte dem Blonden einen Kuss auf die Stirn, doch dann fiel ihm das Handgelenk des Blonden auf. Laut seufzte er auf und fuhr sich müde durchs Haar. Schweigend ging er an Naruto vorbei, doch hielt er nach wenigen Minuten Inne und wandte sich wieder um, blickte in die Seen Naruto´s. „Weißt du, ich kannte mal einen Jungen, der durch die Hölle gegangen war. Ich weiß gar nicht wie sehr gelitten hat, Naruto. Er hat so viele Nächte geschrien, geweint und ist in so vielen Nächten gestorben. Aber nach jedem Tod ist er aufgestanden, hat sein Schwert aus Muttererde gezogen und hat gekämpft. Dieser Junge kannte die Bedeutung von Krieg und Tod. E kannte die Bedeutung von Leben. Aber weißt du welche Bedeutung er am Besten kannte? Die Bedeutung des Satzes: „Kämpfe so lange, bis du wirklich verloren hast.“ Und wie er sie kannte! Denn er gab nie auf und hat sich nie unterkriegen lassen. Dieser Junge war 12 als seine Geschichte begann. Er war ein Kind und doch hatte er gekämpft. Für seine Freunde. Für sein Leben. Für seine Liebe. Für seine Familie. Er hat immer alles gegeben, weißt du? Bis zum letzten Atemzug. In jeder Schlacht kämpfte er so lange bis er am Boden lag und selbst dann kroch er weiter und versuchte zu leben, zu beschützen. Er hat stets alles gegeben. Weißt du Naruto, ich hab ihn eine Weile nicht gesehen und hatte geglaubt, er wäre noch am Leben, aber als ich wieder in seine Heimatstadt kehrte, musste ich feststellen, dass dieser starke Junge gestorben war. Ich hab sein Schwert gesehen. Versenkt in Muttererde. Bewachsen von Gras und Blume. Geküsst von tausend Sonnenstrahlen und doch ruht es, obwohl es dort draußen noch eine Schlacht gibt, welche er hätte schlagen müssen. Welch Schande, dass eraufgegeben hat. Wahrlich traurig.“ Es verstrichen einige Minuten bis Teru seinen Blick abwandte und in der entgegenkommenden Menge verschwand. Eine Weile schaute er ihm noch nach, war zu fasziniert und zugleich viel zu schockiert von den Worten seines besten Freundes. //Was…Was wollte er damit sagen? Meinte er mich? Bin ich wirklich…tot? Ja, er meinte mich. Ich habe aufgegeben…Aufgegeben zu kämpfen…// Mit müdem Blick strich er sich über sein verbundenes Handgelenk bevor er sich um wandte und an Sasuke vorbei ging, ohne diesen zu beachten. //Wieso atme ich noch?// Als der Blonde einfach an ihm vorbeiging, fühlte sich sein Herz tonnenschwer an und er hatte das Gefühl, als würde es in Millionen Scherben zerspringen. Wieso schmerzte es nur so sehr? Warum nur schlug sein Herz so schnell für einen kleinen Jungen? Sasuke war am Ende seiner Weisheit, wusste keinen Rat mehr, war einfach nur leer und zugleich gefüllt von tausenden Gedanken. Würde das je enden? „Nun dann, Sasuke! Wir haben jetzt Unterricht. Bis später.“, verabschiedeten sich Tsunade und Jiraya bevor auch sie in der Menschenmenge verschwanden, den jungen Uchiha allein zurückließen. *…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………* Seicht wehte der Wind durch das Grün der Bäume, spielte eine wunderschöne Melodie. Ein sanftes Lächeln ruhte auf seinen Lippen während er in die Knie ging und die weißen Rosen auf die Erde niederlegte. „Oh, geliebte Sayuri, wie sehr du uns fehlst! Wie sehr du ihm fehlst! Er hat dich geliebt! So sehr…Du warst seine große Schwester, alles was er gebraucht hatte, um sich nicht zu verlieren. Wieso, kleiner Vogel, musstest du schon gehen? War diese Welt denn wirklich so schrecklich? Oh Liebes, wir würden alle so viel geben, nur um dich ein letztes Mal in den Armen zu halten. Kleiner Vogel,…-“ „…-wir lieben dich alle so sehr…“, hauchte eine sanfte Stimme hinter ihm in den Wind, ließ ihn erschrocken zusammenfahren, doch augenblicklich legte sich wieder ein Lächeln auf seine Lippen. „Ich wusste, dass du sie besuchen würdest. Wolltest du sie um Rat fragen? Was wir tun sollen? Wegen Sai?“ Stumme, heiße Tränen benetzten seine Wangen während er sich vorbeugte und einen Kuss auf den kalten Stein hauchte, sanft über die Gravur strich: „Hier ruht Kurosaki Sayuri. Geliebte Freundin und Tochter. Geboren am 18.06.1994 – Verstorben am 28.06.2007 Ruhe in ewigen Frieden, kleiner Vogel“ Noch immer schweigend erhob er sich, seinen Blick weiter auf ihr Grab gerichtet. „Sie hätte nicht sterben müssen…“ „Subaru, es war ein Unfall. Wie hätten wir das verhindern können?“ „Wir hätten hinter Naruto stehen müssen! Dann hätte sie ihm geglaubt und sie hätten sich nie gestritten! Wir…-“ „Nein! Tu das nicht, Subaru! Reicht es nicht, wenn er an dieser Schuld zerbricht? Dieses Auto hat sie getötet! Dieser Fahrer! Dieser Regen! Ihre Wut! Es war ein Unglück, etwas Tragisches, woran nur die Beteiligten die Schuld tragen. Weder du, noch Naruto. Weißt du wer nicht hätte sterben müssen? Kisuke, Ryou, Taka, Sou, Yuta, Yuki… Deren Tode hätten wir verhindern können, aber nicht Sayuri´s…“ „Sie soll heimkommen…“, weinte er leise bevor sich sanfte Arme um seinen Hals legten und ihn sachte an Teru´s Oberkörper drückten. „Egal wie sehr wir es uns wünschen, sie wird nicht heimkommen…Sie ist uns so fern…Ich weiß, Subaru…Ich weiß…Sie fehlt uns allen so sehr. Ihr helles Lachen, ihre verrückte Art, ihre Sucht nach Süßigkeiten und kariertem Kram…-“ „Und Punkte und Enten!“ „Ja! Und Eis! Erdbeereis, wie sehr hat sie all diese Dinge geliebt? So sehr wie uns?“ Nun fanden auch über seine Wangen heiße Tränen ihren Weg, liebkosten seine bleiche Haut. „Ja, so sehr, wie sie uns liebte. So sehr, wie sie die Reinheit weißer Rosen liebte…“ „Leb wohl, Sayuri-chan…“, hauchte Teru leise in den warmen Sommerwind während er stumm seine Tränen weinte und seinen besten Freund in seinen Armen hielt. „Leb wohl, kleiner Vogel…“, hauchte Subaru leise in den Wind und weinte schweigend seine Tränen, genoss die sanften und warmen Arme seines Freundes, die ihn ganz fest hielten, ihm alle Sicherheit der Welt schenkten. *…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………* Lautes Läuten ging durch das gesamte Schuldgebäude, ließ ihn erschrocken zusammenfahren. War es schon so weit? Wohin waren die Schulstunden gegangen? Wieso nur verging die Zeit immer so schnell, wenn er vor sich her dachte? Ein lautes Seufzen überkam seine Lippen. //Ich vermisse dich Gaara! Wenn du nicht da bist, höre ich einfach nicht auf zu denken und das ist so ermüdend...Wie es dir wohl geht? Ist alles okay, guter Freund? Wo bist du nur?// „Naruto?“, ertönte eine feste Stimme, riss ihn brutal aus seiner Gedankenwelt. Erschrocken hob Naruto seinen Blick an und schaute in die Gesichter seiner Lehrer. „Ja, Asuma-Sensei? Jiraya-Sensei?“ „Naruto, ich würde mich gerne bei dir entschuldigen. So, wie ich mich letztens verhalten hab… Wie soll ich sagen? Ich war nicht fair zu dir und hab viel zu heftig reagiert. Ich mache mir einfach nur Sorgen, aber jetzt weiß ich damit umzugehen. Ich möchte mich für mein Verhalten entschuldigen. Es tut mir leid.“, entgegnete ihm Asuma und blickte ihn entschuldigend an, weshalb er sich lächelnd erhob und erwiderte: „Ist schon in Ordnung, Sensei! Aber bitte sorgen Sie sich nicht um mich. Mir geht es gut!“ Der Schwarzhaarige lächelte ebenfalls und nickte bevor er sich abwandte und den Raum verließ, Jiraya zurückließ. „Kann ich etwas für Sie tun, Sensei?“, fragte Naruto noch immer lächelnd und packte seine Tasche. „Dein Vater sorgt sich sehr um dich, Naruto. Du solltest dringend mit ihm reden.“ „Das habe ich bereits, Sensei. Aber was soll ich gegen den Unglauben meines Vaters tun? Ich kann es leider nicht ändern.“ „Naruto, jeder sieht wie sehr du leidest…“ Ein leises Lachen entfloh den Lippen des Blonden bevor dieser seinen Blick anhob und direkt in das Schwarz seines Lehrers schaute. „Weil sie alle genau das sehen wollen! Ich leide nicht, aber ihr scheint euch das alle zu wünschen…“ „Naruto! Du weißt ganz genau, dass das nicht stimmt! Wieso behauptest du das?“ „Wieso lasst ihr mich alle nicht einfach in Ruhe?“, zischte er wütend und schulterte seinen Rucksack. „Weil du uns wichtig bist.“ Wieder lachte der junge Uzumaki auf. „Ja, klar. Und ich liebe die Sonne!“, sein Sarkasmus war stechend, wirkte nahezu tödlich, zerfetzte es doch sein altes Herz. „Ich will lediglich meinen Frieden und möchte jetzt gern meine Strafe absitzen, wenn das okay für Sie wäre, Sensei?“ „Aber natürlich.“ Mit diesen Worten ging Jiraya zur Seite und ließ den Blonden ziehen. Müde fuhr er sich über sein Gesicht und ließ sich auf einen der vielen Stühle nieder. „Du hattest Recht, Minato…“ *…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………* Das leise Klopfen an seiner Tür ließ ihn aufschauen und seine Brille abnehmen. „Herein.“, sprach er mit fester Stimme und erhob sich. Es dauerte nur wenige Sekunden bis sich die Tür öffnete und Naruto eintrat, was den jungen Uchiha völlig verwunderte. „Naruto?“ „Wieso so überrascht? Hab ich jetzt nicht eine Sitzung bei Ihnen?“ „Ja…Ja natürlich, aber ich hatte nicht gedacht…-“ „...Dass ich Sie besuchen komme, nach gestern?“, unterbrach ihn Naruto gelangweilt und setzte sich auf seinen üblichen Platz. Sasuke tat es ihm gleich. „Gewiss…“ „Ich bin nicht nachtragend und weiß, dass Ihre Gefühle im Spiel waren. Nicht sehr professionell, meinen Sie nicht auch, Sasuke-kun?“, provozierte ihn der Blonde, was ihn schmunzeln ließ. //Teru hatte wirklich recht…// „Nun, wie soll ich sagen? Bei dir lässt mein Profi eben rapide nach…Allerdings Naruto…Seit wann so kooperativ? Das hättest du als Vertrauensmissbrauch ansehen können. Ich nehme an, du hast Rededrang?“ „Tze! Lächerlich! Aber vielleicht sollten Sie den haben.“ Naruto sein Blick war kalt und schneidend. Seufzend schloss Sasuke seine schwarzen Augen, bevor er sie nach wenigen Minuten des Schweigens wieder öffnete und sagte: „Es tut mir leid, was ich dir gestern alles an den Kopf warf! Es war schrecklich von mir! Etwas, was ich niemals hätte tun dürfen. Es tut mir wahnsinnig leid, Naruto.“ „Okay.“, lächelte der Blonde und wandte seinen Blick vom Schwarzhaarigen ab. //Was? So einfach?// Sasuke erwiderte das Lächeln still und nickte nur, wartete. Doch die Stille hielt eine halbe Stunde an. In diesen 30 Minuten hatte Naruto keinen einzigen Blick an ihn gewandt, hatte nur stumm aus dem Fenster geschaut. Es raubte ihm den Verstand, doch zwang er sich zur Ruhe. Egal wie wütend es ihn machte, dass Teru recht hatte, er musste genau diesen Weg gehen. Aus diesem Grund blieb er standhaft und schwieg, bis der Blonde die Stille brach: „Haben Sie keine Fragen, Sasuke?“ „Würdest du denn darauf antworten? Ehrlich antworten?“ „Sicher.“ „Aber ich möchte, dass du von dir aus erzählst.“ Wie so oft heute, seufzte der junge Uzumaki auf und fuhr sich erschöpft durchs Haar. „Ich ritze mich seit ich 12 bin.“ „Weshalb hast du damit angefangen? Wegen Sasori?“ „Nein. Sasori brachte mich dazu, dass ich an mir selbst zweifelte und anfing mich abstoßend zu finden. Dank Sasori zog ich mich immer mehr zurück und suchte ruhige Orte auf. So wie Wälder. Dort lernte ich Subaru kennen. Subaru war damals dabei sich das Leben zu nehmen, aber ich redete einfach mit ihm und nahm ihn mit. So wurden wir die besten Freunde und ich lernte Teru und…sie kennen…“ „Sie?“ „Sayuri…“ //Ist es wirklich die ganze Zeit so einfach gewesen? Nein…Wenn ich nicht gekämpft hätte, wüsste er nicht, dass es mir wichtig ist. Dann würde er denken, es sei nur mein Job. Es war nie einfach und es wird niemals einfach sein!// Naruto hielt eine ganze Weile Inne, strich immer wieder über seinen Verband. Nachdem weitere Minuten verstrichen waren, in denen der Blonde nur schwieg, fragte er nach: „Sayuri?“ „Sie war meine beste Freundin. Ich lernte sie durch Subaru kennen und…sie war einfach nur ein Freak! Sie war so krank…“ Ein leises und zugleich trauriges Lachen entfloh seinen blassen Lippen. „Sie hat immer gesungen und getanzt! Und immer hatte sie etwas Süßes in ihrer Tasche! Sie war Kaugummi und Lollis verfallen, wie Alkoholiker dem Alkohol! Sie hatte nie ein leichtes Leben, wissen Sie? Ihr Vater hatte sich jahrelang an ihr vergangen und ich staunte, dass sie noch stand. Sie hatte es einfach ertragen. Als ich sie kennenlernte, verging sich ihr Vater immer noch regelmäßig an ihr. Aber ich ging zu ihrer Mutter und beendete dieses Schauspiel. Anfangs war sie wahnsinnig sauer auf mich, weil ich damit das Herz ihrer Mutter zerfetzt hatte. Aber was hätte ich tun sollen? Dabei zusehen? Das konnte ich nicht! Ich konnte das nicht mit ansehen, mit meinen 12 Jahren! Jedoch legte sich die Wut schnell und unsere Freundschaft wurde dadurch noch stärker… Wir zwei lachten unglaublich viel und wir zwei verbrachten so viele Tage miteinander. Es war einer der friedlichsten Zeiten meines Lebens. Sie half mir sehr mit Sasori klar zu kommen, mit mir klar zu kommen. Dank ihr wusste ich wer ich bin und was ich war. Aber…“ Wieder brach Naruto ab und wandte seinen Blick in den strahlenden blauen Himmel. Jedoch wartete Sasuke dieses Mal nicht. „Aber?“ „Aber dann zerbrach unsere Freundschaft. Sie lernte einen Jungen kennen. Genau der Typ, wo jeder große Bruder sauer werden und seine kleine Schwester beschützen würde. Ein kleines, arrogantes Arschloch, was dachte, ihm gehöre die Welt! Doch bei ihr machte er einen auf ´Sanften´ und gab ihr viel Zeit. Eine Woche nachdem er sie ins Bett bekommen hatte, betrog er sie. Ich erwischte ihn dabei, war jedoch so doof, ihn anzusprechen, statt Fotos zu machen! Ich mein, ich war 12! Ich litt gerade selbst Höllenqualen und begriff das alles nicht. Ich ging natürlich gleich zu Sayuri und erzählte ihr alles, aber ich bekam nur Wut und Unglaube zu spüren. Wir stritten uns heftig. Wahnsinnig heftig. Wir sprachen wochenlang nicht miteinander, doch trafen wir uns…“ „…Trafen wir uns ein letztes Mal. Wir versuchten miteinander zu reden. Sie verlangte von mir die Wahrheit und wollte wissen, warum ich ihr dieses Glück nicht gönne. Aber ich konnte ihr die Wahrheit nicht geben, denn Sayuri kannte sie bereits. Genau das sagte ich ihr und dann stritten wir uns richtig. Mitten auf der Straße. Sie schrie mich an und meinte, ich sei ein falscher Freund, der Schlechteste den sie je hatte und sie meinte, sie hätte mir vertraut, aber alles sei umsonst gewesen! Ich sei eine Missgeburt und solle verrecken…Diese Worte…Ich weiß gar nicht, wie sehr sie schmerzten…“ Als Sasuke bemerkte, dass Naruto wieder aufhören wollte, fragte er gleich: „Was passierte dann?“ „Sie wandte sich um und lief wütend über die Straße…Ich…Ich…Ich wollte…wollte das nicht akzeptieren und wandte mich um…und…und genau…genau in diesem Moment…“ Heiße, stumme Tränen rannen an seinen blassen Wangen hinab, schrien all seine Pein aus dem zierlichen Körper. „….in diesem Moment flog sie durch die Luft und wurde weit geschleudert…Ich hörte nur noch das laute Quietschen der bremsenden Reifen und sah nur noch wie ihr T-Shirt sich rot färbte. Ich…Ich rannte einfach nur los, nahm sie in den Arm und…und sagte immer wieder….“ Fest biss er sich auf die Lippen und presste seine Hände zusammen. Alles in ihm schrie, tat so weh. Er wollte diese Stimmen nicht mehr hören. Diese Stimmen, die ihn so beleidigten, ihn töteten. Dieser Schmerz… „Was sagtest du immer wieder, Naruto?“, seine Stimme war sanft und leise, wirkte beruhigend auf das schmerzende Herz des Blonden. „Ich sagte immer wieder: „Nein, du darfst nicht gehen! Du darfst nicht sterben! Nicht jetzt! Nicht jetzt, hörst du, Sayuri? Du musst mir erst vergeben! Nein! Nein, bleib bei mir! Ich flehe dich an! Aber sie hörte nicht, weißt du, Sasuke? Sie hörte nicht! Sie starb…In meinen Armen… Ihr ganzes Blut war an meinem Körper…Die Sanitäter wollten mich von ihr reißen, aber ich…ich wehrte mich und schrie…und schrie…und schrie, bis ich nicht mehr konnte, Sasuke. Ich wurde so schwach und müde…Die Sanitäter wollten mich wegbringen, doch ich sprang auf und rann weg. Rannte so schnell wie ich konnte, ohne inne zu halten. Ich spüre noch immer dieses Brennen in meinen Lungen. Es tat so weh…“ Müde und erschöpft ließ sich Naruto in den Sessel fallen, fuhr sich mit seinen Händen übers Gesicht. „Vielleicht sollten wir für heute aufhören. Ich möchte dich nicht überfordern…“, sprach Sasuke mit behutsamer Stimme und schaute in die leeren blauen Augen vor sich. Naruto nickte nur stumm und erhob sich, doch bevor er gehen konnte, fragte Sasuke: „Stimmt es, dass du mal mit Subaru zusammen warst, Naruto?“ Erschrocken zuckte der Blonde zusammen und wandte sich um. „W-Woher weißt du das?“ „Hm, ich hab es nur aufgegabelt.“ Misstrauisch setzte sich Naruto wieder in den Sessel und musterte Sasuke eindringlich. „Wieso?“ „Nur so.“ „Nein, wieso?“ Laut seufzte der junge Uchiha auf. „Ich weiß so wenig über dich und Subaru. Und auch nichts über Teru.“ „Sie sind einfach nur meine besten Freunde, Sasuke. Sie bedeuten mir mehr als jeder andere.“ „Aber wieso?“ „Weil sie da waren…als sie starb. Weil sie mir damals nicht böse waren, als ich mich ritzte. Ich…Ich tat es noch am selben Tag. An ihrem Todestag…Sie waren da und haben mich gehalten. Deswegen liebe ich sie so sehr. Wieso…Wieso interessierst du dich so sehr für sie?“ Lange schaute Sasuke schweigend in die Leere, bevor er seine Beine übereinander schlug und sagte: „Nun ja…Sie…Sie wirken auf mich, als würden sie viel über dich wissen und sie stehen dir so nahe… Naruto, ich verstehe einfach nicht, wie sie das machen. Du lässt mich kaum an dich heran. Ich kämpfe jeden Tag um dein Vertrauen und doch…“ „Und doch bekommst du es von mir.“, unterbrach ihn Naruto mit einem sanften Lächeln. „Sasuke, ich bin niemand, der mit der Zeit eilt. Ich vertraue dir und ich versuch auch alles, um dir zu vertrauen…Aber…Aber ich kann dir an einem Tag nicht alles erzählen. Ich…Ich würde mich gerade gerne ritzen. Die kalte Klinge an meiner warmen Haut spüren. Den Schmerz des Schnittes und den Geschmack von Blut, welches meine Lippen berührt. Danach sehne ich mich so sehr, denn es lässt diese Bilder aus meinem Kopf schwinden… Ihr blutverschmiertes Gesicht…Ihre Worte, ihre Tränen…Alles…Alles Sasuke… All das ist in meinem Kopf und raubt mir den Verstand, nimmt mir den Atem. Weißt du wie es ist, jede Nacht davon zu träumen? Immer wieder ihre Worte zu hören und zu denken ´Hätte ich es anders machen können? Wäre sie dann noch am Leben? Bin ich schuld? Hab ich sie getötet? ´ Diese Gedanken, Sasuke…“ Seine Stimme wurde immer schwächer und seine Lider immer schwerer. Müde schaute Naruto zu Boden, umfasste sein geschundenes Handgelenk. „….sie sind so wahnsinnig ermüdend. So ermüdend…“ Sasuke seine schwarzen Seen ruhten auf den Blonden, als er mit sanfter Stimme fragte: „Naruto, bist du Gott?“ Verwirrt schaute der junge Uzumaki auf und erwiderte: „Nein.“ „Bist du an diesem Tag sie gewesen?“ Noch immer sichtlich irritiert, antwortete Naruto: „Nein…“ „Hast du dieses Auto gefahren?“ „Nein…“ „Wo ist dann deine Schuld?“ „Sie wäre nicht da gewesen, wenn ich es ihr nicht gesagt hätte!“ „Und dann? Und dann hätte sie sich vielleicht das Leben genommen, weil sie es selbst herausgefunden hätte! Was wäre schlimmer gewesen, Naruto?“ „Das sie gestorben ist, weil du gelogen und geschwiegen hast oder weil du ehrlich warst und sie dir nicht geglaubt hat? Weißt du wieso man so was einen Unfall nennt, Naruto?“ Der Blonde schwieg nur, erhob sich und schulterte seine Tasche. „Weil niemand Schuld hat. Deswegen nennt man es einen Unfall. Gott war an diesem Tag nicht da…“ „Gott ist an keinem Tag da.“ Lange schauten sich die zwei schweigend an, versanken in den Tiefen ihres Gegenübers, doch war es Naruto der sich zuerst wieder fing und fragte: „Also Sasuke, kennst du das Gefühl? Weißt du wie es ist, von Gedanken so gequält zu werden, dass sie einen einfach nur müde machen?“ „Nein, ich weiß nicht wie ermüdend solche Gedanken sein können.“ „Ja, das weißt du nicht… Es raubt einen die Kraft und man möchte einfach nur schlafen…“, sprach er leise und ließ sich zurück in den Sessel sinken. „Was hindert dich am Ausruhen?“ „Meine Träume…“, seine Stimme war nicht mehr als ein Hauch. Wieder verstärkte er seinen Griff um das Handgelenk und genoss den Schmerz, der durch seinen Körper fuhr. „Darf ich gehen?“, fragte er mit gesenktem Blick. „Warum möchtest du gehen? Fürchtest du dich vor meiner nächsten Frage, Naruto?“ Verwundert und zugleich lächelnd schaute der Blonde auf, bevor er seinen Blick wieder zum Fenster wandte und den Wind betrachtete, welcher seicht durch das Grün der Bäume strich. Sasuke schwieg währenddessen, schaute Naruto wartend an. Als dieser nach einigen Minuten noch immer schwieg und aus dem Fenster schaute, brach Sasuke die Stille: „ Wovon träumst du, Naruto? Träumst du von Sasori?“ „Manchmal.“ Die Stimme des Blonden hörte sich rau an, wirkte so, als wäre sie schon lange nicht mehr erklungen. Diese Beobachtung stach dem jungen Uchiha ins Herz und erfüllte ihn mit Trauer. „Von Verrat?“ „Manchmal.“ „Von Sayuri?“ Bei diesem Namen fuhr Naruto erschrocken um und blickte ihn schmerzerfüllt an. „Treffer, hm?“, lächelte Sasuke provozierend. Naruto brach den Blickkontakt schnell ab und schaute wieder in das Blau des Himmels. Dabei kratzte er sich leicht über seinen Arm. „Naruto?“ „Ich möchte gehen, Sasuke…“ „Erzähl mir den Traum.“, sprach er mit sanften Nachdruck. „Ich flehe dich an…“ Stumme, heiße Tränen fanden ihren Weg, liebkosten seine Haut. Ein lautes Seufzen entfloh den Lippen des jungen Uchiha´s. „In Ordnung. Ich denke, dass reicht für heute. Du darfst gehen…“ Zärtlich lächelnd wischte sich Naruto seine Tränen aus dem Gesicht und erneut schulterte seine Tasche. „Danke, Sasuke.“ Mit diesen Worten wandte sich Naruto der Tür zu, doch bevor er den Raum verließ, drehte er sich noch einmal um und betrachtete Sasuke, wie dieser etwas auf seinen Block schrieb. Während er den jungen Uchiha so musterte, bemerkte er wie attraktiv er den Schwarzhaarigen eigentlich fand. Seine blasse Haut, welche einen starken Kontrast zu seinen schwarzen Augen bildete und seine sündhaft schönen Lippen, von denen er seinen Blick einfach nicht abwenden konnte. //Sasuke…Ich möchte…// „…bei dir sein.“, überkam es seinen Lippen. Erschrocken schlug sich der Blonde seine Hand auf den Mund. //Bist du dumm?//, schrie er sich innerlich an. Sasuke dagegen blickte mit ruhigen Augen auf und fragte: „Was möchtest du, Naruto? Ich hab dich leider nicht verstanden!“ „I-Ich hab…hab gar nichts gesagt!“, stotterte Naruto hektisch und wollte aus dem Raum flüchten, doch machte er diese Rechnung ohne den jungen Uchiha. Mit schnellen Schritten war dieser bei ihm angekommen und hatte die Tür zu gedrückt. „Lauf nicht weg, Naruto. Ich glaube, du hattest so etwas wie ´bei dir sein´ gesagt, oder?“ Mit frechem Grinsen schaute er in die blauen Seen seines Gegenübers. Dieser erwiderte den Blick trotzig. „Hab ich nicht!“ „Naruto…Du weißt doch, dass ich Lügen erkenne.“ Seine Stimme klang belustigt. Laut seufzte der Blonde auf und senkte schüchtern seinen Blick. „Du hast schon richtig gehört…“, murmelte er. „Wie bitte?“, erwiderte Sasuke herausfordernd. Frustriert ballte der junge Uzumaki seine Hände zu Fäusten. „Ich…Ich möchte…bei dir sein…“ „Was? Ich versteh dich nicht.“, flötete er mit amüsierte Stimme. Die Frustration stieg in Naruto, machte ihn so rasend. Wuterfüllt schaute er auf und sagte mit lauter Stimme: „Ich will bei dir sein!“ Sasuke nahm seine Hand von der Tür und lachte zärtlich. „So schwer?“ Vorsichtig strich er dem Blonden über die Wange, welcher ihn nur schmollend anblickte. Durch diese Reaktion musste Sasuke noch mehr schmunzeln. Lange verharrten die beiden in dieser Position, standen sich nur stumm gegenüber. „Kannst…Kannst du…“, brach Naruto die Stille mit leiser Stimme. „Ja?“ „Kannst du…mich…eventuell…naja…also…“, stammelte der Blonde und blickte mit geröteten Wangen zu Boden. Wieder grinste Sasuke und fragte mit sanfter Stimme: „Küssen?“ Erschrocken und zugleich nervös schaute Naruto auf, verlor sich in dem tiefen Schwarz seines Gegenübers. „Möchtest du, dass ich dich küsse?“, hackte der Schwarzhaarige nach, schenkte Naruto Erbarmen. Das zaghafte Nicken Naruto´s, ließ ihn leise auflachen. Traurig blickte der Blonde zur Seite und fragte: „Lachst du mich aus?“ Ein weiteres Mal legte sich ein Lächeln auf die Lippen Sasuke´s bevor dieser den Kopf des Blonden anhob. „Ich würde es niemals wagen, dich aus zu lachen, Naruto. Ich liebe dich.“ Seine Augen ertranken im dem glanzlosen Meer und seine Sehnsucht zu den Lippen des Jüngeren, brachte ihn beinahe um den Verstand. Vorsichtig beugte sich Sasuke herunter und legte zärtlich seine Lippen auf die des Blonden, fuhr sanft mit seiner Zunge über diese und bat um Einlass, den Naruto ihm zögernd gewährte. Leidenschaftlich erkundete der junge Uchiha jeden Winkel des Mundes, nahm dessen Geschmack in sich auf. Sachte drückte er den Kleineren gegen die Wand während seine Hände auf Wanderschaft gingen. Liebevoll streichelte er über die weiche Haut Naruto´s und drückte seine Lende gegen die des Blonden. Als Naruto den Unterleib Sasuke´s an dem seinen spürte, überkam ihn ein schmutziges Gefühl und Ekel kämpfte sich in ihm hoch. Bilder vergangener Nächte überfluteten seine Erinnerungen, ließen seine Seele gepeinigt aufschreien. //Nein! Beruhige dich, Naruto! Es ist Sasuke, nicht Sai!//, versuchte er sich selbst zur Ruhe zu bringen, doch gelang es ihm nicht. Laut keuchte er auf und versuchte Sasuke von sich zu drücken, doch hatte er nicht genügend Kraft. //Bitte…//, flehte er in Gedanken, aber niemand erhörte seine Gebete. Heiße Tränen benetzten seine blassen Wangen, hinterließen eine salzige Spur. Als Sasuke dies bemerkte, ließ er augenblicklich von dem Blonden ab und blickte diesem ins weinende Gesicht. „Hab ich was falsch gemacht?“, fragte Sasuke panisch und entfernte sich von Naruto. „Nein! Das ist meine Schuld…“, weinte der Uzumaki und ging in die Knie. Sasuke tat es ihm gleich, doch verstand er gar nichts. „Was ist passiert, Naruto?“ „Ich…Ich kann es nicht sagen!“ Das Weinen ging in ein lautes und zugleich erstickendes Schreien über. Vorsichtig fasste er Naruto am Arm und zog ihn in seine Arme, drückte ihn fest an sich. „Pst…Pst…Beruhige dich, Naruto. Es wird alles gut.“, flüsterte er leise und schaukelte beruhigend vor und zurück, doch blieb seine Wirkung aus. „Ich würde es mir wünschen…Aber…Aber das wird es nie…Niemals! Es tut so weh.“, schrie und weinte Naruto, zerfetzte dem Dunkelhaarigen das Herz. Doch riss er sich zusammen und fragte: „Was tut weh?“ „Das zu ertragen!“ „Was musst du ertragen, Naruto?“ „Diese Berührungen! Er soll aufhören! Ich will ihn nicht mehr spüren…“ Seine Worte stachen mitten ins Herz, ließen ihn innerlich gequält aufschreien. //Also hatte ich Recht…Warum nur?// „Wer, Naruto? Wer berührt dich gegen deinen Willen?“ Die wichtigste Frage, und doch blieb sie wie immer unbeantwortet. Naruto klammerte sich nur weinen an ihn und es schien, als würde er um sein Leben weinen. Vielleicht tat er ja auch genau das? Er litt und doch hüllte er sich in Schweigen, starb innerlich. Wie sollte er nur seinen Tod verhindern? Wie nur, konnte er Naruto erreichen? Wie nur? Diese Gedanken brachten eine schwere Erschöpfung über den jungen Uchiha. Doch hörte er nicht auf, vor und zurück zu schaukeln, Naruto in seinen Armen zu halten. //Jetzt weiß ich, wie ermüdend Gedanken sein können, Naruto…// Die beruhigende Stimme Sasuke´s berührte sein Herz und legte schützend die arme um seine geschundene Seele. Naruto genoss die Wärme und den Halt der starken Arme. Wieso? Wieso konnte er nicht einmal ruhig bleiben und die Liebe genießen, nach der er sich sehnte? Aber das hatte er ja noch nie gekonnt. Er war schon immer weggerannt, nie geblieben. Schon immer war er feige gewesen und hatte sich geflüchtet. Die Liebe ist etwas Bedrohliches… Sie raubt einem den Atem und lässt die Zeit stillstehen, macht jeden kurzen Augenblick zur Ewigkeit, nur um einen am Ende dort für immer gefangen zu halten. Wenn die Liebe bricht, fällt man. Und wenn man hart aufschlägt, legen sich die Ketten um den ganzen Körper und brechen einen. Jeder Schrei verhallt ungehört in der Dunkelheit und die Einsamkeit rammt ihr Schwert in dein Herz. Wieso sollte er also bleiben? Es gibt keine Liebe ohne Leiden… *…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………* Der strahlende Himmel, ließ die beiden Freunde lächeln, während sie durch den Park strichen und die Sonne bewunderten, wie diese das Grün der Bäume erhellte und zwischen die Dichte der Blätter schien, zärtlich ihre Gesichter küsste. „Ob sie dort oben glücklich ist?“, fragte er mit rauer Stimme und blickte zum Himmel empor. „Wir sollten daran glauben, meinst du nicht? Daran, dass sie wunderschöne Schwingen hat, welche ihr die Freiheit geben, die sie sich immer gewünscht hat. Die sie dort hin tragen, wo sie immer schon sein wollte…“ „…dem Himmel nahe sein…“, beendete Subaru den Satz seines Freundes. „Sie ist ihm näher als irgendjemand anderes von uns…“ „Nein, Subaru. Naruto ist ihm gefährlich nahe…“ „Hast du ihn heute gesehen?“, fragte der Blonde überrascht und schaute seinen Freund an. „Gewiss, heute morgen. Sag Subaru, was führte dich gestern zu ihm?“ „Seine Not.“ „Welche Not hatte er?“ „Sai.“, erwiderte Subaru und blieb plötzlich stehen. Überrascht und zugleich verwirrt blickte Teru den Jungen neben sich an, doch dieser starrte nur weiter nach vorn, weshalb er es ihm gleich tat und einen jungen, blassen Mann mit schwarzem Haar erblickte. „Guten Tag, meine Herren!“, trällerte der junge Uzumaki grinsend. Wütend ballte Teru seine Hände zu Fäusten und sein sonst so ruhiges Gemüt erstickte in Keimen. „Du Stück Scheiße!“, zischte er bebend. Subaru dagegen wirkte ungewöhnlich ruhig und stellte sich vor den Rothaarigen. „Wie bitte, Teru-san? Kennst du mich etwa so gut, dass du in solch einer Weise über mich urteilen kannst?“ „Ich denke, wir wissen genug über dich.“, antwortete Subaru und fixierte den Schwarzhaarigen mit seinen Augen. „Ich bin wahrlich überrascht, Teru. Sonst bist du es immer, der frei von jeglicher Wut ist.“ „Du dreckiges Schwein be-…“ „Du solltest bedenken welche Worte du wählst, sonst könnte jemand leiden, den wir gemeinsam lieben.“, unterbrach ihn Sai mit einem grausigen Lächeln, welches selbst Subaru und Teru unter die Haut ging. „Das nennst du also Liebe?“, fuhr der Rotschopf ihn an. „Lass uns gehen, Teru!“, mischte sich nun Subaru ein und nahm den jungen Miyagi an die Hand. Ehe er an Sai vorbei ging, hielt er noch einmal Inne und blickte diesen eisig an. „Solltest du es wagen, ihm weh zu tun, werde ich dich töten. Doch davor werde ich dich millionen Mal meinen dreckigen Schwanz lutschen lassen!“ Ein provozierendes Lächeln legte sich auf Sai´s Lippen bevor dieser fest in den Schritt des jungen Yamanashi´s griff. „Mit viel Vergnügen, Subaru-san. Du hast ja scheinbar was zu bieten.“ Laut lachend ging Sai an ihnen vorbei, doch sein Lachen hallte noch lange in ihren Köpfen, zu grauenhaft war es gewesen, lähmte sie vor Schreck und Ekel. „Wie…kann ein Mensch…so böse sein?“, wisperte Teru und strich sich müde übers Gesicht. „Indem er kein Mensch ist, sondern ein Monster.“, entgegnete der Blonde und schaute starr in den Himmel. „Wie können wir ihn aufhalten?“ Seine Frage war nicht mehr als ein Hauch. „Das kann nur Naruto.“ Traurig lächelnd senkte Subaru seinen Blick und schaute in das Grün seines Freundes. „Da hast du wohl recht, Teru…Aber ich hasse es, ihm beim Sterben zu zusehen…“ „Ich weiß, Subaru…Ich weiß. Ich hasse es genau so wie du…“ *…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………* Viele Minuten waren verstrichen in denen er den Blonden einfach nur festgehalten und zu beruhigen versucht hatte. Nach weiteren Minuten war ihm dies auch gelungen und der Blonde hatte sich langsam von ihm gelöst. „Ich möchte jetzt gehen…“, seine Stimme klang rau, war schwach vom Weinen. Schwankend erhob sich der Blonde und schulterte seine Tasche. „Naruto, möchtest du mich so unwissend stehen lassen? Ohne Erklärung?“ „Ich kann dir nicht antworten, Sasuke. Ich kann es nicht…“ Mit diesen Worten verließ Naruto den Raum, ohne zurück zu schauen. Seufzend erhob sich Sasuke und fuhr sich müde durchs Haar, ehe er sich an seinen Schreibtisch setzte. *…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………* Müde und völlig erschöpft schlenderte Naruto den Flur entlang. All seine Muskeln waren angespannt, fühlten sich an, als könnten sie jeden Augenblick reißen und der stechende Schmerz in seinem Kopf brachte ihn beinahe um den Verstand… //Deswegen weine ich nicht gern!//, dachte er und lachte sich innerlich sogleich aus. //Genau, Naruto! Deswegen! Hör auf dich selbst zu belügen, du Stück Dreck! Dein Kopf zerplatzt nur, weil du zu schwach zum Ertragen bist, du Niete!// „Naruto?“, riss ihn eine sanfte Stimme aus seinen Gedanken. Erschrocken schaute er auf und blickte in das besorgte Gesicht Hinata´s. „Oh, Hina-chan!“, raunte er mit schwacher Stimme und zwang sich zu einem Lächeln, doch wurde es nur zu einer hässlichen Grimasse. Trotz, dass es der jungen Hyuuga nicht entgangen war, erwiderte sie das Lächeln. „Was kann ich für dich tun und wie geht es Gaara?“ „Nun, dem geht es gut. Seine Mutter ist mit Temari in einem Frauenhaus und er selbst ist bei Verwandten untergekommen.“ „Weißt du, wo?“ „Ja, wollen wir ihn-…“ Das laute Klingen unterbrach Hinata und ließ Naruto gepeinigt zusammenfahren. Augenblicklich liefen an den Beiden schreiende und lachende Kinder vorbei, welche nur den Schmerz in seinem Kopf verstärkten. Brutal und erbarmungslos stachen sich Millionen Nadeln in seinen Kopf, ließen ihn schmerzerfüllt auf keuchen. Sein Körper fühlte sich schwer an, machte ihn so unendlich müde… „Haltet die Schnauze! Auf diesem scheiß Flur wird nicht gerannt, ihrRotznasen !“, schrie Naruto die Kinder wutentbrannt an, wodurch diese ängstlich zusammenfuhren und wegrannten. „Ich sagte, NICHT RENNEN!“ Seine Stimme bebte, genau wie sein zierlicher Körper. „Naruto! Was ist los? Was ist bitte in dich gefahren!?“ Stumm schrie der Blonde auf und beugte sich vor Schmerz nach vorn und griff sich mit beiden Händen an den Kopf. „Ah…“ „Naruto! Was ist los? Geht es dir nicht gut?“, fragte Hinata und berührte den Blonden vorsichtig an der Schulter, doch schlug dieser ihre Hand weg und schrie: „Fass mich nicht an! Lasst mich alle in Ruhe! Dieser Schmerz…Ah….“ Gepeinigt ging er in die Knie, seine Hände fest an den Kopf gepresst. Der Schmerz fuhr durch seinen ganzen Körper, raubte ihm alle Sinne und entführte ihn in eine schmerzfreie, warme Dunkelheit… *…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………* Noch immer saß Sasuke hinter seinem Schreibtisch und zerbrach sich den Kopf: //Also ritzt er seit gut 5 Jahren? Hat das wirklich nie einer bemerkt? Ist er wirklich so gut? Und wer missbraucht ihn? Wie finde ich das heraus? Wen würde er beschützen wollen? Ist es wirklich Sai oder vielleicht Subaru? Wenn könnte er niemals verraten? Seinen Vater… Aber…Minato würde nie…Oder? Naruto! Wer, verdammt? Wieso kannst du es mir nicht sagen?// Ein lautes und stürmisches Klopfen holte den jungen Uchiha zurück in die Realität. Noch bevor er „Herein“ sagen konnte, wurde die Tür aufgerissen. „Uchiha-san! Naruto ist zusammengebrochen!“ „Was? “ Erschrocken sprang Sasuke auf und folgte Hinata, welche ihm völlig aufgelöst erzählte, was passiert war. Als sie bei Naruto ankamen, lag dieser noch immer regungslos auf dem Boden. Sofort ging Sasuke in die Knie und fühlte den Puls. „Ist er ansprechbar?“ „Nein, ich…ich hab es immer wieder versucht…“ Stumme heiße Tränen fanden langsam ihren Weg, machten ihrer Angst Platz. Schnell zückte er sein Handy und wählte den Notruf… *…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………* Seicht weht der Wind durch das Grün der Bäume und küsst zärtlich unsere Haut. Sanft lächelnd schaue ich auf, in deine wunderschönen blauen Augen, welche dem Meer gleichen. Wie oft bin ich in diesem Meer schon ertrunken? In wie vielen Nächten hab ich den Tod in diesem Meer gesehen? So oft und in so vielen… Vorsichtig hebe ich meine Hand an und streiche über deine Wange. „Es ist wunderschön an deiner Seite zu sein…“, wisper ich dir leise zu, doch du erwiderst meine Worte nur mit deinem stummen Lächeln, welches du mir so oft schon geschenkt hast. Schweigend greifst du nach meiner Hand und küsst diese liebevoll bevor du mit leiser Stimme sprichst: „Es ist wunderschön, dich an meiner Seite zu haben, mein Engel…“ „Ich liebe dich.“, flüster ich dir entgegen, doch dieses Mal wendest du deinen Blick ab, schaust hoch in den weiten Himmel. Warum lächelst du nicht?, frage ich mich. Wieso reagierst du nicht? Ich spüre, wie sich Unsicherheit in mir breit macht, an meiner Seele kratzt und laut gegen dessen Tür schreit. „Subaru?“ Doch noch immer schweigst du, schaust mich nicht einmal an. Langsam richte ich mich von deinem Schoß auf und versuche dir ins Gesicht zu schauen. Dabei bemerke ich, wie deine Gestalt plötzlich ganz blass wird, immer mehr verblasst und schwindet. „Nein….Nein…NEIN!“, schreie ich laut und fasse mir an den Kopf, doch zwinge ich mich zur Ruhe. So was kann gar nicht passieren. Menschen verschwinden nicht einfach so. Nein. Panisch versuche ich nach dir zu greifen, doch alles was ich erfasse, ist der kalte Wind, der durch meine Hand streicht. Zurück bleibt von dem tiefen blauen Meer, nur die tiefe dunkle Leere… Kreischend und vor Schmerz erzitternd gehe ich zu Boden, schreie so laut wie ich kann deinen Namen. „SUBARU!“ Doch du hörst mich nicht… Bist fort, mir ganz fern… Der kalte Boden unter mir beginnt zu beben, nimmt mir den Halt und ich falle… Ich falle so unendlich tief, bin umgeben von einer erdrückenden Finsternis. Kann nichts sehen, nichts hören, spüre nur, wie ich falle. Falle ich nicht immer? Bin ich je geflogen? Hab ich je gelebt? Ich bin so müde… Wann werde ich endlich aufschlagen? Auf Mutter Erde… Mein Herz donnert gegen meine Brust, droht zu zerspringen, während ein stechender Schmerz durch meinen ganzen Körper fährt, diesen gepeinigt zu Boden gehen lässt. Die Furcht ist so lähmend und kalt, macht meinen Körper ganz starr. Alles in mir erzittert und meine Muskeln sind bis zum Zerreißen angespannt. Wird dieser Schmerz je aufhören?, frage ich leise, mit dem Wissen, nie eine Antwort zu bekommen. Lange verharre ich in dieser eisigen Dunkelheit, wage es nicht meine Augen zu öffnen. Zu stark ist die Angst, hält mich hier fest… Wie viele Minuten sind schon verstrichen? Vielleicht sind es keine Minuten, sondern Ewigkeiten? Wie viele Ewigkeiten sind schon verstrichen? Wie lange hab ich meine Augen schon geschlossen? Langsam beruhigt sich mein Körper wieder und das Zittern schwächt ab. Mutig öffne ich langsam meine blauen Seelenspiegel und erblicke mein Gesicht in einem kalten Glas. Totes Blau, blasses Gesicht, trockene Lippen. Hatte ich schon immer so hässlich ausgesehen? So geschunden? Unter tausend Schmerzen erhebe ich mich und gehe dem Spiegel entgegen bevor ich vorsichtig meine Hand auf das kalte Glas lege und in mein tiefes Meer blicke, welches so glanzlos ist. Bist du tot, ohne je gelebt zu haben? Schleichend ziehen sich tausend Risse über den Spiegel, bringen das Glas zum Erzittern bevor es ganz zerspringt, in tausend Scherben, welche mir ins Gesicht springen und in meine blasse Haut schneiden. Reines Weiß, befleckt mit schmutzigen Rot... Mein lauter Schrei verhallt in dieser kalten Dunkelheit und ich gehe wieder zu Boden, verdecke mein hässliches Gesicht und weine, weine tausend Tränen, welche wie Feuer in meinen Wunden brennen. Bin ich wirklich so ein böser Mensch, Gott? Stille legt sich um mich, umarmt sachte meinen Körper. Müdigkeit überkommt mich, lässt mein Herz ganz langsam schlagen. Wird jetzt alles gut? Frieden kehrt in mir ein, macht mich ganz ruhig und lässt meine Tränen versiegen. Voller Mut und Hoffnung öffne ich wieder meine Seen, doch sehe ich nur den Horror. Bin umgeben von tausend Spiegeln, die mich alle wütend und hasserfüllt anstarren. „Nein…Nein! Nein….“, schreie ich laut und beginne zu rennen. Renne durch all die Gänge, die geschmückt sind mit Spiegeln. Mit Bildern, die mich anstarren und beschimpfen: „Mörder!“ „Verräter!“ „Stück Dreck!“ „Schlampe!“ „Missgeburt!“ „Fickspielzeug!“ „Verräter! Mörder!“ „Stück Scheiße!“ „Falscher Freund!“ „Mörder!“ „Verräter!“ „Stück Dreck!“ „Schlampe!“ „Missgeburt!“ „Fickspielzeug!“ „Verräter! Mörder!“ „Stück Scheiße!“ „Falscher Freund!“ „Mörder!“ „Verräter!“ „Stück Dreck!“ „Schlampe!“ „Missgeburt!“ „Fickspielzeug!“ „Verräter! Mörder!“ „Stück Scheiße!“ „Falscher Freund!“ „Mörder!“ „Verräter!“ „Stück Dreck!“ „Schlampe!“ „Missgeburt!“ „Fickspielzeug!“ „Verräter! Mörder!“ „Stück Scheiße!“ „Falscher Freund!“ „Mörder!“ „Verräter!“ „Stück Dreck!“ „Schlampe!“ „Missgeburt!“ „Fickspielzeug!“ „Verräter! Mörder!“ „Stück Scheiße!“ „Falscher Freund!“ „Mörder!“ „Verräter!“ „Stück Dreck!“ „Schlampe!“ „Missgeburt!“ „Fickspielzeug!“ „Verräter! Mörder!“ „Stück Scheiße!“ „Falscher Freund!“ „…seid still….seid…still…..SEID STILL!!!!!!!“, schreie ich so laut! Mein Kopf droht zu zerspringen, alles droht zu zerspringen… Kann nicht mehr atmen, meine Beine sind so schwer, können mich nicht mehr tragen… Müdigkeit lähmt meinen ganzen Körper und ich falle. Falle zu Boden, in den Dreck… Wo ich hingehöre…? Stumme, heiße Tränen finden ihren Weg, benetzen meine blasse Haut und erleichtern meine Seele um tausend Gewichte. Bin jetzt angekommen, oder? Kann jetzt endlich schlafen, oder? Bin so müde… Ein letztes Mal spüre ich, wie der Boden unter mir bricht und ich wieder falle. Wird das je aufhören? Ich bleibe starr liegen, will nicht mehr aufstehen. Wozu? Ein letztes Mal möchte ich in meinen geliebten Himmel schauen, weshalb ich meine Augen öffne, doch anstatt den weiten Himmel zu sehen, blicke ich in die wütenden Gesichter meiner Freunde. „Subaru…Teru…Sayuki…Sasuke…? Warum…?“ „Du hast uns alle getötet! Du bist nichts wert.“ „Du hast uns verraten, Naruto…“ „Stirb endlich, du Stück Dreck!“ Grausam lachen sie auf, bevor sie ihre Schaufeln nehmen und mich mit Mutter Erde bedecken. Was hab ich getan, Gott? Dass du mich so sehr hasst? Ein letztes Mal legt sich die Angst um meinen ganzen Körper und nimmt mir den Atem… Ein letztes Mal werde ich meine Stimme hören… Ein letztes Mal schreie ich laut auf… *…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………* „Ahhhhhhhhhhh!“, schrie er laut und setzte sich auf. Augenblicklich fuhren tausend Nadeln durch seinen Kopf, weshalb er schmerzerfüllt auf keuchte und sich an seinen Kopf fasste. „Scheiße, tut das weh!“ „Eine ungewöhnliche Wortauswahl für dich, Baby.“ Erschrocken blickte Naruto zur Seite und schaute in das ruhige Schwarz seiner Mutter. „Mama…was…was ist passiert und wo bin ich?“, fragte er verwirrt und sah sich im Raum um. Die Wände um ihn herum strahlten in einem eisigen Weiß und der Geruch von Tod und Krankheit lag in der Luft. Er hasste diesen Ort. Er hatte ihn noch nie als etwas Gutes empfunden oder hatte das Gefühl, Reinheit hier zu riechen. Nur Pein, Tod und Tränen. „Du bist im Krankenhaus, Naruto. Du bist in der Schule ohnmächtig geworden. Du scheinst überfordert zu sein. Du…bist vor Erschöpfung zusammengebrochen. Tut dein Kopf noch sehr weh? Wieso hast du denn nichts gesagt?“ Erst jetzt bemerkte Naruto die Traurigkeit, die in der Stimme seiner Mutter mitschwang. Erst jetzt spürte er ihre warme Hand auf seinem geschundenen Handgelenk. Schweigend wandte er seinen Blick nach unten. Lange schwieg auch Kushina, schaute nur ihren Sohn an, doch dann sprach sie mit leiser Stimme: „Naruto…Wieso hast du uns angelogen?“ „Weil…Weil ich euch nicht enttäuschen wollte…“ „Wie..hättest du uns damit enttäuschen können?“ „Ich bin schwach, Mama. Ihr habt mir stets nur Stärke gelehrt. Ihr beide habt so selten geweint. Ihr seid immer stark, verstehst du?“ „Also, siehst du das Ritzen als Schwäche an?“ „Als was denn sonst?“ „Wenn du aber Schwäche hasst, wieso begehst du sie dann?“ „Weil ich zu schwach bin, um stark zu sein. Ich weiß nicht, ob du das verstehen kannst, Mama. Ich konnte es euch einfach niemals erzählen.“ „Und wieso bist du mit deinen Problemen nicht zu uns gekommen? Wir sind doch deine Eltern.“ „Eben weil ihr das seid! Ich liebe euch einfach so sehr und möchte euch niemals enttäuschen. Ich will, dass ihr stolz auf mich seid. Ich dachte…wenn ihr wisst, wie sehr ich leide…verachtet ihr mich, weil ich nicht allein klar komme…“ Diese Worte trafen ihr Herz und durchbohrten es schmerzhaft. Stumm begann sie zu weinen während sie weiter ihren Sohn anschaute und dessen Worte lauschte. „Ich hasse mich, Mama. Ich hasse mich so sehr…So sehr dafür, dass ich nicht der Sohn bin, den ihr euch gewünscht habt. Dass ich nicht so schlau bin wie Sai und nicht so hübsch und…-“ Fest drückte sie ihren Sohn an sich, an ihr Herz, an ihre Seele und weinte. Weinte Tränen, die all ihren Schmerz hinaustrugen. Naruto konnte hören, wie ihr kleines Herz gegen ihre Brust schlug. Immer schneller werdend. Schreiend. Es brach fast das Seine. Er hatte es geschafft… Geschafft seine Mutter zu brechen…Was für ein Sohn war er nur? „Oh Gott, mein Engel! Deine Worte sind so schrecklich! Du bist für mich der schönste Mann der Welt. Du bist mein Sohn! Du bist für mich der klügste Mann der Welt. Du bist mein Sohn. Du bist für mich so einzigartig, Naruto, weil du mein Fleisch und Blut bist. Du bist der Sohn des Mannes, den ich liebe. Für den ich alles tun würde. Du bist mein Kind. Selbst wenn du hässlich und untalentiert wärst, wärst du mein Kind. Mein Ein und Alles. Mein Kind, Naruto. Ich wünsche mir keine anderen Kinder, außer euch zwei. Ich wünsche mir nichts anderes, außer das ihr glücklich seid und die Liebe dieser Welt spürt. Ich weiß, dass du es nie einfach hattest, aber das hat niemals meine Liebe beeinflusst. Baby, wie konntest du das nur denken? Du bist mein Kind…“, weinte Kushina und drückte Naruto noch fester an sich, schaukelte langsam vor und zurück. Das Herz des Blonden zog sich zusammen, schmerzte so sehr. //Ja? Wie konnte ich das nur denken?// Nun fanden auch seine Tränen ihren Weg über seinen Wangen und trugen auch seinen Schmerz hinaus in die Welt. Fest klammerte er sich an seine Mutter und vergrub seine Hände in den weichen, langen Haaren seiner Mutter. „Ich liebe dich, Mama…“ „Ich liebe dich auch, mein Engel.“ Lange saßen sie da, hielten sich in den Armen und genossen die Wärme des anderen. Die Zeit schien still zu stehen und der Schmerz, der ihn nahe des Wahnsinns gebracht hatte, war verklungen, wurde von der Liebe seiner Mutter gelindert… Wie kann ich weinen, wenn ich mir der Liebe meiner Mutter sicher bin? Wie kann ich weinen, wenn mich meine Mama ganz fest in den Armen hält? Wie kann ich weinen, wenn meine Mama doch immer bei mir ist? Ich brauche nichts anderes zum Leben, außer der Liebe meiner Mutter. __________________________________________________________________________________ Es gibt nur eine ganz selbstlose, ganz reine, ganz göttliche Liebe, und das ist die der Mutter für das Kind. - Georg Ebers Meine Mutter hatte nichts als Liebe; das Beste in mir; ich habe es von ihr.- Peter Rosegger ~~ Okay, meine Lieben! Was für ein Kapitel, hm? Eigentlich hatte ich ja vor, es etwas kürzer zu halten, aber wie ihr seht… Ich bin bei diesem Versuch kläglich gescheitert….xD Aber ich hoffe dennoch, dass euch dieses Kapitel gefallen hat und es euch so ergriffen hat, wie mich, als ich es schrieb. Ich hab in dieses Kapitel wirklich viel Herz hineingesteckt, weil für mich auch viel von mir selbst darin steckt. Ich habe solche Freunde wie Subaru und Teru. Und beide stehen mir jeden Tag zur Seite und begleiteten mir durch jede finstere Nacht. Sie waren und sind immer da. Und genau aus diesem Grund möchte ich diesen Freunden dieses Kapitel widmen. Und auch meiner lieben Mama, auch wenn sie dieses Kapitel niemals lesen wird. Ich hoffe wirklich sehr, dass euch dieses Kapitel gefallen hat. Es bedeutet mir sehr viel. So~ Nun aber genug geredet! Habt noch einen schönen Tag, Honeys ;) In Liebe, eure Tsuki14♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)