Office Mein von elfogadunk (Im Büro) ================================================================================ Kapitel 11: Arbeit und Pause ---------------------------- Mit einem glücklichen Lächeln warf Anjali ihr Telefon zur Seite und ließ sich auf ihre Couch fallen. Harish hatte gerade angerufen und sich für Freitag mit ihr verabredet. Er wollte sie nach Feierabend abholen und was sie anschließend unternahmen, wollten sie dann ganz spontan entscheiden. Anjali hoffte denn auch, dass sie am Freitag nicht ganz so lange arbeiten musste – schließlich war dann schon so gut wie Wochenende. „Einen wunderschönen guten Morgen, Liebes.“, begrüßte Rahul sie am nächsten Morgen mit einem strahlenden Lächeln. „Ihre gute Laune ist ja widerwärtig.“, bemerkte Anjali grimmig. „Wie können Sie nur so fröhlich sein, wenn vor uns vier Wochen mit massenhaft Überstunden liegen?“ „Ich sehe diese Zeit eher als Geschenk an.“, erwiderte er daraufhin und fügte theatralisch hinzu, als Anjali ihm einen zweifelnden Blick zuwarf: „Ich genieße einfach jeden Moment, den ich mit dir verbringen kann...“ „Oh Gott, Ihre Sprüche werden auch immer plumper!“, stellte sie fest und verleierte die Augen, bevor sie sich von ihm abwendete, um ihre Tasche auf ihrem Schreibtisch abzustellen. „Doch geschmeichelt fühlst du dich trotzdem.“, meinte Rahul grinsend und gab ihr einen kleinen Klaps auf den Hintern, bevor er eilends in sein Büro verschwand. Anjali schloss die Augen und atmete tief durch, um die wieder einmal aufsteigende Wut über Rahuls Dreistigkeit zu unterdrücken. Das Ego dieses Mannes war einfach unglaublich. Die nächsten beiden Tage arbeiteten sie denn fleißig und zielstrebig durch; am Donnerstag hatte Anjali allerdings bereits erste Ermüdungserscheinungen und versuchte sich am späten Nachmittag abzulenken, indem sie ein Gespräch mit Rahul begann. „Wie kommt es eigentlich, dass Sie so ein Casanova geworden sind?“, wollte sie wissen und erntete daraufhin verwunderte Blicke ihres Gesprächspartners. „Zeigst du etwa gerade Interesse an mir?“, antwortete er mit einer Gegenfrage und konnte sich sein überlegenes Grinsen nicht verkneifen. Anjali atmete daraufhin genervt aus. „Vergessen Sie es.“ „Nein, nein, schon gut. Ich ist doch äußerst erfreulich, dass du mehr über mich wissen willst. Ich...“, begann Rahul, wurde jedoch vom Klingeln seines Telefons unterbrochen. Etwas verärgert über die Störung nahm er ab und legte nach einem kurzen Moment wieder auf. „In einem der Hotelzimmer wurden ein paar Dinge gestohlen. Ich bin gleich wieder da.“, erklärte er und verließ das Büro. Nachdenklich schaute Anjali ihm nach. Wie konnte dieser Kerl nur annehmen, dass sie Interesse an ihm zeigte? Sie hatte sich lediglich von ihrer Arbeit ablenken wollen – nur konnte sie ihm das natürlich nicht sagen. Wobei sie sich eingestehen musste, dass es sie tatsächlich ein wenig interessierte, wie Rahul zu dem werden konnte, der er jetzt war. Es war doch schließlich nicht normal, sich jeden Tag jemand Neues mit nach Hause zu nehmen – zumindest nicht in der Welt, in der Anjali lebte. Sie setzte nach wie vor auf feste Beziehungen – auch wenn sie das Gefühl hatte, mit dieser Einstellung immer mehr alleine da zustehen. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als plötzlich auch ihr Telefon klingelte. Als sie ranging, meldete sich Rahul am anderen Ende und bat sie, zu ihm ins Hotelzimmer zu kommen. Etwas verwirrt darüber stimmte sie zu und machte sich auf den Weg. Vorsichtig klopfte Anjali an die Hotelzimmertür und trat anschließend ein. Das Zimmer war eines der zweiten Kategorie, d. h. es hatte den zweithöchsten Preis. Es war geräumig, die Einrichtung äußerst geschmackvoll und der Ausblick wunderbar. Anjali brauchte einen Moment bis sie Rahul entdeckt hatte. Er stand an den Rahmen des Balkonfensters gelehnt und schaute hinaus. Hier im 14. Stock hatte man einen hervorragenden Blick über Central London ohne jedoch vom Straßenlärm gestört zu werden. Als Rahul hörte, dass Anjali eingetreten war, drehte er sich um. „Alles in Ordnung hier? Konnten Sie alles klären?“, erkundigte sie sich und schaute sich im Zimmer um auf der Suche nach fehlenden Gegenständen. „Ja, wir haben die Polizei informiert. Sie schauen sich gerade um...“, antwortete Rahul und fügte amüsiert hinzu, als er Anjalis verwirrten Blick sah: „Nicht hier – im Nebenzimmer.“ „... Und... was machen wir dann hier?“, wollte Anjali wissen und beäugte Rahul skeptisch. „Da du vorhin plötzlich in Plauderlaune warst, dachte ich, dass wir unser Gespräch hier fortführen könnten. Hier ist es doch viel gemütlicher als in meinem Büro.“, erklärte er und setzte sich auf das ausladende Bett. „Ich glaube nicht, dass das nötig ist.“, wand sie ein und machte eine abwehrende Handbewegung. „Wir haben außerdem noch eine ganze Menge zu tun...“ „Eine kurze Pause können wir uns ruhig gönnen. Also hör auf dich zu zieren und setz dich zu mir.“, forderte er daraufhin und klopfte mit der Handfläche rechts neben sich aufs Bett. Anjali zögerte jedoch weiter, da sie diesem Braten einfach nicht traute. Kurzerhand stand Rahul daraufhin auf, ging entschlossen auf Anjali zu, nahm ihre Hand und führte sie zum Bett. „Ich falle schon nicht über dich her.“, merkte er an und drückte Anjali sanft an den Schultern auf die Matratze. „... noch nicht.“, fügte er murmelnd hinzu, während er sich umdrehte und an der Minibar des Zimmers bediente. „Hey, was soll das denn werden?!“, wollte Anjali mit erhobener Stimme wissen und machte Anstalten, wieder aufzustehen. „Ganz ruhig. Wir wollen es uns doch ein wenig gemütlich machen oder nicht?“, antwortete Rahul ruhig und drückte ihr eine Miniflasche Sekt in die Hand. „Und dazu gehört bei Ihnen Alkohol? Ich kann mich nur allzu gut erinnern, was das letzte Mal passiert ist, als Sie es sich mit mir `gemütlich´ machen wollten!“ „Oh ja, daran kann ich mich auch noch sehr gut erinnern.“, erwiderte Rahul mit einem schelmischen Grinsen. Empört stand Anjali daraufhin auf und wollte gehen, doch Rahul hielt sie auf. „Hey, das war nur ein Spaß. Bleib hier. Ich werde mich benehmen. Versprochen.“ Sein Blick war dabei so eindringlich, dass Anjali nicht anders konnte, als ihm nachzugeben. Widerwillig nahm sie wieder auf dem Bett Platz und schaute Rahul mit grimmiger Erwartung an. Er erwiderte ihren Blick mit Genugtuung, während er sich neben sie setzte und sich anschließend eine kleine Flasche Cremelikör öffnete, während er wissen wollte: „Also. Worüber wollen wir reden?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)