Bad Romance von BlackCcherry ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Eine Fliege. Sie sauste kreuz und quer durch den Raum, wahrscheinlich auf der Suche nach was Essbaren oder so. Zwischenzeitlich legte sie immer mal wieder eine kleine Pause ein, um sich zu erholen, wie jetzt zum Beispiel. Und hatte ich schon erwähnt, dass sie dies schon seit Sonnenaufgang, also zirka seit fünf Uhr früh machte? Nein. Toll. Ich lag jedenfalls wach und wusste nicht was ich tun sollte. Gut, es war vielleicht nicht fair der Fliege die Schuld an meiner Schlaflosigkeit zu geben, aber nerven tat sie mich trotzdem. Morgen war Schule! Was ja eigentlich nicht so schlimm sein sollte, wenn ich nicht auf eine Neue gehen würde. Ja, ihr habt richtig gehört, morgen, nein eigentlich heute ist mein erster Tag in der neuen Schule. Warum ich auf einen Neue gehe? Ganz einfach, meine herzallerliebste Mutter meinte ich wäre eine Zumutung für ihre Gesundheit und hatte mich deshalb zu meinem Vater am ADW abgeschoben. ‚ADW’ steht im Übrigen für Arsch der Welt. Ich lebte in London, tolle Stadt nicht? Und jetzt musste ich in irgendeinem kleinen Kaff wohnen, wo sich jeder beim Namen kannte und sich das Maul über den anderen zerriss. Kennt ihr Desprete Housewife? Ich kann mir gut vorstellen, dass meine Nachbarn genauso Verhaltensgestört wie es diese Leute aus der Serie sind. Wie dem auch sei, es war nun halb sieben und ich sollte schon langsam aufstehen, immerhin wollte ich an meinem ersten Tag nicht total scheiße aussehen. Also schlürfe ich müde ins Badezimmer und ging erstmal Duschen. Oh man, ich war jetzt schon total aufgeregt. Ich konnte neue Leute überhaupt nicht ab. Ich habe schon mein ganzes Leben mit Schüchternheit zu kämpfen, diese legte ich zwar ab, wenn ich jemanden besser kannte, aber trotzdem hasste ich diese Eigenschaft. Am liebsten würde ich einfach zu Hause bleiben, aber mein ganzes Leben könnte ich mich hier auch nicht verstecken. Nachdem ich mir die Haare gemacht hatte und Schminke aufgelegt hatte ging ich in die Küche, wo ich auch schon meinen Vater vorfand, der Frühstück machte. Mein älterer Bruder Marcel wuschelte mir durch die Haare und murmelte ein „Morgen“. „Marci du versaust mir die Haare!“ quiekte ich worauf er nur lachte. „Ich weiß nicht was ich da noch groß versauen kann.“ Ich zog eine Schnute, warum musste er auch immer so gemein zu mir sein. Das würde sich wohl nie ändern. Schon früher, als unsere Eltern noch zusammen waren, ärgerte er mich immer. Ich muss jedoch zugeben, dass ich ihn wirklich vermisst hatte und froh war, wieder bei ihm sein zu können. Wie dem auch sei, unser Vater forderte uns auf, zum Esstisch zu gehen. Bildete ich mir das nur ein oder wollte mir der jetzt wirklich Pfannkuchen in den Magen stopfen, sollte ich etwa heute noch kotzen oder was? „Äm Dad, ich esse morgens nichts.“ Murmelte ich also. Er nahm es jedoch gelassen und meinte fröhlich dass er dann mehr hätte. Typisch Männer. Ich machte mir einen Kaffee und setzte mich zu den Beiden, auf Smalltalk hatte ich jedoch keine Lust, also schwieg ich. Nach dem Frühstück mussten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle machen. Und welch ein Wunder, mit ein paar kleinen Pannen, ziemlich viel Stress und Hetzerei schafften wir es noch rechtzeitig zum Bus. Marcel zerrte mich zu seinen Kumpels und stellte mich ihnen vor, mehr als ein schüchternes ‚Hallo’ brachte ich jedoch nicht heraus. Oh mein Gott, was würde ich bloß dafür geben, wenn ich einfach normal sein könnte. Ich weiß echt nicht woran es lag, ich hab doch Selbstvertrauen, ich finde mich selbst geil – ja und! Bin ich halt eingebildet. Die dachten sicher ich wäre total bescheuert. Und wie die mich ansahen, als wäre ich vom Mond oder so. Haben wohl noch nie jemanden mit pinkem Haar gesehen. Als wir dann endlich bei der Schule ankamen, musste ich zum Sekretariat, irgendein Zeugs ausfüllen und dann kam auch schon mein Klassenlehrer und führte mich zur Klasse. Ich atmete noch mal tief durch und betrat sie dann zusammen mit meinem Lehrer. Sofort wurde es still, meine Beine fühlten sich wie Pudding an, verdammt warum war es jetzt auch so leise, alle schauten mich interessiert an. Ich versuchte mein Pokerface aufzusetzen und schaute so emotionslos, wie es mir im Moment möglich war, durch die Klasse. Aus Filmen kannte ich solche Situationen. Meistens bat der Lehrer darum, dass sich der neue Schüler der Klasse vorstellen sollte, ich betete, dass dieser es nicht von mir verlangte. Nur zu blöd das ich nicht an Gott glaubte oder gar in die Kirche ging, eher würde ich Satanist werden und so geschah es auch, zu meinem Unglück. Der vor 2 Sekunden noch nette Lehrer, der jetzt zum größten Arsch ever mutierte, bat mich, mich der Klasse vorzustellen. Ich überlegte und überlegte, was sollte ich bloß sagen. Wiederholt holte ich tief Luft und begann: „Hey… Ich bin Chanelle Bones, ihr könnt mich aber Chany nennen, ich komme aus London, und ja…“ Den Satz ‚Wenn ihr noch Fragen habt, fragt einfach’ ließ ich bewusst weg, da würde eh nur scheiße kommen. Aber jetzt echt mal, ich kam mir hier wie ein Stück totes Fleisch vor, so wie die mich anstarrten. Also sah ich den Lehrer erwartungsvoll an. „Chanelle, setzt dich doch bitte neben Vanessa. Vanessa heb du doch bitte die Hand, damit sie weiß wer du bist.“ Ein Blondes Mädchen mit verdammt geilen Haaren hob die Hand. Ich setzte mich neben sie und sie flüsterte mir gleich ein ‚hey’ zu und meinte ich sollte mich über diese Klasse nicht wundern, die wären alle noch pubertierend. Sie hatte also gemerkt, dass ich mich bei den Blicken nicht wohl gefühlt hatte. Der Lehrer fing an über irgendetwas zu quasseln, davon bekam ich jedoch sehr wenig mit, denn ich schrieb lieber Zettelchen mit Vanessa. Sie schien ziemlich nett zu sein und ich gewöhnte mich schnell an ihre Anwesenheit, meine Schüchternheit war wie weggefegt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)