So weit das Auge reicht von MonaHerSelf ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Wieder einmal bin ich raus gegangen, weil ich es drinnen nicht mehr aushielt. Viel zu oft bin ich davon gegangen, aber mir ist egal was er darüber denkt. Wenigstens hier kann er mir doch meine Freiheiten lassen. Ich laufe durch den Wald am Park. Es ist Herbst geworden und die Blätter der verschiedenen Bäume bedecken den Boden, verstecken den grauen Weg, dessen Farbe ein wenig deprimierend auf mich wirkt. Ich mag den Herbst. Er versteckt das, was ich nicht sehn will und lenkt mich von meinen ebenfalls grauen Gedanken und Sorgen ab, gibt mir das Gefühl ich könnte frei sein... . Ich schlage meinen Schal noch einmal um meinen Hals und vergrabe meine Hände in meinen Manteltaschen. Ich laufe die Wege durch die Bäume, sehe hier und da ein paar Eichhörnchen. Diese Dinger sind so niedlich - sie lenken ebenfalls ab. Gedankenverloren tragen meine Beine mich immer weiter in den Wald. Und eine starke Windböe kommt auf, bringt mich dazu aufzusehn, in die Welt zusehn. Ich sehe. Bunte Blätter schweben von den Bäumen und legen sich sanft zu den anderen Blättern. Ich höre. Fröhliches Kindergeschrei aus dem Park. Die Kinder machen den Eindruck nichts könnte ihnen etwas anhaben. Und das erste Mal wird mir bewusst, dass mir nichts und niemand irgendwie etwas anhaben könnte. In dem Moment, wo ich meine Augen auf mache, bin ich frei, habe jede Freiheit, die ich will. Und dann sehe ich sie. Die Chance etwas zutun, um mir da zuhelfen. Und um ihn aus meinem Leben zu streichen. Ich gehe zurück, auf meinem Gesicht ein sicheres Lächeln. Auf dem Weg nach Hause sehe ich mich um und bemerke was ich alles verpasst und übersehen habe. Ich bereue das so sehr. Die ganze Zeit über habe ich meine Augen nicht aufgemacht. Aber jetzt wird es gehen. Wenn ich will. Und ich will das so sehr. Zu Hause angekommen stelle ich ihn zur Rede, sage ihm was mir nicht passt, dass er mir nicht passt. Ich hole meine Sachen und lasse die große Villa hinter mir, lasse ihn hinter mir und will alles zur Vergangenheit werden lassen. Ich spüre dieses wahnsinnig schöne Gefühl der Unabhängigkeit. Und ich muss sagen es fühlt sich wahnsinnig gut an. Ein aufgeregtes Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, als er mir hinterher schreit, als er mir 'mitteilt', dass er es nicht duldet, Körbe zu kassieren. Dass er doch ein großer Firmenchef wäre und daher niemand ihn abweisen könnte. Wenig später höre ich, dass er mich nie gebraucht hat. Ein heiseres Lachen entweicht meiner Kehle und mir wird immer mehr bewusst, dass es eine gute Entscheidung war, die ich eben getroffen hatte. Und nun schaue ich in die Welt hinaus und erkenne neue Wege. Neue Wege. So weit das Auge reicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)