fireflies von abgemeldet (Taichi & Sora) ================================================================================ Kapitel 1: one -------------- Ex hoc momento pendet aeternitas. - An diesem Augenblick hängt die Ewigkeit. *** Das Zirpen der Grillen war die einzige Geräuschkulisse in diesem wunderbaren Ort, der Himmel war Sternenbedeckt, man könnte beinahe meinen, dass es romantisch war. Zwei junge Menschen, die nebeneinander am Flussufer sassen und in die Ferne starrten. Melancholisch konnte man deren Blicke deuten, als würden sie wissen, dass es solche Momente wie diese nie wieder geben würde. Sora war sich bewusst, dass sie nach diesem Abend wahrscheinlich ihren besten Freund verlieren würde. Möglicherweise würde sie die Freundschaft von Taichi und Matt zerstören, wenn sie diese Worte ausgesprochen hatte, die irgendeinen Stein ins Rollen brachte. Ein Stein würde ins Ungewisse rollen und sie fürchtete das Ziel ihrer Worte, kein Mensch würde genau wissen, was man mit seinen Worten bei einem anderen Menschen bewirken konnte. Er hatte ihr sehr früh schon durch indirekte Handlungen mitgeteilt, dass sie mehr für ihn war. Auch sie war sich sicher, dass da mehr war, als nur eine platonische Freundschaft. War ihre Angst, ihre Freundschaft gänzlich zu zerstören grösser, wenn sie sich trennen würden? Kamen sie deshalb nie über ihre Freundschaft hinaus und hatten ihre Gefühle deswegen totgeschwiegen? „Es ist so, wie es ist, Sora“, sagte Taichi ruhig, er hatte seine Augen immer noch nicht von der Ferne abgewendet, als würde er es nicht ertragen sie anzusehen. Die Rothaarige drehte ihren Kopf zu ihrem besten Freund und betrachtete seine Gesichtszüge, wie schnell die Zeit vorbeigeht, dachte sie traurig. Vor drei Jahren war alles noch so unkompliziert, sie hatten viele Abenteuer mit ihren Digimon und Freunden in der Digiwelt erlebt, viele Herausforderungen gemeistert und waren dann nach langem Kampf wieder in ihre Welt zurück gekehrt. Wenn sie nur mit Biyomon reden könnte, ihr Partner-Digimon hatte immer einen guten Rat für sie parat. „Wir können die Dinge, die passiert sind, nicht mehr ungeschehen machen. Es war von Anfang an offensichtlich, dass man sich im Laufe der Jahre verändert und das finde ich gar mal nicht so schlecht.“ Er drehte seinen Kopf langsam zu ihr und lächelte sie an. Obwohl er lächelte, tat es weh. Taichi musste sich damit abfinden, dass sie ihr Herz an seinen besten Freund verschenkt hatte, er konnte es ihr nicht einmal verübeln, sie spielten schon seit über drei Jahren ihr patentiertes-Wechselbad der Gefühle-Ping Pong-Spiel. Irgendwann musste es ihr doch reichen, nicht zu wissen woran sie bei ihm war und umgekehrt erging es ihm auch so. Ihm war klar, dass einer von ihnen den ersten Schritt machen musste und den hatte Sora gemacht. „Werden wir trotzdem noch Freunde bleiben?“, hatte sie gefragt. Sie hatte also genauso viel Angst wie er und das beruhige ihn doch irgendwie. „Wie kommst du auf die Idee, dass wir nicht weiterhin befreundet bleiben können?“, fragte er mit einem leicht amüsierten Ton in seiner Stimme. „Wir sind die Digiritter, wir können nicht einfach sagen, dass wir nichts mehr miteinander zu tun haben wollen und lassen es gut sein. Selbst wenn wir das sagen würden, käme es wohl kaum soweit, weil wir Freunde haben, die alles Menschenmögliche unternehmen würden, um uns wieder platonisch näher zu bringen.“ „Du hast Recht“, stimmte sie ihm – mit einem tonnenschweren leichteren Herz – zu. Obwohl sie wussten, dass ihre Freundschaft weiterhin erhalten bleiben würde, tat es weh. Es war auch irgendwie ein Abschied. „Es gibt keinen günstigeren Zeitpunkt, um unsere Freundschaft zu feiern. Sieh mal“, er deutete auf den See vor ihnen, über den Hunderte von Glühwürmchen schwebten und ihr schönstes Lichtspiel zu zeigen. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, als sie die Lichter erblickte. Manche Momente waren für die Ewigkeit bestimmt und dieser gehörte nur Taichi und ihr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)