Hidden Flowers III von june-flower (Die letzte Reise) ================================================================================ Kapitel 25: As the Years Go By ------------------------------ Konoha-Gakure, 42 Jahre zuvor „Deine Schuld!“, murrt Shikamaru und zuckt zurück. „Aua! Pass doch auf!“ Das blonde Mädchen tupft mit einem Taschentuch die Platzwunde auf seinem rechten Knie ab und keift zurück, ohne aufzusehen. „Du bist da runtergefallen, weil du keine Augen im Kopf hast! Stell dich nicht so an!“ „Hab ich wohl!“ Der Junge hat nicht vor, diese Anschuldigungen auf sich sitzen zu lassen. „Und du bist an allem Schuld – weil du unbedingt hierherkommen wolltest!“ „Und weil du den Weg zurück weißt, haben wir uns verlaufen“, zischt Ino zurück und drückt ein bisschen fester als nötig. Eigentlich tut es ihr sehr leid, dass sie Shikamaru gezwungen hat, mitzukommen – aber sie wollte nicht allein gehen, und er ist der Einzige, der nicht über sie lacht, wenn er auch murrt und meckert. „Ohne mich wären wir nicht aus dem Sumpf rausgekommen!“, empört Shikamaru sich und fragt sich, wieso er und Ino eigentlich immer streiten müssen. Aber irgendwie geht es nicht anders. „Und ohne mich würdest du hier verbluten!“ „Mühsam!“ „Heul doch!“ „Du bist das Mädchen – heul du!“ „Du Idiot! Verblute meinetwegen!“ * ~***~ * Konoha-Gakure – 38 Jahre zuvor „Sasuke!“ Naruto ist wieder einmal wütend und Sasuke viel zu cool, um irgendeine Reaktion zu zeigen. Sakura versucht, die Wogen zu glätten, aber da sie eindeutig Sasuke favorisiert ist sie nicht ganz die richtige Person dafür. Kakashi kann nur den Kopf schütteln über sein Team und sich sagen, dass es für seinen Sensei genauso gewesen sein muss. Nun, Sasuke ist brilliant, das muss man ihm lassen, aber Sakura und Naruto sind zwei durchschnittliche GenNin die es nur schaffen werden, wenn sie diesen Elan, diese Mühe, die sie in alles investieren, auch weiterhin erhalten können. Aber eigentlich macht er sich keine Sorgen, denn solange Sasuke da ist, wird Naruto alles geben, um ihn zu übertreffen, und Sakura alles tun, um stärker zu werden. „Jetzt beruhigt euch schon“, sagt er und deutet voraus. „Schaut mal, wer da ist.“ Naruto ist sofort abgelenkt. „Da sind die Anderen! Yeah! Und sie haben den Grill schon angeworfen!“ Tatsächlich steigt Rauch auf von da, wo Kakashi den Grill vermutet. Der junge Akimichi – natürlich, und dann wird Asuma nicht weit sein. Der Rest von Team Zehn – das blonde Yamanaka-Mädchen und der gelangweilte Nara – stehen nicht weit von der Rauchsäule und streiten sich. Kakashi hebt die Hand und Kurenai grinst ihn an. Neben ihr steht die kleine Hyuuga – sie ist zu schüchtern, um sich, wie ihre Teamkollegen, zu den anderen zu gesellen, aber während Kakashi noch hinsieht kommt ein strubbliger Junge mit einem Riesenhund auf sie zugerannt und zieht sie mit sich, ohne ihren Protest zu beachten. In der Gruppe, zu der es geht, steht ein dunkler Junge mit Sonnenbrille, ein weiterer Hyuuga-Sproß (unverkennbar an den weißen Augen), ein Mädchen mit braunen, hochgesteckten Haaren und ein Junge mit Topfschnitt – Kakashi müsste sich seinen Namen merken aber er sieht immer nur Gai in ihm, weshalb ihm dies schwerfällt. Und da ist Gai auch schon, piesackt, nervt, redet und fordert, und Kakashi überlegt bereits, wie er ihn loswerden könnte, wenn er wollte. Oder wie er zumindest um die absurden Herausforderungen herumkommt. Wer hätte je davon gehört, dass zwei erwachsene JouNin darum konkurrieren, wer schneller Rindfleisch grillen kann. Naruto, Sasuke und Sakura haben sich längst zu den anderen gesellt. Wenn es darauf ankommt, sind sie beste Freunde. * ~***~ * Konoha-Gakure – 20 Jahre zuvor „Er ist so groß geworden!“, staunt Hinata und entwindet ihre Hand dem Klammergriff, der ihre Hand festhielt. „Und Kiju erst“, gibt Sakura vom Sofa her zurück, wo sie mit Hinatas Sohn sitzt und den Kleinen mit einem Lächeln auf den Lippen wiegt. Die beiden Kinder – beide ungefähr sechs Monate alt – sind satt und müde und Henara, Hinatas Tochter, liegt bereits in ihrem Wagen und kaut auf einer Giraffe aus Stoff herum. Die beiden Freundinnen lächeln sich über die Köpfe ihrer Söhne hinweg an. So unterschiedlich sie auch sind – Sakura mit ihren langen, rosafarbenen Haaren und grünen Augen und ihrem temperamentvollen Charakter und Hinata, mit spinnwebfeinen, schwarzen Haaren, silbrigen Augen und scheuem Wesen – sie haben sich angefreundet, vor einigen Jahren, und festgestellt, dass sie sich gut leiden mochten. Sehr gut sogar. Hinata lässt den Blick über das Zimmer gleiten, das einst ein düsteres und dunkles war und nun ein wohnliches, freundliches Wohnzimmer darstellte. „Du hast gute Arbeit geleistet in dem Haus, Sakura“, sagt sie. „Wer hätte gedacht. Dass das Uchiha Clanhaus jemals wieder bewohnt sein würde!“ Sakura nimmt das Kompliment lächelnd entgegen. „Tatsächlich scheinen all die alten Uchiha-Geister langsam ihren Frieden zu finden.“ „Geister?“ Hinata streicht Shishiro, Sakuras Sohn, über die dunklen Haare zieht die Brauen hoch. „Was meinst du damit?“ Ausweichend antwortet Sakura: „Habe ich Geister gesagt?“ Aber vor dem besorgten Blick ihrer Freundin kann sie nicht lügen. „Na ja. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es hier spukt, du weißt schon... Hier sind so viele Menschen eines... gewaltsamen Todes gestorben, und jetzt wohnen wir hier und tun so, als sei nie etwas geschehen. Das erscheint mir nicht richtig. Nicht, dass es unfreundliche Geister sind“, fügt sie schnell hinzu, als sie sieht, wie Hinatas Gesicht noch größere Sorge widerspiegelt. „Aber dann denke ich an Orochimaru und Itachi und...“ Sie schluckt und schließt die Augen. Schnell steht Hinata auf und geht zum Sofa hinüber, lässt sich neben ihre Freundin sinken und nimmt sie in den Arm. „Du bist hier in Sicherheit, Sakura.“ „Aber Sasuke...“ „Shhhh... Keine Sorge, Sakura. Wir passen auf dich und Sasuke und Shi auf. Naruto wird nicht zulassen, dass euch etwas geschieht.“ „Hinata“, flüstert Sakura erstickt. „Du musst mir eines versprechen. Wenn uns etwas passiert...“ „Euch wird nichts passieren“, widerspricht Hinata vehement, weil sie sich weigert zu glauben, dass jemals etwas geschehen wird. „Aber wenn uns etwas passiert“, presst Sakura weiter. „Dann musst du Shi adoptieren.“ „Ich?“ Hinata erstarrt vor Überraschung. „Warum ich? Warum nicht Naruto?“ „Nicht Naruto.“ Sakura lächelt. „Du kennst ihn doch.“ Hinata versteift sich, und sie fährt schnell fort. „Nein, er würde sich nur Vorwürfe machen. Du, Hinata – versprich es mir!“ Sie verspricht es. Und hofft, dass dies zu den Versprechen gehört, die man niemals einlösen muss. Sie liegt falsch. * ~***~ * Hidden Flowers, 20 Jahre zuvor “Rui?” Die junge Frau streicht sich das lange, pechschwarze Haar aus dem Gesicht und klettert aus dem breiten Bett. Das T-Shirt, welches sie trägt, kann ihre langen Beine nicht verdecken, und Yuuko fröstelt an der kalten Luft im Schlafzimmer. Dennoch geht sie über den kalten Boden zu der dunklen Silhouette hinüber, die ihren Mann ist. Rui steht vor dem Fenster wie eine Statue. Der Mond erhellt kaum sein Gesicht. „Was ist los?“ Rui dreht sich zu ihr um, und ein geisterhaftes Lächeln erhellt sein Gesicht. „Kannst du nicht schlafen?“, fragt Yuuko zurück und stellt sich so neben ihn, dass sie sich an ihn lehnen kann. „Nein“, antwortet er und legt seine Wange an ihr Haar. Eine Weile verharrten sie beide. „Es wird nicht immer so sein, weißt du“, sagt Yuuko schließlich. Rui sieht sie an. „Hast du es wieder geträumt?“ Yuuko nickt, den Kopf an seine Schulter gelehnt. „Es hat bereits begonnen.“ Ihr Blick wandert zur anderen Seite des Zimmers, an deren Wand eine Wiege steht, und Rui, der ihrem Blick folgt, legt eine Hand sanft auf ihren Bauch. Aber Yuuko lächelt nicht, sondern schmiegte sich fröstelnd dichter an ihren Mann. „Ich habe es so satt.“ Sie atmet aus. „Morden. Töten. Verraten. Immer und immer wieder.“ „Das ist unser Schicksal“, erinnert sie Rui. „Bezahlte Mörder und Verbrecher – das sind wir. Ausgestoßene. Und...“ Er lächelt bitter. „Und wir werden durch die Hand einer Verräterin fallen. Wenn das keine schönen Aussichten sind.“ „Verräter werden durch Verräter gestraft“, sagt Yuuko leise. „Selbst, wenn sie nur ihre eigenen Ideale verraten. Aber dann wird es anders werden. Ich habe es gesehen. Eine neue Generation wird kommen. Wir werden dies nicht mehr miterleben – ebensowenig wie Hidden Flowers. Eine neue Zukunft bahnt sich an, Rui, an der wir nur durch sie teilhaben werden.“ Sie nickt zärtlich zur Wiege hin und streicht sich über ihren Bauch. „Eine neue Generation, die ihre eigenen Fehler machen wird und ihre eigenen Erfahrungen. Sie ist es, die diese Welt in die Zukunft führen wird. Wir haben unsere Rolle gespielt, haben das unsrige getan. Jetzt ist es Zeit für die Zukunft.“ Sie schmiegt sich wieder an Rui. „Und sind das nicht gute Aussichten?“ * ~***~ * Konoha-Gakure – 13 Jahre zuvor Shikaru kann oft nicht einschlafen, und heute ist es noch schlimmer als sonst. Normalerweise hilft es, wenn er sich selbst mathematische Probleme zum Lösen stellt. Aber heute strahlt der Mond so hell ins Zimmer, dass es unmöglich ist einzuschlafen. Also klettert er über die mondhelle Fensterbank hinaus auf den großen Balkon, auf dem seine Mutter alle möglichen Pflanzen züchtet, und von da aus weiter auf das Dach. Die kleine Strickleiter, die sein Vater für ihn angebracht hat, baumelt leise im Wind. Auf dem Dach ist jemand. Erschrocken bleibt Shikaru stehen und versucht zu erkennen, wer da in sein Geheimversteck eingedrungen ist... Es ist ein Mädchen, und weil sie ihn genauso erschrocken ansieht wie er sie und sich an ein Stofftier klammert, fühlt er sich in einem eigenen Haus wie ein Eindringling. „Tschuldige“, sagte er leise. Kurze, rote Haare, grüne Augen, ein weißes Nachthemd, eine rotgoldene Katze im Arm. „Was machst du hier?“ „Ich warte.“ Überraschenderweise hat das Mädchen geantwortet, und ihre Stimme ist leise, aber klar. Ihre Augen lassen sein Gesicht nicht mehr los. „Worauf denn?“ „Auf meinen Papa.“ Stolz richtet sie sich auf. „Er arbeitet noch.“ „Wie hast du mein Geheimversteck gefunden?“ Sie zuckt unbestimmt die Schultern. „Darf ich hierbleiben?“ Ihm fällt kein Grund ein, warum sie das nicht tun sollte. Eine Zeit lang sitzen sie stumm nebeneinander auf der Dachterrasse, bis Shikaru einschläft, von der stummen Anwesenheit des Mädchens irgendwie beruhigt. Am nächsten Morgen ist sie weg und Shikaru liegt in seinem Bett und wundert sich, ob es nicht ein Traum war. Es dauert eine Weile – mehr als zehn Jahre – bis er sie wiedersieht. * ~***~ * Konoha-Gakure – 9 Jahre zuvor Er steht plötzlich im Zimmer – in diesem hellen, weißen, sterilen Zimmer, in das man sie gelegt hat. Immerhin ist sie nicht gefesselt und nicht eingesperrt – vielleicht ist das ein gutes Zeichen, vielleicht ein schlechtes, aber das wird sie gleich erfahren. Er sagt nichts, sieht sie einfach nur an. Ashuria starrt zurück und registriert jede kleine Veränderung, die acht Jahre an ihm bewirkt haben: Sein Gesicht ist noch immer freundlich, aber jetzt haben sich winzige Falten um seine Augen und seine Mundwinkel gegraben und seine Augen sind heller, aber sie leuchten noch immer. Am liebsten möchte sie ihm alles sagen: Wie sehr sie ihn vermisst hat, wie sehr sie sich danach gesehen hat, nach Konoha-Gakure kommen zu können, wie gut es tut, ihn endlich, endlich wiederzusehen. Stattdessen starrt sie ihn an und der Kloß in ihrem Hals wird dicker und dicker. Und dann lächelt er, ein weites, strahlendes Lächeln. Sie kennt dieses Lächeln. Es ist ihr Lächeln. „Ich freue mich, dich wiederzusehen“, sagt Naruto Uzumaki, Sechster Hokage von Konoha-Gakure, und tritt einen Schritt näher. „Wie geht es dir?“ Unwillkürlich fliegt ihre Hand hinauf zu ihrem Hals – bis hierhin ist ihr Körper in weiße, sterile Bandagen gewickelt, der Verband bedeckt ihren Brustkorb und ihre Arme vollständig. „Gut“, lügt sie. Wie zur Strafe brennen ihre Wunden wie Feuer. Er muss es in ihren Augen gesehen haben, denn sein Gesicht verzieht sich besorgt. Schon steht er an der Tür, bereit zum Gehen. „Ich rufe Hyuuga-San“, sagt er. Ashuria hat die Ärztin bereits kennengelernt – Hinata-San, eine liebenswerte, freundliche Frau mit sanften Händen, aber etwas in der Art, wie Naruto ihren Namen ausspricht, schmerzt noch stärker als ihre Wunden. „Warte!“, sagt sie hastig und erhebt sich mühsam, schnell, schnell muss es gehen, denn sie weiß nicht, wie lange sie es aushalten wird, und wenn jemand sie so sieht, werden sie denken, sie wolle das Oberhaupt des Dorfes angreifen oder sonst etwas. Sie ist nur eine Verräterin. Naruto runzelt die Stirn und macht Anstalten, sie aufzuhalten, aber bleibt dann stehen. Sie kniet sich mühsam vor ihm hin. Ihre Wunden schmerzen. „Ich, Ashuria von Hidden Flowers, möchte meine Loyalität und meine Dienste einem neuen Herrn anbieten. Ich entsage meiner Herkunft und unterwerfe mich vollständig der Macht des Sechsten Hokage von Konoha-Gakure, Naruto Uzumaki. Denn meine Heimat ist vernichtet und meine Herren sind tot.“ Wortlos hört er ihren halb traditionellen, halb improvisierten Worten zu. Als auf ihre Worte keine Antwort kommt, sieht Ashuria schweren Herzens auf und sieht – sieht ihn lächeln. „Ich habe lange auf dich gewartet.“ Ich auch, will sie sagen, aber ihre letzten Kräfte versagen. Lächelnd, weil sie weiß, dass sie bleiben darf, dass er sie akzeptiert, schließt sie die Augen und bricht zusammen. „Na, na“, hört sie Naruto leise murmeln als er sie auffängt und ins Bett zurückträgt. „Nicht so eilig.“ Wärme durchflutet sie als er sie sanft zudeckt, und dann spürt sie seine Lippen auf ihrem Haar. „Werde erst einmal wieder gesund“, sagt er, und dann lauscht sie seinen Schritten, wie sie sich langsam entfernen. Fast an der Tür, dreht er sich noch einmal um. „Willkommen in Konoha-Gakure, Ashuria.“ * ~***~ * Konoha-Gakure – Ein Jahr nach der Seuche, Erster Tag des Herbstes Die Sonne strahlt. Der Himmel ist blau. Die ersten Tage des neuen Sommers waren schön wie ein Gemälde. Und trotz der frühen Morgenstunde waren in Konoha-Gakure, dem Dorf versteckt hinter den Blättern, schon eine Menge Menschen auf den Beinen. Drei Kinder kreuzten den Weg von Yukatsuki, als die Tochter des Sechsten Hokagen die Straße hinuntereilte, den Arm voll Blumen. „Kariha! Pass auf!“, rief sie den Kindern hinterher, die überschwänglich ein volles Kuchentablett vor sich herbalancierten. „Morgen, Yuka“, grüßten Haruka und Sakura, die Inuzuka-Zwillinge, sie einstimmig, während sie das Geländer zur Hauptplattform des Haupthauses mit Blumengirlanden schmückten. Yuka grüßte zurück und eilte weiter die Treppen hinauf. „Hier“, sagte sie ein wenig atemlos und legte die Blumen neben Inoshia ab, die dabei war, den Tisch für die Zeremonie zu schmücken. „Gleich kommt noch mehr.“ Die warf einen Blick auf die Blumen und nickte, dann sah sie Yuka an. „Hat mein fauler Bruder sich endlich dazu bequemt, mitzuhelfen?“ Yuka wurde rot. „Soll ich ihm etwas ausrichten?“ „Wenn er Zeit hat, muss er vorbeikommen und mir helfen“, sagte Inoshia, ohne die Miene zu verziehen, und fuhr fort, das komplizierte Geflecht zu vervollständigen. „Ich komme ganz oben nicht heran. Da müssen Männer dran oder Riesen.“ „Brauchst du sonst noch etwas?“ „Nein, danke. Geh ruhig!“ Yuka rannte die Treppen wieder hinab. Auf halber Strecke kam ihr Shikaru entgegen, der ihr zulächelte. Ihr Herz machte einen merkwürdigen Satz. „Inoshia braucht deine Hilfe“, sagte sie, deutete nach oben und drückte sich an die Wand, um ihn vorbeizulassen. Er küsste sie kurz. „Bis gleich?“ Sie lächelte zurück. „Bis gleich.“ Im Laufe des Tages strömten immer mehr Menschen in Richtung des Haupthauses. Als die Zeremonie der Gedächtnisfeier begann, war die Plattform vollgepackt mit Menschen allen Alters und jedweden Aussehens, die gespannt die Ankunft des Sechsten Hokage erwarteten. Als das Dorfoberhaupt endlich die Plattform betrat, wurde es still. „Willkommen“, sagte Naruto Uzumaki, und die Zeremonie begann. Die Namen. Die Liste war länger als die des letzten Jahres – natürlich, ein Jahr war mehr als genug Zeit für den Tod. Yuka hatte das Gefühl, als sei es in diesem Jahr besonders schlimm. Ihr Vater nannte Namen – manchmal nur einen, manchmal mehrere, manchmal einen für mehrere – und er nannte sie mit einer Achtung, die ihr die Tränen in die Augen steigen liessen. Nur bei einem einzigen Namen – beim letzten – stockte er. Besorgt sah Yuka zu ihm hinüber und sah die steinerne Miene – doch plötzlich löste diese sich auf, und Naruto lächelte. Ein sanftes Lächeln, glücklich und zugleich liebevoll. Yuka lehnte sich verwundert an Shikaru, und der verstärkte seinen Griff um sie und sah sie an. „Alles in Ordnung?“ Yuka sah ihren Vater lächeln und lächelte ebenfalls. „Ja.“ Die Namen der Gefallenen zu verlesen war in diesem Jahr keine Bürde, sondern eine Qual. Jeder ausgesprochene Name bedeutete einen noch geringeren Abstand zu dem Namen, vor dem er sich am meisten fürchtete... Doch irgendwann war es so weit. Ashuria von Konoha-Gakure. Wenigstens das war er ihr schuldig gewesen… Eine Hand strich über sein Gesicht, warm und weich und vertraut. Naruto hielt die Luft an. „Naruto.“ “Ashuria?“, fragte er lautlos. Eine helle Stimme lachte, unhörbar für alle außer für ihn. “Du hast mich nie nur Shura genannt, wie alle anderen.“ „Weil Ashuria ein schöner Name ist.“ Und fühlte sich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder vollständig. Die Zeremonie schritt fort. Hinata Hyuuga beobachtete stolz, wie diesmal nicht nur ihr Mann, sondern auch ihr zweiter Sohn ihren Teil dazu beitrugen. Ino Yamanaka streckte die Hand ein wenig aus und fand Shikamarus. Er drückte ihre kurz und liess sie wieder fallen. Sie lächelte. Das Gedächtnis Konohas. Die Beschützer aus dem Schatten. Die Bewahrer der Tradition. Die Späher und Jäger. Die Hüter der Felder. Die Wächter der Luft. Die Bewahrer des Friedens. Die Menschen hielten den Atem an. Der Sechste Hokage trat vor. Und seine stolze Stimme durchbrach die Stille: „Auf die nächste Generation.“ * * * Ende der Geschichte * * Hidden Flowers III – Credits Projekt: Hidden Flowers III – Die letzte Reise Arbeitszeit: 1. Handschriftlicher Rohentwurf: März 2008-Sept 2009, Überarbeitete PC-Version: März 2009-März 2010, Überarbeitung bis einschließlich: Status: 25 Kapitel/abgeschlossen Inhalt: Diesmal ist es kein gewöhnlicher Feind. Nein, mit einem gewöhnlichen Feind könnten Yuka und ihre Freunde es aufnehmen. Aber dies hier ist etwas, gegen das keiner von ihnen kämpfen kann... Und eine gefährliche Suche beginnt. Hauptcharaktere: Ino Yamanaka, Shikamaru Nara, Naruto Uzumaki, Hinata Hyuuga, eigene Charaktere: Yukatsuki Uzumaki, Shikaru Nara uva. Chronologie: 37 Jahre nach Sasukes Weggang aus Konoha-Gakure, 20 Jahre nach Yukatsukis Geburt, 9 Jahre nach HF I – Tochter der Akatsuki, 3 Jahre nach HF II – Die Prüfung Veröffentlicht: bei Animexx zwischen März 2010 – April 2012 Anzahl der Word-Seiten: 167 Anzahl der Worte: 57.472 Widmung: Für Alex. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)