Everlasting Love von Femii (Fortsetzung zu 'Until I Found You') ================================================================================ Kapitel 7: Doch die Wahrheit schmerzt ------------------------------------- Ich hab mich extra beeilt, schnell weiter zu schreiben, obwohl ich beim letzten Kapitel deutlich weniger Kommentare habe, & voilà, es ist sogar ein 6.000 Wörter Kapitel, womit ich nun gar nicht gerechnet habe. Nehmt euch am besten Zeit beim Lesen. :) » ♣ « » ♣ « » ♣ « D o c h d i e W a h r h e i t s c h m e r z t Das Gefühl, das mich in diesem Moment durchströmte, war unbeschreiblich. Es war eine Welle aus Glück, Freude, Erleichterung, Liebe, Sehnsucht ... aber gleichzeitig ein tiefer, nagender Schmerz, der sich durch meine gesamte Brust zog, mir die Luft zum Atmen abschnürte. Ich konnte nicht glauben, dass er tatsächlich bei mir war. Dass das alles nicht bloß ein grausam realer Traum sein sollte. Tränen schossen mir in die Augen und liefen schon bald leise über meine Wangen, hinterließen kühle, feuchte Spuren auf ihnen. Doch ich hob meine Hand nicht, um sie fortzuwischen, denn ich wusste, es würden noch weitere folgen. Doch ob er mir dann immer noch gegenüber sitzen würde, wusste ich nicht. Das hing allein davon ab, wie lange ich den Traum noch Traum lassen konnte. Ich konnte nicht glauben, dass dieser Moment der Realität entsprang. Ich konnte nicht glauben, dass er nicht bloß Ausgeburt meiner schonungslosen, unnachgiebigen Fantasie war. Ich hielt daran fest, dass dieser Moment nicht das war, was er sein sollte ... was ich begehrte und erhoffte. Ich glaubte fest daran, dass es sich nur um Sekunden handeln konnte, bis ich die Augen aufschlug und mich in Sakura-chans Gästezimmer wieder fand. Dass ich von den hellen Sonnenstrahlen, die ihren Weg in mein abgedunkeltes Zimmer finden und meine Nase kitzeln würden, geweckt werden würde. Es war absolut unmöglich, ihm gegenüber zu sitzen, ohne dass es sich um eine wahnwitzige Fantasie, um eine Wahnvorstellung, um eine Halluzination meinerseits handelte ... Naruto war gestorben. Vor vier Jahren. Es gab kein Zurück, wenn man erst einmal über die Schwelle getreten war. Und wir hatten ihn gesucht. Wir hatten gesucht und nach ihm gerufen und ... „Hinata-chan?“ „Ja?“ „Warum weinst du?“ „Ich ... ich kann nicht ... dass es so ist ... dass ich ... nicht träume ... es ... so sein ... kann nicht ... wahr ...“ Der Blick aus seinen Augen war so zärtlich und verständnisvoll, und als er seine Arme nach mir ausstreckte, rutschte ich ein wenig näher an ihn heran, zaghaft nur, weil ich glaubte, daran zerbrechen zu können. Auf seinen Lippen lag immer noch dieses leichte, sanfte Lächeln, während er seine Arme um meine Taille schlang und liebevoll über meinen Rücken strich. So unfassbar weich und schonend ... Und die Tränen, die ich nicht zurückhalten konnte, füllten weiter meine Augen und flossen über meine Wangen. Ich presste mich stärker an seine Brust, drückte mich an ihn, wollte einfach nur, dass er mich hielt. „Naruto ...“ Ich murmelte seinen Namen, mehrmals, und je öfter ich ihn nannte, desto mehr Tränen schienen sich ihren Weg nach draußen zu bahnen. Ich ließ meine Tränen einfach fließen und der Druck seiner Umarmung verstärkte sich, spendete ein wenig Wärme. Fast schon verzweifelt drückte ich mich näher an seine Brust. Er sagte doch, er wollte mich nicht im Stich lassen. Für mich da sein. Er hatte sein Wort nicht gehalten. Er war nicht da. Und nun blieb mir Nacht für Nacht nichts Anderes als die Erinnerungen, die ich mit ihm gemacht hatte, als meine Fantasie, die mich mit ihm verband, die bereits an nächstem Morgen wieder dahinschwand, sich in Luft auflöste und nichts als Schmerz hinterließ. Die Zeit verstrich schweigsam. Tröstete nicht. Heilte keine Wunden. Seit vier Jahren nicht. Und es würden weitere folgen, noch viele weitere, weil das hier wieder nur ein Traum war, nicht Realität, und es würde nur mehr wehtun, weil dieser hier viel realer war als alles, was ich bisher erlebt hatte. Die Tränen flossen und fielen von meinem Kinn hinunter, tropften auf meine Hand. Kein Geräusch außer meinem Weinen und seinen stetigen, ruhigen Atemzügen. ... Die sanften Bewegungen auf meinem Rücken stoppten, eine Hand ruhte auf meiner Schulter und die andere wischte mit einer liebevollen Berührung die Tränen weg, die ohne Unterlass über meine Wangen liefen. Es folgten weitere und dann schob sich der Finger behutsam unter mein Kinn, hob es sanft an und ich blickte ihn an, sah in seine klaren, blauen Augen. Sah sein verständnisvolles Lächeln. „Hast du mich denn so sehr vermisst?“ Seine Hand strich über mein Haar, eine beruhigende Geste. Ich nickte, zaghaft, hielt meine Tränen nicht auf. Sein mitfühlendes Lächeln wurde ein wenig breiter und dann beugte er sich leicht zu mir herunter, hauchte einen Kuss auf meine Wange. „Jetzt bin ich ja da ... du brauchst nicht mehr zu weinen ...“ „Aber ... wer weiß ... wie lange ... es ist doch alles nur ... ein Traum ... es schmerzt so sehr und tut so unglaublich weh ... ich ...“ Ich hörte auf, konnte nicht weiterreden. Ich legte meinen Kopf wieder an seine Brust, vergrub mein Gesicht in seiner Jacke, seine Arme schlossen sich wieder um meinen Körper und gaben mir die Wärme, nach der ich mich scheinbar seit Ewigkeiten verzehrte. Ohne ihn ... so ... So unfassbar ... Meine Tränen benetzten sein Hemd. Immer und immer wieder murmelte ich seinen Namen, kostete den süßlichen Geschmack seines Namens so lange aus, wie ich konnte, verzehrte ihn mit all meinen Sinnen. Ihn wieder gehen lassen zu müssen, war so ... so ... Ich konnte nicht ... wollte nicht ... er sollte ... „Bitte ... Naruto-kun ... du kannst nicht wieder gehen ... ich – ich kann doch nicht ...“ Ein Finger legte sich auf meine Lippen und brachte mich zum Schweigen. Die Berührung war sanft und löste ein weiteres Kribbeln in mir aus, es war so schön, so wundervoll, so zärtlich ... Ich liebte ihn. Wollte nicht mehr ohne ihn. Ich konnte es nicht mehr ertragen, ohne ihn zu sein. Ich brauchte jemanden, der meine Seele erwärmte. Der immer da war, wenn ich ihn brauchte. Der mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Der mich auch ohne Grund in die Arme nahm. Der mir zuhörte, wenn es mir nicht gut ging. Jemanden, mit dem ich mein Leben verbringen konnte. Dem ich sagen konnte, dass ich ihn ... Ich brauchte ihn. Mehr als alles Andere. Ohne ihn ging es nicht mehr und das Loch in meiner Brust wuchs beständig weiter, riss immer mehr auf und bald würde ich es nicht mehr ertragen ... Warum nur hatte er gehen müssen und warum musste er es wieder tun? Blöder Traum ... wieso konnte es nicht Wahrheit sein? Es war unerträglich. ... ... Zeit verging, die ich nicht zählen konnte, und ich wusste nicht, wie viel von ihr verstrichen war, als meine Tränen langsam versiegten und ich mich nicht mehr vor Schmerzen winden musste. Doch auch, als sie verklangen, meine Schmerzen, und ich glaubte, aus meinem Traum endgültig erwacht zu sein, zu viel Zeit musste seit dem vergangen sein und ich konnte nicht ewig schlafen, saß er immer noch bei mir und hielt mich in seinen Armen. Ich blickte auf in sein Gesicht und blinzelte zweimal, in der Hoffnung, dass mir das mehr Klarheit bringen würde. Er saß immer noch da, lächelte mich an, erwiderte meinen Blick. Es war so real, so unglaublich echt, so greifbar ... Es konnte nicht ... musste einfach ... „Oh.“ Ich krächzte, meine Stimme war belegt vom ganzen Weinen und ich wusste auch nicht, wie lange ich nicht mehr getrunken hatte. Überhaupt spürte ich die Schmerzen, die mich seit meinem Erwachen begleitet hatten, nur dumpf, wurden überlagert von den anderen, die mich Sekunden zuvor geschüttelt hatten, in seine Arme getrieben. „Was ist los, Hinata-chan?“ Er fragte leise und seine Stimme klang besorgt. Ein fragender Ausdruck hatte sich auf sein Gesicht gelegt und ich konnte deutlich die weiteren, unausgesprochenen Fragen darauf lesen. Ich benahm mich wirklich merkwürdig, das wusste ich, doch diese gesamte Situation war merkwürdig, vollkommen konfus und eigentlich gänzlich unwirklich, dürfte das alles doch nicht so geschehen, wie es geschah, und ich konnte doch nicht wissen, dass ... „Das ... das hier ist doch ein Traum, oder?“ Naruto lächelte mich wieder an, schmunzelte, und aus der anderen Richtung konnte ich noch ein leises, kaum wahrzunehmendes Lachen hören. „Nein, Hinata-chan, das ist es nicht.“ „Aber ... warum wache ich dann nicht endlich auf? Ich ...“ „Du bist doch aber bereits wach.“ Ungläubig sah ich ihn an, schüttelte leicht den Kopf. Wenn das wirklich kein Traum war, dann müsste er doch schon längst wieder von mir gegangen sein. Naruto konnte nicht bei mir sein, wenn er gestorben war. Er war fort, gegangen, und seine Leiche ... wir konnten seine Leiche nicht finden, aber ... „Allerdings kann ich gut verstehen, dass du mich mit einem Albtraum verwechselst.“ Er lächelte kurz und grimmig. „Ja, in der Tat, ich würde dich auch für einen Albtraum halten, wenn du so plötzlich wieder vor mir auftauchen würdest.“ Sasukes Stimme war um einiges tiefer als die seine und deshalb gut von seiner zu unterscheiden. Langsam wendete ich meinen Kopf, um ihn anzusehen, und Naruto lockerte dabei seine Arme ein wenig, lag ich doch immer noch fest an seine Brust gedrückt. Das konnte doch alles ... „He, das musst du gerade sagen, teme, kein Wunder, dass sie so verstört ist, wenn du auch in ihrem vermeintlichen Traum auftauchst ... aber hey! Hinata-chan, siehst du jetzt, warum du nicht träumen kannst? Du würdest doch niemals von ... von dem da träumen, oder?“ Seine Stimme klang so heiter und glücklich, dass sich der Griff, der sich schmerzvoll um mein Herz gelegt und zugedrückt hatte, etwas lockerte. Das Loch in meiner Brust begann zu heilen und wohlige Wärme strömte durch meinen Körper, als ich erneut sein warmes, herzliches Lachen vernahm. Zum ersten Mal, seit ich aufgewacht war, sah ich ihn bewusst und vollkommen Herr über mich selbst an, nachdem ich mich aus seiner Umarmung befreit hatte. Ich prägte mir jedes Detail von ihm ein, so genau, wie es mir eben möglich war. Ich sah seine sanften, blauen, wunderbaren Augen, die mir entgegenblickten. Sein liebevolles, aufrichtiges Lächeln auf den Lippen. Die blonden, ungekämmten Haare, die in alle Richtungen abstanden. Die schwarz-orangefarbende Kleidung, die er stets trug, stets getragen hatte. Mir fiel auf, dass es eine andere war als die, die ich zuletzt an ihm gesehen hatte. Er trug nun eine schwarze Hose und darüber eine orangefarbene Jacke, die nur rund um dem Reißverschluss und dem Kragen schwarz war. Darüber trug er noch einen rötlichen Mantel. ... Meine Fantasie konnte nicht ausreichen, als dass ich mir ein völlig neues Outfit für ihn ausdenken würde. Warum sollte ich dies auch tun? Mir gefiel sein altes immerhin auch ... Mir fiel auch auf, dass seine Gesichtszüge um einiges älter wirkten als damals, da ich ihn das letzte Mal sah. Und er hatte eine feine Narbe, die horizontal über seine rechte Wange verlief. Eine Platzwunde oberhalb seines linken Auges ... Wieso ... Warum ... Hätte ich mir denn ... Konnte ich ... Nein. Wieso sollte ich das tun? Naruto war in meinen Träumen so gewesen wie immer. Es war immer so gewesen. Nie anders. Immer dasselbe. Immer dieselben Erinnerungen. Immer dieselben Träume. Naruto, wie ich ihn in der Höhle auffand. Naruto, mit dem ich durch unser Heimatdorf spazierte. Naruto, der mir in jenem Gefängnis seine Geschichte erzählte. Naruto, der mir so nahe kam, mich küsste, umarmte, liebte. Naruto, wie er ihm so mutig gegenüber trat, uns, seine Freunde, beschützte, verteidigte ... Naruto ... wie er starb. Geschlagen ... Vom Anführer. Fiel. Ich ... ich ... ... Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Ganz plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung. Da, wo eben noch Zweifel an mir nagten, war die Gewissheit, die sich über mir ausbreitete. Und es gab mir die Klarheit, nach der ich verzweifelt suchte. Das hier war kein Traum. Es war die Realität. Plötzlich, in einer Welle aus Empfindungen, saß ich da, unfähig, einen Gedanken zu fassen. In mir war so viel. Und dennoch hatte ein einziges Gefühl von mir Besitz ergriffen. Ein Gefühl, von dem ich niemals erwartet hätte, es zu fühlen, gegenüber ihm zu fühlen, war das doch so abwegig und unnatürlich und sollte so eigentlich nicht sein, doch ... Es war Wut. Und ich schnappte nach Luft. Und ich konnte es nicht glauben. Konnte es nicht verstehen. Er war da. Er war bei mir. Er war nicht gestorben, damals nicht, nein. Er war wirklich da. Hier. Bei mir. Aber ... „Wie konntest du mir das antun?“ Ich sprang wutentbrannt auf, zornig, funkelte ihn an, doch ich taumelte, denn mein Körper war geschwächt und das Fieber nagte unentwegt an mir, wollte mich ans Bett fesseln und mich zum Schlafen zwingen, und wenn Sasuke nicht so schnell reagiert hätte, wäre ich zweifelslos umgekippt. Er hielt meinen Arm jedoch festumklammert, stützte mich. Naruto starrte mich ungläubig, mit weit aufgerissenem Mund und einem bestürzten Ausdruck in den Augen, wie ich ihn selten erlebt habe, an. Er sah erschrocken aus, dennoch wandelte sich der Ausdruck innerhalb weniger Sekunden in echte Trauer und ich konnte die Tränen sehen, die sich in seinen Augen gebildet hatten. Aber ich war so wütend. Er hatte mich so rücksichtlos zurückgelassen. Einfach so. Er hatte mich vier Jahre lang in dem Glauben gelassen, dass er tot sei. Dabei wusste er, dass ich ihn liebte! Er wusste es! „Ich weiß ... ich verstehe das, Hinata-chan. Ich verstehe das wirklich.“ Ich konnte sehen, wie er sich langsam erhob und einige Schritte auf mich zu kam, sein Gesicht schmerzverzerrt, aber ich wich zurück. Seine Worte waren nur ein leises Wispern und in ihnen schwangen so viel Reue, Scham und Schuldgefühle mit, aber ... „Du verstehst? Nichts verstehst du, Naruto, nichts! Du weißt gar nichts!“ Ich schrie ihn an, ließ all meinen Frust, all meine Schmerzen heraus und Tränen bildeten sich wieder in meinen Augen, ich konnte sie nicht aufhalten, denn es tat so weh, so unglaublich weh, was er ... Wie konnte er mir das antun? Warum hatte er nicht ... nicht ein einziges Mal ... Ich riss meinen Arm los und taumelte auf Naruto zu. Er rührte sich nicht, sondern sah mir aufrichtig in die Augen, mit so viel Schmerz in ihnen, dass es mir beinahe den Atem abschnürte. Doch meine Wut brodelte in mir, sie siedete in meinem Blut und ich konnte nichts dagegen tun, wollte es nicht einmal. Er hatte so rücksichtslos gehandelt und mich zurückgelassen. Wie konnte er ... „Du weißt, was du hinterlassen hast, als du so plötzlich verschwandest? Du weißt das? Wohl kaum. Aber hör gut zu, Naruto-kun, ich will es dir sagen ... alles, das mir blieb von dir, das sind nicht die Bilder, die ich von dir hatte, und schon gar nicht deine Sachen, nicht die Kette, die Kakashi-sensei mir gab auf der Beerdigung, die du verloren hattest“, bei diesen Worten konnte ich durch den Tränenschleier, der meine Tränen fließen ließ, hindurch erkennen, wie er reflexartig seine Hand an seinen Hals fahren ließ, „und es sind weniger die Erinnerungen, die ich an dich hatte ... Nein, sondern wohl eher der Schmerz, der nun auf meinem Herzen liegt, weil ich in all den Jahren nicht glauben konnte, dass du mich verlassen hattest, weil ich es nicht begreifen konnte... Und die Gefühle für dich, die sind nun wohl auch lächerlich und interessieren keinen mehr, sonst hättest du dich ja bei mir gemeldet ... aber weißt du was? Kiba hat es sehr wohl interessiert, dass ich dich über all die Jahre hinweg liebte, ja, er hatte sehr großes Interesse daran, und verstehst du auch warum? Weil er mich liebte und sogar heiratete, Naruto-kun, und ich konnte seine Liebe nicht erwidern, weil ich an dich gebunden war, weil ich dich nicht vergessen konnte und auch nicht wollte ... weil ich dich in den vier Jahren immer noch genauso geliebt habe, wie an dem ersten Tag, dem ich dir begegnete ... und ich habe gelitten, genauso wie Kiba gelitten hat und dann wurde er handgreiflich, aber ich kann es verstehen, weil ich den Schmerz verstehen kann, den man spürt, wenn die Person, die man am meisten begehrte, die einem das Wichtigste im Leben war, nicht da sein konnte, nicht da sein wollte ...“ Meine Stimme verlor sich und ich war mir auf einmal nicht mehr sicher, ob ich überhaupt weiter reden konnte. Ich spürte bereits weitere Tränen fließen und ich wusste, dass ich sie nicht aufhalten konnte, nie aufhalten konnte. Doch in mir herrschte so viel Chaos und ich wollte ihm noch so viel sagen, doch mein Mund blieb stumm und ich konnte nur meine Arme um mich selbst schlingen und dem Schmerz versuchen standzuhalten, der mich bei jedem meiner Worte selbst durchbohrte. Die Wunde riss und riss von neuem auf und schmerzte und pochte und blutete und es tat so unbeschreiblich weh. Ich liebte ihn so sehr, habe ihn immer geliebt und liebte ihn immer noch, und ich konnte nicht begreifen, dass er in all den Jahren, da ich ihn so sehr vermisste, so vergebens nach ihm schrie, lebte und nur nicht zurückgekehrt war. Dass er lebte und sich dennoch nicht bei mir gemeldet hatte. Das konnte nur eines bedeuten und es tat mehr weh, als es hätte dürfen ... es zerriss mich mehr von innen, als ich ertragen konnte ... Naruto liebte mich nicht mehr. Nicht mich. Niemals. Hatte es vielleicht nur vorübergehend getan, aber als ich nicht mehr da war ... aus dem Auge aus dem Sinn, oder wie sagte man? Er liebte mich nicht und deshalb war er nicht zurück gekommen, zu mir ... hatte mich in dem Glauben gelassen, er sei gestorben und diese Erkenntnis schmerzte mehr als alles, was ich in den letzten vier Jahren hatte ertragen müssen. Die Tränen flossen unaufhörlich, wurden stärker und stärker und ich presste meine Fäuste auf meine Augen, um die Tränen zu stoppen, ich wollte nicht weinen, nicht mehr, nicht wegen ihm, zu viele Tränen hatte ich bereits vergossen. Waren nicht irgendwann alle Tränen, die man für einen Menschen weinen konnte, aufgebraucht? Hatte ich das Pensum nicht schon lange erreicht? Ich wollte doch nicht ... konnte doch nicht ... Nicht wegen ihm, niemals wegen ihm ... Ich schluchzte und merkte nicht, dass er näher an mich herangekommen war, und fuhr erschrocken zusammen, als sich plötzlich seine warmen, liebevollen Arme um mich schlossen, mich an seine Brust drückten. So nah und doch so weit entfernt. Er liebte mich nicht, aber dennoch so liebevoll ... zärtlich ... mein Körper sehnte sich, verlangte nach ihm und ich bebte unter seiner sanften Umarmung. Warum tat es nur so weh? Es durfte nicht so sein ... irgendwann musste alles vorbei sein und es war vorbei, auch wenn es schmerzte. Meine Wünsche, die immer da waren, die ich immer verdrängte, weil alles mit ihm zusammenhing, die ich nicht haben wollte, weil es zu viel Leid mit sich brachte, zerplatzen in diesem Moment wie viele kleine Seifenblasen, zerfielen in tausende von abertausenden kleinen Scherben ... Mein Herz zerbrach schillernd am Boden. ... „Ich ... ich will dir nun keine Vorwürfe machen, das wäre falsch und ungerecht“, wimmerte ich leise, meine Stimme war so schwach und so gedämpft von seiner Kleidung und meinen Händen, die ich an meine Augen presste, um den Tränenstrom zu verdrängen, dass sie kaum zu verstehen war. Aber ich meinte es ernst, ich wollte ihm keine Vorwürfe machen und nein, ich war ihm nicht sauer, ich liebte ihn und der Schmerz war größer als mein Verstand und musste einfach irgendwann sagen, was er zu sagen hatte. So viele Jahre musste ich schweigen. „Aber ich kann dich einfach nicht verstehen ... wieso ... wie konntest du nur einfach so gehen? Wie konntest du mich einfach so rücksichtslos zurücklassen? Wie nur konntest du mir all den Schmerz aufbürden, durch den ich deinetwegen gehen musste? Du hast mich zurückgelassen ... du hast meine Träume und Wünsche und Hoffnungen zerstört und mit dir genommen ... du bist einfach so gegangen und alles, woran ich denken konnte, warst du und der Tag, an dem du mich verlassen hast, und dass das alles meine Schuld war! Weil ich zu schwach war und du mich schützen musstest! ... Und deshalb kann ich dich auch nicht hassen ... ich kann dich nicht hassen, obwohl ich es müsste ... so viel hab ich wegen dir ertragen müssen, so viel Leid, so viel Schmerz, dabei warst du da, du warst immer da, nur nie bei mir ... aber das nur, weil du begriffen hast, dass ich nichts wert bin, dass ich daran Schuld war, dass du damals ... die Klippe hinuntergestürzt bist ... Ich kann die neue Situation noch gar nicht begreifen, aber ich werde es versuchen, denn ich denke, nein, ich weiß, du hattest deine Gründe ... und wenn es nur die sind, die ich nannte, weil ich Schuld bin und du mich nicht mehr liebst, lieben kannst und mir fernbleiben wolltest. Es war auch keine Sünde und ich bin dir nicht böse, vielleicht wollte es das Schicksal so, und ich nehme es hin und trauere dir nun mehr nach ... Liebe ist doch immer so unglücklich. Ich habe das von Anfang an gewusst und hatte es akzeptiert und mich damit abgefunden. Vielleicht war sie mir niemals vergönnt und wird mir niemals vergönnt sein.“ ... Er starrte. Er stand da, sie in seinen Armen, und starrte. Ungläubig, verzweifelt, hoffnungslos, zu tiefst erschüttert. Dumpf spürte er den steten Schlag in seinem erhitzten Kopf und seine Gedanken fuhren Karussell, alles drehte sich viel zu schnell, immer im Kreis, hin und her ... Er konnte nicht fassen, was er gerade zu hören bekommen hatte. Natürlich hatte er damit gerechnet, dass es nicht wie früher sein konnte. Er hatte gar erwartet, dass sie ihn hassen würde, allerwenigstens jedoch nicht mehr lieben. Dass sie ihn verabscheute und nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Aber es passierte nichts dergleichen. Im Gegenteil, er war sich sicher, dass sie ihn noch liebte. Himmelherrgott, sie hatte es ihm entgegen geschrieen! Aber das Furchtbarste war ... das, was ihn von innen heraus und noch viel mehr erschütterte ... Sie gab sich die Schuld. Sie gab sich die Schuld für alles. Für die Verletzung, die er damals durch den Anführer der Hametsu davon getragen hatte und für die Jahre danach, in denen er sich nicht gemeldet hatte. Aber nichts davon war ihre Schuld. Sie war diejenige, die am allerwenigsten von allen Schuld hatte. Sie war so unschuldig und rein, dass es an Verachtung grenzte, wenn man sie für irgendetwas beschuldigte. Sie war das wunderbarste, liebevollste, hilfsbereiteste und sanfteste Wesen, das ihm je unter die Augen gekommen war. Ja, für ihn war sie gar eine Fee, die ihn mit ihrer Sinnlichkeit und Schönheit verzaubert hatte. Er liebte sie. Er liebte, vergötterte, schätzte und betete sie an. Sie war sein Engel. Und nie, niemals, nicht einmal eine einzige Sekunde lang, hatte er etwas Anderes gefühlt. Er hatte nie auch nur im Traum daran gedacht, sie jemals nicht mehr lieben zu können. Dass sie das von ihm glaubte, war ... war ... er konnte es nicht einmal in Worte fassen! Doch nun, da sie vor ihm, in seinen Armen stand, in Tränen aufgelöst, bebend unter ihrem Schmerz, der sie seit scheinbar vier Jahren beständig begleitete, wurde ihm das erste Mal in den vergangen Jahren schmerzlich bewusst, dass er versagt hatte. Er konnte verstehen, dass sie so mit ihm sprach. Dass sie ihn mit Vorwürfen überhäufte, all ihren Frust und Schmerz herausschrie, ihm seine Schuld gnadenlos bewusst machte. Immerhin hatte er sie leiden lassen. Mehr als das. Sie hatte gelitten und vergebens auf Heilung gewartet. Aber sie kam nicht, weil er nicht kam. Er hätte das wissen müssen. Hätte wissen müssen, dass es jemanden gab, der auf ihn wartete, der ihn liebte und der niemals verletzt werden sollte. Und es doch wurde. Weil er dumm war und nicht nachgedacht hatte, bevor er sich dazu entschieden hatte. Und nun hatte er zu verantworten, dass Hinata, seine Hinata-chan, beinahe an dem Schmerz, den er ihr zugemutet hatte, zugrunde ging. Er war so dumm und verantwortungslos gewesen. Er hatte sie doch nur schützen wollen, doch er hatte das Gegenteil erreicht und nun stand sie hier in diesem Zustand! Gequält blickte er hinab und sah, dass sie immer noch ihre kleinen Fäuste, die ihn an zarte Kinderhände erinnerten, gegen ihre Augen drückte, um die Tränen zu stoppen. Mitfühlend verstärkte er den Druck seiner Umarmung, versuchte ihr etwas Trost zu spenden und bettete seinen Kopf an den ihren. Auch in seinen Augen brannten die Tränen, die er zurückzudrängen versuchte, und der Schmerz, den sie in ihm auslöste, weil sie so sehr zu leiden hatte, war wie ein Knoten in seiner Brust, der sich immer weiter zusammenzog, ihm die Luft zum Atmen raubte. Er hatte so viel Schuld und musste so viel wieder gut machen. Das alles hatte er niemals geplant. Er hatte es nicht gewollt. Er hatte es nie gewollt und wollte es immer noch nicht. Er wusste nur, dass er sie liebte, sie brauchte und alles dafür tun würde, um die Zeit zurückzudrehen. Doch es lag nicht an ihm, die Dinge in die Hand zu nehmen und zu entscheiden. Alles hing davon ab, ob sie ihm verzeihen würde. Und Gott, wie sehr bat er darum, dass sie es tun würde. „Ich liebe dich so“, wisperte er heiser, drückte sie näher an seine Brust und spürte immer noch, wie ihr Körper unter ihrem Leid erzitterte, „bitte verzeih mir, Hinata-chan ... für alles, was ich dir angetan habe. Verzeih mir für die Qualen, die ich dir angetan habe. Verzeih mir für die Schmerzen, die ich dir zugefügt habe. Verzeih mir für meinen Egoismus, dich einfach ahnungslos zurückzulassen. Verzeih mir für meine Erwartungen an dich, allein zurechtzukommen, den Verlust allein zu verarbeiten. Verzeih mir für die Einsamkeit, in die ich dich hineingedrängt habe. Verzeih mir, dass ich deine Träume zerstörte. Bitte, Hinata-chan. Verzeih mir, dass ich nicht für dich da war.“ Er spürte, dass ihr Körper zuckte und im nächsten Moment erstarrte. Immer noch hörte er ihre schluchzenden Geräusche und zaghaft blickte sie zu ihm auf, nahm ihre Fäuste von den Augen. Er lockerte seine Umarmung und hielt nur noch ihre Schultern, sah ihr dabei tief in die Augen. Er wollte, dass sie verstand. Dass sie verstand, dass er es tat, dass es ihm Leid tat und er sich selbst dafür hasste, ihr das alles angetan zu haben. „I-ich ... wie ...“ Sie wisperte heiser, ihre Stimme kam nicht mehr gegen die vielen Tränen an, die sie bereits vergossen hatte, und sie sah ihn ungläubig in die Augen, schien nicht zu begreifen, was er sagte. Er seufzte, sein Gesicht wirkte gequält und er sprach leise, flüsterte fast, als er fortfuhr. „Es tut mir unendlich Leid für die Schmerzen, die ich dir zugemutet habe und nichts, was ich tun werde oder sagen kann, keine Entschuldigung, nichts, wird dem gerecht werden und dich für die letzten Jahre entschädigen.“ Er biss sich auf die Unterlippe und einen Moment schien ihn diese Erkenntnis zu überwältigen. Ja, er wusste, dass er nichts mehr gutmachen konnte. Er wusste, dass nichts die Vergangenheit ändern könnte. Und es tat weh, zu wissen, dass er sie vielleicht für immer verloren hatte. Allein der Gedanke daran zerriss ihn von innen. „Aber dir soll klar sein, dass ich dich immer geliebt habe und es immer noch tue. Und es tut mir Leid, dass ich dir die Illusion der einzigen, wahren Liebe genommen habe und du denkst, dir sei derartiges nicht vergönnt. Aber du liegst falsch. Wenn einer all die Liebe der Welt verdient hat, dann bist du es. Und ich würde sie dir schenken, wenn ich könnte, aber das kann ich nicht, ich kann dir nur die meine geben und die hast du, für immer und ewig, und noch länger. Und auch in dem, das du sagtest, Liebe sei immer so unglücklich, kann ich nur wiedersprechen.“ Als er diese Worte gesprochen hatte, zuckte sie erneut zusammen und sah ihn verständnislos an. Verwirrt schüttelte sie den Kopf. „Wie kannst du ... ich alle ... Liebe ist doch ...“, hauchte sie, ohne die Lippen zu bewegen. Er sog erschrocken die Luft ein, begann sie an den Schultern zu rütteln. Nicht fest, aber doch so, dass sie aus ihrer Starre erwachte. „Hinata-chan, das musst du doch wissen! Erinnere dich nur an die Zeit, die wir hatten, bevor ... ich dir das alles angetan habe!“ Er schloss für einen Moment schmerzerfüllt die Augen, öffnete sie sodann wieder und sah direkt in die ihre, mitfühlend, liebevoll, tröstend. Und vollkommen überzeugt von dem, was er sagte. Sie musste verstehen. „Liebe ist nicht immer unglücklich, Liebe ist etwas, das du niemals bereuen wirst und solltest. Du solltest dein Leben dafür riskieren, denn es gibt keine größere Liebe als jene, in der du dein eigenes Leben geben würdest, um das eines Freundes oder geliebten Menschen zu schützen. Und das habe ich getan, aber das kannst du nicht wissen, und ich werde es dir irgendwann erklären, doch jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt. Du sollst nur eines wissen, Hinata-chan ... ich liebe dich über alles und es verging kein Tag, an dem ich nicht an dich dachte und mich nach dir und deinen zarten Berührungen sehnte ... danach verlangte, in deine wohltuenden, sanften Augen zu blicken ...“ Seufzend schüttelte er den Kopf, als könne er selbst nicht glauben, dass er die Zeit ohne sie tatsächlich ausgehalten hatte, so abwegig das auch für ihn war. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen, als er sie erneut, voller Liebe und Zärtlichkeit ansah. „Doch wenn du jemanden liebst, bedeutet sein Glück dir mehr als dein eigenes und deshalb konnte ich nicht zurück, noch nicht. Aber ich liebte dich immer, tue es jetzt noch und ich kann nicht verstehen, dass du daran zweifelst, nach allem, was ich dir erzählt habe. Alles, was ich sagte, habe ich ernst gemeint, damals ... ich liebe dich über alles und ich will nie mehr, niemals mehr ohne dich leben!“, erklärte er mit weicher Stimme, versuchte ihr den ganzen Trubel seiner Gefühle klarzumachen und zu erklären, was in ihm vorging und vorgegangen war. Sie sollte verstehen, bevor sie ihn endgültig verließ, ihm endgültig den Rücken kehrte. Und auch, wenn er vielleicht nicht mehr bei ihr sein konnte, wollte er doch, dass sie die Möglichkeit hatte, glücklich zu werden, mit allem, was zum Glücklichsein dazu gehörte. Auch Liebe. Doch sie sah ihn nur weiterhin ungläubig an, wagte es nicht, den Mund zu öffnen und etwas zu entgegnen. Er spürte den Stich, der sich immer weiter in seinem Herzen ausbreitete und nahm unerwartet ihren Kopf zwischen seine Hände. Er konnte deutlich sehen, dass sie an seinen Worten, an seiner Liebe, immer noch zweifelte, und versuchte erneut es ihr irgendwie klarzumachen, damit sie verstand. „Vielleicht fällt es dir leichter, mir zu glauben, wenn ich dir erkläre, wieso ich dich liebe“, fuhr er mit sanfter Stimme fort. „Dazu solltest du wissen, dass ich dich nicht bloß liebe, weil du bist, wer du bist“, in diesem Moment konnte er erneut Schmerz in ihren Augen aufflackern sehen und er begriff, dass sie seine Worte falsch verstanden hatte, „ aber glaube mir, ich liebe dich auch dafür, weil du unvergleichlich bist ... weil du mein Engel bist, der meine Dunkelheit erhellt, die Fee, die mich mit jedem ihrer Blicke verzaubert ...“ Er lächelte sie aufrichtig an, fuhr dabei sanft mit seinen Fingern ihre Wange entlang, streichelte sie. „Aber vor allem liebe ich dich für das, was du aus mir machst, wenn ich bei dir bin. Denn wenn du da bist, wenn du bei mir bist, wird mir warm ums Herz, alles Positive dieser Welt scheint mich dann zu durchfluten, ich bin so glücklich, wie man es nur sein kann, und mein Wunsch ist nur einer: Für immer und ewig an deiner Seite zu sein, dich zu lieben und dich zu schützen, dich niemals mehr gehen zu lassen. Und ich werde es dir immer sagen, immer und immer wieder, bis es endlich aufhört, weh zu tun und noch länger, auch wenn das ewig dauern würde, niemals mehr sollst du so leiden, wie du es getan hast ...“ Die Tränen, die zuvor irgendwann gestoppt hatten, liefen wieder ihre Wangen entlang, sie sah ihn unentwegt mit halb geöffneten Mund an und er wusste nicht, was er noch zu ihr sagen sollte. Er hatte nun versucht, ihr zu erklären, was er empfand, und es lag an ihr, zu entscheiden, was sie damit anfing. Vielleicht konnte sie ihm nicht verzeihen. Vielleicht würde sie das niemals können. Aber sie sollte verstehen, dass er nichts von dem, was er ihr angetan hatte, absichtlich und bewusst getan hatte. Er lag nie in seinem Sinne, ihr etwas anzutun. Doch nicht ihr, niemals ihr, die er so sehr liebte. ... ... Die Tränen liefen über meine Wangen, weil das, was er sagte, schöner war als alles, was er jemals zu mir gesagt hatte. Seine Worte durchfluteten mich wie heiße Wonnen aus Sonnenstrahlen und erwärmten meine geschundene Seele. Lange nicht, vier Jahre wohl, hatte ich mich nicht mehr so lebendig, so erleichtert, so ... glücklich gefühlt. Ich konnte fühlen, wie mein Lebenswille zurückkehrte. Wie mein Erinnerungen, Wünsche und Träume sich ineinander vereinten und zu dem wurden, das mich ausmachte. Ich liebte ihn und er liebte mich und er war da, hier, bei mir, und er würde mich nicht verlassen und alles war wieder ... Immer wieder spielten sich seine Worte in meinem Kopf ab und er hätte in dem Moment, in denen er sie sagte, nicht ernster, nicht glücklicher sein können, und ich zweifelte keine Sekunde an ihrem Wahrheitsgehalt. Ich liebe dich über alles und es verging kein Tag, an dem ich nicht an dich dachte und mich nach dir und deinen zarten Berührungen sehnte. Weil du mein Engel bist, der meine Dunkelheit erhellt, die Fee, die mich mit jedem ihrer Blicke verzaubert Aber vor allem liebe ich dich für das, was du aus mir machst, wenn ich bei dir bin. Und ich werde es dir immer sagen, immer und immer wieder, bis es endlich aufhört, weh zu tun und noch länger. Weitere Tränen fanden ihren Weg nach draußen und liefen über meine Wangen, tropften hinab auf seine Finger, die zärtlich über mein Gesicht strichen. Ich war überhaupt nicht traurig, aber der Grund, weswegen mir die Tränen überliefen, war, dass du durch die Narben in meinem Herzen durchgesickert bist. „... und es so zärtlich gemacht hast, dass es weh tut, daran zu denken.“ „Was hast du gesagt, Hinata-chan? Ich habe es nicht richtig verstanden ...“ Er runzelte verunsichert seine Stirn, und ich glaube, er hat nur den letzten Teil verstanden, und deshalb lächelte ich. Ich lächelte und das aus tiefstem Herzen, aufrichtig, weil ich glücklich war. „Ich weine, weil du durch die Narben meines Herzens durchgesickert bist und es so zärtlich gemacht hast, dass es weh tut, daran zu denken.“ Ich wiederholte meine tiefsten, geheimen Gedanken, aber ich will ihm auch nichts verheimlichen, nicht ihm, nicht jetzt, wo ich ihn endlich zurück hatte. Er war da. Er war tatsächlich da. Er war bei mir. „Es ist schön, dass du das sagst, Hinata-chan ... das macht mich glücklich.“ Ich sah, wie er mich liebevoll anlächelte und mir wurde ganz warm ums Herz, als ich ihn so ansah. All die Schmerzen, all die Narben, all meine Erinnerungen an die letzten vier Jahre waren in diesem Moment wie weggeblasen. In Luft aufgelöst. Nicht wichtig. Nur er und ich. Nur wir. „Vielleicht wirst du derjenige sein, der mich rettet ... wie ich es immer erhofft habe ... denn nach allem ...“ Ich stockte, biss mir auf die Unterlippe und wollte ihm in diesem Moment nicht weiter sagen, was mir im Kopf herum spukte. Und wenn er aufgepasst hatte, dann wüsste er es ohnehin bereits. „Ich liebe dich, Naruto-kun ... ich liebe dich und ich habe es immer getan ...“ Zaghaft stellte ich mich auf die Zehenspitzen, beugte ich mich zu ihm vor. Naruto kam mir entgegen, in seinen Augen so viel Liebe, Zärtlichkeit und Sehnsucht, dass es mir den Atem raubte. Fast berührten sich unsere Lippen, sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt und sein warmer Atem blies mir ins Gesicht, als ... „Ich liebe dich auch, Hinata-chan.“ Dann legte er seine Lippen auf die meine. So innig, so behutsam, so ... Mein Verstand löste sich in Luft aus und ich erwiderte seinen Kuss voller Liebe, schlang meine Arme um seinen Hals und drückte mich näher an ihn, wollte mit ihm verschmelzen ... Schwindelgefühle überkamen mich, mein Herz schlug wild und holprig und mein Atem ging keuchend. Ich wusste nicht, dass diese Reaktionen meines Körpers nicht aufgrund des Kusses entstanden. Ich merkte es erst, als es zu spät war. Schmerzen, unerträgliche, und sie kehrten schlagartig mit voller Wucht zurück. „Was – Hinata-chan, nein, ich ...“ Schwärze. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)