Selbsthilfegruppe für verlorene Männlichkeit. von monophobie (OS-Sammlung zu Hetalia-Pärchen) ================================================================================ Kapitel 9: Arthur war’s! ------------------------ Titel: Arthur war’s! Teil: 1/1 Pairing: none aber enthält das „Bad Friends Trio“ Warnings: vulgäre Sprache A/N: war an mich herangetreten und wünschte sich eine Bad Friends Trio FF! è_e Da ich ja offen für Vorschläge bin hatte ich mir was überlegt und auch gleich angefangen zu schreiben, allerdings steckte ich dann zwischenzeitlich in einer unproduktiven Phase und kam bei einem Teil einfach nicht weiter... Jetzt habe ich die OS nach fünf Monaten endlich fertig gestellt... °_°; Anfänglich war ich noch skeptisch ob die Idee und die Dialoge so rüberkommen, wie sie sollten, aber letztendlich gefällt es mir doch recht gut. Auch wenn ich wohl mehr der Drama-Schreiber bin. D8 (13 Kommentare bei Saat und Ernte! WTH!) Im gleichen Atemzug möchte ich mich für alle 38 Kommentare und 56 Favoriten bedanken! ; 3 ; Es freut mich so, wenn ihr meinen Gehirnmüll mögt. ♥ *dicke Herzchen verteil* Und entschuldig falls ich nur spät oder gar nicht auf Kommentare antworte. Manchmal verpeile ich das... q_q Und auch ein dickes Danke an all meine Schwarzleser, die meine Statistiken in die Höhe treiben. 8D Und wer das jetzt alles gelesen hat, darf sich ein Eis backen und sich an der One Shot erfreuen: „Scheiße.“ „Das kannst du laut sagen.“ „Aber nicht zu laut, ihr wisst doch.“ „Was wissen wir?“ „Na – Erziehungstechnisch und so!“ „Antonio, hast du schon vergessen, wer hier vor dir sitzt?“ Brummend gab Francis dem Spanier einen Stoß in die Rippen, bevor er sein Augenmerk wieder nach vorn richtete. Hier saßen sie zu dritt, Gilbert und Francis jeweils an der Seite Antonios und starrten ungläubig auf den Haufen Wäsche vor ihnen. Hier war was falsch gelaufen. Definitiv. „Das ist alles nur deine Schuld, Kartoffelkopf.“, Francis brummte dunkel, als er mit spitzen Fingern die Jacke vom Haufen anhob. „Meine? Wer wollte denn unbedingt hier herkommen, dummer Froschfresser?“, Gilbert verteidigte sich mit einem Stoß an Francis Schulter. Der ließ die Jacke wieder fallen. „Jungs, das bringt doch jetzt auch nichts.“, Antonio hob die Hände besänftigend. „Halt’s Maul, Antonio, wenn wir‘s mal so betrachten, ist es eigentlich eh alles deine Schuld!“, Gilbert wedelte mit dem Finger und Francis nickte zustimmend. „Hättest du nicht diesen dummen Tag feiern wollen, wäre es nie so weit gekommen.“ Dieser Tag war bezeichnender Weise der 23. April. Der Tag des Bieres. Als Antonio diesen Umstand heraus gefunden hatte, musste er einfach Gilbert Bescheid sagen. Der wusste selbst nichts von diesem „Feiertag“ in seinem Land und gab daraufhin weiter an Francis. Es war der perfekte Grund einfach mal einen trinken zu gehen. Lust dazu hatten sie schließlich immer, Anlässe dagegen nicht genug. Selbst Ludwig hatte einsehen müssen, dass diese Lobpreisung einmal im Jahr angebracht sei. „Es ist Gilberts Tag. Also ist es Gilberts Schuld!“, der Spanier deutete auf den Deutschen der die Hände abwehrend hob: „Hey, ich hab nur das Bier bezahlt! Das verdammte Spiel war Francis Idee.“ Denn als sie in ihrer Stammkneipe angekommen waren und auch schon dem ersten Bier an diesem Abend gehuldigt hatten, kam der Franzose mit einem Zeitvertreib auf. Er nahm ein Skatspiel, legte die Regeln fest und reihum musste man trinken oder nicht. Da sie aber sowieso nur zu dritt waren, wurde der Gewinner zum Verlierer und der Letzte siegte oft genug. Schließlich kam Antonio aber mit dieser elenden, dummen, neuen Regeln auf: „Wenn ein Herz Bube kommt muss man immer ein Piratenlied singen!“ „Ein Piratenlied?“, Francis lachte nur, „Wieso gehen wir nicht gleich zu Arthur und lassen ihn singen?“ „Seht Ihr? Es ist Francis Schuld, Francis Schuld!“, Antonio deutete zu dem Franzosen, blies empört die Wangen auf. „Wer hat denn mit dem Lied angefangen?“, verteidigte sich Francis. Gilbert zuckte mit den Schultern: „Aber du wolltest zu Arthur.“ „Und du Kraut hast auch noch die Initiative ergriffen und bist vorgegangen.“ Nachdem das Bier bezahlt und die Karten eingepackt waren, hatten sie sich in der Heimlichkeit der Nacht auf den Weg zu Arthur gemacht. Angeführt von Gilbert, dessen Stimme noch am klarsten war und dessen Gang am wenigstens schwankte. Zielsicher brachte er seine Trinkkumpanen zu dem Haus des Engländers. „Moment mal. Wollt ihr mich in etwa für alles verantwortlich machen, weil ich euch zu Arthur geführt habe?“, der Deutsche hob beide Hände, zog die Lippen kraus. Nach kurzer Stille nickten Antonio und Francis schließlich. „Jah?“, kam es gedehnt von ihnen und sie mussten sich ducken, als der Deutsche nach ihnen langte. „Habt ihr sie noch alle? Ich habe mich aufgeopfert für euch! Aufgeopfert! Nur weil ihr so wenig vertragt und ich euch führen musste...“ „Warte mal.“, Antonio schnippte mit den Fingern. Er schienen einen Geistesblitz zu haben, einen hellen sogar, was bei dem Spanier durchaus selten war. Er schlug mit der Faust in die hohle Hand. „Betrachten wir das doch mal nüchtern.“ Was bei den Dreien nicht ging, zumindest momentan nicht. Biologisch gesehen baute sich Alkohol einfach nicht so schnell ab, wie sie es vielleicht gern gehabt hätten. „Wir kamen zu Arthur, um diese Uhrzeit und er war noch wach. Geweckt haben wir ihn nicht, das Licht hatte ja gebrannt. Ist es da also nicht seine eigene Schuld gewesen?“ Die Drei waren gröhlend bei dem Haus angelangt, hatten sich vor dem Fenster positioniert und in ihrer unverblümten Betrunkenheit festgestellt, dass im oberen Stockwerk noch Licht brannte. Arthur war noch wach – und die Drei überzeugt, er wäre ebenso in der Stimmung Piratenlieder mit ihnen zu singen, wie sie es gewesen waren. Francis hatte einige Anläufe gebraucht den Knopf zu finden, danach befühlte er die Klingel aber leidenschaftlich lang. Bis sie Treppengepolter und wütende Schritte hörten. Arthur riss die Tür vor ihnen auf, sichtlich wütend, doch als er die drei betrunkenen Nachtwandler sah, verzog sich sein Gesicht zu amüsierter Genervtheit. „Ihr seid es nur.“, sagte er und erntete empörte Blicke. „Nur?“ „Was heißt hier nur?“ „Dieses Nur ist gekommen um deine langweilige Nacht zu retten!“ Arthur hätte sich sicherlich besseres vorstellen können, als Francis, Antonio und Gilbert, die ihn auf die Straße zogen um ihn in ihre berauschende Mitte zu führen. „Hey, langsam, ihr Trottel, wo wollt ihr denn hin?“, der Engländer hatte Mühe sich aus ihrem Griff zu winden und als er es geschafft hatte, noch größere, bei den albernen Posen, die sie einnahmen nicht zu lachen. „Hinaus in die Straßen!“, Francis hob eine Hand empor zum Himmel, imitierte Superman. „Trinken bis wir umfallen!“, Antonio schüttelte den ausgestreckten Daumen und kleinen Finger, deutete ein Glas an. „Piratenlieder singen!“ Gilbert griff sich mit dem Daumen und dem Zeigefinger ans Kinn, nickte ihm zu. Arthur seufzte grottentief und wand sich ab, ging zurück zur Haustür. „Wohin des Wegs, der Herr?“, Francis folgte ihm, Gilbert und Antonio im Schlepptau. Ihre Schritte waren groß und bedächtig, sie könnten Arthur jederzeit den Weg abschneiden. „Wonach sieht es denn aus, bloody wimp?“ „Willst du uns doch nicht begleiten?“ Gilbert beugte sich grinsend zu ihm, schritt an seiner Seite. „Nicht doch. Nicht doch.“ Arthur hob eine Braue. Waren die echt so dumm und glaubten, er käme mit? Er war doch nicht lebensmüde. „Ich geh nur meine Jacke holen.“ „Wir begleiten dich.“ „Natürlich, wir begleiten dich gern.“ Mist. Der Engländer war nicht schnell genug. Er versuchte die Tür zu schließen, bevor die anderen drei ihm herein folgen konnten, doch es war vergebens. Schon herrschte reges Treiben in seinem Flur. Sie wirbelten umher, fassten Bilder und Dokumente an, machten Unordnung mit den Schuhen und Jacken. „Hey, fass das nicht an!“, Arthur hatte Mühe Antonio davon abzuhalten, sich eine Vase genauer anzuschauen, da pfiff Francis anerkennend. „Hey, Fusselbraue, ist das nicht dein kleiner Zauberstab?“ Und selbst wenn diese Aussage von Francis kam, bezog sie sich eindeutig nicht, auf etwas zwischen Arthurs Beinen, sondern auf diesen absolut lächerlichen Stern gekrönten Stab. Gilberts Bemerkung, ob der aus der Wendy sei, überhörte Arthur. „Gib den her!“, er langte zu Francis, doch der stellte sich auf Zehnspitzen und hielt den Stab von ihm weg, warf ihn zu Antonio, der zu Gilbert und wieder zurück. Als Arthur Francis gegen das Schienbein trat, landete der Stab auf dem Boden. Mit schnellen Fingern hatte Arthur ihn, deutete damit auf den Franzosen. „Und jetzt raus hier.“, drohte er, zog die Brauen zusammen, aber erntete nur Gelächter der drei übrigen. „Uhwa, mir schlottern die Knie.“, Francis schlug sich auf den Schenkel, hielt sich an Gilbert fest, der lachend auf Arthur deutete: „Fürchtet den Wendy-Zauberstab!“ Antonio hatte keine Zeit zum Luft holen und mit-lachen, denn tatsächlich schoss ein heller Strahl aus der Spitze des Sterns auf Francis zu. Mit geweiteten Augen duckte sich der Franzose gerade noch im rechten Moment weg. Der Zauber prallte vom Spiegel ab, flog auf Gilbert zu, der schützend seine Bierflasche hob und den Strahl damit zu Antonio lenkte. Als der zur Seite hechtete, erwischte es Arthur. Poff. Francis, Gilbert und Antonio sahen wieder zu dem Kleiderhaufen vor sich, nickten im Gleichtakt. „Yep, es war seine eigene Schuld. Eindeutig.“, der Franzose nahm mit den spitzen Fingerkuppen wieder die Jacke und hob sie an, dieses Mal warf er sie jedoch beiseite. „Schön, dass wir das geklärt haben.“, Antonio lächelte in die Runde, zufrieden, doch Gilbert vermieste ihm die Laune sogleich wieder indem er brummend einräumte: „Allerdings hilft uns das kein bisschen weiter.“ Es änderte nichts an dem Umstand, dass ihnen aus diesem Haufen heraus zwei große, grüne Augen entgegen blinzelten. Arthur hatte sich selbst geschrumpft und war nun ein kleines Kind, bei dem man nicht sicher sein konnte, ob es überhaupt schon auf den eigenen Beinen stand. Ihre Lage realisierend seufzten die drei Männer, um diesen Unglücksfall herum, grottentief. Klein-Arthur blinzelte verständnislos. Das Hemd, welches er getragen hatte, war ihm von den nun deutlich schmaleren Schultern gerutscht. Ihm müsste kalt sein, doch da er nicht in der Lage war, etwas zu sagen, verzog er sein Gesicht. Die Brauen zusammen, die Mundwinkel nach unten aber die Lippe nach oben. „Scheiße!“, Francis deutete auf den Knirps vor ihnen. „Francis, hör endlich auf zu fluchen! Kinder sollten sowas nicht hören.“, Antonio tadelte ihn schon wieder, doch wurde sein Kopf von dem Franzosen in Richtung Arthur gedreht. „Der heult gleich.“ „Nicht im ernst.“ „Macht was.“ „Der hört sonst nicht mehr auf!“ Gilbert brummte und gab beiden einen Klaps. „Kein Wunder, Froschfresser, bei deiner Visage würde ich auch heulen.“ Just, dass Gilbert es diesen Moment ausgesprochen hatte, wurden Arthurs Kinderäuglein glasig, wässrig und er hob die Hände um sie sich zu reiben. „Toll gemacht, Kartoffelkopf!“, Francis brummte, „Jetzt bring ihn verdammt noch mal zum schweigen.“ Gilbert sah ihn an. „He? Ich? Warum ich? Du solltest das machen. Du kennst ihn am längsten!“ „Genau deswegen sollte ich es nicht tun!“, Francis wedelte mit dem Arm in Richtung Arthur, der daraufhin nur lauter schluchzte, „Der tötet mich, wenn ich ihn anfasse.“ „Er ist nur ein Kind, Gott verdammt!“ „Denkst du!“ „Antonio.“, Gilbert wand sich an den Spanier, lächelte schief, „Mach du das.“ Der Angesprochene schaute verdutzt, blickte das weinende Kind an, dann wieder Gilbert: „I-ich? Wieso ich? Ich kann das nicht.“ „Du hast dich doch jahrelang um Lovino gekümmert!“ Antonio hob die Hände abwehrend, schüttelte den Kopf: „Lovino hat gekratzt, gebissen, getreten und gehauen. Und er tut es immer noch. Nee nee. Ohne mich.“ Er nickte in Francis Richtung. „Außerdem hast du dich doch immer um Matthew gekümmert, Francis.“ Der Franzose hob beide Brauen, lächelte schief und wich den Blicken Gilberts und Antonios aus. Er kratzte sich am Kopf. Einen Moment schien sogar Klein-Arthur auf die Antwort zu warten. „Matthew war schon immer eher eigenständig und außerdem, hey, später hat Arthur das gemacht.“ Womit ihr Augenmerk wieder auf dem Knirps lag, der sich schwere, satte Tränen aus den Augen wischte und Schnodder am Ärmel lang schmierte. „Reizend.“, Francis hatte die Mundwinkel verzogen, grinste dann zu Gilbert, „Kartoffelkopf, guck doch mal, du hattest doch deinen kleinen Bruder. Und ich meine, sie sehen sich doch wirklich ähnlich, nicht? Bissiger Ausdruck, verzogene Augenbrauen, blonde Haare und grüne Glubschaugen?“ Gilbert knurrte, nahm Francis Kopf in die Mangel zwischen seine Fäuste und rubbelte daran: „Wag es nicht meinen awesome, kleinen Ludwig mit dieser englischen Heulboje zu vergleichen. Und Ludwig hat blaue Augen. Blau! Und glubschen tut er schon gar nicht. Und so buschige Augenbrauen hat er auch nicht. Und seine Haare sind viel blonder und schöner und er war ein viel niedlicheres Kind als diese Rotzschleuder!“ Als Gilbert seinen Vortrag beendet hatte, fing Klein-Arthur endgültig an laut zu schluchzen und zu heulen. Er vergrub die Augen in den kleinen Händchen, weinte dafür aber wie ein Weltmeister. „Toll! Prima!“, Francis hielt sich die Ohren zu, „Jetzt hast du es geschafft, Kraut. Mach, dass er aufhört!“ Gilbert hatte die Mundwinkel deutlich verzogen, brabbelte etwas davon, dass sein kleiner, süßer Ludwig auch nie so geflennt hat, doch rutschte er auf Knien schließlich zu dem kleinen Engländer. Er richtete ihm das Hemd, bevor er vorsichtig unter die Arme griff und ihn aus dem Kleiderberg hochhob, ihn in das viel zu weite Oberteil einwickelte. „Gilbert.“, Antonio zupfte an der Hose des Deutschen, der gerade aufstand und den schluchzenden Arthur an seine Brust hob, „Da liegt Arthurs Unterhose.“ Gilbert wippte das Kind in seinen Armen, brummte dunkel und sah missmutig zu dem Spanier hinab. „Wahnsinn, Antonio. Das war die Erkenntnis deines Lebens.“ Klein-Arthur klammerte sich an Gilberts Jacke, schluchzte leise und verteilte nun seinen gesamten Rotz an dem blauen Stoff vor sich. Allerdings wurde das Wehklagen leiser, als der Deutsche über den Rücken des geschrumpften Engländers strich. „Weißt du nicht, was das heißt?“, Antonio wedelte mit der Hand, erhob sich zeitgleich mit Francis um sich verschwörerisch näher zu Gilbert lehnen zu können: „Er hat kein Höschen mehr an.“ Der Deutsche rollte mit den Augen, beachtete die Aussage nicht. Er sah kurz hinab zu seiner Jacke, die er danach wohl in die Reinigung bringen dürfte. Ganz klasse. Inselaffen Schnodder war sicher hartnäckig. „Gilbert, hörst du mir überhaupt zu?“, Antonio zupfte fast penetranter an ihm als der kleine Knirps auf seinen Armen. „Ja, du Tomatenvertilgungsmaschine. Aber was soll mir das sagen? In die Unterhose passt er sowieso nicht mehr.“ Während Gilbert erklärte, hatte er Mühe Arthur davon abzuhalten, seine Knöpfe in den Mund zu nehmen und daran zu lutschen. „Am besten nehmt ihr die Sachen und schafft sie weg. Irgendwie... nargh!“ Er fasste den Engländer wieder unter den Armen, hob ihn von sich weg. Wenn der seine teure Jacke anknabberte, hörte der Spaß eindeutig auf. Klein-Arthur strampelte mit den Beinen in der Luft, brummte wie ein Propeller mit seinen Lippen und lachte erfreut. Na wenigstens hatte einer Spaß an der Sache. „Irgendwas müssen wir tun. Wenn Arthur wieder Arthur ist tötet er uns für diese Aktion.“, Francis sah über Gilberts Schulter zu dem geschrumpften Jungen, verzog das Gesicht ernst. Antonio tat es ihm gleich, musterte die beiden schwer nachdenkenden Männer, dann das Miniformat von einem. „Aber Arthur ist doch Arthur. Ich wette, er plant schon, wie er uns umbringen wird.“ „Natürlich, Flachzange, genau deswegen sabbert er auch mein Hemd an. Weil Arthur das schon immer mal tun wollte.“ Der Spanier nickte mit großen Augen: „Weißt du‘s?“ Mit einem genervten Seufzen wand sich Francis an Gilbert, der das Kind immer noch ausgestreckt von sich hielt. Klein-Arthur wurde in der Haltung wieder quengelnder. „Gilbert, wir sollten irgendwen fragen, ob das rückgängig geht.“, der Franzose nickte zu dem Kind, das wieder das Gesicht fertig zum weinen verzog. „Wieso denn? So ist er viel niedlicher und auch harmloser.“ Antonio streckte lächelnd den Finger entgegen, machte ein albernes „duziduzidu“ Geräusch woraufhin Arthur in den Finger biss. Zischend zog Antonio die Hand zurück. „Okay, vielleicht sollten wir doch wem Bescheid sagen.“ Als Klein-Arthur die Beine missmutig strampelte und erste tiefe Schluchzer von sich gab, hob Gilbert sich den Knirps wieder auf den Arm, wiegte ihn vorsichtig, aber passte ja auf, dass er nicht in die Nähe seiner Knöpfe kam. „Und wem sollten wir Bescheid sagen? Wer kann sowas rückgängig machen?“, Gilbert tätschelte den Kopf des Engländers, der gefallen an der Behandlung fand und freudig lachte. „Alfred? Wir können ihn ja anrufen.“, Antonio nickte ihnen zu, doch Francis tätschelte nur lachend seinen Kopf, „Viel Spaß. Weck ihn in der Nacht und du erlebst Hiroshima.“ Der Spanier schluckte bei der Vorstellung und sah beiseite. Francis schnippte vor ihnen, grinste und hob den Zeigefinger erklärend. „Wie wär‘s mit Ivan? Kommen alle verrückten Wissenschaftler nicht immer aus Russland? Der hat bestimmt Leute, die das rückgängig machen und am besten gleich noch Arthurs Gedächtnis löschen.“ Die Hand des Deutschen diente als Beschäftigung für Klein-Arthur, der versuchte den Ring vom Mittelfinger zu lösen und solang, Gott sei Dank, abgelenkt war. „Ivan?“, Gilbert brummte, zog die Brauen zusammen: „Der will aber mit Sicherheit eine Gegenleistung.“ Der Franzose grinste nur, trat dichter zu ihm. „Oh, Gilbert...“ „Nimm deine Hand von meinem Arsch und denk gar nicht erst dran, sie durch Ivans zu ersetzen!“ Antonio seufzte missmutig, ebenso wie Francis und Gilbert, der ansehen musste, wie seine Hand von Arthur als Puppe missbraucht wurde. Das konnte doch nicht so weiter gehen. Am Ende nuckelte dieser Knirps noch dran. „Wir rufen Alfred an.“, beschloss Gilbert, der präventiv vermied, dass Arthur von allein auf dumme Ideen kam und in den weichen Bauch des Kleinen piekte und ihn kitzelte. Das quietschige Lachen passte nicht zu den missmutig Gesichtern der Drei um rumstehenden Männer. „Er bringt uns um.“, nuschelte Francis leise. „Und wenn nicht, dann sein komisches Alien.“, fügte Antonio hinzu, doch Gilbert wehrte beide ab: „Nicht heute Nacht, morgen früh.“ Es herrschte Schweigen, wenn man Arthurs leises Lachen ignorierte, der immer noch mit Gilberts Hand spielte und die versteinerten Gesichter der Übrigen nicht bemerkte. Morgen früh hieß... „Dann müssen wir auf Arthur die ganze Nacht aufpassen!?“, Francis hielt sich den Kopf, taumelte zwei Schritte zurück und bekam einen stützenden Arm von Antonio. Mit einem zittrigen Zeigefinger deutete er auf den kleinen Engländer, beschwor: „Das Ding halte ich keine zwei Stunden aus.“ Antonio tätschelte den aufgebrachten Franzosen, schüttelte dann den Kopf: „Ach was. Wir werden ihn einfach ins Bett stecken, dann schläft er lang und friedlich und am Morgen müssen wir uns nicht mehr um ihn kümmern.“ Gilbert lachte hohl: „Arthur ist nicht Lovino. Der schläft sicherlich keine 14 Stunden am Stück.“ Der Spanier verschränkte missmutig die Arme, rümpfte die Nase empört darüber, dass sein Vorschlag belächelt wurde: „Ach und was willst du dann tun? Ihn eine Nacht lang beschäftigen?“ Gilbert sah mit gehobenen Brauen zu Klein-Arthur, der an seinen Fingern zog und gelegentlich sogar hineinbiss: „Schlechte Idee.“ Na also. Somit war klar, was sie auf keinen Fall wollten. Was sie tun würden, stellte dagegen immer noch ein Rätsel dar. „Zu aller erst sollten wir Arthur anziehen und am besten vielleicht sogar eine Windel auftreiben.“, erklärte Antonio und bückte sich um die Sachen, die noch auf dem Boden lagen zu raffen und wegzubringen. „Sonst weint er noch, weil ihm kalt ist.“, fügte er hinzu, aber erhielt von Francis nur ein resignierendes Kopfschütteln. „Windel? Ich meine, willst du ihm wirklich eine Windel anlegen?“, amüsierte sich der Franzose und beobachtete, wie Antonio lächelnd abwehrte und zu Gilbert deutete: „Gilbert wird das machen.“ „Hast du einen Sonnenstich von der Feldarbeit, Tomatenhirn? Das werde ich ganz sicher nicht tun.“ „Und wenn er dann mal muss?“ „Er wird nicht müssen. Er bekommt einfach nichts zu Essen.“ Francis lehnte sich an Gilberts Schulter, sah kurz zu klein Arthur und dann zu dem Deutschen. „Mon chéri. Essen macht glücklich. Das ist die leichteste Ablenkung, die wir für den Pups finden können.“ Gilbert knurrte nur und hielt den geschrumpften Arthur in Francis Richtung, der feixte und die blonden Locken krallen wollte. Brummend antwortete der Deutsche: „Ahja? Dann leg du ihm doch Windeln an.“ Als Francis aber sofort abwehrend die Hände hob und sein Haar retten wollte, zog Gilbert den Engländer wieder an sich und stapfte Richtung Treppe. „Nicht zu glauben. Sehe ich aus wie eine Dienstmagd, oder was?“, brabbelte er schnaubend, den Weg nach oben nehmend. Antonio hinter ihm zuckte die Schultern Richtung Francis und stolperte ihm nach, seufzend kapitulierte auch der Dritte im Bunde. „Wo gehst du denn hin, Gilbert?“, rief Antonio nach und wurde mit einem „Arthur anziehen, was sonst?“ angeblafft. Arthur krabbelte auf dem Teppichboden und stapelte Sofakissen, die er heruntergerissen hatte zu einem Turm auf nur um ihn danach wieder einzustürzen. Mit einem schiefen Lächeln beobachtete Francis die architektonische Meisterleistung des geschrumpften Engländers und murmelte immer wieder leise ein: „Mon Dieu.“ „Hey, Froschfresser, sitz nicht so doof rum sondern hilf uns lieber suchen.“ Gilbert lugte hinter den geöffneten Türen von Arthurs Kleiderschrank hervor und wurde aber nur belächelte. „Irgendwer muss Arthur doch im Auge behalten.“, meinte Francis trocken und winkte ab. Zudem würde er nur ungern bei Arthur rumschnüffeln. Er musste die Situation ja nicht noch verteufeln und schlimmer machen. „Ich glaube hiervon könnte ihm was passen.“, Antonio hatte sich tief über eine alte Truhe gebeugt, winkte die übrigen Männer heran. Über die Schulter des Spaniers begutachteten die den Inhalt. „Das ist ja von Neunzehnhundert-Schmutzig.“, mit spitzen Fingern hob Francis eine Kinderhose aus dem Gewühl, die ihm aber sofort wieder von Antonio weggezerrt wurde. „Könnte die nicht von Alfred sein?“ „Was? Erzähl nicht!“ „Wieso hebt der sowas auf?“ Gilbert nahm nun ebenfalls die Hose, besah sie sich genauer und zuckte die Schultern: „Wieso sollte er sie nicht aufheben?“ Francis stemmte die Hände in die Hüften. „Nutzloser Plunder? Passt doch eh nicht mehr und Mode wird es auch nicht wieder.“ Antonio gab ihm nur einen Stoß, „Das sind Erinnerungen!“ Francis spitzte die Lippen süffisant, die Brauen wanderten skeptisch nach oben. „Erinnerungen?“, wiederholte er gedehnt, „Hast du sicher auch von Lovino, nicht?“ Der Spanier schlug Francis eine weitere Hose um die Ohren, brummte ihn an: „Die meisten Sachen waren zu kaputt um sie aufzuheben! Kann ich doch nichts für.“ Francis schien sich bestätigt und winkte mit der Hand ab, lachte: „Siehst du, genau deswegen hab ich auch nie was aufgehoben.“ „Ich hab alles aufgehoben. Von Ludwig.“, Gilbert suchte in seiner Arbeit vertieft in der Truhe, suchte ein Oberteil für den geschrumpften Engländer raus und nickte bestätigend als er etwas fand, dann erhob er sich leise ächzend. „Das meiste ist nur... abhanden gekommen als mein Haus dem Erdboden gleich gemacht wurde.“ Gilbert ging gemächlich zu Arthur rüber, der sich mittlerweile eine Mauer aus Kissen aufgebaut hatte. Antonio und Francis sahen ihm schulterzuckend nach und begutachteten dann, mit gebührendem Sicherheitsabstand, wie Gilbert versuchte Arthur dazu zu bewegen eine Hose anzuziehen. Vergeblich. Jedes Mal wenn Gilbert dem Engländer mit dem Fetzen Stoff auch nur zu nah rückte, wehrte er sich mit Händen, Füßen, Zähnen und Augenbrauen. „Woha, du kleiner Scheiß-Kerl, dir hat wohl nie einer beigebracht, was Autorität ist?“ Man merkte Gilberts Genervtheit, seine Ungeduld, das letzte Quäntchen Ruhe, was er bei Kindern noch nie besessen hatte. „Mon Dieu.“ Francis tippte auf die Schulter des Deutschen und zog ihn zurück, wedelte mit dem Zeigefinger, „Na na, Arthur kennt einen starken Führer eben nicht.“ Er wich noch gerade so dem Schlag Gilberts aus und zwängte sich an ihm vorbei zu dem Engländer, der ihn mit großen Augen ansah. „Ah, bonjour, mon chéri. Ça va? Tu n'as pas froid?” Francis tippte ihn an die Nase, lächelte freundlich und der geschrumpfte Mann erwiderte mit einem hellen, freudigen Quietschen. „ Tu n'avais encore jamais eu un bon goût pour la mode.” Und während er weiter auf Arthur einredete, schaffte er es ihm das Hemd zu entledigen und dafür eine Hose und eine Kinder-Bluse anzuziehen. „Parfait!“ Gilbert und Antonio hatten sich Arme verschränkend zurückgelehnt und der Deutsche hatte eine Schnute gezogen. „Peh. Ich wusste schon immer, dass Französisch die wahre Hexen-Sprache ist.“ Francis nahm Arthur auf den Arm, tätschelte den Kopf seines Sieges. „Nur weil sie angenehmer klingt als Deutsch?“ „Maul, Baguetteschlampe!“ Antonio winkte beiden ab, lachte: „Na Hauptsache Arthur hat jetzt was an.“ „Und was machen wir jetzt mit ihm?“ Francis schien anscheinend besorgt um seine Haarpracht, die der kleine Engländer zu gern durch gewuschelt und zerzaust hätte. Arthur schien ganz begeistert von dieser anderen Perspektive und den Möglichkeiten sie auszunutzen. Gilbert hatte einfach nicht so viel zum rumspielen. „Wir sollten ihn beschäftigen.“ „Und womit?“ „Fernsehen?“ Gilbert sah zur Uhr, zuckte mit den Schultern, „Um die Uhrzeit kommen nur schlechte Softpornos.“ „Na du musst es wissen.“ „Nein, ich schau nur die von Ludwig.“ „Jaja.“, Antonio murrte beide an und hielt sie an den Mund zu halten, „Dass müssen wir nicht vor einem Kind bereden.“ „Und was tun wir dann mit dem Knirps?“, Francis wippte und schaukelte Klein-Arthur, hielt ihn somit davon ab seine Haare auszureißen. „Er hat doch prima mit den Sofakissen gespielt. Lassen wir ihn das doch weiter machen.“, Antonio deutete zu der Mauer, doch Gilbert schüttelte sofort den Kopf. „Das beschäftigt ihn nicht lang. Aber Bauklötze oder eine Puppe oder so etwas wäre gut.“ „Lasst und was suchen.“ Francis wäre in diesem Moment wohl alles recht gewesen, solang der kleine Engländer nicht auf seinen Haaren oder der Jacke herum kaute. Gott sei Dank wurden sie auch mehr oder weniger fündig: Ein Satz Zinnsoldaten beschäftigte Arthur vorerst genug. Seufzend ließen sich die drei Männer synchron auf das Sofa im warmen Wohnzimmer fallen, sanken zurück in das weiche Polster und wären wohl am liebsten eingeschlafen. Der Stress hatte den Rausch verfliegen lassen und übrig war ihre Müdigkeit. Sie hätten wohl auf der Stelle im Hause des Engländers einschlafen können – Wäre der Hausherr selbst nur nicht so fidel gewesen. Der suchte immer wieder Aufmerksamkeit, indem er seine Soldaten über die Füße seiner Aufpasser marschieren ließ, die Beine mit ihnen erklomm und sie abstürzen ließ. „Meint ihr, er schläft irgendwann ein, wenn er die ganze Zeit spielt?“ Francis sah zu Arthur hinab, der gerade die Zinnsoldaten in einer Reihe vor seine Füße stellte. „Sicherlich.“ Antonio legte einen Arm über seine Augen, schloss sie seufzend. Und er hoffte es geschah bald – er war viel zu müde. Francis lehnte sich ebenfalls zu seinen beiden Freunden hinter, atmete tief ein und wollte sich nur für diesen kleinen, winzigen Moment ausruhen, da hörten sie ein leises Wimmern seitens Arthur. „Heult der schon wieder?“, Gilbert sah hinab zu dem Engländer, der sie mit großen, glasigen Augen anschaute, die Lippen zittrig und rot. „Jap, gleich geht’s los.“ Francis behielt Recht. Der kleine Engländer begann lautstark zu weinen, zog an der Hose des Franzosen und strampelte missmutig. „Was hat er denn jetzt?“, Francis griff hinab, Arthur vor dem Tod durch Schnodder und seine Hose vor dem Tod des Zerreißens rettend. Prompt griff der kleine Engländer einen Finger und knabberte, sog daran. „Er scheint Hunger zu haben.“ „Dann sollten wir ihm was zu essen machen.“ „Auf eine bessere Idee bist du nie gekommen. Ich hab auch Hunger.“ Allerdings bot sich in Arthurs Küche wenig, womit Francis zufrieden gewesen wäre. „Mit dem ganzen Kram kann man doch nicht richtig kochen!“, beschwerte er sich, während Antonio mit Arthur auf dem Schoß am Küchentisch wartete. Der Engländer in Miniformat momentan abgelenkt von einer Mandarine. „Dann mach ihm doch Pasta oder Fischstäbchen. Kinder wollen einfache Sachen essen.“ „Aber jetzt ein Salat oder Couscous wäre doch viel besser.“ Da verstanden die Franzosen eben keinen Spaß. Beim Essen. „Wieso machen wir es nicht noch einfacher und geben ihm eine Wurststulle?“ Gilberts Kopf war im Kühlschrank verschwunden auf der Suche nach etwas anderem als Würstchen und Speck. Hinter sich hörte er ein amüsiertes Auflachen. „Hey, Ludwig war davon auch immer satt und zufrieden.“, blaffte Gilbert die Spottenden an und drohte mit Butter zu werfen. „Von Wurstbrot?“, Francis winkte amüsiert ab, lächelte süffisant, „Kein Wunder, dass bei euch Hitler an die Macht kommen konnte.“ Jetzt flog wirklich was in die Richtung des Franzosen. Allerdings keine Butter, nur eine verirrte Mohrrübe. „Das ist nicht witzig, Froschfresser.“ Arthur auf Antonios Schoß hatte die Mandarine aufgegessen und schien aber eindeutig noch nicht satt zu sein. Quengelnd und wimmernd zupfte er an Antonios Hemd, konnte durch dessen Gesten wenig milde gestimmt werden und wurde, je länger Gilbert und Francis stritten, lauter. Mit verzerrtem Gesicht sah Antonio zu ihnen: „Jungs, jetzt beruhigt euch. Ist es nicht egal was wir Arthur geben? Er hatte doch eh noch nie funktionierende Geschmacksnerven!“ Gilbert lachte hohl und richtete sich wieder zum Kühlschrank, Francis dagegen wand sich Kopfschüttelnd und beleidigt ab. „Siehste, das war witzig.“, murrte Gilbert als er die Butter rausholte, dazu ein Glas Marmelade. „Was hast du vor?“, fragte der Franzose nur, die Aktion skeptisch beäugend. „Ich mach ihm ein Brot. Such mal welches.“ Damit die kleine Heulboje von Engländer auch endlich Ruhe gab, tat Francis sogar, wie ihm geheißen. Fand aber nur eingeschweißten Toast – der im Anbetracht der Situation allerdings als passend empfunden wurde. Einen eingesauten Arthur und einen renovierungsbedürftigen Küchentisch später war der Engländer endlich satt und die drei gestanden Männer am Ende ihrer Kräfte. Schwer seufzend sanken sie auf dem Sofa zusammen, beobachteten eher aus den Augenwinkeln Arthur, der herumkrabbelte und seine eigene Wohnung auseinander nahm. Naja, solang es nicht die eigenen Möbel waren. „Er soll schlafen. Dann ist schneller Morgen.“, Francis stupste Gilbert an, als könnte der Arthurs Müdigkeit wecken. „Sing ihm doch ein Schlaflied, vielleicht wirkt es ja.“ Bei Gilbert klappte das auch so schon ganz gut – er gähnte herzhaft und sank noch ein Stück weiter zurück. „Oder lies ihm eine Geschichte vor.“, Antonio lehnte den Kopf an Francis Schulter, schloss die Augen. Nur einen Moment, wirklich! Er wollte nicht schlafen. Niemals. Lächelnd sah der Franzose hinab, streckte die Hand zu klein Arthur aus. „Na komm, mon chéri.“ Eher zögerlich tappste Arthur zu ihm, ließ sich auf das Sofa hieven und in schützende Arme nehmen. „Zeit zu schlafen, hum?“ Francis wippte ihn, schaukelte sanft. Er selbst wurde von der Müdigkeit seiner beiden Freunde, die an seiner Seite dösten, angesteckt, konnte kaum noch die Augen aufhalten. Arthur schien wenig beeindruckt, doch es machte nur halb soviel Spaß an Francis Haaren zu ziehen, wenn der nicht reagierte oder an Gilberts Jackenknöpfen zu lutschen, ohne dass der sich aufregte, also gab es nur eine logische Konsequenz: Es sich auf den Dreien gemütlich machen und schauen, was der nächste Tag für Abenteuer bringen würde. Große, wie sie alle feststellen musste – oder eventuell auch kleinere als gedacht. Ludwig wurde von aufgebrachten Stimmen und Gepolter im Flur geweckt. Im Morgenmantel, skeptisch vor schleichend, horchte er an der Treppe und meinte die Stimme seines Bruder ausmachen zu können. Er ging hinab und verharrte regungslos, als er Gilbert, Antonio und Francis sah. Nun, zumindest das, was von ihnen übrig war. „Ludwig, guckt nicht so blöd!“, Gilbert kletterte gerade von der Räuberleiter, die Antonio ihm hingehalten und er anscheinend genutzt hatte, um die Haustür aufzuschließen. Sich am Kopf kratzend deutete Ludwig ein wenig ratlos auf sie, schwenkte die Hand nachdenklich: „Wieso... seht ihr aus wie Vorschüler?“, fragte er und erntete wütende Blicke von den Miniaturformaten des Trios. Es wirkte noch weniger einschüchternd, als es jemals gewesen war. Ja, es fiel ihm schwer das zu denken, aber beinah schon... niedlich? „Das ist Gilberts Schuld!“, beschuldigte Klein-Francis wieder den Deutschen, wirbelte aufgeregt mit dem Arm, „Nur wegen diesem dummen Tag!“ „Meine?“, Gilbert schubste ihn, stapfte wütend auf, „Antonio hat uns eingeladen!“ Der Spanier wedelte ebenso aufgeregt mit den Armen, rechtfertigte sich: „Das Spiel war Francis Idee! Francis Idee!“ Ludwig rieb sich die Nasenwurzel, wollte sich eigentlich nicht einmischen, aber besondere Umstände erforderten besondere Taten. „Wie ist es denn soweit gekommen?“, fragte er um das wütende Kindergeschnattere loszuwerden. Bei diesem Thema schienen sich die Drei jedoch sofort einig und stimmten im Chor an: „Im Grunde genommen ist alles Arthurs Schuld!!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)