Watashi wa kimi ga suki dakara von ManaRu ================================================================================ Kapitel 2: Agony ---------------- Shin schlug die Augen auf und gähnte genüsslich, ehe er sich aufmachte, um die Anderen zu suchen. Etwas verschlafen tapste er runter in die Küche. In der Türe blieb er stehen und musterte die Anderen, die am Küchentisch saßen und sofort verstummten, als sie ihn bemerkten. Shin sah zu Boden, als sich sein Blick mit denen der Andere traf. ‚Schlafe ich immer noch? Ich dachte ich wäre aufgewacht. Der Traum scheint noch nicht zu Ende zu sein!‘ Dachte er sich und nahm sich ein Glas und etwas zu Trinken und versuchte dabei so leise wie möglich zu sein. „Hat der jetzt erst gemerkt, dass du weg bist Ruki?“ Fragte Reita dann flüsternd den Sänger, der darauf nur unwissend mit den Schultern zuckte. „Ich glaube er hat geschlafen!“ Gab er zur Antwort und Kai grinste nur. „Hast du ihn so geschafft?“ Fragte dieser ihn dann. Gespielt empört musterte er den Drummer. „Ich habe ihn geküsst, was ist daran so anstrengend?“ Brach es aus ihm heraus, so dass Shin hinter ihm zusammen zuckte. ‚Scheiße. Das war kein Traum!‘ Dachte dieser sich nur und ging ins Wohnzimmer und setzte sich dort wieder auf die Couch. Seufzend stellte er das Glas auf den Tisch vor sich und ließ sich an die Rückenlehne fallen. Grinsend stand Ruki von seinem Stuhl auf und wollte zu Shin, als er von Reita am Arm gepackt wurde. „Treibs nicht zu weit Ruki, wer weiß wie viel er aushält! Musst ihn nicht direkt wieder vergraulen!“ „Er kann aber gut küssen, und eigentlich will ich ihn kennen lernen!“ Erwiderte der Sänger und ging dann zu Shin. „Ano … Shin!“ Begann er und setzte sich lächelnd zu ihm. „Tut mir Leid wegen der stürmischen Begrüßung!“ Setzte er fort und verbeugte sich zur Entschuldigung leicht. „Egal!“ Sagte Shin und sah Ruki dabei nicht an. „Hast du vergessen wie man spricht? Magst du mich oder uns alle nicht? Was ist mit dir los, ich verstehe dich nicht!“ Sagte Ruki dann leicht genervt. Ein Mensch kann so nerven, und das ohne ein Wort zu sagen? Ruki ließ sich eigentlich nicht so schnell aus der Fassung bringen, doch das reichte ihm langsam. Er stand eben geschlagene 10 Minuten sinnlos vor dem Spiegel. Okay, nicht sinnlos, aber er hatte sich selber 10 Minuten lang angeguckt und sich gefragt, ob er scheiße aussieht und ob das der Grund sei, warum Shin ihn nie ansah. „Wegen dir überlege ich schon, mir eine neue Frisur anzuschaffen. Sehe ich etwa so schlimm aus, dass du mich nicht ansehen kannst?“ Ruki verstand die Welt nicht mehr. Shin war gerade mal knappe 2 Stunden da, hatte davon über die Hälfte verpennt, und war dann auch noch so zu ihm. Doch Shin zuckte nur mit den Schultern. Das hat gesessen. Ruki war jetzt definitiv beleidigt. Aber er ließ es sich nicht anmerken. „Jetzt rede mit mir!“ Fuhr er den Neuen dann schon an. Er musste sich selber zurückhalten um ihn nicht anzuschreien. Shin sah Ruki kurz an, ehe er wieder weg sah. Naja… es war ein Fortschritt. Doch dann kam wieder eine schüchterne Geste von Shin. Er tippte die Fingerspitzen der Zeigefinger gegen einander und sah diese dabei an. „Muss ich dir alles aus der Nase ziehen?“ Fragte der Sänger erneut. Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben! Doch ein einfaches Schulterzucken brachte das Fass zum überlaufen. Schnaufend stand Ruki auf und ging wieder in die Küche. „Da kann ich besser mit einer Wand reden!“ Sagte er total genervt zu seinen Bandkollegen. Und schön das Uruha in seinem Zimmer hockt und uns alle ignoriert!“ Fügte er noch beleidigt hinzu und starrte sein Glas Wasser an. Reita konnte nicht anders, als zu grinsen. War doch lustig, wie der Neue den Sänger zur Weißglut trieb. „Du musst doch stolz auf dich sein.“ Warf Kai dann grinsend in die Runde. Der Angesprochene sah ihn nur mit großen Fragezeichen im Gesicht an. „Er hat ein Wort gesagt!“ Deutete Kai an und Reita knallte sich die Hand auf den Mund. „Kami-sama… du hast Recht. Dass sein Körper das verkraftet!“ Reita musste über seine eigenen Worte schmunzeln und auch Kai grinste breit bis über beide Ohren, doch nur Ruki blieb unbeeindruckt. „Wie kann er mich ignorieren?“ Ruki war empört, traurig, wütend … Gab es auch eine Stimmung, die er nicht hatte? Wie konnte man ihn nur so ignorieren? Das hatte er bisher nie erlebt. „Vielleicht sollte man ihm sagen, dass man in dem Haus hier reden darf!“ Sagte Reita und grinste Ruki an, der mit einem wütenden Blick an ihm vorbei sah. Zum Erstaunen aller, hörte man plötzlich Stimmen aus dem Wohnzimmer. „Redet der mit sich selber oder was?“ Kam es prompt von Ruki und alle Drei sahen in Shins Richtung. Nein, leider führte er keine Selbstgespräche. Moment! Er sagte nichts! Wer sprach denn da? Wenn man etwas weiter zur Seite sah, entdeckte man Uruha, der versuchte, den Neuen zum sprechen zu bringen. „Dich als Aoi-Ersatz zu betiteln ist schon eine ganz krasse Beleidigung Aoi gegenüber!“ Sagte Uruha in einem ruhigen, normalem Ton zu Shin, der darauf nicht reagierte. „Verteidige dich mal Kindchen!“ Sagte Uruha dann und vernahm eine Veränderung in Shins Mimik. „Nenn mich nicht Kindchen!“ Entgegnete dieser. Reita klappte beinahe das Kinn auf den Boden. „Du benimmst dich wie ein Kind, also kann ich dich auch Kindchen nennen!“ Darauf entgegnete Shin wieder einmal nichts, sondern stand einfach nur auf und ging in sein Zimmer. Seufzend betrat Uruha die Küche. „Hartnäckiges Kind!“ Sagte er nur zu den Anderen, die darauf nur nickten. „Was meinst du denn, wie lange er es aushält. Kai sagt eine Woche ich gebe ihm noch 3 Tage!“ Sagte Reita dann und grinste. „Heute Abend.“ Begann Uruha und setzte sich zu ihnen. „Länger hält er es nicht aus!“ Außer Ruki, konnten alle darüber lachen. „Was sagst du dazu, Ruki?“ Fragte Uruha, um kein Schweigen aufkommen zu lassen. Ruki musterte Uruha und dachte kurz nach. „Er ist zwar komisch, aber ich denke mir, dass er das schafft!“ Sagte er und stand auf. „Man muss ihn nur weich kriegen!“ Grinsend ging er hoch. Er klopfte an Shins Zimmertüre und nach einem leisen ‚Herein‘ ging er auch in besagtes Zimmer. „Ano … Shin… können wir reden?“Fragte Ruki höflich. Natürlich können sie reden, nur ob sie es machen, war eine andere Sache. Shin nickte und auf dieses Zeichen der Zustimmung hin, schloss Ruki die Türe und setzte sich neben Shin. „Was ist mit dir los?“ Fragte der Sänger, und als er auf die Frage keine Antwort erhielt, änderte er seine Taktik. „Weißt du … du bist schon ganz schön anders. Du bist das krasse Gegenteil von Aoi. … Das Uruha so mit dir umgeht ist normal, denn Aoi war immerhin sein bester Freund. Dass er die Band verlassen würde, kam für ihn genau so plötzlich, wie für uns alle. Kai kennst du ja, der ist zu jedem so überdimensional freundlich. Reita muss man einfach kennen lernen, damit man merkt, dass er nicht so gemein ist, wie er vielleicht auf den ersten Blick aussieht. Und wir alle zerbrechen uns schon die Köpfe, weil wir nicht wissen, warum du uns gegenüber so bist. Haben wir etwas falsch gemacht, oder ist es einfach nur die Umstellung, dass du jetzt bei uns bist?“ Super Rede Ruki! Hast du fein gemacht. Darauf muss man etwas sagen, oder? Doch erhoffte Antworten blieben aus. Shin zuckte nur wieder mit den Schultern und sah Ruki nicht einmal an. „Was muss ich machen, damit du endlich mal etwas sagst?“ Fragte Ruki dann verzweifelt und musterte Shin. Shins Gedanken schienen nicht ganz jugendfrei zu sein, denn sein Gesicht nahm wieder eine rote Farbe an. „Einen Kuss kriegst du nur, wenn du was sagst!“ Antwortete Ruki prompt, weil er seine Gesichtsfarbe mal ganz in diese Kategorie einordnete. Endlich sah Shin ihn an und grinste gezwungen. Ob gezwungen oder nicht, Shin grinste, und das war ein Anfang. „Weißt du …“ Begann dieser und sah wieder auf den Boden. „Es ist schon eine Umstellung für mich. Ich war noch nie auf längere Zeit unter so vielen Menschen.“ Rukis Augenbraue fand den Weg nach oben. Soll das sein verhalten erklären? Naja … ein wenig tat es das schon, aber halt noch nicht ganz. „Nachdem mich meine Mutter, als ich 2 Jahre alt war, in ein Heim gab, hatte ich kaum Kontakt zu Menschen. Ich wuchs ohne Liebe, Freunde und Familie auf. Erst als ich 18 wurde, habe ich mich getraut, etwas alleine anzupacken und bin in eine kleine Wohnung gezogen. Ich hielt mich mit Zeitungaustragen und Kellnern über Wasser, um etwas Geld zu verdienen, hatte mich damit aber schon schwer getan. Ich bin es nicht gewohnt, unter Menschen zu sein, und erst recht nicht unter Menschen wie euch. Ihr seid so … anders, einfach … berühmt, chaotisch, aber irgendwie auch total lieb und freundlich. Es ist einfach noch etwas seltsam für mich!“ Na also … Grund gefunden. Da muss man doch was machen können. „Aber du weißt doch, dass wir dir nichts Böses wollen, warum bist du dann so ablehnend uns gegenüber?“ „Ich bin wie ich bin, auch wenn ich nicht weiß, warum ich so bin!“ Endlich hatte Shin jemanden gefunden, dem er all diese Dinge sagen konnte. Er hatte keine Freunde, denen er so etwas erzählen konnte. Ruki grinste Shin breit an. „Weißt du … wenn du redest bist du gleich noch ein Stück süßer!“ Gab der Sänger zu und sah zu, wie der Rotton auf Shins Gesicht dunkler wurde. Als Ruki endlich erfahren hatte, was er wissen wollte, stand er wieder auf und stellte sich vor Shin. „Kommst du mit zu den Anderen?“ Doch er schüttelte nur verneinend den Kopf. Was sollte das jetzt schon wieder? Eigentlich müsste er doch wissen, dass die Anderen ihn nicht auffressen werden. „Wieso nicht?“ Fragte Ruki neugierig. „Ich mag es nicht!“ Gab Shin zu. „Was magst du eigentlich? Ich glaube das einzige, was du wirklich magst ist, wenn ich dich küssend in irgendwelche Kissen drücke, oder?“ Als ob es nicht noch dunkler ginge, schaffte er es, dass Shins Gesicht noch mehr Farbe bekam. Ruki stand kurz davor, Shin quietschend zu umarmen. Er sah so einfach nur zu süß aus, doch er beherrschte sich und grinste nur. „Du hättest sogar eine Chance bei mir. Musst du wissen!“ Mit diesen Worten ging Ruki zur Türe und ließ den Schüchternen in seinem Zimmer alleine. Mit fragenden Blicken wurde Ruki bombardiert, als er die Küche betrat. Unwissend darüber, ob er es erzählen durfte, sagte er einfach, dass Shin ihm nichts gesagt habe. Mit Kaffee verbrachten sie dann noch ein paar Minuten in der Küche, ehe das Telefon sie aus ihrem Gesprächsthema riss. „Wir sind nicht da!“ Sagte Ruki, doch Kai ging an das Telefon. „Moshi moshi?“ Nahm er ab und grinste dabei wie immer weiter. „Ach so … ja … der ist oben. … Nein, alles prima hier, er ist nur müde. Ja alles okay. … Ja gut. Sayonara!“ So, als wäre nichts gewesen, setzte sich Kai wieder zu den Anderen. „Wer war dran?“ Fragte Reita dann aber neugierig. „Der Manager. Wollte wissen wie es Shin geht. Ich hab gesagt, dass er müde sei und das er schlafen würde.“ „Du lügst den Manager an?“ Fragte Uruha gespielt empört und grinste. „Muss ja nicht wissen, wie es hier um ihn steht, oder?“ Entgegnete dieser zu seiner Verteidigung. Zustimmend nickte Ruki. Aus dem Gesprächsthema gerissen, legte Ruki den Kopf auf die Tischplatte und seufzte leise, schloss die Augen und gähnte genüsslich. „Wenn man vom Teufel spricht!“ Flüsterte Uruha und erblickte Shin. Dieser hatte zurück ins Leben gefunden und kam zu den Anderen in die Küche. Etwas eingeschüchtert stand er vor ihnen. Als Ruki aufsah und ihn erblickte, grinste er freundlich. Shins Reaktion auf das Grinsen des Sängers war ein ebenfalls freundliches Grinsen. „Sinneswandel bekommen?“ Fragte Reita nur und musterte Shin etwas verwirrt. „Kann sein!“ Entgegnete er und zuckte mit den Schultern. Sichtlich erfreut darüber, dass Shin anscheinend seine Schüchternheit abgelegt hatte, grinste Ruki mit Kai um die Wette. „Kaffee?“ Fragte Uruha ihn dann und hielt ihm eine Tasse mit Kaffee vor die Nase. „Danke!“ Reita würde gleich vom Stuhl fallen, wenn Shin nicht sofort aufhören würde, zu sprechen. So viele Worte aus dessen Mund war der Bassist nicht gewohnt. Von Reitas Mimik eingeschüchtert, sah Shin zu Ruki, welcher ihn einfach munter angrinste. Kai stand auf und klopfte Shin auf die Schulter. „Guck mal auf die Uhr. Zeit für Probe. Mach dich fertig!“ Sagte er und ging schon mal in sein Zimmer, um Sachen zu packen. Auch Uruha und Reita machten schon mal alles startklar. Ruki blieb noch bei Shin in der Küche. „Proben?“ Fragte Shin vorsichtig und Ruki nickte auf diese Frage. „Ja! Wir haben übermorgen ein Konzert und müssen dich einspielen, damit du morgen die letzte Probe richtig meisterst!“ Erklärte er ihm und grinste. Shin wurde sichtlich nervös. „Konzert?“ Er schluckte und biss sich auf die Unterlippe. ‚Ich werde sterben!‘ Dachte er sich nur und stellte die nun leere Tasse weg. „Kann es los gehen?“ Rief Kai durch das Haus. „Haaaaai~!“ Rief Ruki und stand auf. „Na komm!“ Er packte Shin am Handgelenk und zog ihn aus der Küche. Mit dem kleinen Tourbus fuhren sie zum Proberaum. Während der Fahrt sagte keiner ein Wort. Shin fühlte sich da schon unwohl und als er dann den Raum sah, sprang ihm sein Herz fast aus der Brust. Nicht weil er aufgeregt war, weil er sich freute, endlich in so einem Raum zu stehen, sondern weil er nervös war. ‚Übermorgen? Hätte er mir das nicht 3 Stunden vor dem Konzert sagen können?‘ Völlig fertig mit den Nerven griff Shin zu seiner Gitarre. Kai drückte dem Neuen die Gitarrentabs in die Hand und grinste. „Das brauchst du. Lerne das bis zum Konzert, dann ist alles okay!“ Sagte er und setzte sich an die Drums. Shin schluckte noch ein letztes Mal nervös, als es dann los gehen konnte. Kai gab die ersten Töne an, Nausea & Shudder war das erste Lied. Ohne Fehler, brachte jeder das Lied reibungslos vom Instrument. Ruki beherrschte seinen Part so gut wie immer. Nach diesem Lied, stand Kai erst einmal auf und klopfte Shin auf die Schultern. „Ich bin beeindruckt!“ Gab er grinsend von sich und auch die Anderen schienen sichtlich beeindruckt und verwundert zu sein. Dass er so gut war, hätte sich keiner denken können. Reita stellte sein Bass ab und setzte sich auf die Couch. „Scheint, als wäre das Lied für ihn zu einfach gewesen!“ Sagte er und bekam auf der Couch Gesellschaft von Uruha und Ruki und auch Kai gesellte sich zu ihnen. Shin musterte Reita nur vom Platz aus. War das jetzt ein gutes, oder ein schlechtes Zeichen. ‚Ich kann auch schlecht spielen. Dann muss ich wenigstens nicht beim Konzert mitmachen … Ich will nicht!‘ Doch so sehr Shin auch absagen würde, so einfach war das nicht, das konnte er nicht so einfach machen. Sie probten noch viele Lieder, übten schwere wie leichte, schöne, wie traurige und nicht bei einem einzigen Lied passierte es, dass sich jemand verspielte, oder sich Ruki versang. Alle waren wie eine Einheit, als wären sie schon seit Jahren eine Band. Erschöpft ließen sich alle auf die Couch fallen. „Ich bin schwer beeindruckt Shin!“ Sagte Reita und musterte ihn lächelnd. Ja, auch Reita konnte freundlich sein und lächeln, und auch alles zur selben Zeit, auch wenn man es ihm nicht ansehen konnte. Eine Weile saßen sie nur da, machten nichts mehr, erholten sich einfach von der Probe, ehe sie dann aufstanden und noch ein letztes Lied probten, um dann zurück zum Bandhaus zu fahren. Jeder von ihnen ging erst einmal ausgiebig duschen. Shin als letzter. Er ließ das warme Nass nur so auf seine Haut rieseln und seufzte schwer. Wie anstrengend schon der erste Tag für ihn war. Er schäumte sich ein und blieb einen Moment lang regungslos stehen. Er musterte die Wand und seufzte erneut. Er strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht und schloss die Augen. Er hatte Ruki davon erzählt. Bisher wusste keiner davon. Aber wem hätte er es sagen können? Er hatte keine Freunde, keine Familie, war alleine auf der Welt. Bis heute! In Ruki schien er jemanden gefunden zu haben, der nicht nur zuhört und nickt und dann geht, sondern er befasst sich anscheinend mit der Vergangenheit von Shin. Kai … naja … der ist zu jedem so, sagte Ruki. Mit ihm kann Shin eindeutig leben. Uruha … er war eine Sache für sich. Trug gerne eng anliegende Klamotten, die ihm super geil standen, hatte dafür aber auch einen netten Charakter, muss man ihn jedoch kennen lernen. Reita war ein typischer Macho. Große Klappe, gut trainierter Körper aber eigentlich doch ganz lieb zu allen Leuten. Normalerweise bildete sich Shin nicht nach so kurzer Zeit ein Bild über jemanden, doch er fühlte sich, als hätte er mit den Einschätzungen recht. Shin schreckte leicht auf, als er ein Klopfen an der Tür vernahm. „Shin? Bist du gleich fertig? Wir wollten noch feiern gehen und wollten wissen, ob du dann mit möchtest?“ Fragte Uruhas liebliche Stimme durch die Türe. ‚Feiern? Bitte was? Das ist nicht sein Ernst? Ich soll mit denen feiern gehen? Ich seh doch … echt immer … scheiße aus und … Kami-sama!‘ „Okay gerne!“ ‚Gerne? Bist du dumm? Warum hast du gerne gesagt? Du willst doch gar nicht feiern du Idiot. Jetzt raus aus der Dusche!‘ Shins innerer Konflikt zog sich selbst nach dem Duschen noch, aber als er dann aus dem Badezimmer kam, rannte er sofort in sein Zimmer. Kami, was kann man da nur anziehen? Alle würden wieder einmal geil aussehen und Shin? Er würde … nicht so auffallen, er wäre der einzige, der niemanden abbekommen würde, würde dann schmollend in der Ecke sitzen und darauf warten, dass der Abend zu Ende geht. Er würde ja keinen ansprechen. DAS muss nun wirklich nicht sein. Er zog sich schnell etwas Passendes an und ging dann runter, wo Kai und Uruha schon auf den Rest warteten. Ihm fielen die Augen aus, bei Uruhas Anblick. Der musste auch immer auffällig sein, oder? Aber es stand ihm ja, also war es nicht so schlimm. Aber auch Kai sah super aus. Shin fühlte sich wie das Ersatzrad an einem Auto. Reita und Ruki würden wahrscheinlich noch viel besser aussehen. Reita war auch fertig, und ging zu den Anderen. Wer am längsten brauchte, war also mal wieder Ruki. Und der kleine Sänger ließ echt lange auf sich warten. „Ey mach mal hinne! In der Zeit hat meine Oma ihre Suppe mit der Gabel aufgegessen!“ Rief Reita durch das Haus und Kai stand wie immer grinsend in der Gegend rum, während Uruha auf der Couch saß und ein Bein übers Andere gelegt hatte, während er sich seine Fingernägel ansah. „Ich bin doch schon fertig!“ Ruki kam in einem der besten Outfits die Treppe runter. Wollten die nicht feiern gehen? So wie sie aussehen, wollten die wohl eher auf den Strich. Jedem das seine! Shin fühlte sich jetzt schon unwohl, bei all den gut aussehenden hatte er doch keine Schanze. „Alle fertig zum abdampfen?“ Rief Ruki dann grinsend und rannte runter zur Türe. „Ich war lange nicht mehr feiern!“ Murrte Kai und gähnte. „Warum habe ich mich dazu überreden lassen?“ Gab er noch von sich, ehe er das Haus verlassen hatte, und sich die sternenklare Nacht anzusehen. „Ich war auch lange nicht mehr feiern, aber man muss einen ruhigen Abend auch mal ausnutzen, und ihn nicht wie immer vor dem Fernseher verbringen!“ Entgegnete Reita und streckte die Hände weit gen Himmel. „Wehe es kotzt einer!“ Ruki wollte nur mal die Regeln aufstellen. „Shin! Die Regeln, die wir immer befolgen, sind wichtig! Beachte sie, und alles wird gut. Also pass auf. Uruha, ist vergeben! Er wird nicht angefasst. Von keinem. Kai ist ein Alkoholabgeneigter, wird also auch nicht viel anstellen. Reita haut da schon eher zu, beim Alkohol, hat auch hier und da mal jemanden auf dem Schoß sitzen, und mehr, ist aber nicht unsere Angelegenheit. Ich … mache eigentlich … unterschiedlich. Je nachdem wie ich drauf bin! Aber das wichtigste ist: Was auf einer Feier passiert, bleibt auch da und mehr als küssen ist nicht!“ Klare Regeln, die Shin sich merken konnte. Er war gespannt, die Truppe in Aktion zu sehen. Wenn sie so waren, wie Ruki sie beschrieb, würde es ein bunter Abend werden. Doch bevor sie an der Disco ankommen würden, mussten sie erst einmal eine Runde laufen. Es hat schon einen Vorteil, wenn man eine weit entfernte Disco nahm. Man müsste weiter laufen, könnte also schon mal auf dem Rückweg nach Hause, etwas ausnüchtern, um dem Haus keinen Schaden zuzufügen. Die Musik dröhnte ihnen schon entgegen, waren sie jetzt in dem Teil der Stadt, wo nachts immer mehr los war, als tagsüber in den anderen Orten. Nun würde Shin einen weiteren Lebensabschnitt von den Bandmembers zu sehen bekommen und war sich nicht so sicher, ob die Sache ein gutes Ende haben wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)