Kazosomane Hatake II von stephbe (Ich lebe) ================================================================================ Kapitel 23: Schwere Bürde - Ich will ihn nicht verletzen -------------------------------------------------------- Where do we go from here? Where do we go from here? The battle's done And we kind of won So we sound our victory cheer Where do we go from here? Why is the path unclear? When we know home is near Understand We'll go hand in hand But we'll walk alone in fear Tell me Where do we go from here? Immer langsamere Schritte, je näher ich an der gemeinsamen Wohnung kam. Ich war leicht beunruhigt – nein. Ich hatte wahnsinnig viel Schiss davor, was Iruka wohl machen würde. Mein Plan stand fest. Heute müsste ich mich von ihm trennen. Heute war der Tag. Ich musste Iruka entgültig dazu bringen mich zu hassen. Nur so konnte er frei sein. Nur so war er in Stande jemand anderes – jemand besseres – zu lieben. Nur hatte ich Angst. Mein Herz. Es tat weh. Es würde wieder brechen. Ich würde leiden. Aber es musste sein. Einzelne Tränen. Scheiße! Ich wollte nicht weinen. Nicht jetzt. Das durfte jetzt nicht sein. War es wirklich das Beste? Mein Herz würde brechen. Aber Iruka.... Ich würde ihm weh tun. Iruka. Ich würde ihn ernsthaft verletzen. Niemals. Nie wollte ich das. Und jetzt? Jetzt musste ich es machen. Ich musste ihn verletzen. Er muss mich einfach hassen. Nur so kann er ein Schlussstrich ziehen. Nur so kann er weiter machen. Nur so können seine Wunden heilen. Nur so kann er ein neues Leben führen. Und ich. Ich hatte schon so viel Schlimmes getan. Ich verletzte die Menschen, die ich liebe. Kakashi und Iruka. Deswegen dürfen sie mich nicht lieben. Iruka ist einfach zu gut für mich. Vor der Wohnungstür noch ein Seufzen. Von innen war kein Licht zu erkennen. Kein Geräusch. War er etwa noch nicht da? Gut möglich. War Iruka geladen, brauchte er immer Zeit für sich. Dann lief er häufig durch den Wald oder besuchte den Gedenkstein, auf den die Namen seiner Eltern ebenfalls eingraviert waren. Öffnen der Wohnungstür. Tatsächlich. Alles Dunkel. Kein Geräusch. Iruka war weg. Starkes Herzklopfen. Ich war so auf den zukünftigen und unvermeidbaren Streit fixiert gewesen, wollte es endlich hinter mich bringen. Und wenn er mich umbrachte. Das war mir im Grunde genommen egal. Das einzigste Wichtige war einzig und alleine Iruka. Iruka.... Was? Das Atmen fiel immer schwerer. Nicht das Herz. Nein. Meinem Herzen ging es gut. Das wusste ich. Aber es so zu sehen. So mitten auf dem dunklem Boden. Vom Mondschein durch das Fenster gut sichtbar. Zerknüllt. Zerrissen. Daneben ein Kunai. Da war doch etwas Dunkles dran. Schmutziges. Rotes. Blut... Blut? Auch die Weste. Blutflecken. Iruka? IRUKA!! „IRUKA!!! WO BIST DU?!!“ Panik in der Stimme. Herzrasen. Nein! Das war seine Weste! Das war Iruka’ s Weste! Was hatte er getan? Warum lag sie hier?! Iruka!!! IRUKA!!! WAS HAT ER GETAN!!! „IRUKA!!! HÖRST DU MICH!! SAG WAS!!! IRUKA!!!!!!!“ Nein! Nein! Bitte nicht!!! NEIN!!! „IRUKA!!!!“ Das durfte er nicht getan haben. Bitte nicht! Ich stürmte auf die Weste zu. Hob sie hoch. Vollkommen zerrissen. Blutbefleckt. NEIN!! DA!! Ein Geräusch. Leise. Weit rechts von mir. Konzentration. Fingerzeichen. Was? Ich ließ die Weste wieder fallen. Zwangsweise. Mein Körper! Mein Körper rührte sich nicht. Blei. Widerstand! Scheiße!! Ich konnte mich nicht bewegen! Was war hier los?! WAS ZUR HÖLLE SOLLTE DAS!!! Grelles Licht. Jemand hatte den Schalter betätigt. Es blendete. Blendete ungemein. Die Augen mussten sich erst an die Helligkeit gewöhnen. Was? Geräusche hinter mir. Schritte. Keine Chance mich zu rühren. Egal, was ich versuchte. Ich schaffte es nicht einmal meine Finger zu bewegen. „Jetzt kannst du nicht mehr ausweichen, du Hexe. Jetzt musst du mir die Wahrheit erzählen.“ „Iruka?! Iruka!!“ Schritte vor mir. Da stand er. Mir direkt gegenüber. Eisige Kälte in seinem Gesicht. Deutete hinter sich auf einen Schrank. Ein Bannzettel. Ich stockte. Das.... das ist... „Fubaku Hojin? Du... du wendest Fubaku Hojin gegen mich an?“ Das war Iruka’ s persönliches Jutsu. Vier Bannzettel wurden an allen vier Himmelsrichtungen gehängt. Dies sollte ein Quadrat bilden – eine Barriere. In der Mitte dieser Barriere musste das Opfer stehen. Dann folgten noch einige Fingerzeichen und schon war das Opfer gelähmt. Solange ich also hier stand, konnte ich mich nicht rühren. Erst nach zwei Schritten in eine Himmelsrichtung, oder sollte ein Bannzettel entfernt werden war ich wieder frei. Aber das.... Das war doch echt.... Er konnte mich doch nicht.... „Und was ist mit deiner Weste?!“ Wortlos zog Iruka seinen linken Ärmel zurück und offenbarte so einen blutigen Verband am Unterarm. Er hatte also sich selbst verletzt und diese Falle aufgestellt. Iruka! Er hatte mit meinen Gefühlen gespielt. Er hatte diese Falle gestellt und ich bin ohne wenn und aber hereingefallen. Iruka hatte gewusst, dass ich beim Anblick seiner blutigen Weste alles um mich herum vergessen würde. Iruka hatte mit mir gespielt. Er hatte einfach mit mir gespielt. Ich hatte alles erwartet. Einen Faustschlag, sobald ich die Wohnung betreten hätte. Eisernes Schweigen. Vorwürfe. Streit. Alles – nur nicht das. Nur nicht diesen hinterhältigen Trick. Schon war alles vergessen. Schon wurde ich wütend. Auf so etwas hereinzufallen. So auf meine Gefühle und meine Liebe zu ihm herumtrampeln. In diesem Moment war Iruka das größte Arschloch auf Erden für mich. Alle Vorsätze waren vergessen. Ich schrie ihn zornig an. „DU MISTKERL!!! DU SPINNST DOCH!!!“ „Ich warne dich. Schrei mich nicht an!“ „Du spielst mit meinen Ängsten!!!! Es hätte Gott weiß was passieren können.“ Zischen seinerseits. Iruka trat näher auf mich zu. Sah mich direkt an. Scheiße. Diese Kälte. Er holte aus. Ein kräftiger Faustschlag in meine Magengegend. Schmerz. Starke Übelkeit. Ich keuchte. Scheiße. Ich konnte mich nicht einmal krümmen. Oder knien. Keine schmerzlösende Körperhaltung. Nein. Unglaubliches Ziehen an meinem Bauch. Keuchen. Wut in meinen Augen. „Ist... es das,.... was du willst? Machst du mich jetzt fertig? Ohne, dass ich mich wehren kann? FEIGLING!“ Scheiße!! Der nächste Schlag ging direkt in mein Gesicht. Aufgeplatzte Lippe. Warmes Blut an meinen Mund. Pochende Schmerzen. Iruka’ s düstere Stimme. „Du wirst mich nie wieder Feigling nennen. Du bist hier feig. Du wirst mir die Wahrheit erzählen. Hier und jetzt. Ich werde dich solange festhalten, bis du mir alles erzählst. Wenn es sein muss, werde ich alles aus dir herausprügeln. Du denkst, ich spiele mit dir? Genau umgekehrt. Du spielst mit meinen Gefühlen. Also rede.“ „Iruka.... Nein!!“ „REDE!!!“ „NEIN!!!“ Noch ein Faustschlag in mein Gesicht. Dieses Mal stürzte ich hart. Sehr hart. Flog einige Meter. Landete mit roher Gewalt auf meinen Rücken. Spürte ein Ziehen an meiner Schläfe. Noch mehr Blut. Ich tastete an die schmerzende Stelle meiner Stirn. Es brannte. Blut... Moment mal.. Ich tastete? Ich konnte mich bewegen. Iruka hatte so fest zugeschlagen, dass ich von der Stelle geschleudert wurde. Somit war der Bann aufgehoben worden. Ich konnte mich also bewegen. Das war’ s. Iruka! Er schritt heftig auf mich zu. Nein! Du wirst mich nicht fertig machen. Ein zorniger Schrei. Ich war aufgesprungen. Stürmte auf Iruka zu. Überrascht hatte er keine Zeit zu reagieren. Ich griff ihn an seiner Uniform. Packte ihn. Warf uns zu Boden. Saß auf ihn. Schlug ihn in sein Gesicht. Kräftig. Drei Mal hintereinander. „Du schlägst mich? Dann schlage ich dich!“ „Du wirst mich nicht fertig machen! Das lasse ich nicht zu!“ Wieder ein Schlag gegen meinen Magen. Shit! Kurzer Brechreiz. Schmerzen. Iruka! Er griff meine Haare. Zerrte mich von sich. Ich lag auf den Rücken. Iruka saß auf mir. Wieder ein Schlag gegen mein Gesicht. Ein Griff an meine Weste. Er riss mich auf meine Füße. Schrie mich zornig an. „ICH LASSE ES MIR NICHT MEHR VON DIR GEFALLEN!! DU WILLST MIR NICHT DIE WAHRHEIT SAGEN!! FEIN! DANN MACHE ICH DIR DAS LEBEN ZUR HÖLLE!! ICH LASSE NICHT ZU, DASS DU SO MIT MIR UMSPRINGST!“ „LASS MICH LOS!!“ „NEIN!“ „ICH SAGTE, LASS MICH LOS!!!!“ Ich griff Iruka’ s Pullover. Er meine Weste. Wir stürzten aufeinander. Stolperten. Verloren das Gleichgewicht. Fielen auf den Wohnzimmertisch. Trennten uns zwangsweise. Der Tisch ächzte unter unserem Gewicht und zersplitterte in Unmengen von Teilen. Schweres Keuchen. Ich stöhnte vor Schmerzen. Atmete unregelmäßig. Konnte mich kaum rühren. Verdammt! Spürte Iruka’ s Gewicht auf mir. Sein wütendes Flüstern. „Sieh nur, was du angerichtet hast. Du bescheuerte Kuh.“ „Hör.... auf mich zu beleidigen. Geh runter von mir!“ „Nein!“ „Geh runter!!“ „NEIN!!“ „GEH.......“ „HEY!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ Ein dumpfer Schrei über uns. Lautes Schlagen gegen die Decke. Scheiße! Der Nachbar!! „WAS SOLL DER SCHEIß! ES IST ZEHN UHR NACHTS!! RUHE, ODER ICH BESCHWERE MICH BEIM HOKAGE!!!!!“ Dann wieder Stille. Schweres Keuchen unsererseits. Iruka stand grimmig auf. Er hatte einen Kratzer an seiner Wange und ein paar Hämatome an den Armen. Sein Schnitt blutete noch. Sonst war er so gut wie unverletzt. Sein Blick nicht mehr ganz so kalt, aber dafür ernst. „Hoffentlich bist du zufrieden. Das ist alles deine Schuld, Kazosomane.“ Wow! Was? Ich kniete mich mit schmerzender Mimik auf den Boden. Tastete kurz über die Wunde an meiner Schläfe. Schmeckte mein Blut an der aufgeplatzten Lippe. Konzentrierte mich auf meine Atmung. Na toll. Bekannte ziehende Schmerzen an meinem Brustkorb. Da war wohl eine Rippe ordentlich angeknackst. Hoffentlich war es keine Fraktur. Mieser Blick zu Iruka. „Du gibst mir jetzt ehrlich die Schuld dafür? Du hast mich doch fertig gemacht. Das muss genäht werden.“ Ich deutete auf die Platzwunde meiner Stirn. „Und das habe ich dir zu verdanken, Iruka. Du bist echt ausgeflippt.“ „Ach tatsächlich? Woher kommt das wohl?! Ich habe dir gesagt, ich werde dir notfalls die Wahrheit herausprügeln. Also rück jetzt endlich raus damit.“ „Iruka.....“ Da fiel es mir wieder ein. Mein Blick auf Iruka gerichtet. Nein. Er hasste mich noch nicht. Egal, wie groß sein Zorn gerade war, er hatte immer noch diese Spur von Liebe in seinen Augen. Iruka... Ich kann es dir doch nicht sagen. Leichtes Zittern. Es tat so weh. Jetzt musste ich ihm weh tun. Jetzt musste ich ihn entgültig dazu bringen, mich zu hassen. Nur so konnte er sich von mir lösen. „Rede mit mir, Kazuu!“ Ich liebe einen Anderen. Damit würde ich ihn verletzen. Mit diesen Worten würde ich ihn dazu bringen mich zu hassen. Ich sah direkt in seine Augen. Seine warme, wunderbare Augen. Selbst jetzt mit diesem grimmigen Blick strahlten sie Fürsorge aus. Die Arme verschränkt. Gerader Stand. So, als ob er gerade einer seiner Schüler tadeln würde. Iruka.... Ich würde das hier vermissen. Iruka war mein bester Freund. „Ich.....“ Iruka war meine wahre Liebe. „Ich liebe.... ich.....“ Iruka war mein Herz. Meine Seele. Mein Leben. „Ich......“ Ich war Nichts ohne ihn. Ein Niemand. Ohne Iruka will ich nicht leben. „Ich.....“ Ich konnte nicht. Nein, ich kann es nicht tun. „Ich..... kann dich nicht verletzen. Iruka.... bitte.... hasse mich doch einfach. Bitte hasse mich.“ Überraschtes, kaltes Schweigen. Er sah mich verdutzt an. Sein Blick. Sein Körper. Seine Seele. Alles an ihm liebte ich. So sehr, dass es weh tat. Ich liebte Iruka. Warme Tränen. Ich spürte die salzige Nässe in meinen Augen. Konnte sie nicht kontrollieren. Spürte sie laufen. Setzte mich auf den Boden, zog die Knie an meinem Körper. Ich wollte nicht. Er durfte mich nicht weinen sehen. Verschränkte meine Arme auf die Knie. Vergrub meinen Kopf darunter. Ich konnte das Weinen nicht verstecken. Also musste ich mein Gesicht verstecken. Versuchte nicht zu Schluchzen. Flüsterte geschwächt immer die selben Worte. Automatisch immer die selben traurigen Wörter. „Bitte... hass...mich. Hass... mich, Iruka... Bitte.... hass.....“ „Kazuu? Mein Gott, bitte. Was ist mit dir nur geschehen? Kazuu, hör mich an.“ „Hass mich, Iruka.“ „Nein.“ Ich spürte seine Hand an meinem Kopf. Fühlte seine Wärme. „Sieh mich an, Kazuu.“ Ich blickte auf. Langsam trockneten die salzigen Tränen. Iruka. Kniete vor mir. Keine Spur von seinem Zorn. Nur noch Liebe. Wahre Liebe. „Kazosomane. Ich liebe dich.“ Inniger, behutsamer Kuss. Lange. Sein Körper nah an meinem herangezogen. Wärme umgab uns. Angenehme Wärme. Nur noch flüstern. „Kazuu. Ich liebe dich. Und ich werde dich immer lieben. Das steht außer Frage. Aber du verletzt mich. Du sagst, es gehe dir gut, und ich sehe, dass du lügst. Du sagst, du hast keine Probleme, und ich fühle, dass etwas nicht stimmt. Du willst mich beschützen, Kazuu. Aber es ist meine Aufgabe dich zu beschützen. Ich bin dein Mann. Ich bin dein bester Freund. Ich beschütze dich. Du musst lernen, das zu akzeptieren. Verstehst du mich?“ „Iruka.... wenn du.... wenn du mich hasst, bist du frei für eine andere Liebe. Ich bin es nicht wert, zu dir zu gehören. Ich mache dir nur Ärger und Stress. Sieh uns doch an. Wir haben uns gerade richtig geschlagen. So etwas machen Paare nicht. Und du.... ich bringe dich nur dazu so auszurasten. Wir können doch nicht zusammen sein. Mit mir wirst du nicht glücklich.“ „Nein.“ Jetzt war seine Stimme bestimmter. Er zwang mich ihn direkt anzusehen. Sein Blick klar. „Ohne dich werde ich nicht glücklich. Ich will mein Leben mit dir verbringen. Nur mit dir. Das wird sich nie ändern. Du wirst es nicht schaffen, mich dazu zu bringen dich zu hassen. Schlage dir diesen Gedanken sofort aus dem Kopf. Ist das klar?“ „DAS IST ES DOCH!! IRUKA!! WAS WIRD AUS DIR, WENN ICH STERBE!! HASS MICH! DU VERLIERST MICH SO ODER.......“ Ich stockte erschrocken. Seine Worte – als er sagte, er würde ohne mich nicht glücklich werden – davor hatte ich Angst gehabt. Nein!! Ich war ausgerastet. War schlagartig aufgesprungen und verzweifelt die Wahrheit herausgeschrieen. Scheiße. Iruka stand verwundert und leicht blass auf. „Wenn du stirbst? Ich verliere dich so oder so? Was hat das zu bedeuten?“ „Das.... was ich... gesagt habe...“ „...Was?...“ „Ich... der Kampf mit Kakashi..... hatte Konsequenzen... für uns beide.“ „Das weiß ich doch.“ „Nein, weißt du nicht!“ Ein gefasster Blick von mir. Jetzt war es heraus. Ich hatte mich verraten. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Jetzt musste ich ihm alles sagen. Ich griff Iruka’ s Hand. Hielt sie an meinem Herzen, somit er es schlagen fühlen konnte. „Der Kampf mit Kakashi.. was du weißt, wir sind mit Raikiri aufeinander losgegangen und haben dabei auch unsere Herzen getroffen.“ „Kazosomane....“ „Ich habe... keine Ahnung. Vier, fünf Jahre, wenn es hoch kommt. Ohne Organspende wird mein Herz versagen und ich sterbe. Verstehst du? Wir zwei – du und ich – wir haben bestenfalls fünf Jahre. Wir können keine Familie gründen. Keine Kinder kriegen. Wir können nicht zusammen alt werden. Das hast du nicht verdient. Du hast das größte Glück auf Erden verdient. Und durch meine Dummheit – durch meinen Kampf mit Kakashi – habe ich alles kaputt gemacht. Iruka. Es tut mir so Leid. So unendlich Leid.“ Iruka. Er hatte mir still zugehört. Wurde immer blasser. Immer zittriger. Als ich fertig war, schwieg er. Ich betrachtete ihn genauer. Sein Zittern. Seine Blässe. Seine geschockten Augen. Seine steife Körperhaltung. Sein Schlucken. Dann. Mit einem Schlag packte er mich. Er packte mich. An meiner Weste. Hielt mich fest. Schleuderte mich heftig gegen die nächste Wand. Presste mich dagegen. Zornfunkelnde Augen. Die Stimme brüchig. Wütend. „WIESO MUSSTEST DU DICH MIT KAKASHI ANLEGEN?! ICH HABE ES DIR IMMER GESAGT! ICH HABE DIR GESAGT, LEGE DICH NICHT MIT IHM AN! ER IST ZU STARK FÜR DICH! WARUM HÖRST DU NIE AUF MICH?!! Warum.... tötest du dich selbst? Warum tust du mir das an? Warum... lässt du diese Liebe dann erst zu? Warum hast du das zugelassen? Warum? Warum?“ Iruka ließ mich schwer keuchend los. Seine Augen. Zornig. Iruka. Ich ließ mich an der Wand entlang auf den Boden nieder. Konnte die Tränen nicht unterdrücken. Sah Iruka flehend an. „Bitte... das.. wollte ich nicht... Das wollte ich doch nicht....“ „Es ist zu spät. Du hast dich mit ihm angelegt. Und er hat dich vernichtet. Das wird er büßen....“ “Iruka....“ Kein einziges Wort von ihm. Er stürmte regelrecht aus der Wohnung. Iruka... Iruka... Ich wusste es. Ich hatte es gewusst. Er.... er rastet aus. Er rastet entgültig aus... Er... trauert und er.... rastet aus.. Er ist wütend... so unglaublich... wütend. Iruka. Er wird mir das niemals verzeihen. Iruka hatte Recht. Ich hatte zugelassen, dass wir uns ineinander verliebten. Mehr als das. Ich hatte zugelassen, dass wir uns wahrhaftig lieben. Und einzig durch meine Dummheit, werde ich Iruka verlieren. Ich werde Iruka verlieren. Iruka.... Seine Worte...... Das wird er büßen ...... damit meinte er.... „Scheiße.... Kakashi.....“ Ich rannte. Rannte, so schnell ich konnte. Ich musste zu Kakashi. Ich musste zu Kakashi, bevor Iruka es tat. Ich musste verhindern, dass Iruka ihn angriff. Iruka gab in seiner Rage nicht mir die Schuld. Er gab sie Kakashi. Und jetzt war er unterwegs. Unterwegs zu meinem Bruder. Das war nicht gut. Nein. Auf keinen Fall. Egal, was war. Kakashi würde sich den Angriff nicht gefallen lassen. Und er war stärker als Iruka. Viel stärker. Er könnte ihn ernsthaft verletzen. Das war die reinste Katastrophe. Iruka war nicht mehr klar. Und das war einzig meine Schuld. Er würde einen Fehler machen. Einen großen Fehler. Da. Das Hatake- Manor. Und Iruka. Ich sah ihn. Wie er lautstark gegen die Eingangstür hämmerte. „IRUKA!! MACH DAS NICHT!“ Keine Reaktion auf mich. Weiteres wildes Hämmern, so lange. Bis die Tür aufgerissen wurde. Ich sah Iruka’ s Faust. Dann war er komplett weg. Zornige Männerstimmen. Noch schnelleres Rennen. „Iruka!!“ Ich war an der Eingangstüre. Kakashi hatte Iruka festgenagelt. Hatte eine kleine Wunde über dem freiem Auge. Iruka konnte wirklich gut zielen. Keifte Kakashi zornig an. Lag mit dem Rücken auf den Boden, versuchte meinen Bruder von sich wegzudrücken. Je wilder er sich wehrte, desto fester presste Kakashi ihn auf den Boden. „Du bist echt verrückt!!! Willst du dich mit mir anlegen!!!“ „JA! DU SCHWESTERNMÖRDER!“ „WAS SAGST DU?!“ „DU HAST MICH VERSTANDEN!!“ „DU KLEINER.......“ “KAKASHI!! IRUKA!! AUSEINANDER!!“ Das konnte doch nicht sein! Die haben sich noch nie ordentlich geprügelt. Und jetzt benahmen sie sich wie Kinder!! Aber Kakashi war nicht im Recht! Er wusste doch nicht, was los war! „Kakashi!! Kakashi! Lass ihn los! Bitte!“ Ich griff hastig die Weste meines Bruders. Zerrte ihn von meinem Freund. Drückte ihn weiter weg. Kakashi. Ließ es zu. Stand steif vor Iruka, der ordentlich aus der Nase blutete. Musterte mich bitter. Strich über meine Verletzung an der Stirn, die blöderweise richtig brannte. Wegen den Schmerzen zuckte ich zusammen. Hielt Kakashi etwas leichter fest. „Das ist nichts.“ „Sag mir, was das zu bedeuten hat. Hab ihr gekämpft?! Und warum zum Teufel greifst du mich an!?!“ Dies hatte mein Bruder zu Iruka gesagt, der keuchend aufstand. Kakashi zornfunkelnd ansah. „Du bringst deine eigene Schwester um. Deinetwegen stirbt sie!“ „Iruka... ich...“ „Und du!“ Ich schluckte. Iruka war so richtig blass. Sah mich verbittert an. „Du bist auch nicht besser! Ihr zwei habt mich in eurem Scheiß reingezogen! Ihr bringt euch um und ich muss dafür leiden!! Das ist unfair!! Absolut....“ „Iruka!“ Kalter Blick zu mir. Iruka wischte sich das Blut vom Gesicht. „Sprecht mich nicht an. Lasst mich in Ruhe!“ Wieder floh er. Stürmte aus dem Haus. Ließ uns zurück. „IRUKA!!“ Ich wollte ihm nachlaufen. Wollte zu ihm. Ihm hinterher. Wurde am Arm festgehalten. Kakashi. „LASS MICH!!“ Ich versuchte mich zu befreien, aber er war stärker. Sprach mich ruhig an. „Bleib bei mir, Kazosomane. Du kannst ihm jetzt nicht helfen.“ „Aber.....“ „Gib ihm Zeit.“ „Kakashi.....“ „Komm mit.“ Kakashi lockerte sanft seinen Griff. Sah mich bittend an. „Aber Iruka.... Es ist alles meine Schuld.“ „Ist es nicht. Und jetzt komm, bitte.“ Iruka.... ich musste ihm doch hinterher. Und Kakashi ließ mich nicht gehen. Wollte, dass ich mit ihm redete. Reden... Hatte das einen Sinn? Nein... Kein Streit mehr. Ich kann nicht mehr. Kein Streit... Ich setzte mich auf die Couch. Achtete nicht auf meinem Bruder. Sah mich heimlich um. Ich war jetzt Monate nicht mehr da gewesen. Das hier war nicht mehr mein Zuhause. „Du hast es ihm erzählt.“ Stummes Nicken meinerseits. Ich sah kurz auf. Kakashi kniete sich mir gegenüber. Hatte den Verbandskasten dabei. Tröpfelte Desinfektionsmittel auf eine Kompresse. Reinigte mein Gesicht. Es brannte, aber das war egal. „Er wollte mich nicht hassen. Und du willst es auch nicht. Warum? Ich habe euch nicht verdient.“ Kakashi konzentrierte sich auf die Reinigung der Platzwunde an meiner Schläfe, während er mit mir sprach. „Denkst du nicht, dass wir das schon zu oft durchgesprochen haben? Du bist meine kleine Schwester. Ich liebe dich. Lerne endlich, dich auch zu lieben.“ Zynisches Grinsen meinerseits, bevor ich vor Schmerz zusammenzuckte. „Pass doch auf... Das sagst du so leicht. Und was soll ich mit Iruka machen?“ „Was weiß ich.“ „Du bist mein großer Bruder. Du musst eine Lösung kennen.“ „Halt still...“ Kakashi’ s Mimik blieb unbeeindruckt. Er desinfizierte nochmals die Wunde an meiner Stirn und fädelte den Garn in die Öse. „Ich habe nichts gegen die Schmerzen. Beiß die Zähne zusammen. Hör zu, Kazuu. Du kannst doch nicht wollen, dass ich dich hasse. Du und ich. Wir kommen da raus. Wir werden überleben. Dafür werde ich sorgen.“ „Kakashi.... au!“ Der erste Stich. Scheiß Brennen. Kakashi nähte weiter. „Was du Iruka sagen sollst. Sag ihm, dein großer Bruder lässt nicht zu, dass du stirbst. Er wird nicht der Mörder sein. Du und ich. Wir sind eine Familie. Und Iruka gehört durch dich dazu. Ich werde ihm nicht seine Frau nehmen, wenn er mir nicht meine Schwester nimmt. Und noch was.“ Drei weitere Stiche. Wieder zusammenzucken. Kakashi vollendete unbeeindruckt sein Werk. „Sag Iruka, sollte er meine kleine Schwester noch mal so verletzen, bring ich ihn um.“ „Kakashi....“ Er zog sein Tuch herunter. Küsste meine Stirn. „Es tut mir Leid, was ich dir angetan habe. Das mit Iruka packst du schon. Nur gebe ihm Zeit.“ Danke...... Kakashi.... Iruka...... Ich wusste es. Wusste, wo er war. Es war Nacht und windig. Ich beobachtete ihn. Er kniete vor dem Gedenkstein. Die Hand auf die eingravierten Namen seiner Eltern gelegt. Ich sah es nicht wirklich. Nur sein dunkles Schema. Aber ich wusste es. Ich hörte ihn reden. Hörte seine Worte. „Kazosomane. Bitte..... Lass mich allein.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)