Wenn Du an Feen glaubst, dann glaubst Du doch auch, dass das Unmögliche möglich wird, oder? von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Gewonnen oder Veloren -------------------------------- Der Wind hatte die Stimmen in das kleine Versteck geweht, erst leise, dann immer lauter werdend bis Lady Nightingale jedes einzelne Wort verstehen konnte. „Komm her DU MONSTER! Komm her Nightingale und stelle dich der Realität! Du bist eine Versagerin! Labst dich an den Erinnerungen Anderer! Komm nur zu mir, ich erzähl dir eine meiner Erinnerungen!“ Die Fee stand auf. Die violetten Augen zu schlitzen verengt. „Pippa, hast du das gehört? Was soll das, wer wagt es mich so zu beleidigen?“ Pippa schaute in die Augen ihrer Herrin und hielt deren bösen Blick stand: „ Ich weiß es nicht, ich habe nichts gehört vielleicht ist es nur der heulende Wind der ihre Aufmerksamkeit erweckte, was kann es sonst sein?“ Sie musterte Pippa. „Nein, ja du hast Recht, das andere kann es ja gar nicht sein, es ist ja keine Tagundnachtgleiche!“ Langsam lies sie sich wieder in den Sessel fallen. Pippa war erstaunt: „Sie dachten ich hätte jemanden gefunden der…“ doch weiter kam Philippa nicht, ein weite¬rer Schrei durchfuhr die Stille: Unfähig, Du bist eine unfähige Fee, du kannst ja noch nicht mal zaubern, kein Wunder, dass du in deinem Selbstmitleid ertrinkst! Niemand würde sich freiwillig mit dir abgeben, DU MONSTER!“ Diesmal war die Fee so schnell auf den Beinen, dass Pippa erschrocken zusammen fuhr. Sie schnappte ihren Zauberstab und wandte sich an das Mädchen: „Du bleibst hier sitzen, keinen Meter wirst du dich rühren so lange ich weg bin bis ich heraus gefunden habe, ob du einen gefunden hast der dich befreien will. Sie schwang ihren Stab und war im nächsten Moment verschwunden. Pippa versuchte sich zu erheben, sie musste die Blume vernichten, diese scheußliche violette Lilie, doch sie konnte sich nicht rühren. Die Fee hatte sie mit einem Bann belegt, sie konnte nichts tun, Fox und sie waren verloren. Pippa schrie und kämpfte mit aller Kraft gegen die unsichtbaren Fesseln an: „Lass mich los! Fox! Fox hilf mir!“ doch es half nichts es war schief gegangen, der ganze Plan war geplatzt. Langsam sackte sie in sich zusammen und weinte bit¬tere Tränen. Er rannte so schnell er konnte. Er konnte sie spüren, die Fee war in Rage, sie wollte ihn töten. Äste knackten unter seinen Füßen. Eulen schrien in den Wäldern, doch noch immer hatte Fox Coleman keine Angst. Er war sich seiner Sache so sicher, besessen von dem Gedanken dass alles gut würde. Plötzlich stolperte er auf eine Lichtung, es war die gleiche Lichtung an der Pippa ihn vor einem Jahr befreit hatte. Hier blieb er stehen, genau in der Mitte und wartete auf das Ende. Noch nie hatte sie jemand so beleidigt, die Menschen kamen zu ihr um Hilfe von ihr zu erbit¬ten nicht um sie zu demütigen, sie würde ihm schon zeigen wozu sie fähig war. Nur noch ein paar Meter dann würde der Mensch sein blaues Wunder erleben! Sie flog durch den Wald so schnell ihre silbernen Flügel sie tragen konnten und dann brach sie durch den Schutz des Waldes auf eine Lichtung und erstarrte. „Überrascht?“ Fox musterte die Fee, als wäre er ihr tausendfach überlegen. „Zum Teufel mit Dir, Fox, was willst Du hier?“ zischte die Fee. Ihr Äußeres hatte sich verändert. Das grüne Kleid aus Laub und Fellen war an manchen Stellen zerrissen, wahrscheinlich durch den schnellen Flug, ihre Augen waren eng zusammen gezogen und ihre Lippen bebten. „Hast Du das noch nicht erraten?“ fragte der Junge. „Ich bin hier um Pippa zu befreien!“ Ein lautes La¬chen durchfuhr die Stille. „Fox, du Dummkopf solltest es eigentlich wissen, deine liebe Pippa kann durch dich nicht mehr befreit werden. Sie kann durch NIEMADEN befreit werden!“ Sie betonte die letzten Worte so deutlich, dass Fox die blanke Wut in sich aufsteigen spürte. „Oh doch, ich will dass du dich mir stellst. Kämpfe mit mir wie ein Mensch und ich werde dich besiegen, denn du bist ein Nichts!“ Ein hundertste Sekunde später stürzte sich ein Wolf auf ihn und riss ihn zu Boden. „Hast du mir nicht zugehört du feige Hexe, du sollst dich mir Mensch gegen Mensch stellen!“ Er wich den messerscharfen Zähnen des Tiers nur um Haa¬resbreite aus. Von der Fee kam nur ein weiteres schreckliches Lachen. Fox wälzte sich auf dem Boden und strampelte wild mit den Füßen. Er schlug und trat auf den Wolf ein, doch dieser war zäh und stürzte sich immer wieder auf sein Opfer. Fox tastete mit der Hand durchs feuchte Gras und fand einen mittelgroßen Stein. Er nahm ihn und feuerte ihn dem Wolf mit aller Kraft gegen den Kopf. Einen Moment war der Wolf von dem Schmerz abgelenkt und Fox konnte sich erheben. Doch dann erkannte er, dass er durch den Steinschlag das Biest nur noch wilder gemacht hatte. Der Wolf riss ihn abermals zu Boden und Fox konnte das hämi¬sche Lächeln der Fee erkennen als das Tier seine Zähne in Fox Schulter versenkte. Der Schmerz war betäubend, der Junge konnte nur noch einen einzigen Gedanken fassen. Was war schief gegangen, warum hatte Pippa die Blume noch nicht verbrannt? War sie daran gehindert worden? Fox schloss die Augen, er war bereit zu sterben, er hatte versagt. Gerade als der Wolf zu einem weitern, diesmal tödlichen Biss ansetzte, ertönte ein grausamer Schrei auf der Lichtung und der Wolf war verschwunden. Fox wandte sich auf. Lady Nightin¬gale lag regungslos am Boden, die Augen mit einem überraschten Ausdruck, waren geöffnet, doch es war kein Leben mehr in ihnen. Er stieß einen triumphierenden Schrei aus. „Pippa wir haben es geschafft! Du bist frei!“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, rannte eine dünne gestalt auf die Wiese, gefolgt von einem Schwarm Nachtigallen und einer starken Briese. Sie stürzte sich auf ihn, warf ihn zu Boden und küsste ihn. Es war als explodierte ein Feuer¬werk in ihren Mündern, so viel Liebe und Emotion steckte in diesem Kuss. Sie verwuschlte ihm seine schwarzen Haare und er legte die Arme um ihre Hüften, so fest als würde er sie nie mehr loslassen. Als sie von einander abließen strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht: „Von nun an kann uns nichts mehr trennen. Wir gehören für immer zusammen!“ „Ja, das tun wir. Zuerst dachte ich wir würden es nicht schaffen, sie hatte mich mit einem Bann an einen Sessel gefesselt und ich konnte mich nicht rühren, doch sie hatte einen Fehler begannen. Sie sagte ich dürfte mich so lange nicht bewegen, bis sie heraus gefunden hatte, ob mich jemand befreien wollte und ab dem Moment, da du diese Worte aussprachst, gaben mich meine Fesseln frei und ich konnte die violette Lilie vernichten!“ Sie strahlte vor Glück. Plötzlich sah sie, dass er an der Schulter blutete. „Du bist verletzt!“ stellte sie entsetzt fest. Er stieß ein lautes Lachen aus. „Das hatte ich schon ganz vergessen!“ Er lächelte sie an und sie grinste zurück, dann trafen ihre Lippen erneut auf die seinen. Kein Schmerz konnte diesen Moment zerstören, denn den beiden war es gelungen das Unmögliche möglich zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)