Breaking the habit von Puschi (for one night) ================================================================================ Kapitel 1: ~ Breaking the habit - for one night~ ------------------------------------------------ Der Regen fiel immer noch in Strömen. Pfützen bildeten sich auf dem schlammigen Boden, das Wasser welches dieser nicht mehr aufnehmen konnte. Vor wenigen Minuten waren die Truppen des jetzt eigenen Staates Amerika abgezogen. Der Himmel hörte nicht auf zu weinen, es wurde immer kühler. Alfred hatte zwar so ausgesehen, als ob er gerne noch geblieben wäre, doch er wusste, dass der Verlierer dieser Schlacht dies nie zugelassen hätte. Nur zwei Leute waren zurückgeblieben. Arthur hatte seine eine Hand in den Schlamm vor seinen Knien gegraben, fast als hätte er Angst, unter zu gehen. Die Andere hielt er vor seinen Mund als würde sie nützen die Tränen zurück zu halten, welche ihm über´s Gesicht liefen. Zitternd, wie ein Häufchen Elend saß der Blonde dort, als er den kalten Regen langsam spürte, hob er den Kopf und blickte nach oben zu den dunklen Wolken, welche sich zusammengezogen hatten. Sie gaben so gut seine Stimmung wieder. Es schmerzte ihn, dass er hatte loslassen müssen. Immer wieder blitzte das Bild des kleinen blonden Jungen auf, der ihn mit strahlenden blauen Augen ansah. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf Arthurs Gesicht. Sein „kleiner Bruder“ war nun endlich erwachsen – unabhängig. Er musste es sich irgendwann eingestehen... er hätte wissen müssen, das es so kommen würde. Alle Eltern mussten ihre Kinder loslassen können. Aber dennoch würde etwas fehlen. Etwas sehr wichtiges, fast ein Teil von ihm. Um den er sich immer gekümmert hatte. Als würde man einem Kind den Teddybären klauen. In diesem Falle war der Teddy von alleine weggelaufen. „Du Arsch!“, flüsterte der Engländer zu den Wolkenbergen. Der Junge in seinen Gedanken lächelte weiterhin. Es war wie blankes Gift, dass sich langsam ausbreitete, das Wissen, dass es nie wieder so werden würde. „DU VERDAMMTES ARSCHLOCH!!“, brüllte Arthur, zitternd vor Erschöpfung, welche nach der Schlacht einsetzte, kippte er zur Seite. Der aufgeweichte Boden war gemütlich und der Regen ganz warm... die Augen fielen ihm zu. Gefühlte Stunden hatte der stille Beobachter gegenüber gestanden, mittlerweile durchweicht bis auf die Knochen. Unbemerkt war er zurückgeblieben. Vom Engländer ebenfalls ignoriert. Das Brüllen ließ ihn aufschrecken und die Augen des Blonden weiteten sich, als sich der Verlierer in den Matsch sinken ließ. Schnell überbrückte er die letzten paar Meter, kniete sich zu diesem. „Arthi~?“, flüsterte er leise. Doch der hatte die Augen geschlossen. Seufzend strich er ein paar nasse Strähnen aus dem Gesicht. Für heute hatte er genug geweint, es stand ihm einfach nicht. Der Regen war ganz warm, als der Franzose Arthur hoch hob, diesen fest an sich gedrückt in den Armen hielt. Es war höchste Zeit, von hier zu verschwinden. ~ ~ ~ ~ Leise trommelte der Regen, leise als vorher. Es war warm, weich. Verwundert öffnete der Blonde die grünen Seelenspiegel. Es war dämmrig. Flackernde Kerzenlichter erhellten den Raum. Als er sich aufsetzte, merkte er, dass er noch ziemlich erschöpft war. Eine Hand, die aus dem Nichts zu kommen schien, drückte ihn zurück in die Kissen. Warme Decken und ein großes weißes Handtuch waren um ihn gewickelt. Die blonden Haare klebten noch etwas feucht auf seinem Kopf. Etwas erschrocken stellte Arthur fest, dass er nackt war, unter dem Handtuch. Langsam drehte er den Kopf und starrte seinen Gegenüber an, welcher (fast etwas zu nah) neben ihm auf die Seite gedreht lag, ihn mit wachen Augen beobachtete. „Francis?!“, die Stimme des Engländers klang irritiert, aber halbwegs gefasst. Wo kam der denn her? Was machte er hier bei ihm?! „Ganz ruhig, Arthi~“, flötete Francis, ein arrogantes (oh wie er es hasste) Lächeln legte sich auf seine Züge. „Du musst dich schonen... schließlich hast du einen Krieg verloren.“ Die Worte ließen Röte ins Gesicht Kirkland´s schießen. Der Krieg... Alfred... warum hatte er einen Kloß im Hals, wenn er nur an diesen dachte? „Ach! Als ob DICH das interessieren würde!“, fauchte England. Schließlich hatte Frankreich das Unabhängigkeitsvorhaben unterstützt! Er wollte einfach nur noch hier weg! Als ob er sich die Niederlage einfach so eingestehen würde. Pah! Mit einem Ruck setzte er sich auf, schob die Decken von sich, hielt das Handtuch fest um sich geschlungen. Es schockte ihn immer noch, dass er nackt war. Hatte Francis ihn ausgezogen?! Der Gedanke ließ ihn schaudern, dass der Franzose ihn so gesehen hätte. Schnell stand er auf, die blanken Füße auf dem kalten Boden ließen ihn zusammenfahren. Es ärgerte den Engländer, dass er nach drei Schritten schon an seinem Limit war. Keuchend versuchte er Halt zu finden. Doch er fand keinen. Arthur´s Beine gaben langsam nach. Eher er es sich versah, stand Francis hinter ihm, legte beide Arme um seine Taille, was ihm Halt gab. Doch der Blonde wehrte sich dagegen. „Lass deine Hände bei dir, du Perverser!“, zeterte England, versuchte sich los zu reißen. „Wenn ich dich lasse, fällst du.“, meinte eine tiefe Stimme nahe seiner Ohren. „Kann dir doch egal sein!“, knurrte er daraufhin. Die Arme ließen ihn los. Dann doch etwas erschrocken suchte Arthur sein Gleichgewicht, er hasste es wie die Pest, so geschwächt zu sein. Schwäche... es war eher ein selteneres Gefühl. Gerade als er dabei war, ganz den Boden unter den Füßen zu verlieren, hielten ihn die starken Arme fest. Zitternd lehnte Arthur sich in diese. „Mach das nicht noch mal, du Idiot.“ Der Mann hinter ihm lachte leise, diese Stimmungsumschwünge war er wirklich schon gewohnt. Während der Engländer nun rot wurde, als er das Lachen hörte. Es schien gerade wirklich so zu sein, dass er auf den Krötenfresser angewiesen war – was ihn nicht gerade behagte. „Du hast mich hier her gebracht, oder?“, frgte er schließlich in die Stille, welche nur durch das leise Flackern der Kerzenflammen unterbrochen wurde. „Allerdings, Arthi~“, schmunzelte Franics. „Ich habe dich aus dem Matsch gezogen, hier in mein kleines vorübergehendes Häuschen gebracht und erst mal gewaschen. Du warst so dreckig.“ England´s Herzschlag schien kurz aus zu setzen. „Ge....ge... ge...“ „Gewaschen, ja.“, flüsterte Francis in sein Ohr, der warme Atem jagte dem Anderen einen Schauer über den Rücken. „Du hast nichts, wofür du dich schämen müsstest.“ Kirklands Gesichtsfarbe wurde von blau-gefrorener Tomate zu Chili-Rot. Als wäre diese erschreckende Tatsache nicht schlimm genug, hob der Franzose ihn nun hoch und trug ihn wie eine Braut zum Bett, wo er ihn vorsichtig darauf legte. Es dauerte fast eine Minute bis er sich wieder gefangen hatte. Und ebenso fing sich Francis nun eine. „Was... bildest... du... dir ein?!“, grollte der Engländer. „Was glaubst du wer du bist... warum...“ Die Ohrfeige hatte ziemlich laut im Raum geknallt. Fast wie ein Schuss. Etwas verlegen grinsend rieb sich der Übeltäter die schmerzende Wange. Aber so hart wie sonst hatte Arthur nicht zugeschlagen. Es sah fast so aus als würde es ihm auch gleich wieder etwas Leid tun... oder? Nein, England war wohl in Gedanken ganz wo anders. Er starrte irgendwie in Francis Gesicht.. aber irgendwie auch nicht. „Arthi?“, etwas besorgt wedelte dieser vor den grünen Augen hin und her. Keine Reaktion. „...Arthi? Arthur? England?“ „D...dabei hab ich doch... alles für dich... gemacht... und dann....“, flüsterte Arthur, verkroch sich etwas mehr in dem zu großen weißen Handtuch und drehte den Kopf weg, blickte zur nächstbesten Kerze, die auf dem Nachtisch gegenüber stand. „...du.. Arsch...“ „Hey, ganz ruhig.“, das hatte Frankreich ja noch nie erlebt, dass der Blonde noch so mit seinen Gedanken irgendeiner Schlacht nach hing. Er hätte sich denken können, dass es ziemlich schlimm sein musste, den „kleinen Bruder“ zu verlieren, doch er wollte England auch einfach eins auswischen. Allerdings, für welchen Preis? Vorsichtig ließ er sich auf der Bettkante nieder, strich diesem besorgt über den Hinterkopf, welcher ihm zugewandt war. Arthur zitterte leicht, hatte aber aufhört vor sich hin zu Nuscheln. Es tat dem Franzosen immer mehr Leid, was er da verzapft hatte. Und er wusste, dass er es nicht wieder gut machen konnte. Seufzend ließ sich Francis neben dem Engländer nieder, zog diesen recht sanft an sich, wo gegen sich dieser dieses Mal nicht wehrte. Nun gut... er würde so ausharren. Warten bis Kirkland eingeschlafen war, oder auch noch länger so bleiben. Diese Gelegenheiten boten sich selten. „Ich passe jetzt auf dich auf.“, sagte France leise. Selbst wenn es nur für diese Nacht war. Er hätte jetzt schwören können, dass Arthur kurz lächelte. Aber es wahr wohl nur Einbildung. Wahrscheinlich sah dieser den kleinen Blonden vor sich, der ihn mit den strahlenden Augen anblickte, mitten in der Wildnis saß und darauf wartete, dass sich jemand ihm an nahm. Um später groß genug zu sein und eigene Wege zu gehen. Und alles andere zurück zu lassen. Unfair. Auf gewisse Art und Weise. „Danke...“, murmelte der Engländer. Und das war bis jetzt das Netteste was Francis je von diesem zu hören bekommen hatte. „Du musst mir nicht danken.“ Arthur lächelte kurz. Aber dieses mal war es keine Einbildung. ~The End~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)