Living a Lie von Zenzaira (BlakexTyson?, TysonxKai?, LiamxTyson?, LiamxKai?) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- So...es ist Mittwoch...eine Woche später. ^^ Ich probiere jetzt jede Woche einmal zu posten. ach was ich och erwähnen wollte. @ saspi : Vielen Dank für dein nettes Kommi. Hab' mich echt gefreut, dass es dir anscheinend so gefallen hat. Tja, was er nicht erzählen darf, wird noch im laufe der Fanfic gelüftet. ^___^ So genug geschaffelt hier das nächste Kapitel. Kapitel 1 Ich hasse Montage. Ehrlich. Ich hasse sie abgrundtief. Vor allem die Montage nach Ferien. Und so einen Montag haben wir heute. Der erste Montag nach den Sommerferien und somit mein erster Montag und somit gleichzeitig mein erster Tag in der elften Klasse. Ich hab' keine Lust. Absolut nicht. Ich sehe es schon vor mir. Wie diese ganzen Weiber wieder an gekrochen kommen um mir jede erdenkliche Frage stellen zu können, sie mir aber nie Zeit geben sie zu beantworten – was ich so oder so nicht machen würde – da sie direkt danach eine neue stellen. Dann die ganzen Typen die wieder um eine „Freundschaft“ kämpfen und nicht mal meinen Nachnamen kennen. Aber wozu den Nachnamen kennen, wenn man beliebt wird? Das einzige worauf ich mich freue, ist Kai. Mein besten Freund. Wirklich! Mein bester, bester Freund! Aber den sehe ich jeden Tag, Also hat der erste Montag nach den Sommerferien nichts positives an sich. Aber wie gesagt, allgemein haben Montage nichts positives an sich. Man ist müde, erschöpft, oft abgehetzt und genervt. Genauso geht es mir gerade. Mit einem kleinem Unterschied, ich bin nicht abgehetzt. Ich steh' nämlich gerade gemütlich unter der Dusche. Einer KALTEN Dusche! Um wach zu werden. Ich hasse Montage! „Schatz? Bist du gleich soweit? Das Frühstück ist fertig.“ Darf ich vorstellen? - Meine Mum. Hausfrau und Immobilienverkäuferin. Kimberly Sullivan. Gerade mal sechsunddreißig Jahre alt. Ist aber, wenn man das von seiner eigenen Mutter sagen darf, dennoch attraktiv. Meine Mum wurde mit mir schwanger, da war sie zwanzig. Ich bin also sechzehn. Meine Mum ist liebenswürdig, nett und hilfsbereit. Jeder meiner Freunde, wahre sowie falsche Freunde, können sie leiden. Mit einer Ausnahme. Mir. Es ist nicht so, dass ich sie hasse. So ist es nicht. Sie ist schließlich meine Mutter. Natürlich bestehen da Gefühle, positive Gefühle. Eben die, die man gegenüber seinen Eltern fühlen sollte. Man liebt sie dafür, dass sie einem das Leben geschenkt haben. Aber für mehr liebe ich sie auch nicht. Viele meiner Freunde haben mir gesagt, dass sie sich solche Eltern wie meine wünschen, Eltern die für ihr Kind alles ausgeben, was man sich wünscht, Eltern die einen bei jeder erdenklichen Sache die man tut unterstützen. Doch ich muss sie enttäuschen. Ja meine Eltern schenken mir alles, was ich mir wünsche. Es sind aber eben nur materielle Dinge. Keine Liebe. Ja! Sie lieben mich als Sohn. Aber nicht als die Person die ich bin. Das spürt man. Das spüre ICH! Meine Eltern unterstützen mich? Nein. Nicht wirklich. Ich mache nur die Dinge, die meine Eltern wollen und bei denen unterstützen sie mich dann. Sie ziehen also ihren eigenen Nutzen daraus. Nichts von eigenen Entscheidungen, keine Freiheit. Aber das bin ich gewöhnt. Es ist mein normaler Tagesablauf. Ein langweiliger Tagesablauf. Mein Leben ist langweilig. Und ich hab' es satt. „Tyson? Bist du langsam fertig?“ Ach ja. Ganz vergessen. Meine Mum steht ja noch vor dem Badezimmer. Ups. „Ich komm' gleich runter. Bin fast fertig.“ Ich höre, wie die Schritte meiner Mum die Treppe runtergehen. Schnell bin ich aus der Dusche raus. Schnell angezogen und Zähne geputzt. Meine Haare föhne ich mir nicht, mache ich nie. Ich „gestalte“ meine Haare auch nie, sei es mit Haarspray oder Gel oder was weiß ich. Meine Haare liegen nämlich meistens immer wie sie sollen. Warum also irgendein chemisches Zeug drauf klatschen? Unten in der Küche angekommen...sehe ich eine fliegende Zeitung. Na ja fast. Darf ich nochmals vorstellen? - Mein Dad. Richter in der städtischen Kanzlei. James Sullivan. Achtunddreißig. Die Frauen in der Kanzlei liegen ihn zu Füßen. Würde mich nicht wundern, wenn er die ein oder andere Affäre hatte. Ich kann ihn nicht leiden. Mein Vater ist streng, hat eben selber eine strenge Erziehung gehabt. Welche er nun auch bei mir versucht durchzusetzen. Was er auch schafft. Ich steh' unter ihm. Habe – wie sagt man so schön - „meine Beine unter seinem Tisch stehen.“ Ich bin ihm ausgeliefert. Nicht nur psychisch sondern auch physisch. Denn mein Körper hat genug Beweise. „Guten morgen Dad. Morgen Mum.“ „Morgen Tyson.“ „Setz' dich doch und frühstücke mein Schatz.“ „Ja.“ Ich setze mich an den Tisch, gegenüber von meinem Vater und schmiere mir ein Brötchen mit Salami. Dazu schütte ich mir noch ein Glas mit Organgensaft ein, natürlich hundertprozentigem. „Freust du dich schon wieder auf die Schule Sohn?“ Anscheinend nicht so sehr wie du, jetzt kannst du mich ja schließlich wieder drillen. Es wird wieder ein erholsames und friedliches Jahr ohne Probleme auf mich zukommen. Sarkasmus lässt grüßen. „Natürlich, ich sehe endlich meine Freunde wieder und kann wieder etwas neues lernen.“ Ja super.... „Soll ich dich mit dem Auto zur Schule fahren oder nimmst du den Bus?“ „Ich nehme den Bus, du musst dir nicht so viele Umstände machen Dad.“ „Schön.“ Jetzt gesellt sich auch meine Mutter an den Frühstückstisch. „Wann hast du heute Schule aus? Damit ich weiß, wann ich mit dem Mittagessen anfangen kann.“ „Ich werde heute wahrscheinlich nur sechs Stunden haben. Also um zwanzig nach eins müsste ich Schulschluss haben.“ „Gut.“ Wenn ich mir meine Familie gerade so angucke, könnte alles so harmonisch wirken. Der Vater am Zeitung lesen, die Mutter am frühstücken und der Sohn ebenfalls. Beide zuvorkommend. Doch wenn man nur ein falsches Wort erhebt, ist dieses Paradies von einem zum anderen völlig zerstört. Ich werde mich immer wieder fragen, wie so was passieren kann. Aber ich werde sowieso nie eine Antwort bekommen. Das war so. Das ist so. Und das wird auch immer so sein. Aber daran, bin ich schon gewöhnt. Man sollte sich also mit dem zufrieden geben, was man hat. Als ich auf die Küchenuhr blicke, fällt mir auf, dass ich mich langsam zur Bushaltestelle begeben sollte, wenn ich ihn noch rechtzeitig erwischen will. Ich stehe von meinem Stuhl auf, stelle meinen Teller sowie mein Glas in die Spülmaschine und drehe mich zu meinen Eltern. „Ich werde nun gehen. Tschüss. Bis heute Mittag.“ „Ist gut Schatz.“ „Tschüss, ich werde, wenn du wieder kommst, wahrscheinlich noch nicht wieder da sein. Ich habe noch was in der Kanzlei zu erledigen.“ Was? Eines deiner unzähligen Affären vögeln? Okay, das war nicht nett. Das weiß ich, schließlich ist es nicht mal sicher, dass er überhaupt Affären besitzt... Aber...schaut ihn euch an..er ist achtunddreißig und nicht gerade unattraktiv. Der kann nur Affären besitzen! Am Schulhof angekommen, kommt mir schon eine, mir sehr bekannte, Person entgegen. Darf ich vorstellen? Meinen besten Freund Kai Evans. Warum er einen deutschen Vornamen besitzt? Ganz einfach. Seine Mum ist Deutsche. Tja, so leicht geht’s. Wo waren wir? Ach ja... Wie gesagt, mein bester Freund seid Kindertagen? Oder seid Windel-tagen? Egal, ich kenne ihn einfach schon ewig. „Heyho, mein geliebter bester Freund!“ Kai schlingt seine Arme um meinen Hals und gibt mir einen feuchten Schmatzer auf die Wange. Das er damit nicht aufhören kann! Ich bin nicht schwul. Was wahrscheinlich trotzdem die Hälfte der Schule denkt. Aber stört das den Mädchen? Nein! Wieso auch? Ich hasse das. „Hi, Kai. Könntest du dich bitte von meinem Hals losmachen?“ „Aber Tyson-Schatz! Wir haben uns ganze vier Wochen nicht mehr gesehen! Da will ich nun mal bei dir sein. Ist das denn zu viel verlangt?“ Nein! Nicht diese Nummer... Vorsichtig schaue ich ihm ins Gesicht. Das war so klar. Er heult. Aber nicht wirklich, er ist nur ein verdammt guter Schauspieler und liebt es Aufmerksamkeit zu erregen – am meisten mit mir zusammen. „Wie kannst du mir das antun Ty? Ich liebe dich doch!“ Sich auf die Knie werfend sitzt er vor mir. GAH! Idiot! „Steh' auf! Es war nicht so gemeint!“ Genervt rolle ich mit den Augen uns seufze auf. Schnell sind die Tränen weggewischt und Kai steht wieder fröhlich wie eh und je neben mir und grinst mich dümmlich an. „Ach ja, diese Masche zieht bei dir immer wieder. Aber ich hab' dich wirklich vermisst. Vier Wochen ohne dich ist eben eine Qual! Du bist schließlich mein bester Freund.“ Und genau aus so einem Grund, kann ich ihn nie in meinem Leben hassen. Er ist zu gut für diese Welt. Zwar auch nervig und vielleicht ein bisschen hyperaktiv , aber auch sehr lieb. „Tja, du hättest ja nicht vier Wochen mit deinen Eltern nach Deutschland fliegen müssen.“ Grinsend strecke ich ihm die Zunge raus. „Oh, bist du fies!“ „Idiot. Und? Was gibt es neues?“ „Gut das du fragst! Wir kriegen einen neuen Mitschüler! Ich habe mich vorhin noch mit unserem Englischlehrer unterhalten. Und ich konnte ihn schon ab checken. Und ich sagt dir, dieser Kerl ist so heiß, da verbrennst du dir die Finger!“ Hört sich glatt nach Liebe auf den ersten Blick an. „Ich sag es dir, dass war Liebe auf den ersten Blick. Aber bei diesem Aussehen, da wirst sogar du hart!“ Sag' ich doch.. Bitte was? Ich bin nicht schwul! „Ich bin nicht schwul. Vergiss' das nicht!“ „Ja ja, ich weiß.“ „Und, weißt du auch schon den Namen von deinem Lover?“ „Er ist nicht mein Lover, noch nicht jedenfalls. Aber ja, ich weiß seinen Namen. Liam Ethan Blair. Dieser Name zergeht richtig auf der Zunge.“ Oh man...den hat es ja richtig erwischt. Da bin ich mal gespannt, was dieser Blair so für einen Charakter hat. „Aber ich muss dir leider etwas unerfreuliches mitteilen.“ Fragend schaue ich meinen Freund an. „Er hat schon jetzt sehr viele Herzen erobert. Du hast ab heute einen Konkurrenten.“ Das soll unerfreulich sein? Glücklich fange ich an zu lächeln. „Oh ja...wie unerfreulich.“ „Du bist manchmal so ein Idiot Ty, manche würden alles tun um so umschwärmt zu werden wie du!“ „Tja, außer ich.“ „Ja, außer du.“ In der Klasse, sehe ich die bekannten Gesichter wieder. Ich setze mich auf meinen Platz. Zweite Reihe, am Fenster. Wie üblich. Neben mir sitzt – nein – rutscht Kai auf seinem Stuhl hin und her. „Kai! Jetzt bleib' ruhig!“ „Aber...“ „Kein aber! Gott...du bist sonst nie so nervös wenn du jemanden ins Visier genommen hast.“ Zum Ende hin flüstere ich nur noch, wäre ja noch schöner, wenn die anderen unsere Gespräche noch mitbekommen würden. „Aber er ist was besonderes! Das spüre ich!“ Zweifelnd schaue ich ihn an. Wären wir jetzt in einem Manga, könnte man bei ihm glatt diese typischen Herzchenaugen sehen. Wirklich. „Na Sullivan, wie waren deine Ferien?“ „Hey Jack. Wie sollen sie schon gewesen sein? Das Übliche eben. Sport, langweilen und mit meinen Eltern auf Benefiz Veranstaltungen gehen.“ Jack Spears. Nein, nicht verwandt mit Britney Spears. Trotzdem erzählt er den Mädels davon. Er ist ein guter, und wahrer, Freund. Kai und ich kennen ihn auch schon seid der Grundschule. Dann ging er auf die Realschule und kam erst in der siebten Klasse wieder zu uns. „Oh du armer kleiner Goldjunge.“ „Halt die Klappe, Jack.“ „Und? Hast schon Angst, dass du deinen Platz als beliebtesten Schüler der Schule verlierst?“ „Nerv nicht, Jack“ Grinsend streckt er mir die Zunge raus und dreht sich zu Kai. „Na, warum so nervös? Etwa so scharf auf den neuen?“ Ungläubig schaut Kai ihn an. „Woher....woher weißt du das?“ „Ich bitte dich, ich kenne dich jetzt schon etwas länger, außerdem habe ich diesen Liam Eric....“ „Ethan!“ „Ist ja gut...diesen Liam ETHAN! Blair, schon gesehen. Und bei dem Aussehen, und das sag' ich als Hetero, ist ja wohl klar das du scharf auf ihn bist.“ „Arsch.“ „Ich liebe dich auch Kai.“ Schnell gibt Jack, Kai einen Schmatzer auf die Wange und geht dann nach hinten auf seinen Platz. Wie war das mit Hetero? Aber langsam werde ich doch etwas unsicher...wenn selbst Jack sagt, dass dieser Blair gut aussieht, und er wechselt die Frauen wie Unterwäsche, muss doch irgendwas dran sein. Als unser Klassenlehrer reinkommt, wird Kai noch hibbeliger. Genervt seufze ich auf. „Ich kann doch nichts dafür.“ „Doch kannst du, schließlich bist du derjenige, der zappelt!“ Beleidigt zieht mein Freund die Unterlippe vor. Er schmollt. „Du bist gemein! Ich bin nun mal verliebt.“ „Oh ja, so was geht ja auch, nach dem ersten Blick.“ Sorry, ich bin nun mal realistisch. „Nur, weil du es noch nie erlebt hast, muss es nicht gleich heißen, dass es so etwas nicht gibt!“ „Ist ja gut. Schau' nach vorne, oder willst du deinen Prinzen verpassen.“ „Arschloch.“ Danke. Du mich auch. „So meine liebe Klasse, ich freue mich Sie alle wieder zu meinem Unterricht zu begrüßen. Vor allem in der alten Konstruktion, ich hätte nicht erwartet, dass es alle schaffen.“ Empörte Rufe ertönen. „Das war doch nur Spaß meine Herren. Nun ja, Spaß bei Seite. Ich möchte ihnen einen neuen Schüler vorstellen. Darf ich vorstellen...Liam Ethan Blair. Er ist vor kurzem erst hierher gezogen und besucht nun unsere Klasse. Ich hoffe Sie werden sich mit ihm verstehen. Und Herr Evans, ich bitte sie ihn nicht gleich anzuspringen. Sie wissen nicht welche Orientierung er hat.“ Jetzt kann ich mir kein lachen mehr verkneifen und brülle lauthals los. Jack lacht lauthals mit. Auch unser Englischlehrer Herr Carter kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Ihr seid echt scheiße!“ Beleidigt sinkt Kai auf seinen Platz. Langsam kriege ich mich wieder ein und hole Luft. „Man Kai, du bist eben sehr offensichtlich.“ „Lass' mich in Ruhe.“ „Zicke.“ „Bastard.“ „Bastard ist eine Bezeichnung für ein uneheliches Kind, ist er das denn?“ Erschrocken wenden wir uns alle der Stimme an der Tür zu. Dort steht ein Junge, etwa in unserem Alter. Und ich muss zugeben, er sieht nicht schlecht aus. Absolut nicht. Aber er ist ein Besserwisser. „Ach da sind sie ja Herr Blair.“ Ich wusste es. Kai quietscht entzückt auf. „Ty, das ist er! Sieht er nicht hinreisend aus?“ - flüstert er mir zu. Hinreisend? Okay, er sieht nicht schlecht aus..aber hinreisend? Na ja, jeder das seine. Ach ja. Er hat ja was gefragt. „Nein, ich bin kein uneheliches Kind. Aber mein Freund wirft gerne so Beleidigungen um sich.“ „Verräter!“ - flüstert mein bester Freund neben mir. „Oh...der kleine neben dir ist also vergeben? Schade, dabei finde ich ihn so süß. Na ja man kann nicht alles haben.“ Erschrocken weiten sich meine Augen. „Ich bin nicht schwul!“ „Er ist nicht mein Freund!“ Böse schaut Kai mich an. „Wenn ich jetzt bei ihm, wegen dir, verschissen habe, töte ich dich!“ „Meine Schuld? Wieso meine Schuld! Kann ich doch nicht für, wenn dieser kleine Klugscheißer da alles falsch versteht“ „Aber, aber Herr Sullivan.“ Ein Glocken gleiches Lachen erklingt. Genervt schaue ich zur Quelle. Blair. War klar. „Hach.“ Oh man, den hat es ja echt erwischt. „Ich sehe schon, hier wird es nicht langweilig. Ich freue mich hier zu sein und solch nette und lustige Klassenkameraden zu besitzen.“ Fragend dreht er sich zu Herrn Carter. „Wohin kann ich mich setzen?“ „Setzen sie sich neben Herrn Evans. Der nette junge Mann der sie gerade zu an schmachtet.“ Leise kicher ich auf. Armer Kai. Carter liebt es immer noch ihn zur Weißglut zu bringen. „Herr Carter!“ Leise lacht Herr Carter auf. Blake Cameron Carter. Ja, er ist definitiv mein Lieblingslehrer. Und das, sehe nicht nur ich so. Er ist der Favorit von zwei drittel der Schule. Er ist offenherzig, humorvoll und jung. Knackige achtundzwanzig Jahre alt und durchaus attraktiv. Viele Schüler kommen bei Problemen zu ihm. Doch langsam habe ich das Gefühl, dass er etwas ahnt. Was ich mir jedoch nicht wünsche. Überhaupt nicht. Das klappern des Stuhls reißt mich aus meinen Gedanken. „Also seid ihr jetzt nicht zusammen?“ Blair. „Nein.“, antwortet Kai hektisch. „Wir sind nur Freunde, beste Freunde um genau zu sein. Ty ist nicht mal schwul.“ „Ty?“ Oh man. „Wage es ja nicht diesen Namen in den Mund zu nehmen. Für dich heiße ich immer noch Tyson.“ Tzz,...die einzigen die mich so nennen dürfen sind Jacky und Kai. „Uhh....eine kleine Zicke.“ „Klappe Blair.“ „Ja ja.“, lächelnd geht sein Blick wieder zu Kai. „Bin ich froh, dass ihr nur Freunde seid. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass ich dich, Tyson ausspannen muss. Und das tue ich nur ungern.“ „Oh bitte, halte dich nicht für den größten Aufreißer der Welt.“ „Ich doch nicht.“ „Jetzt halt' endlich die Klappe!“ Tzz....bester Freund? Wo? „Männer, wenn ich euch kurz stören dürfte. Ich möchte gerne den Unterricht schaffen.“ Beschämt senken wir die Köpfe. In der Pause wird Blair erstmal von vielen Schülern umzingelt. Die meisten sind Mädchen. Leider ist auch Kai unter ihnen. Was findet er nur an ihm. Na ja. Wenigstens werde ich jetzt nicht mehr so von anderen umzingelt. Ich hab' das erste mal seid, weiß nicht mehr wie vielen Jahren wieder meine Ruhe. Ich kann mein Essen ganz entspannt essen. Was für ein Segen. Vielleicht ist dieser Blair doch nicht so schlimm. „Und, wirst schon eifersüchtig?“ „Jacky -“ „Nenn' mich nicht so! Du weißt ich hasse das!“ „Deswegen sage ich es ja. Und nein, Jacky! Ich bin nicht eifersüchtig, worauf?“ „Darauf, das er beliebt ist?“ „Bitte, ich bin froh, das ich diese ganzen Weiber und diese falschen Typen los bin. Also worauf sollte ich sonst noch eifersüchtig sein?“ „Darauf, dass er dir deinen besten Freund klaut und anscheinend mit ihm, entweder in die Kiste oder wirklich eine Beziehung will. Ich wäre vorsichtig.“ „Kai weiß worauf er sich da einlässt, er steht auf diesen Blair, und ich steh' ihm da nicht im Weg. Aber wehe du sagst noch einmal, dass dieser Neue mir meinen besten Freund klaut. Kai weiß, wer sein bester Freund ist und lässt sich das auch nicht einreden.“ „Was immer du sagst Ty, was immer du sagst. Ich an deiner Stelle wäre trotzdem vorsichtig. Sieh ihn dir an. Ich hab' ihn noch nie so strahlen sehen. Du etwa?“ Jack hat Recht. Er sieht wirklich glücklich aus. Und das nur nach einem Tag, nicht mal ein paar Stunden. Aber er weiß wer sein bester Freund ist. Er wird mich durch so eine Verliebtheit nicht vergessen. Hoffe ich. Bitte. Ich schnappe erschrocken nach Luft, als sich etwas, oder besser gesagt jemand, an meinen Hals wirft. Was mache ich mir überhaupt Sorgen? Kai wird mich nicht vergessen. Das hier beweist es doch. „Na, worüber denkst du nach Schatz?“ „Darüber, ob ich dich vielleicht schlagen soll. Und was hast du über Prinz Charming erfahren?“ „Mach' dich nicht lustig über mich!“ Sanft lächle ich ihn an. „Mach' ich doch nie. Also...erzähl“ „Er ist...“ Ich höre ihm nur mit einem Ohr zu. Ich speichere das wichtige automatisch ab. Leicht schiele ich zu Liam rüber. Und was sehe ich? Seine grünen – sie sehen von dieser Entfernung jedenfalls so aus – Augen starren direkt in meine. Ich weiß nicht wie lange wir uns in die Augen gucken. Aber der Kontakt bricht abrupt ab, als sich Liam zu seinem Mädchen wendet, welches ihm wohl gerade wieder mit Fragen überhäuft. Aber vor allem. Was war das? Wie er mich angestarrt hat. So intensiv. So unglaublich sanft. Bah! Ich höre mich schnulzig an. Weg mit den Gedanken. „Du hörst mir gar nicht zu!“ Beleidigt kneift mir Kai in den Oberarm. Au. „Natürlich hab' ich dir zugehört.“ „Ach ja? Was hab' ich den gesagt?“ Manchmal kann er echt eine richtige Nervensäge sein. „Muss ich das jetzt alles wiedergeben, ich mein -“ „Na meine Süßen?“ „Liam!“ Ich habe zugehört! Das kann ich ganz leicht beweisen. Darf ich vorstellen. Liam Ethan Blair. Bevorzugt es nur mit Liam angesprochen zu werden. Nicht Ethan. Sechzehn Jahre jung. Geborgen am 6. September in Bedford. Am gleichen Tag wie ich. Ich bin jedoch 54,1 Meilen weiter geboren worden, wo wir uns jetzt auch gerade befinden. Oxford. Seine Eltern sind geschieden. Er lebt mit seinem Vater, welcher eine kleine Supermarktkette besitzt. Seine Mutter ist Sekretärin und lebt mit Liams kleiner Schwester Sally weiterhin in Bedford. Er liebt Beachvolleyball und ist Vegetarier. Was leider auch auf mich zutrifft... Zu viele Gemeinsamkeiten! Und das wichtigste überhaupt – von Kais Seite aus – er ist schwul, oder Bisexuell. Aber steht doch mehr auf Männer als auf Frauen. Was ich so eigentlich gar nicht wissen wollte. Super. Wieder was gelernt. Ich sehe, wie sich Kai an Liam schmiegt. „Ich sag' es dir Ty, du wirst Kai verlieren. Schau' dir das an. Blairs Augen. Raubtierartig, als wenn er sein Revier markiert. Es sieht beinahe so aus, dass er dich in der Luft zerreißen will.“ „Jack! Ich werde Kai nicht verlieren!“ „Wie du meinst. Ich hau' ab zur Raucherecke. Kommst du mit? Oder willst du hier bei diesen Verliebten bleiben?“ Kurz schaue ich zu Liam und Kai. Kai, wie er förmlich an die Lippen des anderen hängt. Liam, der wieder mit einer solchen Intensität in meine Augen starrt. Wie Jack schon sagte, Raubtierartig. Aber nicht in dem Zusammenhang mit Kai und Revier markieren, sondern anders. Doch was er meint, dass weiß selbst ich nicht genau. Darüber will ich jetzt auch nicht nachdenken. Ich hab' mich entschieden, auch um Kais Willen. Ich haue lieber ab. „Kai? Bin bei der Raucherecke. Viel Spaß euch Turteltauben.“ „Klappe Ty.“ „Werden wir haben, Honey.“ Langsam drehe ich mich um. Ich sehe schon aus den Augenwinkel, dass Kai aufschreckt. „Wie hast du mich gerade genannt?“ „Honey?“ „Wage es ja nicht, mich noch ein einziges Mal so zu nennen!“ „Alles klar....“ Ich drehe mich wieder Richtung Raucherecke. „...Honey.“ Schlagartig verkrampfe ich mich. Ich hasse diesen Kerl. Definitiv. Aber so was von hundertprozentig! Egal. Ignorieren, einfach ignorieren. Leise höre ich Kai noch etwas zu Liam sagen. „Provoziere ihn nicht. Bitte.“ „Du solltest auf ihn hören Blair. Ich bin nicht so harmlos, wie ich aussehe.“ Obwohl ich wirklich muskulös bin, jetzt nicht so übertrieben wie ein Türsteher oder so was, aber man sieht schon Muskeln, wenn auch nur leicht. Ich bin dennoch stolz darauf. Kai findet es ziemlich fies, das ich kaum was dafür tun muss. „Ich stelle mir meine eigenen Regeln auf, Honey.“ „Also musst du erst so richtig auf die Fresse fliegen, damit du weißt wo dein Platz ist?“ „Genau.“ „Damit hast du soeben bei mir verschissen.“ „Ty! Bitte.“ „Kai -“ ich drehe mich wieder zu ihm hin - „mir ist egal, mit wem du rumhängst. Ich muss doch nicht jeden leiden, den du magst. Ich werde dich dadurch nicht verurteilen.“ „Aber, das macht es doch alles komplizierter. Ich will nicht, das ihr euch hasst. Du bist mein bester Freund!“ Er ist wirklich zu gut für diese Welt. „Hey Kleiner, wir hassen uns nicht. Honey hat nur leichte Vorurteile. Aber die wird er schon bald über Bord lassen. Ich möchte ja schließlich, dass mich deine Freunde mögen.“ Hat er sie noch alle? Dieses Aas. Jetzt mir auch noch die Schuld geben, nur, weil ich meine Prinzipien habe? „So, wirst du mir nie sympathisch. Sorry Kai, du findest mich bei Jack und den anderen.“ „Okay.“ Ich sehe noch, wie er traurig den Kopf senkt. Sorry Kleiner. „Jack halt die Klappe. Gib' mir einfach 'ne Kippe.“ „Ja ja, ist ja gut, da hast du eine!“ Dankend nehme ich die Zigarette an. „Ich kann Blair nicht ausstehen.“ „Ach? Warum denn das? Doch eifersüchtig!“ „Jacky, fang' nicht immer mit dem gleichen Thema an. Er nervt mich einfach nur!“ „Ach, wieso denn dann, Honey?“ Geschockt drehe ich mich um. Wieso musste gerade sie diese Szene mitbekommen? Echt..hätte es nicht irgendjemand anderes es sein können? Manno. Darf ich vorstellen? Scarlett Clarks. Aber jeder der sie mit ihrem ganzen Namen anspricht...lebt nicht mehr lange. Sie möchte nur Scar genannt werden. Wie der böse Onkel aus König der Löwen. Ja, ich besitze auch weibliche Freunde. Sie gehört auch zu meinen „echten“. Sie ist ebenfalls sechzehn Jahre jung und eine kleine Rebellin. Ihr Vater ist gestorben, als sie fünf war. Sie lebt seitdem mir ihrer Mutter und ihren zwei Brüdern in einer kleinen Doppelhaushälfte. Sie liebt es mich zu ärgern, genauso gern wie sie Süßes liebt. Am liebsten Lollies, man sieht sie nie ohne einen im Mund. Selbst im Unterricht. Ich mag sie. Wirklich. Aber nur als Freundin! Mehr nicht. „Das hast du also mitgekriegt?“ „Natürlich, ich hab' für so was einen sechsten Sinn. Und dieser stellt sich ein, wenn man dich schikaniert.“ Hastig drängelt sich Jack zwischen uns. „Was ist los? Wieso schikaniert?“ „Ach..das ist so...scjsdf“ Ich halte ihr mit meiner Hand den Mund zu und ziehe sie an mich. „Ein Wort und du bist tot.“ Leichtfertig nimmt sie meine Pranke und schleudert sie weg. „Ich lasse mich davon nicht einschüchtern, du schlägst keine Mädchen.“ „Du bist aber kein Mädchen.“ „Bastard! Jetzt sage ich's erst recht!“ „Also Jacky, Tyson hasst Liam, weil er sich nichts von ihm gefallen lässt. Liam stellt seine eigenen Regeln auf und nennt Tyson sogar richtig süß „Honey““ Wütend schaue ich sie an. Aas. Blödes Weib. Ich darf doch nur männliche Freunde besitzen. Beleidigt ziehe ich an meiner Kippe. „Wie?! Ernsthaft? Und Blair lebt noch? Oh man Ty, was ist den in dich gefahren? Bist du krank?“ Beim letzten Teil des Satzes wendet sich Jack zu mir. „Klappe Spears! Kai würde mich umbringen wenn ich seinem Schatz etwas antun würde!“ „Als wenn dich das jemals gestört hätte.“ Ich weiß! Keine Ahnung was mich geritten hat ihm keine aufs Maul zu schlagen. Aber in dem Moment hielt ich es auch einfach für unangebracht. Kann ich doch nichts für. „Können wir bitte das Thema beenden? Ich hab' echt kein Bock darüber zu diskutieren.“ „Würde ich dich nicht besser kennen Kumpel, würde ich glatt meinen du wärst in ihn verschossen.“ Lachend boxt mich Jack in die Seite. Krächzend lache ich mit. Ha-ha... Ja, ich mich verlieben. In einen Typen. Das ich nicht lache. Ich drehe mich Richtung Kai und Blair. Um sie herum wieder eine Horde Mädchen. Kai tut mir Leid. Er muss sich Blair wohl teilen. Na ja, man kann nicht alles haben. Aber das diese Mädchen ständig jemanden nerven müssen. Ich hab es satt, so was von satt. Ständig diese gackernden Mädchen die... „Tyson, hast du heute Lust mit mir ins Kino zu gehen?“ Gott! Wie oft hab' ich diesen Satz heute schon gehört? Obwohl Liam bestimmt fast zwei Drittel der Mädchen um sich hat, gibt der andere Teil nicht auf, mich weiterhin zu umschwärmen. Ja, ich liebe es im Mittelpunkt zu stehen. Ich bin es gewöhnt, aber es wird langsam aber sicher echt nervig und vor allem langweilig... Mit einem gezwungenem Lächeln dreh' ich mich zu dem Mädchen um. Dieses schaut mich schüchtern an. „Es tut mir Leid meine Süße. Leider habe ich heut' schon was mit Kai vor.“ Sorry Kumpel. „Vielleicht ein anderes mal.“ Noch ein charmantes Lächeln. Und..? „Das macht doch nichts Tyson. Ich versteh' das.“ Zack schon bin ich sie los. „Und, weiß Kai schon das ihr heute was vor habt?“ Mich keck angrinsend schaut Scar zu mir auf. Grinsend strecke ich ihr die Zunge raus. „Nein, aber er wird es gleich erfahren.“ „Eher jetzt, denn schau mal wer da kommt.“ Ich ahne es schon, denn wenn Kai kommt, bringt dieser ein Anhängsel mit, welches ich seit kurzem nicht ausstehen kann. „Hey, Honey.“ Blair. „Halts Maul Blair.“ „Aber, aber, warum nur so zickig?“ Ich hasse diesen Kerl. „Ty bitte.“ Kai schaut mich traurig an. Muss er so gucken? Er weiß, dass das bei mir zieht. Ach scheiße. „Ist ja gut! Man.“ Sein Schmollmund verzieht sich zu einem Lächeln. Ich mag sein Lächeln. Oh man...ich sollte nicht so viel mit Schwulen verbringen. Das färbt ab. „Ach ja. Wir haben heute was vor. Ich hab' dich als Ausrede genommen um einem Date zu entkommen" „Das reimt sich.“ Wow, sehr aufschlussreich Liam. Idiot. „Oh man Ty, wann hattest du das letzte Mal ein Date? Das ist doch jetzt bestimmt schon zwei Jahre her!“ „Na und? Ich brauch' nun mal keine Beziehung! Was ist, treffen wir uns heute oder nicht?“ „Ehm....sorry Ty, ich wollte mich eigentlich heute mit Liam treffen. Er ist ja neu in der Stadt und kennt noch nicht alles, da wollte ich ihm die Stadt zeigen. Bitte sei mir nicht böse.“ Das ist jetzt nicht dein ernst. Sag' mir, dass das nicht dein ernst ist. Leise flüstert mir Jacky was ins Ohr. „Ich habe es dir ja gesagt, du wirst deinen besten Freund an diesen Blair verlieren.“ „Klappe“ - zische ich. Wie war das noch mal vor der Schule? Er habe mich vermisst? Es war eine Qual vier Wochen ohne mich zu sein? Ja, das sehe ich. Enttäuscht schaue ich ihn an. „Tut mir leid Ty.“ „Lass es. Ist doch egal. Ich bin ja nicht der einzige Freund den du hast.“ „Du kannst doch mitkommen, Honey.“ „Klappe Blair! Niemand redet mit dir.“ „Tyson!“ „Was?!“ Wütend blicke ich zu Kai. Dieser weicht meinem Blick aus. „Kommst du schon mal mit in die Klasse Jack?“ „Klar Kumpel.“ „Du auch Scar?“ „Klaro.“ Gemeinsam gehen wir zum Schulgebäude. „Denkst du nicht, dass das ein bisschen übertrieben war?“ Scar. Wenn du nicht auf meiner Seite bist, hättest du gar nicht erst mitkommen müssen. „Ich bin auf deiner Seite, ich weiß ja selbst, das ihr euch immer nach den Ferien trefft. Aber du warst wirklich Angst einflößend.“ „Ty hat nicht übertrieben. Dieser Blair ist gerade mal einen Tag da und schon dreht sich Kais Welt nur noch um ihn!“ „Danke Jack. Scar! Er hat unseren, UNSEREN, Tag vergessen, wegen einem Neuen!“ „Er ist verliebt.“ „Freundschaft geht über Liebe.“ Mit diesem Standpunkt gehe ich nun zügiger zur Klasse. Jack und Scar hinter mit lassend. In der Klasse erwartet mich Herr Carter. „Oh, Herr Sullivan, sie haben doch noch gut vierzig Minuten Pause, was führt Sie jetzt schon in die Klasse?“ „Nennen Sie mich bitte Tyson, ich fühle mich dadurch alt.“ „Sagt der Richtige. Ich bin mit meinen achtundzwanzig Jahren auch nicht alt.“ „Tja, wir dürfen Lehrer aber nicht Duzen. So ist das Leben.“ „Wenn wir alleine sind schon. Nenn' mich Blake.“ „Das kann ich nicht.“ „Ich bitte darum.“ Lächelnd schaut er mich an. Zweifelnd blicke ich zurück. „Okay, Blake.“ Komisches Gefühl. Sehr komisch. „Was liegt dir auf dem Herzen?“ „Probieren sie wieder mich zu analysieren?“ „Ich? Niemals.“ Wissend grinst er mich an. Dieser Cheater. „Nun, es tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen, aber mir liegt nichts auf dem Herzen.“ „Ach wirklich? Es scheint mir so, dass du nicht gut mit Herrn Blair zurechtkommst.“ „Ach, das sind nur die verschiedenen Ansichten zweier männlicher Teenager. Mehr nicht. Also unwichtig.“ „Es sieht aber eher danach aus, als seist du eifersüchtig.“ „Und woran erkennen Sie das.“ „Nun, an deine aggressive Haltung und der plötzliche Wechsel vom Duzen wieder zum Siezen.“ Verdammt. Augenblicklich lockere ich mich wieder. „Gut, wenn du das denkst, worauf sollte ich denn eifersüchtig sein?“ „Auf Herrn Blair, weil dieser heute mehr Zeit mit ihrem Freund Herrn Evans verbracht hat, als du.“ „Das stimmt -“ -doch das stimmt überein. Mist. „Dein Zögern deute ich einfach mal aus Bestätigung.“ „Ach, seien Sie still.“ „Manchmal bist du wirklich wie eine kleine Zicke.“ Empört schaue ich ihn an. Und erschrecke förmlich, als dieser nur noch wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt ist. „Herr Carter?“ „Du bist nicht an Männer interessiert, habe ich Recht.“ Oh mein Gott! Was passiert hier gerade? „Nein, bin ich nicht.“ Immer näher rückt er zu mir auf. Immer weiter werde ich zurück gedrängt. Bis ich schließlich an der Wand zum halten komme. Verdammt. Sackgasse. „Das ist zu schade. Damit brichst du jede menge Herzen. Diese Lippen so verlockend.“ Leicht streicht er mit seinem Daumen über sie. Fährt meinen Kiefer nach, runter bis zur Halsschlagader. Mein Herz schlägt wie verrückt. „Herr Carter?“ „Du bist nervös.“ Natürlich bin ich das! Was macht mein Englischlehrer gerade mit mir?! Hastig atme ich ein und aus. „Ich könnte dafür meinen Job verlieren, und dich dazu bringen mich zu hassen. Aber diese Lippen, ich kann ihnen nicht länger widerstehen. Es tut mir Leid Tyson.“ „Herr Cart-“ Warme weiche Lippen legen sich auf meine. Erschrocken weiten sich meine Augen. Ich vergesse das Atmen. Alles was ich im Moment spüre sind die Lippen meines Englischlehrers. Welche er jetzt langsam auf meinen bewegt. Wieso wehre ich mich nicht. Ich bin wie gefesselt. Langsam schließe ich meine Augen und erwidere den Druck auf meinen Lippen. Schlinge meine Arme um seinen Hals. Ich merke, wie er einen Moment innehält. Realisiert, dass ich den Kuss erwidere. Schnell hat er sich gefasst und wird fordernder, aber nicht weniger sanft. Vorsichtig streicht seine Zunge über meine leicht angeschwollenen Lippen. Zögernd öffne ich meine Lippen und lasse den Eindringling hinein. Spielerisch neckt seine Zunge die meine. Mir ist heiß. Warum erregt mich dieser Kuss? Ich bin nicht schwul. Ich merke, wie sich eine Hand von Blake unter meinem T-Shirt verirrt. Erregt keuche ich auf. „Blake.“ Wir unterbrechen den Kuss und Blake macht sich an meinem Hals zu schaffen. „Blake. Was machst du nur mit mir?“ „Dich verwöhnen.“ „Aber warum? Warum jetzt?“ „Stell' nicht so viele Fragen. Genieße einfach.“ Das mach' ich. Und wie ich es genieße. Ich blende einfach aus, das es mein Lehrer ist, dass es illegal und er ein Mann ist. Aber ich kann nicht ausblenden, dass er ein Mann ist. Gerade deswegen ist es so erregend. Dieser männliche Geruch. Dieser Körperbau. Wieder keuche ich erregt auf. Inzwischen kniet er vor mir. Er will doch nicht etwa... „Darf ich?“ Gott, was fragt er? Sieht er nicht wie ich im voll und ganz verfallen bin. „Mach' doch einfach.“, hauche ich ihm entgegen. „Wir haben nur noch knapp fünfunddreißig Minuten.“ „Und je länger du laberst, desto mehr zeit vergeht auch.“ Amüsiert lacht Blake auf. Langsam öffnet er meine Hose. Zu langsam. „Gott, beeil' dich.“ „Nicht so ungeduldig Süßer.“ „Klappe.“ keuche ich. Endlich ist die Hose auf und zieht langsam am Bund meiner Boxershorts. Nicht lange und auch diese hängt mir, wie meine Hose, in den Kniekehlen. „Groß.“ Beschämt erröte ich. „Klappe.Und mach' endlich.“ Wieder lacht er leise auf. „Wie Ihr wünscht.“ Als er mich in seinen heißen Mund gleiten lässt, stöhne ich begehrlich auf. Oh Gott. Erneut stöhne ich laut auf, als etwas kaltes meine Eichel streift. Erregt werfe ich meinen Kopf in den Nacken. „Scheiße, ein Piercing.“ Meine erigierte Schaft vibriert bei seinem Lachen. Vorsichtig bewegt er seinen Kopf vor und zurück. Benutzt Zunge und Zähne und bringt mich dazu Sterne zusehen. Und sein Piercing erst. Wie kann ein Mann nur so... Fahrig greife ich in seine Haarpracht. Dunkelblond. Fest. Ich liebe es. Ich mochte es schon immer. Er bewegt sich schneller. Ich merke wie ich meinem Höhepunkt immer näher komme. „Blake...ich..ich, komme.“ Kurz hält er inne. Erhöht dann aber sein Tempo. Oh Gott. Ich kann nicht mehr. Ich kom- „Blake!“ Erschöpft sacke ich zusammen. Hektisch versuche ich zu Atem zu kommen. „Du schmeckst gut.“ „Gott, sag' so was nicht.“ Langsam aber sicher realisiere ich die Situation. Mein Lehrer hat... Oh mein Gott! Blake muss mein Gefühlschaos mitbekommen haben. „Ich weiß du wirst mich jetzt hassen, und ich werde dich auch nicht aufhalten, wenn du jetzt direkt zum Direktor gehst, aber eins sage ich dir. Ich werde mich hierfür entschuldigen, denn ich bereue es nicht.“ „Ich auch nicht. Kein bisschen, ich hätte mich zu wehren gewusst.“ Leise kommt mir dieser Satz über die Lippen. Dennoch ist jedes einzelne Word überdacht und entsprechen der Wahrheit. Ich bereue es nicht. Glücklich lächelnd schaut mein Lehrer mich an. Und augenblicklich wird mir warm ums Herz. „Das freut mich, sehr.“ Blake reicht mir eine Hand, an der ich mir gerne hoch helfen lasse. Zügig ziehe ich mir meine Hose wieder an und werde direkt in einen Kuss gezogen. Welchen ich ohne zu zögern erwidere. Ich liebe diese Lippen. Ich kenne sie erst seid wenigen Minuten, trotzdem will ich sie nicht mehr missen. Was ist das für ein Gefühl? „Ich liebe dich.“ „Was?“ Erschrocken weiche ich von Blake zurück. „Ich liebe dich. Schon seid ich das erste Mal in diese Klasse kam und dich unterrichten durfte. Ich weiß du bist nicht an Männern interessiert und du kannst meine Gefühle nicht erwidern, aber ich wollte dennoch, dass du diese Worte weißt.“ Seid er mich das erste mal gesehen hat? Das heißt in der achten Klasse. Da war ich vierzehn. Zwei Jahre. „Bitte hasse mich jetzt nicht.“ Das könnte ich nicht. Dieser traurige Blick. Lächle wieder! Bitte. Egal ob es illegal ist. Egal ob er zwölf Jahre älter ist! Ich will diesen Mann, jetzt mit Haut und Haaren. Gierig ziehe ich ihn an mich und drücke meine Lippen auf seine. Überrasche ihn damit deutlich. Er erwidert ihn mit solch einer verzweifelten Leidenschaft. „Spiel' nicht mit mir.“, nuschelt er zwischen zwei Küssen. „Tue ich nicht. Es ist illegal, du bist viel älter...und ich liebe dich nicht. Aber das ist mir egal! Und ich weiß, ich könnte mich durchaus in dich verlieben. Probieren wir es. “ Ja, das weiß ich. Vielleicht, bin ich es jetzt schon ein bisschen. „Du weißt nicht wie glücklich du mich damit machst. Und wie sehr ich dir gerade die Klamotten vom Körper reißen will.“ Erschrocken quieke ich auf. Ja, sehr männlich. „Spaß.“ Wieder macht sich mein Freund, das hört sich so fremd an, an meinem Hals zu schaffen und verpasst mir einen Knutschfleck. „Idiot, was sollen die anderen von mir denken?“ „Das du jemandem gehörst. Mir gehörst.“ „Idiot.“ Lächelnd kuschle ich mich an ihn. „Die Pause ist gleich vorbei.“ „Ich weiß.“ Schwerfällig lösen wir uns voneinander und setzen uns jeweils auf unseren Platz. Gerade passend. Die Schulglocke ertönt. Die ersten welche die Klasse betreten sind Jack und Scar. Oh Gott! Die wollten doch mit in die Klasse. Was ist wenn sie irgendwas mitgekriegt haben? „Na, hast dich wieder abreagiert, wir sind dir, aus unseren Gesundheitsgründen, mal nicht zur Klasse gefolgt und haben dich alleine zum abreagieren gelassen. Na ja, allein trifft es ja nicht wirklich, aber Carter ist glaube ich ganz in Ordnung...oder bist du noch angepisst?“ Jacky stützt sich mit beiden Ellenbogen auf meine Schulter ab. „Alles wieder in Ordnung. Bin abreagiert.“ Unauffällig schiele ich Richtung Blake. Dieser grinst. Kleine Grinsebacke. Meine Grinsebacke. „Na dann. Wir gehen nach hinten. Kommst du Jacky?“ „Klar.“ Scar und Jack gehen durch die Reihen nach hinten zu ihrem Plätzen. Nach und nach trudeln auch die anderen Schüler ein. Unter ihnen auch Kai und Liam. Erstgenannter ziemlich niedergeschlagen. Der Streit setzt ihn wohl doch ziemlich zu. „Hey, Ty. Bist du noch sauer?“ „Nein, komm' schon her Kai!“ Glücklich springt Kai mir an den Hals. „Danke! Du, ich habe mit Liam gesprochen, wir können das mit der Stadtbesichtigung verschieben. Ich hab' ganz vergessen, dass wir uns nach den Ferien immer treffen.“ Entschuldigend sieht er mich an. Aber auch Trauer ist in ihnen zu sehen. Trauer, die Zeit nicht mit Liam zu verbringen. „Du kannst ruhig mit Liam durch die Stadt ziehen. Ich weiß doch wie viel dir das bedeuten würde.“ „Aber...“ „Kein aber. Du wirst mit Liam heute in die Stadt gehen!“ Energisch blicke ich zu ihm runter. Und keine zwei Sekunden später hab' ich ihn wieder an meinem Hals hängen. „Danke, danke, danke, danke, danke!!“ „Ist ja gut. Du schnürst mir die Luft ab.“ Augenblicklich lässt mich Kai wieder los. Und strahlt mich mit seinem schönsten Lächeln an. Solche Momente liebe ich. Lächelnd schaue ich zurück. „Meine Damen und Herren, ich weiß es ist die letzte Stunde Unterricht, doch Sie hatten gerade erst eine Stunde Pause. Wenn Sie sich nun wieder mir zuwenden können.“ Der Unterricht vergeht schnell. Aber wirklich viel habe ich nicht mitbekommen. Ich hing förmlich an den Lippen von Blake. „So, damit ist der Unterricht für heute beendet. Bitte stellt alle die Stühle hoch. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen sonnigen Montag. Ach, Herr Sullivan, würden Sie bitte gleich noch hierbleiben? Ich habe noch etwas mit Ihnen zu besprechen.“ „Natürlich.“ Sorgfältig packe ich meine Schreibutensilien in meine Tasche. „Sag' mal, hast du schon am ersten Tag was ausgefressen?“ Sorgenvoll schaut mich Kai an. „Keine Sorge, wird wahrscheinlich nichts schlimmes sein. Schon vergessen? Ich bin der Klassensprecher. Wahrscheinlich will er mit mir nur einige wichtige Termine durchgehen.“ Oder etwas anderes machen. „Okay, na dann, und du bist dir sicher, dass...“ „Ja, du wirst mit Liam den Tag verbringen.“ „Okay. Bye.“ Wieder schaut mich Liam so intensiv an. Was hab' ich ihm getan..okay..ein bisschen laut geworden. Aber er hat mich ja schon vorher so angeguckt! „Ciao Liam.“ „Du kennst meinen Vornamen, Honey?“ „Idiot.“ Grinsend schlagen wir die Hände ineinander. Vielleicht könnten wir doch so etwas wie Freund werden. „Ciao Scar und Jacky.“ „Bye, altes Haus bis morgen!“ - Jacky. „Bye, du Luder.“ - Scar. Die vier sind die letzten Schüler die den Raum verlassen, abgesehen von mir. „Und, was wollen Sie mit mir besprechen, Herr Lehrer?“ Lüstern grinse ich ihn an. Dieser erwidert meine Geste. „Ach, nur dies und das.“ Im nächsten Augenblick finde ich mich in einem heißen Kuss wieder. Wieso er keine Angst hat, dass uns irgendwer erwischt. Gierig erwidere ich den Kuss und schlinge meine Arme um den Hals. Starte einen Wettkampf mit seiner Zunge und verliere kläglich. „Wie sehr ich mir wünsche, mich heute mit dir zu treffen. Scheiß Lehrersitzung.“ Leise lache ich auf. „Wir haben alle zeit der Welt.“ „Ja die haben wir. Ich bin froh, dass du dich mit Kai und anscheinend auch mit Liam wieder vertragen hast. Du sahst so traurig aus, als du ins Klassenzimmer kamst.“ „Das bin ich auch.“ Wieder küssen wir uns. „Ich muss gehen. Mein Bus kommt gleich. Und du solltest auch ins Lehrerzimmer.“ „Mhm...“ Ein letztes mal küssen wir uns und trennen uns dann. Im Bus sitze ich alleine, gut nicht wirklich alleine. Aber ich bin der einzige aus meinem Freundeskreis, der mit dem Bus fahren muss. Zuhause angekommen, sag' ich meiner Mutter nur, dass der Tag gut war und ich nun erschöpft bin und mich schlafen lege. Schnell bin ich in meinen Schlafsachen und liege in meinem kuscheligem Doppelbett. Das ist Luxus. Meine Augen schließend, lasse ich den Tag erneut vor meinem inneren Auge abspielen. Es war ein sehr aufregender Tag und sehr ereignisreich. Aber im großen und ganzen würde ich sagen, ich hab ihn gut gemeistert. Das war eines meiner besten Montage, wenn nicht der beste Montag meines Lebens. Ich würde glatt sagen, ich fange an Montage zu lieben. Denn das erste mal seit langem bin ich... Glücklich. Ja, ich bin glücklich. Und es ist ein tolles Gefühl. Und mit diesem Gefühl falle ich in einen erholsamen Schlaf. Ein etwas längeres Kapitel... Na ja. das wars auch von mir.. Lg Hikari Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)