Living a Lie von Zenzaira (BlakexTyson?, TysonxKai?, LiamxTyson?, LiamxKai?) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ehm...ja..xD Meine erste Story hier. Kann nur sagen..alles MEINS! Blabla Da! Lest einfach. xD ^^'' Prolog Mein Leben ist perfekt. Das ist es wirklich. Ich habe einen großen Freundeskreis. Einen besten Freund, mit dem ich über alles reden kann. Ich bin beliebt. Schreibe ausgezeichnete Noten und bin ein guter Sportler. Ich bin attraktiv, sagen jedenfalls die Mädchen die mich anhimmeln. Meine Eltern besitzen viel Geld, welches ich ausgeben kann. Sie lieben mich über alles und sind stolz auf mich. Ich habe ebenfalls guten Kontakt zu meinen anderen Verwandten. Wie gesagt, das perfekte Leben. Denkt man. So ist es nämlich nicht. Es kommt nur so rüber. Kein Leben ist perfekt, meines erst recht nicht. Mein Leben ist langweilig! Vollkommen! Aber was es vor allem ist, es ist falsch, ein Schein...eine Lüge. Ich besitze einen großen Freundeskreis, wo zwei Drittel nicht mal meinen Nachtnamen kennen. Einen besten Freund, mit dem ich über alles reden kann und doch Geheimnisse vor ihm habe. Ich bin beliebt, habe aber dadurch kaum eine Minute Ruhe. Schreibe ausgezeichnete Noten und bin ein guter Sportler, weil ich dafür gelernt und trainiert habe. Meine Eltern besitzen viel Geld, welches ich ausgeben kann, dafür sehe ich sie nicht oft. Sie lieben mich über alles und sind stolz auf mich, das bekomme ich nur zu hören, wenn ich gute Noten nach Hause bringe. Ich habe ebenfalls guten Kontakt zu meinen anderen Verwandten, jedoch nur auf Festen, um den Schein zu wahren eine sich liebende Familie zu sein. Wo ist jetzt das perfekte Leben? Jeden Tag muss ich aufs neue um Anerkennung meiner Eltern kämpfen, in der Schule aufpassen, den perfekten Jungen spielen. Es ist langweilig und Nerven aufreibend. Das einzige, was ich im meinem Leben schätze, sind die Momente in denen ich meine Ruhe vor den kreischenden Mädchen habe und wenn ich wieder mit Kai was unternehmen kann. Kai, mein bester Freund. Ich kenne ihn schon seid Ewigkeiten. Wir haben sogar im berühmt berüchtigten Sandkasten gespielt. Waren Nachbarn und sind es immer noch. Sind gemeinsam in den Kindergarten gekommen. Haben die selbe Klasse der Grundschule besucht. Und sind selbst auf der weiterführenden Schule zusammen geblieben. Er ist mir verdammt wichtig. Er weiß alles über mich! … Mit einer Ausnahme. Unsere Freundschaft ist sehr stark. Nichts könnte sie auseinander reisen. Dafür hat sie viel zu viel erlebt. Viele Höhen und Tiefen durchlebt. Die bis jetzt größte Hürde war, als er mir in der 10. Klasse, heißt vor ungefähr einem Jahr, beichtete, dass er sich in einen Schüler aus der Oberstufe verliebt habe und mit diesen schon mehrere Wochen zusammen sei. Ich war geschockt, er hatte mir somit gebeichtet das er schwul war! Ich war extrem sauer, nicht weil er schwul war - ich bin kein Homophob – sondern, weil er es mir so lange verschwiegen hatte. Ich habe ganze zwei Wochen nicht mehr mit ihm geredet. Bis sein damaliger Freund, inzwischen sind sie getrennt, zu mir kam und mich bat, das zu regeln, weil Kai sehr traurig und verzweifelt sei. Dies tat ich und wir sprachen uns aus. Wir waren wieder Freunde – beste Freunde. Danach hatte sich unsere Freundschaft nochmals gefestigt. Deswegen bin ich um so mehr bedrückter, ihm etwas verheimlichen zu müssen. Aber DAS kann ich ihm einfach nicht erzählen. Es würde zu vieles zwischen uns ändern...äußerlich nicht, aber innerlich. Ich würde ihn verlieren. Für immer. Endgültig. Und dann würde ich fallen. Tief. Und keiner könnte mich halten. Niemand. Ich wäre allein und einsam. ____________________________________________________________ Bye bye Lg Hikari Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- So...es ist Mittwoch...eine Woche später. ^^ Ich probiere jetzt jede Woche einmal zu posten. ach was ich och erwähnen wollte. @ saspi : Vielen Dank für dein nettes Kommi. Hab' mich echt gefreut, dass es dir anscheinend so gefallen hat. Tja, was er nicht erzählen darf, wird noch im laufe der Fanfic gelüftet. ^___^ So genug geschaffelt hier das nächste Kapitel. Kapitel 1 Ich hasse Montage. Ehrlich. Ich hasse sie abgrundtief. Vor allem die Montage nach Ferien. Und so einen Montag haben wir heute. Der erste Montag nach den Sommerferien und somit mein erster Montag und somit gleichzeitig mein erster Tag in der elften Klasse. Ich hab' keine Lust. Absolut nicht. Ich sehe es schon vor mir. Wie diese ganzen Weiber wieder an gekrochen kommen um mir jede erdenkliche Frage stellen zu können, sie mir aber nie Zeit geben sie zu beantworten – was ich so oder so nicht machen würde – da sie direkt danach eine neue stellen. Dann die ganzen Typen die wieder um eine „Freundschaft“ kämpfen und nicht mal meinen Nachnamen kennen. Aber wozu den Nachnamen kennen, wenn man beliebt wird? Das einzige worauf ich mich freue, ist Kai. Mein besten Freund. Wirklich! Mein bester, bester Freund! Aber den sehe ich jeden Tag, Also hat der erste Montag nach den Sommerferien nichts positives an sich. Aber wie gesagt, allgemein haben Montage nichts positives an sich. Man ist müde, erschöpft, oft abgehetzt und genervt. Genauso geht es mir gerade. Mit einem kleinem Unterschied, ich bin nicht abgehetzt. Ich steh' nämlich gerade gemütlich unter der Dusche. Einer KALTEN Dusche! Um wach zu werden. Ich hasse Montage! „Schatz? Bist du gleich soweit? Das Frühstück ist fertig.“ Darf ich vorstellen? - Meine Mum. Hausfrau und Immobilienverkäuferin. Kimberly Sullivan. Gerade mal sechsunddreißig Jahre alt. Ist aber, wenn man das von seiner eigenen Mutter sagen darf, dennoch attraktiv. Meine Mum wurde mit mir schwanger, da war sie zwanzig. Ich bin also sechzehn. Meine Mum ist liebenswürdig, nett und hilfsbereit. Jeder meiner Freunde, wahre sowie falsche Freunde, können sie leiden. Mit einer Ausnahme. Mir. Es ist nicht so, dass ich sie hasse. So ist es nicht. Sie ist schließlich meine Mutter. Natürlich bestehen da Gefühle, positive Gefühle. Eben die, die man gegenüber seinen Eltern fühlen sollte. Man liebt sie dafür, dass sie einem das Leben geschenkt haben. Aber für mehr liebe ich sie auch nicht. Viele meiner Freunde haben mir gesagt, dass sie sich solche Eltern wie meine wünschen, Eltern die für ihr Kind alles ausgeben, was man sich wünscht, Eltern die einen bei jeder erdenklichen Sache die man tut unterstützen. Doch ich muss sie enttäuschen. Ja meine Eltern schenken mir alles, was ich mir wünsche. Es sind aber eben nur materielle Dinge. Keine Liebe. Ja! Sie lieben mich als Sohn. Aber nicht als die Person die ich bin. Das spürt man. Das spüre ICH! Meine Eltern unterstützen mich? Nein. Nicht wirklich. Ich mache nur die Dinge, die meine Eltern wollen und bei denen unterstützen sie mich dann. Sie ziehen also ihren eigenen Nutzen daraus. Nichts von eigenen Entscheidungen, keine Freiheit. Aber das bin ich gewöhnt. Es ist mein normaler Tagesablauf. Ein langweiliger Tagesablauf. Mein Leben ist langweilig. Und ich hab' es satt. „Tyson? Bist du langsam fertig?“ Ach ja. Ganz vergessen. Meine Mum steht ja noch vor dem Badezimmer. Ups. „Ich komm' gleich runter. Bin fast fertig.“ Ich höre, wie die Schritte meiner Mum die Treppe runtergehen. Schnell bin ich aus der Dusche raus. Schnell angezogen und Zähne geputzt. Meine Haare föhne ich mir nicht, mache ich nie. Ich „gestalte“ meine Haare auch nie, sei es mit Haarspray oder Gel oder was weiß ich. Meine Haare liegen nämlich meistens immer wie sie sollen. Warum also irgendein chemisches Zeug drauf klatschen? Unten in der Küche angekommen...sehe ich eine fliegende Zeitung. Na ja fast. Darf ich nochmals vorstellen? - Mein Dad. Richter in der städtischen Kanzlei. James Sullivan. Achtunddreißig. Die Frauen in der Kanzlei liegen ihn zu Füßen. Würde mich nicht wundern, wenn er die ein oder andere Affäre hatte. Ich kann ihn nicht leiden. Mein Vater ist streng, hat eben selber eine strenge Erziehung gehabt. Welche er nun auch bei mir versucht durchzusetzen. Was er auch schafft. Ich steh' unter ihm. Habe – wie sagt man so schön - „meine Beine unter seinem Tisch stehen.“ Ich bin ihm ausgeliefert. Nicht nur psychisch sondern auch physisch. Denn mein Körper hat genug Beweise. „Guten morgen Dad. Morgen Mum.“ „Morgen Tyson.“ „Setz' dich doch und frühstücke mein Schatz.“ „Ja.“ Ich setze mich an den Tisch, gegenüber von meinem Vater und schmiere mir ein Brötchen mit Salami. Dazu schütte ich mir noch ein Glas mit Organgensaft ein, natürlich hundertprozentigem. „Freust du dich schon wieder auf die Schule Sohn?“ Anscheinend nicht so sehr wie du, jetzt kannst du mich ja schließlich wieder drillen. Es wird wieder ein erholsames und friedliches Jahr ohne Probleme auf mich zukommen. Sarkasmus lässt grüßen. „Natürlich, ich sehe endlich meine Freunde wieder und kann wieder etwas neues lernen.“ Ja super.... „Soll ich dich mit dem Auto zur Schule fahren oder nimmst du den Bus?“ „Ich nehme den Bus, du musst dir nicht so viele Umstände machen Dad.“ „Schön.“ Jetzt gesellt sich auch meine Mutter an den Frühstückstisch. „Wann hast du heute Schule aus? Damit ich weiß, wann ich mit dem Mittagessen anfangen kann.“ „Ich werde heute wahrscheinlich nur sechs Stunden haben. Also um zwanzig nach eins müsste ich Schulschluss haben.“ „Gut.“ Wenn ich mir meine Familie gerade so angucke, könnte alles so harmonisch wirken. Der Vater am Zeitung lesen, die Mutter am frühstücken und der Sohn ebenfalls. Beide zuvorkommend. Doch wenn man nur ein falsches Wort erhebt, ist dieses Paradies von einem zum anderen völlig zerstört. Ich werde mich immer wieder fragen, wie so was passieren kann. Aber ich werde sowieso nie eine Antwort bekommen. Das war so. Das ist so. Und das wird auch immer so sein. Aber daran, bin ich schon gewöhnt. Man sollte sich also mit dem zufrieden geben, was man hat. Als ich auf die Küchenuhr blicke, fällt mir auf, dass ich mich langsam zur Bushaltestelle begeben sollte, wenn ich ihn noch rechtzeitig erwischen will. Ich stehe von meinem Stuhl auf, stelle meinen Teller sowie mein Glas in die Spülmaschine und drehe mich zu meinen Eltern. „Ich werde nun gehen. Tschüss. Bis heute Mittag.“ „Ist gut Schatz.“ „Tschüss, ich werde, wenn du wieder kommst, wahrscheinlich noch nicht wieder da sein. Ich habe noch was in der Kanzlei zu erledigen.“ Was? Eines deiner unzähligen Affären vögeln? Okay, das war nicht nett. Das weiß ich, schließlich ist es nicht mal sicher, dass er überhaupt Affären besitzt... Aber...schaut ihn euch an..er ist achtunddreißig und nicht gerade unattraktiv. Der kann nur Affären besitzen! Am Schulhof angekommen, kommt mir schon eine, mir sehr bekannte, Person entgegen. Darf ich vorstellen? Meinen besten Freund Kai Evans. Warum er einen deutschen Vornamen besitzt? Ganz einfach. Seine Mum ist Deutsche. Tja, so leicht geht’s. Wo waren wir? Ach ja... Wie gesagt, mein bester Freund seid Kindertagen? Oder seid Windel-tagen? Egal, ich kenne ihn einfach schon ewig. „Heyho, mein geliebter bester Freund!“ Kai schlingt seine Arme um meinen Hals und gibt mir einen feuchten Schmatzer auf die Wange. Das er damit nicht aufhören kann! Ich bin nicht schwul. Was wahrscheinlich trotzdem die Hälfte der Schule denkt. Aber stört das den Mädchen? Nein! Wieso auch? Ich hasse das. „Hi, Kai. Könntest du dich bitte von meinem Hals losmachen?“ „Aber Tyson-Schatz! Wir haben uns ganze vier Wochen nicht mehr gesehen! Da will ich nun mal bei dir sein. Ist das denn zu viel verlangt?“ Nein! Nicht diese Nummer... Vorsichtig schaue ich ihm ins Gesicht. Das war so klar. Er heult. Aber nicht wirklich, er ist nur ein verdammt guter Schauspieler und liebt es Aufmerksamkeit zu erregen – am meisten mit mir zusammen. „Wie kannst du mir das antun Ty? Ich liebe dich doch!“ Sich auf die Knie werfend sitzt er vor mir. GAH! Idiot! „Steh' auf! Es war nicht so gemeint!“ Genervt rolle ich mit den Augen uns seufze auf. Schnell sind die Tränen weggewischt und Kai steht wieder fröhlich wie eh und je neben mir und grinst mich dümmlich an. „Ach ja, diese Masche zieht bei dir immer wieder. Aber ich hab' dich wirklich vermisst. Vier Wochen ohne dich ist eben eine Qual! Du bist schließlich mein bester Freund.“ Und genau aus so einem Grund, kann ich ihn nie in meinem Leben hassen. Er ist zu gut für diese Welt. Zwar auch nervig und vielleicht ein bisschen hyperaktiv , aber auch sehr lieb. „Tja, du hättest ja nicht vier Wochen mit deinen Eltern nach Deutschland fliegen müssen.“ Grinsend strecke ich ihm die Zunge raus. „Oh, bist du fies!“ „Idiot. Und? Was gibt es neues?“ „Gut das du fragst! Wir kriegen einen neuen Mitschüler! Ich habe mich vorhin noch mit unserem Englischlehrer unterhalten. Und ich konnte ihn schon ab checken. Und ich sagt dir, dieser Kerl ist so heiß, da verbrennst du dir die Finger!“ Hört sich glatt nach Liebe auf den ersten Blick an. „Ich sag es dir, dass war Liebe auf den ersten Blick. Aber bei diesem Aussehen, da wirst sogar du hart!“ Sag' ich doch.. Bitte was? Ich bin nicht schwul! „Ich bin nicht schwul. Vergiss' das nicht!“ „Ja ja, ich weiß.“ „Und, weißt du auch schon den Namen von deinem Lover?“ „Er ist nicht mein Lover, noch nicht jedenfalls. Aber ja, ich weiß seinen Namen. Liam Ethan Blair. Dieser Name zergeht richtig auf der Zunge.“ Oh man...den hat es ja richtig erwischt. Da bin ich mal gespannt, was dieser Blair so für einen Charakter hat. „Aber ich muss dir leider etwas unerfreuliches mitteilen.“ Fragend schaue ich meinen Freund an. „Er hat schon jetzt sehr viele Herzen erobert. Du hast ab heute einen Konkurrenten.“ Das soll unerfreulich sein? Glücklich fange ich an zu lächeln. „Oh ja...wie unerfreulich.“ „Du bist manchmal so ein Idiot Ty, manche würden alles tun um so umschwärmt zu werden wie du!“ „Tja, außer ich.“ „Ja, außer du.“ In der Klasse, sehe ich die bekannten Gesichter wieder. Ich setze mich auf meinen Platz. Zweite Reihe, am Fenster. Wie üblich. Neben mir sitzt – nein – rutscht Kai auf seinem Stuhl hin und her. „Kai! Jetzt bleib' ruhig!“ „Aber...“ „Kein aber! Gott...du bist sonst nie so nervös wenn du jemanden ins Visier genommen hast.“ Zum Ende hin flüstere ich nur noch, wäre ja noch schöner, wenn die anderen unsere Gespräche noch mitbekommen würden. „Aber er ist was besonderes! Das spüre ich!“ Zweifelnd schaue ich ihn an. Wären wir jetzt in einem Manga, könnte man bei ihm glatt diese typischen Herzchenaugen sehen. Wirklich. „Na Sullivan, wie waren deine Ferien?“ „Hey Jack. Wie sollen sie schon gewesen sein? Das Übliche eben. Sport, langweilen und mit meinen Eltern auf Benefiz Veranstaltungen gehen.“ Jack Spears. Nein, nicht verwandt mit Britney Spears. Trotzdem erzählt er den Mädels davon. Er ist ein guter, und wahrer, Freund. Kai und ich kennen ihn auch schon seid der Grundschule. Dann ging er auf die Realschule und kam erst in der siebten Klasse wieder zu uns. „Oh du armer kleiner Goldjunge.“ „Halt die Klappe, Jack.“ „Und? Hast schon Angst, dass du deinen Platz als beliebtesten Schüler der Schule verlierst?“ „Nerv nicht, Jack“ Grinsend streckt er mir die Zunge raus und dreht sich zu Kai. „Na, warum so nervös? Etwa so scharf auf den neuen?“ Ungläubig schaut Kai ihn an. „Woher....woher weißt du das?“ „Ich bitte dich, ich kenne dich jetzt schon etwas länger, außerdem habe ich diesen Liam Eric....“ „Ethan!“ „Ist ja gut...diesen Liam ETHAN! Blair, schon gesehen. Und bei dem Aussehen, und das sag' ich als Hetero, ist ja wohl klar das du scharf auf ihn bist.“ „Arsch.“ „Ich liebe dich auch Kai.“ Schnell gibt Jack, Kai einen Schmatzer auf die Wange und geht dann nach hinten auf seinen Platz. Wie war das mit Hetero? Aber langsam werde ich doch etwas unsicher...wenn selbst Jack sagt, dass dieser Blair gut aussieht, und er wechselt die Frauen wie Unterwäsche, muss doch irgendwas dran sein. Als unser Klassenlehrer reinkommt, wird Kai noch hibbeliger. Genervt seufze ich auf. „Ich kann doch nichts dafür.“ „Doch kannst du, schließlich bist du derjenige, der zappelt!“ Beleidigt zieht mein Freund die Unterlippe vor. Er schmollt. „Du bist gemein! Ich bin nun mal verliebt.“ „Oh ja, so was geht ja auch, nach dem ersten Blick.“ Sorry, ich bin nun mal realistisch. „Nur, weil du es noch nie erlebt hast, muss es nicht gleich heißen, dass es so etwas nicht gibt!“ „Ist ja gut. Schau' nach vorne, oder willst du deinen Prinzen verpassen.“ „Arschloch.“ Danke. Du mich auch. „So meine liebe Klasse, ich freue mich Sie alle wieder zu meinem Unterricht zu begrüßen. Vor allem in der alten Konstruktion, ich hätte nicht erwartet, dass es alle schaffen.“ Empörte Rufe ertönen. „Das war doch nur Spaß meine Herren. Nun ja, Spaß bei Seite. Ich möchte ihnen einen neuen Schüler vorstellen. Darf ich vorstellen...Liam Ethan Blair. Er ist vor kurzem erst hierher gezogen und besucht nun unsere Klasse. Ich hoffe Sie werden sich mit ihm verstehen. Und Herr Evans, ich bitte sie ihn nicht gleich anzuspringen. Sie wissen nicht welche Orientierung er hat.“ Jetzt kann ich mir kein lachen mehr verkneifen und brülle lauthals los. Jack lacht lauthals mit. Auch unser Englischlehrer Herr Carter kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Ihr seid echt scheiße!“ Beleidigt sinkt Kai auf seinen Platz. Langsam kriege ich mich wieder ein und hole Luft. „Man Kai, du bist eben sehr offensichtlich.“ „Lass' mich in Ruhe.“ „Zicke.“ „Bastard.“ „Bastard ist eine Bezeichnung für ein uneheliches Kind, ist er das denn?“ Erschrocken wenden wir uns alle der Stimme an der Tür zu. Dort steht ein Junge, etwa in unserem Alter. Und ich muss zugeben, er sieht nicht schlecht aus. Absolut nicht. Aber er ist ein Besserwisser. „Ach da sind sie ja Herr Blair.“ Ich wusste es. Kai quietscht entzückt auf. „Ty, das ist er! Sieht er nicht hinreisend aus?“ - flüstert er mir zu. Hinreisend? Okay, er sieht nicht schlecht aus..aber hinreisend? Na ja, jeder das seine. Ach ja. Er hat ja was gefragt. „Nein, ich bin kein uneheliches Kind. Aber mein Freund wirft gerne so Beleidigungen um sich.“ „Verräter!“ - flüstert mein bester Freund neben mir. „Oh...der kleine neben dir ist also vergeben? Schade, dabei finde ich ihn so süß. Na ja man kann nicht alles haben.“ Erschrocken weiten sich meine Augen. „Ich bin nicht schwul!“ „Er ist nicht mein Freund!“ Böse schaut Kai mich an. „Wenn ich jetzt bei ihm, wegen dir, verschissen habe, töte ich dich!“ „Meine Schuld? Wieso meine Schuld! Kann ich doch nicht für, wenn dieser kleine Klugscheißer da alles falsch versteht“ „Aber, aber Herr Sullivan.“ Ein Glocken gleiches Lachen erklingt. Genervt schaue ich zur Quelle. Blair. War klar. „Hach.“ Oh man, den hat es ja echt erwischt. „Ich sehe schon, hier wird es nicht langweilig. Ich freue mich hier zu sein und solch nette und lustige Klassenkameraden zu besitzen.“ Fragend dreht er sich zu Herrn Carter. „Wohin kann ich mich setzen?“ „Setzen sie sich neben Herrn Evans. Der nette junge Mann der sie gerade zu an schmachtet.“ Leise kicher ich auf. Armer Kai. Carter liebt es immer noch ihn zur Weißglut zu bringen. „Herr Carter!“ Leise lacht Herr Carter auf. Blake Cameron Carter. Ja, er ist definitiv mein Lieblingslehrer. Und das, sehe nicht nur ich so. Er ist der Favorit von zwei drittel der Schule. Er ist offenherzig, humorvoll und jung. Knackige achtundzwanzig Jahre alt und durchaus attraktiv. Viele Schüler kommen bei Problemen zu ihm. Doch langsam habe ich das Gefühl, dass er etwas ahnt. Was ich mir jedoch nicht wünsche. Überhaupt nicht. Das klappern des Stuhls reißt mich aus meinen Gedanken. „Also seid ihr jetzt nicht zusammen?“ Blair. „Nein.“, antwortet Kai hektisch. „Wir sind nur Freunde, beste Freunde um genau zu sein. Ty ist nicht mal schwul.“ „Ty?“ Oh man. „Wage es ja nicht diesen Namen in den Mund zu nehmen. Für dich heiße ich immer noch Tyson.“ Tzz,...die einzigen die mich so nennen dürfen sind Jacky und Kai. „Uhh....eine kleine Zicke.“ „Klappe Blair.“ „Ja ja.“, lächelnd geht sein Blick wieder zu Kai. „Bin ich froh, dass ihr nur Freunde seid. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass ich dich, Tyson ausspannen muss. Und das tue ich nur ungern.“ „Oh bitte, halte dich nicht für den größten Aufreißer der Welt.“ „Ich doch nicht.“ „Jetzt halt' endlich die Klappe!“ Tzz....bester Freund? Wo? „Männer, wenn ich euch kurz stören dürfte. Ich möchte gerne den Unterricht schaffen.“ Beschämt senken wir die Köpfe. In der Pause wird Blair erstmal von vielen Schülern umzingelt. Die meisten sind Mädchen. Leider ist auch Kai unter ihnen. Was findet er nur an ihm. Na ja. Wenigstens werde ich jetzt nicht mehr so von anderen umzingelt. Ich hab' das erste mal seid, weiß nicht mehr wie vielen Jahren wieder meine Ruhe. Ich kann mein Essen ganz entspannt essen. Was für ein Segen. Vielleicht ist dieser Blair doch nicht so schlimm. „Und, wirst schon eifersüchtig?“ „Jacky -“ „Nenn' mich nicht so! Du weißt ich hasse das!“ „Deswegen sage ich es ja. Und nein, Jacky! Ich bin nicht eifersüchtig, worauf?“ „Darauf, das er beliebt ist?“ „Bitte, ich bin froh, das ich diese ganzen Weiber und diese falschen Typen los bin. Also worauf sollte ich sonst noch eifersüchtig sein?“ „Darauf, dass er dir deinen besten Freund klaut und anscheinend mit ihm, entweder in die Kiste oder wirklich eine Beziehung will. Ich wäre vorsichtig.“ „Kai weiß worauf er sich da einlässt, er steht auf diesen Blair, und ich steh' ihm da nicht im Weg. Aber wehe du sagst noch einmal, dass dieser Neue mir meinen besten Freund klaut. Kai weiß, wer sein bester Freund ist und lässt sich das auch nicht einreden.“ „Was immer du sagst Ty, was immer du sagst. Ich an deiner Stelle wäre trotzdem vorsichtig. Sieh ihn dir an. Ich hab' ihn noch nie so strahlen sehen. Du etwa?“ Jack hat Recht. Er sieht wirklich glücklich aus. Und das nur nach einem Tag, nicht mal ein paar Stunden. Aber er weiß wer sein bester Freund ist. Er wird mich durch so eine Verliebtheit nicht vergessen. Hoffe ich. Bitte. Ich schnappe erschrocken nach Luft, als sich etwas, oder besser gesagt jemand, an meinen Hals wirft. Was mache ich mir überhaupt Sorgen? Kai wird mich nicht vergessen. Das hier beweist es doch. „Na, worüber denkst du nach Schatz?“ „Darüber, ob ich dich vielleicht schlagen soll. Und was hast du über Prinz Charming erfahren?“ „Mach' dich nicht lustig über mich!“ Sanft lächle ich ihn an. „Mach' ich doch nie. Also...erzähl“ „Er ist...“ Ich höre ihm nur mit einem Ohr zu. Ich speichere das wichtige automatisch ab. Leicht schiele ich zu Liam rüber. Und was sehe ich? Seine grünen – sie sehen von dieser Entfernung jedenfalls so aus – Augen starren direkt in meine. Ich weiß nicht wie lange wir uns in die Augen gucken. Aber der Kontakt bricht abrupt ab, als sich Liam zu seinem Mädchen wendet, welches ihm wohl gerade wieder mit Fragen überhäuft. Aber vor allem. Was war das? Wie er mich angestarrt hat. So intensiv. So unglaublich sanft. Bah! Ich höre mich schnulzig an. Weg mit den Gedanken. „Du hörst mir gar nicht zu!“ Beleidigt kneift mir Kai in den Oberarm. Au. „Natürlich hab' ich dir zugehört.“ „Ach ja? Was hab' ich den gesagt?“ Manchmal kann er echt eine richtige Nervensäge sein. „Muss ich das jetzt alles wiedergeben, ich mein -“ „Na meine Süßen?“ „Liam!“ Ich habe zugehört! Das kann ich ganz leicht beweisen. Darf ich vorstellen. Liam Ethan Blair. Bevorzugt es nur mit Liam angesprochen zu werden. Nicht Ethan. Sechzehn Jahre jung. Geborgen am 6. September in Bedford. Am gleichen Tag wie ich. Ich bin jedoch 54,1 Meilen weiter geboren worden, wo wir uns jetzt auch gerade befinden. Oxford. Seine Eltern sind geschieden. Er lebt mit seinem Vater, welcher eine kleine Supermarktkette besitzt. Seine Mutter ist Sekretärin und lebt mit Liams kleiner Schwester Sally weiterhin in Bedford. Er liebt Beachvolleyball und ist Vegetarier. Was leider auch auf mich zutrifft... Zu viele Gemeinsamkeiten! Und das wichtigste überhaupt – von Kais Seite aus – er ist schwul, oder Bisexuell. Aber steht doch mehr auf Männer als auf Frauen. Was ich so eigentlich gar nicht wissen wollte. Super. Wieder was gelernt. Ich sehe, wie sich Kai an Liam schmiegt. „Ich sag' es dir Ty, du wirst Kai verlieren. Schau' dir das an. Blairs Augen. Raubtierartig, als wenn er sein Revier markiert. Es sieht beinahe so aus, dass er dich in der Luft zerreißen will.“ „Jack! Ich werde Kai nicht verlieren!“ „Wie du meinst. Ich hau' ab zur Raucherecke. Kommst du mit? Oder willst du hier bei diesen Verliebten bleiben?“ Kurz schaue ich zu Liam und Kai. Kai, wie er förmlich an die Lippen des anderen hängt. Liam, der wieder mit einer solchen Intensität in meine Augen starrt. Wie Jack schon sagte, Raubtierartig. Aber nicht in dem Zusammenhang mit Kai und Revier markieren, sondern anders. Doch was er meint, dass weiß selbst ich nicht genau. Darüber will ich jetzt auch nicht nachdenken. Ich hab' mich entschieden, auch um Kais Willen. Ich haue lieber ab. „Kai? Bin bei der Raucherecke. Viel Spaß euch Turteltauben.“ „Klappe Ty.“ „Werden wir haben, Honey.“ Langsam drehe ich mich um. Ich sehe schon aus den Augenwinkel, dass Kai aufschreckt. „Wie hast du mich gerade genannt?“ „Honey?“ „Wage es ja nicht, mich noch ein einziges Mal so zu nennen!“ „Alles klar....“ Ich drehe mich wieder Richtung Raucherecke. „...Honey.“ Schlagartig verkrampfe ich mich. Ich hasse diesen Kerl. Definitiv. Aber so was von hundertprozentig! Egal. Ignorieren, einfach ignorieren. Leise höre ich Kai noch etwas zu Liam sagen. „Provoziere ihn nicht. Bitte.“ „Du solltest auf ihn hören Blair. Ich bin nicht so harmlos, wie ich aussehe.“ Obwohl ich wirklich muskulös bin, jetzt nicht so übertrieben wie ein Türsteher oder so was, aber man sieht schon Muskeln, wenn auch nur leicht. Ich bin dennoch stolz darauf. Kai findet es ziemlich fies, das ich kaum was dafür tun muss. „Ich stelle mir meine eigenen Regeln auf, Honey.“ „Also musst du erst so richtig auf die Fresse fliegen, damit du weißt wo dein Platz ist?“ „Genau.“ „Damit hast du soeben bei mir verschissen.“ „Ty! Bitte.“ „Kai -“ ich drehe mich wieder zu ihm hin - „mir ist egal, mit wem du rumhängst. Ich muss doch nicht jeden leiden, den du magst. Ich werde dich dadurch nicht verurteilen.“ „Aber, das macht es doch alles komplizierter. Ich will nicht, das ihr euch hasst. Du bist mein bester Freund!“ Er ist wirklich zu gut für diese Welt. „Hey Kleiner, wir hassen uns nicht. Honey hat nur leichte Vorurteile. Aber die wird er schon bald über Bord lassen. Ich möchte ja schließlich, dass mich deine Freunde mögen.“ Hat er sie noch alle? Dieses Aas. Jetzt mir auch noch die Schuld geben, nur, weil ich meine Prinzipien habe? „So, wirst du mir nie sympathisch. Sorry Kai, du findest mich bei Jack und den anderen.“ „Okay.“ Ich sehe noch, wie er traurig den Kopf senkt. Sorry Kleiner. „Jack halt die Klappe. Gib' mir einfach 'ne Kippe.“ „Ja ja, ist ja gut, da hast du eine!“ Dankend nehme ich die Zigarette an. „Ich kann Blair nicht ausstehen.“ „Ach? Warum denn das? Doch eifersüchtig!“ „Jacky, fang' nicht immer mit dem gleichen Thema an. Er nervt mich einfach nur!“ „Ach, wieso denn dann, Honey?“ Geschockt drehe ich mich um. Wieso musste gerade sie diese Szene mitbekommen? Echt..hätte es nicht irgendjemand anderes es sein können? Manno. Darf ich vorstellen? Scarlett Clarks. Aber jeder der sie mit ihrem ganzen Namen anspricht...lebt nicht mehr lange. Sie möchte nur Scar genannt werden. Wie der böse Onkel aus König der Löwen. Ja, ich besitze auch weibliche Freunde. Sie gehört auch zu meinen „echten“. Sie ist ebenfalls sechzehn Jahre jung und eine kleine Rebellin. Ihr Vater ist gestorben, als sie fünf war. Sie lebt seitdem mir ihrer Mutter und ihren zwei Brüdern in einer kleinen Doppelhaushälfte. Sie liebt es mich zu ärgern, genauso gern wie sie Süßes liebt. Am liebsten Lollies, man sieht sie nie ohne einen im Mund. Selbst im Unterricht. Ich mag sie. Wirklich. Aber nur als Freundin! Mehr nicht. „Das hast du also mitgekriegt?“ „Natürlich, ich hab' für so was einen sechsten Sinn. Und dieser stellt sich ein, wenn man dich schikaniert.“ Hastig drängelt sich Jack zwischen uns. „Was ist los? Wieso schikaniert?“ „Ach..das ist so...scjsdf“ Ich halte ihr mit meiner Hand den Mund zu und ziehe sie an mich. „Ein Wort und du bist tot.“ Leichtfertig nimmt sie meine Pranke und schleudert sie weg. „Ich lasse mich davon nicht einschüchtern, du schlägst keine Mädchen.“ „Du bist aber kein Mädchen.“ „Bastard! Jetzt sage ich's erst recht!“ „Also Jacky, Tyson hasst Liam, weil er sich nichts von ihm gefallen lässt. Liam stellt seine eigenen Regeln auf und nennt Tyson sogar richtig süß „Honey““ Wütend schaue ich sie an. Aas. Blödes Weib. Ich darf doch nur männliche Freunde besitzen. Beleidigt ziehe ich an meiner Kippe. „Wie?! Ernsthaft? Und Blair lebt noch? Oh man Ty, was ist den in dich gefahren? Bist du krank?“ Beim letzten Teil des Satzes wendet sich Jack zu mir. „Klappe Spears! Kai würde mich umbringen wenn ich seinem Schatz etwas antun würde!“ „Als wenn dich das jemals gestört hätte.“ Ich weiß! Keine Ahnung was mich geritten hat ihm keine aufs Maul zu schlagen. Aber in dem Moment hielt ich es auch einfach für unangebracht. Kann ich doch nichts für. „Können wir bitte das Thema beenden? Ich hab' echt kein Bock darüber zu diskutieren.“ „Würde ich dich nicht besser kennen Kumpel, würde ich glatt meinen du wärst in ihn verschossen.“ Lachend boxt mich Jack in die Seite. Krächzend lache ich mit. Ha-ha... Ja, ich mich verlieben. In einen Typen. Das ich nicht lache. Ich drehe mich Richtung Kai und Blair. Um sie herum wieder eine Horde Mädchen. Kai tut mir Leid. Er muss sich Blair wohl teilen. Na ja, man kann nicht alles haben. Aber das diese Mädchen ständig jemanden nerven müssen. Ich hab es satt, so was von satt. Ständig diese gackernden Mädchen die... „Tyson, hast du heute Lust mit mir ins Kino zu gehen?“ Gott! Wie oft hab' ich diesen Satz heute schon gehört? Obwohl Liam bestimmt fast zwei Drittel der Mädchen um sich hat, gibt der andere Teil nicht auf, mich weiterhin zu umschwärmen. Ja, ich liebe es im Mittelpunkt zu stehen. Ich bin es gewöhnt, aber es wird langsam aber sicher echt nervig und vor allem langweilig... Mit einem gezwungenem Lächeln dreh' ich mich zu dem Mädchen um. Dieses schaut mich schüchtern an. „Es tut mir Leid meine Süße. Leider habe ich heut' schon was mit Kai vor.“ Sorry Kumpel. „Vielleicht ein anderes mal.“ Noch ein charmantes Lächeln. Und..? „Das macht doch nichts Tyson. Ich versteh' das.“ Zack schon bin ich sie los. „Und, weiß Kai schon das ihr heute was vor habt?“ Mich keck angrinsend schaut Scar zu mir auf. Grinsend strecke ich ihr die Zunge raus. „Nein, aber er wird es gleich erfahren.“ „Eher jetzt, denn schau mal wer da kommt.“ Ich ahne es schon, denn wenn Kai kommt, bringt dieser ein Anhängsel mit, welches ich seit kurzem nicht ausstehen kann. „Hey, Honey.“ Blair. „Halts Maul Blair.“ „Aber, aber, warum nur so zickig?“ Ich hasse diesen Kerl. „Ty bitte.“ Kai schaut mich traurig an. Muss er so gucken? Er weiß, dass das bei mir zieht. Ach scheiße. „Ist ja gut! Man.“ Sein Schmollmund verzieht sich zu einem Lächeln. Ich mag sein Lächeln. Oh man...ich sollte nicht so viel mit Schwulen verbringen. Das färbt ab. „Ach ja. Wir haben heute was vor. Ich hab' dich als Ausrede genommen um einem Date zu entkommen" „Das reimt sich.“ Wow, sehr aufschlussreich Liam. Idiot. „Oh man Ty, wann hattest du das letzte Mal ein Date? Das ist doch jetzt bestimmt schon zwei Jahre her!“ „Na und? Ich brauch' nun mal keine Beziehung! Was ist, treffen wir uns heute oder nicht?“ „Ehm....sorry Ty, ich wollte mich eigentlich heute mit Liam treffen. Er ist ja neu in der Stadt und kennt noch nicht alles, da wollte ich ihm die Stadt zeigen. Bitte sei mir nicht böse.“ Das ist jetzt nicht dein ernst. Sag' mir, dass das nicht dein ernst ist. Leise flüstert mir Jacky was ins Ohr. „Ich habe es dir ja gesagt, du wirst deinen besten Freund an diesen Blair verlieren.“ „Klappe“ - zische ich. Wie war das noch mal vor der Schule? Er habe mich vermisst? Es war eine Qual vier Wochen ohne mich zu sein? Ja, das sehe ich. Enttäuscht schaue ich ihn an. „Tut mir leid Ty.“ „Lass es. Ist doch egal. Ich bin ja nicht der einzige Freund den du hast.“ „Du kannst doch mitkommen, Honey.“ „Klappe Blair! Niemand redet mit dir.“ „Tyson!“ „Was?!“ Wütend blicke ich zu Kai. Dieser weicht meinem Blick aus. „Kommst du schon mal mit in die Klasse Jack?“ „Klar Kumpel.“ „Du auch Scar?“ „Klaro.“ Gemeinsam gehen wir zum Schulgebäude. „Denkst du nicht, dass das ein bisschen übertrieben war?“ Scar. Wenn du nicht auf meiner Seite bist, hättest du gar nicht erst mitkommen müssen. „Ich bin auf deiner Seite, ich weiß ja selbst, das ihr euch immer nach den Ferien trefft. Aber du warst wirklich Angst einflößend.“ „Ty hat nicht übertrieben. Dieser Blair ist gerade mal einen Tag da und schon dreht sich Kais Welt nur noch um ihn!“ „Danke Jack. Scar! Er hat unseren, UNSEREN, Tag vergessen, wegen einem Neuen!“ „Er ist verliebt.“ „Freundschaft geht über Liebe.“ Mit diesem Standpunkt gehe ich nun zügiger zur Klasse. Jack und Scar hinter mit lassend. In der Klasse erwartet mich Herr Carter. „Oh, Herr Sullivan, sie haben doch noch gut vierzig Minuten Pause, was führt Sie jetzt schon in die Klasse?“ „Nennen Sie mich bitte Tyson, ich fühle mich dadurch alt.“ „Sagt der Richtige. Ich bin mit meinen achtundzwanzig Jahren auch nicht alt.“ „Tja, wir dürfen Lehrer aber nicht Duzen. So ist das Leben.“ „Wenn wir alleine sind schon. Nenn' mich Blake.“ „Das kann ich nicht.“ „Ich bitte darum.“ Lächelnd schaut er mich an. Zweifelnd blicke ich zurück. „Okay, Blake.“ Komisches Gefühl. Sehr komisch. „Was liegt dir auf dem Herzen?“ „Probieren sie wieder mich zu analysieren?“ „Ich? Niemals.“ Wissend grinst er mich an. Dieser Cheater. „Nun, es tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen, aber mir liegt nichts auf dem Herzen.“ „Ach wirklich? Es scheint mir so, dass du nicht gut mit Herrn Blair zurechtkommst.“ „Ach, das sind nur die verschiedenen Ansichten zweier männlicher Teenager. Mehr nicht. Also unwichtig.“ „Es sieht aber eher danach aus, als seist du eifersüchtig.“ „Und woran erkennen Sie das.“ „Nun, an deine aggressive Haltung und der plötzliche Wechsel vom Duzen wieder zum Siezen.“ Verdammt. Augenblicklich lockere ich mich wieder. „Gut, wenn du das denkst, worauf sollte ich denn eifersüchtig sein?“ „Auf Herrn Blair, weil dieser heute mehr Zeit mit ihrem Freund Herrn Evans verbracht hat, als du.“ „Das stimmt -“ -doch das stimmt überein. Mist. „Dein Zögern deute ich einfach mal aus Bestätigung.“ „Ach, seien Sie still.“ „Manchmal bist du wirklich wie eine kleine Zicke.“ Empört schaue ich ihn an. Und erschrecke förmlich, als dieser nur noch wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt ist. „Herr Carter?“ „Du bist nicht an Männer interessiert, habe ich Recht.“ Oh mein Gott! Was passiert hier gerade? „Nein, bin ich nicht.“ Immer näher rückt er zu mir auf. Immer weiter werde ich zurück gedrängt. Bis ich schließlich an der Wand zum halten komme. Verdammt. Sackgasse. „Das ist zu schade. Damit brichst du jede menge Herzen. Diese Lippen so verlockend.“ Leicht streicht er mit seinem Daumen über sie. Fährt meinen Kiefer nach, runter bis zur Halsschlagader. Mein Herz schlägt wie verrückt. „Herr Carter?“ „Du bist nervös.“ Natürlich bin ich das! Was macht mein Englischlehrer gerade mit mir?! Hastig atme ich ein und aus. „Ich könnte dafür meinen Job verlieren, und dich dazu bringen mich zu hassen. Aber diese Lippen, ich kann ihnen nicht länger widerstehen. Es tut mir Leid Tyson.“ „Herr Cart-“ Warme weiche Lippen legen sich auf meine. Erschrocken weiten sich meine Augen. Ich vergesse das Atmen. Alles was ich im Moment spüre sind die Lippen meines Englischlehrers. Welche er jetzt langsam auf meinen bewegt. Wieso wehre ich mich nicht. Ich bin wie gefesselt. Langsam schließe ich meine Augen und erwidere den Druck auf meinen Lippen. Schlinge meine Arme um seinen Hals. Ich merke, wie er einen Moment innehält. Realisiert, dass ich den Kuss erwidere. Schnell hat er sich gefasst und wird fordernder, aber nicht weniger sanft. Vorsichtig streicht seine Zunge über meine leicht angeschwollenen Lippen. Zögernd öffne ich meine Lippen und lasse den Eindringling hinein. Spielerisch neckt seine Zunge die meine. Mir ist heiß. Warum erregt mich dieser Kuss? Ich bin nicht schwul. Ich merke, wie sich eine Hand von Blake unter meinem T-Shirt verirrt. Erregt keuche ich auf. „Blake.“ Wir unterbrechen den Kuss und Blake macht sich an meinem Hals zu schaffen. „Blake. Was machst du nur mit mir?“ „Dich verwöhnen.“ „Aber warum? Warum jetzt?“ „Stell' nicht so viele Fragen. Genieße einfach.“ Das mach' ich. Und wie ich es genieße. Ich blende einfach aus, das es mein Lehrer ist, dass es illegal und er ein Mann ist. Aber ich kann nicht ausblenden, dass er ein Mann ist. Gerade deswegen ist es so erregend. Dieser männliche Geruch. Dieser Körperbau. Wieder keuche ich erregt auf. Inzwischen kniet er vor mir. Er will doch nicht etwa... „Darf ich?“ Gott, was fragt er? Sieht er nicht wie ich im voll und ganz verfallen bin. „Mach' doch einfach.“, hauche ich ihm entgegen. „Wir haben nur noch knapp fünfunddreißig Minuten.“ „Und je länger du laberst, desto mehr zeit vergeht auch.“ Amüsiert lacht Blake auf. Langsam öffnet er meine Hose. Zu langsam. „Gott, beeil' dich.“ „Nicht so ungeduldig Süßer.“ „Klappe.“ keuche ich. Endlich ist die Hose auf und zieht langsam am Bund meiner Boxershorts. Nicht lange und auch diese hängt mir, wie meine Hose, in den Kniekehlen. „Groß.“ Beschämt erröte ich. „Klappe.Und mach' endlich.“ Wieder lacht er leise auf. „Wie Ihr wünscht.“ Als er mich in seinen heißen Mund gleiten lässt, stöhne ich begehrlich auf. Oh Gott. Erneut stöhne ich laut auf, als etwas kaltes meine Eichel streift. Erregt werfe ich meinen Kopf in den Nacken. „Scheiße, ein Piercing.“ Meine erigierte Schaft vibriert bei seinem Lachen. Vorsichtig bewegt er seinen Kopf vor und zurück. Benutzt Zunge und Zähne und bringt mich dazu Sterne zusehen. Und sein Piercing erst. Wie kann ein Mann nur so... Fahrig greife ich in seine Haarpracht. Dunkelblond. Fest. Ich liebe es. Ich mochte es schon immer. Er bewegt sich schneller. Ich merke wie ich meinem Höhepunkt immer näher komme. „Blake...ich..ich, komme.“ Kurz hält er inne. Erhöht dann aber sein Tempo. Oh Gott. Ich kann nicht mehr. Ich kom- „Blake!“ Erschöpft sacke ich zusammen. Hektisch versuche ich zu Atem zu kommen. „Du schmeckst gut.“ „Gott, sag' so was nicht.“ Langsam aber sicher realisiere ich die Situation. Mein Lehrer hat... Oh mein Gott! Blake muss mein Gefühlschaos mitbekommen haben. „Ich weiß du wirst mich jetzt hassen, und ich werde dich auch nicht aufhalten, wenn du jetzt direkt zum Direktor gehst, aber eins sage ich dir. Ich werde mich hierfür entschuldigen, denn ich bereue es nicht.“ „Ich auch nicht. Kein bisschen, ich hätte mich zu wehren gewusst.“ Leise kommt mir dieser Satz über die Lippen. Dennoch ist jedes einzelne Word überdacht und entsprechen der Wahrheit. Ich bereue es nicht. Glücklich lächelnd schaut mein Lehrer mich an. Und augenblicklich wird mir warm ums Herz. „Das freut mich, sehr.“ Blake reicht mir eine Hand, an der ich mir gerne hoch helfen lasse. Zügig ziehe ich mir meine Hose wieder an und werde direkt in einen Kuss gezogen. Welchen ich ohne zu zögern erwidere. Ich liebe diese Lippen. Ich kenne sie erst seid wenigen Minuten, trotzdem will ich sie nicht mehr missen. Was ist das für ein Gefühl? „Ich liebe dich.“ „Was?“ Erschrocken weiche ich von Blake zurück. „Ich liebe dich. Schon seid ich das erste Mal in diese Klasse kam und dich unterrichten durfte. Ich weiß du bist nicht an Männern interessiert und du kannst meine Gefühle nicht erwidern, aber ich wollte dennoch, dass du diese Worte weißt.“ Seid er mich das erste mal gesehen hat? Das heißt in der achten Klasse. Da war ich vierzehn. Zwei Jahre. „Bitte hasse mich jetzt nicht.“ Das könnte ich nicht. Dieser traurige Blick. Lächle wieder! Bitte. Egal ob es illegal ist. Egal ob er zwölf Jahre älter ist! Ich will diesen Mann, jetzt mit Haut und Haaren. Gierig ziehe ich ihn an mich und drücke meine Lippen auf seine. Überrasche ihn damit deutlich. Er erwidert ihn mit solch einer verzweifelten Leidenschaft. „Spiel' nicht mit mir.“, nuschelt er zwischen zwei Küssen. „Tue ich nicht. Es ist illegal, du bist viel älter...und ich liebe dich nicht. Aber das ist mir egal! Und ich weiß, ich könnte mich durchaus in dich verlieben. Probieren wir es. “ Ja, das weiß ich. Vielleicht, bin ich es jetzt schon ein bisschen. „Du weißt nicht wie glücklich du mich damit machst. Und wie sehr ich dir gerade die Klamotten vom Körper reißen will.“ Erschrocken quieke ich auf. Ja, sehr männlich. „Spaß.“ Wieder macht sich mein Freund, das hört sich so fremd an, an meinem Hals zu schaffen und verpasst mir einen Knutschfleck. „Idiot, was sollen die anderen von mir denken?“ „Das du jemandem gehörst. Mir gehörst.“ „Idiot.“ Lächelnd kuschle ich mich an ihn. „Die Pause ist gleich vorbei.“ „Ich weiß.“ Schwerfällig lösen wir uns voneinander und setzen uns jeweils auf unseren Platz. Gerade passend. Die Schulglocke ertönt. Die ersten welche die Klasse betreten sind Jack und Scar. Oh Gott! Die wollten doch mit in die Klasse. Was ist wenn sie irgendwas mitgekriegt haben? „Na, hast dich wieder abreagiert, wir sind dir, aus unseren Gesundheitsgründen, mal nicht zur Klasse gefolgt und haben dich alleine zum abreagieren gelassen. Na ja, allein trifft es ja nicht wirklich, aber Carter ist glaube ich ganz in Ordnung...oder bist du noch angepisst?“ Jacky stützt sich mit beiden Ellenbogen auf meine Schulter ab. „Alles wieder in Ordnung. Bin abreagiert.“ Unauffällig schiele ich Richtung Blake. Dieser grinst. Kleine Grinsebacke. Meine Grinsebacke. „Na dann. Wir gehen nach hinten. Kommst du Jacky?“ „Klar.“ Scar und Jack gehen durch die Reihen nach hinten zu ihrem Plätzen. Nach und nach trudeln auch die anderen Schüler ein. Unter ihnen auch Kai und Liam. Erstgenannter ziemlich niedergeschlagen. Der Streit setzt ihn wohl doch ziemlich zu. „Hey, Ty. Bist du noch sauer?“ „Nein, komm' schon her Kai!“ Glücklich springt Kai mir an den Hals. „Danke! Du, ich habe mit Liam gesprochen, wir können das mit der Stadtbesichtigung verschieben. Ich hab' ganz vergessen, dass wir uns nach den Ferien immer treffen.“ Entschuldigend sieht er mich an. Aber auch Trauer ist in ihnen zu sehen. Trauer, die Zeit nicht mit Liam zu verbringen. „Du kannst ruhig mit Liam durch die Stadt ziehen. Ich weiß doch wie viel dir das bedeuten würde.“ „Aber...“ „Kein aber. Du wirst mit Liam heute in die Stadt gehen!“ Energisch blicke ich zu ihm runter. Und keine zwei Sekunden später hab' ich ihn wieder an meinem Hals hängen. „Danke, danke, danke, danke, danke!!“ „Ist ja gut. Du schnürst mir die Luft ab.“ Augenblicklich lässt mich Kai wieder los. Und strahlt mich mit seinem schönsten Lächeln an. Solche Momente liebe ich. Lächelnd schaue ich zurück. „Meine Damen und Herren, ich weiß es ist die letzte Stunde Unterricht, doch Sie hatten gerade erst eine Stunde Pause. Wenn Sie sich nun wieder mir zuwenden können.“ Der Unterricht vergeht schnell. Aber wirklich viel habe ich nicht mitbekommen. Ich hing förmlich an den Lippen von Blake. „So, damit ist der Unterricht für heute beendet. Bitte stellt alle die Stühle hoch. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen sonnigen Montag. Ach, Herr Sullivan, würden Sie bitte gleich noch hierbleiben? Ich habe noch etwas mit Ihnen zu besprechen.“ „Natürlich.“ Sorgfältig packe ich meine Schreibutensilien in meine Tasche. „Sag' mal, hast du schon am ersten Tag was ausgefressen?“ Sorgenvoll schaut mich Kai an. „Keine Sorge, wird wahrscheinlich nichts schlimmes sein. Schon vergessen? Ich bin der Klassensprecher. Wahrscheinlich will er mit mir nur einige wichtige Termine durchgehen.“ Oder etwas anderes machen. „Okay, na dann, und du bist dir sicher, dass...“ „Ja, du wirst mit Liam den Tag verbringen.“ „Okay. Bye.“ Wieder schaut mich Liam so intensiv an. Was hab' ich ihm getan..okay..ein bisschen laut geworden. Aber er hat mich ja schon vorher so angeguckt! „Ciao Liam.“ „Du kennst meinen Vornamen, Honey?“ „Idiot.“ Grinsend schlagen wir die Hände ineinander. Vielleicht könnten wir doch so etwas wie Freund werden. „Ciao Scar und Jacky.“ „Bye, altes Haus bis morgen!“ - Jacky. „Bye, du Luder.“ - Scar. Die vier sind die letzten Schüler die den Raum verlassen, abgesehen von mir. „Und, was wollen Sie mit mir besprechen, Herr Lehrer?“ Lüstern grinse ich ihn an. Dieser erwidert meine Geste. „Ach, nur dies und das.“ Im nächsten Augenblick finde ich mich in einem heißen Kuss wieder. Wieso er keine Angst hat, dass uns irgendwer erwischt. Gierig erwidere ich den Kuss und schlinge meine Arme um den Hals. Starte einen Wettkampf mit seiner Zunge und verliere kläglich. „Wie sehr ich mir wünsche, mich heute mit dir zu treffen. Scheiß Lehrersitzung.“ Leise lache ich auf. „Wir haben alle zeit der Welt.“ „Ja die haben wir. Ich bin froh, dass du dich mit Kai und anscheinend auch mit Liam wieder vertragen hast. Du sahst so traurig aus, als du ins Klassenzimmer kamst.“ „Das bin ich auch.“ Wieder küssen wir uns. „Ich muss gehen. Mein Bus kommt gleich. Und du solltest auch ins Lehrerzimmer.“ „Mhm...“ Ein letztes mal küssen wir uns und trennen uns dann. Im Bus sitze ich alleine, gut nicht wirklich alleine. Aber ich bin der einzige aus meinem Freundeskreis, der mit dem Bus fahren muss. Zuhause angekommen, sag' ich meiner Mutter nur, dass der Tag gut war und ich nun erschöpft bin und mich schlafen lege. Schnell bin ich in meinen Schlafsachen und liege in meinem kuscheligem Doppelbett. Das ist Luxus. Meine Augen schließend, lasse ich den Tag erneut vor meinem inneren Auge abspielen. Es war ein sehr aufregender Tag und sehr ereignisreich. Aber im großen und ganzen würde ich sagen, ich hab ihn gut gemeistert. Das war eines meiner besten Montage, wenn nicht der beste Montag meines Lebens. Ich würde glatt sagen, ich fange an Montage zu lieben. Denn das erste mal seit langem bin ich... Glücklich. Ja, ich bin glücklich. Und es ist ein tolles Gefühl. Und mit diesem Gefühl falle ich in einen erholsamen Schlaf. Ein etwas längeres Kapitel... Na ja. das wars auch von mir.. Lg Hikari Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Hallo! :D So wieder Mittwoch, also ein neues Kapitel. Ich hoffe, ich konnte die Fragen die im letzten Kapitel entstanden sind, heute beantworten >__>'' Und wollte mich noch kurz bedanken. @ saspi: Wieder vielen dank für dein liebes Kommi, joah..das mit dem Knutschfelck...ehehehe..hab' ich ganz vergessen gehabt..hab's so gut es geht jetzt probiert hier einzufügen... @ Beere: Gut, dass du mich daran erinnert hast...na ja, man kann auch nicht immer an alles denken, wenn man so vertieft ist...ich hoffe, dass ich das in dem Kapitel so gut es geht wieder weg mache...^^ danke trotzdem für dein liebes Kommi. So genug gelabert. Bitt'sehr. Ist jetzt gebetat Kapitel 2: In zehn Minuten wird mein Wecker klingeln. Dann heißt es: Fertig machen! In der Schulzeit stehe ich jeden Morgen um sieben Uhr auf. Schlafe eigentlich immer meine acht Stunden komplett durch. Nur heute will es nicht so sein. Wenn ich alles zusammenzähle, habe ich zwei Stunden – höchstens! - geschlafen. Und warum? Wegen meinem Englischlehrer! Mit welchem ich gestern im Klassenzimmer rumgemacht habe! Dabei bin ich nicht mal schwul! Ich würde mich nicht mal als Bisexuell bezeichnen. Ich hab' mich bis jetzt nur für Frauen interessiert. Mein Vater würde mich umbringen. Ohne zu zögern. Aber hundertprozentig. Schneller als ich „Ciao“ sagen kann. Wirklich. Ich bin nun mal der Vorzeigesohn – auch der einzige den meine Eltern haben -, da kann ich nicht plötzlich sagen: „ Ja, ich hab' mit meinem Lehrer rumgemacht, männlich, zwölf Jahre älter als ich und mein jetziger Freund.“ Es ist illegal. Unter was für Drogen stand ich, als ich Blake sagte, wir können es versuchen? Kokain? LSD? Crack? Heroin? Das schlimmste von allem, mir hat das alles gefallen. Das Gefühl, wie sich seine weichen Lippen auf meinen bewegen. Die Umarmungen. Die Zärtlichkeit und Geborgenheit. Es ist mir egal, das er ein Mann ist. Vollkommen. Aber es muss Blake sein! Ich kann mir keinen anderen als ihn vorstellen. Denn es sind sein Geruch, den nur er besitzt, seine Augen, seine weichen Lippen, die markanten Gesichtszüge, die starken und großen Hände, seine seidigen Haare, die mich anziehen. Er hat etwas an sich, was nur er besitzt. Kein Anderer. Oh man! Was mach' ich jetzt bloß? Ach egal! Ich mein, ich mag es doch nur, weil mir nicht oft solche Zärtlichkeiten entgegen gebracht werden. Das wird es sein! Es könnte auch bestimmt jeder Mensch – weiblicher! - Mensch sein. Es muss nicht Blake sein! Nein! Man scheiße! Es muss Blake sein! Ich bin keine zwölf mehr, ich weiß, wann wirkliche Gefühle im Spiel sind. Und eben dieses spüre ich, wenn auch noch nicht stark, aber ansatzweise, nur bei Blake. Nichts mit „mir wurde zu wenig gegeben, nimm' den nächst Besten!“. Fuck! Ich kann doch nicht wirklich etwas für meinen Lehrer empfinden. Das geht einfach nicht. Ich muss das beenden. Auf der Stelle. Selbst wenn ich mir dabei selbst weh tue. Es ist nun mal besser so, für mich und für ihn. Ich werde das beenden! Mir egal wenn er mich dann hasst. Und dann einfach ignoriert. Gott! Er darf mich nicht hassen. Ignorieren fällt auch aus. Wie soll ich diese sinnlichen Lippen, diesen Geruch, diesen... ...SCHEISS WECKER IGNORIEREN KÖNNEN?! Super...ganz toll. Ich bin gefühlsmäßig so verwirrt wie noch nie, bin unausgeschlafen und genervt. Ich hasse keine Montage mehr, jedenfalls nicht mehr wirklich nach gestern. Aber ich glaube, ich hab' schon einen neuen Hasstag... ..Dienstag! Schwerfällig setze ich mich auf und schlendere zum Kleiderschrank. Moment! Was hab' ich da im Spiegel gesehen?! Bitte nicht. Bitte. Langsam gehe ich Schritt für Schritt wieder zurück und mache an meinem Spiegel halt. Super! GAH! Blake! Du verdammter Idiot. Verpasst mir dieser Spasti einen Knutschfleck. Nein! Oh nein. Bitte, lass' den niemand gesehen haben. Obwohl... Jacky und Kai haben mich auch nicht angesprochen... Hoffentlich hat der Kragen meines Hemdes diesen Teil ja versteckt. Verdammter Idiot. Egal, jetzt auch nicht mehr zu ändern. Einfach heute wieder etwas anziehen, was meinen Hals verdeckt. Als ich nach meiner täglichen Morgenpflege unten ankomme, treffe ich meine geliebten – und nein! Das ist überhaupt nicht ironisch gemeint, wirklich nicht.... – Eltern. „Morgen.“ „Morgen mein Schatz, warum heute so mürrisch? Nicht gut geschlafen? Oder wirst du vielleicht krank? Du bist gestern ja auch direkt nach der Schule ins Bett.“ „Nein Mum. Alles okay. Ich war nur vom ersten Tag etwas erschöpft, nicht schlimmes.“ Lächelnd schaue ich sie an. „Ach, mein Sohn ist hart im nehmen. Hast du dich übrigens schon im Basketball Club angemeldet? Du weißt doch, gut für deine Kondition.“ War mal wieder so was von klar. Gut, ich liebe diesen Sport. Und das nicht wegen ihm. Aber es macht keinen Spaß, wenn der eigene Vater einen dabei so drillt. Na ja. Das einzige, was man da machen kann, ist akzeptieren. Nicht mehr und nicht weniger. „Nein, gestern konnten wir uns noch nicht für Clubs eintragen. Aber das werde ich heute machen.“ „Gut.“ „Ich muss jetzt auch los, wenn ich noch meinen Bus erwischen will.“ Schnell schnappe ich mir noch das halbe Brötchen, was auf meinem Teller liegt und rase dann zur Bushaltestelle, wo der Bus schon auf mich wartet. Im Bus, setze ich mich nach hinten in die letzte Reihe. Bin dort meistens ungestört. Abgesehen von diesem gackernden Hühnern, auch Mädchen genannt. Aber die ignoriere ich sowieso schon seit Jahren. Warum heute anfangen. Obwohl, dann kann ich mich von Blake ablenken. Ich will mich aber ablenken lassen. Ich hasse die Liebe. Viel zu kompliziert. Man, wie soll ich ihm eigentlich später gegenüber treten. Erzähle ich es überhaupt Kai? Was ist wenn er es nicht akzeptiert. Es ist schließlich illegal. Aber ich hab' ihn bis jetzt alles erzählt. Außer das mit meinem Vater. Also kann ich ihm das auch ruhig verweigern. Er erzählt mir bestimmt auch nicht alles. Oder? Aua! Mein Kopf tut schon weh durch diesen ganzen komplizierten Scheiß! Am besten einfach alles auf mich zukommen lassen. Wird schon nichts schief gehen. „Jetzt sag' mir, von wem du diesen Knutschfleck hast!“ Wie konnte ich nur so optimistisch sein und denken, dass schon nichts schief gehen wird? Ich ziehe das Pech ja magisch an. „Ich hab' mich gestoßen.“ Kai sieht mich ungläubig und amüsiert an. Liam ebenso. „Natürlich. Ich bin ja so unschuldig, naiv und unerfahren, um nicht zu wissen, was ein Knutschfleck ist.“ Wieso muss er auch unbedingt so was als erstes sehen, wenn er mir wie jeden Morgen, als Begrüßung, an den Hals fällt? Gestern hat er es doch auch nicht gemerkt. Warum heute? Warum ausgerechnet jetzt? „Ich hab' mich wirklich gestoßen. Und dich als unschuldig zu bezeichnen ist das letzte, was ich tun würde.“ Grinsend schaue ich ihn an. „Arsch! Ich bin nicht Sex süchtig!“ „Das hast du jetzt gesagt.“ Liam findet wohl unsere Unterhaltung ziemlich lustig, wenn man bedenkt, wie er schon beinahe vor lauter Lachen sich auf dem Boden windet. „Hey! Das ist nicht nett! Du solltest mich, als deinen Freund, gefälligst unterstützen!“ Erschrocken verschlucke ich mich an meiner eigenen Spucke. „Was?!“ Krächzend kommt dieses Wort über meine Lippen. Schaue ihn überrascht an. Nicht euer ernst. Nach einem Tag? Okay, ich hab' den ersten Tag nach den Sommerferien mit meinem, sehr heißen, Englischlehrer rumgemacht. Aber DAS ist was ganz anderes. Jawohl! „Ihr meint das ernst, oder?“ Zur Sicherheit trotzdem nochmal nachfragen. „Ist das etwa so unwahrscheinlich?“ „Ehm..Kai, ich will ja jetzt nichts sagen, aber..nun ja. DU KENNST IHN ERST SEIT GESTERN!“ „Na und? Schon mal was von Liebe auf den ersten Blick gehört?“ „Kai! So was wie Liebe auf den ersten Blick gibt es nicht.“ „Ach ja, woher weißt du das so genau Tyson?“ „Keiner hat dich nach deiner Meinung gefragt, Blair!“ „Maul' meinen Freund nicht so an, ich sage ja auch nichts , wenn du was mit unserem Englischlehrer anfangen würdest!“ Mit großen Augen schaue ich ihn an. „Woher weißt du das!?“ Argh. Tyson! Erst denken dann reden. Er hat das doch nicht mal ernst gemeint. GAH! Super! Kai schaut mich mit offenem Mund an. Und Blair, dieser Bastard, grinst lüstern. „Ty, willst du mir vielleicht etwas beichten..so eine Kleinigkeit?“ „Das war nur ein Scherz – hehehe – als wenn ich was mit Blake anfangen würde.“ „Oh mein Gott! Du hast wirklich was mit unserem Lehrer! Du nennst ihn sogar beim Vornamen!“ Fuck! „Interessant Tyson. Für so was hätte ich dich nicht eingeschätzt.“ „Meine Güte, ich hab' wirklich nichts mit Herrn Carter.“ Böse funkle ich Liam an. Wieder dieser intensive Blick. Aber diesmal ist er anders. Irgendwie...traurig? Aber wieso? Müsste er nicht überglücklich sein? „Good morning boys and girls.“ “Da kommt ja dein Traumprinz.“ „Halt die Klappe Kai! Ich hab' nichts mit ihm.“ „Ja ja, rede dir das nur weiter ein. Ich sag's dir, wenn der dich nach der Stunde sprechen will. Ist es so was von klar, das ihr zusammen seid.“ Super. Ganz toll gemacht Tyson. Ey, manchmal bist du wirklich einfach zu dämlich. Die vierte, und somit einzige Stunde mit Blake, verging schnell, zu schnell. Den somit, kann ich Blake nicht mehr anstarren. Was wirklich durchaus schade ist. Als ich zum da bleiben aufgefordert werde, schauen mich Kai und Liam vielsagend an. Mit einem lautlosem 'Ich erkläre es dir später' gehe ich zum Pult. Kurz darauf sind wir alleine und mich umfangen zwei starke, muskulöse Arme. Die Tür wurde von dem letzten, also Liam, geschlossen. Wir haben also nichts zu befürchten. „Ich hab' dich vermisst.“ Sein Atem streicht beim Reden meinen Nacken. Eine Gänsehaut überzieht mich. „Ich dich auch.“ Ruckartig werde ich umgedreht und heiß treffen seine Lippen, meine. Ich liebe es ihn zu küssen. Er ist so erfahren. So intensiv. So leidenschaftlich. So, einfach er! Durch Luftmangel, müssen wir uns trennen. Ich hasse es ein Mensch zu sein. Ich wäre jetzt lieber ein Vampir. Das sind doch die Dinger, die nicht atmen müssen, oder? Ach egal! „Hast du heute Zeit?“ Fragend schauen mich zwei strahlend blaue Augen an. Rot werdend, wende ich mich ab. Mist, ich kann heute nicht. Ich treffe mich doch heute mit Kai. Aber ich will- Nein! Freundschaft geht über Liebe. „Tut mir Leid. Ich treffe mich heute mit Kai, eigentlich wollten wir das schon gestern machen. Aber na ja, er wollte Liam die Stadt zeigen.“ „Kann Kai denn nicht auch einen Tag lang alleine sein?“ Die Enttäuschung in seiner Stimme ist nicht zu überhören. Manno. Das ist echt gemein. Aber, tut mir leid. Freundschaft geht vor Liebe. „Blake, bitte. Ich kann ihn nicht versetzen -“ „Toll, er darf es, aber du nicht?! Wir haben uns gestern schon nicht getroffen!“ Zischend unterbricht er mich. „Blake, ich will mich nicht mit dir streiten. Bitte. Ich möchte heute nun mal was mit Kai machen. Wir können uns doch auch noch morgen treffen. Wir haben alle Zeit der Welt.“ „Das ist aber doof. Endlich konnte ich dich für mich gewinnen und jetzt hast du nicht mal Zeit für mich. Weißt du wie schwer das ist? Jemanden zu haben, aber trotzdem nicht in seiner Nähe sein zu können?“ Schmollend nimmt er die Arme vor die Brust und dreht sich zum Fenster. Süß. „Ich will ja jetzt nicht gehässig klingen, aber du warst gestern derjenige, der keine Zeit wegen einer Konferenz hatte. Nicht ich. Und heute hab' nun mal ich etwas vor. Und ja, ich kenne das Gefühl, schließlich bin ich ja in der gleichen Situation. Ich kann dich auch nicht in meiner Nähe haben.“ „Könntest du aber.“ „Blaaaake.“ „Ist ja gut. Los, geh in die Pause. Sonst werden die noch misstrauisch.“ „Du bist jetzt aber nicht sauer?“ Mit meinem Hundeblick schaue ich ihn an. Lächelnd nimmt er mich in den Arm und gibt mir einen kurzen, aber zärtlichen Kuss auf den Mund. „Wie könnte ich bei dir jemals sauer sein? Na los, geh schon.“ Unten angekommen, werde ich direkt von der Größten Quasselstrippe der Welt belagert. Kai. „Erzähl'!Erzähl'!Erzähl'!“ „Nervensäge. Was willst du hören.“ „Alles.“ Mit einem Glitzern, wirklich die glitzern.., in den Augen blickt mein bester Freund zu mir auf. Egal. Erzähle ich es ihm eben. Was hab' ich zu verlieren. Kai erzählt keinem was. Und Liam gehört jetzt, leider, auch zu uns. Bzw. zu Kai. Also erzähle ich ihnen kurzerhand alles, was gestern in der Pause passiert ist. Und das sogar ohne Unterbrechungen, herzlichen Glückwunsch Kai, das ist das erste Mal, dass du so etwas geleistet hast. „Oh mein Gott. Du und Herr Carter. Ey, ich wusste, dass der auf dich steht, ich wusste es!“ „Halt die Klappe Kai, das ist schon peinlich genug!“ „Liam, sag' doch auch mal was dazu.“ „Was soll ich dazu sagen Schatz? Herzlichen Glückwunsch Tyson?“ Grinsend schaut er zu mir rüber. Wieder diesen Hauch von Traurigkeit in den Augen. Was ist mit ihm los? „Alles okay bei dir Liam?“ „Klar! Was soll denn sein, Tyson?“ „Nenn' mich Ty, du gehörst jetzt zu uns.“ Zack. Kai klebt an meinem Hals. Warum dieses Mal? „Awwww! Du hast ihn akzeptiert! Danke!Danke!Danke.“ Die Augen verdrehend blicke ich zu Liam. Verzweifelnd lächelnd erwidert er meinen Blick. 'Was ist los' frage ich den neuen Freund Kais lautlos. Immer noch verzweifelnd lächelnd antwortet er ebenso lautlos. 'Ich liebe dich.' Erschrocken stoße ich Kai von mir und atme geräuschvoll ein. WAS ZUR HÖLLE! „Nein, nein, nein, nein, nein! Das darf nicht sein!“ „Was ist los Ty?“ „Nichts. Alles okay, ich hab' nur vergessen mein Zimmer aufzuräumen, meine Mum wird mich umbringen.“ „Man! Jag mir nicht so einen Schrecken ein!“ „Es tut mir leid.“ „Hö? Was tut dir Leid, Liam?“ Bitte? Es tut ihm Leid? Das ich nicht lache! Er verarscht meinen besten Freund. Dieser Bastard. „Bastard.“ „Tyson!“ „Ist doch wahr!“ Gereizt drehe ich mich um und gehe zur Raucherecke, wo ich auf Jacky und Scar treffe. „Oi, warum so gereizt Tiger?“ „Halt die Klappe Jack, oder du bist tot. Gib' mir einfach nur eine Zigarette.“ „Schnorrer.“ Das ist das einzige was er sagt, als er mir die Zigarette reicht und dann wirklich die Klappe hält. Scar schaut mich zweifelnd an. „Passt es dir nicht das Liam und Kai zusammen sind oder was?“ „Halt die Klappe!“ „Ist ja gut. Meine Fresse.“ Super. Jetzt bin ich nicht nur gereizt, sondern auch genervt. Egal, ich muss nur noch zwei Stunden überstehen und dann kann ich mich mit dem ganzen scheiß auseinander setzen. Ich muss heut' mit Kai darüber reden. Aber das verletzt ihn doch nur. Ach scheiße. Scheiß Blair Bastard. Ich hab' ja auch so nicht schon genug Probleme. 'Ich liebe dich' GAH! Geh' aus meinem Kopf. Die strömenden Schülermassen Richtung Gebäude, signalisieren mir, dass es zur 5. Stunde geklingelt hat. Und das auch noch neben Kai. Egal. Jetzt noch ignorieren und es dann auf Schlaflosigkeit schieben. Ganz einfach. Mal gucken, wie das Treffen wird. 'Ich liebe dich.' Und mal gucken, was das alles zu bedeuten hat. Mit gesenktem Kopf gehe ich zum Schulgebäude. Viel Spaß... ...in der Hölle. Das war's schon wieder. Hoffe, es hat uch gefreut. Bis nächste Woche. ^^ Lg Hikari Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Sooo. Es ist wieder Mittwoch, neues Kapitel! xD Blabla...erstmal danke @saspi für dein liebes Kommi. ^^ Hier! Ich hoffe deine Frage ist damit beantwortet. :P Das war's auch von mir. Hier das Kapitel. Jetzt gebetat!! Kapitel 3: Die Luft in dem Café ist stickig. Oder kommt es mir nur so vor? Ist die Atmosphäre, die hier herrscht, Schuld, weshalb mir das Atmen schwer fällt? Ist es mein Gefühlschaos? Kai bekommt von meiner inneren Unruhe nichts mit. Er ist vergnügt und das obwohl ich ihn die letzten beiden Stunden vollkommen ignoriert habe. Genüsslich trinkt er seinen Kakao. Süßes Gesöff. Welches auch vor mir steht...jedoch voll. Ich kriege einfach nichts runter, selbst mein absolutes Lieblingsgetränk nicht. Wie soll ich ihm bloß schonend beibringen, dass sein fester Freund, mich liebt? Oder denkt in mich verliebt zu sein. Ich mein', das kann doch nicht stimmen. Er kennt mich doch gerade zwei Tage, ZWEI Tage. Und jetzt, wenn das mit dem verliebt sein wahr ist, verarscht er auch noch meinen besten Freund. Das kann und will ich nicht akzeptieren! Ich muss ihn doch vor solchen dämlichen Idioten beschützen! „Hach! Ist das nicht herrlich? Ich bin verliebt, du bist verliebt, wir sind beide in einer glücklichen Beziehung. Und obwohl ich sauer auf dich sein sollte, weil du meinen Freund beleidigt hast und, weil du mich die letzten beiden Schulstunden komplett ignoriert hast, kann ich es nicht sein. Dafür bin ich einfach zu glücklich.“ Super.... Ich kann ihm doch nicht jetzt vor die Birne werfen, dass seine Beziehung -erstunken und erlogen ist. Das würde ihn zerstören. Ich hab' ihn doch noch nie so verliebt gesehen... Aber, wenn er es dann irgendwann von einem Anderen erfährt, wird er mich hassen. GAH! Was soll ich denn jetzt machen? „Ty? Hörst du mir überhaupt zu?“ Erschrocken fahre ich zusammen. „Sorry, was hast du gesagt?“ „Hast wahrscheinlich an Blake gedacht, hab' ich Recht? Na ja, dir sei verziehen. Ich habe dich gefragt, warum du eigentlich Liam schon wieder beleidigt hast? Ich dachte du magst ihn..schließlich darf dich nicht jeder Ty nennen.“ Oh oh... Brenzlige Situation... Was mach' ich denn jetzt? „Ähh....du...also das war so, weißt du...ich hab' ihn jetzt schon so oft Bastard genannt..ehm...es ist einfach sein Spitzname von mir für ihn.“ Das hast du ja ganz toll hingekriegt... Mach es doch noch überzeugter! Das wird er dir natürlich sofoooort abkaufen. Idiot. „Ty, verarschen kann ich mich alleine. Ich glaub' dir übrigens auch nicht, dass du mich von dir weggestoßen hast, nur weil du vergessen hast dein Zimmer aufzuräumen. Ich kenne dich, außerdem ist dein Zimmer IMMER aufgeräumt. Also was ist los? Ich dachte wir sind Freunde, da erzählt man sich doch alles.“ Traurig sieht mich mein bester Freund an. Dieser gemeine Typ. Er weiß genau, dass das bei mir zieht...aber ich kann ihm das doch jetzt nicht sagen. Manno, was mache ich denn jetzt? Am besten, ich sag' es ihm jetzt einfach. „Bitte hasse mich dafür nicht. Ich möchte dir nur ersparen, dass man dich weiterhin so verarscht und somit irgendwann verletzt.“ „Tyson, was ist los? Was willst du damit sagen?“ „Kai, Liam...er ist nicht in dich verliebt.“ „Was? Was erzählst du da? Natürlich ist er in mich verliebt! Sonst wäre er ja wohl kaum mit mir zusammen, oder?“ „Kai, bitte, hör' mir zu. Als ich ihm angeboten hatte, mich bei meinem Spitznamen zu nennen und du dich mir an den Hals geworfen hast, hat er so gequält gelächelt. Ich hab' ihn lautlos gefragt, ob etwas nicht in Ordnung sei und das einzige, was er erwidert war, 'Ich liebe dich.'“ Wütend steht Kai auf und schlägt die Hände auf den Tisch. „Bitte? Bist du jetzt total verrückt? Was soll das werden? Willst du mir meine Beziehung zerstören? Ich glaub' dir kein Wort! Kein einziges!“ Er glaubt mir nicht? Nicht dein Ernst! „Warum sollte ich lügen, was hätte ich denn davon?“ „Du bist eifersüchtig!“ Ich stehe jetzt ebenfalls sauer von meinem Sitzplatz auf. „Eifersüchtig? Auf was denn bitteschön?“ „Auf Liam vielleicht? Weil ich jetzt nicht mehr so viel Zeit mit dir verbringen kann? Und du deswegen MEINE Beziehung zerstören willst? „Hallo? Sag' mal geht’s noch? Ich bin ebenfalls in einer Beziehung falls dir das entgangen sein sollte. Ich habe somit auch nicht mehr immer nur Zeit für dich! Ich will dir lediglich nur helfen! Aber bitte, wenn du meine Hilfe nicht willst. Geh'! Geh' zu deinem ach so tollen neuen Freund. Er kann dir ja auch gleich deinen neuen BESTEN Freund ersetzen. Den diesen hast du soeben verloren!“ „Bitte, so jemanden wie dich will ich auch gar nicht als besten Freund haben! Wir sind fertig miteinander.“ Kai nimmt fluchtartig seine Jacke von Stuhl und rast förmlich aus der Tür hinaus. Mein Kakao ist kalt und leer. Kai hat ihn ausgetrunken gehabt. Aber nicht nur der Kakao, auch mein Herz ist kalt und leer, es schreit! Schreit nach seiner besseren Hälfte, die es soeben verloren hat. Und ein halbes Herz kann nicht lange überleben. Was habe ich nur angerichtet? Was hat Liam nur angerichtet!? „Ehm...entschuldigen Sie Sir.. aber geht es ihnen gut? Sie sehen so betrübt aus.“ Ich hebe meinen Kopf. Blicke in zwei große braune Augen. „Haben Sie sich stark mit ihrem Freund gestritten?“ Das kleine Mädchen schaut mich fragend an. Sie ist süß. „Nein. Wir hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit.“ „Sind Sie sich da sicher...ihr Freund sah ziemlich wütend aus, als er aus dem Café gestürmt ist.“ „Mach' dir darüber keine Kopf, Süße.“ „Ich bin nicht süß.“ „Entschuldigen Sie, haben sie ein kleines Mädchen gesehen? Etwa so groß, braune Augen und dunkelblonde Haare zu zwei Zöpfen gebunden?“ Diese Stimme kenne ich doch. Lächelnd hebe ich den Blick. „Blake.“ Oh ja, diesen kann ich jetzt gut gebrauchen. Überrascht schaut er zu mir rüber. Fängt an zu lächeln und kommt auf mich zu. „Cousin Blake!“ Lachend stürmt das kleine Fräulein auf Blake zu und springt in seine Arme. „Na meine Kleine? Wo warst du? Ich hab' mir Sorgen gemacht.“ „Tut mir Leid. Ich hab' mich verlaufen und bin dann einfach hier rein gegangen. Und dann bin ich auf diesen komischen Jungen gestoßen, der sich mit seinem Freund gestritten hat.“ Hallo?! Was heißt denn hier komische Jungen. Doofe... Sie ist also Blake‘s Cousine... „Na, du kennst ihn doch gar nicht. Er ist nämlich alles andere als ein komischer Junge. Das ist Tyson.“ Das Mädchen bekommt große Augen. Was ist denn jetzt los? Warum schaut sie so. Und fangen ihre Augen gerade an zu leuchten? „Dann, dann...dann ist das DER Tyson? Dein Tyson?“ „Genau. Mein Tyson.“ „Ehm..entschuldigt die kleine Unterbrechung...aber werde ich auch mal aufgeklärt?“ „Oh..du magst es nicht der Unwissende zu sein?“ „Ganz und gar nicht Blake!“ „Du hast aber ein kindischen Freund.“ „Du kleine-“ „Na! Das ist immer noch meine kleine Cousine.“ Grinsend streckt sie mir die Zunge raus. Diese kleine Bazille. Ich könnte sie... „Aber erbarmen wir dich. Also, ich hab' der kleinen, Mary, von dir erzählt. Und ja..sie ist ein schlaues Mädchen und wusste natürlich, das du dieser warst.“ Du hast ja auch meinen Namen genannt. Mary also. Hat das Monster also einen Namen. „Hallo Mary.“ „Wenn du meinem Blake weh tust, kriegst du es mit mir zu tun.“ „Ja, mich freut es auch dich kennen zu lernen.“ Und wie! Blöde Schnepfe. Hängt da an MEINEM Blake. Grrr.... „Na na, wer wird denn hier gleich streiten? Sind bei dir noch zwei Plätze frei?“ Für dich ja, aber diese kleine Bazille? „Natürlich. Setzt euch.“ „Danke.“ „Cousin Blake, wir wollten doch in den Zoo!“ Ach?! Hat er sich heute in der Schule nicht noch beschwert, weil ich mich mit Kai treffe und somit keine Zeit für ihn habe? Kai... Betrübt senke ich den Kopf. „Hey Sonnenschein, was ist los?“ Sonnenschein? Was ist das denn für ein Spitzname? Was ich mich außerdem frage, warum er keine Angst hat mit mir gesehen zu werden. Okay, jetzt mit seinem Lehrer in einem Café zu sitzen ist jetzt nicht ganz sooo schlimm, aber wenn er mich dann küssen will, was soll ich da denn machen? Kai. Kai. Kai. Verlass' mich nicht! „Tyson!“ „Was?“ Blake setzt Mary ab und kommt auf mich zu. Was ist denn jetzt los? Schnell schlängeln sich zwei starke Arme um mich. WAS ist hier los? „Scht...ganz ruhig...was ist denn los? Hmm? Nicht weinen.“ „Was?“ Hää...? Ich taste an meinem Gesicht. Tatsache. Ich weine. Ach du.... Warum weine ich. Kai. Kai. Kai. Kläglich fange ich an zu schluchzen. Egal, wie viele Leute hier sind. Egal, dass ich mich wie ein Kleinkind verhalte. Egal, wenn ich mich blamiere. Alles ist egal. Ich habe meinen besten Freund verloren. Wegen Liam. Schutz suchend kralle ich mich an Blake. „Halt' mich. Bitte. Ganz fest.“ „Ich bin da, ich bin da.“ Kai. Kai. Kai. „Kai!“ Augenblicklich verspannt sich Blake’s Körper. Die Arme drücken mich stärker. „Was ist passiert.“ Eine kleine Gestalt klammert sich an mein Bein. „Nicht weinen. Sonst muss ich auch gleich.“ Trotz der Situation muss ich lächeln. Süß. „Lass' uns zu mir gehen. Hier ist es doch ein bisschen zu öffentlich. Und dann erzählst du mir, was passiert ist. Okay?“ Hilflos nicke ich einfach. Zitternd hole ich mein Portmonee aus meiner hinteren Hosentasche. Eine Hand hält mich auf. „Ich mach' das schon.“ Schnell legt er 5,00€ auf den kleinen runden Tisch mit den zwei leeren Kakaotassen. Kai hat nicht bezahlt. Kai. Kai. „Magst du Kakao? Wenn wir bei mir sind kann ich dir einen machen.“ Kai. Ein weiterer Weinkrampf erfasst mich. „Scht. Ruhig. Wir gehen jetzt.“ Ich kann mich nicht mehr an den Weg erinnern, welchen wir gegangen sind. Ich weiß nur, dass ich plötzlich auf einer großen, weißen, weichen Couch sitze. Einen warmen Kakao in der Hand. Kai. Und eine Decke um meinem Körper geschlungen. „Mary? Wäre es schlimm, wenn wir heute nicht in den Zoo gehen?“ „Nein. Er ist jetzt wichtiger.“ „Danke.“ Meine Stimme ist krächzend. Er setzt sich links zu mir. Mary rechts. „Willst du mir jetzt erzählen, was in dem Café passiert ist? Schließlich wolltest du dich heute mit Kai treffen und da er nicht in diesem Café war...“ Kai. Ich reiße mich zusammen, um einen weiteren Weinkrampf zu verhindern. Warum? Verlass' mich nicht. Bitte. „Hey! Bleib' bei uns! Tyson. TYSON!“ Erschrocken zucke ich zusammen. „Was?“ „Erzähl' mir was vorgefallen ist. Es wird dir besser gehen.“ Kai. „Ich hab' mich mit Kai gestritten.“ Das hört sich so endgültig an. Kai. „Warum.“ Sanft, zärtlich, ein Hauch. Er nimmt sein Wasserglas und bringt es an die Lippen. „Wegen Liam. Er liebt mich.“ „Was?!“ Das Glas zersplittert in kleinste Teile. Mary springt erschrocken auf und fängt an zu weinen. Die Glassplitter dringen in seine Hand ein. Blut. Überall. „Das ist nicht dein Ernst. Sag' mir, dass das nicht dein Ernst ist.“ „Bitte. Bitte hör auf.“ „Womit? Dieser kleine Bastard sagt dir, dass er dich liebt!“ „Hör auf! SCHREI MICH NICHT AN!“ Hektisch atme ich ein und aus. Meine Hände zittern. Trinken. Jetzt. Die Tasse ist schnell geleert. „Hör verdammt nochmal auf zu trinken!“ Er schlägt mir die Tasse aus der Hand. Mary weint, schreit und läuft ins Schlafzimmer. „Ich kann das jetzt nicht. Tut mir leid.“ Er läuft davon, folgt Mary. Und zurück bleibt wieder eine leere Tasse. Ein leeres Herz. Keine Hoffnung. Am Boden zerstört. Warum? Warum gerade jetzt? Gestern noch auf Wolke Sieben. Alles glücklich voller Frieden. Und jetzt? Die Hoffnung zerstört. Ich bin allein. Furchtbar einsam. Enttäuscht von den Liebenden. Geliebt von der Sünde. Tut. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe eine Nummer zu wählen. Tut. Geh' ran, bitte. Tut. „Was?!“ „Kai, bitte.“ Meine Stimme, ein Krächzen. „Was willst du Tyson.“ „Kai, bitte. Du muss mir glauben. Verlass' mich nicht.“ Das atmen wird schwerer. Verlass' mich nicht. „Du bist ein so elender Lügner! Ich hab' mit Liam geredet! Was erzählst du für eine beschissene Scheiße?“ „Kai... -hah hah – bitte, ich sage die Wahrheit. Hör mir -“ Das Handy rutscht aus meinen Fingern. Die Augen schwer. „Ty, Tyson? Bist du noch dran? TYSON?!“ Die Dunkelheit umfängt mich. „Was hat er?“ „Er hatte einen Nervenzusammenbruch. Jedoch nichts Ernstes, er braucht jetzt jegliche Ruhe. Morgen wird er schon wieder auf den Beinen sein können.“ „Nichts Ernstes? Nichts Ernstes?! Hallo?! Mein bester Freund hatte einen Nervenzusammenbruch, den Ersten seit sechzehn Jahren!“ „Beruhigen Sie sich.“ „Grrr...ja ja.“ „Wenn etwas ist, rufen sie eine Schwester.“ „Mach' ich.“ Ich höre in der Ferne verzerrte Stimmen. Wer spricht da. Wo bin ich. Was mache ich hier? Ich hab' doch gerade noch mit Kai telefoniert. Kai. Kai. „Kai.“ Mein Hals tut weh. Er brennt beim Sprechen. Meine Stimme ist kraftlos und leise. So voller Verzweiflung. „Ich bin hier. Ich bin hier. Was machst du nur für Sachen? Was glaubst du was ich mir für Sorgen gemacht habe, als du plötzlich nicht mehr geantwortet hast.“ Eine warme Hand umschließt meine. „Tut mir leid.“ „Das muss dir doch nicht leid tun.“ „Nicht das. Es tut mir leid. Verlass' mich nicht. Ich will dich nicht verlieren. Ich hab' doch sonst niemanden.“ „Ty.“ Ich werde in eine sanfte Umarmung geschlossen. Meine Augen geschlossen. Tränen rinnen an meinen Wangen hinab. Als ich sie wieder öffne, blicke ich in zwei strahlend grüne Augen! Liam! „Was will dieser Bastard hier?“ „Tyson!“ „Er ist doch Schuld daran.“ „Tyson bitte, beruhige dich.“ „Ich will mich aber nicht beruhigen. Wegen dem – wegen dem, was ist überhaupt passiert?“ Man sieht Kai an, das er sich stark zusammenreißen muss, um nicht laut auf zu lachen. Danke. Sehr aufbauend. „Ja ja, lach' du nur.“ Idiot. „Sorry, du bist im Krankenhaus.“ „Ach? Nicht dein Ernst! Wäre mir gar nicht aufgefallen, ich hänge ja auch nicht an dieser komischen Maschine, die meine Herzfrequenzen misst oder liege in einem Bett..oder in einem weißen Zimmer.“ „GAH! Idiot!“ Grinsend schaue ich ihn an. „Und? Was ist passiert?“ „Du hattest einen Nervenzusammenbruch, hat uns jedenfalls der Arzt erzählt.“ „Was?“ „Sie wissen gar nicht, wie geschockt ich war, als ich Sie auf meinem Boden hab' liegen sehen. Einmal kurz in der Küche und schon liegen Sie bewusstlos auf dem Boden.“ Ein dunkelblonder Haarschopf kommt die Tür rein. Blake. Kai löst die Umarmung. „Dein Prinz ist da. Warum Siezt er dich?“ - flüstert er mir zu. Ich will ihn nicht sehen. Warum Siezt er mich? „Was machen Sie noch hier?“ Seine Hand ist verbunden. Kurz sehe ich Trauer in seinen Augen aufflackern, aber sein Blick wird schnell wieder sanft und zärtlich. „Ich kann doch nicht einfach meinen Nachhilfeschüler alleine lassen. Ich muss doch wissen, wie es um Sie steht. Ihre Eltern konnten die Ärzte nicht erreichen.“ „Sind auf einer Gala.“ „Ach so.“ „Sie glauben uns doch wohl nicht ernsthaft, dass wir ihnen jetzt das mit dem Nachhilfeschüler abkaufen.“ „Was soll Ich den sonst meinen?“ „Sie wissen es.“ „WAS?!“ „Blake, bitte. Kai ist mein bester Freund.“ Wütend schaut Blake zu Kai rüber. „Der dich nach einem Streit links liegen gelassen hat.“ „Genauso wie du.“ Kalt starren sich meine Augen in seine. Betreten senkt er den Kopf. „Es tut mir leid. Der Nervenzusammenbruch ist allein meine Schuld.“ Süß. Er will sich jetzt die ganze Schuld geben. „Nein. Ich bin einfach zu schwach.“ „Hör auf so was zu sagen!“ Erzürnend guckt mich Kai an. Ich schaue weg, zu Blake. „Ich will einen Kuss!“ Trotzig, wie ein Kind, verschränke ich die Arme. Mir egal. Will jetzt meinen Blake. Meinen Kuss. Lachend kommt er auf mich zu. „Mit dem größten Vergnügen.“ Weiche Lippen legen sich auf meine. Meine Augen geöffnet, blickend zu Liam. Er blickt weg. Enttäuschung. Wut auf sich selbst. Trauer. Angst. Die Augen sind die Spiegel der Seele. Sie lügen nicht. Liam liebt mich. Ohne Zweifel. Den Kuss genießend, schließe ich nun meine Lider. Erwidere den Kuss. Erst wegen Luftmangel lösen wir uns. „Ich liebe dich.“ Kalt streicht sein Atem meine Lippen. „Danke.“ Mehr kann ich nicht erwidern. Noch nicht. Irgendwann. Vielleicht. „Ihr seid ja sooo süß!“ Seufzend verdrehe ich die Augen. „Idiot.“ Liam verschwindet mit der Zeit. Muss auf Sally aufpassen. Meint er jedenfalls. Blake verschwindet auch kurze Zeit darauf. Widerwillig. Muss noch Tests korrigieren. Nach dem zweiten Schultag?! Krank. Somit sind Kai und ich alleine im Krankenzimmer. „Kai?“ „Hmm..?“ „Können wir den heutigen Tag vergessen? Bitte. Ich möchte einfach nicht mehr darüber nachdenken.“ „Ich weiß nicht ob wir das können. Du hast mir ziemlich viele komische Dinge an den Kopf geworfen. Ich mein' warum sagst du, dass Liam in dich verliebt ist?“ „Weil er es mir gesagt hat. Nicht laut, das nicht. Aber leise. Und diese Blicke, ist dir nie aufgefallen, wie er mich manchmal angestarrt hat? So intensiv?“ „Nein. Kann es nicht auch einfach sein, dass du dich vielleicht getäuscht hast?“ „Kai, ich bin nicht verrückt. Ich weiß, was er mir gesagt hat und ich weiß auch, dass er mich angestarrt hat. Ich will dir doch nicht deine Beziehung zerstören. Ich will einfach nicht, dass du verletzt wirst.“ „Schön und gut, aber ich hab' doch mit Liam darüber geredet. Und er sagt er liebt mich. Warum sollte er lügen?“ „Was weiß ich. Ist das jetzt nicht auch egal, wenn er dir sagt er liebt dich, gut. Soll mir recht sein, aber ich habe dich hiermit gewarnt, also sei bitte vorsichtig und lass dich nicht verletzen.“ „Ach Ty, ich bin ein großer Junge. Du solltest nicht immer den Beschützer spielen. Jetzt musst du sowieso in die Rolle des Beschützten schlüpfen. Ich glaub' nämlich nicht, dass Blake sich unterordnen lässt.“ Geschockt schaue ich ihn an. Darauf kann auch nur er kommen. Er schafft es aber auch immer wieder das Thema zu wechseln. Unfassbar. „So kenne ich dich.“ Lachend fallen wir uns in die Arme. „Lass' uns nie wieder streiten. Nie wieder.“ „Nein. Nie wieder.“ „Es tat so weh.“ „Ich will dich nie wieder in einem Krankenhaus besuchen kommen müssen.“ „Wirst du nicht. Wie bin ich überhaupt hierhergekommen?“ „Das du das nicht schon vorher gefragt hast. Also, Herr Carter, muss ich ihn eigentlich noch Herr Carter nennen, ach egal, jedenfalls, er hat dich hierher gebracht, als er dich bewusstlos aufgefunden hat, was ist eigentlich bei euch passiert? Ich schweife schon wieder ab, also..na ja er hat dich hierher gebracht, wo du halt auch direkt untersucht wurdest und dann wurden deine Eltern angerufen, welche aber nicht erreichbar waren und dann hat bei mir das Handy geklingelt und bin mit Liam direkt hierhin. Er war richtig besorgt um dich, obwohl du ihn vorher noch beleidigt hattest. Komisch. Boah...du weißt gar nicht, was für einen Schock ich bekommen habe, als man mir sagte du seist im Krankenhaus. Das war's im großen und ganzen.“ Liam war besorgt um mich? Das ist doch schon wieder ein Beweis. Ich mein, welcher Normal Sterbliche sorgt sich um Menschen, die er gerade mal zwei Tage kennt? Niemand! „Nun erzähl' erst mal, was bei euch beiden hübschen, bei ihm in der Wohnung passiert ist.“ Und die nächste halbe Stunde erzähle ich was vorgefallen war. „Wow, das er so aus tickt. Bist du sicher, dass es das Richtige war, sich für Herr Carter zu entscheiden? Ich mein, da ist wirklich ein ziemlicher Altersunterschied und dazu ist es auch noch illegal. Er ist dein Lehrer und gleich noch dazu, bist du noch minderjährig.“ „Hey, ich fusche nicht in deiner Beziehung und du machst das dann bitte auch nicht in meiner. Ich weiß schon was ich tue.“ Hoffe ich zu mindestens. „Ja ja, die Hauptsache ist doch sowieso, dass man glücklich ist. Und das bist du, oder?“ „Ja, das bin ich.“ Mein Mund verzieht sich zu einem Lächeln. Ich gähne. Müde. „Ich bin müde.“ Oh...dann schlafe, es ist sowieso schon ziemlich spät. Muss gleich nach Hause. Ich besucht dich morgen nach der Schule nochmal. Bye.“ „Bye Bye.“ Jetzt ist es wieder ruhig. Meine Augen werden schwerer. Blake soll jetzt hier sein. Mich küssen. Mich umarmen. Meine Augen schließen sich. Eine Gestalt wird deutlich. Dunkelblonde Haare, braune Augen. Blake. Er küsst mich. Schöne strahlend grüne Augen. Grün?! Moment mal. Liam! Augenblicklich öffne ich meine Augen wieder. Ich habe mir gerade vorgestellt, wie ich Liam küsse. Liam!! Mein Atem geht hektisch. Weg. Weg Gedanken! Los! Gott...scheiße. Ich hab' heute einfach zu viel erlebt. Ganz einfache Erklärung. Ich will Liam nicht küssen nein nein. Das war nur eine Kurzschlussreaktion. So. Ich werde jetzt wieder meine Augen schließen und mir Blake vorstellen. NICHT Liam. Gedacht, getan. Ein intensiver Blick. Grüne Augen. Mein Körper kribbelt. Die Augen fesselnd. Wunderschön. GAH! Seufzend öffne ich wieder meine Augen. Das war es wohl mit schlafen. Super. Wie kann ein einzelner Junge in nur zwei Tagen, ZWEI Tagen, so ein Gefühlschaos entwickeln, wie er es in seinem ganzem Leben noch nicht gehabt hatte? Kann mir das mal jemand beantworten? Ich sollte nicht an Liam denken. Sondern an Blake. Blake ist mein Partner nicht Liam. Aber ich wünschte es wäre so. GAH! Nein, nein, nein! Ich wünschte, es wäre nicht so. Nie und nimmer. Verdammt. War es vielleicht doch die falsche Entscheidung etwas mit Blake anzufangen? Aber...ich bin doch glücklich. Oder? Das war's auch schon. Wieder nicht so lang...-.-' Ach ja! Ich ziehe um. Und habe daher nächste Woche kein Internet, also nichts mit posten...Q_Q aber ich werd' aufjedenfall weiterschreiben. LG Hikari. :D Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Es ist wider Mittwoch! Und ich habe es geschafft. Hab doch schon früher Internet bekommen, als ich erwartet habe. Na ja, viel Spaß mit dem Kapitel. Kapitel 4 Den Rest der Woche, welche ich im Krankenhaus verbringen musste, vergeht relativ schnell. Kai hat mich jeden Tag besucht. Ohne Liam. Man sah Kai an, dass er deswegen etwas traurig war... Blair dieser Bastard. Spielt Kai einen auf liebevollen Freund vor, ist aber in Wirklichkeit eine kleine hinterhältige Ratte. Ich hab' mir das doch nicht eingebildet. Der Typ hat mir gesagt, dass er mich liebt. Was ich aber nicht so richtig verstehe, warum ist er mit Kai zusammen gekommen? Ich meine, keiner kann so hinterhältig sein. Er wird wohl nicht mit Kai zusammen gekommen sein, um an mich ran zu kommen? Oder? Ach was! So hinterhältig kann ein Mensch nicht sein. Vielleicht...hab' ich mir das wirklich nur eingebildet. Vielleicht...hab' ich einfach das Falsche in den Lippen gelesen. Aber warum hat er sich dafür entschuldigt?! GAH! Gehirn-kribbeln! „Hast du Kopfschmerzen?“ Blake. „Nein, alles okay.“ „Ach so, okay..war nur etwas besorgt, du hast deine Hände ja so komisch an den Kopf gedrückt.“ „Ehm..ja, es war nichts schlimmes..hab' gerade nur über etwas nach gedacht.“ „Ach so. Wo ist eigentlich Kai? Er hat dich doch die ganze Woche lang besucht gehabt.“ „Er kann heute nicht kommen.“ Worüber er sich auch riesige Vorwürfe macht... Aber seine Mum hat Theater gemacht...er wäre schließlich die ganze Woche kaum zu Hause gewesen. Was er auch eigentlich war. Er war schließlich bei mir. „Ach so.“ Also irgendwas ist los zwischen uns. „Also irgendwas ist los zwischen uns.“ Wow! Er kann Gedankenlesen. „Das hab' ich mir auch gerade gedacht. Also, was ist los?“ „Das frag' ich dich Sonnenschein. Du bist seit dem Nervenzusammenbruch so komisch. Nicht ich.“ Vielleicht liegt es wirklich an mir. Mir kreist halt zur Zeit einfach zu viel in meinem Kopf herum. „Ist es wegen deinen Eltern?“ „Was?“ Was hat das denn jetzt mit meinen Eltern zu tun? Okay, ich weiß..ich kriege zu Haue mächtig Ärger, weil ich im Krankenhaus war, aber das kann er doch nicht wissen. „Ich meine, es kann schlimm sein, wenn einen die Eltern nicht mal im Krankenhaus besuchen kommen.“ „Ach das meinst du.“ „Was soll ich den bitteschön sonst meinen?“, fragend sieht Blake mich an. Tyson. Erst denken dann reden. Das weißt du doch! „Nichts, nichts. Aber doch..schon, es ist komisch, dass einem die Eltern nicht besuchen kommen.“ Einfach mal zustimmen. „Ah ja...warum kommen sie dich nicht besuchen?“ „Na ja, sie haben einfach viel zu tun. Ich nehme es ihnen auch nicht übel.“ Wirklich nicht. Ich bin es gewöhnt. „Aber können sie sich nicht wenigstens einen kleinen Moment frei nehmen um ihren eigenen und sogar einzigen – war doch richtig so, oder? - Sohn besuchen kommen?“ „Anscheinend nicht. Ich nehme es ihnen auch nicht übel. Ich meine, sie kümmern sich ja immer um mich und müssen nun mal das Geld verdienen. Ich verstehe das schon.“ „Du blockst ab.“ „Tue ich nicht.“ „Tust du doch, du willst irgendwas verheimlichen. Nur was?“ „Ich will nichts verheimlichen.“ Themawechsel. THEMAWECHSEL! „Du bist immer verdammt ängstlich, wenn du eine schlechte Note, was bei dir heißt, schlechter als zwei minus, bekommst. Zuckst zusammen, wenn man dich auf deine Eltern anspricht, gerade, als wir angefangen haben, auch. Ich hab' Blessuren an deinen Handgelenken gesehen.“ Bitte nicht. Bitte nicht. „Es ist nur eine Vermutung. Und raste bitte nicht aus, wenn ich das jetzt offen sage...aber...wirst du von deinem Vater geschlagen?“ „Nein.“ „Tyson, bitte lüge mich nicht an. So was kommt doch nicht von selbst. Also, wirst du von deinem Vater geschlagen, wenn nicht sogar missbraucht?“ „Nein! Nein! NEIN!“ Zittrig ziehe ich die Krankenbettdecke enger um mich. Hör' auf! „Tyson. Beruhige dich. Bitte. Tyson, Tyson!“ Blake’s Stimme ist leise. Kaum zu hören. Etwas schüttelt mich. Hol' mich aus diesem Loch. Bitte. „Sonnenschein, es tut mir Leid. Komm' wieder zu mir zurück. Hey! Tyson! Ich hab es nicht so gemeint!“ „Sprich' mich darauf bitte nie wieder an, bitte.“ Meine Stimme ist heiser und kraftlos. „Mach' ich.“ Sanft nimmt er mich in den Arm. Mein Blake. Leicht erwidere ich seine Umarmung. „Tut mir leid. Ich hab' das nicht gewollt.“ „Ist schon gut. Aber lass' uns dieses Thema einfach vergessen. Ich werde nicht von meinem Vater geschlagen. Er ist lediglich streng und mag es einfach nicht, wenn ich ins Krankenhaus muss. Er findet, dass nur Weicheier ins Krankenhaus müssen.“ Dass ich es nach so einer Aktion immer noch schaffe so leicht zu lügen, ohne dabei auch noch rot zu werden. Ich bin hinterhältig. Und falsch. Aber das war die einzige Lösung. Ich wüsste nicht, was ich machen würde, wenn Blake herausfinden würde, dass mein Dad mich wirklich schlägt. Was wäre das für ein Skandal? Richter James Sullivan misshandelt Sohn. Alle sind schockiert. Da wäre nicht nur sein Ruf tot. Sondern auch ich. Hundertprozentig. „Es war auch nur eine Vermutung, ich hab' mir einfach Sorgen um dich gemacht. Ich wollte dich nicht verletzen.“ „Hast du nicht.“ Nicht viel. Langsam löst er sich von mir und setzt sich wieder normal auf den Stuhl, der neben meinem Bett steht. Kurz blickt er auf seine Armbanduhr. „Mist!“ Vor sich her fluchend, nimmt er seine Jacke von der Stuhllehne und zieht sie sich über. „Es tut mir leid. Ich hab' Mary versprochen mit ihr noch in den Zoo zu gehen. Das ist ja leider ins Wasser gefallen, seid du im Krankenhaus bist, aber sie war deswegen so enttäuscht, dass ich zugesagt habe heute mit ihr hinzugehen. Ich hoffe das ist kein Problem.“ „Ach was. Mach' was mit Mary, ich mag die Kleine und sie soll nicht wegen mir auf ihren Zoobesuch verzichten müssen.“ „Du bist mir also wirklich nicht böse?“ „Nein! Und jetzt geh' und lass Mary nicht noch länger warten! So wie du gerade herum geflucht hast, bist du bereits zu spät.“ „Weswegen ich gleich auch noch einen auf den Latz bekommen werde. Okay, dann Tschüss.“ Er gibt mir schnell einen kurzen, zärtlichen Kuss. „Ich liebe dich.“ „Na los jetzt.“ Ich kann es nicht erwidern. Es geht einfach nicht. Noch nicht? Oder überhaupt? Argh..Gehirn-Kribbeln Schnell ist Blake aus der Tür verschwunden. Und ich bin allein. Jedoch nicht sehr lange, da gerade die Tür zu meinem Zimmer klopft. Wer das wohl sein wird? Kai kann es nicht sein. Scar besucht mich nicht. Sie hasst Krankenhäuser. Jack ist selber mit einer schweren Grippe im Bett. Haha! Loser. Sagt der Richtige... Hehe.. Blake ist gerade verschwunden, hat auch nichts vergessen. Es könnten ja nur meine Eltern sein...klaaaar natürlich! Meine Eltern kommen mich im Krankenhaus besuchen. Wer es glaubt... Hmm...die Ärzte und Krankenschwester klopfen nicht. Aber wer kann es sonst sein? Egal. „Herein?“ Langsam öffnet sich die Tür und ein Haarschopf kommt zum Vorschein. NEIN! Oh nein! Was macht dieser Bastard hier?! „Liam!“ Wütend schaue ich ihn an. „Was machst du hier? Ich will dich hier nicht sehen!“ „Jetzt bleib' mal ruhig Ty.“ „Nenn' mich nicht Ty!“ „Du hast es mir doch angeboten.“ „Ja, als Freund! Nicht als hinterhältiger Bastard!“ „Tyson, bitte.“ „Nichts Tyson! Du Bastard! Du verletzt mit diesem ganzen Scheiß meinen besten Freund! Und ich hätte beinahe Kai verloren durch diese Scheiße!“ „Es tut mir leid.“ „Ja, klar. Das sieht man! Du hast Kai eingeredet, dass du ihn liebst und ich mir das nur eingebildet habe.“ „Es tut mir leid.“ „Das bringt mir aber nichts! Verschwinde, lass mich in Ruhe!“ „Ich liebe dich.“ „Verdammt! Ich will das nicht hören! Und halte dich gefälligst von meinem besten Freund fern!“ „Das kann ich nicht.“ „Ich hasse dich.“ „Tyson.“ Ich will das nicht hören. Bitte verschwinde einfach. Bitte. „Verschwinde endlich.“ Ich kann nicht mehr. Das ist zu viel. Warum tut er das Kai an? Und das ist alles nur meine Schuld. Und Kai glaubt mir nicht. Erschöpft lasse ich mich tiefer in die Kissen gleiten. „Das kann ich nicht. Ich kann jetzt nicht einfach so verschwinden.“ Er kommt auf mich zu. „Gott, verschwinde endlich.. Was willst du eigentlich von mir?“ „Ich liebe dich.“ „Hör auf das zu sagen!“ „Ich liebe dich.“ „Warum, warum liebst du mich? Du kennst mich doch nicht einmal.“ „Das nicht, aber das, was ich von dir schon erfahren durfte liebe ich.“ „So bin ich aber nicht.“ Das ist nur eine einfache Maske von vielen. Mehr nicht. „Du wirst dich aber nicht im Grundwesen ändern. Und das, liebe ich.“ „Bastard. Du verletzt Kai damit.“ „Es geht nicht anders.“ „Doch geht es, du machst es dir nur schwer. Ich hasse dich.“ Bei dem letzten Satz zuckt er zusammen. Schmerz ist in seinen Augen zu sehen. Ich bedeute ihm wirklich etwas. Warum verzapft er so einen Scheiß? „Das tut weh.“ „Du verletzt unbewusst auch. Nämlich Kai. Wenn er irgendwann erfährt - „ „Er wird es aber nicht erfahren.“ „Ich hasse dich.“ „Tust du nicht.“ Ja, er hat Recht, ich hasse ihn nicht. Aber ich würde es wollen. Er ist im ganzen eigentlich nett. Ein Bastard, weil er Kai so hinter tückisch verletzt, ihn seine Liebe – die er für mich anscheinend empfindet – vorspielt. Aber dennoch so hilfsbereit, nie unfreundlich und immer zuvorkommend. Die Mädchen liegen ihm zu Füßen, die Jungen respektieren und schätzen ihn. Er könnte perfekt sein. Und doch ist er es nicht. Aber das, ist niemand. Deswegen kann ich ihn nicht hassen. Selbst wenn ich wollte. Obwohl ich weiß, dass er ein Bastard ist. Er ist so liebenswürdig zu Kai, er liebt ihn zwar nicht, aber er respektiert ihn und akzeptiert seine Liebe. „Doch tue ich.“ Aber ich muss diese Lüge aufrecht erhalten. „Nein. Das kann ich auch ganz leicht beweisen.“ „Was hast du vor?“ Was zum Teufel hat er vor? Liam kommt langsam auf mich zu, kommt rechts vor meinem Bett zum stehen. „Einen Grund, damit du mich wirklich hassen, aber auch gleichzeitig mich nicht vergessen kannst. Ich werde es nicht bereuen. Und ich werde mich auch nicht entschuldigen.“ Er wird doch nicht wirklich das tun, was ich denke, oder? Nein. So ein Arsch ist selbst er nicht. Aber... „Ich werde schreien! Ich werde nach den Schwestern rufen!“ „Na ja, schreien wirst du, hoffe ich jedenfalls, aber nicht nach den Schwestern. Das werde ich verhindern zu wissen.“ Liam geht zur Tür und schließt ab. Warum zum Teufel hat ein Krankenzimmer einen Schlüssel? Man könnte was weiß ich mit ihm anstellen! DAS! Ist das beste Beispiel! Vor allem aber, der Schlüssel steckte vorher da noch nicht drin! Woher kommt der her? „Ach ja, es ist schon toll, wenn sein Onkel Chefarzt ist.“ Dieses Aas. Ich hasse ihn. „Fick dich.“ „Na na, nicht so vulgär. Aber du hast Recht, ich werde „ficken“, jedoch nicht mich.“ „Wenn du mich auch nur einmal anfasst. Ich schwöre dir, du wirst den morgigen Tag nicht mehr erleben.“ „Das werden wir ja sehen.“ Ich will zum Schwester-Ruf-Fernbedingung - keine Ahnung wie das Teil wirklich heißt – greifen, werde aber von einer starken, weichen Hand abgehalten. „Wir wollen doch nicht die Schwestern nerven, oder Tyson?“ „Fresse du verdammter Bastard.“ Flink fasst mich Liam an meinen beiden Handgelenken und hält sie mit einer Hand fest. Aus seiner hinteren Tasche holt er ein Verband raus. „Ich steh' nicht auf Fesselspielchen!“, wütend zische ich ihm den Satz zu. „Es kann ganz amüsant sein. Und ich möchte einfach nur vermeiden, dass du mir meine Augen auskratzt.“ Ich blicke kurz in die strahlend hellgrünen Augen. „Sind das eigentlich Kontaktlinsen? Keiner kann solche beeindruckenden hellen Augen besitzen.“ Von meinem Satz aus dem Konzept gebracht, lässt er meine Handgelenke los. „War das gerade ein Kompliment für meine Augen?“ „Nein.“ Verdammt. Ich bin echt kein Denker... GAH! Idiot. Mir innerlich vor die Stirn schlagend merke ich, dass ich frei bin und versuche so schnell wie möglich von meinem Krankenbett aufzustehen. Leider kommt mir Liam zu vor und drückt mich wieder bestimmt auf das Bett. Mit Händen und Füßen versuche ich mich zu währen. Erfolglos. „Es bringt dir nichts dich zu wehren, ich bin stärker als du.“ „Ich hasse dich.“ „Tust du nicht.“ „Verdammter Bastard.“ „Ich liebe dich auch.“ GAH! Gott, wenn es dich gibt, hol' mich hier raus. Kurz darauf bin ich mit meinen Handgelenken am Bettgestell gefesselt und ihm somit beinahe schutzlos ausgeliefert. Wie gesagt, beinahe. Mit meinen Füßen probiere ich ihm in den Magen zu treten. …. Arsch! Warum muss er nur so flink sein? „Ich kann mich nicht zurückhalten.“ Bitte nicht. Gepeinigt schließe ich die Augen. Ich bin ihm ausgeliefert. Vollkommen. Ohne Schutz. Warme Lippen legen sich auf meine. Bewegen sich. Tränen schießen mir in die Augen. Schleichen sich quälend langsam meine Wangen hinunter. Bitte. Bitte hör auf. Ich will das nicht. Er löst sich. Ich öffne die Augen. Trauer trifft Verzweiflung. Blau trifft Grün. „Warum?“ Tränen laufen jetzt ungehindert meinem Gesicht entlang. Unaufhaltsam. Zärtlich streicht er mit seinem Daumen die Nässe weg. „Ich hab' gesagt, dass ich mich nicht entschuldigen werde. Und doch muss ich es trotzdem tun. Es tut mir so aufrichtig leid. Bitte verzeih' mir! Hasse mich nicht. Aber ich kann jetzt nicht aufhören.“ „Warum? Warum tust du mir das an. Hab' ich nicht genug gelitten. Willst du mich jetzt auch noch zerbrechen?“ Erschrocken weicht er von mir zurück. „Was hat man dir angetan, deine Augen! So unendlich leer, voller Trauer voller Schmerz. Durchzogen von tiefer Verzweiflung. Sehnsucht, nach Liebe und Zärtlichkeit. Hoffnung, auf ein besseres Leben. Was tut man dir an?“ „Liebst du mich?“ Es wird schwarz um mich. Wo bin ich? Bilder dringen in mein Gedächtnis, Bilder, welche ich schon längst vergessen wollte. Verdrängt habe. Sie kommen hoch. Alle! Mach' das es aufhört. Liebe! Ich brauch' Liebe! „Liebst du mich?“ „Tyson, komm' schon du machst mir Angst, bitte. Komm' zu dir.“ „Liebst du mich. Beantworte meine Frage!“ Liam. Seine Stimme ist verzerrt. Weit weg. Und doch so klar hörbar. Er ist hier. Hier im Dunkeln. Er hilft mir hier raus. „Ja, ja ich liebe dich.“ „Nimm' mich.“ „Was?!“ „Nimm' mich, lass' mich vergessen.“ „Tyson -“ „NIMM' MICH!“ Ich sehe ein dunkle Silhouette. Tränen laufen ihre Wangen hinab. Bin ich das? Ich greife nach ihr. Nein, ich bin das nicht. Ihr Mund bewegt sich. Ich höre Liam Stimme. „Es tut mir so leid.“ „Warum weinst du.“ „Weil es so weh tut.“ „Liam. Küss mich.“ Er antwortet nicht mehr. Küsst mich. Innig, zärtlich, leidenschaftlich. Es wird heller. Warme Hände verirren sich unter meinem T-Shirt. Streicheln mich. Erregt keuche ich auf. „Ich liebe dich.“ Dejá vu. Blake. Ich betrüge ihn. Hintergehe Kai. Augenblicklich verkrampfe ich. „Kai! Blake! Liam, ich kann-“ „Konzentriere dich nur auf mich.“ Er streicht mein T-Shirt über meinen Kopf, an den Handgelenken stoppt er, kommt nicht weiter. Stört sich nicht weiter daran. Er streicht mit seiner Zunge über meine erregten Brustwarze. Knabbert daran. Leckt entschuldigend darüber. „Liam.“ Unruhig wälze ich mich hin und her. Leicht fährt er mit seinen Händen über meine Seiten. Kommt am Bund meiner Boxershorts zum stehen. Gleitet ihn entlang. „Liam.“ „Es tut mir so leid. Hasse mich nicht.“ Etwas kaltes, nasses tropft auf meine Brust.“ Schwerfällig öffne ich einen Spalt meine Augen. Tränen. Unzählige Tränen. „Liam.“ „Hasse mich nicht.“ Stöhnend werfe ich mein Kopf in den Nacken. „Oh Gott, hör nicht auf.“ Er bewegt seine Hand. Rauf, runter, rauf, runter. Mal schneller, mal langsamer. „Liam. Liam. Liam.“ Es ist falsch. So unendlich falsch. Doch... Ich kann nicht aufhören. So begehrlich. So befriedigend. „Liam, ich ko-“ Er stoppt. „Du darfst nicht kommen. Noch nicht.“ „Sadist.“ Sein Glocken gleiches Lachen erklingt kurz. Mit beiden Händen greift er nach meiner Unterwäsche, entledigt sie mir. Beschämend schließe ich die Augen. Er starrt. Das spüre ich. „Hör auf so zu starren.“ „Du bist so wunderschön.“ Überrascht weiten sich meine Augen. Was?! Das kam jetzt plötzlich. Damit habe ich jetzt nicht gerechnet. „Es wird etwas wehtun. Entspann' dich.“ „Zieh' dein Hemd aus, und deine Hose. Es fühlt sich falsch an.“ Er gehorcht. Kurz bevor er seine Hose aus dem Bett fallen lässt, holt er eine Tube – aus seiner anderen Hinterem Tasche – heraus. Gleitgel. Hektisch fange ich an zu atmen. Es wird ernst. Will ich das? Ja. Nein. Ja. Nein. JA! „Nimm' mich.“ „Das werde ich.“ Er verteilt das Gel großzügig auf zwei Finger. Es wird Ernst. Bin ich dazu bereit? Vor Kälte zucke ich zurück. „Kalt?“ „Du hättest mich warnen können.“ „Dann wäre es aber nicht so lustig gewesen.“ „Blödmann. Mach' endlich.“ Bevor ich es mir doch noch anders überlege. „Wie ungeduldig.“ Gierig greift er wieder nach meiner Schaft, bewegt seine Hand in gleichmäßigen Bewegungen. „Entspann' dich.“ Mein Atem geht schnell. Das Adrenalin strömt in Mengen durch mein Körper. Wieder gleitet er mit seinen kalten Finger über meine Rosette. Drückt leicht dagegen. „Entspann' dich.“ Ich atme einmal kurz durch. „Mach' schon.“ Wieder ertönt ein kurzes Kichern. Idiot. Langsam dringt er mit dem ersten Finger in mich ein. Ich verkrampfe. „Entspann' dich, es wird besser.“ Das sagt er so leicht! Gnn..das tut weh! „Wenn du dich weiterhin so verkrampfst, wird es nur noch mehr weh tun.“ „Ja, ja.“ Langsam gewöhne ich mich daran und er bewegt langsam seinen Finger. Gott, fühlt sich das komisch an. Nicht unangenehm. Aber ich hab' schon besseres gefühlt. „Ich nehme einen Zweiten dazu.“ „Mach' was du willst.“ Wieder verkrampfe ich, als er einen zweiten einführt. Diesmal gewöhne ich mich schneller daran. Er macht Scheren Bewegungen um mich zu weiten. Erregt stöhne ich. Werfe meinen Kopf in den Nacken. Kralle mich in das Verband um meinen Handgelenken. Ich keuche. Wieder und wieder. WAS WAR DAS?! „Gefunden.“ „Oh Gott. Was zum Teufel war DAS?!“ Liam beugt sich über mich, schwebt vor meinem Gesicht. „Dein Lustpunkt.“ Zärtlich legt er seine Lippen auf meine. Bittet mit seiner Zunge um Einlass. Ich gewähre. Ein heißer Zungenkuss entsteht. Jetzt höre auch ich ihn das erste Mal keuchen. Und was für ein keuchen. Ich will mehr davon. Wegen Luftmangel müssen wir uns lösen. Er macht weiterhin Scheren Bewegungen. Trifft wieder den Punkt. Lässt mich Sterne sehen. Er hört auf, lässt seine Finger raus gleiten. „Bist du bereit?“ „Gott, nimm' mich.“ „Liebend gern. Ich liebe dich.“ Gequält schließe ich die Augen. Sag' das nicht. Bitte. Er packt mich an meinen Hüften. Ich spüre sein erigiertes Glied an meinem Muskelring. Er drückt sich leicht vor. Verdammt. Das ist doch „etwas“ größer als die zwei Finger. Ich verkrampfe. Muss mich daran gewöhnen. „Ruhig. Entspann' dich. Es wird dir gefallen.“ Das bezweifle ich nicht. Ich atme kurz durch. Probiere mich zu entkrampfen. Es klappt. Er drückt sich weiter rein. Als er vollkommen in mir ist, stoppt er. „Alles okay? Ich will dir nicht wehtun.“ Als wenn er aufgehört hätte, wenn ich das gesagt hätte. „Keine Sorge, alles okay.“, ich spreche gepresst. Es zwickt „etwas“. Aber ich hab' durchaus schon Schlimmeres erlebt. Also, keine Sorge. „Wirklich?“ „Gott, mach' jetzt. Ich hab' nicht ewig Zeit.“ Und meine Zeit zum realisieren hat sich auch sehr verlangsamt. Er fängt an sich zu bewegen. Stößt langsam vor und zurück. Wird schneller. Trifft meine Prostata. Wieder kralle ich mich in meine „Fesseln“. Ich will ihn anfassen. „Mach' mich los.“ „Wieso.“ - er keucht, stöhnt. „Du bist eng. So eng.“ Peinlich berührt schließe ich meine Augen. GAH! Er soll so etwas nicht sagen. Wie peinlich. „Wieso? Damit du mich schlagen kannst?“ Immer wieder stößt er zu, schneller, härter, tiefer. Jedes Mal, trifft er meinen Lustpunkt. Bringt mich zur Besinnungslosigkeit. „Ich will dich anfassen. Bitte.“ Ich bewege meine Hüfte. Bringe ihn damit zum stöhnen. Erregt schaut er mich an. Ich setze einen verführenden Blick auf. „Sadist.“ Ich lächle. Seine Hände gleiten von meinen Hüften zu den Seiten, meine Schultern, Mein Gesicht. Er küsst mich. Seine Hände kommen an meinen Handgelenken an. Öffnen den Verband. Meine Hände werden durchblutet. Gierig schlinge ich meine Arme um seinen Nacken. Küsse ihm. Leidenschaftlich. Er erwidert. Bewegt sich wieder. Er legt eine Hand um meine Schaft. Bewegt sie. Ich kralle mich in seinen Rücken. Hinterlasse rote Striemen. Beiße leicht in seinen Nacken. Bringe ihn wieder zum Stöhnen. Lecke entschuldigend darüber. Sauge. Hinterlasse einen Knutschfleck. Er gehört mir. Tut mir Leid Kai. „Was soll Kai denken?“ - seine Stimme ist ein Hauch, so erschöpft. „Jetzt nicht. Lass' uns vergessen.“ Wir reden nicht mehr. Lassen uns von unserer Lust lenken. Lassen unser Verlangen denken. Ich merke, wie ich immer schneller zu meinem Höhepunkt komme. „Liam. Ich ko-“ Er wird schneller. Seine Hand erhöht sein Tempo. Er dringt tiefer in mich ein. „Liam!!“ Ich komme. Alles zieht sich zusammen. Nach zwei weiteren schafft es auch Liam über die Klippe. Erschöpft lehnt er sich gegen meine Brust. Unser Atem geht schnell. Ausgepowert. „Es tut mir leid.“ „Verschwinde.“ Wie eine Lawine übernimmt die Erkenntnis und die Vernunft meinen Verstand. Kai. Blake. Falsch. Hinterhältig. Falsch. Blake. Kai. Kai. Liam. Hass. Verachtung. Liebe? „Verschwinde.“ Meine Augen fangen an zu brennen. „Verschwinde, Bastard. Ich will dich nicht sehen. Nie wieder.“ „Es tut mir leid. So leid.“ „Geh' weg. Lass' mich allein.“ Meine Wangen werden nass. Ich weine. Ich habe heute schon oft geweint. Zu oft. Das erste Mal, seit sechs Jahren. Zittern schlinge ich meine Decke um meinen Körper. Liam zieht sich seine Klamotten an. Langsam. Auch ihm laufen Tränen über das Gesicht. „Warum?“ „Es tut mir leid.“ Er geht zur Tür. „Warum?“ „Ich liebe dich.“ ICH WILL DAS NICHT HÖREN! „Verschwinde.“ Er dreht den Schlüssel um, öffnet die Tür. Geht raus. Dreht sich zu mir um. „Du warst mein erstes.“ Mit diesem Satz schließt er die Tür. Er ist weg. Einfach so. „Du auch.“ Die Stille erdrückt mich. Weitere Tränen laufen meinem Gesicht entlang. Ziehe meine Decke noch enger um meinen Körper. Ich kann es nicht bereuen. Ich kann es nicht. Ich hab' mit gemacht. Kai betrogen. Blake betrogen. Ich bin der schlechteste Mensch der Welt. Ich lege mich nun ganz in mein Bett. Schlafen. Ich will schlafen. Die Tür geht auf. „Es tut mir leid.“ „Ich könnte Sie anzeigen.“ „Das weiß ich.“ „Warum haben Sie ihrem Neffen den Schlüssel gegeben?“ „Er liebt Sie.“ „Das tut er nicht! Er kennt mich nicht.“ „Das vielleicht schon, aber ich habe ihn noch nie so erlebt. Er war so glücklich, seine Augen haben richtig gestrahlt, als er uns von Ihnen erzählt hat. Und war so betrübt. Hat gelitten, als er uns mitteilte, dass sie ihn anscheinend nicht mögen.“ „Er verarscht meinen besten Freund. Das ist ein Grund zum hassen.“ „Sie mögen ihren besten Freund, möchten, dass er glücklich wird. Und dies ist er mit Liam. Er möchte Sie glücklich sehen.“ „Ich wäre aber glücklicher, wenn er Kai nicht so hintergehen würde. Und jetzt hab' ich ihn selbst hintergangen. Ich bin ein Monster.“ „Nein, nur menschlich.“ „Seien Sie still, das ist alles nur Ihre schuld!“ „Es tut mir leid.“ „Wann kann ich gehen?“ „Ich wollte es Ihnen gerade mitteilen. Sie dürfen gehen. Wir haben ihre Eltern schon informiert.“ „Gehen sie raus. Ich muss mich anziehen.“ Ich verabschiede mich nicht. Gehe einfach so nach Hause. Vor unserer Haustür sehe ich das Auto meines Vaters. Warum ist er schon zu Hause? Er müsste eigentlich noch in der Kanzlei sein. Ich trete durch die Tür, ziehe meine Schuhe aus und richte mich auf. Ich sehe nur kurz einen Schatten, bevor mein Kopf mit voller Wucht zur Seite fliegt. Meine Lippe platzt auf. Blutet. Meine Gesichtshälfte brennt. Wird heiß. Errötet. Das wird blau. Verdammt. „Nervenzusammenbruch? Einen verdammten Nervenzusammenbruch? Wie erbärmlich bist du? Ich bin das Gespött der Kanzlei! Weißt du eigentlich wie peinlich das ist?“ „Es tut mir leid.“ „Geh' auf dein Zimmer.“ „Vater-“ „Ich habe gesagt geh in dein Zimmer!“ Er packt mich grob am Arm, zieht mich mit sich nach oben Richtung Zimmer. Im Blickwinkel sehe ich meine Mutter. Sie hat die Augen abgewendet. Lässt es zu. Tut nichts dagegen. Geht in die Küche. Danke. Vielen Dank. Ich werde in mein Zimmer geschubst. Lande auf dem Boden. „Abschaum.“ Ich stehe schnell auf. Will zur Tür. Der Schlüssel wird umgedreht. Ich bin eingesperrt. Ich klopfe, laut! „Lass' mich raus.“ „Das soll dir eine Lehre sein. Ich will dich bis morgen früh nicht mehr sehen.“ „Bitte.“ „Jetzt bettelst du auch noch. Und so was ist mein Sohn. Erbärmlich.“ Seine Schritte entfernen sich. Ich rutsche zu Boden. Bitte. Lass' mich raus. Meine Lippe blutet weiterhin. Vermischt sich mit meinen Tränen. Warum? Warum muss das alles passieren? Das Paradies, ein Schein. Die Hölle, die Wahrheit. Im Bett lasse ich den Tag Revue passieren. Krankenhaus. Blake. Liam. Zu Hause. Mein Vater. Eingeschlossen. Es tut mir so leid Kai. So leid. Blake, verzeih' mir. Liam. Warum? Warum hast du das gemacht? Willst du mich wirklich brechen? Liebst du mich? Vater? Hasst du mich? Liebst du mich? Warum bin ich nur so verabscheuungswürdig? Ich bin hungrig. Komme hier nicht weg. Hunger weiter. Mein Digitalwecker zeigt 22:34 Uhr an. Er ist auf sieben Uhr gestellt. Schlafen. Ich brauch' Ruhe. Ich schließe langsam die Augen. Sehe Liam. Wie er mich küsst, mich streichelt, mich verwöhnt, mit mir schläft. Ich öffne sie wieder. Rege mich nicht auf. Bin zu erschöpft. Liam hatte Recht. Ich werde es nicht vergessen können. Ich hasse ihn, für das, was er getan hat. Trotzdem kann ich ihn nicht wirklich hassen. Verwirrend. Was ist jetzt richtig? Was ist falsch? Kann man etwas überhaupt als falsch oder richtig deuten? Die Norm gibt an, was richtig ist und was falsch. Was sagt die Norm zu dieser Situation? Was sagt die Norm darüber, wie ich jetzt Liam gegenüber treten soll? Mein Verstand sagt, ignoriere ihn, hasse ihn. Er verletzt Kai, deinen besten Freund und dich ebenfalls. Mein Herz sagt, rede mit ihm, es gibt bestimmt eine Erklärung. Du kannst ihn nicht hassen, willst ihn mögen können. Auch wenn es dir schwer macht. Mein Verstand gewinnt. Ich werde morgen kein einziges Wort mit ihm wechseln, ihn nicht eines Blickes würdigen. Und Kai genauso gegenüber treten wie ich es immer mache. Er ist schließlich mein bester Freund. Er hat die Wahrheit verdient. - mein Herz. Er würde zerbrechen. - mein Verstand. Ich würde ihn verlieren. Und er würde mich hassen. Ich hab' mit seiner großen Liebe geschlafen. Bevor er es getan hat. Ich war Liam‘s erstes Mal. Er meines auch. Diese Sache ist niemals passiert. Niemals. Mit diesem Entschluss schlafe ich ein. Ich werde durch das drehen eines Schlüssels geweckt. Blinzelnd öffne ich die Augen. Mein Vater. „Morgen.“ „Morgen Vater.“ „Ich möchte, dass du heute Mittag nach dem Essen eine Stunde joggst. Du musst wieder in Form kommen.“ Du willst, dass ich wieder in Form komme. „Geht klar.“ „Was ist passiert?“ Typische Frage, wenn ihm mal wieder die Hand „ausgerutscht“ ist. „Ich bin vor eine Tür gelaufen. Bin einfach tollpatschig.“ „Gut. Wir sehen uns in zehn Minuten beim Frühstück.“ „Okay.“ Schnell springe ich unter die Dusche. Das Wasser brennt auf meiner verwundeten Lippe. Als ich fertig bin, schaue ich in den Spiegel. Ein blaues Auge. Super. Schnell putze ich meine Zähne und ziehe mich an. Zehn Minuten später sitze ich am Tisch. Vor mir ein Brötchen mit Salami. Ich esse schnell. Stille meinen Hunger. Ein Räuspern unterbricht mich. Ich esse langsamer. Meine Mutter hat noch nicht mit mir gesprochen. Sitzt schweigend neben meinem Vater. Ich trinke mein Wasser und stehe auf. „Ich muss jetzt gehen.“ „Tschüss. Und nicht das Laufen später vergessen. Ich werde noch nicht da sein.“ „Mach' ich.“ „Viel Spaß in der Schule Schatz.“ Wow. Sie kann doch noch sprechen. Ich schnappe mir meinen Rucksack und sprinte zur Bushaltestelle. Passend. Gerade rollt er an. Im Bus werde ich komisch angeguckt. Man sieht ja nicht oft beliebte Leute mit einem blauen Auge. Spinner. Tja, Vater hat mich das erste Mal so offensichtlich geschlagen. Sonst konnte ich alles immer mit Klamotten verdecken. An der Schule angekommen, läuft mir Kai direkt entgegen. Springt an meinem Hals. „Du bist wieder da! Zwar ein bisschen stumpf am Freitag nochmal zur Schule zu gehen. Aber es ist toll, dass es dir wieder besser geht.“ „Ich freue mich wieder hier zu sein. Ich mag keine Krankenhäuser. Das Essen schmeckt scheiße.“ Ich fange an zu lachen. Kai macht mit. Er löst sich von mir. Sein Lachen verklingt plötzlich. „Oh Gott! Ty, was hast du mit deinem Gesicht gemacht?“ „Ah, das. Ich bin gestern vor meine Tür gelaufen. Tja, shit happens. Bin einfach zu tollpatschig.“ Verlegend spielend, kratze ich mich am Hinterkopf. Ich will dich nicht anlügen. Tut mir Leid. „Oh Ty. So etwas kann auch nur dir passieren. Unglaublich. Vor eine Tür laufen. Vollpfosten. Ach, was ich dir noch erzählen wollte. Herr Carter, also dein Blake, hat in dieser Woche echt kein Unterricht fertig gebracht. Er hat ständig den Faden verloren. War abwesend und hat ständig auf die Uhr geguckt. Man merkt, dass er dich wirklich liebt. Halt an ihm fest.“ Kai. Hör' auf. Bitte. Ich hab' schon genug ein schlechtes Gewissen. Mach' es nicht noch schlimmer. „Ty? Alles klar?“ „Ja, ja klar. Ich finde es nur süß.“ Tut mir leid. „Oh man. Hätte mir jemand vor drei Wochen gesagt, das einmal Tyson Sullivan schwul wird und mit unserem Englischlehrer zusammen kommt, hätte ich direkt die Männer in weißen Kitteln gerufen. Vor allem, schwul, Tyson. Gut du warst jetzt kein Homophob, aber du hast immer ausdrücklich gesagt, dass du nicht schwul bist. Und jetzt? Wie sich das Blatt doch wenden kann.“ „Halt die Klappe. Das ist echt so schon peinlich genug. Du musst es jetzt nicht der ganzen Welt erzählen.“ Wir werden schon genug angeguckt. Wehe sie haben jetzt irgendwas mit Blake gehört. Das fehlte uns gerade noch. „Ah, guck' mal wer kommt. Liam!“ Ignorieren. Das ist die Devise. „Ich geh' zur Raucherecke.“ „Ty?“ „Morgen Tyson.“ „Wie sehen uns im Klassenzimmer Kai.“ Sorry kleiner. Von weitem sehe ich schon Jacky und Scar. „Ah unser verschollenes Luder ist wieder aus dem Krankenhaus zurück.“ „Es ist auch schön dich zu sehen, Scar.“ „Kumpel! Komm' her.“ Jack schließt mich in seine Arme. Ja klar! Der und Hetero?! Niemals! „Jacky, du kannst mich jetzt ruhig wieder freilassen, aber du kannst mir stattdessen eine Zigarette ausgeben.“ „Elender Schnorrer.“ „Ja, ja. Und von deiner Grippe erholt? Schon scheiße so was, gerade im Sommer.“ „Das kannst du laut sagen.“ Er reicht mir seine Zigarettenschachtel entgegen. Den Rauch inhalierend schließe ich die Augen. „Oh man. Wann hast du denn das letzte Mal geraucht? So wie du gerade die Zigarette verehrst.“ „Fresse, im Krankenhaus durfte ich eben nicht rauchen. Bin ja erst sechzehn.“ „FAIL! Sag' mal, was hast du eigentlich mit deinem Auge gemacht?“ „Vor die Tür gelaufen...“ - nuschel ich. Urplötzlich fangen Scar und Jack an zu lache, Idioten. „Na ja, kommt lasst und in die Klasse gehen.“ Erste Stunde. Englisch. Blake. Super. Als ich auf meinem Platz sitze, schaut mich Kai an. Liam habe ich keines Blickes gewürdigt. „Ty, was ist los? Wieso ignorierst du Liam?“ „Wer ist Liam.“ „TY! Du kannst manchmal ein richtiges Arschloch sein.!“ Gequält schließe ich die Augen. Senke den Blick. Es tut mir leid. Ich packe das nicht. „Guten Morgen liebe Schülerinnen und Schüler.“ Ich hebe meinen Kopf wieder. Blake’s Gesicht wandert durch die Reihen, als er mich erblickt hellt sich sein Gesicht kurz auf, weicht aber dann zu einem erschrockenem. Mein blaues Auge. Verdammt er wird doch jetzt wieder sonst was denken. Er hat doch schon die Vermutung, dass ich von meinen Eltern geschlagen werde. Geil Tyson. Gib' ihm noch mehr Gründe sich sorgen zu machen. „Oh, Herr Sullivan, Sie beehren uns wieder? Aber sollte man nicht ohne Verletzungen aus dem Krankenhaus kommen? Jetzt haben sie auch noch ein blaues Auge. Was ist denn da passiert.“ „Dieser Trottel ist vor eine Tür gelaufen!!“ „Danke Jacky! Das hätte ich auch allein sagen können.“ Idiot. „Ach ja. So tollpatschig wie Sie muss man mal sein.“ In seinem Blick sehe ich Zweifel. Er glaubt mir nicht. Warum auch? Ich weiche seinem Blick aus. Schaue aus dem Fenster. Die Stunde vergeht schnell. „Herr Sullivan. Ich möchte nach der Stunde mit ihnen sprechen. Sie haben sehr viel Unterricht diese Woche verpasst.“ „Okay.“ Es klingelt. Kai verschwindet zur neuen Stunde, ohne auf mich zu warten. „Was ist los Herr Carter?“ „Nun, ist alles in Ordnung mit Ihnen? Woher hast du das blaue Auge Sonnenschein?“ Zum Ende wird er wieder persönlich. Wir sind allein. „Blake, bitte. Ich hab' dir gesagt ich werde nicht von meinem Vater geschlagen. Ich bin wirklich vor eine Tür gelaufen.“ „So tollpatschig bist du nicht. Du bist nicht mal ein bisschen tollpatschig. Woher kommt das blaue Auge Tyson?!“ „Verdammte scheiße! Das geht dich einen Scheißdreck an! Du bist nicht meine Mutter. Ich kann auf mich selbst aufpassen, ich brauche keinen, der sich Sorgen um mich macht!“ Ich flüchte. Schnell. „Tyson!“ Die Stimme ist weit entfernt. Leise. Hechelnd komme ich pünktlich zur nächsten Unterrichtsstunde. Kai wechselt den restlichen Tag kein Wort mit mir. In den Pausen stehe ich mit Scar und Jack an der Raucherecke. Wissend, dass etwas nicht stimmt, aber nicht fragend. Spüre den betrübten Blick von Liam, und den wütenden von Kai. Auch Blake gehe ich weitestgehend aus dem Weg. Ich komme mit der ganzen Situation nicht klar. Wäre Liam doch bloß nie in unsere Klasse... NEIN! Wäre er bloß nie hierher gezogen. Dann wäre jetzt alles in Ordnung. Ich wäre nicht so verzweifelt und wüsste noch über meine Gefühle Bescheid. Zu Hause angekommen, esse ich schnell die schon vorbereiteten Spaghetti Bolognese und zieh mir danach einen Jogginganzug an. Ich laufe nicht nur, weil es mein Vater mir befohlen hat, sondern auch, weil ich endlich mal – wenigstens ein bisschen – meinen Kopf frei bekommen kann. Ich jogge meine übliche Route. Durch den Park. Ich mag die Natur. Ich weiß nicht warum..vielleicht, weil sie so wachsen darf, wie sie will? Ohne fremde Einflüsse? Meistens jedenfalls. „Hey Ty. Auch mal wieder am joggen?“ „Jack! Klar, muss doch fit bleiben. Und du?“ Ich grinse ihn frech an. „Ach, bin durch diese scheiß Sommergrippe total außer Form gekommen. Muss jetzt wieder alles aufbauen.“ „Was willst du da denn aufbauen?!“ Keck strecke ich ihm die Zunge raus. „Oh du Arschloch!“ Wir setzen uns auf eine Parkbank. „Du kannst diesen Blair echt nicht ausstehen, oder?“ „...“ Ich antworte nicht. Weil ich nicht weiß was. Kann ich ihn nicht ausstehen? Ich sollte. Aber wenn ich daran denke, spüre ich einen leichten Stich in meiner Brustgegend. „Keine Antwort ist auch 'ne Antwort. Also ich kann ihn nicht leiden. Er kommt so unverschämt freundlich rüber. Ich wette mit dir, er ist in Wirklichkeit total hinterhältig.“ Oh, wie Recht du damit hast. Und wie. „Bestimmt. Ach, was ich dich noch fragen wollte, was ist eigentlich zwischen dir und Scar? Ihr seid heute irgendwie anders miteinander umgegangen als sonst. Ist irgendwas vorgefallen.“ Nein! Sehe ich Jacky gerade erröten? „Jack? Willst du mir da vielleicht etwas sagen?“ „Halt! Zieh jetzt nicht die falschen Schlüsse, nur weil ich jetzt rot werde! Da ist nichts!“ „Aber du wünschtest da wäre etwas, habe ich Recht?“ Er weicht meinem Blick aus. Volltreffer. Dass ich das nochmal erleben darf. Der Aufreißer Jack Spears ist verliebt. In Scar, unsere Scar! „Ehm..also..vielleicht?“ „Du meinst Hundertprozentig.“ „Halt die Klappe! Idiot.“ „Sagt der Richtige! Und, hast du es ihr gesagt?“ „Gott! Nein! Wo denkst du hin? Ich bin doch nicht verrückt.“ „Was ist daran bitteschön verrückt.“ „Hallo! Wir reden hier von Scar. Unsere Scar. Die zerfleischt mich doch, wenn ich ihr das gestehe.“ „Du weißt schon, das sie aber auch ein ganz normales Mädchen ist?“ „Ja...schon, aber eben doch anders. Hallo, keiner überlegt länger als fünf Minuten, wenn man ihren vollen Namen ausspricht.“ „Und? Das heißt doch nichts.“ „Ich kann das nicht.“ „Na ja, ich will dir da nichts einreden, wenn du das denkst. Bitte. Denk' aber nochmal darüber nach.“ „Man, du kannst dich ja manchmal richtig erwachsen aufführen. Unfassbar.“ „Wie du solche Themen immer wieder ins Lächerliche ziehen kannst.“ „Tja, ich bin halt gut.“ „Sicher.“ „Halt bitte deinen Sarkasmus von mir fern.“ Wir kabbeln uns noch ein bisschen, bevor mir uns trennen. Oh, es wird ja schon dunkel...wie lange bin ich denn gelaufen? Ich gucke auf meine Armbanduhr. Zehn Uhr!! Ach du scheiße! Ich sprinte nach Hause. Uff, hoffentlich ist Vater nicht sauer. Ich bin gerade durch die Tür, als mich plötzlich zwei Hände am Kragen packen. Die Luft weicht aus meinen Lungen. „Vater.“ „Du elendes Abschaum!“ Er zieht mich hoch. Ich komme nicht mehr auf den Boden. Das Atmen wird schwerer. Er trägt mich ins Wohnzimmer. Krachend werde ich gegen den Wohnzimmertisch geworfen. Ich höre ein Knacken. Nicht gut. Gar nicht gut. Blut läuft in meinen Mund. Verdammt. Heftig werde ich in den Bauch getreten. Werde wieder hoch gehoben. Eine Faust landet in meinem Gesicht. Lande wieder auf dem Boden. Krümme mich. Bitte. Lass' mich ohnmächtig werden. Bitte. „Wie kannst du es wagen?“ Was habe ich denn verbrochen?! „Ich hab' dir tausend mal gesagt, du sollst denn Kontakt zu dieser scheiß Evans-Schwuchtel abbrechen!“ Kai. Was ist mit ihm. „Dieser Bastard hat heute bei uns angerufen. Ich solle dir ausrichten, das es ihm leid tut! Du hast dich meinem Befehl widersetzt! Wieso?“ Ich antworte nicht. Kann es nicht. „Antworte.“ Wieder ein Tritt. „Los.“ „Er ist.. mein..hah..bester Freund.“ An meinen Haaren werde ich hochgezogen. Eine Faust. Blut. Überall. Mach' das er aufhört. Bitte. „Was hast du gesagt?“ „Er ist mein bester Freund! Und ich werde nicht den Kontakt zu ihm abbrechen!“ Meine Stimme so stark wie es geht. Laut. Durchdringend. Mein Todesurteil. Definitiv. „Abschaum. Und so etwas ist mein Sohn. Verschwinde. Ich will dich nicht mehr sehen.“ „Vater, bitte.“ „Du bist nicht mein Sohn.“ Er geht. Meine Mutter steht gegenüber in der Küche. Schaut zu und verschließt gleichzeitig die Augen. „Mum, bitte.“ Sie wendet sich ab. Nein. Nein. Nein. Bitte. Bitte nicht. Mein ganzer Körper schmerzt. Ich versuche mich aufzurichten. Nach dem zweiten Versuch klappt es. Mühselig, an der Wand abstützend, gehe ich zur Tür. Stolpere die Treppe runter. „Vor eine Tür gelaufen.“ NEIN! Nein. Jeder, nur nicht er. Nicht ER! „Vor eine Tür gelaufen.“ „Liam.“ „Vor eine verdammte Tür gelaufen!“ Seine Stimme verzweifelt. Er kommt auf mich zu. Ich weiche zurück. „Tyson.“ „Lass' mich.“ „Tut es sehr weh?“ Er stützt mich. Ich lass ihn gewähren. Bin zu schwach. Ich brauche ihn jetzt. „Man gewöhnt sich dran.“ „An so etwas gewöhnt man sich nicht.“ „Ich schon.“ „Nein, auch du nicht.“ Mich stützend gehen wir weiter. „Wohin gehen wir?“ „Zu mir. Wie müssen deine Verletzungen versorgen.“ „Warum?“ „Warum was?“ „Interpretiere da rein was du willst. Warum hilfst du mir, warum fragst du nicht nach dem Grund, warum lasse ich mir helfen.“ „Würdest du mir antworten?“ Leicht muss ich lächeln. „Nein.“ „Na also. Na los, ein bisschen gehen kannst du wohl noch, lass mich nicht dich ganz tragen.“ „Wie nett. Ich bin verwundet. Und -“ Es wird dunkel. Die Ohnmacht setzt ein. Fünfzehn Minuten zu spät. Es ist warm und weich. Wo bin ich? „Ah, du wirst wach.“ Liam. „Du weißt gar nicht, was du mir für einen Schrecken eingejagt hast, als du plötzlich mitten im Satz zusammen gebrochen bist.“ „Tut mir leid.“ „Dafür kannst du doch nichts. Schuld allein ist nur dein Vater.“ „Er ist nicht mein Vater. Schon lange nicht mehr.“ War er überhaupt mal ein Vater für mich? Nein. War er nicht. „Als ich dich das erste Mal in der Klasse gesehen habe, dachte ich sofort du lebst in der perfekten Familie, mit perfekten Freunden, schreibst perfekte Noten und bist perfekt sportlich. Doch schon am gleichen Tag wurde ich eines besseren gelehrt. Viele der Schüler, die sich auch um mich umzingelt haben, wissen nicht mal deinen Nachnamen. Es ist schade. Außerdem waren deine Augen nie wirklich strahlend. Natürlich, man dachte du seist glücklich, doch so ein starkes Strahlen kann niemand schauspielern, es entsteht nur bei wirklicher und aufrichtiger Freude. Augen sind die Spiegel der Seele. Du bist sehr verletzlich, habe ich Recht? Nicht allein, wegen den Misshandlungen deines Vaters.“ Wieder steigen Tränen hoch. „Kannst du dich noch gestern im Krankenhaus daran erinnern, als ich dir sagte, dass du mich nicht kennst?“ „Ja, natürlich.“ „Ich nehme es hiermit zurück.“ „Tyson.“ Ein Weinkrampf durchschüttelt mich. Liam reagiert schnell. Schlingt seine Arme um mich. „Ich bin kaputt. Ein zerbrochener Spiegel.“ „Sag' so was nicht. Du bist alles.“ „Wer sagt das?“ „Ich, reicht das nicht? Und Kai sieht in dir auch alles. Und Herr Car- Blake ebenfalls.“ „Ich kann nicht mehr.“ Er wiegt mich hin und her. „Ich werde mit Kai Schluss machen. Und ihm die Wahrheit sagen.“ „Das wird ihn zerstören.“ „Nein, er wird es akzeptieren.“ „Warum?“ „Weil ich dich liebe, und du mich jetzt brauchst.“ „Ich habe Blake.“ „Du liebst ihn aber nicht. Und wirst es auch nicht.“ „Woher willst du das wissen?“ „Deine Augen.“ „Doofe Augen.“ „Nein, wunderschön.“ „Sag' so was nicht.“ „Ich liebe dich.“ „Warum?“ „Frag' nicht immer nach dem warum. Akzeptiere es einfach.“ Ich will nicht. Weil ich es nicht verstehe. „Zerbreche dir jetzt nicht deswegen den Kopf.“ „Mach' ich nicht.“ „Doch tust du. Spürst du eigentlich noch deine Verletzungen?“ „Nein.“ „Gut, dann wirkt das Schmerzmittel bereits.“ „Dein Onkel?“ „Mein Onkel.“ „Ich mag ihn nicht.“ „Weil er zu meiner Familie gehört?“ „Weil er dir hilft.“ Sein Körper erzittert durch sein Lachen. „Oh man.“ Ein leichtes Klopfen ertönt. „Herein.“ „Ihr seid ja immer noch nicht am schlafen. Los jetzt hopp hopp. Es ist schon kurz vor eins.“ Liams Onkel. „Ich werde für euch morgen beide ein ärztliches Artest schreiben.“ Er verschwindet wieder. „Warum-“ „Sie sind zusammen.“ „Was?“ Liams Vater und Liams Onkel...ein Paar? „Ich weiß. Aber sie lieben sich, wirklich. Und das ist was zählt. Nicht die Blutsverwandtschaft.“ „Sorry, es sollte jetzt nicht abwertend rüber kommen. Ich bin eben nur etwas..eh... geschockt?“ „Kann ich mir vorstellen.“ „Sind deine Eltern-“ „Ja, sie sind deswegen geschieden. Meine Mum weiß es. Und akzeptiert es. Sie sind noch Freunde.“ „Wissen es die anderen aus deiner Familie?“ „Jain. Ein Teil.“ „Ah.“ Irgendwie schon ein bisschen interessant. „Mein Onkel hat Recht. Wir sollten schlafen gehen. Ich werde auf dem Sofa schlafen.“ Er löst sich von mir und will aufstehen. Ich hindere ihn daran, indem ich mich an seinem Hemd festkralle. „Das musst du nicht. Bleib' bei mir.“ Oh..kam ein bisschen verzweifelter rüber als ich es wollte. Mist. „Okay.“ Er zieht sich bis zur Boxershorts aus. Legt sich dann neben mich. Nimmt mich in den Arm. „Schlaf schön.“ Ich bin müde. Unglaublich müde. Meine Augen so schwer wie Beton. „Du Liam.“ Meine Worte schwerfällig. „Ja.“ - er flüstert. „Ich mag dich.“ - ein Hauchen. Ich schlafe ein. Kriege die Antwort nicht mehr mit. Spüre nur Arme, die sich fester um mich schließen. Ich fühle mich gut. Beschützt. Wohl. Es wird besser werden. Alles wird besser werden. Mein letzter Gedanke: Vielleicht auch ein bisschen mehr als mögen. 28 Word Seiten, über 7.000 Wörter. Man war das 'ne harte Nuss. xD Nyo, ich hoffe es hat euch gefallen. Bis Nächste Woche. Kuss Hikari. :* Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Guten Morgen, es ist wieder Mittwoch und somit steht ein neues Kapitel an. Es ist diesmal nicht soo lang geworden, wollte noch was reinbringen, wäre dann aber zu viel geworden. Erstmal ein großes Danke an: @saspi: SO deine Neugierde wird nun gestillt, viel Spaß. Dankeschön für dein liebes Kommi! ^^ Enung gelabert, hier das Kappitel. [b[]gebetat Kapitel 5: „Carpe Diem.“ „Nutze den Tag.“ Nutze ich den Tag? So, als wenn er mein letzter wäre? Nein. Definitiv nicht. Würde ich ihn nutzen, wäre ich nicht in so einer Lage, ich hätte mich direkt von Blake getrennt. Wenigstens ihm die Wahrheit gesagt. Kai nicht belogen. Wäre nicht hier bei Liam. „Liam, nutzt du den Tag? So als wenn er dein Letzter wäre?“ „Wenn du in meiner Nähe bist, dann habe ich ihn genutzt.“ Er schaut mich zärtlich an. „Sag' so was nicht.“ „Immer.“ Idiot. Es ist noch nicht spät. Halb neun – morgens versteht sich. Wir gehen heute nicht in die Schule. Liams Onkel schreibt uns krank. Wie unauffällig. „Willst du dich wirklich von Kai trennen?“ „Es ist das Beste.“ „Ich will ihn nicht verlieren.“ „Das wirst du nicht.“ „Ich würde fallen.“ „Ich bin bei dir.“ „Ich brauche ihn.“ „Er ist bei dir.“ Die Nacht haben wir durchgeschlafen. Es war schön Vor allem erholsam, dass hab' ich gebraucht. Er hat mich nicht einmal in der Nacht los gelassen. Auch jetzt liege ich noch in seinen Armen. „Warum hat dich dein Vater an diesem Abend geschlagen.“ Ruckartig erhebe ich mich und bleibe stocksteif im Bett sitzen. Mein Vater. Kai. Ich kann nicht zurück. Ich habe meine Familie verloren. „Tyson?“ Stopp! Ich besaß nie eine richtige Familie. Ich sollte nicht trauern. „Tyson.“ Sollte vergessen. „Tyson! Onkel George!“ Neu anfangen. „TYSON!“ Ich blicke mich verstört um. „Was ist denn los?“ „Gott sei dank. Was war los? Du warst auf einmal weg.“ „Ich musste nachdenken.“ „Es tut mir leid, ich hätte nicht einfach fragen dürfen.“ „Was fragen dürfen.“ Ein brauner Haarschopf, dunkler als der von Liam guckt ins Zimmer. Liams Onkel. „Du bist es Onkel George.“ „Du hast mich gerufen. Sehr panisch gerufen, was war los.“ „Dieser Typ hier -“ Er stupst mich in die Seite. „- war plötzlich in Abwesenheit gefallen.“ „Ah ja?“ George – ich werde ihn jetzt so nennen, ist ja sein Name – guckt uns komisch an. „Er hatte mir den Umgang mit Kai verboten, wegen seiner Homosexualität. Kai hat mich gestern angerufen, ich war joggen, mein Vater hat abgenommen.“ Ich weiß nicht warum ich es ihm erzähle. Warum ich ihn in meine Welt blicken lasse. „War das der Grund?“ „Ja.“ Ich flüstere. Warum, weiß ich nicht. „Es tut mir leid.“ „Das muss es nicht. Es ist vorbei.“ Ein für alle mal. „Du kannst bei uns wohnen.“ Ich bin überrascht, das dieser Satz nicht von Liam kam, sondern von einer, mir bis jetzt nicht bekannten, Stimme kam. Ich drehe mich zur Stimme. Grüne Augen. Wie Liam. Sein Vater. Wow. „Ihr seht euch sehr ähnlich.“ Innerlich schlag' ich mir vor die Stirn. Ja Tyson, sag' doch mal was dämliches. GAH! Idiot. Der Vater fängt an zu lachen. Ein Glocken gleiches Lachen. Wie Liam. „Ich bin Dylan Jacob Blair. Nenn' mich Dylan. Sehr erfreut.“ „Tyson Sullivan.“ Warum besitzen die alle einen zweit Namen. „Tja mich kennst du ja schon, aber egal. Ich bin George Matthew Blair. George für dich. Weißt du was ich mich frage, warum dir nicht aufgefallen ist, dass ich mit Liam verwandt bin..war der Name nicht etwas auffällig?“ Das frage ich mich auch. Aber warum, müssen die alle einen Zweitnamen besitzen? „Oh man, bei deinem Gesichtsausdruck, weiß man genau was du gerade denkst.“ „Ach wirklich?“ „Ja, du willst wissen, warum wir alle einen Zweitnamen besitzen.“ „Püh... Anfängerglück.“ „Sicher. Na ja egal. Es ist Tradition.“ „Wie? Das ist alles? Ich hab' jetzt eine riesige Geschichte erwartet!“ Alle lachen, ausnahmslos. Ich steige mit ein. Es ist schön. So befreit. Wie.. Ja, wie eine richtige Familie. Danke. Vielen Dank. Ich schaue ihn von der Seite an. Er ist wunderschön. Gerade, nicht zu kleine, Nase. Geschwungene Lippen. Ein leichter Schmollmund. Strahlend Grüne Augen. Juwelen. Braune Haare, leicht dunkel. Heller als George, dunkler als Dylan. Ich beuge mich zu ihm. Blende alles aus. Meine Hand wandert langsam an die samt weiche Wange. Streiche darüber. „Liam.“ Er dreht sich langsam zu mir. „Ja?“ Ich gehe näher. Noch näher. Ich schwebe einen Zentimeter über seinen Lippen. „Danke. Vielen Dank.“ Ich küsse ihn. Nicht fordert, nicht hart. Nur leicht. Ein Hauch. Ein sachtes Streichen. Mehr nicht. Ich löse mich. Er schaut mich aus überraschten Augen an. Zieht seine Lippen zu einem Lächeln. „Kein Thema.“ „Wir lassen euch Turteltauben dann mal alleine.“ Erschrocken schnappe ich nach Luft. Verdammt. Ich hab' vergessen das - „Na, in die Realität zurück gekommen?“ „Halt die Klappe!“ Ich höre die Erwachsenen auf den Flur noch lachen. Och man. Doof. „Ich bereue ihn nicht.“ „Das ist gut.“ „Wissen sie, dass es mein Vater war?“ „Nach deinem letztem Satz, ja. Sie wussten schon vorher, das die Verletzungen von einer Person stammen. Welche dich auch öfters verletzt. Mit der Aussage wurde alles zu deinem Vater gelenkt.“ „Okay. Wissen sie es, das ich weiß, dass sie zusammen sind?“ „Nein.“ „Wäre es schlimm?“ „Nein. Sie schämen sich nicht für ihre Liebe.“ „Man merkt ihnen an, dass sie verwandt sind.“ „Sie sind Brüder. Natürlich sieht man da starke Ähnlichkeiten.“ Die beiden sind stark. „Ich möchte auch so stark sein wie sie.“ „Das bist du, das bist du.“ Liam nimmt mich von hinten in den Arm. „Liam.“ „Ethan.“ „Was?“ „Nenn' mich Ethan.“ „Du hasst es so genannt zu werden.“ „Tue ich nicht. Nur besondere Personen dürfen den Zweitnamen verwenden.“ „Kai darf dich nicht so nennen. Und ich kann nicht.“ „Kai ist anders, ich liebe ihn nicht. Du kannst das, ich liebe dich.“ Ethan. Ethan. Ethan. Es ist ein schöner Name. „Das hört sich so endgültig an.“ „Was?“ „Das du Kai nicht liebst. Das bedeutet das es jetzt wirklich vorbei sein muss.“ „Er hat das Recht es zu erfahren. Genauso wie Blake.“ Blake. Ich hab' ihn gerade echt so schön ausblenden können. Aber er hat Recht. Ich muss mit Blake Schluss machen. Nur wie? „Zerbreche dir nicht den Kopf, Engel.“ „Engel? Doofer Name! Nenn' mich anders.“ „Ach, und wie? Elf?“ „Vampir.“ Ich drehe mich in seiner Umarmung. Schaue ihn in die Augen. Lenke meinen Blick zu seinem Hals und beiße leicht rein. „Mein Vampir.“ Er keucht. „Dein Vampir.“ Ich blende alles aus, höre Rauschen. Die Hand an meiner Boxer lenkt mich ab. „Ich möchte mit dir schlafen.“ „Dann mach' das.“ „Ich werde dir weh tun. Deine Verletzungen.“ „Scheiß auf meine Verletzungen. Nimm' mich!“ Das Klopfen ist leicht. Ich kann mich irren. Lasse mich nicht ablenken. „Jungs, das Frühstück- oh sorry! Ich wollte nicht, äh..ich geh' dann mal.“ Das knallen nehme ich mehr wahr. „Ups.“ „Ups? Das ist alles was dir einfällt? Deiner Vater hätte uns beinahe..oh Gott!“ Wieso passiert nur mir so was Peinliches?! Wieso?! Manno. „Komm' lass uns anziehen und frühstücken. Ich glaube nämlich nicht, dass du jetzt noch -“ „NEIN“ „Hahaha ist ja gut.“ Haha. Ja, lach' du nur. Das bekommst du zurück. Ich bekomme von Liam, ich kann ihn nicht Ethan nennen, eine Jogginghose und ein T-Shirt. Meine Sachen sind in der Wäsche. Beschmutzt mit Blut. Meinem Blut. „Hast du mich nur geküsst, weil ich dir Wärme und Geborgenheit gebe, oder wegen was anderem? Warum macht es dir nichts mehr aus, dass ich mit dir schlafen will?“ Ich bleibe an einem Hosenbein hängen und falle hinten über aufs Bett. Was fragt er so was? Aber eigentlich. Ich weiß es nicht. Wirklich nicht. Ist es wirklich nur wegen der Wärme und der Geborgenheit? Nur, weil er für mich da ist? „Ich weiß es nicht.“ „Spiel nicht mit mir.“ Den Satz kenne ich. Blake. '„Spiel' nicht mit mir.“ „Tue ich nicht. Es ist illegal, du bist viel älter...und ich liebe dich nicht. Aber das ist mir egal! Und ich weiß, ich könnte mich durchaus in dich verlieben. Probieren wir es. “' „Blake hat das selbe gesagt.“ „Was hast du geantwortet?“ Wir flüstern. Die Atmosphäre ist schwer. Ein Knoten setzt sich in meinem Hals fest. „'Tue ich nicht', ich will dir nicht das selbe antworten.“ „Wieso?“ Ich höre dich leichten Schritte die näher kommen. „Weil ich Blake verletze, in diesem Moment betrüge, anlüge, hintergehe. Und ich möchte dich nicht verletzen.“ „Verlass' ihn.“ „Er liebt mich.“ „Das tue ich auch.“ „Ethan.“ Ich drehe mich um. Werfe mich in seine Arme. „Ich will dich nicht verletzen. Doch das tue ich, mit jeder weiteren Sekunde, die du in Ungewissheit verbringen muss. Nicht wissend, was du mir bedeutest, nicht wissend ob es Hoffnung gibt. Ich möchte dir Hoffnung geben. Doch das kann ich nicht. Denn auch das sagte ich zu Blake. Und es ist nicht eingetreten. Ich wird zerbrechen.“ „Ja, vielleicht. Aber du musst einmal im Leben egoistisch sein, denke an dein Leben, wenn du so weiter machst, wirst du zerbrechen.“ „Bin ich das nicht schon längst?“ „Deine Seele hat Risse. Sie ist nicht zerbrochen. Lasse es nicht zu.“ „Hilf mir.“ „Das mache ich.“ Er drückt sich fest an mich. Oder drücke ich in fester zu mir? „Lass' uns frühstücken gehen.“ Er haucht leise in mein Ohr. Zieht mich vom Bett und macht meine Jogginghose fest. Im Flur hören wir schon die Stimmen aus der Küche. „Du weißt nicht wie peinlich das gerade war. Ich mein, sie waren kurz davor ES zu tun.“ Ethan und ich schauen uns an. Räuspern uns. Bleiben stehen. Nein ,wir lauschen jetzt nicht. Nein. Tun wir nicht. Doch tun wir. Ein Lachen erklingt. „Jake, bleib locker. Es ist nichts anderes was auch wir machen.“ „Ich weiß, aber ich möchte nicht unbedingt meinen Sohn dabei erwischen.“ „Ich liebe dich.“ Jetzt weiß ich, woher Ethan diese plötzliche „Ich-Liebe-dich.“-Masche hat. George. „Idiot. Ich dich auch. Und wie. Jeden Tag mehr. Ich will mit dir den Rest meines Lebens verbringen.“ „War das gerade ein Heiratsantrag?“ „Oh Matt! Du musst auch alles zerstören!“ Wieder ein Lachen. Nennen die sich immer beim zweiten Namen? Genau das flüstere ich zu Ethan. „Nur der, für ihnen, ausgewählte Lebenspartner darf den Zweiten Namen benutzen. Der Person, mit der man sein leben verbringen will.“ Er geht in die Küche. Ich folge ihm. Geschockt. „Aber das heißt-“ Ich breche abrupt ab. George und Dylan. Küssend. Leidenschaftlich. „Nehmt euch ein Zimmer.“ Geschockt brechen sie ab. Schauen zu uns. Blicken rasch zu mir. Schauen sich wieder gegenseitig an. „Das ist nicht-“ „-so wie es aussieht?“ Ich sehe sie grinsend an. „Er weiß und akzeptiert es.“ Sie atmen erleichtert aus. Zurück zu Liam. Ich kann ihn doch nicht nach diesem Geständnis Ethan nennen. „War das im Flur dein Ernst?“ „Ja.“ „Wie kannst du das jetzt schon wissen! Das hast du mir doch nicht einfach so angeboten!“ „Natürlich nicht.“ Die beiden Erwachsenen im Raum schauen uns fragend an. „Ehm..was ist los?“ Der Arzt guckt zwischen uns hin und her. „Er sagt, ich soll ihn Ethan nennen! Reden Sie ihm das aus!“ Das Paar schaut überrascht zu Liam. „Liam, ist das wahr?“ - Dylan. „Ja.“ „Du bist dir da sicher?“ - George. „Ja!“ „Herzlichen Glückwunsch.“ - George und Dylan. „Aber! Nein! Ich werde dich nicht so nennen, ganz sicher nicht. Du bist doch doof.“ „Akzeptiere es doch einfach. Bitte.“ Super. Er kann auch den Hundeblick! GAH! „Tzz...ich hasse dich.“ „Tust du nicht.“ „Grr...Liam-“ „Ethan.“ „Ethan! Treib' es nicht zu weit.“ „Ich? Niemals.“ Bastard. Vor mich hin grummelnd frühstücken wir. George ist der erste der ein Wort sagt. „Ich weiß, dass es unangebracht ist, aber ihr müsst beide heute noch was klären.“ Wir wissen alle, was er meint. Kai. Blake. „Ich hab' Angst, ich will keinen der beiden verletzen.“ „Es würde sie mehr verletzen, wenn sie in Ungewissem leben.“ „Ich weiß.“ „Ihr könnt sie auch beide nach der Schule hierhin bestellen. Das wäre kein Problem.“ Die letzten Sätze kamen von Dylan. „Ich danke Ihnen, das würde es doch ein bisschen angenehmer machen.“ „Du kannst uns ruhig Duzen.“ „Ehm...okay.“ „Du gehörst jetzt zur Familie.“ Geschockt schaue ich zu Liam. Nein, Ethan. Ich presse mir die Hände vor dem Mund. Kämpfe mit den Tränen. Was bin ich für eine Tucke geworden? Das muss unbedingt aufhören. Nur, jetzt noch nicht. Tränen laufen meinen Wangen hinunter. „Hey, Engel. Nicht weinen. Das steht dir so überhaupt nicht.“ „Du..I-I-Idiot. Wie kannst du so was sagen?“ „Liam hat aber Recht, wir holen dich da weg. Du wirst nie wieder so behandelt werden.“ „Danke, danke, vielen lieben Dank. Ich weiß nicht was ich sagen soll.“ „Nichts. Küss' mich einfach.“ Idiot. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals, küsse ihn stürmisch. Er erwidert. Ein Räuspern lässt uns leicht auseinander fahren. „Können wir nun zu Ende frühstücken.“ „Oh bitte, so oft wie du und Onkel George an Frühstückstisch küssen. Lass mich jetzt auch mal!“ Ich muss lachen. Es kommt einfach plötzlich. Frei heraus. „Oh man. Ihr seid der Hammer.“ Ethan zieht eine Schnute. Lachend ziehe ich an seinen Wangen. „Nicht bockig sein.“ „Püh.“ Er dreht sich demonstrativ von mir weg. „Ich hab' dich nicht mehr lieb.“ „Wirklich nicht?“ Ich setzte gespielt einen traurigen Blick auf. Leicht dreht er sich wieder zu mir, schaut mich an. Fängt an zu lächeln. „Idiot. Ich liebe dich, Engel.“ „Ich dich auch.“ Ich schlage mir die Hand vor den Mund. Reiße die Augen weit auf. Ethan und seine Eltern, heißt George und Dylan, schauen mich ebenfalls geschockt an. Was sag' ich denn da?! Flüchtig stehe ich auf. Rase ins Badezimmer. Verschließe die Tür. Lasse mich auf dem Klodeckel nieder. Was mach' ich jetzt nur. Das ist mir doch einfach nur so ausgerutscht. Oder? „Tyson!“ Ethan klopft lautstark an die Badezimmertür. „Tyson! Mach' die Tür auf.“ „Nein.“ „“Tyson!“ „Nein.“ „Tyson, Engel...bitte.“ Zum Ende hin flüstert er nur noch. Ich verstehe es kaum. Langsam gehe ich zur Tür, drehe den Schlüssel um. Trete von dieser weg. „Engel.“ Ethan steht vor mir. Kommt auf mich zu und drückt sich an mich. „Es ist mir raus gerutscht und doch wieder nicht.“ „Keine Sorge, ich nehme es nicht ernst. Es war die Stimmung, du hast dich mitreißen lassen.“ Hab' ich das? Hab' ich es nur gesagt, weil die Stimmung so war, wie sie nun mal war? „Ich will es nicht zurück nehmen.“ „Doch wirst du. Ich möchte es hören, wenn du es ernst meinst.“ „Ich habe es ernst gemeint.“ Und ich meine diese Aussage so, wie ich sie gesagt habe. Ich nehme sie nicht zurück. Ich hab' noch nie viel Liebe erfahren bekommen, aber ich weiß, was das für ein Gefühl ist. Ich empfinde nicht nur Wärme und Geborgenheit, sondern weitaus mehr. Das ist mir jetzt bewusst. Ich liebe Blake nicht. Das tut mir sehr Leid für ihn. Er ist mir dennoch sehr wichtig und ich wünsche mir, dass ich ihn nicht verlieren werde. Es tut mir Leid für Kai, weil ich jetzt um Ethan kämpfen muss, auch wenn eigentlich klar ist wer gewinnt. Man hat es mir oft genug vor den Augen vorgeführt. Auch ihn möchte ich unter keinen Umständen verlieren. Niemals. Doch ich muss mit ihm reden. Ethan muss mit ihm reden. „Wirklich?“ „Ja, ich war mir bei einer Sache noch nie so sicher gewesen. Ich liebe dich. Wenn auch noch nicht sehr stark, ich bin verliebt in dich. Sehr verliebt in dich. Doch bei dir weiß ich, dass es sich steigern wird, je länger ich mit dir zusammen bin, wird es stärker.“ „Gib' mir Hoffnung.“ „Ich gebe dir Hoffnung.“ Er streicht über meine Wange. Seine Lippen zittern. Kommen meinen näher. Treffen auf sie. Ich lege meine Arme um seinen Nacken. Kraule ihm im Nacken. Leicht streicht seine Zunge über meine Lippen. Fragt um Einlass. Ich gewähre zu gern. Spielend necken sich unsere Zungen. „Awww....“ Ich brumme in den Kuss. Durch sein Kichern vibrieren seine Lippen. „Jake, störe sie doch nicht immer. Erst kurz vorm Sex und jetzt beim leidenschaftlichem küssen.“ „Musst du mich daran erinnern?“ „Natürlich Schatz.“ „Du bist doof.“ Wir lassen uns nicht mehr ablenken. Küssen uns weiter. Unterbrechen um Luft zu holen. Küssen weiter. „Komm' wir gehen hoch.“ „Wieso?“ „Ich möchte jetzt knallharten Sex mit dir.“ Ich verschlucke mich. Huste laut kräftig los. George lacht. Dylan ist rot. Tomaten-rot. „Los, geht Sex haben, aber lasst mich mit Ty endlich allein!“ „Wenn man ihn so anhört, kann man glatt glauben, er wäre von dir und nicht von mir.“ Das dachte ich auch gerade. „Da stimme ich Ihn- dir zu.“ „Danke, wenigstens einer, der auf meiner Seite ist.“ „Ja ja, los jetzt komm' ich meinte das ernst.“ „Du bist unfassbar.“ Die beiden verschwinden nach oben, anscheinend liegt da das Schlafzimmer. Was da wohl noch so ist. „Ein weiteres Bad und ein Gästezimmer.“ „Gedankenleser.“ „Nein, deine Augen.“ „Püh.“ „Los, gehen wir in mein Zimmer.“ „Ich weiß was du vor hast.“ „Das beenden, was wir vor dem Frühstück angefangen haben.“ Wir wollten gerade durch Ethans Tür, als - „Ich hoffe doch ihr verhütet!“ „Dad! Du kannst manchmal echt peinlich sein.“ „Ich weiß.“ „Verhüte du auch schön.“ „Sag' mir nicht, was ich zu tun habe.“ „Kleinkind.“ Sagt der Richtige. Wir schließen die Tür hinter uns. „Hast du viel Angst?“ Wie bitte? Ich hab' doch schon mit ihm geschlafen, wieso - Ach so, wegen.. Blake und Kai. „Ja, höllische Angst.“ „Sie werden akzeptieren, oder?“ „Ich weiß es nicht, ich hoffe.“ „Was ist mit deinem Vater?“ Ich hab' ihn so gut verdrängt. So gut. „Nicht jetzt. Bitte.“ Er umarmt mich. „'Schuldige.“ „Kein Ding.“ „Ich weiß, es passt nicht zur Stimmung, aber ich möchte gerade wirklich gerne mit dir schlafen.“ „Bitte.“ „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“ Unsere Klamotten liegen auf dem Boden verstreut. Wir fallen auf das Bett. Lassen uns von dem Verlangen lenken. Die Lust übernimmt unseren Verstand. Wir blenden alles aus. Konzentrieren uns nur auf den Partner, die Küsse, das streicheln. Kai und Blake rücken in Ferne. Und doch,..irgendwas ist da. Eine Stimme. Die Vernunft. 'Nicht zu lange. Verletze sie nicht.' Mit dem ersten Stoß ist der letzte Satz erlischt. Das war's. Bis nächsten Mittwoch. Lg Hikari. ^^ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Soo...es ist Mittwochmorgen. Als oZeit für ein neues Kapitel. :P Ist nicht sooo lang geworden...ich hoffe das nächste wird wieder länger..mal gucken. Na ja..dann noch danke an. saspi: Für dein Liebes Kommi, hier hast du die ANtwort, wie die beiden reagieren. Ich hoffe du bist so zufrieden. ^^' Das war's auch von mir hier das nächste Kapitel! gebetat!! Kapitel 6: Ich weiß, dass ich mich meinen Ängsten stellen muss. Um zu überwinden, muss man riskieren. Aber... Soviel riskieren? Eine Freundschaft, die seit sechzehn Jahren besteht? Die durch dick und dünn gegangen ist? Höhen und Tiefen durchlebt hat ohne zu zerbrechen? Einmal, vor nicht all' zu langer Zeit, wäre sie schon einmal zerbrochen. Durch Liam. Ethan. Als ich Kai beichtete, Ethan sei in mich verliebt und würde Kai hintergehen, war er außer sich vor Wut. Wird nicht dasselbe passieren, wenn Ethan mit ihm Schluss macht? Meinetwegen Schluss macht? Wird er es akzeptieren? Sich für mich freuen? Oder sich doch so hintergangen fühlen...und mich hassen? Ethan und mich hassen? Ich weiß nicht, was ich denken soll. Ich kenne Kai jetzt schon mein Leben lang. Weiß wie er tickt, wie er reagiert. Doch jetzt? Jetzt weiß ich nichts mehr. Ich weiß nicht was auf mich zu kommt. Ich bin unsicher. So voller Zweifel. Und was ist mit Blake? Meinem Blake? Ich habe ihm versprochen, nicht weh zu tun. Und jetzt? Ich liege nackt neben Ethan. Meinem Ethan. Nach Sex riechend. Wie wird Blake reagieren? Ich hab' unglaubliche Angst vor seiner Reaktion. Er ist schon so ausgerastet, als ich ihm erzählte, das Ethan auf mich stehen würde. Ich will beide nicht verlieren. Weder Blake und noch weniger Kai. Sie sind mir so wichtig geworden. Blake, hat mir ein Gefühl der Geborgenheit gegeben. Mich gehalten. Kai, war immer für mich da. Falsch! IST immer für mich da. Und jetzt falle ich beiden so hinterhältig in den Rücken. Was bin ich nur für eine schreckliche Person? „Ich hab' es dir schon einmal gesagt, mach' dir nicht so einen Kopf Engel.“ „Ich bin eine so schreckliche Person.“ „Das bist du nicht. Du bist wundervoll.“ Leicht gibt er mir einen Kuss auf meinen Schopf. „Komm' wir sollten uns langsam anziehen. Es ist gleich zwei Uhr. Kai und Blake werden wahrscheinlich bald kommen.“ Schon zwei? Wie lange haben wir denn noch geschlafen? Moment. „Wie Blake kommt hier hin?“ „Hab' ich dir das noch nicht erzählt? Mein Vater hat mit der Schule telefoniert und Blake hierher rufen lassen, weil er etwas mit ihm zu „besprechen“ habe.“ „Das heißt, Blake weiß nicht mal, dass ich hier bin?“ „Genauso wenig wie Kai, genau.“ „Aber, Gott...er wird doch direkt sonst was denken!“ „Liegt er denn dabei falsch, was er denken wird?“ „Nein, aber darum geht es nicht!“ „Ty! Wir müssen das heute sowieso beenden. So kann das nämlich nicht weitergehen.“ „Ich weiß.“ Gepeinigt senke ich den Kopf. Ich will nicht. Ich kann das nicht. „Es wird schon alles gut gehen.“ Verdammter Optimist. „Und was ist wenn nicht? Was ist, wenn es nicht gut läuft, Kai, uns bzw. mich hassen wird? Wenn Blake mich hassen wird? Ich überlebe das nicht, die beiden sind mir so verdammt wichtig. Ja, auch Blake!“ „Beruhige dich.“ „Ich will mich aber ni-“ Ich kann nicht zu Ende sprechen. Durch einen Kuss werde ich gebremst. Ohh... Er spielt mit unfairen Mitteln. Und gewinnt. „Na, wieder beruhigt?“ „Pff...“ Ethan kichert und fängt an sich anzuziehen. „Komm' wir wissen nicht wann sie kommen. Und SO sollten wir ihnen nicht gegenüber treten.“ Er grinst mich an. Und kurze Zeit später lass' ich mich anstecken und mach' es ihm gleich. Gerade als wir fertig sind, hören wir auch schon die Türklingel. Ein Zittern erfasst mich. Gerade noch rechtzeitig. Ethan bemerkt meine innere Unruhe und nimmt meine Hand. „Alles wird gut.“ Gott, das hört sich so an, als wenn er mit einem kleinen Kind sprechen würde. Super. Wir hören, wie die Tür aufgemacht wird. Eine Stimme ertönt. Dylan. „Oh, schön dich zu sehen Kai. Oh... Sie müssen dann ja wohl Herr Carter sein, Liams Englischlehrer. Schön, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Setzt euch ins Wohnzimmer. Liam kommt gleich. Kann ich euch was zu trinken anbieten?“ „Ich hätte gern ein Glas Wasser.“ Kai. „Einen Kaffee.“ Blake. Ein Klopfen. „Herein.“ „Hey ihr beiden. Eure Freunde sitzen im Wohnzimmer. Es wird höchste Zeit, dass zu regeln. Dein Vater und ich verschwinden von hier, dann könnt ihr euch in Ruhe aussprechen.“ George guckt uns sanft an. Er will gehen? Sie wollen gehen? Das dürfen sie nicht! Was ist, wenn irgendwas passiert? Mein Zittern wird stärker. „Es wird nichts passieren. Keine Sorge.“ Sanft flüstert mein Freund diese Worte gegen mein Ohr. George verschwindet aus der Tür, wir folgen ihm langsam. Auf dem Flur begegnen wir Dylan. „Na, auch mal wach?“ Keck grinsend sieht er uns an. Ich merke wie mein Gesicht heiß wird. „Na los. Da drin wartet jemand, wir hauen ab. Komm' George.“ „Bei dir doch immer.“ „Denk' nicht immer so pervers!“ Leise müssen Ethan und ich lachen. Die beiden Erwachsenen gehen kurz ins Wohnzimmer. Wir hören sie reden. „So, wir verabschieden uns dann mal.“ „Moment mal, ich dachte Sie wollen sich mit mir über Liam unterhalten. Dies geht aber nur mit Ihnen.“ Blakes Stimme. Ein Schauer überfällt mich. „Ach, Sie werden einen anderen Gesprächspartner haben.“ Sie gehen aus der Tür. „Jedoch wird das Gespräch nicht ganz so rosig sein.“ - ein Flüstern zu mir. Ich schaue ihn böse an. Musste das jetzt sein? Ich hab' schon so Schuldgefühle genug! „Das hätte jetzt echt nicht sein müssen, Dad.“ „Sorry. Na ja...klärt das, wir sind in einer Stunde wieder da. Ich möchte, dass das Haus danach noch steht.“ Dafür kann ich nicht garantieren. Sie gehen. Lassen uns allein. Langsam gehen wir ins Wohnzimmer. Die beiden können uns nicht sehen. Sind mit dem Rücken zu uns gedreht. „Das kann der doch nicht machen. Einfach abhauen und mich für nichts hierher bestellen, wie unhöflich ist das denn?!“ „Ich entschuldige mich für das Verhalten meines Vaters.“ Beide drehen sich erschrocken um. Als Blake mich sichtet, weiten sich seine Augen. „Oh Gott! Was ist mit dir passiert? Seit wann hast du zwei blaue Augen?“ „Ehm, ich hatte schon immer zwei...oh...DAS meinst du.“ Das blaue Auge meines Vaters. Eher das ZWEITE Blaue Auge meines Vaters. Kurz wandert mein Blick zu Kai. Er sieht mich zweifelnd an. „Was machst du hier?“ „Ich hab' ihn gestern von der Straße gegabelt. War ziemlich verunstaltet...hat sich anscheinend geprügelt.“ Danke Ethan. Mein Blick wandert wieder zu Blake. Sein Gesicht zweigen Zweifel. Er hängt sich an der Theorie fest, dass mein Vater mich misshandelt. Er hat Recht. Das ist klar. Aber man muss es ihm nicht unter die Nase reiben. „Wieso hast du ihn nicht nach Hause gebracht? Und du Ty, wieso hast du mich nicht zurück gerufen. Oder warum bist du gestern nicht an dein Handy gegangen?“ „Ich hatte es beim Joggen nicht dabei. Tja und dann bin ich auf diese besoffenen Typen getroffen.“ Gute Lüge. Hoffentlich. „Wieso bist du-“ „Kai, ist das nicht völlig egal? Ihm ging es gestern dreckig, auch heute. Mein Onkel hat uns krank geschrieben. Was ist dein Problem?“ „Tut mir leid.“ Kai senkt beschämend den Kopf. „Kai, wir müssen reden Kommst du mit in mein Zimmer?“ „Was ist denn los? Alles okay?“ „Klar.“ „Okay.“ Was? Schockiert blicke ich Ethan und Kai nach. „Ethan.“ „Unterhalte dich mit ihm.“ Kai schaut mich kurz überrascht an, als ich Liams zweiten Namen nenne. Er dreht sich zu Ethan. Fragt ihn etwas. Ich verstehe es nicht. Kann es mir aber vorstellen. Ich drehe mich zu Blake. „Blake-“ „Wer war das?“ „Blake bitte, es waren nur irgendwelche besoffenen Typen, wirklich. Ich weiß auch nicht mehr wie sie ausgesehen haben.“ „Grrr...hast du noch andere Verletzungen?“ „Nur ein paar Blaue Flecke und Blessuren, mehr nicht.“ Von dem Blut spucken erzähle ich lieber nichts. War ja anscheinend auch nichts Schlimmes. Sonst hätte George ja irgendwas gesagt. „Dann muss ich mich wohl damit zufrieden geben. Na ja, etwas anderes. Warum hat mich Herr Blair hierher zitiert?“ Jetzt wird es ernst. Ich muss ihm die Wahrheit sagen. „Blake, wir müssen reden.“ „Oh Gott, diesen Ausdruck kenne ich.“ Grinsend schaut er mich an. „Blake! Das ist nicht witzig, ich meine das ernst.“ „Ist ja gut, setzen wir uns erstmal.“ Ich setze mich zu ihm auf die Couch. Ein Abstand besteht. Wieder fange ich an zu zittern. Meine Hände werden feucht. Es tut mir so leid Blake. So leid. „Okay, jetzt wird es doch etwas gruselig. Was ist los?“ „Es tut mir so leid.“ „Sonnenschein. Was tut dir leid.“ Ich sehe wie er ein zittern unterdrückt. Wut unterdrückt. Ahnt er was? Kann er sich schon denken, was ich ihm sagen will? „Es tut mir so leid.“ Ich kann nicht mehr sagen. Ich kann es nicht. Es würde ihm das Herz brechen. „Verdammt Tyson! Sag' mir jetzt endlich was los ist!“ Er steht auf. Geht vor mir auf die Knien. Packt grob meine Handgelenke. „Tyson. Tyson, schau' mich an!“ Zögernd richte ich meinen Blick auf Blake. Langsam lässt er meine Hände wieder los. „Ich habe mit Liam geschlafen.“ - ein Hauchen, kaum spürbar. Ich sehe es nicht kommen. Spüre nur den unendlichen Schmerz auf meiner Wange. Eine Hitze, die sich rasend schnell auf der ganzen Gesichtshälfte ausbreitet. Eine Ohrfeige. Von ihm. Blake. „Das ist nicht wahr.“ Ich fasse mir an meine schmerzende Wange. Schaue aus todtraurigen Augen Blake an. „Es tut mir leid.“ „Warum.“ Sein Blick wird traurig. „Es tut mir so leid.“ Arme fassen an meine Schulter. Schütteln mich. „Das ist nicht wahr! Sag' mir, dass das nur ein schlechter Scherz ist. Los SAG' ES!“ Tränen schießen mir in die Augen. „Es tut mir Leid.“ „Dieser elende Bastard. Was hat er gemacht? Wie hat er dich gezwungen.“ „Das erste Mal ja, beim zweiten Mal habe ich es gewollt.“ „Zweimal?!“ „Es tut mir leid.“ „Warum?“ „Ich liebe ihn.“ „Dieser verdammte Bastard. Du hast dich auf ihn eingelassen. Wieso? Wieso hast du mich betrogen? Ich dachte du liebst mich? Tyson bitte.“ „Ich kann das nicht mehr. Es tut mir leid. Es ist-“ „Nein! NEIN! Das lasse ich nicht zu.“ Er stürzt sich auf mich. Zerrt an meinem Pulli. Nein! NEIN! „Blake, lass mich los. Blake.“ „Ich werde dafür sorgen, dass du nur mich liebst. Selbst wenn ich dich zwingen muss!“ Er zieht ihn mir aus. Greift in meine Hose. Tränen laufen meinen Wangen hinunter. „Nein. NEIN! Blake lass' das! Ethan! ETHAN! Bitte, hilf' mir.“ Ich flüstere zum Ende, bis meine Stimme völlig bricht. Meine Augen leer. Meine Gedanken leer. Doch da! Eine Tür, sie geht schlagend auf. Das Gewicht auf mir verschwindet schlagartig. „DU Hurensohn. Fass' ihn nicht an!“ Ethan. Mein Ethan. „DU hast ihn mir weggenommen. Wie kannst du es wagen!“ Langsam richte ich mich auf. Wische mir die Tränen aus den Augen. Dann sehe ich sie. Blake und Ethan. Auf dem Boden liegend. Sich prügelnd. „Hört auf!“ „Du hast mir Tyson weggenommen!“ „Er gehört dir nicht!“ „Hört verdammt noch mal auf!“ Ich ziehe mir meine Pullover wieder über. Schaue mich um. Erblicke Kai. Rote Augen. Trauriger Blick. Er weiß es. Mein Blick trifft seinen. Sein Gesicht verändert sich. Wird wütend. Er kommt auf mich zu. Wieder sehe ich es nicht kommen. Wieder ein brennender Schmerz. Diesmal auf der anderen Seite. „Abschaum!“ Es wird still um mich herum. Dunkel. Tiefe Dunkelheit umgibt mich. Stimmen, verzerrt. Von Blake und Ethan. Kämpfend. Stimmen, ganz nah. Von ihm. Meinem Vater. 'Abschaum' 'So was soll mein Sohn sein? Erbärmlich.' Hört auf. Hört auf. Sofort! „HÖRT AUF!“ Ich bin wieder in der Realität. Alle blicken zu mir. Mein Atem geht hektisch. Mein Blut rast durch meine Venen. Ich drücke mir meine Hände auf die Ohren. „Bitte. Hört auf.“ 'Abschaum.' Kai. 'Abschaum.' Vater. „Geht weg.“ „Engel. Engel komm' wieder zu dir. Hey!“ Etwas rüttelt mich sachte an der Schulter. Ich öffne meine Augen. Sehe in strahlend grüne Juwelen. Ethan. „Ethan.“ „Ich bin da.“ „Mein Ethan.“ „Ich hasse dich.“ Ich kralle mich in seinen Rücken. NEIN! Nein. Nicht er. Bitte. Nicht er. Kai. Tu' mir das nicht an. „Ich dachte wir wären Freunde. Wie konntest du mir das nur antun? Ich bin das erste Mal so richtig verliebt. Und du musst es mir zerstören. Du bist das Letzte.“ Schluchzend suche ich bei Ethan halt. „Es tut mir so leid. Bitte.“ „Unsere Freundschaft ist Geschichte. Ich rede nie wieder mit dir.“ „Nein. Kai bitte. Tu' mir das nicht an.“ „Halt den Mund! Wieso sollte ich Rücksicht auf dich nehmen? Hast du es denn bei mir gemacht? Ich hasse dich! Du hast meine Beziehung zerstört! ICH HASSE DICH!“ Ich stoße Ethan von mir. Greife keuchend an meine Brust. Es zerbricht. „Ethan. Es zerbricht. Tu' was! Es zerbricht!!“ Ich kriege keine Luft. Mein Brustkorb zieht sich zusammen. „Ich hasse dich!“ „Nein.“ „Ich brauch' Abstand. Lange! Ich hasse dich so sehr. Ich bereue die Freundschaft mit dir! Ich hätte dich nie für so hinterhältig gehalten! Abschaum!“ „Kai! Es reicht.“ „Halt die Klappe Liam!“ „Ethan. Es schmerzt, so sehr.“ „Gott spiele hier jetzt nicht den Leidenden! Wir sind die Betrogenen, die Opfer!“ „Klappe Blake.“ „Für dich immer noch Herr Carter!“ „Ich könnte Sie anzeigen!“ Ich falle. Finde keinen Halt. „Ich überlebe das nicht Ethan.“ „Ich bin bei dir!“ „Das tu' ich mir nicht mehr länger an. Ich hau' ab! Ich hasse euch!“ „Nein. NEIN!“ Ich probiere aufzustehen. Kralle mich an Kai. „Tu' mir das nicht an. Bitte. Ich brauche dich.“ „Du hast Liam.“ Seine Worte sind hart. Sie bohren sich wie Splitter in mein Herz. In mein zerbrechendes Herz. „Bitte. Bleib' bei mir.“ „Wieso?“ Seine Stimme, so brüchig. Verletzt. Ich hab' ihn so sehr verletzt. „Ich sterbe.“ „Übertrieb' nicht.“ „Tue ich nicht.“ Ich höre im Hintergrund Ethan und Blake diskutieren. Wenigstens prügeln sie sich nicht mehr. „Wieso hast du das gemacht?“ „Ich liebe ihn.“ „Ich auch.“ „Es tut mir so leid.“ „Wenn es dir leid tut, dann hättest du es nicht gemacht.“ „Verlass' mich nicht.“ „Ich war glücklich, so glücklich wie noch nie. Ich hatte eine Beziehung mit dem nettesten, wunderhübschesten, Menschen den ich mir vorstellen konnte. Hatte einen besten Freund, der mir alles erzählte und doch nicht. Was verschweigst du mir immer?“ Der plötzliche Themawechsel erschreckt mich. „Was verschweigst du mir? Tyson! Du bist nicht tollpatschig, warst du noch nie! Du läufst nicht einfach gegen Türen. Und du lässt es dir auch nicht gefallen, wenn dich jemand anpöbelt und anfasst. Du wehrst dich und gehst immer ohne Verletzungen aus. Woher hast du die Blauen Augen?“ Ich muss es ihm sagen. Sonst verliere ich ihn. Erwartungsvoll schaut er mich an. „Von meinem Vater.“ „Nicht deine Augenfarbe! Ich weiß, dass dein Vater blaue Augen hat. Ich meine die Veilchen!“ „Von meinem Vater.“ Ernst richte ich mein Gesicht zu Kai. Seine Augen zeigen großen Schock. „Wieso?“ „Ich war im Krankenhaus. Nur Weicheier kommen ins Krankenhaus. Er gab' mir eine Ohrfeige, nannte mich Abschaum und schloss mich ins Zimmer ein. Das zweite Mal, hattest du angerufen, während ich joggen war. Er hat mir den Umgang mit dir verboten, weil du Homophob bist. Ich hab' ihm gesagt, dass ich den Kontakt weiter aufrecht erhalte, du seist mein bester Freund-“ „Ich habe ihn an der Haustür abgefangen. Aus seinem Mund tropfte Blut, er hielt sich die Seite, musste gestützt werden. Ich brachte ihn zu mir. Mein Onkel ist Arzt. Er hat ihn untersucht. Seitdem ist er hier.“ „Es tut mir so leid. Das wusste ich nicht.“ „Wie denn auch.“ „Tut er das öfter?“ „Bei jeder schlechten Note, jeder Unzufriedenheit die er empfindet.“ „Deine Mutter.“ „Schaut weg und dreht die Musik lauter, damit man die Schreie nicht hört.“ Erschreckende Erkenntnis lese ich in seinem Gesicht. Wir sind Nachbarn. Wie oft hat er die laute Musik mitbekommen. „So oft?“ „Jedes Mal.“ „Und ich nenne dich, so wie er es tat. Ich bin das Letzte!“ „Bist du nicht. Du bist mein bester Freund, oder?“ Er weint. Hemmungslos. „Ja!“ Schluchzend schlingt er seine Arme um meinen Hals. Ich erwidere die verzweifelte Umarmung. „Und ich verpasse dir auch noch eine Ohrfeige. Und schreie dich an. Wie oft musstest du an deinen Vater dabei denken?“ Blake. „Oft.“ „Es tut mir leid.“ „Mir auch. Mir auch. Verzeiht mir.“ Auch Blake kommt jetzt zu uns und nimmt seine Arme um uns. Ethan belächelt das Ganze. „Liebst du ihn?“ - Kai „Jede Sekunde mehr. Tut es weh?“ „Sehr.“ „Es tut mir Leid, auch für dich Blake.“ „Ich liebe dich trotzdem und kann Blair nicht ausstehen.“ Ethan lacht sein Lachen. Lässt mich eine Gänsehaut verspüren. „Dich hat es echt erwischt, oder?“ - Kai, leise, flüsternd, lächelnd. „Ja.“ „Ich wünschte, diese Liebe hättest du mir geschenkt.“ „Du wirst den Richtigen finden irgendwann.“ „Und dieser wird dich dann Cam nennen.“ Überrascht wenden wir uns zu Ethan. „Wieso das denn?“ - Blake. „In meine Familie sprechen die Lebenspartner uns bei unserem zweiten Vornamen. Tu' es uns gleich. Das macht die Verbundenheit in unseren Beziehungen aus.“ „Gute Idee.“ Blake fängt an zu lachen. Und alle machen mit. „Oh...keine Köpfe die rollen? Dann ist ja alles gut ausgegangen, oder?“ Wir blicken zur Tür. „Dad, Onkel George.“ „Na, alles gut?“ „Ja.“ Er lächelt. „Schön.“ Liebevoll blickt Dylan, George an. Kai und Blake ziehen keuchend die Luft ein. Sie haben es begriffen. „Seid ihr, also...ehm...ich will jetzt nicht aufdringlich oder so-“ „Ja, wir sind zusammen.“ „Wow, das mir das nicht früher aufgefallen ist.“ „Tja.“ „Chrm.“ „Oh! Ganz vergessen. Hehe, also, darf ich vorstellen? Das ist Lucan Thorne. Und ich glaube, dass er uns noch sehr hilfreich sein kann.“ Ein dunkelblonder, sportlicher „Sunnyboy“ kommt ins Zimmer. Hmm...irgendwoher kenn' ich den. „Bist du nicht auf unserer Schule?“ „Genau, in der 13.“ „Ihr kennt euch?“ „Nur vom sehen.“ „Ah, na ja, auf jeden Fall, Lucan arbeitet als kleine Aushilfe, in einem Meiner Läden. Und er ist zufällig Sohn eines Polizeichefs.“ „Nein!“ „Was?“ - George. „Nein, ich werde damit nicht zur Polizei gehen! Das würde nichts bringen! Er ist Richter!“ „Wir müssen irgendwas tun.“ - Ethan. Lucan schaut irritiert zwischen uns hin und her. „Ehm...was ist eigentlich los?“ „Tyson? Dürfen wir es sagen? Ich mein'...“ „Macht, es wissen sowieso alle in diesem Raum.“ „Okay, also Tyson hier-“ - Dylan zeigt auf mich - „-wird von seinem Vater misshandelt.“ „Was? Ich dachte dein Familienleben ist perfekt, sagen die Gerüchte.“ „Gerüchte sind meistens nur mit einem Funken Wahrheit.“ „Oh…okay.“ „Und wir brauchen jetzt Beweise, da sein Vater Richter ist.“ „Das wird kein Problem sein. Ich bin leidenschaftlicher Spion. Ich arbeite manchmal mit meinem Vater zusammen. Wird also kein Problem sein.“ Sanft lächelt er mich an. Ist das wahr? Wird das Ganze nun ein Ende haben? Kann ich jetzt endlich in Ruhe glücklich werden. Mit Ethan? Mein Ethan? Warme Arme schlingen sich um mich. Ethan. Weiche Lippen küssen mich in den Nacken. „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch. Sehr.“ Jetzt wird alles besser? Oder? Das war's. Ich hoffe es hat euch gefallen. Rückmeldung jeglicher Art erlaubt. Lg Hikari. ^^ Bis nächsten Mittwoch. ^^ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Ja...es ist vertspätet! I know...aber ich hab' Abschlussprüfungen geschrieben und hatte nicht wirklich Zeit zum schreiben...na ja..hier ist es und seht es einfach als Kapitel für nächsten Mittwoch(02. Mai'10) an. Ich werd' nämlich bis übernächste Woche Mittwoch(09. Mai'10) kein neues Kapitel posten. ^^ Sorry. Na ja Kapitel zieht sich ziemlich hin und ist auch nicht wirklich Ereignisreich..ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Genug gelabert. gebetat!! Kapitel 7: Ich habe im ersten Moment nicht daran gedacht. Habe es verdrängt. Wie konnte ich nur so dämlich sein und glauben, dass sich jetzt alles zum Guten wenden würde? Tja, Menschen sind nun mal leichtsinnig und naiv. Und ich gehöre dazu. Leider. „Ich lasse dich da nicht alleine hin.“ „Ich muss da aber alleine durch.“ „Engel! Ich lasse dich garantiert nicht alleine zu deinem Vater! Ich will dich nicht im Krankenhaus besuchen müssen. Das Risiko, dass etwas passiert, ist zu groß.“ „Mir wird schon nichts passieren.“ Zwar bin ich mir nicht wirklich sicher dabei, aber na ja. Ich möchte Ethan da nicht mit reinziehen. Ich würde es mir nie verzeihen können, wenn ihm etwas passiert. Wenn irgendwem, der mir nahe steht, etwas zustößt. Wir sitzen, heißt: Ethan, George, Dylan, Lucan, Kai, Blake und ich, im Wohnzimmer und unterhalten uns darüber, wie ich meinem Vater gegenüber treten könnte. Weil, und so etwas kann ja auch nur mir passieren, ich nach der Prügel von meinem Vater, vergessen habe...irgendwelche Sachen einzupacken…und nun ja...so etwas brauche ich nun mal. „Tyson, Liam hat Recht. Wir können dich nicht alleine dahin schicken.“ „Wieso nicht? Selbst wenn mir etwas zustoßen würde, ich hab' sechzehn Jahre die Gewalttaten von meinem Vater überlebt. Warum sollte ich also heute es nicht tun? Außerdem hab' ich dich doch als guten Arzt, George.“ Ich muss mich darüber lustig machen. Es ist sonst zu schwer. „Das ist nicht Lustig Ty.“ Kai. „Kai, ich bin ein großer Junge. Ich packe das schon.“ „So was solltest du aber nicht packen!“ „Blake, beruhige dich.“ „Ich will mich aber nicht beruhigen! Was glaubst du, was das für ein Gefühl ist, wenn die Person die man liebt, in sein Verderben geht?!“ „Herr Carter hat Recht Engel. Dann lass' wenigsten Lucan mit gehen. Dann kann er direkt irgendwas aufnehmen...und sonst was machen.“ „Nein. Mein Vater ist sowieso nicht daheim. Ist arbeiten und meine Mutter ebenfalls. Ich packe nur schnell meine Sachen und dann bin ich weg. Versprochen!“ Mein Vater müsste wirklich auf der Arbeit sein. Ist schließlich ein normaler Wochentag. Genauso wie meine Mum. Mir kann also nichts passieren. „Also eigentlich, hat Tyson schon Recht.“ „Dad!“ „Liam.“ „Ihr seid doch alle scheiße! Was ist wenn ihm etwas passiert?“ „Mir wird nichts passieren Ethan. Wirklich.“ „Ich werde es dir nie verzeihen, wenn dir etwas passiert!“ Leicht muss ich lächeln. Es ist toll, wenn sich einer um jemanden sorgt. Um mich sorgt. Es gibt mir das Gefühl, etwas wert zu sein. „Ich bin wirklich in höchstes einer halben Stunde wieder hier.“ „Versprichst du es mir?“ „Ich verspreche es dir.“ Leichtfüßig gehe ich zu Ethan rüber und drücke ihm einen zärtlichen Kuss auf. Als wir den Kuss beenden, kann ich die verletzten Blicke von Kai und Blake spüren. Es tut mir wirklich Leid. Daran müssen sie sich wohl erst gewöhnen. Ich hoffe für sie, dass sie irgendwann ihre große Liebe finden. Ich habe es hoffentlich geschafft. „Na ja. Du Ethan...kann ich mir 'ne Jeans und ein T-Shirt ausborgen? Möchte nicht so durch die Stadt laufen.“ „Na klar.“ Es steht kein Wagen in der Einfahrt. Gut, sie könnten genauso gut in der Garage stehen. Aber, warum sollten sie hier sein? Sie sind beide berufstätig. Haben also keinen Grund hier zu sein. Na los Tyson. Du brauchst also keine Angst zu haben. Dir kann nichts passieren. Mit schweren Schritten gehe ich auf das riesige Haus zu, welches eins mein Zuhause war. Ich packe nur meine Sachen, dann bin ich weg. Für immer. Dann bin ich... Frei. Ich ziehe den Haustürschlüssel aus Ethans Hose und schließe die Tür auf. Es geht zu schnell. So schnell, dass ich nicht mal den Hauch einer Chance besitze zu reagieren. Gewaltsam werde ich am Kragen gepackt. Dann spüre ich hart die Wand am meinem Rücken. „Wo warst du? Deine Mutter war krank vor Sorge!“ Mein Kopf schleudert gegen das Beton. Kurz wird mir schwarz vor Augen. „Du hast doch gesagt, dass ich mich nicht mehr blicken lassen soll.“ „Seit wann hörst du auf etwas?“ Seitdem ich von dir verprügelt werde!! Das atmen wird schwerer. Erschöpft kralle ich mich in die Handgelenke meines Erzeugers, probiere sie von meinem Kragen los zu bekommen. Ich merke wie ich auf den Boden rutsche. Er hat losgelassen. Spüre in der nächsten Sekunde einen Tritt in die Magengrube Schwer entweicht mir die Luft aus der Lunge. Keuchend greife ich mir in die Seite. Krümme mich. Wieso ist er zu Hause? „Stell' die Musik lauter! Ich will unserem missratenen Sohn eine Lektion erteilen.“ Quälend schaue ich zu meiner Mutter. Kurz erhasche ich ihren Blick. Doch sie wendet ihn ab. So wie sie es jedes Mal tat. Und ein Stück meiner so zerbrechlichen Welt ein weiteres Mal zerstört. Stück für Stück. Die Musik ertönt. -Mariah Careys Cover zu I wanna know what love is- Wie ironisch. Ich schließe meine Augen. Schalte alles um mich herum aus. Konzentriere mich ganz alleine auf das Lied. Die Tritte setzen ein. Starke Tritte. Jedes Mal stärker. Ich höre meine Stimme, meine Schreie – gequält. Etwas trifft mich am Kopf. Ich spüre das Blut, welches mir an der Schläfe herunterläuft. 'I want to know what love is I want you to show me I want to feel what love is I know you can show me Gonna take a little time A little time to look around me I've got nowhere left to hide It looks like love's finally found me' Ethan. Leicht lächle ich. „Die wird dein dreckiges Lachen schon noch vergehen! Ich bin viel zu nachsichtig gewesen! Das wird sich jetzt ändern!“ Störrisch zieht er mich am Arm hoch. Mein Körper ist taub. Und doch spüre ich jeden einzelnen Schmerz. Ich werde schmerzhaft ins Wohnzimmer gezerrt. Er zwingt mich auf die Knie zu gehen. Er greift nach meinem Pulli, entfernt es mir ungeschickt. Meine Augen weiten sich. Was hat er vor?! „Ich werde dafür sorgen, dass du nie wieder ungehorsam bist. Mit einem kleinem Erinnerungsstück.“ Ich höre ein schnelles Surren. Peitschend schlägt der Gürtel auf nackte Haut. „AAAHHH!“ Schmerzvoll reiße ich meinen Kopf in den Nacken. Stütze mich auf meine Hände. Immer und immer wieder trifft das Leder meinen Rücken. Hinterlassen blutige Striemen. Tiefe Wunden. Nicht nur in meinem Rücken. Jeder Schlag zerstört meine Seele. Schlag! Bruch! Schlag! Bruch! Beim ausholen des Gürtels, spritzt Blut auf die hellen Fließen im Wohnzimmer. Verunreinigt sie. Schade um den Boden. Die Schläge werden schneller, härter. Warum? Warum hab' ich das verdient? Ich habe doch immer alles gemacht was sie wollten. Schreibe für sie ausgezeichnete Noten. Bin beliebt. Wie konnte es nur so kommen? Wir waren doch mal so eine perfekte Familie. „Warum?“, -krätze ich. „Halt deinen Mund.“ Wieder ein harter Schlag. Nein. Ich werde jetzt nicht aufhören. „Warum tut ihr mir das an. Wieso?“ „Weil du nichts wert bist.“ Bin ich das? Bin ich nur etwas wert, wenn ich als Sandsack bereit stehe? Sonst nicht? Bedeute ich wirklich niemanden etwas? 'Ich liebe dich.' NEIN! Ich bin etwas wert! Ich habe Kai. Blake. Ethan, meine Ethan. „Ich bin was wert!“, kalt verlassen diese Worte meinen Mund. Schwerfällig versuche ich mich aufzurichten. Stütze mich auf meine Knie ab. Keuchend fange ich an zu husten. Spucke Blut. Nicht schon wieder... Mit meiner Hand wische ich mir ungeschickt das Blut weg. An meiner Schläfe läuft nichts mehr. Es muss getrocknet sein. „Habe ich dir erlaubt aufzustehen?“ Wieder ein Klatschen. Kurz schwanke ich. Richte mich dann aber vollends auf. Drehe mich zu meinem Vater. „Warum?“ Wütend blicke er mich an. Hebt die Hand. Brennender Schmerz erfasst meine Wange. Meine dritte Ohrfeige heute. Nicht schlecht. „Was habe ich euch angetan? Ich hab immer eure Bedingungen erfüllt, schreibe ausgezeichnete Noten. Komme mit jedem klar! Was - verdammt noch mal – ist euer Problem mit mir?!“ Wieder ein Schlag in mein Gesicht. Spüre den Metallischen Geschmack von Blut. „Du solltest nicht leben!“ Gepeinigt schließe ich die Augen. Warum? Halt! Keine Schwäche zeigen. „Wieso?“ „Du hättest an seiner Stelle sterben müssen! Nicht er!“ „Worüber redest du?“ Ernsthaft, worüber redet er? „Geh' auf dein Zimmer.“ „Sag' mir erst worum es geht.“ „Ich hab' gesagt, geh auf dein Zimmer!!“ Energisch greift er wieder nach meinem Arm und schleift mich hoch zum Zimmer. „Es ist alles nur deine Schuld. Essen hat sich für dich heute und in den nächsten Tagen erledigt.“ „Was?“ Er schubst mich auf dem Boden und will die Tür schließen. „Warte.“ Knallend geht die Tür zu. Ein Schlüssel dreht sich herum. Heftig schlage ich gegen das Holz. „Lass' mich raus!“ „Nein, du sollst daraus lernen.“ „So werde ich es nie lernen.“ „Abschaum.“ Die Schritte entfernen sich. Trotzdem höre ich nicht auf. Lass' mich raus! Lass' mich raus! Bitte. Schnell schreite ich zum Fenster. Probiere es zu öffnen. Abgeschlossen. „DU KANNST MICH NICHT EINFACH SO EINSPERREN!!! Das kannst du nicht.“, zum Ende hin ist meine Stimme gebrochen und leise. Wieso? Wieso muss mir immer so was passieren. Wütende Schritte sind zu hören. Krachend geht die Tür wieder auf. „Du weißt nicht, wann es reicht! Schön, wenn du es nicht anders haben willst!“ Ein weiteres Mal werde ich am Kragen gepackt und gegen die Wand gedrängt. Die Hand meines Erzeugers umgreift mein Gesicht. Er wird doch nicht- Hart wird mein Kopf gegen das Beton befördert. Immer und immer wieder. Jedes mal wird mir mehr schwarz vor Augen. Mach' dass er aufhört. Das der Schmerz aufhört. Ich in Ohnmacht falle. Irgendwas! Nur stopp es! Ich glaube nicht an Gott. Und auch nicht an höhere Mächte, die einem helfen könnten. Doch trotz allem, jedes verdammte Mal wünsche ich mir, dass mir jemand hilft. Doch nichts geschieht. So verliert man Recht schnell einen Glauben. „Du hättest niemals geboren werden sollen.“ Und durch so etwas verliert man den Glauben an Glück, Liebe und Fürsorglichkeit. Man lernt die knallharte Realität kennen. Man lernt, dass die Welt doch nicht so rosig ist und durchaus ihre Schattenseiten hat. Viele Menschen sind zu naiv dies zu begreifen. Was schade ist. Denn sie trifft es noch härter, wenn es mal nicht glatt läuft und sie auf der falschen Seite landen. Aber auch den Menschen, die in dieser Dunkelheit leben, gewöhnen sich nie wirklich daran. Zwar weiß man was passiert, weil es eben so oft geschieht. Aber trotzdem hofft man. Man hofft auf Rettung. Aber trotzdem realisieren die Menschen, dass die Wahrscheinlichkeit zwar besteht, aber nicht unbedingt eintreffen muss. Wenn ich nur wüsste, wieso mein Vater mich so hasst. Wieso ich jedes mal auf Ablehnung treffe. Aber ich glaube schon lange nicht mehr daran eine Antwort zu bekommen. Ich habe mich damit... ..abgefunden. Mit einem letzten Schlag ins Gesicht, falle ich endlich in die erlösende Bewusstlosigkeit. Ghn... Mein Köpf dröhnt und mir tut alles weh. Langsam öffne ich meine Augen, es ist dunkel um mich herum. Ich liege auf dem Boden. Wow, mein Vater ist sich sogar zu schön dafür mich wenigstens ins Bett zu tragen. Aber was habe ich auch erwartet? Ich schaue mich um. Erblicke mein Wecker. 21:45 Fuck! Vorsichtig versuche ich aufzustehen. Unter starken Schmerzen und keuchen gelingt es mir – schwer. Zuerst gehe ich rüber zu meiner Tür. Jedoch erreiche ich nichts. Sie ist immer noch abgeschlossen. Unter der Tür liegt ein Zettel. 'Sind weg. Probiere bloß nicht abzuhauen.' Lustig, wie soll ich das denn bitteschön anstellen? Witzbold. Mein Magen knurrt. Hunger! Keuchend setzte ich mich aufs Bett. Wieder wandert mein Blick zu meinem Nachtschränkchen. Mein Handy leuchtet auf. Ein Anruf. Schnell greife ich danach. Zu schnell. Mein ganzer Arm fängt an zu kribbeln. „Ja.“ krächzend. „Tyson? Tyson wo bist du?! Warum bist du noch nicht hier? Du bist heute Mittag nach Hause gegangen und immer noch nicht zurück! Ich hab' dich schon tausend Mal angerufen!“ „Ethan, beruhige dich.“ „Ich will mich aber nicht beruhigen, und warum hörst du dich so komisch an? Hat dein Vater wieder irgendwas gemacht?“ „Es ist alles in Ordnung. Aber ich komm' hier nicht weg. Mein Vater hat mich eingesperrt. Fenster und Tür sind verschlossen, ich komm' hier nicht raus.“ „Was? Oh Gott, wir hätten dich nie alleine dahin gehen lassen sollen. Sind deine Eltern zu Hause?“ „Nein, sind weg. Hol' mich hier raus bitte!“ Meine Stimme klingt verzweifelt. Ich will nur noch hier weg. „Wie holen dich da raus. Kannst du deine Sachen schon packen?“ „Ich kann mich nicht bewegen.“ „Was hat er bloß mit dir gemacht? Egal, wir kommen jetzt...du wohnst im ersten Stock, oder?“ „Ja.“ „Gut, dann brauchen wir wohl 'ne Leiter.“ Es dauert nur zehn Minuten bis etwas am Fenster klopft. Die Leiter. Ich hab' mich nicht bewegt...zu viele Schmerzen. Ich fahre erschrocken hoch, als ein Backstein- JA, EIN BACKSTEIN -durch das Fenster fliegt. „Argh...zu schnell aufgestanden.“ „Engel!“ Stürmisch kommt Ethan auf mich zu und drückt mich. Mein Körper versteift sich unter der Berührung. Schmerz. Schmerz. Schmerz. „Ethan, Schmerzen.“ Erschrocken schnappt Ethan nach Luft. „Oh mein Gott! Was ist mit deinem Rücken passiert?“ „Gürtel.“ „Da werden Narben bleiben.“ „Mein Erinnerungsstück.“ Nach und Nach steigen auch Blake, Kai und George ins Zimmer. Auch sie schnappen erschrocken nach Luft. „Oh Gott, Ty! Wir hätten dich niemals alleine schicken sollen.“ „Sonnenschein.“ „Hey, es ist alles okay. So was verheilt.“ „Es werden Narben bleiben vor allem die auf dem Rücken. Zu hause gucken wir nach möglichen Knochenbrücken. Kannst du dich bewegen?“ George immer schön sachlich bleiben. Und trotzdem so sorgenvoll. Zuhause. Mein neues Zuhause. „Nur sehr schwer. Jede Bewegung tut weh.“ „Es tut mir so leid.“ „Gib' jetzt nicht dir die Schuld Ethan.“ „Mache ich aber.“ Blakes Räuspern unterbricht uns. „Ich will euch ja nicht stören, aber wir müssen noch Tysons Sachen packen und abhauen, wer weiß, wann seine sogenannten Eltern nach Hause kommen.“ Ach ja. „Tut mir Leid um deinen Pulli, der liegt noch unten im Wohnzimmer…und wahrscheinlich nicht mehr tragbar.“ „Was interessiert mich der Pulli?! Du bist verletzt! Kannst du mal bitte ernst bleiben?“ „Ich muss das ins Lächerliche ziehen! Sonst holt mich die Realität ein und dann verfalle ich in sonst einen Zustand.“ „Tut mir Leid, dass wusste ich nicht.“ „Schon okay.“ Mir wird von Kai eine Sweatjacke gereicht. „Kannst du sie anziehen, oder sind die Schmerzen auf dem Rücken zu stark?“ „Wird schon gehen.“ Auch in seinen Augen sehe ich die Schuldgefühle schimmern. Ihr seit nicht Schuld. Keiner hätte es ahnen können, dass meine Eltern zu Hause sind. „Leute, hört auf euch die Schuld zu geben.“ Betrübt senken alle Anwesenden den Kopf. Als wir endlich alle meine Klamotten und Kleinkram, den man so mitnehmen kann, eingepackt haben, werden die zugehörigen Koffer und Taschen aus dem Fenster deponiert und ins Auto verfrachtet. Unten am besagten Auto steht Dylan. Es sind wirklich alle gekommen. Nur Lucan scheint nicht anwesend zu sein. „Wo ist dieser Lucan hin?“ „Er musste noch was erledigen. Du weißt schon, dass du jetzt Lucan um Hilfe bitten solltest.“ Ethan saß die ganze Zeit bei mir und hat mich im Arm gehalten, während die anderen meinen Kram eingepackt haben. „Es gibt keine Beweise.“ „Bist du nicht Beweis genug? Guck' dich an! Dein ganzer Rücken ist verunstaltet! Dein Gesicht ist blau und hat Wunden. Und dein Magen leuchtet auch schon in allen Farben des Regenbogens!“ „Ethan, beruhige dich. Das Problem ist, es gibt eben keine Handfesten Beweise, mein Vater wird alles abstreiten. Und wen glaubst du werden sie eher glauben? Einem Richter oder einen dummen Teenager der nicht mehr ganz da ist in der Birne?“ Ich merke, wie Ethan den Kopf senkt. Er begreift. „Aber irgendwas muss es doch geben. Ich kann doch nicht zusehen, wie dein beschissener Vater damit durchgeht.“ „Es wird nie wieder passieren. Es ist doch jetzt vorbei, oder? Jetzt wird alles wieder gut.“ „Und trotzdem wird es noch sehr lange dauern, bis du das alles verkraftet hast.“ „Da hast du wohl Recht.“ „Wir sind fertig mit dem verstauen. Jetzt bist nur noch du dran.“ Blake ist grade wieder durch das Fenster gestiegen. Ethan erhebt sich neben mir und zieht mich sanft am Arm langsam hoch. Trotz dieser Sanftheit sind Schmerzen da. Gepeinigt schließe ich die Augen. „Tut mir Leid.“ „Schon okay, bringen wir es hinter uns.“ Schritt für Schritt gehe ich langsam auf das Fenster zu. Hebe das eine Bein an und steige durch und ziehe das andere Beim mit. Schmerzvolles Keuchen verlässt meinen Mund. „Du hast es gleich geschafft.“ Unten steht Kai bereit und wartet auf mich. Sein Gesicht spiegelt Trauer. Vorsichtig, ohne mich unnötig zu bewegen, gehe ich die Leiter runter und lasse mich dann in Kais Arme gleiten. Knicke mit meinen Knien ein. Kai tut sich schwer damit mich zu halten. „Ty, Tyson alles in Ordnung.“ „Ich kann nicht mehr. Darf ich schlafen? Bitte.“ Ethan und Blake sind jetzt ebenfalls unten angekommen. Sofort schreitet mein Freund zu mir. „Ich nehme ihn dir ab.“ Ich merke wie meine Glieder immer schwerer werden und mein Bewusstsein sich verschlechtert. Schlafen. Einfach nur schlafen. Schlafen ist gut. Man spürt nicht die Schmerzen. Erlösend schließe ich die Augen und falle in einen Traumlosen und entspannten Schlaf. Nur am Rande merke ich, wie ich von George auf die Arme genommen werde. Ist wahrscheinlich der Stärkste von ihnen. Wärme. Das ist das erste, was ich spüre, als ich halbwegs wach werde. Wärme einer weichen Decke, die über mich ausgebreitet wurde. Und eine Weiche Matratze. Ich öffne leicht meine Augen. Durch das Sonnenlicht geblendet, schließe ich diese aber direkt wieder. Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen habe. Aber es ist schon wieder hell. Muss also etwas länger gewesen sein. Ich merke, dass ich alleine im Raum bin. Schmerzen spüre ich so gut wie keine mehr...anscheinend besitzt George echt gute Schmerzmittel. Ich glaube, ich kann mich sogar wieder etwas bewegen. Ich sehe, wie die Klinke der Tür runter gedrückt wird. Ein dunkelbrauner Haarschopf. Ethan. Automatisch schleicht sich ein Lächeln auf mein Gesicht. „Ethan.“ „Du bist ja wach. Wie geht es dir mein Engel.“ Er kommt auf mich zu und setzt sich zu mir aufs Bett. Lächelt mich liebevoll an. „Den Umständen entsprechend gut. Ich spüre die Schmerzen nicht mehr. Hab' ich mir eigentlich irgendwas gebrochen? Oder was ist überhaupt mit meinen Wunden?“ „Du hast zwei angeknackste Rippen, einen großen Bluterguss am Bauch, dein Gesicht hat auch blaue Flecken und dein Rücken...nun es musste nichts genäht werden…dennoch...werden-“ „Narben zurückbleiben. Ich weiß.“ „Oh Tyson! Du weißt gar nicht was für Sorgen ich mir gemacht habe, als du nicht wieder kamst! Es tut mir alles so leid. Wir hätten dich nie alleine zu deinen Eltern schicken sollen.“ „Beruhige dich Ethan, es ist nicht deine Schuld, niemand hätte ahnen können, dass meine Eltern noch zu Hause sind und nicht arbeiten. Mir geht es doch jetzt wieder gut...so halbwegs.“ „Aber-“ „Nichts aber, küss' mich lieber!“ Und das macht er auch. Und wie er das macht. Gierig zieht er mich an sich und drückt seine Lippen auf meine. Verzweifelt greife ich nach seinen Nacken, ziehe ihn noch näher ran. Liebevoll streicht seine Zunge meine Lippen, bittet um Einlass. Welchen ich auch liebend gerne gewähre. Leidenschaftlich spielen sie miteinander. Stöhnend greife ich in die Haare von meinem Freund. Ich liebe seine Haare. Ich liebe seine Lippen. Ich liebe ihn. Keuchend lösen wir uns wieder, holen Luft. „Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. So sehr, verlasse mich nie mehr! Nie mehr.“ Wieder ziehe ich ihn in einen Kuss. Geschickt drehe ich ihn. Nun ist er unter mir. Tastend wandert meine Hand unter sein T-Shirt. Die Welt um mich herum vergessend. Nur wir sind wichtig, niemand sonst. Nur dieser Augenblick. Bestimmend schiebt mich Ethan von sich, löst den Kuss. Was ist denn jetzt los? Habe ich was falsch gemacht? Fragend schaue ich ihn an. „Es wäre keine gute Idee. Du bist verletzt, ich möchte dir nicht weh tun.“ „Mir geht es gut.“ „Engel, bitte. Nicht jetzt. Jetzt gibt es erst wichtigeres.“ Schnaufend verschränke ich die Arme vor der Brust. Püh! Wie gemein. Hinter uns geht die Tür auf. „Ist er inzwischen- oh, ich will ja jetzt nichts sagen, aber ich muss. Als dein Arzt muss ich dir leide sagen, dass Sex erstmal tabu ist. Erst kurierst du dich richtig aus.“ „Ihr seid doch alle blöd.“ JA! Ich benehme mich jetzt wie ein trotziges Kind! Wütend schaue ich George an. „Du bist ein blöder Arzt, hast doch keine Ahnung.“ Gemeinter Arzt fängt nur an zu Lachen. „Es gibt wichtigeres, auch wenn du jetzt zwar sagst, dass alles in Ordnung ist und du dich wie ein kleines Kind aufführen wirst, müssen wir uns darüber unterhalten, was gestern passiert ist.“ „Ich will nicht.“ Das ist Vergangenheit, es wird nie wieder passieren. Wieso also nicht einfach vergessen? Verdrängen? „Wenn du jetzt nicht darüber redest, platzt du irgendwann. Du musst dich jetzt damit auseinander setzten.“ „Was gibt es da denn so großartiges auseinander zu setzen? Mein Vater hat mich misshandelt, jahrelang. Seid ich denken kann und ich weiß nicht warum! Ich habe keine Ahnung! Vielleicht, weil ich wirklich nichts wert bin und es einfach verdient habe so behandelt zu werden. Ich habe probiert den Forderungen meines Vaters gerecht zu werden, habe es aber anscheinend nicht geschafft. War er unzufrieden hat er es an mir ausgelassen, war ich nicht gut genug in der Schule, hat er es an mir ausgelassen. War ich nicht höflich, wurde es an mir ausgelassen. Ich kannte es nicht anders! Ich war es gewöhnt! Doch jetzt ist es vorbei, warum soll ich mich also mit diesen ganzen verdammten Scheiß jetzt noch auseinander setzen? Ich muss das nie wieder erleben! Nie wieder! Lasst mich doch einfach vergessen! Ich will nicht mehr daran erinnert werden! Es tut zu doll weh zu wissen, dass man für seinen Vater jahrelang nur einen beschissenen Sandsack gespielt hat, an den man seine Wut auslassen kann, während die Mutter schweigend zusieht, sogar extra Musik anmacht, dass niemand erfährt was der Große Richter James Sullivan mit seinem Sohn anstellt!!“ Ich brülle! Brülle alles aus mir raus. Es tut gut und gleichzeitig möchte ich schreien wegen den seelischen Schmerz. Es tut weh. Unglaublich weh daran erinnert zu werden. Vor Augen geführt zu werden, dass der Vater anscheinend den eigenen Sohn hasst. Mein Atem ist hektisch und stockend. Nur schwer kriege ich Luft. Mein Brustkorb schmerzt und die angeknacksten Rippen helfen mir auch nicht wirklich weiter. Ethan und George gucken mich mitleidig an. Ich will das nicht. Schaut mich nicht so an! „Guckt mich nicht so scheiße mitleiderregend an!“ „Engel.“ „Nichts Engel, es hat sich aus ge-engelt! Lasst mich einfach in Ruhe!“ Ich will jetzt einfach meine Ruhe haben. Hätten sie mich nicht wenigstens später, wenn ich mich besser fühle, fragen können? „Tyson. Ich weiß, du fühlst dich bei der ganzen Sache nicht wohl, aber wir müssen das jetzt durchziehen. Wir wollen doch nur, dass du ein normales Leben führen kannst.“ „Und dafür muss ich dir jetzt wahrscheinlich solche typischen Seelenklempner Fragen beantworten…,so was wie 'Wie hast du dich dabei gefühlt? - Woran glaubst du könnte das liegen?', habe ich recht?“ „Ja, so in etwa.“ „Und danach lässt du mich damit in Ruhe und wir sprechen das nie wieder an?“ „Ja, versprochen.“ „Meinetwegen.“ Ich bin trotzdem noch angepisst. Ich habe keine Lust Fragen zu beantworten. Das ist doch auch völlig egal. Total unwichtig. Ich kann doch auch so einfach mein Leben leben. Gut, ich wurde misshandelt. Lange und oft. Aber na und? Ich hab' keine Berührungsängste und außer das, was auf meinem Rücken jetzt gemacht wurde, habe ich auch keine sichtbaren Narben. Wo liegt also das Problem? Ernsthaft. Ich bin nur von Idioten umgeben. „Was denkst du, könnte der Grund sein, dass dein Vater so handelt?“ Habe ich das nicht gerade schon gesagt? „Keine Ahnung, hab' ich doch gesagt gehabt. Vielleicht einfach, weil ich einfach nicht alle seine Forderungen erfüllen konnte oder- Moment! Ich kann mich an was erinnern, was mein Vater gestern gesagt hat. Jedoch kann ich keinen Zusammenhang erkennen. Er meinte irgendwas, dass ich an irgendetwas Schuld sei und ich an der Stelle eines Anderen sterben hätte sollen. Ich habe aber keine Ahnung, was er meint.“ „Okay, das ist doch recht ungewöhnlich. Du bist dir sicher, dass du keinen Zusammenhang aus der Vergangenheit damit verbinden kannst?“ „Nein. Nicht das ich wüsste.“ „Wie ist das Verhältnis zu deiner Mutter?“ „Sie ist eigentlich immer eine sehr liebe Person gewesen. Sie hat probiert mir jeden einzelnen Wunsch von den Augen abzulesen. Trotz allem habe ich sie dafür gehasst, dass sie nie etwas unternommen hat. Sie hat nur weggeguckt und es meinem Vater noch leichter gemacht, als sie die Musik aufgedreht hat. Ich kann ihr nicht verzeihen.“ „Hat dein Vater auch deine Mutter...geschlagen?“ „Nein, nicht, dass ich es je mitgekriegt habe. Sicher bin ich mir da jedoch nicht.“ „Hmm...“ „War es das?“ Mehr kann er doch nicht fragen. Ethan sitzt immer noch mit mir auf dem Bett. Inzwischen liege ich aber nicht mehr auf ihm sondern sitze angelehnt an der Wand. Mein Freund hat schweigend zugehört. Was er jetzt wohl denkt? „Ja, eigentlich schon. Nur muss ich noch eine Sache sagen und ich sag' es jetzt schon, dass es mir unglaublich Leid tut, aber die Wahrscheinlichkeit besteht trotz alledem.“ „Was? Das hört sich ja nicht gut an? Los sag'“ „Tyson, du weißt, dass du noch minderjährig bist und eigentlich noch bei deinen Eltern wohnen müsstest. Und das weiß dein Vater, spätestens in ein paar Tagen, wird dein Vater herausgefunden haben, wo du lebst und will dich wieder zu sich holen. Und dann wird es ernst. Du musst dann wahrscheinlich die Wahrheit über deinen Vater sagen. Sonst können wir nichts machen und du musst wieder zurück zu deinen Eltern.“ Nein! NEIN! Das kann doch nicht wahr sein! Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Es darf nicht so enden. Hier hab' ich das Gefühl, dass endlich alles besser wird, dass ich geliebt werde und sich jemand Sorgen um mich macht. Und das soll jetzt nach so kurzer Zeit vorbei sein? Das darf es nicht! Ich merke, wie sich mein ganzer Körper anspannt. Mein Atem geht schnell. Nein, bitte nicht. Ich will nicht zurück. „Engel beruhige dich. Es wird alles gut. Beruhige dich.“ Ethan schlingt seine Arme um mich, drückt mich fest an sich. Nur langsam kann ich mich entspannen. Ich schließe meine Augen und lehne meinen Kopf an seine starke Brust. Schön. „Ihr solltet euch ausruhen und schlafen. Ihr beide.“ George steht von seinem Stuhl auf und schreitet zur Tür. „Tyson, mach' dir nicht so viele Sorgen, wir schaffen das schon. Du gehörst doch zur Familie.“ Kurz blicke ich zu ihm auf. Familie. Ja, das hört sich gut an. Er schließt die Tür hinter sich. „Komm' Engel. Onkel George hat Recht, wir sollten schlafen gehen.“ Ich spüre weiche Lippen an meiner Stirn. Wir machen es uns im Bett bequem. Ethan hat die Arme um mich gelegt und presst mich an seine Brust. Wohlfühlend schließe ich die Augen und lausche seinem gleichmäßigen Atem. Beruhigend. Kurz darauf bin ich eingeschlafen. Das was auch schon. Kommentare sind erlaubt..egal wie sie ausfallen. Bis übernächste Woche und dann hoffentlich wieder regelmäßig. LG Hikari. ^^ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- SO, wie versprochen ein neues Kapitel. ^^ Ist nicht viel geworden, aber na ja. Aber erstmal danke: @PsychoKid: Ich weiß nicht, ob du es im Gästebuch gelesen hast, aber ja..war eigentlich als Metapher gedacht..weil sich "am Hals" so komisch für mich anhört. ^^'' ANscheinend nicht so wirklich gelungen. @saspi: Tja, was wird er wohl gemeint haben? Wenn du schön weiter liest, wirst du es irgendwann erfahren. ^^ @Mia-sanDajie: Ich mag Drama..aber ich glaube, dass habe ich schon mal erwähnt. Freut mich, dass dir die Story so gefällt. ^^ Bla, genug gelabert. gebetat!!! Kapitel 8: „Ich spüre meine Zehen nicht mehr....ich hab' ja gar keine!“ Ethans Lachen ertönt neben mir. Wir sitzen zusammen und schauen uns einen Disney - Film mit einem Grünen Troll...oder wie der heißt... im Fernsehen an. Ethan meinte, es sei sein Lieblingsfilm. Ich kenne ihn nicht..merkt man, oder? „Ich liebe diesen Film. Und, findest du Gefallen daran Engel?“ „Es geht um einen grünen Troll, der mit einem sprechenden Esel herum läuft. Voll unrealistisch.“ „Erstens! Es ist ein Oger. Zweitens..ist jeder Film unrealistisch.“ „Nein, nicht jeder.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein. Und wehe du sagst jetzt was anderes!“ Beleidigt verschränkt mein Freund die Arme vor der Brust. „Du bist gemein.“ „Ach, bin ich das?“ Grinsend schlinge ich meine Arme um seinen Nacken und küsse ihn zärtlich auf die Lippen. Schleiche mich auf seinen Schoß. „Oh ja und wie.“, nuschelt er zwischen dem Kuss. Auch er schließt jetzt die Arme um mich. Hmm..schön. Genüsslich schließe ich die Augen und fange an zu Schnurren. Lehne mich in seinen Hals. „Mein kleiner Kater.“ „Erst Engel, dann Kater..kannst du dich nicht mal entscheiden?“ „Nö. Ich liebe dich.“ Sein Atem kitzelt an meinem Ohr. „Ich dich auch.“ „Weißt du..“ „Hmm..?“ Fragend schaue ich zu ihm rauf in die Augen. „Ich würde jetzt liebend gerne mit dir schlafen.“ „Dann tu-“ „Tut mir leid, als dein Arzt muss ich leider sagen, dass das nicht gehen wird. Mit deinen angeknacksten Rippen sind nicht zu scherzen. Du musst also leider auf Matratzensport verzichten.“ Schnaufend richte ich mich richtig auf und schaue hinter mich zum Torbogen. „Und wenn ich mich auf ihn setze und mich hoch und runter bewege? Mach' ich doch jetzt auch, siehst du?“ Gleich darauf fange ich an mich auf und ab zu bewegen. „Ich spüre keine Schmerzen.“ „Engel...Engel! Hör' auf..“, sagt mein Schatz gepresst. Oh..macht ihn das etwa an? Bin ich böse. Keck grinsend schaue ich ihn an. „Ist was?“, frage ich ihn unschuldig. „Nein, was soll sein?!“, leicht böse schaut er mich an. Ich blicke wieder zu George und sehe, wie er sogar leicht rosa um die Nase wird. Haha! Ihm ist endlich mal etwas peinlich. „Und, hab' ich die Erlaubnis auf Sex?“ Das letzte Wort betone ich nochmal extra. Kurz räuspert er sich, um wieder zur Besinnung zu kommen. „So leid es mir auch tut, nein.“ „Was? Wieso nicht?!“ „Weil trotz allem etwas passieren kann. Wenn sich dein Zustand verbessert hat, reden wir weiter. Tyson, du hast diese Verletzungen erst gestern bekommen. Schon' dich etwas.“ „Will aber nicht. Ich will jetzt Sex! Mit Ethan. Außerdem möchte ich nicht, dass er jetzt eine kalte Dusche nehmen muss.“ „Engel!“ Ja, ja Ethan. Mir ist das nicht entgangen. George fängt an zu lachen. „Ich hab' nur gesagt, dass ihr kein Sex haben dürft. Aber so kleine „Jobs“, da hab' ich nichts einzuwenden.“ „Oh Gott, dass ist so was von peinlich, so etwas von dem eigenen Onkel zu hören.“ „Ach. Er ist auch nur ein Mann, schlimmer ist es, wenn du dir vorstellst, wie er das alles mit deinem Vater macht.“ „Danke! Argh...warum muss ich mir alles bildlich vorstellen?!“ Gequält nimmt er seine Hände vor das Gesicht. Grinsend schaue ich wieder zu meinem Arzt. Sein Gesicht ähnelt meinem. „Das war nicht nett.“ „Nein, war es nicht. Aber verdammt lustig.“ „Na ja, ich lass' euch dann mal alleine. Und wie gesagt, ich meinte das Ernst, kein Sex.“ „Ja, ja.“ „Heißt leck' mich am Arsch.“ „Dann mach es doch.“ „Ne, dafür hab' ich Jake.“ „Onkel George!!!“ Lachend verschwindet er in der Küche. „Hat es heute irgendwer auf mich abgesehen? Oh man...wir hätten heute Mittag im Bett bleiben sollen. Und dank' euch, verpasse ich den ganzen Film.“ „Den du bestimmt schon hundert mal gesehen hast.“ „Na und?!“ Langsam bewege ich meine Hüften und stelle enttäuscht fest,... „Ey, wieso steht er nicht mehr?“ „Selber Schuld, wenn du mir Fantasien meines Vaters in den Kopf brennst.“ „Püh.“ Beleidigt steige ich von seinem Schoß wieder runter und setze mich wieder neben ihm. „Guck' doch deinen doofen Film.“ „Der Film heißt Shrek!“ „Dann guck' doch deinen doofen Shrek.“ „Mach' ich auch.“ „Ladies, nicht streiten.“ „Klappe Dad.“ Wieder ertönt ein Lachen, welches Ethans so ähnelt. Ja, hier fühle ich mich wohl. Ich will gar nicht daran denken, dass ich vielleicht schon bald aus dieser Idylle entrissen werden kann. Ich möchte nicht weg. Um keinen Preis der Welt. „Wieso geht ihr nicht ein bisschen raus? In den Park, oder zu Freunden?“ „Super! Durch die Stadt herum laufen darf ich, aber kein Sex?! Was ist da denn der Unterschied?“ „Außerdem gucke ich gerade Shrek! Du willst doch nur in Ruhe mit Onkel George vögeln!“ „Ehm...also...das stimmt gar nicht!“ Man merkt, auch ohne hingucken, dass Dylan rot wird. „Doch stimmt es! Also verzieht euch!“ George brüllt aus der Küche. „Verräter.“, murmelt Dylan. „Du hast den Film doch auf DVD, was guckst du dir den denn jetzt im Fernsehen an?“ - Dylan. „Ist ja gut. Los Engel, anziehen und dann los in die Stadt.“ „Hey, werde ich hier nicht gefragt oder was?“ „Nein.“ Empört schnaube ich und stehe auf. „Du weißt schon, dass Sonntag ist. Was sollen wir großartig machen?“ „Zu Kai?“ „Sonntag ist Familientag.“ „Zu Herr Carter?“ „Kein genauen Plan, wo der wohnt.“ „Und du warst mit ihm zusammen?“ „Klappe!“ „Hmm...was ist mit Jack?“ „Der kann dich nicht leiden.“ „Was? Wieso nicht?“ „Aus dem selben Grund, wieso ich dich nicht leiden konnte.“ „Na dann müssen wir erst recht dahin. Außerdem, solltest du ihm langsam beichten, dass du nun ja nicht auf Titten stehst. Oder nicht mehr. Genauso deiner Freundin Scarlett.“ „Sicher. Noch irgendwelche Wünsche?“ Nein, ich bin jetzt überhaupt nicht sarkastisch oder so. „Sei nicht immer so sarkastisch. Ich meine das ernst. Sie haben ein recht es zu erfahren, oder sind es nicht deine Freunde?“ „Doch natürlich...aber irgendwie ist das komisch...ich hab' mich immer früher mit Jacky ausgetauscht, was die Frauen angeht, weil man ja mit Kai nicht wirklich darüber reden konnte.“ „Ja, der unterhält sich lieber über Schwänze.“ Ein Räuspern hinter uns lässt uns umdrehen. Oh…ganz vergessen. Dylan steht da ja immer noch. „Geht doch einfach hin und dann guckt ihr, worauf es hinaus läuft.“ „Das ist eine gute Idee Dad.“ „Und wieder habe ich nichts mitzureden.“ „Nein, natürlich nicht.“ „Na ja, so eine schlechte Idee ist es ja jetzt auch nicht. Dann rufe ich jetzt mal Jack an und sag' das wir vorbei kommen.“ Ich husche an Dylan vorbei in Ethans Zimmer. Schnappe mir mein Handy vom Bett und suche gleich im Telefonbuch nach Jackys Nummer. Ah da. Homo. Jaa...sehr origineller Name. Aber dieser Typ kann nicht ganz hetero sein! Obwohl, er hat mir ja gestanden, dass er auf Scar steht…dann ändere ich das eben in… Bi-Master! Ich bin echt zu oft auf den Kopf gefallen. So, schnell wählen und... … … … „Spears?“ „Hey! Ich bin es.“ „Hey Ty. Was gibt es?“ „Ich wollte fragen, ob Eth- ich mein Liam und ich rüber kommen könnten.“ „Ehm…klar…Moment! Hast du gerade Liam gesagt?“ „Hey, was ist los, was ist los?“ -Scar? „Jacky, ist Scar bei dir?“ „Ja.“ „Was macht die bei dir?“ „Sie ist eine meiner besten Freunde?“ „Ja, auf die du seit kurzem stehst.“ „Pscht! Nicht so laut.“ „Worüber redet ihr?“ - Scar, mal wieder. „Er fragt ob er mit Liam rüber kommen kann.“, seine Stimme ist gedämpft. „Klar. Aber warum Liam?“, gedämpft wird auch wieder geantwortet. „Das frag' ich mich auch.“, wieder laut – anscheinend ist die Frage an mich gestellt. „Erkläre ich euch, wenn wir bei euch sind.“ „Wehe wenn nicht. Bis gleich.“ „Jo, bye.“ „Und?“ Warme Arme schlingen sich um meinen Oberkörper. Einen leichten Kuss in den Nacken. Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr. Ich will dich nie mehr verlieren. „Ich liebe dich.“ Seine Arme schlingen sich fester um mich. „Es ist toll das zu hören. Wieder ein Kuss in den Nacken. „Du hast mir aber noch nicht meine Frage beantwortet.“ „Du schaffst es aber auch echt jede romantische Stimmung zu zerstören. Aber wir können hin. Scar ist übrigens auch da.“ „Klar, sagt der, der mit meinem Onkel über Sex redet, während ich hart bin. Aber gut, dass beide da sind, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.“ „Ja, ja.“ Wir ziehen uns schnell an und machen uns auf den Weg zu Jacky. Es dauert nur knappe zehn Minuten zu Fuß. Als der Summer ertönt, steigen wir die Treppe zur Wohnung hoch. Also ein bisschen nervös bin ich schon. Wie werden sie reagieren? Ich mein' ich muss es ihnen sagen, Ethan hat schon recht. Sie haben das Recht es zu erfahren, sie sind schließlich meine Freunde. „Du bist nervös.“ „Natürlich bin ich n-“ „Hey ihr beiden.“ Scar empfängt uns. „Jack ist kurz im Bad. Kommt doch rein.“ „Danke.“ Wir folgen ihr in Jackys Zimmer. Es ist sogar halbwegs aufgeräumt. Wir setzen uns auf die schwarze Ledercouch. „Kann ich euch beiden etwas zu trinken anbieten?“ „Ich hätte gerne ein stilles Wasser, wenn das geht.“ „Geht klar und du Ty?“ „Auch.“ „Okay.“ Sie verschwindet aus dem Raum. Für kurze Zeit sind wir also alleine im Zimmer. „Die verhält sich auch schon so, als wenn sie zu Hause wäre, oder?“ „Ja. Aber sie sind halt beste Freunde.“ „Wirst du ihnen erzählen, was gestern passiert ist?“ „Nein, ich werde es ihnen nicht erzählen.“ „Was willst du uns nicht erzählen.“ - Jacky. Fast zeitgleich kommen die beiden wieder ins Zimmer. „Ach nichts Wichtiges.“ „Ach wirklich? Das hat sich aber gerade anders angehört.“ Skeptisch schaut Scar mich an. Mein Blick wandert böse zu Ethan. Sein Gesicht zeigt Betroffenheit. Auch sie setzen sich jetzt. Scar auf den Sessel, welcher im rechten Winkel zu der Couch steht. Jacky verkehrt herum auf seinen Drehstuhl am Schreibtisch. „Scar, lass' sie doch erstmal ankommen. Du kannst sie auch später noch ausfragen. Obwohl, eigentlich hab' ich auch nur Fragen. Zum einem, warum du Ty, am Samstag nicht in der Schule warst und ob es auch mit dem Fehlen von Liam zu tun hat.“ Ethan beugt sich zu meinem Ohr. „Auch auf DAS haben sei ein Recht.“, flüstert er leise. „Ich möchte nicht, dass sie sich um mich sorgen.“ „Hört auf so zu flüstern!“ Uhh...Scar wird langsam zickig. Seufzend richte ich meinen Blick gen Boden. „Muss ich?“ „Ja.“ „Ethan..?“ Mit einem – probierten – Welpenblick, schaue ich ihn an. „Zieht nicht.“ „Du bist doof.“ „Ehm…Leute? Ich möchte euch ja nicht stören, aber kann uns mal langsam jemand aufklären?“ Wieder seufze ich. Lehne mich an Ethan. Mir egal, was jetzt Scar und Jacky in diesem Moment denken, sie erfahren es ja gleich sowieso. Dieser legt auch gleich seinen Arm um mich. „Also gut. Womit soll ich anfangen?“ „Beantworte erstmal meine Frage, warum du am Samstag nicht in der Schule warst.“ Mein Körper versteift sich, als ich mich an den Freitagabend zurück erinnere. Ethans Umarmung verfestigt sich. Scar und Jack beäugen das Ganze kritisch. „Ich war verletzt und habe ein Artest für die Schule bekommen.“ „Was hattest du?“ Ein kurzes Zittern. „Ganz ruhig. Es ist vorbei. Erzähl' es ihnen einfach.“ „Ich will mich nicht daran erinnern.“ „Was ist hier eigentlich los? Ist irgendwas Schlimmes passiert?“, Scars Stimme ist besorgt. „Kannst du es ihnen nicht erzählen? Ich packe das nicht.“ Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter, versuche mich zu verstecken. „Willst du denn, dass ich es ihnen erzähle? Möchtest du das nicht lieber selber machen?“ „Nein, mach' du das.“ „Okay. Hört zu. Was ich euch jetzt erzähle, müsst ihr für euch behalten unter allen Umständen, wir sind schon dabei alles zu regeln.“ Jetzt steigt auch bei Jack das Gefühl von Besorgnis ins Gesicht. Leicht nicken die Beiden. „Gut. Also, warum Tyson am Samstag nicht in der Schule war, hat den Grund, weil er verletzt und auch ziemlich erschöpft vom Vortag war.“ „Wieso, was ist denn passiert?“ - Jack. „Ich hab' ihn Freitagabend oder sogar schon Nacht, verletzt vor seiner Haustür gefunden, Blut lief aus seinem Mund, er hielt sich die Seite und auch so sah er ziemlich verunstaltet aus.“ Man sieht, dass es in ihren Köpfen zu rattern beginnt, sie versuchen Theorien aufzustellen, was passiert ist. Obwohl es nicht wirklich schwer ist. Ethan hat mich verletzt vor der Haustür gefunden. Es gibt nicht viele Erklärungen...denn ich wäre ja eigentlich ins Haus reingegangen, bin ich aber nicht. Ich sehe in ihren Gesichtern leichte Erkenntnis. Wissen sie es? Liegen sie mit ihrer Vermutung richtig? „Warum ist er nicht ins Haus gegangen?“ - Jack. „Wollte er rein, oder raus.“ - Scar. „Raus, weg von meinem Vater...nein weg von meinem Erzeuger, welcher jedes mal, wenn er unzufrieden, mit mir oder sich selber war, seine Wut an mir ausgelassen hat.“ Meine Stimme ist wieder zurück. Aber sie ist leise und zittrig. Entsetzt ziehen beide die Luft ein. „Nein!“ „Oh mein Gott Tyson, geht es dir gut?“ „Ja, danke. Keine Sorge Scar…ich bin auf dem Weg der Heilung.“ Liebevoll schaue ich Ethan an. Seine Hand streicht durch meine Haare. „Ich hab' ihn mit zu mir genommen, mein Onkel ist Arzt, er hat sich um ihn gekümmert. Zurzeit wohnt er auch bei mir. Als er gestern Mittag dann Notdürftige Sachen packen wollte,-“ „Wurde ich von meinem Vater abgefangen und er hat mir ein Erinnerungsstück verpasst.“ „Und was?“ Jacks Stimme ist leise. „Wunden, welche Narben hinterlassen. Große Narben.“ Meine Stimme bricht am Ende. Ich kann nicht weiter sprechen. „Sein Vater hat ihm bis zu dreißig Zentimeter lange Striemen hinterlassen.“ „Mit einem Gürtel:“ „Oh mein Gott. Das tut mir so Leid!“ Scar steht auf und nimmt mich stürmisch in den Arm. Es ziert etwas am Rücken. Aber das merke ich jetzt nicht an. „Wie gesagt. Ich bin auf dem Weg zur Heilung. Ethan hilft mir dabei.“ Scar setzt sich wieder auf ihren Sessel. „Wieso nennst du ihn eigentlich Ethan?“ „Ich bin mit ihm zusammen.“ Jacky rutscht erschrocken mit seinen Armen von der Stuhllehne und fällt dann ganz auf den Boden. „Erst wolltest du gar nicht mit der Sprache raus rücken und dann machst du es Eiskalt. Nicht schlecht.“ „Tja, kurz und schmerzlos.“ „Na ja...nicht ganz so schmerzlos...denn Jack hält sich gerade den Arm.“ „Wow, das hab' ich jetzt nicht erwartet…und was ist mit Kai...und wieso bist du jetzt überhaupt schwul? Oh man...wir kriegen auch gar nichts mehr mit oder Scar?“ Scar war anscheinend nicht mal mehr ansprechbar. Sie schaut uns nur erschrocken an. Doch in ihren Augen sehe ich auch leichte Trauer. Warum ist sie traurig? Was ist los? Die Trauer weicht schnell. Vielleicht verdrängt sie es auch nur. „Okay, dann erzählt mal die ganze Geschichte.“ Und das tun wir dann auch. Immer abwechselnd. Wir werden öfters unterbrochen. Sie waren geschockt, als sie das mit mir und Blake erfahren. Auch, bei der Situation, als wir Kai und Blake gebeichtet haben, das wir nicht mehr mit ihnen zusammen sein können. „So was kann auch nur dir passieren Ty.“ Ja, Jack muss alles immer mit Humor nehmen. Aber so ist er eben. Und doch...dadurch...wird die Ganze Situation erträglicher. Man sieht sie ganz anders. Man lernt, dass das Leben nicht Scheiße ist. Das, wenn man hinfällt, immer wieder aufstehen muss. Und auch ich werde wieder aufstehen. Denn mir wird eine Hand gereicht, die mir hilft. Ethan. Mein Ethan. Er ist die Hand, die mich auf meinen Weg zurück führt. Den Weg zur Normalität. Als normalen Teenager. Als sechzehn Jährigen. Ich werde aus meiner Gedankenwelt gerissen, als ich warme Lippen spüre. Ich muss leicht lächeln und erwidere den Kuss. Erst zaghaft, dann immer intensiver. „Jungs, nehmt euch ein Zimmer.“ - Jack. „Wir sind in einem.“ „Ich weiß echt nicht, ob ich dich leiden soll oder nicht Liam.“ Ethan brummt leise. Ein Kichern entweicht mir. Er mag es überhaupt nicht, dass Jack ihn vielleicht nicht leiden kann... „Nicht lustig.“ „Doch.“ Wieder entweicht mir ein Lachen. Auch Scar und Jack fallen bald mit ein. Erst ist Ethan noch trotzig, lässt sich dann aber doch mitreißen. Normal. Wie ein Teenager. Und doch eine leise Stimme. 'Es ist noch nicht vorbei.' Doch sie ist leise, lässt sich verdrängen. Ich lasse mir davon nicht mein gefundenes Glück nehmen. So, dass war's auch schon wieder. Hoffe, es hat euch gefallen. Freu mich über Rückmeldung jeglicher Art. (Außer, vielleicht Morddrohungen ^^) Bis nächste Woche. LG Hikari. ^^ Bitte Kurzbeschreibung angucken..und die Bemerkung darunter.. ^^' Lalalala~ mein ich ernst. T__T Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)