I´m a hero, not Sherlock Holmes, you know? von Puschi ================================================================================ Kapitel 5: ...and Reality ------------------------- 5. Kapitel Oh nein! Heiliger Hamburger! Alfred stand wie erstarrt auf dem Dachboden und hielt die Luft an. Hoffentlich ging France weiter und warf keinen Blick nach... „Ah! Da oben! Amerika, bist du da?“, klang die Stimme des Franzosen durch die Luke und dieser folgte der Blonde Haarschopf inklusive Francis. Der Amerikaner überlegte ob er sich eine Kiste schnappen und diesem entgegen schleudern sollte... doch lieber nicht, bevor diese kaput ging! „Wow~“, kam es von seinem Gegenüber. „Da hat Arthi~ aber gesammelt.“ Nein, wirklich, das war ja sogar ihm aufgefallen! „Ha ha ha...Francis. Ich bin auch nur durch Zufall hier gelandet! Lass uns gehen...!“, Alfred legte den Arm um die Schultern des Franzosen, zog ihn schon fast Richtung Ausgang. Doch dieser war geschickt, wand sich leicht aus dem Griff und ging mit großen Schritten zu einer Muskete, welche zwischen in paar langen Nägeln an der Wand befestigt war. Dort blieb sie nicht lange, denn France nahm sie von dieser. Mit einem Finger strich er über den kalten Stahl des Laufs bis zum Abzug, wo er seinen Finger krümmte und professionell anlegte. „Dieser Bastard~ Das hier ist meine, erkenne isch sofort. Isch ´atte misch schon gefragt, wo sie ´in verschwunden ist!“, beschwerte er sich,, schüttelte verwundert den Kopf. „Du hattest sie vielleicht liegen lassen nachdem du Arthur abgeknallt hast!“, grummelte Alfred und schlug sich im nächsten Moment die Hand vor den Mund. Verdammt... konnte er nicht einfach mal die Klappe halten?! Da war sein Mundwerk wieder schneller gewesen als er nachdenken konnte! „Ja, das ist sie. Aber wo´er...“, Francis wandte sich um, fixierte den Amerikaner mit den blauen Augen. „Gelesen! In einem Buch!“, na ja stimmte ja sogar etwas! Der Franzose glaubte ihm nicht. Alfred bezweifelte auch, dass es je offiziell niedergeschrieben worden war. „England hat es mir erzählt!“, als ob der es verbreiten würde, dass er bei dieser wichtigen Schlacht verletzt wurde, von Francis! Nein, das wäre ja fast als würde der Brite sich selbst demütigen. „Be´vor du disch noch me´r reinredest, cherie, ´ör doch einfach auf.“, France hängte wohl eher widerstrebend die Muskete zurück an ihren Platz. Einen Krieg schien er ja nicht provozieren zu wollen und eine alte Waffe, welche ja von einer großen Niederlage stammte brauchte er auch nicht. „Also, Alfrêd, warüm ´ast du misch genau ´er bestellt? Was ´ast du jetzt vor?“, frage er in einem desinteressierten Tonfall, wobei seine Augen über die kleine Sammlung auf dem Dachboden glitten, bei einigen Gegenständen verharrten als würden sie bei einem unsichtbaren Spinnennetz der Erinnerung hängen bleiben. „Arthur ist verschwunden!“, der Amerikaner erwischte sich dabei, wie seine Gedanken fast von dem Grund warum er hier war, abkamen. Verdammt! Sein Magen hing in den Kniekehlen! Das hinderte selbst einen Held wie ihn daran, seine Heldentaten zu verrichten... Arthur finden...aber Moment! Francis konnte doch gut kochen... vielleicht würde er sogar einen Hamburger hinkriegen, wenn er ihm die Zutaten sagen würde? „Das ist misch auch schon auf´gefâllen, cherie~“, etwas Spott war zu hören. „Und du ´ast es misch schon an die Telefon erzä´lt. Bist du dir sischer, dass Art´i nischt in eine Märschenbuch versunken ist?“ Alfred ließ sich nicht beirren: „Ja, ich bin mir sicher! Schau dich im Haus um! Es stand offen! ES liegt Staub auf den Schränken! Er ist nicht ans Telefon!“ „Mon Dieu! Reg disch ab.“, Frankreich hob beschwichtigend die Hände. „Ich habe eben ein... “, fing sein Gegenüber an, doch er unterbrach sich. „..schlechtes Gefühl bei der Sache und Hunger hab ich auch!“ Nun war es eher ein irriterter Blick welchen Francis hatte. „Was ´at die eine Sache mit die andere Sache zu tun?!“ „Ist ja egal. Lass uns England suchen gehen!“, energisch schleifte Alfred ihn vom Dachboden, schloss die Luke sorgfältig hinter sich. „Und warúm glaubst du, isch wüsste wo er ist? ´ättest du nischt jemand andere fragen können?“, France war sichtlich nicht davon begeistert hier zu sein. „Weil du ihn gut kennst!“ „Und du tust das nischt?“ „Doch...“ „Warum bin isch dann ´ier?“ Alfred seufzte genervt auf. Wie lange wollten sie denn noch diskutieren? Ziemlich zügig schritt er zuerst in die Küche, schnappte sich die Teepackung und hielt die Francis vor die Nase. „Was glaubst du, ist das hier?“ „Tee?!“ „YES! Aber kein britischer!“, ergänzte der Amerikaner, welcher darauf achtete, seiner Stimme einen neumalklugen Unterton zu verleihen, was France leise schnauben ließ. „Es ist deutscher Tee.“, löste er das Rätsel auf. Schließlich hatte ihm Arthur, als er klein war immer wieder versucht einen guten Riecher für Tee zu vermitteln, auch wenn er daran kein Interesse gehabt hatte, ein paar Sachen hatte er sich gemerkt. „Glaubst du etwa, Lúdwisch ´ätte etwas damit su tun?“, erstaunt hob der hellblonde die Augenbrauen. „Er ´at die Krieg doch erst verloren ge´abt!“ Irgendwie hatte der Franzose Recht, auch wenn Alfred das ungern zugab. Deutschland hatte besseres zu tun als Arthur Tee zu schicken, wahrscheinlich hatte der Brite diesen mal auf einer Reise dorthin selbst gekauft. „Sie´st du, über die deutsche Tee müssen wir uns keine Sorgen machen...!“, etwas genervt verdrehte Francis die Augen, fragte sich wahrscheinlich was die Sache mit dem Tee denn jetzt sollte, vor allem weil er die Denkweise des Anderen nicht zu verstehen schien. „Aber es ist auch nicht normal, dass Arthur einfach verschwindet!“, so schnell wollte sich Alfred nicht abschütteln lassen, eher steigerte er sich, nach dem Verlust dieses Indizes noch mehr rein. „Du kennst i´n doch auch gut! Mon Dieu! Alfred, er ´atte sisch in eine von diese magische Büchern vergraben oder eingese´en, dass er su viel arbeitet und macht etwas Urlaub!“, die Stimme des Hellblonden wurde immer überzeugender. Ob er sich selbst so etwas einredete? Wäre der Amerikaner nicht so eingestellt, dass er unbedingt den Briten finden wollte, hätte er France geglaubt. Doch so brachten ihn die Aussagen langsam auf die Palme. Wie konnte man die Priorität einer Suche nur so herunter stufen? „Urlaub?! Das ist doch nicht dein Ernst!“, es war doch offensichtlich, selbst für ihn, dass das nicht sein konnte. „Oder lässt du, wenn du Urlaub machst, die Haustür unverschlossen?“ Francis öffnete und schloss den Mund, wie ein Karpfen der stumm nach Luft schnappte. Alfred wusste, dass er gewonnen hatte und grinste. „Ist ja gut, dann suchen wir Ar´hii~“, der Franzose seufzte theatralisch und lief los, die Treppe nach oben. „Warte, ich hab doch schon das Haus durchsucht!“, rief er und folgte diesem trotzdem. „Wahrscheinlich ´ast du etwas überse´en!“ Er hatte wirklich nur flüchtig in die Räume gesehen.... „´ab isch nischt Rescht?“, Francis wollte sich wohl irgendwie rächen, er war auf der Stufe vor ihm stehen geblieben und lächelte ihn von oben herab zuckersüß an. Amerika schwieg verlegen. Er konnte ja schlecht sagen, dass er lieber auf dem Dachboden in Fotoalben geblättert hatte. Doch das Schweigen reichte France bereits. „Tu es bête comme tes pieds.*“, im Tonfall des Franzosen lag etwas spöttisch, amüsiertes. Entrüstet, mit dem Gefühl gerade beleidigt worden zu sein, stemmte Alfred die Hände an die Hüfte. „Was?!“ Sein Gegenüber lachte. „Ich meinte: Wir sollten lieber weiter suchen, nischt dass Ar´tii sisch in eine Schrank versteckt ´at, cherie~“, flötete er, machte kehrt und ging weiter die Treppe nach oben, zielgenau auf das Arbeitszimmer des Briten zu. Etwas perplex, doch dann wieder naiv lächelnd, nachdem ihm erklärt worden war, was das französische Geplapper bedeutet hatte, folgte ihm der Amerikaner. Kaum hatte Francis den Schreibtisch erreicht schwenkte er triumphierend einen kleinen Zettel. „Meine T´eorie ´at sisch bestätigt.“, er reichte dem Anderen das Schriftstück. „Mein Wald soll abgeholzt werden. Hilf mir! Grüße, die kleine Elfe.“, las Alfred die kleine verschnörkelte Schrift vor, welche ihm bekannt vor kam, aber er konnte sie dann doch nicht zuordnen. „Er ist in die Fantasiewelt ge....“, fing Bonnefoy wieder an, doch diesmal wurde er unterbrochen. „Ist er nicht! Ich weiss wo dieser Wald ist.“, die blauen Augen sahen den Anderen durchdringend an. „Und wir gehen sofort dorthin! Nachdem... ich etwas gegessen hab. He he he!“ Francis verdrehte theatralisch die Augen. # # # ~ ~ ~ ~ # # # Dunkelheit. Arthur hatte kaum noch ein Zeitgefühl, er wusste nicht wie lange er schon so verharrte. Wie lane er schon hier war. Welche Tageszeit es wohl gerade war? Stand die Sonne schon am Himmel... oder war es Mitten in der Nacht? Wenn er wenigstens die Sterne sehen könnte. Ein Stück Freiheit, das ihm hier nicht vergönnt wurde. Auf dem Bett sitzend, an die Wand gekauert und die Finger in die dünne Decke gekrallt wartete er. Doch worauf? Die Kälte war allgegenwärtig, zog durch die Schichten, durch die Mauer an seinem Rücken. Mit dem Nachdenken hatte er schon aufgehört, er wusste dass es nichts nützen würde zu viele Fragen zu stellen, auf die er keine Antwort wusste, aber welche immer mehr und mehr Fragen erzeugten. Von zu viel Grübeln bekam der Brite zu leicht Kopfschmerzen, doch die Kälte betäubte das leichte Pochen in den Schläfen recht gut. Wenigstens ein Vorteil. Vielleicht könnte er auch einfach aufstehen und weglaufen, die Tür war nicht abgeschlossen. Aber es könnte auch eine Falle sein, er wusste nicht wie er Ivan einschätzen sollte, wenn es um so etwas ging. Langsam fielen Arthur die Augen zu, seine Wachsamkeit zerfasserte sich. Etwas Ruhe würde sicherlich gut tun, dachte er sich, wenn er etwas Kraft gesammelt hatte, würde er besser flüchten können. Wärme. Erstaunt riss er die Augen auf, blickte neben sich. Ein Junge saß dort. Er trug eine blaue kurze Hose mit Hosenträgern und einem weißen Hemd. Die blauen strahlenden Augen musterten ihn aufmerksam und fragend. „Amerika...“, murmelte Arthur ungläubig. Doch dieser lächelte nur, lehnte sich an seinen Arm und umfasste ihn mit den kleinen Händen. Der Brite musste ebenfalls lächeln. Es war schön, nicht allein zu sein. Auch war es nicht mehr so dunkel, der junge Alfred strahlte ein sanftes weißes Licht aus, welches zusätzlich die Kälte etwas zu vertreiben schien. Er hob die Hand und strich über die blonden kurzen Haare. Es war ihm egal, ob es nur Einbildung war, oder eher eine Erinnerung an eine schöne Zeit, gerade zählte nur der Augenblick. Lächelnd schmiegte sich der Junge in die Hand auf seinem Kopf. Arthur fiel auf, dass er das viel zu selten gemacht hatte, er hatte sich nicht immer um den jungen Amerikaner kümmern könnten, weil ihm seine Pflichten wichtiger waren. Er hätte ihn mehr beschützen sollen, mehr mit ihm unternehmen sollen. Doch es war zu gefährlich gewesen, ihn mit auf´s Schiff zu nehmen und über den Ozean zu fahren. Sicher hätte es dem Jungen gefallen, den salzigen Seewind in der Nase zu haben, die Freiheit zu genießen, stattdessen hatte er ihn Gesetzen unterworfen, neue Steuern erhoben und darauf geachtet, dass er sich nicht so weit von Zuhause entfernte. Dennoch war er hier, neben ihm und leistete ihm Gesellschaft. „Danke.“, nuschelte England und hoffte dass der Andere ihn jetzt nicht verließ. Ein Geräusch ließ ihn aufschrecken. Er riss die Augen auf, blickte in Dunkelheit, einen Moment hob er die Hand doch da war nicht´s mehr neben ihm. Der junge Alfred war weg, ihm zerriss es fast das Herz. Die Einsamkeit wurde noch drückender als vorher, die Schwärze um ihn herum noch dunkler. Trotz dass er wusste, es war nur ein Traum gewesen. Wollte dieser ihn quälen? Oder ihm etwas gutes tun? Zeigen wie immer und immer wieder ihn der Amerikaner allein ließ? Nie schaffte er es die Tatsache zu verdrängen, dass es so wirklich gewesen war. Sich nach dem Licht in der Dunkelheit sehnend, in der Hoffnung noch einmal das gleiche zu träumen um wenigstens im Traum nicht alleine zu sein, schloss Arthur die Augen. Doch da war wieder dieses Geräusch, klappernd, als würde jemand vor der Tür auf und ab gehen, was ihn wach hielt. England vergrub sein Gesicht an den Knien, welche er an sich gezogen hatte. Wartend, hoffend, Kraft sammelnd, in der Finsternis. Und dachte an die Freiheit. ~ ~ + + + Ende 5. Kapitel + + + + + + + Tu es bête comme tes pieds * = Du bist so dumm, wie deine Füße. Hallo! Und vielen Dank für´s Lesen + an meine treuen Leser... tut mir leid, dass es dieses Mal so lange gedauert hat, bis ich dieses Kapitel hochgeladen hatte... aber hatte Prüfungen und Stress und ein ziemliches Kreatief! Nun geht es endlich weiter und ich hoffe es hat euch gefallen! Grüße eure Puschi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)