One Piece von _Sky_ (Bis ans Ende der Welt) ================================================================================ Pirat sein, will gelernt sein ----------------------------- Es war ein wunderschöner sonniger Tag auf dem Eastblue. Das Wasser schlug kaum Wellen auf, da nur selten ein laues Lüftchen vorbei wehte. Die Fische sprangen fröhlich durch das Gewässer und nichts schien diese Stille stören zu können. Auch nicht das Schiff, welches das einzige im Umkreis war, dass sich zu dieser Zeit dort befand. Es glitt schwer, aber trotzdem völlig ruhig durch das Meer. Im leichten Wind flackerte die Flagge vor sich hin. Auf ihr war klar und deutlich ein Totenkopf mit drei roten Strichen quer über die linke Seite und zwei Schwerter im Hintergrund zu sehen. Das Zeichen, dass dieses Schiff die „Red Force“ sein musste. So von weitem betrachtet, war es ein prachtvolles Piratenschiff, auf Deck jedoch glich es eher einem Schlachtfeld. Überall lagen die Crewmitglieder bewusstlos auf dem Boden. Es war jedoch kein Kampf, der sie aus der Bahn geworfen hatte. Es war die Sucht des süßen Stoffes, genannt Alkohol. Auch der Kapitän dieser Mannschaft, berüchtigt als der rote Shanks, sägte fröhlich im Sitzen an die Wand gelehnt vor sich hin. Außer einem leisen Schnarchen war nichts zu hören, bis auf… Tap! Tap! Tap! Tap! Es schien doch jemand wach zu sein. Schnell bewegte es sich die Treppe zum Deck hinauf. Als es ans Licht trat, musste es sich die Arme vor das Gesicht halten, da die Sonne zu stark schien. Nun war gut zu erkennen um wen es sich handelte. Ein kleines Mädchen, nicht älter als fünf Jahre, war aus dem Inneren des Schiffes getreten und betrachtete die Schnarchorgie. Sie stutzte erst bevor sie zu lachen begann und die einzelnen Leute genauer musterte. Sie schlängelte sich bis zum Käpt’n vor, um sich auf seinen Schoß zu setzen. Die Kleine fixierte sein Gesicht genau, legte den Kopf mal zur linken, mal zu rechten Seite und kam seinem Gesicht immer näher. Ruckartig zog sie sich zurück und machte erst ein nachdenklich, dann jedoch einfallsreiches Gesicht. Sie holte tief Luft. „HEY SHANKS!!! AUFWACHEN!!!“ Das weckte nicht nur den Gemeinten sondern die gesamte Crew mit samt allen Tieren in der Umgebung, denen es an Schlaf gemangelt hatte. „Was denn nu wieder??“, meckerte einer der Bande während er sich aufrichtete. „Mir dröhnt die Birne! Ich hätte wohl doch nicht so viel saufen dürfen.“, jammerte ein anderer. „Na da freust du dich jetzt, nicht wahr Akisa?“, sprach der Anführer völlig benommen zu dem kleinen, freudig in die Runde guckendem Mädchen. Diese nickte und umarmte ihn freudig. „Hast du gut geschlafen?“, wollte Shanks dann wissen. „Ja, und jetzt hab ich Hunger“, lachte sie. „Ich mach ja schon!“, rief einer aus der Runde. Einer der Kommandanten, genannt Yasopp, beugte sich zu Akisa hinunter. „Na du bist heute aber mal wieder aufgedreht.“ Ihre Antwort war lediglich ein süßes Lachen. „Geh doch mal runter in die Kombüse und schau nach ob du helfen kannst“, schlug Shanks vor. „JA!“ Voller Elan sprang sie auf und rannte unter Deck. „Kaum zu glauben, dass sie deine Tochter ist“, meinte sein Unteroffizier lächelnd. Shanks wiederum lachte nur und erhob sich. „Onkel? Was ist das?“ Akisa half brav bei der Zubereitung der Mahlzeit und fand immer wieder neue Dinge, bei denen sie sich nicht sicher war, ob sie diese später wirklich essen sollte. „Tintenfisch. Ist lecker und gesund“, entgegnete er nur, als er ihr angewidertes Gesicht sah. Sofort änderte sich ihr Gesichtsausdruck. „Echt?“, fragte sie erstaunt. Er nickte und lachte aus dem Bauch heraus. Nun musste das kleine rothaarige Mädchen auch lachen. „Dann möchte ich das essen!“, sprach sie selbstbewusst. „Was willst du essen?“, wollte ihr Vater wissen, als er die Küche betrat. „Tintenfisch.“ „Obwohl der so klibberig ist?“ Er hielt ihr einen vors Gesicht und wackelte damit herum. So sah es aus, als würde das Tier noch leben. „Ahh, nein! Hör auf!“, lachte sie während sie versuchte ihn abzuhalten. Sie stellte sich nun auf den Hocker, auf den sie vorher gesessen hatte und setzte Shanks einen Tintenfisch auf den Kopf. Die Tentakel hingen ihm so ins Gesicht, dass es aussah, als hätte er eine neue Frisur. Erst erfüllte totale Stille den Raum, bevor der Rote anfing so stark zu lachen, dass ihm die Tränen in die Augen schossen. Akisa hatte sich wieder zurück auf den Hocker fallen lassen und lachte auch ausgiebig. „Schluss mit lustig! Mit dem Essen spielt man nicht und nun raus aus meiner Küche, sonst gibt’s heute nur noch Wasser und Brot!“, meckerte Laslo der Koch. Shanks schnappte sich, während er noch immer ausgiebig lachte, seine Tochter und ging mit ihr in den Speiseraum. „Was denn nu Laslo? Gibt’s bald mal Futter?“, fragte Lucky Lou hungrig in die Kombüse. „Ja, ja! Ihr müsst euch schon noch einen Moment gedulden.“ „Spielst du nachher mit mir, Lou?“, fragte Shanks Tochter angetan. „Wenn du das möchtest!“, bekam sie freudig zurück. „Aber vorher räumt ihr da oben noch auf. Da kann ja kein Kind spielen“, meckerte der Kapitän. „WIESO WIR!?!? DU HAST DOCH AUCH MITGEMACHT!“, gaben alle einstimmig zurück, bevor sie in ein lautes Gelächter verfielen. Zehn Minuten später stand das Essen auf dem Tisch. „Piep, piep, piep! Guten Appetit!“, hörte man von Akisa und Shanks gleichzeitig. Wie vorher versprochen, legte Laslo dem Mädchen etwas vom Tintenfisch auf den Teller. Völlig selbstbewusst steckte sich Akisa etwas in den Mund und blieb starr sitzen. Ohne auch nur einmal die Miene zu verziehen, verharrte das Kind einige Sekunden. Alle starrten sie an und warteten auf eine Reaktion. Ihre Augen weiteten sich und dann rief sie völlig begeistert, „Das ist ja echt total lecker!!“ „Siehst du.“ Laslo war sichtlich erfreut über seinen Sieg. „Was liegt eigentlich als nächstes an?“, erkundigte sich der Vize Ben Beckman. „So wie es aussieht erreichen wir morgen eine Insel.“, wurde ihm erwidert. „Eine Insel? Echt!?“ Akisa war begeistert. Sie würde endlich mal wieder eine neue Insel kennen lernen. „Okay. Was willst du spielen?“ „Ähmm, Fange?“ „Na dann hasch ich dich mal.“ Schreiend lief das Mädchen davon. Lucky Lou stand immer noch am gleichen Fleck um ihr einen Vorsprung zu lassen, während er ausgiebig lachte. „Na ja, sie scheint ja ihren Spaß zu haben“, bemerkte Ben. Shanks nickte erfreut. Bens Blick hingegen schien eher ernst und nachdenklich. Der restliche Tag verging sehr schnell. Die ganze Zeit über hielt Akisa die Bande in Schach, sodass sie am Abend todmüde in den Armen von ihrem Papa einschlief. „Du bist mir echt’ ne Marke.“ Er legte sie ins Bett und kam dann wieder an Deck. Seine Crew hatte sich wie fast jeden Abend versammelt und da sie am nächsten Tag an Land gehen würden, war dies auch notwendig. „Am besten wir bleiben erst mal eine Weile an Land. Tut uns auch mal wieder gut“, schlug Lou vor. „Ja, wahrscheinlich“, lachte Shanks. „Du weißt“, bemerkte Ben, „dass es so nicht weitergehen kann.“ Verwundert sah sein Kapitän ihn an. „Du weißt, wir lieben deine Tochter aber wir sind eine Piratenbande. Wir machen uns zur Witzfigur“, sprach sein Vize kritisch weiter. Shanks Gesichtsausdruck wurde nun auch ernster. „Er hat Recht. Ich hab meinen Sohn damals auch zurücklassen müssen. Die Entscheidung fiel mir schwer, aber sie musste nun mal gefällt werden. Für Lysop wäre das einfach zu gefährlich gewesen und für Akisa ist es nicht anders“, warf Yasopp ein. „Ich weiß, was ihr meint. Das Problem ist nur...“ Es herrschte einen Moment Stille. „Bei wem soll ich sie lassen? Sie hat niemanden mehr auf dieser Welt außer mir. Und ich wüsste niemanden wo wir einfach mal schnell hin segeln könnten.“ „Keine Sorge, Boss. Bis jetzt hat’s funktioniert und im Notfall tut es dies auch noch länger“, versuchte Lou seinen Chef zu trösten. „Ich bin müde.“ Der Käpt’n erhob sich und verschwand schon nach wenigen Metern unter Deck und ließ so seine Crew allein zurück. „Papa! Los wach auf! Wir sind gleich da!“ Akisa sprang auf ihrem Vater herum, bis dieser endlich bereit war ihr nach oben zu folgen. „Schau! Dahinten ist Land!“ Die Kleine freute sich unwahrscheinlich. Als das Schiff am Hafen anlegte, konnte sie es kaum erwarten herunter zu kommen und zappelte wie wild herum. „Darf ich mir die Stadt ansehen? Bitte! Bitte! Bitte!“ „Akisa. Ich kann dich doch nicht allein durch eine fremde Stadt laufen lassen.“ „Warum denn nicht?“ „Ja Shanks“, stimmte Lou Akisa zu. „Lass sie doch.“ „Ist doch nur ein kleines Dorf“, fügte Laslo noch hinzu. Shanks seufzte. „Na gut. Aber nur wenn du in der Nähe bleibst.“ „Jawohl!“, und schon war sie verschwunden. Zur gleichen Zeit am anderen Ende des Dorfes. „Ach komm schon!“ „Nein!“ „Wieso denn nicht?“ „Weil ich eben nicht will.“ „Das ist keine Ausrede.“ „Für mich schon“, meinte der schwarzhaarige Junge und schon spürte er wie sie sich an ihn klammerte. „Mina...“, sprach er flehend. „Nur einmal“, bettelte das braunhaarige Mädchen und setzte dabei ihren berühmten Hundeblick ein. „Na gut“, seufzte er. „Komm her.“ „YAHOO!” Schon nahm der Schwarzhaarige sie Huckepack. „Das ist lustig!“, rief sie. „Wenn du meinst...“ Genervt stöhnte er und lief langsam den Weg in Richtung Dorf. Nach einigen Metern sah er ein kleines Mädchen, das ihnen entgegen kam. Sofort war sein Interesse geweckt. ‚Na sieh mal an. Was haben wir denn da?!’, ging es ihm durch den Kopf und mit einem Ruck ließ er Mina fallen und lehnte sich lässig gegen einen Baum. „Hallöchen, meine kleine Prinzessin. Hast du deine Mami verloren?“ Mit großen Augen sah sie ihn an. Es dauerte eine Weile, dann erkannte man erst leichte Tränen ihre Wangen herunterkullern, die sich sehr schnell zu großen Tropfen entwickelten. Wie ein Wasserfall begann sie zu weinen und rannte dann los. „Wo will sie denn hin?“ „Du Idiot!“, motzte seine Freundin. „Was hast du denn zu dem kleinen Mädchen gesagt!“ „Nichts weiter.“, versuchte er sich zu verteidigen. „Ace...“, Mina sah ihn schmollend an. „Was?“ „WAS??? Du hast mich gerade einfach fallen lassen!!! Nicht mitbekommen, oder wie?“ „Mir ist langweilig...“, meckerte der kleine Bruder von Ace währenddessen. Er befand sich in Makinos Bar und hing mit dem Kopf auf dem Tisch. „Du hättest ja mit deinem Bruder mitgehen können.“ Er zog eine Schnute. „Nee! Die gehen mir auf den Keks. Der und seine nervige Freundin.“ Makino musste Lachen. ‘Ach Ruffy. Irgendwann verstehst du es vielleicht.’ Die Schwingtür der Bar bewegte sich. Es waren Gäste eingetroffen. „Oh, Guten Tag.“ Sie schreckte auf. Lange hatten sie keine Piraten mehr auf ihrer Insel. Sie wurde leicht nervös, was bei Shanks und seiner Truppe natürlich nicht unbemerkt blieb. Er begab sich zum Tresen und setzte sich, während sich seine Crew an die Tische verteilte. Makino stand immer noch völlig nervös hinter der Bar. Ruffy verstand nicht, was das sollte und quatschte fröhlich drauf los. „Ihr seht ja komisch aus“, lachte er. Shanks hob den Kopf. „Hast du selbst mal in den Spiegel gesehen?“, lachte er zurück. Ruffy fiel die Kinnlade fast bis zum Boden. „Wir hätten gern das beste Bier des Hauses, wenn’s recht ist.“, wandte sich der Kapitän dann an die Bardame. „Ja, natürlich.“ Makino war einerseits verwundert, dass er so auf Ruffy reagierte. Andererseits war sie aber auch froh. Anscheinend wollten diese Piraten keinen Ärger machen. Ruffy hingegen ging zum Gegenangriff über. „Hey! Ich glaub du spinnst! Mach mich nicht wütend, sonst...“ „Ruffy, setz dich und trink deinen Saft. Du weißt doch, dass du so nicht mit den Leuten sprechen sollst. Das ist unhöflich“, schimpfte Makino während sie die Gläser verteilte. „Das ist eine wirklich schöne Bar“, meinte Shanks. „Oh, danke.“ „Sieht man selten. Echt gepflegt, aber bei so einer Besitzerin.“, grinste der Kapitän. Ruffy saß bockig daneben und beobachtete das Ganze. Shanks sah ihn nun kurz an ihn. „Du bist also Ruffy, nicht Kleiner?“ Ruffy verzog das Gesicht. „Nenn mich nicht Kleiner!“ Bockig verschränkte er die Arme vor der Brust und zog eine Schnute, da sich der Pirat in nächsten Moment auch schon wieder an die junge Frau wandte. „Dürfte ich auch deinen Namen erfahren?“ „Natürlich. Makino.“ „Ein schöner Name. Ich bin…” „Shanks!!!“ Akisa kam in die Bar gestürmt und stürzte sich in die Arme ihres Vaters. „Was denn passiert, meine Süße? Du brauchst doch nicht weinen.“ Ruffy versuchte etwas zu erkennen und hing so schief an seinem Hocker, dass er bald noch herunter gefallen wäre. Das kleine Mädchen beruhigte sich langsam und wischte sich die Augen. Sie blickte kurz nach oben, genau zu Ruffy, der im Übrigen immer noch schief da hing. Sie sahen sich eine Weile an bis Ruffy endgültig den Halt verlor und nach unten krachte. Akisa starrte erschrocken auf den Jungen vor sich. „Ruffy! Was machst du denn?“ Makino fasste sich an die Stirn. Der Junge machte auch nur Unsinn. Shanks Tochter hingegen sah ihren Vater an, welcher ihr lächelnd zunickte und sie leicht in Ruffys Richtung schob. „Alles okay?“, fragte Akisa zurückhaltend. Der Schwarzhaarige sprang auf. „Äh ja.“ Hilflos kratzte er sich den Kopf, woraufhin sie lachen musste. In diesem Moment öffneten sich die Schwingtüren und Ace und Mina traten in die Bar. „Da ist sie! Los! Entschuldige dich!“ „Wie? Für was denn? Ich hab doch gar nichts gemacht.“ Mina verzog Gesicht. Bei diesem Blick lief es dem Älteren sofort eiskalt den Rücken hinunter. Obwohl sie noch so jung war, wusste genau, wie sie ihren Freund aus der Reserve locken konnte. Ohne ein weiteres Wort ging er zu Akisa und entschuldigte sich. „Zufrieden?“ Aus Minas Augen strömten die Herzen. „Mein Ace!!!“ „Oh Gott! Ich muss weg. Es geht wieder los!“, wie vom Blitz getroffen, rannte er aus der Bar. Mina natürlich direkt hinterher. „Warte mein Schatz!“ „Noch so jung und schon so verzweifelt“, lachte Yasopp. Akisa stand immer noch mit schiefem Kopf da und wunderte sich, als Makino zu ihr kam und ihr ein Glas Saft reichte. „Hier! Als Entschädigung“, lachte sie. „Ich weiß zwar nicht, was Ace wieder angestellt hat, aber eigentlich ist er auch ein ganz lieber.“ „Wie wär’s, geht doch mal raus und spielen ein bisschen“, schlug Shanks vor. „Ruffy kennt bestimmt ein paar tolle Plätze.“ Seine Tochter drehte sich zu Ruffy und sah ihn fragend an. „Äähh...klar!“ Nach kurzem Überlegen schnappte er sich seine neue kleine Freundin und verschwand mit ihr aus der Bar. Shanks wandte sich dann wieder Makino zu, um ein wenig mehr über diese Insel zu erfahren. „Das ist echt cool, dass du auf einem Piratenschiff wohnst. Ich würde auch so gern zur See fahren. Ist doch bestimmt total aufregend!“ Ruffy plapperte fröhlich vor sich hin, während Akisa ihn nur staunend ansah. Noch nie hatte sie jemanden wie ihn getroffen. Als er es bemerkte, war er leicht verwundert. „Was ist?“ Sie lachte kurz. „Nichts. Du bist echt lustig.“ „Wie?“ Nach kurzem Blickaustausch mussten sie wieder lachen. Einen ganzen Monat verbrachten sie dort im Windmühlendorf. Ruffy befreundete sich schnell mit der Crew und dem Käpt’n an. Sein größter Traum war es, mit ihnen zu gehen. Auf das weite Meer hinaus mit Kurs auf die Grandline. Er fragte fast tagtäglich und egal was er tat, er bekam immer die gleiche Antwort. Nein. Auch Akisa wurde zu einer unverzichtbaren Freundin. Sie verbrachten viel Zeit miteinander. Aber die Fünfjährige verstand sich genauso schnell mit den anderen und entdeckte jeden Tag neue Dinge, die sie überwältigten oder belustigten. So zum Beispiel an dem Tag, an welchem sie mit Ace fischen ging. Sie befanden sich wenige Meter vom Ufer entfernt in einem kleinen Boot. „Fängst du auch richtig Große?“ „Ich kann alles fangen“, bemerkte er selbstbewusst. Sie lachte und schaute ins Wasser hinunter. Akisa stutzte leicht als sie einen großen Schatten unter ihrem Boot erkannte. Irgendetwas war unter ihnen entlang geschwommen. „Du Ace? Wie groß werden die Fische hier bei euch?“ „Wieso?“ „Na ja, weiß nicht aber ich könnt schwören, da war gerade was.“ Beide sahen hinunter ins Wasser. Ace versuchte krampfhaft etwas zu erkennen und war so fixiert, dass er sich höllisch erschrak, als er ein lautes Rufen hörte. „HALLO! AAACE! HUHU! HIER BIN ICH!“ „Och ne, nicht die schon wieder“, fluchte Ace. Shanks Tochter sah zum Ufer. Sofort erkannte sie die Person, sprang auf und wank. „MINA! HEEY!!“ „VORSICHT! Das Boot kippt sonst.“, meckerte Ace. „Entschuldige.“ „Das ist mein geliebter Strohhut, der mich in meinem Leben bei so manchen Kampf begleitet hat. Es tut mir Leid Ruffy, aber ich glaube, ich kann ihn nicht mal dir geben.“ „Dann lass mich doch einfach mitkommen. Ich will dich auf deiner nächsten Fahrt begleiten. Ich will nämlich auch Pirat werden, Shanks.“ Sein Gesprächspartner musste laut lachen. „Ich glaube nicht, dass aus dir ein Pirat wird!“ „Warum nicht?“, wollte der Kleine nun wissen. „Es gehört viel dazu ein Pirat zu werden“, bemerkte Yasopp. „Ich bin auch ein Spitzenkämpfer. Wo ich hinhaue, rappelt es im Karton.“ „Na ja! Und wenn schon“, nuschelte Shanks während des Essens heraus. „WARUM SAGST DU ANDAUERND NEIN!?“, fragte Ruffy zornig. „Ganz einfach. Weil du noch viel zu jung bist, Kleiner“, mischte sich Lucky Lou ein. „Lou hat Recht. Du bist gerade mal so alt wie mein Sohn“, fügte Yasopp noch hinzu. „Ich bin kein Kind mehr. Außerdem nehmt ihr Akisa auch mit und die ist noch viel jünger als ich.“ Der Käpt’n sah nachdenklich auf den Tresen, während Ruffy sich bockig umsah und nach dem Nächstbesten griff, was ihm vor die Linse kam. Er sah in einer Kiste eine lila Frucht liegen, nahm sie und biss ein großes Stück davon ab. „Also eigentlich...“, reagierte Shanks nun, „...ich dachte wir könnten…Was isst du denn da?“ Er sah entsetzt zur leeren Truhe. „WO HAST DU DAS HER? HAST DU ETWA WAS AUS DER KISTE GEGESSEN?“ „Ääh ja.“ „Oh Mann. Das kann doch nicht wahr sein. Du hast gerade von der Gum-Gum-Frucht gegessen, Idiot! Das ist eine Teufelsfrucht! Sie verändert dein ganzes Leben! Wer von ihr isst, wird zum Gummimenschen. Und außerdem wirst du nie wieder schwimmen können, Ruffy!“ „Aaaaahhhh!!! DU SPINNST DOCH!!!“ „BLÖDMANN!!“ „Was denn hier los?“ Die drei Kinder, die gerade vom Fischen kamen, hatten den Schrei von Ruffy schon viele Meter von der Bar entfernt gehört. „Tja, dein Bruder hat sich soeben für ein Leben als Gummiball entschieden“, erklärte Ben während man im Hintergrund Ruffy mit einem zwei Meter langen Arm sah. „VERDAMMT!! NICHT DEIN ERNST!“, äußerten sich Mina und Ace gleichzeitig. Akisa hingegen stutzte erst, bevor sie anfing mit lachen. Shanks, der Ruffys Arm festhielt, ließ diesen los und flupp war er wieder normal lang. Das kleine Mädchen lief zu ihrem Freund hinüber und betrachtete ihn genau. „Du bist jetzt aus Gummi?“ „Anscheinend.“ Kurze Stille, dann fing Akisa an zu lachen. „Ist ja cool!“, rief sie und kniff Ruffy in die Wangen und zog sie auseinander. „Oh Mann.“ Ihr Vater schlug sich die Hand an die Stirn und zweifelte was er nun davon halten sollte. „Los! Wir gehen mal gucken, was Ruffy jetzt alles machen kann“, schlug Mina vor. Die Kinder liefen raus. Nur Ace stand noch immer zweifelnd an seinen Sinn am selben ORt. „Du kommst auch mit! Hopp, hopp!“ Die Braunhaarige zog ihren Schwarm hinter sich nach draußen. Makino musste nun auch lachen und steckte den Rest an. „Die will mal einer verstehen.“, hörte man von Yasopp. Nach dem Schreck feierten alle ausgelassen weiter. Shanks saß wie eh und je an der Bar, nur schien er diesmal nachdenklicher. „Was ist los, Käpt’n?“, wollte Makino wissen. „Sag mal. Könntest du mir einen Gefallen tun?“, fing der Rote an. Sie wurde aufmerksam. „Ruffy hat Recht. Wegen Akisa, meine ich. Es ist nicht fair.“ „Du willst ihn doch wohl nicht ernsthaft mitnehmen?“ Er schüttelte leicht den Kopf. „Ich dachte eher daran Akisa hier zu lassen. Ich denke, dass sie bei dir gut aufgehoben ist und sie ist ja auch nicht allein. Sie wäre hier unter Gleichaltrigen und auf jeden Fall sicherer, wie auf einem Piratenschiff.“ Makino nickte verständnisvoll. „Ein toller Vater bin ich“, seufzte Shanks dann. „Erst lass ich mich jahrelang nicht blicken und dann lass ich sie einfach allein.“ „Ach quatsch. Du bist ein guter Vater. Du wusstest es doch nicht und bis jetzt sieht es für mich nicht so aus als würde es der Kleinen schlecht gehen. Ganz im Gegenteil, sie liebt dich.“ „Ja, du hast wahrscheinlich Recht.“, lachte er. „NEIN! DAS WILL ICH NICHT!“ Das kleine Mädchen verstand nicht, warum ihr Vater sie nicht mehr mitnehmen wollte und da halfen auch keine tröstenden Worte. „Ach komm. Nicht weinen, mein Schatz.“, versuchte ihr Vater sie trotzdem weiter zu beruhigen. „Da draußen auf der Grandline kann es ziemlich gefährlich werden und ich könnte mir das nie verzeihen, wenn dir was zustößt. Hier bist du gut aufgehoben.“ „DU BIST GEMEIN!!“, schrie sie ihren Vater an und rannte weg. „Akisa...“, verzweifelt kratzte er sich am Hinterkopf. „Und was jetzt?“, wollte sein erster Unteroffizier wissen. „Am besten, wir lassen sie erst mal eine Weile in Ruhe“, schlug Ben vor. „Sie muss sich jetzt erstmal beruhigen und dann sehen wir weiter.“ Ruffy war auf dem Weg zum Hafen, da Shanks und seine Bande an diesem Tag wieder abreisen wollten. Als er am Strand vorbei kam entdeckte er seine kleine Freundin am Wasser sitzen. „Akisa?“ Zwischen den Wellen hörte er ein leises weinen. „Alles in Ordnung.“ „Er will mich nicht mehr.“ „Wie?“ „Er lässt mich einfach hier und es interessiert ihn nicht wie es mir geht oder was aus mir wird.“ Er setzte sich neben seine Freundin. „Das glaub ich nicht. Shanks würde so was nicht tun. Ihm fällt das bestimmt auch nicht leicht.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Hier schau mal!“, rief Ruffy ohne weitere Vorwarnung. Das Mädchen wandte ihren Kopf in seine Richtung und sah dasselbe Bild, wie in der Bar als sie Ruffy an den Wangen gezogen hatte. Daraufhin musste sie kichern und umarmte ihn. „Danke.“ Währenddessen in der Bar: „Akisa war heute noch nicht hier. Ich weiß nicht, wo sie sein könnte.“ Makino sah Shanks verwundert an. „Sie ist nicht hier.“, wiederholte Yasopp. „DU MEINE GÜTE! DAS HÄTT ICH MIR JA DENKEN KÖNNEN! LOU WAS SOLLEN WIR JETZT NUR MACHEN??“, jammerte der fürsorgliche Vater. „Äähh, nicht aufregen. Immer mit der Ruhe, Käpt’n. Wenn wir alle zusammen suchen, haben wir sie bald gefunden.“, antwortete Lou. „Wir werden sie finden, Käpt’n“, versicherte Ben nochmals. Akisa dagegen war mit Ruffy immer noch am Strand, aber sie hatten sich nun wieder auf den Weg zum Hafen gemacht. Der kleine Gummibengel hatte es geschafft die Jüngere wieder aufzuheitern und so lachten sie die gesamte Zeit. Als sie fast am Hafen angekommen waren, entdeckte das Mädchen etwas am Wasserrand. „Schau mal. Sieht aus, wie ein Seil.“ Ruffy strotzte wieder vor Übermut und zog daran, nur leider war es kein Seil sondern das Ende des Schwanzes eines großen Fisches. So schnell, wie er dran gezogen hatte, war er auch schon im Wasser verschwunden. „Ruffy?! Oh nein, Ruffy!“ Er war nicht mehr zu sehen. Wieder schossen Akisa die Tränen in die Augen. Schnell rannte sie los, den Blick immer Richtung Meer. Erst erkannte sie nichts, aber dann erhob sich eine große Welle bevor ein riesiges Ungetüm aus dem Wasser empor stieg. Erschrocken blieb sie starr stehen. „Ich frag mich wo sie wohl stecken könnte.“ Shanks hatte kein Glück, genauso wenig wie seine Crew. Niemand konnte die Kleine finden und zu allem Übel hatte nun auch Makino bemerkt, dass Ruffy genauso verschwunden war. „Und was nun?“, wollte Lou wissen. „Der einzige Ort, der übrig bleibt, ist der Hafen. Dort haben wir noch nicht nachgesehen.“, bemerkte der Vize der Bande. „Na dann los.“ Als sie sich gerade auf den Weg machen wollten, hörten sie einen herzzerreißenden Schrei. „PAPA!“ „Akisa!“ Ruffy strampelte wie verrückte, schaffte es aber nicht sich in irgendeiner Weise fortzubewegen. Durch die Macht der Teufelsfrucht war es ihm für immer verwehrt schwimmen zu können und nun nahm das Übel seinen Lauf. Wenigstens schaffte er es sich über Wasser zu halten, aber wie sollte er sich retten? „Hilfe!“ „Ruffy, pass auf!“, hörte er vom Strand. ‚Akisa’ Er versuchte sich zu drehen und erkannte das Schrecken. Der Meeresräuber raste auf ihn zu, bereit ihn zu verschlingen und der kleine Junge konnte rein gar nichts dagegen unternehmen. Er zappelte weiter wie verrückt um nicht unterzugehen und vielleicht doch vom Fleck zu kommen. Aber er schaffte es nicht und drohte von dem Monster zum Abendbrot verzehrt zu werden. Man sah nur eine große Welle aufschlagen und das Ungeheuer schoss wieder aus dem Wasser. Es hatte Ruffy nicht erwischt, denn Shanks war dazwischen gegangen und hielt seinen Freund über Wasser. „Danke, Shanks.“ Der Käpt’n blickte dem Tier genau in die Augen. „Los. Verschwinde.“ Das Monster war starr vor Schreck. Es schien Angst vor dem Roten zu haben und so schnell wie es aufgetaucht war, verschwand es auch wieder. „Das war ich dir schuldig, Ruffy. Du hast dich um Akisa gekümmert und ihr wieder ein Lächeln geschenkt. Dafür bin ich dir sehr dankbar.“ Ruffy klammerte sich an ihn und die Tränen sprudelten nur so aus ihm heraus. „Hey, hör auf zu weinen.“, meinte der Retter mit freudigem Blick. „Du bist doch ein Mann.“ Doch der Kleine hörte nicht auf. „Shanks, dein...dein Arm!“, bekam er geradeso heraus. Das Untier hatte dem Kapitän den linken Arm abgerissen, als er seinen Freund rettete. „Das ist schon in Ordnung.“, versuchte er ihn weiter zu beruhigen. „Es hat wenigstens einen Sinn gehabt. Ich bin froh das du lebst.“ Ruffy fing wieder heftiger an mit weinen und konnte sich nun gar nicht mehr beruhigen. Shanks Männer holten die beiden aus dem Wasser und brachten sie wieder zurück an Land. „Ruffy! Ein Glück geht’s dir gut“, fiel ihm Akisa um den Hals. „Ich hatte solche Angst.“ Dann fiel ihr Blick auf ihren Vater und sofort strömten die Tränen nur so aus ihr. „Ach komm, mein Schatz. Ist doch halb so schlimm“, tröstete er sie. „Was ist schon ein Arm, wenn man dafür einen Freund hat“, lachte er. Trotz weinen nickte sie und brachte ein zaghaftes Lächeln hervor. „Wir sollten das gleich verarzten.“ Makino nahm sich dem Verletzten an und kümmerte sich um seine Wunde. Die Piratenbande verlängerte ihren Aufenthalt um zwei Tage, dann hatte sich der Käpt’n wieder erholt und sie machte sich für die Abreise bereit. „Na los Leute! Beeilung! Die Fässer müssen noch auf’s Schiff.“ Die gesamte Crew war damit beschäftigt die Vorräte zu verstauen. Ruffy und Akisa beobachteten das gesamte Treiben. Er etwas freudiger als seine kleine Freundin. Auch wenn sie sich mit dem Gedanken angefreundet hatte auf der Insel zu bleiben, würde sie die Bande und vor allem ihrem Vater sehr vermissen. Shanks trat an den Steg und blickte in Richtung des Schiffes. „Du verlässt uns jetzt, he?!“, erkundigte Ruffy sich. „Wir waren schon ziemlich lange hier, aber jetzt wird es Zeit Segel zu setzen.“ Er sah zu den Beiden. Akisa versuchte ein Lächeln hervorzubringen, was ihr sichtlich schwer viel. „Ich werde euch sehr vermissen. Nicht den Kopf hängen lassen. Ich bin mir sicher, wir werden uns wiedersehen“, meinte Shanks während er seiner Tochter über das Haupthaar streichelte. „Ja.“, antwortete sie ihm. „Ich werde dich auch vermissen, Shanks“, sagte Ruffy nun. „Und ich werde nie wieder nimm mich mit sagen. Ich hab mir nämlich was in den Kopf gesetzt. Ich werde auch Pirat.“ Der Anführer der Bande lachte. „Du glaubst doch nicht, dass ich dich mitnehmen würde. Ich glaube nicht, dass aus dir jemals ein Pirat wird.“ „Wart’s ab! Irgendwann werde ich mir eine eigene Piratenbande zusammenstellen, die mit allen Wassern gewaschen ist!“, antwortete er zornig. „Dann finde ich den größten Schatz der Welt und dann bin ich der Piratenkönig!“ Akisa lachte. Sie war begeistert von seinem Mut und gleichzeitig war sie froh, jemanden wie ihn als Freund zu haben. Ihr Vater war genauso beeindruckt. „Wow. Da hast du dir ja ganz schön was vorgenommen.“ Ruffy schien weniger begeistert, da er sich anscheinend nicht ernst genommen fühlte. „Ruffy“, redete Shanks weiter. „Ich möchte dir diesen Hut schenken.“ Er setzte ihm seinen über alles geliebten Strohhut auf den Kopf. „Er hat mir immer sehr viel bedeutet. Pass gut auf ihn und mein kleines Mädchen auf. Ich möchte das ihr beiden ihn mir irgendwann wieder gebt, dann wenn du es geschafft hast und einer der berüchtigten Piraten bist.“ Ruffy nickte nur, während man die Tränen seine Wangen hinunterliefen sah. Auch das kleine Mädchen hatte wieder begonnen zu weinen. Shanks nahm sie noch einmal ihn den Arm und versprach ihr immer an sie zu denken. „Passt gut auf euch auf“, meinte er noch, bevor das Schiff betrat und sie die Segel hissten. Alle winkten zum Abschluss. Nach wenigen Minuten lichtete sich der Hafen. Die Menschen verschwanden wieder in die Stadt. Nur noch die beiden Kinder blickten auf das weite Meer. „Ihr seid ja immer noch hier“, hörten sie Mina sagen. Sie war zurück zum Hafen gekommen und setzte sich nun neben Akisa auf die Treppenstufen. „Bist sehr traurig?“, wollte sie wissen. Die Rothaarige zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht. Ich vermiss ihn schon, aber ich bin ja nicht allein.“ Sie sah erst ihre Freundin an, bevor sie ihren Blick zu Ruffy wandte. Dieser lächelte sie an und bestätigte damit das eben gesagte. „Hey ihr!“ kam es von hinten. „Ich soll euch zum Essen holen“, redete Ace weiter. „Hört sich doch toll an.“ Mina sprang auf und rannte sofort zu dem Älteren. Dieser zog erst ein erschrockenes Gesicht, bevor er seufzte und sich geschlagen gab. Man konnte ihr einfach nicht entkommen. Akisa stand nun auf und machte sich mit Ruffy zusammen auch auf den Weg. 8 Jahre später „Ein wundervoller Tag um auf’s Meer zu fahren! Findet ihr nicht?“ Ruffy stimmte seinem Bruder mit einem lauten Lachen zu. Die beiden Mädchen standen hinter den Beiden. Akisa sah etwas freudiger aus als ihre Freundin neben ihr. Mina war sauer. Ace wollte sich auf den Weg machen die Grandline zu erobern und sie durfte nicht mit. Das passte ihr natürlich gar nicht. „Ich beneide dich.“ Ruffy verschränkte die Arme hinter dem Kopf und grinste seinen Bruder an. „Ach, du packst das auch ohne mich. Und wenn du es dann auch geschafft hast, werden wir uns irgendwo wieder sehen“, versichert Ace dem Jüngeren. Als die Beiden so vor sich hin lachten, lief ihnen plötzlich ein kalter Schauer über den Rücken. Langsam drehten sie sich zu den Mädchen um und blickten in das aggressive Gesicht von Mina. „Freut ihr euch, ja?“ „Du bist doch nicht etwa immer noch sauer.“ „SAUER?“, wetterte sie so laut, dass Akisa vor Schreck zur Seite sprang. „Du wirst schon sehen, was du davon hast. Du wirst mich vermissen. Oh ja!“, lachte sie, was den Dreien ein wenig Angst machte. „Ach komm. Du könntest mir doch eh nicht helfen. Ganz im Gegenteil. Würdest mir nur im Weg stehen“, neckte er seine Freundin. „WIE WAR DAS??“ „ÜBERLEG DOCH MAL! SEH ICH SO AUS, ALS HÄTTE ICH ZEIT AUF EIN KIND AUFZUPASSEN?“ „KIND? HAST DU VERGESSEN, WAS DU MIR VERSPROCHEN HAST? DAMALS VOR SIEBEN JAHREN!“ Ace überlegte kurz und schlug sich dann mit der Hand an die Stirn. „Oh Mann, das weißt du noch?“ „Aber natürlich. Und wie willst du dein Versprechen halten, wenn du mich hier lässt?“ „DU GLAUBST DOCH NICHT ECHT, DASS ICH DAS ERNST GEMEINT HABE. SCHLIESSLICH WAREN WIR NOCH KINDER! UND DU BIST MIR TIERISCH AUF DEN KEKS GEGANGEN!“ „ACH JA?!“ „JA!“ Ruffy und Akisa beobachteten die Szene hilflos. „Genug jetzt! Ich hab keine Zeit mehr für so was.“ Ace sprang auf sein kleines bereitgestelltes Boot. „Also dann, meine Freunde! Man sieht sich hoffentlich mal!“, meinte er freudig. „DARAUF KANNST DU WETTEN!!“, rief ihm Mina hinterher. „DU KANNST MIR NICHT ENTKOMMEN! ICH FINDE DICH, EGAL WO DU HINGEHST!!!“, fügte sie noch hinzu. „Hat sie mir jetzt gedroht?“ Ace war schon weiter hinaus und versuchte Mina zu ignorieren, was ihm aber bei solch einer Aussage reichlich schwer fiel. Währenddessen hatte Ruffy wieder angefangen mit lachen. Zu lustig fand er das Ganze. „Du sag mal, worüber habt ihr da eben gesprochen?“, erkundigte sich Akisa. „Tja, der feine Herr hat mir versprochen, mich zu heiraten und da kann er sich auf den Kopf stellen. Das wird er halten.“, lachte sie erhaben. Das kleine Mädchen stand staunend daneben. „Entschuldigt mich. Ich muss noch was erledigen“, äußerte sich Mina mit einem vielsagenden Blick und verschwand dann lachend. „Manchmal ist sie echt komisch“, war das einzige, was Akisa dazu sagen konnte. Ruffy kicherte immer noch fröhlich vor sich hin, was das Mädchen natürlich auch zum Lachen brachte. Die Beiden gingen zu einer kleinen Klippe und setzten sich auf die Steine um auf das Wasser zu blicken. „Arme Mina, findest du nicht? Irgendwie kann sie einem ja leidtun.“ „Ach, die kommt schon klar. Sie scheint doch schon einen Plan zu haben. Ich glaub mein Bruder sollte sich warm anziehen.“ Akisa lächelte erst, bevor sie ihren Blick nach unten wandte und nachdenklicher wurde. „Bist du eigentlich der gleichen Meinung wie er?“ Ruffy stutzte. „Was meinst du?“ „Ich meine das, was Ace zu Mina gesagt hat...“ „Keine Sorge.“, unterbrach er sie. „Du bist mir nicht lästig und ich nehme dich auf jeden Fall mit. Schließlich hab ich Shanks versprochen auf dich aufzupassen und wie soll ich das machen, wenn du nicht bei mir bist“, meinte er fröhlich. „Außer du willst nicht.“ „Doch. Auf jeden Fall!“ „Und wenn ich dann erst mal einer der gefürchteten Piraten bin, werden wir ihn bestimmt wiedersehen.“ „Ja.“, stimmte sie freudig zu. Dann musste sie nach kurzem Überlegen lachen. „Glaubst du, Mina schafft es? Ich meine, dass Ace sein Versprechen einhält.“ „Keine Ahnung. Aber wäre echt mies von ihm, wenn nicht.“ „Ja.“, antwortete sie leise. „Ich würde mein Versprechen halten. Schließlich ist es doch egal, wie alt man war. Versprochen ist versprochen.“ Akisa sah ihn an. „Würdest du mir auch was versprechen?“, fragte sie mit schüchternem Blick. Er wurde aufmerksamer. „Klar. Worum geht’s?“ „Wenn...wenn du ein großer Pirat bist, kann ich mir dann was von dir wünschen?“ Ruffy lachte. „Klar doch!“ „Echt? Egal was?“ Er nickte. „Und du lässt mich nie allein“, meinte sie noch neckisch. Er schenkte ihr ein breites Grinsen wie eh und je. Nach wenigen Minuten lehnte sie sich an seine Schulter. „Es ist schön so einen guten Freund wie dich zu haben.“ Ein paar Monate später war es dann soweit. Mina hatte nicht mit reden lassen und ihre eigene Abfahrt bis auf’s kleinste Detail geplant. „Bist du sicher, dass du allein daraus willst?“ Das rothaarige Mädchen schien besorgt um ihre Freundin. „Natürlich. Ich hab alles was ich brauche und bin gut vorbereitet“, antwortete sie selbstbewusst und packte die restlichen Sachen in ihr Boot. „Okay. Ich denke mal das dürfte reichen. Also, bestell Ruffy noch einen schönen Gruß.“ Sie sprang an Bord und setzte ihr Segel. „Wir sehen uns dann auf der Grandline!“ „Okay! Viel Glück und pass auf dich auf!“ Akisa winkte noch und sah ihr eine Weile hinterher, bevor sie zurück in die Stadt ging Du und ich (Fillerkapitel) -------------------------- Weinend rannte die 16-jährige durch den Wald. Sie erkannte nur schwer die Umrisse der Bäume da ihre vielen Tränen ihr die Sicht versperrten. Schnell erreichte sie das Ende des Wäldchens und befand sich nun auf einer Klippe der Insel. Sie stand genau am Rand und blickte in die Ferne während die dicken Tränen immer noch ihre Wangen hinunter kullerten. Verzweifelt hob sie ihre Hände und rieb sich die Augen welche vom Weinen schon begannen zu brennen. Im Hintergrund erkannte man die Sonne am Horizont welche alles langsam in ein warmes Orangerot tauchte. Eine leichte Brise wehte genau an ihr vorbei und trug ihr leises Schluchzen in die Ferne. Nur wenige Minuten vorher ging sie noch fröhlich mit Ruffy durch die Stadt. Er dagegen schien weniger erfreut. „Wird Zeit das ich endlich 18 werde! Ich will auch endlich los und Pirat werden“, jammerte er und lief schmollend, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, neben Akisa. Diese Lächelte nur. „Ist doch nicht mehr lang. Nur noch eine paar Monate.“ Sie stupste ihn leicht mit dem linken Ellenbogen an. Der Gummimensch wankte nur kurz und zog weiterhin eine schmollende Schnute. „Ein paar Monate zu viel“, murrte er leise. Daraufhin lief seine Freundin lachend los. „Wer zuerst in der Bar ist!“, rief sie. „Akisa! Warte!“ Schnell rannte er hinterher. Schon nach kurzer Zeit erreichten sie Makinos Bar völlig außer Atem. Akisa holte tief Luft. „Erster!“, freute sie sich. Ruffy grinste nur, ging zu ihr und hob sie in die Luft um sich dann gleich mit ihr schnell im Kreis zu drehen. „Hey! Lass das!“, meinte sie nur lachend. „Da wird mir ja ganz schwindelig.“ „Hey ihr zwei! Blockiert gefälligst nicht den ganzen Weg“, beschwerte sich dann eine kleinere Gruppe Männer. Ruffy ließ Akisa daraufhin wieder runter und Beide sahen die Gestalten ausdruckslos an. Diese Kerle schienen neu in der Stadt zu sein, denn keiner der Freunde hatte sie bis dahin schon einmal gesehen. Dann machten Ruffy und Akisa einen Schritt nach hinten und die Gruppe ging lachend an den Beiden vorbei in die Bar. „Kinder!“, meinte einer der Männer noch. Dieses Wort haute Ruffy wie ein Hammer auf den Kopf. Er war kein Kind mehr und wollte sich daher auch nicht mehr so bezeichnen lassen. Akisa dagegen störte sich gar nicht daran. Belustigt beobachtete sie ihren Freund, der meckernd in Richtung Bareingang ging. Mit Schwung öffnete er die Schwingtüren. „Ich bin kein Kind!“, motzte er laut. Alle sahen ihn überrascht an. Glücklicherweise waren außer den Männern kaum Leute in der Bar. „Ruffy!“ Makino warf ihrem Schützling einen bösen Blick zu. Die Männer dagegen schienen belustigt. „Kein Kind, he?“, grinste der Größte. Er schien der Boss der kleineren Gruppe zu sein. „Ganz Recht! Mein Name ist Ruffy und schon bald werde ich ein berüchtigter Pirat sein!“ „Ein Pirat?“ Gelangweilte Blicke trafen Ruffy. „Was glotzt ihr so blöd! Das ist mein voller ernst!“ Akisa stand die ganze Zeit hinter ihrem Freund und beobachtete alles belustigt. Sie kannte Ruffys kleine Attacken. Seit er 17 geworden war, hatte er öfters solche Ausbrüche gehabt. „Und du?“, wandte sich der Ältere nun an sie. „Willst du auch Pirat sein?“, wollte er wissen. Selbstbewusst nickte das Mädchen. „Sieh an! Die kleinen Turteltauben wollen also gerne zur See fahren und Piraten spielen!“, lachten sich die anderen Kerle tot. Während Akisa das Blut in den Kopf schoss und sie peinlich berührt die Männer anblickte, schien bei Ruffy der Kessel überzulaufen. „Was heißt hier Turteltauben! Sie ist eine Freundin und mehr nicht!“ Die Männer lachten sich fast ein Loch in den Bauch und Makino konnte sich nur die Hand an die Stirn legen und den Kopf schütteln. Akisa indes sah nicht mehr so glücklich aus. „Wenn du meinst! Aber ich gebe dir einen Tipp.“, ergriff der Boss wieder das Wort. „Wenn du wirklich was erreichen willst, lässt du sie lieber hier. Frauen stören nur. Die sind zu weich und außerdem ist das Meer kein Platz für kleine Mädchen. Mit großen Kulleraugen kommt man da nicht weit.“ „Sag das nochmal!“ Ruffys Gradzahl erhöhte sich von 180 auf 200, doch kühlte er schnell wieder ab als er bemerkte wie die Tür hinter ihm klappte. „Das nehmt ihr zurück“, sprach er nun komplett ruhig weiter. Die Männer sahen ihn nur fragend an. „Akisa wird mich niemals stören! Und wisst ihr wieso!“ Er wurde wieder lauter und schrie seine Gesprächspartner am Ende sogar an. „Weil sie meine Freundin ist und Freunde bei mir immer an erster Stelle stehen! Es gibt nichts Wichtigeres!“ Beeindruckt sah Makino ihren Schützling an. Lange hatte sie solche starken Worte nicht von Ruffy gehört. „Nicht schlecht. Du hast ein großes Herz, Junge. Hoffentlich bringt dich das nicht irgendwann mal ins Grab.“ Akisa hatte das drückende Gefühl in der Bar nicht mehr ertragen können. Die Worte der Männer schwirrten wie verrückt in ihrem Kopf herum. Vielleicht hatten sie Recht und Ruffy würde es irgendwann bereuen, wenn er sie mitnehmen würde. Immer noch stand sie dort am Rand zum Abgrund. Durch ihr Weinen hatte sie erst gar nicht bemerkt wie nah an der Kante sie eigentlich stand. Doch als sie einen Blick nach unten wagte, wurde es ihr schlagartig bewusst. Sie wollte sofort einen Schritt zurück machen, spürte dann aber schon wie der poröse Boden unter ihr nachgab und sie in die Tiefe riss. Sie fühlte die kalte Zugluft des Falls, doch im nächsten Moment war da nur noch Wärme. Ruffy hielt sich mit seiner linken Hand am oberen Rand fest und hatte sich seine fallende Freundin geschnappt. Er drückte sie an sich und sagte kein Wort. Mit Schwung zog er sich und Akisa mit seinem Gummiarm nach oben. Dort angekommen sah Akisa noch einmal verunsichert in die Tiefe. Fast hätte sich alles was sie sich vorgenommen hatte erledigt. „Danke. Das wär fast schief gegangen“, versuchte sie freundlich die Stimmung wieder zu heben. Ihr Freund schien darauf aber nicht einzugehen sondern nahm sich den Strohhut ab und setzte ihn ihr auf. „Glaub niemals, dass ich dich nicht bei mir haben will oder dass du mich störst. Du bist meine Freundin und ich passe auf dich auf. Das hab ich doch versprochen“, grinste er. Akisa ergriff mit beiden Händen den Rand des Hutes und zog ihn fest an sich. Sie spürte Ruffys Hand immer noch auf ihrem Kopf. Wieder rollten dicke Tränen über ihr Gesicht. Während die Sonne immer weiter hinterm Horizont verschwand, saßen die beiden Freunde auf dem erhöhten Punkt und sahen in die Ferne. „Wie damals“, meinte Akisa nachdenklich. Ruffy sah sie nun fragend an. „Nachdem Ace gegangen war, saßen wir auch hier.“ „Stimmt.“ „Wo die Beiden wohl gerade sind?“ „Egal“, antwortete er wie aus der Pistole geschossen. Verwundert sah seine Freundin ihn an. „Hauptsache sie haben es geschafft und wir sehen uns auf der Grandline wieder“, lachte er. Lächelnd stimmte sie zu. „Jetzt sind wir erst einmal dran“, fügte Akisa noch hinzu. „Ja. Nur noch 3 Monate.“ Raus auf die Grandline ---------------------- Ace hatte es gut getroffen auch wenn er zu Beginn nicht so begeistert von der Idee war in Whitebeards Bande einzutreten, schien es am Ende doch das Beste gewesen zu sein. Nach seinem Aufbruch vor 3 Jahren hatte sich viel getan. Mit einer enormen Stärke und Geschwindigkeit eroberte er die See mit seiner eigenen Piratenbande - den Spade Piraten. Wie Ruffy besaß er jetzt Teufelskräfte. Er hatte von der Feuer-Frucht gegessen und konnte seinen Körper problemlos in Flammen verwandeln. Ihm wurde durch die Marine ein Posten als Samurai der Meere angeboten, was er allerdings ablehnte. Zu verlockend schien die Gefahr. Als Ace eines Tages den mächtigen Whitebeard herausfordern wollte, stellte sich ihm Jimbei in den Weg. Dieser Kampf dauerte ganze fünf Tage an, bis er schließlich die Chance bekam endlich gegen den Herrscher der Meere persönlich anzutreten. Allerdings war er durch seinen letzten Kampf stark geschwächt. Um seine Mannschaft vor dem mächtigen Kaiser zu schützen, stellte er sich ihm allein entgegen und befahl seiner Crew zu fliehen. Nach einem weiteren Angriff Newgates stand Ace immer noch, was Whitebeard sichtlich imponierte. Dieser hätte es Schade gefunden, wenn Ace sterben würde und unterbreitete ihm ein Angebot. Er bot der Feuerfaust an frei weitersegeln zu können und alles nach Belieben tun zu dürfen mit der Bedingung einer seiner Söhne zu werden und dessen Namen auf seinem Rücken zu tragen. Ace lehnte ab. Als er dann schließlich bewusstlos zu Boden ging, wurde er und seine Mannschaft auf die Moby Dick verschleppt. Zu seiner Verwunderung wurde er nicht gefesselt. Seine erste Bezugsperson war Thatch, welcher sich mit Ace anfreunden wollte. Auf dem Schiff des Feindes behandelte man ihn, als ob er und seine Crew schon Mitstreiter Whitebeards wären, was Ace gar nicht gefiel. Im Gegenteil, der stolze Rookie versuchte von Tag zu Tag Whitebeard hinterrücks wieder und wieder umzubringen, wurde jedoch von dem Kaiser immer in die Schranken gewiesen. Erst einige Zeit später, nachdem der junge Pirat schon mehr als hundert Mal versucht hatte den Kaiser zu ermorden, erkannte er endlich Whitebeard nach einem Gespräch mit Marco als seinen Vater an. Er ließ sich bei seinem Eintritt seinen Rücken tätowieren. In den Zeitungen wurde verkündet, dass nun ein weiterer angsteinflößender Typ Whitebeard folgte und dass dessen Stärke nicht von dieser Welt kommen würde. Mina dagegen hatte es zu Beginn weniger gut getroffen. Nach einiger Zeit allein auf dem Meer begann sie mit zynischen Selbstgesprächen. „Toll. Wirklich! Der Herr haut einfach ab und ich muss zusehen wie ich klar komme. Warte nur Portgas D. Ace. Wenn ich dich kriege, dann mach ich Hackfleisch aus dir. So schnell wirst du mich nicht los und wenn ich allein bis zum Ende der Welt segeln muss. Ist mir vollkommen egal! Hörst du!!“ Ihre lauten Äußerungen blieben nicht unbemerkt. Ein großer Schatten legte sich über Mina. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen drehte sie sich langsam um. „Was zum!“ Völlig geschockt starrte sie auf das große Schiff vor ihr. Auf dem Segel stand in großer blauer Schrift das Wort ‚Marine‘. „Toll. Wirklich.“ Die Angestellten der Marine holten die selbsternannte Piratin auf das Schiff. „Geht es ihnen gut, Fräulein? Was machen sie denn allein hier draußen auf dem Meer?“ Besorgt betrachteten die Soldaten das junge hübsche Mädchen. Da kam ihr der Einfall. „Es war schrecklich!“, begann sie zu schluchzen. Sofort horchten alle auf. „Da war eine Gruppe Piraten! Die haben mich entführt und dann hier auf dem Meer ausgesetzt. Ich hab gedacht, dass ich sterben muss“, dramatisierte sie. „Das ist ja fürchterlich!“ Alle schienen ihr zu glauben, was ihr ein gehässiges Grinsen über die Lippen huschen ließ. „Könntet ihr mich vielleicht ein Stück mitnehmen?“ „Natürlich! Keine Frage! Wir können doch eine junge Frau nicht allein hier auf dem Ozean lassen.“ „Schön“, freute sich die junge Frau. So gelangte sie problemlos nach Loguetown. Sie hielt sich eine längere Zeit dort auf. Sie musste sich erst einmal etwas zusammensparen und Connections sammeln, denn allein würde sie nicht auf die Grandline gelangen. Genügsam schlenderte Mina durch die große Stadt. Loguetown war einfach schön und dass hier der ehemalige Piratenkönig hingerichtet wurde, machte die Sache noch interessanter. Bevor sie jedoch ans Sightseeing dachte, musste sie sich erst um eine Unterkunft kümmern. Das war natürlich leichter gesagt als getan. Viel Geld besaß sie nicht und wirklich eine Chance sich hier irgendwo einzuschleichen schien es auch nicht zu geben. In großen Städten war es eben doch anders, wie in dem kleinen Dorf in dem sie aufgewachsen war. Doch durch einen etwas unglücklichen Zufall, dem sie der Tatsache erst zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein und sich dann auch noch in dem eindeutig falschen Objekt versteckt zu haben, zu verdanken hatte, gelangte sie schneller als ihr lieb war auf die Grandline. Nachdem Mina vor einigen Räubern geflüchtet war, landete sie in einer Kiste auf einem Schiff. Es war nicht irgendein Schiff, wie sie später feststellen musste. Kaum hatte sie sich aus dem Holz befreit und betrat das Deck, starrten sie auch schon die ulkigsten Figuren an. ‚Wo zur Hölle bin ich den hier hineingeraten‘, dachte sie sich im Stillen. ‚Ein mobiler Wasserzirkus, oder was?‘ Die Männer starrten sie an und Mina tat es ihnen gleich und starrte einfach nur zurück. Sie wollte die Kerle ja nicht verschrecken. Da sich jedoch auch nach einer Minute keiner durchgerungen hatte, etwas von sich zu geben, musste Mina wohl oder übel den ersten Schritt machen. Sie holte Luft und wollte gerade losbrabbeln, da schrie einer auf und rannte in das Innere des Schiffes. „Käpt’n! Käpt’n!“ „Was denn nu? Bin ich so furchteinflößend?“ Sie legte den Kopf schief und sah die Männer fragend an, die daraufhin ihre Waffen zogen und sie ihr entgegenstreckten. „Ganz ruhig! Das ist ja wie auf einem…Moment.“ Vorsichtig drehte sie den Kopf und sah nach oben auf die Flagge am Ende des Mastes. „Ein Piratenschiff!“, rief sie übermütig erfreut aus. Hatte sie doch schon wieder vollkommen verdrängt, dass diese Kerle scheinbar nicht so nett waren, wie sie aussahen. Doch Mina ignorierte die Knarren und Schwerter, die auf sie gerichtet waren und ging sogar auf die Männer zu, denn sie konnte die Flagge aus ihrer Perspektive nicht erkennen. Die Piraten genossen die Show mit Abstand. Waren sie doch viel zu verschreckt, dass dieses Mädchen wirklich keine Angst zu haben schien. Ganz im Gegenteil grinste sie die ganze Zeit und versuchte den Jolly Roger zu erkennen. „Was ist denn das für ein komisches Zeichen?“ „Was heißt hier komisch?! Das ist die Flagge des berühmt gefürchteten Käpt’n Buggy!“ Unbeeindruckt sah sie ihn an. „Kenn ich nicht.“ „WAAAAAAS?!“ „Sorry, aber die sieht ulkig aus. Scheint aber gut zu euch zu passen. Ganz normal seht ihr ja auch nicht aus.“ Sie begann beherzt zu lachen. „Lass das! Was hat ein kleines Mädchen wie du schon für Ahnung!“ „Oh, genügend. Ich kenne Piraten und ich bin selbst eine.“ Fordernd streckte sie den Männern die Zunge entgegen. „Du kennst also Piraten, he? Und behauptest selbst einer zu sein?“ Eine Stimme unterbrach die Diskussion. Aus dem Inneren des Schiffes erkannte sie eine Gestalt, die sich auf sie zubewegte. „Dann solltest du auch wissen, dass das hier keine Vergnügungsreise ist. Sei froh, dass du hier gelandet bist. Jede andere Crew hätte dich schon längst den Haien zum Fraß vorgeworfen.“ Spöttisch lachte er und trat ins Licht. Mina starrte ihn nur ungläubig an. Ein erhabenes Grinsen lag auf seinen Lippen, die wie der Rest seines Gesichtes unter dicker Schminke verborgen lag. „Du bist der Käpt’n?“, fragte Mina scheinbar an ihren Sinnen zweifelnd. „Ganz recht.“ Selbstsicher sah er sie weiterhin an. „Käpt’n Buggy.“ „Das stellst du richtig fest, Mädchen“, lachte er. Einen kurzen Moment lag nur Stille in der Luft, doch dann konnte Mina sich nicht mehr halten und prustete los. „Ich schmeiß mich weg! Käpt’n Buggy! Der gefürchtete Piratenkapitän. Ich kann nicht mehr.“ Vor Lachen rollte sich Mina bereits auf dem Boden. Die Wutfalte auf Buggys Stirn begann zu wachsen. „Was ist daran bitte lustig?“ „Hast du mal in den Spiegel geguckt? Buggy der Clown passt da wohl besser.“ Mina hatte bereits Bauchschmerzen vor Lachen. „Dir geht’s wohl nicht ganz gut! So über unseren Käpt’n zu lachen!“ Die Crew fletschte die Zähne doch der Käpt’n stoppte die Hasstirade. „Du denkst also nur weil ich so aussehe, kann ich kein gefürchteter Pirat sein? Du wirst nie einen Besseren kennen lernen.“ Buggy verschränkte die Arme vor der Brust und ließ sich von seinen Männern feiern. „Wenn ich ehrlich bin, kenn ich jetzt schon einen, der dich in den Boden stampfen würde.“ „Ach ja? Und wer soll das bitte sein?“ Mina grinste schelmisch. „Der rote Shanks.“ „Was war das!“ Ungläubig starrte Buggy sie an. „Du kennst diesen Typen?“ „Klar. Ich war noch ein Kind als er bei uns auf der Insel war. Aber er war damals schon cooler als du jetzt.“ Ziemlich sauer kam Buggy auf sie zu und packte ihr Handgelenk. „Pass auf was du sagst. Diese miese Ratte ist ganz sicher nicht besser als ich!“ Mina sah ihn nur überrascht an. Scheinbar mochte er den Roten nicht sonderlich. Ihr sollte es egal sein. Sie wollte eh nicht bei diesen Schießbudenfiguren bleiben. Sie hatte das Gespräch nicht umsonst so in die Länge gezogen. Ihr war bewusst, dass diese Kerle gefährlich sein konnten, doch hatte sie mit Absicht so getan, als hätte sie keine Angst. So konnte sie in Ruhe die Lage checken und sich eine Fluchtmöglichkeit suchen. Diese war auch nicht weit entfernt. Ein kleines Rettungsboot war an der rechten Seite angeleint und schrie förmlich nach ihr. Zum Glück kam Buggy ihr so ungebührlich nah. Schnell griff sie nach seinen Messern und warf eines gleich gegen die Leinen des Segels, was sofort auf sie hinunter fiel. Schnell riss sie sich los und rannte zum Boot. Kurz drehte sie sich nochmal um. „Sorry Jungs, aber ich hab noch was vor.“ Sie betrachtete die Meute unter der Plane als sie einen leichten Druck an ihrem Arm bemerkte. Sie hob ihn vor ihr Gesicht und erkannte Buggys Hand, die immer noch ihr Gelenk umfasste. „Aaaaahhhh!!! Was zur Hölle ist das denn?!?!?!“ Wie eine verrückte schüttelte sie ihren Arm und fiel dabei rückwärts über die Brüstung. Zum Glück landete sie in dem Rettungsboot. Sie griff die Hand und schmiss sie zurück zu dem Getummel. Mit einem der geklauten Messer schnitt sie die Seile durch und landete etwas unsanft im Wasser. Eine Welle beförderte sie sofort weiter von dem großen Schiff weg. Schnell setzte sie ihr Segel und sah noch einmal zurück zu Buggys Schiff, wo sich scheinbar alle aus dem Stoff befreit hatten und ihr hinterher sahen. „Das büßt du mir! Hörst du! Wenn ich dich das nächste Mal sehe, verarbeite ich dich zu Sushi!!“ Buggys Geschrei war kaum zu überhören. Mina grinste nur und winkte ihnen zu. „Bleib locker! Und danke nochmal, dass ihr mich mit zur Grandline genommen habt.“ Als Buggy erkannte, was Mina in der Hand hielt, mit welcher sie ihnen zu winkte, wurde er noch weißer als er eh schon war. „Mein Logport! Die blöde Kuh hat uns den Logport geklaut!“ Mina vernahm die Worte kaum noch, zu weit hatte der Wind sie bereits weggetrieben. Sie legte sich den Logport um. Ein dickes breites Grinsen strahlte über ihr Gesicht und sie wusste nun würde das Abenteuer erst richtig beginnen. Streit in der Crew ------------------ Dunkelheit tauchte alles in ein tiefes Schwarz. Nur schwer konnte sie erkennen, was um sie herum geschah. Die Geräusche jedoch verrieten, dass Kämpfe stattfanden. Sie wandte ihren Blick umher, doch alles blieb hinter den Schatten verborgen. Dann erkannte sie Ruffy vor sich. Sie keuchte auf und klammerte sich fest an seinen Arm. „Du darfst nicht gehen“, flehte sie und drückte ihre Stirn fest an seine Schulter. „Lass mich nicht allein zurück.“ Nur kurz traf sie sein Blick, dann schüttelte er sie ab und ging. Mit jedem Schritt den er sich von ihr entfernte, wuchs ihre Unsicherheit und Angst. Solange bis sie es nicht mehr aushielt und einfach nur rannte. Sie musste ihn erreichen, doch bevor sie ihn fassen konnte, war er weg. Als wäre er nie da gewesen. Weinend fiel sie auf die Knie. Noch nie hatte sie sich so verlassen gefühlt. Sie griff nach ihrer Kette. A für Akisa. Es war ihr 16. Geburtstag als Ruffy ihr dieses wertvolle Geschenk machte. Ein Stein aus den Tiefen der Grandline. Sehr selten und besonders. Ein klicken durchdrang die Stille und im nächsten Moment sah sie nur noch die Klinge auf sie hinabfallen. Schwungvoll öffnete sie ihre Augen und realisierte einige Sekunden später, dass sie in ihrem Bett saß. Ihr rotes Haar war schweißnass und sie spürte wie leichte Tränen ihre Wange hinabglitten. Wieder hatte Akisa einen dieser schlimmen Träume. Fast jede Nacht, seit sie Water Seven verlassen hatten, verfolgten sie Albträume. Der Streit mit Ruffy setzte ihr immer noch zu, obwohl sie sich wieder vertragen hatten und alles wie vorher schien. Trotzdem belastete die ganze Situation das sensible Mädchen. Sie zog die Beine so nah an ihren Körper heran wie nur möglich und legte ihren Kopf auf die Knie. Sie spürte wie das Herzrasen nachließ und auch ihre Tränen langsam versickerten, doch schlafen konnte sie nicht mehr. Oder besser gesagt sie wollte nicht. Zu große Angst hatte sie vor weiteren schrecklichen Träumen. Nachdem sie sich wärmere Sachen angezogen hatte, trat sie nach draußen. Die kalte Nachtluft tat gut. Es war eine klare Nacht sodass Akisa förmlich Sterne zählen konnte. Langsam bewegte sie sich über das neue Schiff – die Thousand Sunny. Es war größer und bot eine Menge neuer Eigenschaften für jede Gelegenheit. Dass sie die Flying Lamb aufgeben mussten, hatte allen jedoch sehr wehgetan. Sie gehörte einfach zu ihnen und als sie sank, starb irgendwo auch ein Teil von ihnen. Gerade Lysop war mit der Situation kaum klar gekommen. Er und Ruffy hatten sich so in den Haaren gehabt, dass es Akisa fast das Herz brach. Nein, es brach wirklich. Wahrscheinlich tat es deshalb immer noch so weh. Wir müssen uns von der Flying Lamb verabschieden. Wir müssen uns von ihr trennen. „Tja, weißt du Lysop. Na ja, wir werden uns ein neues Schiff kaufen. Tut mir leid. Ich hätte es dir gerne früher gesagt, aber du warst ja solange bewusstlos. Ich hab mich entschieden. Wir brauchen ein anderes Schiff. Die Flying Lamb ist zwar großartig aber die Reise mit ihr ist jetzt hier zu ende.“ Die Stimmung war sehr bedrückend. Während Ruffy diese Worte aussprach, senkten sich die Köpfe der restlichen Crewmitglieder. Akisa ertrug es kaum in Lysops sprachloses Gesicht zu schauen. „Soll das ein Witz sein?“, meinte dieser aber auch schon im nächsten Moment. Sein geschockter Gesichtsausdruck war nun verflogen und ein gequältes Lächeln legte sich langsam über seine Lippen. Überrascht über seine Reaktion sah Akisa die beiden Männer wieder an. „Unser Ruffy ist immer zu kleinen Späßen aufgelegt, nicht? Guck mal, Chopper ist schon ganz blass und Akisa guckt auch schon ganz entgeistert. Die glauben du meinst das ernst! Unser Käpt'n ist ein richtiger Spaßvogel. Jetzt sag doch auch mal was, Nami.“ Als ob er versuchte der Wahrheit zu entfliehen, quatschte Lysop fast ununterbrochen ohne Punkt und Komma. Ruffy sah ihn nur ernst an und schien damit seinen Standpunkt zu festigen. „Aah, jetzt versteh ich. Ihr wollt mich nur schonen. Wir können es uns nicht mehr leisten, weil ich nämlich so blöd war und die Kohle verloren hab. Wir haben nicht mehr genug Geld. Richtig Ruffy?“ Richtigerweise spielte Lysop auf den Klau der 200.000.000 Berry durch die Familie Franky an. Jedoch wies Ruffy diese Tatsache sofort zurück. „Nein, darum geht’s gar nicht.“ „Wieso denn dann? Spuck's schon aus! Du musst mich nicht schonen!“ „Halt die Luft an! Es hat nichts damit zu tun, dass du die Kohle verloren hast!“ „Warum willst du dann ein neues Schiff kaufen, du Blödmann!“ „Genug jetzt! Hört auf zu streiten, das bringt doch nichts. Bleib cool, Lysop“, mischte sich Zorro nun in das Geschreie ein. Langsam wurde es selbst ihm zu viel. Doch das Gespräch schien sich zu verselbstständigen. Während Nami und Chopper zwischendurch versuchten die beiden Streithähne mit Worten zu besänftigen, stand Akisa nur teilnahmslos daneben. Sie kannte keinen Streit. Nie hatte sie sich mit jemandem in den Haaren gehabt oder auch sonst gab es nie wirklich Streit in ihrem Umfeld. Gerade von Ruffy war sie solch einen harten, derben Ton nicht gewohnt. „Ich hab mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich hab lange darüber nachgedacht.“ „Was? Du hast nachgedacht? Wann denn? Wenn das das einzige ist was dabei raus kommt, dann...“, die blanke Wut brodelte in Lysop auf und komplett in Rage sprach er, nach einer kurzen Pause, weiter. „Du bist das letzte Ruffy. Du bringst mich zur Weißglut. Wenn es nicht an der Kohle liegt, woran liegt es dann? Sag es mir! Jetzt rede schon! Wenn du mich von der Schuld freisprechen willst, dann sag es! Sprich es endlich aus! Sag mir deinen idiotischen Grund!“, schrie Lysop den Käpt'n an. „Die Flying Lamb ist nicht mehr zu retten!!!“, schrie Ruffy zornig zurück. Ein leichter Hauch von Verzweiflung hatte sich auch bei ihm eingeschlichen, doch versuchte er die Haltung zu bewahren. Lysops geschocktes Gesicht war kaum zu ertragen. „Was? Was erzählst du da?“ „Muss ich es nochmal wiederholen?“ Ruffys Stimme war immer noch laut und wurde von Mal zu Mal aggressiver. Seine Hände ballten sich allmählich zu Fäusten. „Ein für alle mal! Die Flying Lamb ist nicht mehr zu reparieren! Niemand kann sie wieder flott machen! Es ist nun mal so! Sonst würde ich mich doch nicht so entscheiden!“ „Geht es um die Flying Lamb? Reden wir hier über unser Schiff? Ruffy?“ „Ja, das tun wir! Wir geben die Flying Lamb auf!“ „Du machst doch Witze, oder?“ „Nein, die Typen von der Werft haben gesagt, sie würde auf der nächsten Fahrt absaufen! Die meinten, wir würden es nicht mal bis zur nächsten Insel schaffen!“ „Nicht einmal bis zur nächsten Insel?“ Ungläubig sah Lysop seinen Käpt'n an. Die Unsicherheit in seiner Stimme wuchs mit jedem Satz doch wollte er dieses Schiff, Kayas Schiff, nicht aufgeben. Um nichts auf dieser Welt. „Und das glaubst du? Du glaubst diesen Heinis von der Werft?“ „Natürlich glaub ich ihnen!“ Ruffy liebte das Schiff nicht weniger als sein Freund, doch mussten sie der Wahrheit ins Auge sehen. Lysop viel es jedoch zunehmend schwerer. „Nur weil angeblich erstklassige Schiffszimmermänner so was behaupten, muss es doch nicht die Wahrheit sein! Die Flying Lamb hat sich immer tapfer geschlagen! Sie hat alle Stürme und Kämpfe für uns überstanden und uns nie im Stich gelassen! Sie ist unser zuhause und du sagst mir ins Gesicht, dass du unserem treuen Lämmchen hier das Grab schaufeln willst? Es will mir nicht in den Kopf! Bedeutet dir unser Schiff denn überhaupt nichts mehr, Ruffy?“ Der Schütze konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten und auch Chopper und Akisa ging es sichtlich nahe. Ohne es beeinflussen zu können, rollten die Tränenströme über die Wangen des jungen Mädchens. Chopper dagegen machte sich zunehmend Sorgen um seinen Freund. „Wein doch nicht, Lysop. Du sollst dich nicht so aufregen“, meinte er besorgt und versuchte ihn vorsichtig zu trösten. Doch Lysop sah in allen von ihnen nur noch das Schlechte. „Tut mir leid. Aber es ist besser, du gehst mir aus dem Weg.“ „Aber Lysop.“ Fassungslos hatte Nami alles mitangesehen und konnte einfach nicht begreifen, dass ein komplettes Auseinanderbrechen der Crew drohte. „Ich bin noch nicht fertig mit unserem Käpt'n!“ „Dann entscheide du doch, wenn du alles besser weißt!“ Beide schienen den Zorn, der mit jeder Minute in ihnen gewachsen war, nicht mehr zurückhalten zu können. „Wir haben die unser Schiff doch nur ansehen lassen, weil wir keinen Schiffszimmermann in unserer Crew haben!!!“, erklärte Ruffy in einem Tonfall, der Akisa zusammenzucken ließ. „Ja und wenn schon! Wir sind auf deren Ratschläge nicht angewiesen! Ich werde mich ab jetzt um die Überholung kümmern. So mach ich das schon die ganze Zeit. Das werde ich schon hinkriegen. Also los an die Arbeit! Wir haben keine Zeit zu verlieren!“ Die Schmerzen der Verletzungen durch den vorherigen Kampf mit der Familie Franky hatten Spuren bei Lysop hinterlassen. Während seine Worte überzeugend klangen, schaffte er es kaum aufzustehen und ihnen noch mehr Nachdruck zu verleihen. „Wir brauchen jetzt erst einmal ganz viele Bretter. Wir kaufen sie unten am Dock. Ich hab jetzt viel Arbeit vor mir.“ Akisa konnte das Trauerspiel kaum noch verfolgen, doch wollte sie ihrem Freund helfen, der dort am Boden kauerte. Bevor sie nur ein Wort von sich geben konnte, redete sich Ruffy weiter in Rage. „Lysop, du bist kein Schiffszimmermann!“ „Hört doch bitte endlich auf!“, schluchzte sie und ging einen Schritt rückwärts. Fast wäre sie gegen Zorro gestoßen, der weiterhin alles nur ernst beobachtete. Lysop und Ruffy dagegen schienen ihre Worte jedoch völlig auszublenden und stritten munter weiter. „Ja und? Was hat das schon zu bedeuten! Ich glaube jedenfalls nicht an irgendwelche Schiffszimmermänner, die keine Verantwortung übernehmen. Die aus irgendeiner Laune heraus anderer Leute Schiffe abschreiben, weil es ihnen egal sein kann! Denkt doch mal nach! Das gehört zu ihrer Geschäftstaktik! Ich dachte ich habe Freunde, die an die Stärke der Flying Lamb glauben! Aber nein! Stattdessen bläst du dich hier auf und verrätst unser Schiff! Wie kannst du so herzlos sein, Was für ein mieser Käpt'n bist du? Du enttäuscht mich, Ruffy!“ Endlich schien Lysop seine verloren gegangene Kraft wieder gefunden zu haben. Wutentbrannt fasste er Ruffy am Kragen und beide starrten sich tief in die Augen. „Jetzt mach mal halblang, Lysop.“ Erschrocken von der Richtung, die das Ganze zu nehmen schien, schaltete sich Nami wieder ein. „Ruffy hat…“, bevor sie jedoch auch nur ein helfendes Wort sagen konnte, schaltete sich der Käpt'n ein. „Nami, halt dich da raus. Das ist meine Angelegenheit“, sprach er in ihre Richtung bevor er sich wieder an Lysop wandte. „Ich entscheide hier! Ob es dir passt oder nicht! Wir geben die Flying Lamb auf und damit basta!“ „Das lass ich nicht zu! Du bist völlig bescheuert! Hör mir gut zu! Nicht jeder ist ein Egoist wie du! Ich für meinen Teil werde auf jeden Fall keinen Freund zurück lassen und einfach weiter segeln!“, motzte Lysop und zog einige Male an Ruffys Hemdkragen. Dieser schien nun genug zu haben. Mit Wucht riss er sich von seinem Freund los. „Jetzt reicht's mir aber! Ein Schiff ist ein Schiff und kein Mensch!“ „Ja, für dich vielleicht! Unsere Flying Lamb hat ein Recht darauf zu überleben, du Mistkerl!“ So schnell wie Lysop diese Worte aussprach, so schnell landete er auch schon unsanft auf dem Boden. „Das lass ich nicht auf mir sitzen! Du bist hier nicht der Einzige dem das schwer fällt! Wir sind alle traurig! Kapierst du das nicht?“, schrie Ruffy während er Lysop am Boden hielt. „Warum bestehst du dann darauf das Schiff aufzugeben?“ „Gut! Wie du willst! Wenn dir meine Entscheidung nicht passt, dann kannst du unsere Crew ja verlassen!“ „Ruffy! Jetzt hört doch endlich auf.“ Trotz zittriger Stimme schaffte es Akisa endlich das Wort an sich zu bringen. Der letzte Satz von Ruffy hatte das Fass eindeutig zum Überlaufen gebracht. Sanji hatte indes Ruffy von Lysop getrennt. „Mist. Ich war da wohl gerade…“ Sofort schien Ruffy zu bereuen, was er gerade von sich gegeben hatte. „Nein, ist schon okay. Du hast es so gemeint, wie du es gesagt hast.“ Wütend aber trotzdem den Tränen nahe rappelte sich Lysop auf. „Das ist nicht wahr!“ Vergebens versuchte Ruffy ihn umzustimmen. Gerade hatte er sich wieder gefangen, da ließ Lysop den nächsten Hund von der Leine. „Du denkst dir - schmeiß weg, was du nicht mehr brauchst - und setzt deinen Weg fort. Wenn du die Flying Lamb verrätst, dann verrätst du auch mich.“ „Hör damit auf. Du redest kompletten Blödsinn und das weißt du auch“, mischte sich Sanji ein. „Nein, ich mein es ernst! Ich werde euch in Zukunft nur eine Last sein! Ihr braucht mich nicht! So ist es doch! Du kannst Schwächlinge nicht ausstehen und du willst der König der Piraten werden. Das stört mich nicht im Geringsten! Im Gegenteil, ich wünsche dir, dass du das schaffst. Aber ich bin nicht so verdammt ehrgeizig wie du. Als ich damals zur See wollte, da habt ihr mich mitgenommen auf diese große weite Reise. Mir bleibt die Erinnerung und es bleibt kein Grund bei Meinungsverschiedenheiten zusammen zu bleiben.“ Mit diesen Worten öffnete er die Tür und war bereit zu gehen. „Aber, wo willst du denn hin?“ Die Verzweiflung in Akisa Stimme war nicht mehr zu überhören. Es wollte ihr einfach nicht in den Kopf gehen, warum das alles passierte. „Ich kann hingehen, wohin ich will. Das geht euch nichts mehr an. Ich gehe. Macht‘s gut.“ Kaum war sein letztes Wort gesprochen, fiel die Tür auch schon ins Schloss. „Bitte nicht.“ Geschockt von dem unerwarteten Ende des Gespräches starrten die Freunde auf die Tür. Nami kam als erstes wieder zu sich und ging auch sofort auf Ruffy los. „Was hast du getan! Du kannst ihn doch nicht einfach gehen lassen! Komm! Los, geh ihm nach! Du musst ihn aufhalten! Hörst du! Er gehört doch zu uns! Wir haben doch so viel gemeinsam erlebt! Soll das jetzt das Ende sein? Er ist doch ein echter Freund! Jetzt steh hier nicht rum, hol ihn zurück! Ruffy, das ist deine Aufgabe! Du bist der Käpt'n, oder?“ Durch Ruffys Kopf strömten die Erinnerungen doch er selbst bewegte sich nicht vom Fleck. „Wenn du es nicht tust, dann tu ich es!“ Entschlossen rannte Nami nach draußen, dicht gefolgt von Chopper und Sanji. Vergeblich versuchten alle drei ihren Freund zurück zu holen. Als Ruffy das Außendeck betrat, ergriff Lysop noch ein letztes Mal das Wort. „Ruffy! Ich verlasse die Strohhutpiraten, wegen dir! Ab jetzt werde ich keine Last mehr für dich sein! Du bist der Käpt'n! Das Schiff gehört dir! Ich will mit dir kämpfen, Monkey D. Ruffy! Ich fordere dich heraus, zum Duell!!“ Selbstsicher schrie er die Worte heraus. „Heute Nacht, genau um 10 Uhr werde ich wieder an dieser Stelle stehen! Dann werden wir um die Flying Lamb kämpfen! Ich werde dich besiegen! Und das wird dann auch das Ende der Strohhutpiraten sein!“ Entschlossen blickten die beiden sich an. Dann drehte sich Lysop und verschwand für's erste. Auch Zorro und Akisa hatten sich in der Zwischenzeit nach draußen begeben und alles nur schweigend mitangesehen. Traurig wandte Akisa den Blick zum Boden. Sollte das der Anfang vom Ende sein? Erst verschwand Robin. Dann die schlechten Neuigkeiten und nun Lysop. Sie war einfach nur sprachlos. Keine Stunde später waren immer noch alle bedrückt. Bald würde Lysop kommen und den Kampf mit Ruffy einfordern. Bockig lag dieser auf seiner Hängematte. „Mach das nicht! Hör auf mit dem Schwachsinn! Das ist doch verrückt!“, motzte Nami den Käpt'n an. Dieser schien desinteressierter als jemals zuvor. „Wieso willst du gegen deinen Freund kämpfen. Das ist so was von bescheuert!“ Nur zaghaft traute sich Akisa das Zimmer zu betreten. Die ganze Stimmung war ihr einfach nicht geheuer. Was war nur in Ruffy geraten, dass er sich so verhielt? Sie musste auch etwas tun. Für sie war die Crew nicht nur eine Crew mit Freunden. Für Akisa war es eine Familie und es tat weh, wenn einer ging. Sie wollte einfach nur verstehen, was Ruffy mit seinem Verhalten bezweckte. „Oh Mann, bei dir ist echt Hopfen und Malz verloren!“ Kratzbürstig wie schon lange nicht mehr trampelte Nami an Akisa vorbei. Sie schien zu sauer, um auch nur ein vernünftiges Wort in dieser Situation mit ihr zu wechseln. Kurz atmete Akisa noch einmal durch, bevor sie sich Ruffy näherte. „Hey Ruffy.“ „Was ist? Willst du mich jetzt auch noch vollquatschen?“ Sie kannte diesen Tonfall, der in seiner Stimme lag. Doch noch nie hatte er so mit ihr gesprochen. Warum auch? Sie hatte doch nie etwas verbrochen. Aber er war genervt. Wütend und genervt. Das wusste Akisa. „Willst du das echt machen? Ich meine Lysop...“ „Was? Ist mein Freund? Und wenn schon. Es gibt jetzt keinen Weg mehr zurück.“ „Sag das nicht. Das klingt als hättest du die Freundschaft zu ihm schon aufgegeben.“ „Tut mir leid. Es ist eben so.“ „Wieso?“ Nur schwer konnte sie die Tränen zurückhalten. Sie hasste sich dafür immer gleich losheulen zu müssen, doch konnte sie es einfach nicht beeinflussen. „Lysop ist doch nicht so blöd, dass er nur aus Wut sein Leben auf's Spiel setzt. Es ist sinnlos nochmal mit ihm zu reden. Du hast doch gesehen wie stur er ist. Er hat's darauf angelegt. Und jetzt, lass mich in Ruhe.“ Geschockt sah sie ihn an. Sein Strohhut hatte er sich weiter ins Gesicht geschoben, sodass er nicht sehen konnte, was er ihr mit diesen Worten antat. „Nein. Das...das kann ich nicht. Wieso bist du auf einmal so? Es hat dir doch keiner etwas getan. Lysop, er...er ist doch nur traurig und hat deswegen Dinge gesagt, die...“ Immer schwerer fiel es ihr ihre Gedanken in Worte zu fassen. Während sie sprach blieb ihr öfter die Luft weg. Sie konnte die Tränen einfach nicht mehr zurückhalten. „Was ist dein Problem?“ Zornig war Ruffy nun aufgesprungen. Vor Schreck taumelte Akisa kurz rückwärts. „Du“, bekam sie nur schwer hervor. „Ich? Ich bin Käpt'n oder nicht? Wie oft habt ihr gefordert, ich solle mich auch wie einer benehmen. Und jetzt stört euch das, wo es drauf ankommt?“ Ernst sah er sie an. Akisa spürte wie ihr Körper zitterte. Hatte sie Angst? Vor Ruffy? Dem Ruffy, der immer alles für sie gegeben hatte? „Darum geht’s doch nicht“, nuschelte sie nur sehr leise. „Worum dann?“ Kurz sahen sie sich an. Dann wandte Ruffy seinen Blick zum Boden. „Egal. Denk was du willst. Wenn dir nicht passt, wie ich entscheide, dann…“ „Dann was?“ Doch er sprach nicht weiter. Wie Steine an den Kopf trafen Akisa seine Worte. Sofort war ihr unwiderruflich schlecht und sie wollte nur noch weg. Weg von dem Mann, den sie nie verlassen wollte. „Du...du bist so gemein. Das hätte ich nie von dir gedacht.“ Nur leise schaffte sie es diese Worte auszusprechen, im nächsten Moment rannte sie auch schon an ihren Freunden vorbei vom Schiff. Chopper war gerade erst von Lysop zurückgekommen und weinte wie ein Schlosshund, weil dieser ihm offiziell die Freundschaft gekündigt hatte. Alle vier sahen Akisa nur verdutzt nach. Bevor Chopper nur noch einen Gedanken über Lysop verschwenden konnte, rannte er ihr auch schon hinterher. In guten wie in schlechten Zeiten --------------------------------- Immer noch völlig perplex standen Zorro, Sanji und Nami nur da und starrten zur Tür, durch die erst Lysop und dann Akisa verschwunden waren. Chopper eilte voller Sorge um seine Freundin sofort hinterher, und nun standen nur noch die drei dort. Keiner wusste was los gewesen war, was nicht hieß, dass sie es sich nicht denken konnten. Bei der Laune, die Ruffy an den Tag legte, konnte das nichts Gutes heißen. Es dauerte nicht lange, da betrat der Käpitän auch schon den Raum. „Was war los Ruffy! Was hast du zu ihr gesagt, dass sie weinend wegläuft?!“ Sofort redete Nami sich wieder in Rage. Es war alles zu viel für sie. Am Morgen war noch alles völlig in Ordnung. Alle waren noch Freunde und freuten sich auf ihre nächsten Abenteuer. Und nun schien alles Stück für Stück auseinander zu brechen. „Nun sag schon!“, forderte sie nochmals, als sie merkte, dass Ruffy keine Anstalten machte ihr zu antworten. „Willst du sie auch noch verlieren? Ich dachte, dir läge etwas an ihr!“ Ausdruckslos bewegte er sich in Richtung Tür. „Ich hab jetzt keine Zeit dafür. Es ist gleich 22 Uhr.“ Mit diesen Worten trat er nach draußen und ließ seine restliche Crew stehen. „Lass uns endlich aufbrechen!“ Fröhlich sprang Ruffy in die Luft. Endlich war er da. Der Tag an dem er endlich weg durfte um ein echter Pirat zu werden. „Halt, halt, halt! Nicht so schnell!“ Der alte Bürgermeister hatte wie immer schlechte Laune und wollte einfach nicht verstehen, wie es sein konnte, dass die beiden jungen Menschen diese Untat wirklich begehen wollten. „Akisa. Du bist so ein kluges Kind. Überleg dir das nochmal. Die See ist gefährlich, und als Pirat erst! Ich will mir gar nicht ausmalen, was euch da erwartet.“ „Reg dich nicht auf, Väterchen. Ich pass schon auf sie auf“, lachte Ruffy. „Genau deswegen mach ich mir ja Sorgen!!“ Akisa betrachtete alles nur schmunzelnd. „Habt ihr alles eingepackt? Essen und vor allem Wasser?“ Besorgt wie eine Mutter stand Makino neben ihr. Akisa nickte nur fröhlich. „Ja. Wir haben alles. Wird schon schief gehen“, lachte sie und beide sahen sich nochmal kurz das Spektakel vor ihnen an, was sich zwischen einigen Männern, dem Bürgermeister und Ruffy abspielte. Im nächsten Moment packte Akisa Ruffy auch schon am Arm und zog ihn Richtung Boot. „Los jetzt! Sonst kommen wir hier nie weg!“ Sie war aufgeregt. Solange hatten sie darauf gewartet endlich aufbrechen zu können und nun waren sie alt genug, hatten genügend Proviant und den Mut ihr Abenteuer zu beginnen. Kaum hatten sie abgelegt, winkten alle ununterbrochen. Einige hatten Tränen in den Augen, was Akisa rührte. Dieses Dorf war wirklich zu ihrem zuhause geworden und jede einzelne Person zu einem kleinen Teil ihrer Familie. „Macht bloß keinen Blödsinn! Habt ihr gehört!!!“, rief der Bürgermeister ihnen noch hinterher. „Ich wünsch euch viel Spaß. Und seid vorsichtig!“ Makino sah dem ganzen eindeutig gelassener entgegen. Es war schon immer klar, dass die Beiden irgendwann Piraten werden würden und das Windmühlendorf dann verlassen. Makino wünschte sich nur eins - Shanks Gesicht zu sehen, wenn er erkennen würde was aus seinem kleinem Mädchen für eine erwachsene junge Frau geworden war. Mit ihren 16 Jahren schien sie Ruffy um Längen voraus. Deswegen sorgte sich Makino nicht um ihre Schützlinge. Zusammen sollten sie jedes Abenteuer überstehen. „Hier auf dem Wasser ist es echt schön, findest du nicht?“ Akisa genoss den Ausblick auf das scheinbar nie endende Meer. „Ja, aber wir müssen echt zusehen, dass wir ein größeres Schiff bekommen. Und eine Crew natürlich.“ Verträumt lachte Ruffy in sich hinein. Er hatte sich zurückgelehnt und sah in den Himmel. Keine Wolke war dort weit und breit zu entdecken. Behutsam ließ Akisa sich gegen seine Schulter fallen und legte ihren Kopf auch gleich auf seine Brust. Reflexartig legte Ruffy einen Arm um sie. Akisa liebte diese Zweisamkeit. Das hatte sie gemerkt, nachdem erst Ace und dann auch Mina gegangen waren. Sie hatte bemerkt, dass sich ihre Gefühle für Ruffy von Jahr zu Jahr verändert hatten. Deswegen war sie umso glücklicher um jede Minute, die sie mit ihm allein verbringen konnte. Es störte sie nicht, nicht zu wissen wie er darüber dachte. Sie kannte Ruffy. Vielleicht würde ihn das Gefühlschaos nur noch verrückter machen als er eh schon war. Deswegen ließ sie es auf sich beruhen. Sie durfte bei ihm sein, das reichte ihr für's erste. Nun sollten sie sich erst einmal Gedanken darüber machen, wie es weitergehen sollte, aber stattdessen genossen die zwei die Ruhe um sie und die einfache Gegenwart des anderen. „Akisaaaaaaaaa!!! Warte doch!“ Nur durch die Verwandlung in seine Rentier-Form schaffte Chopper es Akisa einzuholen. Doch Akisa war so gekränkt und verzweifelt, dass sie einfach nicht stehenbleiben wollte. Mit einem Satz sprang Chopper nach vorn und versperrte ihr den Weg. „Jetzt bleib doch stehen und beruhig dich erst einmal.“ Akisa musste stark bremsen um ihren Freund nicht gleich umzurennen. Völlig außer Atem und fertig von allem stand sie da vor ihm. Chopper wechselte wieder in seine Normalform. Besorgt sah er sie an. „Jetzt wein doch nicht mehr. Was ist denn passiert?“ Akisa vergrub ihr verheultes Gesicht in ihren Händen und schluchzte ausgiebig. Chopper beobachtete sie nur kurz, ging dann zu ihr und forderte ihre Hand. Er führte sie zu einer naheliegenden Treppe, wo sich Beide niederließen und eine ganze Weile schwiegen. Als Chopper merkte, dass das Schluchzten langsam nachließ, versuchte er erneut sein Glück. „Sagst du mir jetzt, was los war? War Ruffy gemein zu dir?“ Behutsam legte das Rentier seine Hufe auf ihren Arm. Sie zuckte nur leicht die Schultern. Am liebsten hätte Akisa wohl ja gesagt, aber sie wollte nicht glauben, dass das ihr Ruffy war, der so mit ihr gesprochen hatte. „Egal was er gesagt hat. Ich bin mir sicher, er hat es nicht so gemeint und es tut ihm bestimmt schon längst leid.“, sprach Chopper ihr ruhig zu. Auch er war immer noch sehr geschockt über die Worte und Taten seines Kapitäns, doch er war sich sicher, dass sich alles wieder klären würde. Das alles nur Missverständnisse waren, weil die Tatsache, dass sie ihr Schiff aufgeben mussten, einfach die Gemüter erhitzte. „Und was ist wenn nicht? Vielleicht bin ich ja auch nur eine Last und er ist froh wenn er…“ „Hör auf!!“ Erschrocken sah Akisa das kleine Rentier an. Es zitterte förmlich vor Wut. „Niemals…“ Die Bilder, die sich damals auf Drumm abgespielt hatten, schossen Chopper durch den Kopf. Wie Ruffy Akisa aus Wapols Fängen befreite. Dieser Blick. „Fass sie ja nicht nochmal an. Hast du verstanden?“ Starke ausdrucksvolle Worte, die etwas zu bedeuten hatten. Auch die anderen Crewmitglieder hatten ihm von verschiedenen Situationen berichtet, die dies bestätigten. Chopper durfte nicht zulassen, dass Akisa auch nur einen Gedanken über solch absurde Dinge verschwendete. „Denk doch mal nach! Glaubst du wirklich, dass Ruffy so eiskalt ist? Das er uns nur was vorgespielt hat? Du bist doch für ihn das Wichtigste!“ In Choppers Augen hatten sich bereits Tränen gebildet während er ihr die letzten Worte förmlich entgegenschrie. Akisa wandte den Blick ab und starrte jetzt nur noch nachdenklich vor sich hin. „Du solltest gehen“, meinte sie in einem sehr ruhigen Ton. „Es ist bald 22 Uhr.“ „Kommst du nicht mit?“ Mit großen Augen betrachtete Chopper seine Freundin. Leicht schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich brauch noch etwas Zeit für mich. Und ich will das nicht sehen, was da jetzt passiert.“ Betrübt und innerlich nicht einverstanden wandte sich das Rentier doch zum Gehen. „Aber du kommst zurück, ja?“, fragte er sicherheitshalber nach. Akisa schenkte ihm ein halbherziges Lächeln. Mehr brachte sie nicht zustande. Unsicher machte sich Chopper auf den Weg zurück zur Flying Lamb. Kaum war er nicht mehr in Sichtweite, kauerte sich das junge Mädchen völlig zusammen und weinte wie sie es sonst nur einmal in ihrem Leben getan hatte - am Todestag ihrer Mutter. Lange verharrte sie in dieser Position. Erst nachdem sie scheinbar ihre gesamte Tränenflüssigkeit aufgebraucht hatte, erhob sie sich. Was sollte sie jetzt tun? Sie hatte Chopper zwar, wenn auch nur halbherzig, versprochen zurück zum Schiff zu kommen, doch fühlte sie sich nicht in der Lage ihm gegenüberzutreten. Sie wusste nicht auf welches Gefühl sie vertrauen sollte. Auf jenes, das Chopper mit seinen Aussagen versucht hatte zu bekräftigen oder doch eher dem neuen, beklemmenden Gefühl. Ohne ein Ziel zu haben, ging sie los. Schritt für Schritt in ihren Gedanken verloren bis sie wieder am Hafen ankam. Die ganze Nacht verbrachte sie dort und starrte auf die raue See. Der Wind schien stärker geworden zu sein, aber das störte sie nicht. Er sollte all das Schlechte mitnehmen und ihr nur die guten Dinge lassen. „Ein Restaurant auf dem Meer? So etwas gibt es?“ Nachdem Akisa und Ruffy schon kurz nach dem Aufbruch aus ihrer Heimat getrennt wurden, landete das junge Mädchen auf einem Personenschiff, das mit seinen Gästen Kurs auf das angeblich beste Restaurant der Meere genommen hatte. „Wir bieten diese Reise schon lange an. Kein Gast hatte es jemals bereut.“ Der nette Kapitän des Schiffes hatte erlaubt Akisa für’s erste mitzunehmen. Was sollte er auch anderes tun. Ein junges Ding, wie sie es war, weiterhin allein auf dem Meer zurücklassen? Natürlich verschwieg Akisa aus welchem Grund sie auf das Meer hinausgefahren war. Sie erwähnte nur, dass sie von ihrem Freund getrennt wurde, dem es aber sicherlich gut ginge. Sie kannte Ruffy. Der würde schon klar kommen. Sie hoffte nur, dass sie sich schnell wiederfinden würden. „Ich bin mir sicher, dir wird es dort auch gefallen“, lachte der vollbärtige Mann. Zustimmend nickte Akisa. Es dauerte nicht lang und sie erreichten es. Das Baratie. Ein wirklich großes Schiff, das einfach nur ein Restaurant war. „Umwerfend.“ Akisa war begeistert. Während die Gäste des Schiffes nun zu Gästen des Baraties wurden, stand Akisa immer noch verblüfft an der Reling und bestaunte es einfach nur. Der Kapitän ging indes zurück unter Deck. Scheinbar wollte er noch etwas erledigen bevor er das Schiff verließ, also betrat Akisa das neue Schiff allein. Vor dem Eingang blieb sie stehen und zögerte, ob sie wirklich hineingehen sollte, als sie jemanden am anderen Ende bemerkte. Statt hinein ging sie also in Richtung des Mannes, der dort stand und gelangweilt eine Zigarette rauchte. Als er sie bemerkte, legte sich ein schelmisches Grinsen über sein Gesicht. „Hallo, hübsche Frau“, meinte er, während er sich gelassen gegen das Geländer stützte. „Hallo.“ Peinlich berührt sah sie nach unten. Hatte er ihr doch wirklich gleich als erstes ein ziemliches Kompliment gemacht, mit dem sie gar nicht umgehen konnte. „Bist du allein hier?“, wollte er von Akisa wissen. „Irgendwie schon“, zuckte sie die Schultern und erkannte sofort seinen fragenden Gesichtsausdruck. „Ich war mit einem Freund unterwegs. Wir wurden getrennt und ich bin auf diesem Passagierschiff gelandet.“ „Und was hattet ihr vor? So allein auf dem Meer.“ Oje, da hatte der Fremde einen wunden Punkt getroffen. Da Akisa nicht gleich herausschreien wollte, dass sie Piraten waren, sagte sie einfach das Erste, was ihr einfiel. „Wir wollten nach Loguetown. Na ja, erst einmal zur nächsten größeren Insel und dann halt weiter.“ Ganz gelogen hatte sie damit nicht. Um auf die Grandline zu kommen, mussten sie letztendlich an Loguetown vorbei und Akisa wusste, dass Ruffy es sich auf keinen Fall nehmen lassen wollte, den Ort zu besuchen an dem der große Gol D. Roger damals hingerichtet wurde. „Na dann kommt er hier sicherlich vorbei.“ Der Mann in schwarz zog noch einmal an seiner Kippe, bevor er sie Richtung Meer warf. Verwundert sah Akisa ihn an. „Ach ja?“ „Ja, das Baratie liegt mit Absicht auf dem direkten Weg dorthin. Lockt noch mehr Gäste an. Ich heiße übrigens Sanji.“ Freundschaftlich hielt er ihr die Hand entgegen. Erfreut nahm sie die Geste an. „Akisa.“ „Wenn du möchtest, kannst du gerne erstmal hier bleiben.“ „Ehrlich?“ Überrascht, aber gleichzeitig mit etwas Erleichterung sah sie ihn an. Sie wusste zwar nicht, ob Ruffy sie dort wirklich finden würde, aber die Lösung schien ihr besser als mit dem Passagierschiff wieder sonst wohin zurück zu Gondeln. „Klar. Einer jungen Frau in Not muss man doch helfen.“ Er legte ihr den Arm um die Schulter und ging mit ihr in Richtung Eingang. „Heißt das, dass du hier arbeitest?“ Kaum hatte sie diese Frage gestellt, da knallte auch schon die Tür auf und ein großer älterer Mann mit zwei geflochtenen Bartzöpfen und einer Chefkochmütze stürmte hinaus. „Sanji! Du Nichtsnutz! Was soll das hier draußen? Bändelst du schon wieder mit jungen Frauen an anstatt deine Arbeit zu machen? Wofür bezahl ich dich eigentlich?“ Damit hatte sich Akisas Frage auch schon erledigt. „Jetzt mach hier mal nicht so einen Aufriss. Ihr werdet doch wohl auch mal fünf Minuten ohne mich auskommen!“, meckerte Sanji nur zurück. „Du spinnst jawohl! Das Haus ist voll und du hast nichts Besseres zu tun als Gäste zu belästigen!“ Akisa hätte gerne auch etwas dazu gesagt, doch ließ sie die Beiden das lieber selbst ausfechten. Wahrscheinlich wäre ihre Stimme sowieso in diesem Geplärre untergegangen. „Belästigen? Ich hab ihr nur Hilfe angeboten, weiter nichts!“ „Wie auch immer! Das klären wir später! Macht dich endlich nützlich!“ Knurrend ging Sanji rein und ließ Akisa mit dem scheinbar übelgelaunten Mann allein. Mit großen Augen sah sie ihn an. Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen. „Du findest das lustig, he?“ Erschrocken schüttelte Akisa den Kopf. „Nein, nein. Das hat mich nur an etwas aus meiner Kindheit erinnert.“ Die Beiden benahmen sich fast genauso wie früher ihr Vater und Ruffy. Dieser Gedanke schoss ihr durch den Kopf und irgendwie waren ihr die Männer sofort sympathisch, wenn auch der Ältere etwas mürrisch herüberkam. „Hast du schon mal in der Küche gearbeitet?“ Eine seichte Freundlichkeit schien in sein Gesicht gehuscht zu sein. „Na ja, ich hab bei uns zuhause immer in der Bar ausgeholfen.“ „Lernfähig bist du hoffentlich auch. Wenn du hier bleiben willst, wird dir nichts anderes übrig bleiben.“, lachte der bärtige Mann. Er schien ihr Gespräch mit Sanji also mitbekommen zu haben. Selbstsicher nickte Akisa und ließ sich von ihm in die Küche führen. „Du lernst schnell! Das ist super.“ Lachend klopfte Patty dem jungen Mädchen auf die Schulter. Schon einige Zeit hatte sie nun dort im Baratie verbracht und viel dazugelernt. Sie verstand sich mit allen sehr gut, sogar mit Rotfuß Jeff, der sonst immer nur einen derben Ton an den Tag legte. Sie half dort, wo Hilfe benötigt wurde und war sich für nichts zu schade. Das hatte sie schon frühzeitig von ihrem Vater gelernt. Wenn man etwas aus sich machen wollte, musste man auch mal in die Zitrone beißen. Aber das störte Akisa nicht. Sie war froh Leute gefunden zu haben, die nett zu ihr waren und denen sie helfen konnte. Trotzdem vermisste sie Ruffy und hoffte er würde bald auftauchen. Konzentriert sah Akisa in die Suppe und rührte verkrampft. „Hey, was denn los? Du wirkst angespannt.“ Lachend lehnte Sanji sich an den Herd. Akisa ließ abrupt den Kochlöffel los und sah ihn an. Ihr war es bis dato gar nicht aufgefallen. „Ich weiß nicht.“ Freundlich lächelte sie ihn an und sah dann wieder in den Topf. Sie war betrübt, das erkannte er. „Du vermisst ihn, nicht? Ist schon eine ganze Weile her, dass ihr getrennt wurdet.“ In der Zwischenzeit hatte Akisa den Mut gefunden und Sanji von Ruffys und ihren Plänen erzählt und auch wie lange sie sich schon kannten und dementsprechend nahe standen. „Ja. Was ist wenn er nicht kommt?“ „Ach, so darfst du nicht denken. Ich bin mir sicher, dass er dich sucht. Und wer etwas wirklich will, der erreicht das auch.“ Akisa wusste, dass ihr neuer Freund Recht hatte. Gerade Ruffy war nicht der Typ der aufgab. „Mensch Sanji! Hör auf zu flirten! Hast du nicht gesehen! Ein Marineschiff nähert sich. Da kommt wieder fette Beute“, lachte einer der Schiffsköche. „Ach, seid doch still. Ihr habt doch…“ Während Sanji gerade meckernd zur Tür in den Speisesaal ging, krachte es fürchterlich über ihnen. Einige der Männer rannten sofort nach oben um nachzusehen was geschehen war und vor allem um nach ihrem Chef zu sehen. „Du meine Güte. Was war das denn?“ Erschrocken sah sich Akisa um. „Mach dir keinen Kopf. Lass uns weiter arbeiten. Die Gäste warten“, versuchte Sanji Akisa zu beruhigen und verschwand aus der Tür. Akisa zuckte die Schultern und ließ sich im nächsten Moment auch schon mit Tablettes vollpacken. Im Kellnern war sie ziemlich gut geworden. Lange hatte sie mit Sanji geübt um nicht andauernd etwas fallen zu lassen und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Akisa verteilte freundlich das Essen an die Gäste, da schepperte es hinter ihr. Der Marineleutnant hatte sich scheinbar einmal zu viel mit Sanji angelegt und nun die Quittung bekommen. Doch auch aus der oberen Etage drangen laute Stimmen nach unten. An diesem Tag war wirklich viel los. Als Patty im nächsten Moment voller Eifer den Raum betrat und den Schlamassel erkannte, fing er sofort lauthals an mit Meckern. Sanji dagegen hielt an seiner Meinung fest und musste tatsächlich von seinen Freunden zurückgehalten werden. Als wäre nicht schon genug los, brach auf einmal die Decke durch und stürzte samt Jeff und einer anderen Person zu Boden. Langsam rappelte sich der Chefkoch auf. Kurz viel sein Blick zum Loch in der Decke und dann auch schon wieder zurück auf die Person am Boden. „Das ist alles deine Schuld, du verdammte Göre!“, schrie er. „Halt mal die Luft an! Du hast es doch selbst zerstört!“, meckerte der andere nur zurück. Akisa konnte ihren Augen kaum glauben. „Ruffy!“ Freudestrahlend lief sie zu ihm und fiel ihm um den Hals. „Da bist du ja endlich!“ „Akisa, was machst du denn hier?“ Verdutzt sah ihr Freund sie an. „Auf dich warten, Trottel.“ Lachend kniff sie ihm in die Wangen. Endlich schien er wieder bei der Sache und packte sie um sie auch gleich glücklich an sich zu drücken. An diesem Tag hatte Akisa auch die anderen kennen gelernt. Nami, Zorro und auch Lysop. Sanji begleitete sie letztendlich auch. Eine wirklich eigensinnige und manchmal auch seltsame Crew. Aber sie mochte es. Sie mochte jeden von ihnen. Sie waren eine Familie, die noch Zuwachs durch Chopper, den Arzt und Robin, der Archäologin bekommen hatte. Sollten sie wieder zueinander finden? Wollten sie es? Akisa wusste es nicht und konnte sich die Frage auch am nächsten Morgen nicht beantworten. Geknickt lief sie die Küste entlang und bemerkte gar nicht, dass sie schnurstracks auf die Flying Lamb zugelaufen war. Es wurde ihr erst bewusst, als sie ein hämmern vernahm. Sofort fiel ihr Blick auf das alte Schiff und ihre Schritte verschnellerten sich unbewusst. Am Ende rannte sie sogar, bis sie völlig erschöpft nur wenige Meter entfernt stehen blieb. Ein leichtes Lächeln legte sich über ihre Lippen als sie Lysop erkannte, der eifrig Bretter an die Flying Lamb schlug. Akisa stand nur da und beobachtete ihn. Es freute sie, dass er immer noch so voller Energie war, obwohl er so viel abbekommen hatte am letzten Tag. Erst Franky und dann noch Ruffy. Sie wollte gar nicht wissen, wie der Kampf abgelaufen war. Ihr war egal, wer gewonnen hatte. Auch wenn sie es sich denken konnte. Lysop begutachtete gerade sein Werk, als er ihre Präsenz hinter sich spürte. „Akisa! Was…machst…du denn hier?“ Etwas erschrocken sah er die junge Frau an, die sichtlich fertig von der Nacht war. Sie hatte so gut wie nicht geschlafen und das sah man ihr an. Außerdem war es komisch sie allein anzutreffen. Sonst waren sie und Ruffy doch fast aneinander gekettet. Ohne ein Wort zu sagen stürmte sie auf ihn zu und sprang ihn förmlich in den Arm. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht.“ „Was ist denn passiert?“ Lysop schien immer noch vollkommen perplex, auch wenn er ihre Umarmung nun erwiderte. „Was machst du hier alleine? Wieso bist du nicht bei Ruffy?“ Akisa löste die Umarmung und stand nun wie ein kleines Häufchen Elend vor ihm. „Wir haben uns gestritten“, flüsterte sie fast. Es war ein Wunder, dass Lysop sie überhaupt verstanden hatte. „Was? Ihr? Euch gestritten?“ Sein Blick sprach Bände. „Doch nicht etwa wegen mir?“ Akisa sah zu Boden. Es ging um ihn, aber irgendwie auch nicht. „Akisa, du musst sofort zurück zu ihm. Du…“ „Nein!“ Mit starker Stimme unterbrach sie ihn. „Ich geh nicht zurück solange er sich nicht entschuldigt.“ „Er weiß wahrscheinlich gar nicht, wo du bist. Sonst hätte er sich bestimmt schon längst entschuldigt.“ „Nicht nur bei mir! Auch bei dir! Und außerdem, warum verteidigst du ihn! Er verdient es nicht anders! Soll er doch sehen, wo er bleibt!“ Was war denn nun los? Lysop verstand die Welt nicht mehr. Die sonst so liebe ruhiger Akisa hatte eben ein klares Machtwort gesprochen. Doch er erkannte in ihren Augen, dass sie gleich wieder anfangen würde zu weinen. Er wusste, dass sie es nicht so meinte. Doch scheinbar hatte selbst sie jetzt kurz die Wut gepackt. „Okay, dann kannst du ruhig bei mir bleiben.“ „Echt?“ Mit großen Kulleraugen sah sie ihn an. „Ich kann dir helfen, wenn du willst“, bot sie schon im nächsten Atemzug an. „Okay, warum nicht.“ Ein breites Grinsen hatte sich nun wieder über sein Gesicht gelegt. Ein Grinsen, das immer ansteckend wirkte sodass Akisas Stimmung auch gleich etwas aufhellte. „Wir sollten uns beeilen. Der Wind und die Wellen werden immer stärker“, bemerkte er nebenbei und griff nach dem nächsten Brett. Nach kurzer Zeit schien es auch schon geschafft. Zu zweit ging es eben doch schneller, auch wenn Akisa eigentlich nicht wirklich viel gemacht hatte außer Nägel reichen und Bretter bereit legen. „Sehr gut. Soweit ist alles abgedichtet. Jetzt noch ein paar Stellen verstärken und dann sollte die Flying Lamb wieder seetüchtig sein.“ Selbstsicher sah Lysop die geschaffte Arbeit an. Das Wetter hatte sich indes um einiges verschlechtert. Es war dunkel als wäre es Nacht und der Wind hatte weiter stark zugenommen. „Das kannst du dir sparen!“, schallte es auf einmal von hinten. Erschrocken drehten sich die Beiden und versuchten in der Dunkelheit zu erkennen, wer sie dort überraschte. „Wer…wer seid ihr?“, fragte Lysop, den Hammer fest umfasst. „Wer wir sind? Ach komm, du Spaßvogel. Kannst du dich denn gar nicht mehr an uns erinnern? Mann mit der langen Nase.“ Ein fettes Grinsen wich nicht von dem Gesicht des Mannes mit der blauen Stehfrisur und dem Hawaiihemd. Geschockt blickte Lysop ihn an. „Die Stimme kenn ich doch!“ Er hob den Hammer und fing im gleichen Atemzug an mit zittern. Akisa erkannte sofort, um wen es sich handeln musste. Es gab nur einen vor dem Lysop solche Angst haben konnte. „Stopp! Komm nicht näher!“ Selbst völlig von Angst durchströmt stellte sich Akisa schützend vor Lysop. „Hey, bleib mal locker“, lachte er. „Nein, du bist dieser miese Franky, der uns das Geld geklaut hat. Was willst du? Lass uns in Ruhe!“ Ohne nachzudenken spulte Akisa alles runter, was ihr in diesem Moment einfiel. „Du willst dich doch nicht wirklich mit mir anlegen, oder? Kleines Mädchen. Von deinem Loser-Freund ganz zu schweigen.“ Er ging einen Schritt weiter auf die Beiden zu und Griff nach Lysops Hammer, den er immer noch in der Luft hielt, als würde er sich damit verteidigen wollen. „Jetzt hört mir mal zu. Das Gebiet hier wird in Kürze von einer Flutwelle überschwemmt. Aber vorher nehme ich euch noch als Geiseln gefangen. Euch und euer heißgeliebtes Schiff dazu.“ „Was? Wovon redest du?“ Verwirrt sah Lysop ihn an, den Hammer immer noch fest in der Hand haltend. „Also,…“, sprach Franky weiter, „Ich hab noch eine Angelegenheit mit eurem Strohhut zu besprechen. Und deswegen werde ich euch jetzt kidnappen.“ Perplex sahen die Beiden den Größeren an, der kurzzeitig seine Sonnenbrille heruntergezogen hatte, um ihnen besser in die Augen sehen zu können. „Kiwi! Hier!“ Ruckartig schuppte er Akisa zu einer seiner Begleiterinnen. „Du kümmerst dich um die Kleine und Mozu du fesselst die Langnase. Dann wollen wir dieses Schiff mal aus der Schusslinie bringen.“ „Du und deine Freunde ihr seid alle vom East Blue aber wegen dem Schiff verlässt du sie jetzt?!“ Die Zwillinge samt Franky heulten wie Schlosshunde als Lysop ihnen die Story des vergangenen Tages erzählte. Franky und seine Cheerleader hatten die beiden Freunde samt Flying Lamb in eins ihrer Verstecke gebracht und sie nach langem hin und her von ihren Fesseln gelöst. Weder Lysop noch Akisa wollten sich Ärger einhandeln. „Ja, aber was flennt ihr hier jetzt eigentlich so rum?“ Verständnislos sah Lysop die Heulsusen an während er weiter an seinem Schiff herumbastelte. Akisa saß indes auf dem Sofa und sah bedrückt zu Boden. „Wieso flennen? Ich flenn doch gar nicht!“, meckerte Franky und hielt sich ein Taschentuch ins Gesicht. „Und du? Du siehst auch nicht gerade happy aus.“, schniefte er in Akisas Richtung. „Ich...ich hatte auch Streit mit ihm.“ „Oh Mann! Und das, obwohl du ihn doch so sehr liebst?“ Die drei heulten endlos weiter. Entsetzt sprang Akisa auf. „Was? Nein? Was? Ich weiß nicht, w-was ihr meint.“ Mit hochrotem Kopf ließ sie sich wieder zurück auf das Sofa fallen. „Das ist alles so schrecklich! Am besten ich verarbeite das in einem Song über Liebe, Freundschaft und dem East Blue Blues!“, erklärte Franky und schnappte sich seine Gitarre. Wie immer feuerten Mozu und Kiwi ihren Boss an. „Wollt ihr uns etwa veräppeln?“ Zornig stand Lysop ihnen gegenüber während Akisa immer noch auf dem Sofa kauerte und alles nur beobachtete. Einige Zeit vertrieben sie dort mit Gesprächen. Am Ende hatten sich Franky und Lysop wegen der Flying Lamb in den Haaren so wie auch schon Ruffy und Lysop zuvor. Auch Franky stellte klar, dass das Schiff nicht mehr zu retten war. Plötzlich klingelte es. „Da ist jemand an der Tür“, stellte Mozu richtigerweise fest. „Ja, ich weiß. Das können nur Zanbai und die anderen sein. Aber komisch. Warum kommen sie denn von der Meerseite?“ Lässig saß Franky da und machte ein grübelndes Gesicht. „Schon komisch“, stimmte Kiwi zu. „Für gewöhnlich kommen sie von oben rein.“ „Wer weiß, vielleicht haben sie schon den Strohhut dabei“, erklärte ihre Schwester. „Richtig!“ Franky fiel es wie Schuppen von den Augen. Hatte er doch während des ganzen Gelabers ganz vergessen, worum es ihm eigentlich ging. „Bei all dem Gequassel hab ich ja ganz vergessen, dass ihr Köder seid.“ „Mach dir keine Hoffnungen. Die kommen nicht.“ Akisa nahm einen Schluck von ihrem Tee. „Nicht so pessimistisch!“, lachte Franky. Weiterhin klingelte es. Mit jedem Mal schien es energischer zu werden. Die Zwillinge begaben sich meckernd zur Tür, während Franky wieder eine Diskussion mit Lysop begann. Die ganzen Streitereien begannen Akisa langsam auf die Nerven zu gehen. Noch nie hatte sie so viel negative Energie erlebt wie an diesen zwei Tagen. Ruckartig wurde sie aus ihren Gedanken und die Männer aus ihrem Streit gerissen. Mozu landete schwer verletzt neben Franky während Kiwi im nächsten Moment einen harten Tritt gegen den Kopf bekam. „Ich hoffe, dass ich nicht störe.“ Die Agenten von Cipherpol 9 --------------------------- Entsetzt starrten die drei zur Tür und damit die vier Personen an, welche gerade den Raum betreten hatten. Lysop konnte die Gestalten nur schwer zuordnen, während Franky die Frau vor sich sofort wütend angriff. Auch Akisa war aufgesprungen. Drei der vier Personen war sie schon einmal begegnet, aber was taten sie hier und warum schienen sie diesmal komplett anders? Kalifa, Lucci und Ecki von der Werft. Oder etwa nicht? Der letzte schien ein Barkeeper namens Bruno zu sein, zumindest sprach Franky ihn so an. Geschockt blickte sie von einem zum anderen und blieb an Ecki hängen, der sie mit finsterer Miene anstarrte. Sie erinnerte sich daran, wie sie mit Ruffy, Nami und Lysop zur Werft gegangen war und die drei Personen dort kennenlernte. Damals schon hatte er sie immer mit einem gewissen Blick verfolgt. Irgendetwas stimmte nicht, das wurde ihr erst recht klar, als Franky an ihr vorbei schoss und kraftvoll auf den Boden aufschlug. Lucci hatte sich inzwischen in das Geschehen eingemischt. „Wir dürfen ihn noch nicht umlegen. Unsere Mission ist noch nicht beendet“, erklärte er. Kurz erläuterte Lucci, dass die vier nicht die waren, für die man sie bisher gehalten hatte. Als Agenten der Weltregierung waren sie auf der Suche nach den Plänen für die Pluton, dem mächtigsten Kriegsschiff der Welt. Als Franky sich weigerte zu kooperieren und dagegen einen Angriff startete, katapultierte Lucci ihn mit einem Schlag durch die nächste Wand. Schreiend fiel Akisa zu Boden und hielt die Hände schützend über ihren Kopf. „Akisa! Alles in Ordnung?“ Besorgt rannte Lysop zu ihr. Zähne knirschend sah er die Agenten an. Zufällig hatte der Anführer Franky genau durch die richtige Wand geschlagen. Hinter dieser erstreckte sich ein großer Raum mit mehreren Pulten. „Der perfekte Ort um die Pläne zu verstecken. Sucht sie!“, befahl Lucci. Bruno, Kalifa und Ecki begannen sofort damit den Ort zu inspizieren. Auch Lucci betrat den Raum und wollte sich gerade ein Foto ansehen, als Franky wieder zu sich kam. „Finger weg! Was fällt euch ein in den Andenken anderer Leute herumzuschnüffeln! Das ist mein zuhause! Ich bin hier aufgewachsen! Im Schiffsbauunternehmen Toms Workers!“ „Aha! Hier ist es also.“ Grinsend drehte sich Lucci wieder zum Bild und griff danach. „Das war also der Hauptsitz von Toms Workers. Hier habt ihr alle fröhlich zusammen Schiffe gebaut. Ein Ort voller sentimentaler Erinnerungen. Tja und jetzt ist es wohl eure geheime Basis. Das ist ja wirklich sehr rührend.“ „Jetzt halt die Schnauze! Und verpiss dich von unserem Boden, ist das klar?!“ Voller Wut auf die Agenten ballte Franky die Fäuste. „Wir gehen erst dann, wenn wir bekommen haben worum wir gekommen sind.“ „Ich habe nichts, dass ich euch geben könnte!“ „Ich muss zugeben, dass ich mit dieser Antwort schon gerechnet habe.“ Luccis Blick wurde noch finsterer bevor er einen der Zeichenplätze kaputt trat. Als Franky Anstalten machte sich einzumischen, fesselte ihn Kalifa fix mit einem Dornenstrang. Akisa und Lysop blieb nichts übrig als alles nur völlig benommen und entsetzt zu beobachten. Niemals hätten sie eine Chance gegen diese Typen gehabt. Das Gespräch zwischen Lucci und Franky führte in eine Richtung die Beide nur schwer nachvollziehen konnten. Plötzlich ertönte das Geräusch einer Teleschnecke. „Unser Chef würde gerne mit dir Sprechen“, meinte Bruno. Franky verzog das blutverschmierte Gesicht. „Euer Chef?“ Fragend sah er Lucci an. Bruno kam zu ihm und hielt ihm die Teleschnecke entgegen aus der auch sofort eine Stimme ertönte. „OOOORRRR!!! MIIIIIST!! MAN IST DAS HEISS! ICH HAB MEINEN KAFFEE VERSCHÜTTET. ARRH ICH HASSE DIESES GESÖFF!! Weg mit der Plürre.“ Zweifelnd an ihren Sinnen sahen Akisa und Lysop sich kurz an. Dann redete die Schnecke weiter. „Sag mal, bist du noch dran? Es schon eine Ewigkeit her. Ich hätte nie gedacht, dass du noch am Leben bist. Auf jeden Fall ist das eine hervorragende Nachricht.“ Franky sah die Teleschnecke nur nachdenklich an. „Wer bist du? Was willst du?“, wollte er wissen. „Erinnerst du dich nicht mehr? Ich bin der Mann, der vor acht Jahren als Mitglied von Cipherpol 5 Toms Workers bei dem Angriff auf das Justizschiff auf frischer Tat ertappt und verhaftet hat.“ Ein böses gehässiges Lachen drang durch das Maul der Schnecke. „Ja! Du bist dieser Plemplem!“ Franky fletschte die Zähne. „Ich bin Spandam!“, schrie die Teleschnecke und begann dann wieder zu lachen. „Ich freu mich schon dich in Enies Lobby begrüßen zu dürfen. Das wird ein schönes Wiedersehen. Also los Jungs! Beeilung! Schafft diesen Verbrecher hierüber.“ „Kein Problem, Boss.“ Mit ausdruckslosem Blick starrte Bruno Franky an. „Was ist mit dem Mädchen?“ Ecki war neben Bruno getreten und wartete scheinbar auf Anweisung. „Was? Mädchen? Ach so, ja. Die Tochter vom Roten Shanks, he?“ Akisa schreckte hoch. Deswegen sah er sie immer so komisch an. Er hatte es erkannt. Aber halt! „Woher? Das kann nicht sein.“ „Bringt sie mit! Sie kann mir noch vom Nutzen sein.“ Wieder ertönte ein gehässiges Lachen, dicht gefolgt von einem schmerzverzerrten Schrei. „Verdammter Mist ist das heiß! Wie ich diese Lampe hasse! Weg mit der Funzel!“ Im nächsten Moment brach die Leitung ab und die Teleschnecke verfiel in den Schlafmodus. Bruno fesselte Franky. Ecki dagegen ging auf Lysop und Akisa zu. Schützend stellte sich Lysop vor seine Freundin. „Halt! Das lass ich nicht zu, klar?“, erklärte er mit zitternder Stimme. „Du gehörst doch auch zur Strohhutbande, nicht wahr?“ Ecki sah ihn nur missbilligend an. „Nein, nicht mehr aber ich bin trotzdem Pirat und Akisa bleibt meine Freundin. Deswegen lässt du schön deine Griffel von ihr. Hast du verstanden?“ „Mmmmmh. Kein Mitglied mehr, aber trotzdem Pirat? Dann werden wir dich wohl auch festnehmen müssen.“ Der Seezug hatte Water 7 bereits verlassen, als das Meer immer aufbrausender wurde und extrem hohe Welle schlug. Eingeschüchtert saß Akisa auf einer der Bänke. Unglaublich, dass die Weltregierung von ihr wusste. Niemand konnte wissen, dass Shanks eine Tochter hatte, außer er hatte es selbst verkündet. Jedoch hätte er ihr das niemals angetan. Zu gefährlich war es heutzutage das Kind eines berüchtigten Piraten zu sein. Auch wenn er als einer der vier Kaiser einige Privilegien hatte, hieß das nicht, dass es nicht doch Leute gab, die es auf ihn abgesehen hatten. Das beste Beispiel war dieser Spandam. Sie war wirklich gespannt, was er vor hatte und vor allem woher er von ihr wusste. Außerdem machte sich Akisa Sorgen um ihre Freunde. Doch sie wusste, dass sie sich nicht so schnell unterkriegen lassen würden. Und Robin? Sie war entsetzt als sie Akisa bei der CP 9 sah. Was mit Franky und Lysop geschehen war, wusste sie auch nicht. Aber sie waren auch an Bord, das hatte sie mitbekommen. Sie hoffte nur, dass es ihnen auch gut ginge. Die Flying Lamb hingegen schien nun für immer verloren. Bevor sich die Agenten mit ihrer Beute auf den Weg zum Bahnhof gemacht hatten, ließen sie das Schiff ins tosende Meer stürzen. Schlimmer konnte es wohl kaum noch werden. Die Fahrt nach Enies Lobby schien nicht enden zu wollen. Die Stimmung an Bord konnte wohl kaum noch bedrückender sein. Robin hatte bisher kein Wort mit Akisa gesprochen, obwohl sich beide allein im ersten Waggon aufhielten. Traurig sah Akisa zu ihr. Robin selbst saß nur still da und starrte nachdenklich mit einer gewissen Traurigkeit vor sich hin. Der Marinesoldat, der bis dato die Tür zum Waggon bewacht hatte, war kurz zuvor gegangen. Irgendetwas regte sich im Zug und Akisa betete inständig darum, dass es ihre Freunde waren, die Robin und sie retten wollten. Franky und Lysop waren schließlich noch an Bord und vielleicht hatten sie es geschafft sich zu befreien und mischten den Seezug nun auf. Das ganze Grübeln brachte Akisa nicht weiter. Kurz sah sie sich noch einmal um, dann stand sie auf und ging zu ihrer Freundin. Robin bemerkte zwar, dass Akisa sich zu ihr gesellte, sprach jedoch immer noch kein Wort. Akisa nahm neben ihr Platz und griff, nach kurzem Überlegen, einfach nur Robins Hand und hielt sie fest. „Was soll das?“, fragte diese und sah die Jüngere nur mit fragendem Gesicht an. „Ich...hab Angst davor allein zu sein. Das ist meine größte Angst, weißt du?“, erklärte Akisa mit zittriger Stimme. „Hast du auch manchmal Angst davor?“ Erschrocken blickte Robin ihr direkt in die Augen. Große glänzende Augen, die wohl gerne weinen wollten, aber es nicht taten. Akisa zwang sich diesmal regelrecht dazu. Sie musste einfach zu Robin durchdringen. Sie wusste nicht was los war, aber sie war ihre Freundin also musste sie ihr beistehen. Robins Gesichtszüge lockerten sich. Akisa hatte scheinbar unbewusst ins Schwarze getroffen. „Warum hast gerade du Angst davor?“ Ihren Blick von der Jüngeren längst wieder abgewandt, sprach Robin mit deutlicher Stimme. „Warum nicht? Jeder hat, glaub ich, Angst davor. Es ist einfach schrecklich niemanden zu haben. Deswegen muss man an denen festhalten, die man hat. Daher...“, Akisa umfasste Robins Hand noch fester, bevor sie weitersprach. „...muss ich dich festhalten, weil ich Angst habe, dich zu verlieren.“ Akisa ließ sich nach hinten gegen die Lehne fallen und starrte von da an nur noch Löcher in die Luft. Sie konnte nichts tun, wenn Robin nicht mit ihr sprechen wollte. Aber ihre Hand würde sie nicht loslassen. Dazu müsste man sie schon zwingen. Robins Blick war aus dem Fenster gewandt. Draußen war es so dunkel, dass die Frau außer dem Wasser, das regelmäßig gegen das Fenster prasselte, nichts erkennen konnte. Kurz war sie in Gedanken versunken. Als ihr Blick wieder klarer wurde, erkannte sie ein Gesicht vor ihrem. Erschrocken zuckte sie zurück. „Langnase, bist du das?“, rief sie erschrocken aus. Verwundert schaute Akisa an Robin vorbei und schreckte sofort hoch. „Oh mein Gott, Lysop! Wieso hängst du denn draußen am Zug?“ Als die Gestalt mit der Maske den Waggon betrat, musste Akisa schmunzeln. Was war denn in den gefahren? „Was willst du hier? Wie bist du hier überhaupt reingekommen?“, begann Robin sofort giften. Viel hatte Akisa also nicht erreicht. Ihr vermeintlicher Freund begann zu lachen. „Ich weiß nicht wo ich anfangen soll, wenn du mich gleich mit lauter Fragen bombardierst“, meinte dieser mit geschwollener Stimme. „Na ja, beruhig dich erst mal. Wie wär’s mit einem Kaffee?“, sprach er weiter. Akisa musste unaufhörlich Grinsen und setzte sich wieder neben Robin. „Wieso verstellst du deine Stimme so?“ Immer noch verwirrt beobachtete Robin ihn nur. „Es ist mir eine Freude euch kennen zu lernen“, erklärte er während er sich auf die gegenüberliegende Bank niederließ. „Und wer bist du?“, fragte Akisa mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen. Sie musste ihren Freund unterstützen, da sein Stolz es scheinbar nicht zuließ ihnen als ihr Freund Lysop zu helfen. Robin schenkte ihr währenddessen nur einen völlig perplexen Blick. Anscheinend dachte sie nun, Akisa hätte völlig den Verstand verloren. „Ich bin Sogeking. König der Granuliere. Vielleicht habt ihr schon mal von mir gehört.“ Mit ruhiger Stimme sprach er durch seine Maske. „Ich bin nicht allein in diesen Zug gekommen. Sanji und dieser Gossenjunge Franky machen gerade unsere gemeinsamen Feinde fertig.“ Erleichtert atmete Akisa aus. Sanji war also auch an Bord. „Ich hab mich in der Zwischenzeit hierher geschlichen. Ruffy und der Rest der Crew fahren uns in einen anderen Seezug hinterher. Sie holen bestimmt bald auf. Ich hab gehört, dass er eine ganze Armee dabei haben soll.“ Während Akisa sichtlich beruhigter war, schien Robin eher noch bedrückter. Sie hatte schließlich mehr wie einmal klargestellt, dass sie keine Hilfe wollte und nicht mehr zur Strohhutbande gehörte. Nachdem Robin ihren Standpunkt noch einmal klar gemacht hatte, stand Sogeking nachdenklich auf. „Die haben gehört, was du gesagt hast, aber wir wissen mehr als du denkst. Genaugenommen wissen wir alles, und deswegen würden sie alles tun um dich zu befreien. Du verstehst immer noch nicht, was für ein Mensch Ruffy ist“, sagte er mit bestimmender Stimme. Zornig stand Robin auf. „Ihr seid hier diejenigen, die hier was nicht verstehen. Ich möchte nicht befreit werden. Also verschwindet von hier!“ Im nächsten Moment hämmerte auch schon jemand gegen die Tür. „Was ist da drinnen los Robin?“, rief einer der Agent der Weltregierung bevor er die Tür öffnete. „Was zur…wer zur Hölle ist das denn!“ „Tres Fleurs!“ Ohne weiter darüber nachzudenken, schaltete Robin den Typen aus und ging danach schnurstracks in Richtung Waggon zwei in dem sich die restlichen Agenten der CP 9 aufhielten. Sogeking alias Lysop jammerte und meckerte doch schaffte er es nicht sie aufzuhalten. Als die drei den Raum betraten, hatten sie die vier Agenten und außerdem auch Sanji und Franky vor sich. „Robin! Akisa! Da seid ihr ja! Los, lasst uns abhauen. Mit diesen Schmalspuragenten werde ich schon fertig“, ergriff Sanji sofort das Wort. Doch Robin stand nur da. Auch die Agenten machten keine Anstalten etwas zu tun. Irgendetwas stimmte nicht. Robin hob im nächsten Moment die Arme zu ihrer gewohnten Kampfpose und Akisa wie auch Lysop wurden von ihr in Sanjis Richtung geschleudert. Schmerzhaft prallte die Langnase auf den Boden während Akisa von Sanji aufgefangen wurde. „Was soll das denn?“ Geschockt sah Sanji Robin an. „Ich hab mich doch verabschiedet oder etwa nicht? Ich brauch keine Hilfe von euch!“ „Sag doch nicht so was.“ In der Zwischenzeit hatte sich Sogeking wieder aufgerappelt und verkündete, dass er einen Plan hätte. Abhauen wäre wohl die einfachste Lösung. Er ließ eine Rauchbombe platzen, schnappte sich Robin und rannte mit ihr in den nächsten Waggon. Auch die anderen drei hatten sich dort hinbewegt und Sogeking trennte den Waggon von der Lok ab. „Juhu, wir haben sie! Wir haben Robin wieder!“, freute er sich. Franky und Sanji dagegen standen total perplex da. „Ganz schön durchgeknallt, die Langnase. Hätte nicht gedacht, dass er so einen Fluchtweg auf Lager hat“, bemerkte Franky. „Der Trick mit der Rauchwolke war so beknackt, damit haben wir nicht gerechnet“, fügte Sanji noch hinzu. Akisa kümmerte sich in der Zeit um Robin, die fertig am Boden saß. Stützend legte sie ihr die Hände auf die Schultern. „Wenigstens sind wir diese komischen Typen losgeworden.“ Erleichtert ließ sich Sogeking zu Robin und Akisa hinunter. „Irgendwie kommt mir die Sache zu einfach vor.“ Sanji zündete sich eine Zigarette an und starrte nach draußen auf das dunkle Meer. Als hätten sie es geahnt, schossen auf einmal von überall Dornenstränge an den Waggon und hielten ihn fest. Gekonnt zog Bruno an den Strängen und holte den Waggon zurück. „Glaubt ihr wirklich, ihr könnt uns mit kleinen Rauchwölkchen beeindrucken?“ „War ja klar.“ Leicht genervt blickte Sanji die vier Agenten an. Wie erwartet begann er einen Kampf, in den sich jedoch auch Robin nach kurzer Zeit wieder einschaltete. Sie hatte Sanji wie auch Sogeking im Griff, doch hatte sie die Rechnung ohne Franky gemacht, der mit voller Kraft die Wand zum nächsten Waggon, in dem sich die Mitglieder der CP 9 befanden, einriss und so die Waggons wieder voneinander trennte. Es schien, als wäre er samt der Wand ins Wasser gefallen, doch schaffte er es sich in den Waggon der CP 9 zu retten. Geschockt sah Robin auf die kaputte Wand zum nächsten Waggon, der schon um einiges weiter weg war. „Wartet! Ich werde auf keinen Fall fliehen!“, schrie sie. Langsam rappelte sich Sanji wieder auf. „Warum, Robin. Warum sagst du das. Bedeuten wir dir etwa nichts? Wir wissen was los ist und trotzdem sind wir gekommen um dich zu holen. Solange wir etwas gegen den Buster Call der Weltregierung unternehmen können, musst du doch nicht tun, was die von dir verlangen!“ Völlig überzeugt starrte er seine Freundin an. Plötzlich erschien ein Licht hinter ihm. Völlig unerwartet öffnete sich eine Tür und Bruno erschien. Da die Freunde nicht mal geahnt hatten, dass er eine solche Teufelskraft besaß, kam Brunos Tritt, der Sanji durch den gesamten Waggon beförderte, unerwartet. Während Sanji immer noch benommen war, versuchte Sogeking sein Glück. Jedoch trickste Bruno auch ihn durch seine Teufelskraft aus. Eine Tür öffnete sich hinter ihm und nur durch einen Schlag, wurde der Schütze außer Gefecht gesetzt. Sanji war in der Zeit wieder zu sich gekommen und griff Bruno sofort wieder an. Dieser zuckte jedoch noch nicht einmal als ihn der Tritt des Koches traf. Durch die Eisenpanzertechnik war er praktisch unangreifbar. Bruno schleuderte Sanji mit voller Wucht auf den Boden. Wieder versuchte er sich aufzurichten. Als Bruno weitermachen wollte, hielt ihn Robin auf. Es reichte ihr, schließlich kam sie freiwillig mit und keiner hatte ihm etwas entgegenzusetzen. „Komm. Lass uns verschwinden“, meinte Robin und drehte sich zur Tür, die Bruno erschaffen hatte. Weder Sanji noch Sogeking schafften es, sie davon abzuhalten. „Du auch“, wandte sich Bruno trocken an Akisa, die bisher alles nur aus der Deckung beobachtet hatte. Da diese ihn jedoch nur verschreckt anstarrte, packte er ihren Arm und zwang sie durch die Tür, die daraufhin sofort verschwand. Enies Lobby ----------- Nach kurzer Zeit hatten sie Enies Lobby erreicht. Da die Agenten einen weiteren Fluchtversuch vorbeugen wollten, hatten sie die drei Gefangenen vorsichtshalber gefesselt. Bei Franky nutzte das nur wenig, denn kaum waren sie aus dem Zug gestiegen, legte er sich auch schon mit einem Marinesoldaten an, indem er ihn in den Kopf biss. Akisa sah sich staunend um. Auf der See tobte immer noch die Aqua Laguna, doch die Insel war von wundervollem Wetter umgeben. Vor ihr erstreckten sich hunderte von Marinesoldaten und Agenten, wenn es nicht sogar tausende waren. Noch nie hatte sie so viele von ihnen auf einem Fleck gesehen. Der Weg zum Haupthaus begann mit einer endlosen Treppe an dessen Ende sich das Eingangstor öffnete. Erschrocken blieb Franky stehen und fragte verdutzt, „Was ist das denn für eine Insel?“ Als Akisa endlich auch etwas erkennen konnte, blieb ihr fast die Spucke weg. Die Insel schien zu schweben. Das Meer hatte scheinbar ein Loch, da es wie ein Wasserfall einfach hinunter floss und die Insel schwebte im Nichts. Unsanft wurden sie weitergeschoben. Der Weg zum Hauptgebäude schien endlos. Als sie es endlich erreichten und eintraten, erstreckten sich hohe Decken und prunkvolle Wände vor ihnen. Vor der Tür des Direktors blieben sie stehen. Während sie dem Direktor angekündigt worden, sah sich Akisa noch einmal kurz um. Die Fenster waren mit Gittern gesichert und die Türen hatten Extraschlösser. Als sich dann die Tür öffnete betraten die Agenten zunächst allein den Raum, während die drei Gefangenen draußen warten mussten. Die Zeit verging nur schleppend. Keiner durfte etwas sagen geschweige denn sich rühren. Sie standen einfach nur da. Solange bis sich die Tür wieder öffnete und sie in den Raum geführt wurden. Die Mitglieder der CP 9 saßen an den Seiten gleichmäßig verteilt auf ihren Sesseln und sahen gleichermaßen ziemlich gelangweilt aus. Der Mann, der am Ende des Ganges, welchen die Sessel bildeten, an einem großen Tisch saß, begann zu lachen. Scheinbar war er der Direktor. „Ich finde es großartig, dass wir uns nach all den Jahren endlich wieder sehen, Franky. Tja und die Frau die vor uns zwanzig Jahre lang auf der Flucht war, ist uns auch ins Netz gegangen. Herzlich Willkommen, Nico Robin.“ Er ging um seinen Tisch herum zu ihnen und blieb kurz vor den Beiden stehen. Wieder begann er zu lachen. „Das ist wirklich ein gutes Gefühl. Aber leider wird die Weltbevölkerung davon nichts mitbekommen und es wird wahrscheinlich noch einige Jahre dauern, bis es soweit ist. Die alten Herren in dieser Regierung sind nämlich viel zu zögerlich in der Handhabung der Gesetze. Wenn man etwas erreichen will, muss man auch durchgreifen können. Wir tun das alles zum Wohle der Menschheit. Wir haben nur das Beste im Sinn.“ Während er sich im weiteren Verlauf des Gespräches über Frankies früheren Chef Tom lustig machte, riss diesem daraufhin der Geduldsfaden. „Jetzt reicht’s aber. Ihr seid doch wirklich alle nicht ganz dicht, oder?“ Voller Wut biss er Spandam in den Kopf, da seine Arme immer noch an seinen Körper gefesselt waren. Entsetzt beobachteten Akisa und Robin die Show. Keiner der CP 9 schien zu interessieren, was sich dort gerade abspielte. Spandam schrie nach einem der Agenten, genannt Kumadori. Mit einem Schlag trennte er die Beiden voneinander und Franky landete auf dem Boden. Spandam hingegen flog durch den ganzen Raum. „Or, Entschuldigung. Das war wohl ein bisschen zu heftig“, meinte der Agent. „Wo steckst du Boss? Winke, winke.“ Zweifelnd an ihren Sinnen stand Akisa da. Ihre Kinnlade war leicht nach unten geklappt, als sie diese komischen Szenen verfolgte. Die bei der Weltregierung waren scheinbar nicht mehr ganz dicht. Mit schmerzverzerrtem Gesicht zog sich Spandam an seinem Tisch hoch. Endlich schien er sich wieder gefangen zu haben und ging zu Franky um ihn auch schon mit einigen Tritten zu bedienen. „Wie ich sehe, bist du immer noch so dickköpfig wie früher. Es wäre alles viel einfacher gewesen, wenn wir früher erfahren hätten, dass du die Baupläne besitzt“, motzte Spandam. „Nach fünf Jahren erfolglosem Warten, entschied ich, dass es an der Zeit war etwas zu unternehmen. Doch da erhielt ich von Admiral blauer Fasan eine gute Nachricht. Nämlich das Nico Robin auf einem Piratenschiff unterwegs nach Water Seven war und dort schon bald eintreffen müsste. Also entwickelte ich einen Schlachtplan mit dem Ziel den Buster Call einzusetzen. Mein Plan ging zwar nicht vollständig auf, aber egal. Seht her! Die beiden Schlüssel, um die antike Waffen wieder auferstehen zu lassen, sind hier.“ Völlig begeistert von sich selbst starrte er neurotisch vor sich hin. „Jetzt hab ich die Macht die stärksten Nationen der Welt in die Knie zu zwingen!“, lachte er gehässig. „Wieso hat blauer Fasan dir die Autorität gegeben den Buster Call auszuführen.“ Völlig ruhig starrte Robin Spandam an. Dieser wirkte langsam ausnahmslos verrückt. Ohne Vorwarnung ging er auf Robin los und schlug sie zu Boden. Entsetzt schrie Akisa auf und rannte zu ihr. „Robin.“ Sie ließ sich neben ihr auf die Knie fallen um genauer erkennen zu können ob sie verletzt war. „Wage es nie wieder mir so eine Frage zu stellen! Du kleine Piratin“, meckerte der Direktor. Endlich schien ihm auch Akisa aufzufallen. „Und du?“ Seine Stimme war nun leiser geworden. Es sah aus, als würde er überlegen, wer sie überhaupt war. Der hatte sie echt nicht mehr alle. Befahl sie zu ihm bringen zu lassen und vergaß es wieder? „Genau. Shanks kleine Tochter. Du wirst mir auch noch nützlich sein.“ „Was willst du von mir?“ Nur zögerlich stellte sie diese Frage, da ihr der Typ nicht koscher vorkam. Kraftvoll packte er sie und zog sie auf die Beine. „Was glaubst du wohl? Mit deiner Hilfe kann ich einen der vier Kaiser ausschalten. Was denkst du wie Papi reagieren wird, wenn er erfährt, dass sein kleines Mädchen der neuste Zuwachs im Impel Down sein wird. Wenn ich ihn erst mal aus dem Weg geschafft hab, dann wird die Welt vor mir erzittern. Durch dich und die beiden Schwachköpfe am Boden werde ich bald der mächtigste Mann der Welt sein.“ Ein fieses Grinsen legte sich über sein Gesicht. „Er wird sich eher Fragen, wie jemand wie du das überhaupt rausbekommen hat und dann tritt er dir in den Hintern.“ Akisas Stimme klang kratzig und heißer. Sie hatte Angst trotzdem ließ sie nicht zu, dass der Kerl schlecht über ihren Vater sprach. Kraftvoll gab er ihr eine Ohrfeige, sodass auch sie jetzt am Boden lag. Den Tränen nahe berührte Akisa mit den gefesselten Händen ihre Wange, die leicht angeschwollen war. Außerdem schmeckte sie Blut. „Du solltest den Mund nicht so voll nehmen.“ Erhaben stand er vor ihr und sah sie fies an. Sie sah ihm direkt in die Augen. Ihr Blick war angsterfüllt und trotzdem voller Hass. Wieder begann Spandam zu lachen. „Wie ich diese Augen hasse. Schon damals hab ich es gehasst.“ „Was?“, fragte Akisa verwundert. „Ach, was soll‘s. Weißt du, es geht mir hier nicht nur um Macht. Es geht mir um Rache.“ Er hatte sich zu Akisa hinunter gehockt. „Weißt du, dass ich auch aus dem West Blue stamme? Wie deine Eltern. Und ich hab sie gekannt, deine Mutter. Wir sind im gleichen Dorf aufgewachsen. Die wunderschönste Frau, die ich jemals gesehen hatte. Bis heute. Jeder Mann lag ihr zu Füßen. Weißt du woran das lag?“ Starr sah Akisa ihn an. „Scheinbar nicht. Hast du schon mal was von Lepota Sila gehört?“ „Die Macht…der Schönheit“, hörte man Robin leise. „Ganz Recht. Lepota Sila ist eine Kraft die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Eine Macht, welche dem Inhaber erlaubt andere Personen allein mit ihrem Auftreten zu beeinflussen und zu steuern.“ Total überrascht sah Akisa ihn an. Es war ihr nie aufgefallen, dass die Menschen sie anders behandelten. „Die Besitzer dieser Macht machen sich ein leichtes Leben. Sie werden einfach nur auf Händen getragen, weil sie existieren. Keinen Finger brauchen sie krumm machen. Das funktioniert aber nur solange, bis sie auf jemanden treffen, dessen Willenskraft stark genug ist“, grinste er selbstbewusst und zeigte mit dem Daumen auf sich selbst. Dann ergriff er wieder das Wort. „Hast du dich nie gewundert, warum du nie Probleme mit Jemandem gehabt hast. Keinen Streit. Da zeigt sich doch, wie naiv du bist. Hast du echt geglaubt, die Welt bestünde nur aus guter Laune und Freude?“ Gehässig lachte er. „Und was hat das mit meinem Vater zu tun?“ Sein lachen verschwand, als Akisa diese Frage stellte und er richtete sich wieder auf. „Dein heißgeliebter Daddy kam einfach so mir nichts dir nichts auf unsere Insel und hat sie mir vor der Nase weggeschnappt. Solange hab ich ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen und dann kommt da so ein dahergelaufener Pirat und sie springt ihm sofort an den Hals.“ „Lüg nicht. So waren meine Eltern nicht.“ „Wiedersprich mir gefälligst nicht, du freche Göre!“, schrie er Akisa an, die sich sofort zusammenzuckte. „Deswegen bin ich zur Marine gegangen. Und was macht dieser Pirat? Wird einer der vier Kaiser und damit unantastbar. Aber das werden wir noch sehen. So, Schluss jetzt mit dem Gequatsche.“ Er wandte seinen Blick von ihr ab. „Hey! Ihr zwei!“, rief er zwei normalen Agenten zu. Beide kamen sofort angerannt und salutierten. „Ihr bringt das Mädchen in eine Arrestzelle. Ich werde mich später um sie kümmern.“ „Jawohl!“, sagten beide gleichzeitig und führten Akisa ab. Kurz sah sie nochmal zurück zu ihren beiden am Boden liegenden Freunden, dann schloss sich auch schon die Tür. Die beiden Kerle waren sehr gesprächig. Die ganze Zeit quasselten sie. Akisa sah böse auf ihre Fesseln. Die Dinger drückten ziemlich. Außerdem tat ihr Gesicht immer noch weh. Sie waren bereits zwei Etagen nach unten gelaufen, da blieb Akisa stehen. Es war an der Zeit auszutesten, ob Spandam mit seinen Ausführungen Recht hatte. „Was ist los? Beweg dich gefälligst!“, meckerte einer der Männer. Akisa sah ihn böse an. „Nein. Erst müsst ihr die Stricke lockern. Meine Handgelenke brennen und fangen schon an zu bluten.“ Vorwurfsvoll sah sie die Männer an. Einer der Beiden schüttelte nur den Kopf und ging weiter. Der Andere ging auf sie zu und packte ihren Arm. „Als ob!“, meinte er nur und wollte sie gerade hinter sich her ziehen als er Akisas traurigen Blick auffing. Sofort ließ er sie los und sah sie erschrocken an. „Jetzt schau doch nicht so traurig. Das kann man ja gar nicht mit ansehen.“ Akisa blickte daraufhin wieder auf ihre gefesselten Hände und schob die Stricke etwas hin und her, sodass man bereits die gerötete Haut sah. Perplex starrte er auf die Piratin herab und schluckte schwer. „Du…du hast Recht. Ich mach sie dir ab, okay?“, lachte er freundlich in ihre Richtung. Ein fröhliches Lächeln legte sich über Akisas Lippen. „Wirklich? Vielen Dank“, sagte sie mit zuckersüßem Blick. Verlegen kratzte er sich am Kopf und seine Wangen nahmen eine leichte Rosafärbung an. Dann löste er den Knoten und kaum waren die Stricke ab, griff Akisa in ihre Tasche und holte ein Dial hervor. Sie aktivierte es in seine Richtung und katapultierte ihn damit kraftvoll gegen die nächste Wand. Zum Glück hatte sie es eingesteckt, als es im Kampf gegen Bruno Lysop aus der Tasche fiel. „Entschuldigung, aber ich muss los“, sagte sie noch zu dem Bewusstlosen und rannte davon. Komplett ziellos rannte sie durch die Gänge und überlegte, was sie nun tun sollte. Sie konnte Robin und Franky nicht allein befreien. Sie musste also den Ausgang finden und auf Hilfe hoffen. Das Gebäude war jedoch riesig und sie waren über eine Zugbrücke hineingegangen, welche jetzt mit Sicherheit wieder oben war. Wahrscheinlich würde sie nie einen Ausweg finden. Komplett außer Atem blieb sie stehen. Es war niemand in Sichtweite, also konnte sie sich kurz ausruhen und verschnaufen. Vorsichtig rieb sie über die Wunden an ihren Handgelenken, da vernahm sie eine Stimme. Akisa versuchte auszumachen von wo der Krach kam und gelangte an eine Fensterfront von welcher man auf das Nebengebäude sehen konnte. Und dort standen sie. Alle ihre Freunde. Bereit zum Kampf mit der Weltregierung. „Du musst es nur sagen, Robin!“, sprach Ruffy mit starker Stimme. Die sechs verbliebenen Crewmitglieder der Strohhutbande standen auf dem Dach des Zugbrückengebäudes. Auge in Auge mit der CP 9 und der Weltregierung. „Sogeking. Kannst du die Flagge runterschießen?“, fragte Ruffy mit starrem Blick auf das flatternde Stück Stoff. „Klar doch.“ Durch seine Fire Birds Star brannte die Flagge im nu lichterloh. „Seid ihr jetzt völlig gaga? Ihr wollt euch mit der ganzen Welt anlegen? Das geht total in die Hose!“, meckerte Spandam geschockt über diese Tat. „Das werden wir ja sehen!“, schrie Ruffy zurück. „Du musst es noch sagen, Robin! Sag, das du leben willst!“ In Robins Augen hatten sich bereits schwere Tränen gebildet und sie wusste genau, was sie nun tun musste. „Ich will leben! Nehmt mich mit euch raus auf die Weltmeere!“ Zufrieden grinste Ruffy. „Gut, dann wäre das ja geklärt. Und jetzt zu dir, Gürtelfratze!“ „Bitte?“ Mit großen Augen sah Spandam den Käpt‘n an. „Sag mir sofort, was du mit Akisa gemacht hast! Wenn du ihr auch nur ein Haar gekrümmt hast, dann brauchst du bald 'ne komplette Gesichtsmaske!“ Ruffys Blick sprach Bände und löste in Spandam eine gehörige Portion Angst aus. ‚Oh Mann, dieser Blick. Wie damals dieser dämliche Shanks. Haben die Weiber denn nur solche verrückten Kerle bei sich?‘ Im nächsten Moment öffnete sich die Zugbrücke und der Kampf sollte wohl beginnen. „Da ist sie! Los schnappt sie euch, bevor der Direktor Wind von der Sache bekommt.“ Hinter Akisa hatten sich einige Soldaten versammelt. „Oje, jetzt habt ihr mich wohl.“ Sie zuckte die Schultern und lächelte süß. „Ja, stimmt.“ Während die Soldaten nur peinlich berührt lachten, rannte Akisa wieder los. Spandam hätte ihr eben nicht erzählen dürfen, welche Gabe sie besaß. Sie rannte durch die Gänge bis zu einer Treppe. Es rumste fürchterlich. Irgendetwas musste gegen die Mauern gekracht sein. Von unten stieg Rauch empor und laute Stimmen drangen durch. Widerwillig entschied sich Akisa also nach oben zu laufen. Der Gang, in dem sie nun gelandet war, hatte unendlich viele Türen. Alles um sie herum war ruhig. Wo war sie denn nur gelandet? Ihr Gang verlangsamte sich und schließlich blieb sie stehen, als sie eine Person vor sich erkannte. „Ecki?“ Als sie seinen Namen aussprach, löste er seine starre Haltung und sah sie mit einem verschmitzten Lächeln an. „Du konntest also flüchten? Bei den Triefnasen nicht verwunderlich, findest du nicht?“ Sie sagte nichts. Was sollte sie auch sagen? Sie wusste, dass die Mitglieder der CP 9 sowieso nicht auf ihre Tricks reinfallen würden und sich mit einen von denen anlegen, wollte sie nun wirklich nicht. „Komm mit“, befahl er. Akisa atmete schwer aus. Im Flüchten war sie echt eine null. Er war bereits losgegangen also musste sie sich sputen. Sie wollte gar nicht wissen, was in den Köpfen von diesen Massenmördern vorging. „Wohin gehen wir?“, fragte sie beiläufig als sie ihn erreicht hatte. „In mein Zimmer.“ Abrupt blieb sie stehen. „Keine Angst. Ich hab nichts Unanständiges mit dir vor“, meinte er nur belustigt als er ihr geschocktes Gesicht sah. Nur ein paar Schritte weiter hatte sie ihr Ziel bereits erreicht. „Setz dich dorthin.“ Ecki zeigte auf eines der Sofas. Während Akisa Platz nahm, sah sie sich um. Schlecht hatten es diese Agenten wirklich nicht. Das Zimmer war riesig und top eingerichtet. Ecki ließ sich auf dem Sessel gegenüber von ihr nieder und legte einen Schlüssel auf den Tisch. Dann lehnte er sich zurück und stützte die Ellenbogen auf die Seitenstützen. Die Finger überkreuzte er vor seinem Oberkörper und starrte die junge Frau unentwegt an. „Und jetzt?“, fragte sie zögerlich. „Warten wir. Bis einer deiner Freunde auftaucht und den Schlüssel einfordert.“ Langsam nickte Akisa. Sie sprachen die ersten Minuten kein Wort. Akisa wusste nicht ganz inwieweit sie diesem Mann trauen konnte. Jeder andere der CP 9 hätte sie längst zurück zu Spandam gebracht. Aber er? Sie dachte nach, und ihr viel etwas ein, was sie fragen konnte. „Woher wusstet ihr eigentlich wer ich bin?“ Ecki kniff die Augen zusammen. Akisa räusperte sich leicht, denn ihre Stimme schien zuvor sehr dünn. „Ich meine, du hast mich ja scheinbar gleich erkannt, oder?“ Ecki verschränkte nun die Arme. „Der Direktor hatte uns mitgeteilt, dass du neben Nico Robin wahrscheinlich auch mit der Strohhutbande auf Water Seven ankommen wirst. Er hat es von einem Piraten, der derzeit in Impel Down seine Strafe absitzt. Mit dieser Information hatte er seinen Hintern nochmal retten können.“ Akisas Stirn bildete Falten. Von wem sprach er da? „Kennst du den Pirat Buggy?“ „Buggy?“ Angestrengt dachte Akisa nach. Dieser Name kam ihr bekannt vor. Im Schnellverlauf ging sie die Orte durch, wo sie schon einmal waren und blieb bei Loguetown hängen. Buggy, so hieß doch der Pirat, der Ruffy damals dort hinrichten wollte. „Also war er es? Aber woher wusste er das.“ Grübelnd ließ sich Akisa an die Rückenlehne fallen. „Genaueres hat er wohl nicht angegeben. Zumindest hat man uns nicht mehr gesagt.“ Kurz schwiegen Beide wieder. Dann ergriff Ecki erneut das Wort. „Ein Mädchen wie du gehört nicht zu einer Piratenbande. Erst recht nicht zu einer, die sich unsinniger Weise solchen Gefahren aussetzt.“ „Das ist nicht unsinnig! Robin ist unsere Freundin und es ist völlig natürlich, dass wir ihr helfen wollen. Wenn ich, na ja...“ „Dich nicht von ihnen getrennt hättest? Mir ist egal, was zwischen euch vorgefallen ist, dass du und der andere auf einmal bei diesem Franky gelandet seid. Es war lediglich ein Vorteil für uns, weil wir dich dadurch nicht suchen mussten.“ Traurig sah Akisa nach unten. „Trotzdem.“ Ecki machte ein fragendes Gesicht. „Egal ob wir uns streiten, das ändert nichts daran wer wir sind und was wir fühlen. Selbst eine Weltregierung kann das nicht ändern. Egal mit welcher Kraft ihr es versucht, ihr könnt meine Freunde nicht aufhalten.“ Verschmitzt grinste Ecki. „Soll mir recht sein. An sich interessiert mich das alles nicht. Wir Agenten von der CP 9 sind einzig und allein ausgebildet worden, um Befehle auszuführen und naja, jeden aus dem Weg zu schaffen. Morden ist unser tägliches Geschäft. Deswegen waren die letzten fünf Jahren nicht gerade ein Traum für uns.“ „O-kay.“ Mit reichlich Entsetzen im Blick versuchte Akisa das eben gesagte zu verdauen. So böse sah er eigentlich gar nicht aus. „Das ist auch der Grund, warum du hier bei mir bist.“ Akisa verstand nicht worauf Ecki da anspielen wollte. „Na ja, die anderen aus der CP 9 hätten kein Problem damit dich sofort zu erledigen. Du gehörst zu den Piraten und bist damit eine Feindin der Weltregierung. Ich dagegen sehe in dir keine Gefahr. Ich kämpfe nur gegen wirkliche Gegner, die mir auch etwas entgegensetzen können.“ Mit großen Augen betrachtete Akisa den Sprechenden als sich plötzlich die Tür öffnete. Zorro betrat den Raum. Das Schwert schon in der Hand betrachtete er die beiden. „Zorro!“, rief Akisa glücklich darüber ihn zu sehen. „Akisa, was machst du denn hier? Überrascht sah er sie an. Unbeholfen zuckte Akisa nur mit den Schultern. Als sie aufstehen wollte, mischte sich Ecki ein. „Bleib sitzen“, meinte er bestimmend. Im nächsten Moment wandte er sich auch schon dem Schwertkämpfer zu. „Du hast dein Schwert bereits gezogen?“ Fies begann Zorro an zu grinsen. „Es ächzt...nach dem Geschmack von Blut. Ich weiß, dass du den Schlüssel zu Robins Handschellen hast. Gibst du ihn mir, bevor ich dich töte?“ „Blöde Frage. Ich war echt enttäuscht als ich dich beim Kampf beobachtet habe, Zorro. Und ehrlich gesagt, hätte ich nie gedacht, dass ihr Piraten es bis hierher schaffen würdet.“ Immer noch saß Ecki auf seinem Sessel. Akisa sah gespannt von einem zum anderen. „Ich bin heute viel stärker als damals. Nimm dich in Acht.“ „Glaub ich sofort“, sagte Ecki mit freudigem Grinsen auf den Lippen. „Du wirkst auf mich wie ein wildes Tier. Aber heute hast du es mit dem besten Schwertkämpfer der CP 9 zu tun. Mit mir.“ Ecki war nun aufgestanden, den Schlüssel in seiner Jackentasche verstaut, hielt er seine Schwerter, die noch in den Scheiden verborgen waren, vor sich. „Mmmh, Zweischwerterstil. Akisa. Geh in Deckung. Das könnte...ungemütlich werden.“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, griff Ecki auch schon an. Jedoch nicht mit den Schwertern in seinen Händen sondern mit seinen Beinen, mit denen er die Luft wie Klingen auf Zorro zu schleuderte. Gekonnt werte er die Attacke ab. „Nicht schlecht“, bemerkte Ecki, während hinter Zorro alles auseinander brach, da die Attacke nun die Wand getroffen hatte. Akisa war indes aufgesprungen und hinter das Sofa gelaufen um sich dort zu verstecken. Das laute Geräusch des berstenden Holzes, das lediglich zersprang, weil Luft darauf traf, hatte ziemlich Eindruck gemacht. Sie musste auf alles gefasst sein. „Äh, sorry. Vierschwerterstil“ meinte Ecki verschmitzt grinsend. „Kein Problem“, erwiderte Zorro nur mit einem begeisterten Gesicht. Seine drei Schwerter in die Ausgangsposition geschafft, begann auch sogleich der Kampf. Die Beiden schenkten sich nichts und Akisa war froh, dass sie bisher noch recht gesittet kämpften. Jedoch veränderte sich die Situation als Ecki seine Attacke „Krieg“ einsetzte und damit das gesamte Zimmer in Schutt und Asche legte. „Alles in Ordnung?“, fragte Zorro in Akisas Richtung, die ausgiebig hustete. „Ja“, antwortete sie nur kurz. Sie hatte sich an die Seitenwand gerettet, um nicht von den herumfliegenden Möbelteilen begraben zu werden. „Du spielst nur mit mir, oder?“, wandte sich der Schwertkämpfer nun an seinen Gegner. „Nur leider habe ich keine Zeit für Spielchen.“ Ecki lachte. „Nein, ich bin wirklich beeindruckt von dir. Aber wenn du es wirklich so eilig hast, dann zeig ich dir gern meine neuste Technik.“ Er ließ seine Schwerter fallen und im nächsten Moment begann sich sein Körper auch schon zu verändern. Zorro und Akisa wollten ihren Augen kaum glauben. Der Kerl hatte also auch eine Teufelsfrucht gegessen und stand nun als Giraffe vor ihnen. Nur leider schien der demolierte Raum sein Gewicht nicht auszuhalten und die beiden Kämpfer krachten durch den Boden in die nächste Etage. „Nein! Ich wollte zu einem Tiermenschen werden und bin zu einer Giraffe geworden!“, jammerte Ecki. „Eine Giraffe die spricht und von der Decke fällt!“, hörte man Sogeking geschockt schreien. Jabura, der die Hund-Hund-Frucht, Typ Wolf, gegessen hatte und sich daher in einen Wolfsmenschen verwandeln konnte, lachte ausgiebig. „Ein Wolf? Wo sind wir hier eigentlich? Im Zoo?“, meckerte Zorro. Es rumste und die Beiden waren bei Jabura im Zimmer gelandet. Während Jabura genüsslich vor sich hin lachte, weil er die Tatsache, dass sich sein Kollege in eine Giraffe verwandelt hatte einfach zu lustig fand, meckerte Ecki fröhlich vor sich hin. Zorro sah sich um. „Akisa?“, rief er. „Hier oben!“ Hörte er über sich. Als er nach oben sah, entdeckte er Akisa, die an der Seite auf dem schmalen noch vorhandenen Stück Boden der Etage über ihnen stand und sich gegen die Wand drückte. „Keine Sorge. Es geht mir gut“, meinte sie zitternd während sie den beiden Tieren entsetzt beim Streiten zusah. „Akisa!!! Ein Glück! Es geht dir gut!“ Sogeking winkte ausgelassen und unter seiner Maske konnte man Tränenstränge laufen sehen. „Ja, irgendwie“, zuckte Akisa mit den Schultern. Zorro sah seinen Freund überrascht an. „Wo kommst du denn her?“ Akisa war wie gelähmt. Einerseits weil sie immer noch erschrocken über die Verwandlung von Ecki war, andererseits weil sie solches Glück hatte und nicht mit ihnen nach unten gestürzt war. „Hör mir zu! Du musst da schnellstens abhauen! Hast du gehört!“, wandte sich Zorro nun wieder an sie. „Schaffst du es bis zu Tür?“, wollte er dann wissen. Akisa sah sich um. Der Boden war am Rand überall noch vorhanden und es war auch nicht weit bis zur Tür. Das musste sie einfach schaffen. „Ja, kein Problem!“, versicherte sie ihrem Freund. „Gut, dann sieh zu, dass du weg kommst. Und nun zu euch. Hey, Giraffe! Ihr seid ja sehr amüsant aber ich hab euch doch gesagt, dass ich keine Zeit hab.“ Kurz bewegte er sein Schwert. „Ja, bleib genauso stehen. So gibst du ein perfektes Ziel für mein Schwert her“, lachte Zorro, „Du solltest eine Giraffe nicht unterschätzen!“ Zornig blickte Ecki ihn an und verwandelte sich auch schon in einen Giraffenmenschen. Akisa begann zu schmunzeln. Die große Nase und die riesigen abstehenden Ohren sahen einfach zu komisch aus. „Du siehst lächerlich aus“, bemerkte Zorro. Auch Jabura begann wieder ausgelassen zu lachen. Voller Wut auf die lachende Meute um ihn setzte Ecki seinen Orkankick ein und teilte damit das Gebäude, das sich kurz danach leicht auseinander schob. Akisa war schon fast bei der Tür angekommen, hatte sich aber glücklicherweise zu Boden fallen lassen. Sonst hätte die Attacke sie wohl voll erwischt. Sie sah wie sich die Etagen über ihr verschoben und schrie kurz auf. „Akisa! Alles klar?“ Geschockt stand Sogeking da und auch Zorro blickte entsetzt nach oben. „Keine Sorge. Ich hab mich nur erschrocken. Ich bin jetzt an der Tür.“ „Gut! Dann hau endlich ab!“, schrie Zorro. Eifrig nickte Akisa und sprang förmlich aus dem Zimmer und fiel gegen die nächste Wand. „Oh Mann. Wo jetzt hin? Am besten....“ Sie sah erst nach rechts und dann nach links. „Da lang!“ Sie rannte nach links. Von rechts war sie mit Ecki gekommen. Vielleicht hatte sie mit der Richtung mehr Glück. Ohne wirkliches Ziel rannte sie durch die Gänge. Einfach nach unten. Das war die beste Lösung. Akisa hoffte inständig, dass sie nicht noch einem der CP 9 begegnete. Während sie wieder planlos durch die Gegend geirrt war, fand sie eine große Tür hinter der sich eine weitere Treppe erstreckte. „Immer runter, he?“ Wenig begeistert stand sie in der offenen Tür und sah in den Gang. Dieser war komplett dunkel und führte scheinbar unendlich ins Tiefe. „Ach, was soll's.“ Schon völlig außer Atem rannte sie zwar erst, ging aber dann doch den Rest langsamer herunter. Es schien eh niemand dort zu sein, also brauchte sie auch nicht rennen. Unten angekommen entdeckte sie zwei kleine Personen. „Hallo! Euch kenn ich doch“, meinte Akisa. Die Beiden drehten sich zu ihr und begannen zu lachen. „Guck mal! Das ist doch die rothaarige Freundin vom Strohhut!“, lachte das Mädchen während das Tier neben fröhlich auf und ab sprang. „Chimney. Gonbe. Was macht ihr denn hier?“ Sie beugte sich zu den Beiden hinunter und sah sie fragend an. „Wir sind mit Oma Cocolo hierhergekommen. Wir haben deinen Freunden geholfen.“ Akisa nickte. „Und wie seid ihr hier runter gekommen?“, wollte sie dann wissen. „Oh, durch einen Geheimgang und dann sind wir diesem komischen Typen und dem mit der Taube gefolgt. Die haben eure Freundin da lang geschafft“, erklärte Chimney immer noch mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Sie zeigte auf das zerschmetterte Tor. Akisa richtete sich auf. „Was ist hier denn passiert?“, fragte sie irritiert. „Das war der Strohhut. Er hat das Tor einfach kaputt gehauen und ist dann ganz klein geschrumpft“, meinte das Chimney entsetzt. „Ruffy ist ihnen also auf den Fersen? Warte. Er ist geschrumpft?“ Fragend sah Akisa ihre kleinen Freunde an. „Ja! Kleiner als wir!“, lachte Chimney. Aufgeregt nickte Gonbe und unterstützte damit die Aussage seiner Freundin. „Wow.“ Akisa hatte lange zugesehen, wie Ruffy seine neuen Techniken trainiert hatte aber sie dachte nicht, dass er sie wirklich schon einsetzen konnte. Kurz stand Akisa nachdenklich da. Chimney und Gonbe beobachteten sie genauestens. „Danke“, lächelte Akisa plötzlich. „Ihr solltet jetzt schnell wieder zurück zu deiner Oma gehen.“ „Und du?“ Akisa lächelte sie an. Dann machte sie eine kurze Geste mit der Hand um sich zu verabschieden und rannte auch schon los. „Sie geht hinterher, Gonbe“, staunte Chimney. Akisa rannte und rannte. Der Gang schien wirklich kein Ende zu finden. Es war frustrierend und langsam spürte sie auch die Verletzung, die sie sich zugezogen hatte, als Ecki sein Zimmer schrottete. Erschöpft blieb sie stehen und fiel auf die Knie. Schwer atmete sie ein und aus, während sie sich die immer noch schmerzenden Handgelenke rieb, als plötzlich eine Stimme durch den Gang schallte. „Robin!!!“ „Das war Ruffy!“ Freudig sprang sie auf. Ihre Kräfte waren so schnell zurück, wie sie vorher verschwunden waren. Nur wenige Tage hatte sie ihren Freund nicht gesehen, aber das reichte schon aus damit sie ihn unendlich vermisste und einfach nur wieder bei ihm sein wollte. Egal was vorher war. Sie wollte jetzt einfach nur noch zu ihm. Langsam erkannte sie ein Licht am Ende des Tunnels und bereits drangen Kampfgeräusche zu ihr durch. „Geh mir aus dem Weg. Auf der anderen Seite dieser Tür ist Robin. Hab ich nicht Recht?“, forderte Ruffy Lucci auf. Nachdem Ruffy das Ende des Ganges erreicht und die Tür zum nächsten Raum aufgeschlagen hatte, traf er auf Lucci, der bereits sehnsüchtig auf ihn wartete. Nach einer kurzen ersten Kampfphase, hatten die beiden bereits den halben Raum in seine Einzelteile zerlegt und standen sich nun, Angesicht zu Angesicht, gegenüber. „Ja, das ist richtig“, erwiderte Lucci ihm lächelnd. Im nächsten Moment vernahm er ein Geräusch, dass er durch die Kraft seiner Teufelsfrucht, die sein Gehör um einiges verstärkt hatte, wahrnehmen konnte. „Aber du solltest lieber noch einmal nachdenken, ob dir diese Frau wirklich so wichtig ist.“ „Was quatscht du da!“ Ruffy rannte auf ihn zu um ihn auch gleich zu attackieren. Lucci hatte jedoch eine verdammt gute Abwehr, sodass jeder Angriff immer mit einem Knall endete, den Ruffy verursachte als er durch eine Kiste oder gegen eine Wand flog. Ruffy sprang aus den Trümmern, unter denen er gerade noch begraben war und schlug frontal auf Lucci ein. Dieser schleuderte ihn in Richtung der geschlossenen Tür, die Ruffy schon die ganze Zeit erreichen wollte. „Ja genau!“ Dem Ziel so nah, stoppte Ruffy abrupt als er einen Schrei hinter sich hörte. „Überleg dir das nochmal, Strohhut.“ Ruckartig drehte sich Ruffy und erkannte Lucci, der Akisa im leichten Würgegriff hatte. „Akisa! Lass sie sofort los, du Mistkerl!“, schrie Ruffy seinem Feind zornig entgegen. „Bist du sicher? Ich dachte du wolltest Nico Robin retten. Nun hast du die Chance zu gehen. Deine kleine Freundin und ich werden schon unseren Spaß haben.“ Ruffy ballte die Fäuste. Im nächsten Moment rannte er auch schon auf ihn zu. Doch Lucci war schnell. Bevor Ruffy auch nur den Hauch einer Chance hatte sie zu erreichen, schubste Lucci Akisa ein Stück von sich und verpasste ihr einen derben Schlag, der sie durch die nahestehenden Holzkisten beförderte. Ruffy war entsetzt, so entsetzt, dass er nicht ausweichen konnte als Lucci ihm einen harten Tritt verpasste und er kraftvoll auf die Wand traf. Leicht schmeckte er Blut. Der Schlag war eindeutig härter gewesen, als die vorher. Als er seine Augen öffnete, erkannte er wir Lucci langsam auf Akisa zuging, die sich gerade versuchte aufzurappeln. Ruffy erkannte die Todesangst in ihren Augen, als sie bemerkte dass sich der Agent langsam näherte. Sie konnte nicht aufstehen, zu sehr schmerzte alles. „Ich hatte lange nicht mehr so einen Spaß. Genauer gesagt ganze fünf Jahre. Es wird Zeit endlich mal wieder jemanden aufzuschlitzen und das warme Blut auf meiner Hand zu spüren.“ „Das kannst du vergessen!“, hörte man Ruffy schreien und schwungvoll versetzte er Lucci einen Schlag. Viel konnte er damit leider nicht ausrichten, aber zumindest hatte er ihn für's erste von Akisa ferngehalten. Während Lucci belustigt grinste und sich das Blut vom Gesicht wischte, das aus der Wunde floss, die Ruffy ihm gerade zugefügt hatte, war dieser zu seiner Freundin gerannt und hockte sich neben sie. Behutsam legte er ihr eine Hand auf die Wange und die andere auf ihre Schulter. „Akisa.“ Total verängstigt sah sie ihn schwer atmend an. Er konnte nichts anderes tun als sie an sich drücken. „Keine Angst. Ich bin ja da“, flüsterte er. Schwer schluchzend lag sie an seiner Brust. Ruffy war erleichtert. Endlich hatte er sie wieder nur leider war es wohl der unpassendste Augenblick. „Oh, wie rührend. Hat mal jemand ein Taschentuch?“, Lucci machte keinen Hehl darum wie amüsant er die ganze Situation fand. Wütend wandte sich Ruffy an ihn. „Dir wird das Lachen schon noch vergehen.“ Vorsichtig strich er Akisa über das Haar, dann stand er auf und stellte sich schützend vor sie. „Wenn du an sie ran willst, musst du erst mich umbringen.“ Mit starrem Blick fixierte der Käpt'n den Agenten. „Na mal sehen“, lachte Lucci und griff an. Während die Beiden nun kämpften, fing sich Akisa langsam wieder. Die Schmerzen ließen zwar nur etwas nach trotzdem schaffte sie es sich wieder aufzurichten. Kurz stolperte sie rückwärts und fiel mit dem Rücken an die Wand. Sie lehnte sich etwas mehr dagegen, um ihren Körper zu entlasten. Immer noch fiel es ihr schwer zu atmen und nur phasenweise konnte sie dem Geschehen folgen. Plötzlich rannte Franky in den Raum und sah sich suchend um. Ruffy wurde indes gegen die Wand neben ihm geschleudert. „Warst du das Strohhut, hä?“, meckerte Franky sofort. „Ich glaub ich spinne. Franky, was zur Hölle machst du denn hier?“, schrie Ruffy verwundert. „Kannst du mir mal sagen, was du gegen mich hast? Wir sind auf derselben Seite!“ Munter meckerte Franky weiter, bemerkte dann jedoch Lucci, der cool auf der anderen Seite des Raumes stand. „Lucci? Macht der Typ dir Ärger? Wo ist Nico Robin? Ich habe zwei Schlüssel bei mir. Soll ich dir helfen?“ Bereit zum Gefecht stand Franky neben Ruffy, der durch den Kampf noch immer leicht außer Atem war. „Nein, ich komm schon zurecht. Kümmere du dich bitte um Akisa und rette Nico Robin.“ „Was Akisa?“ Leicht verwirrt sah Franky Ruffy an, bemerkte dann das Mädchen hinter sich. Immer noch lehnte sie sichtlich geschafft an der Wand. „Oh Mann, was denn mit dir passiert?!“ Schnell reichte er ihr stützend die Hand. „Der Kerl hat's auf uns abgesehen, aber so leicht mach ich ihm das nicht. Pass du bitte auf sie auf.“ „Geht klar.“ „Okay, du musst durch die Tür da hinter dem Taubenheini. Da geht’s zum Tor der Gerechtigkeit. Robin ist schon drüben. Um den Typ kümmere ich mich“, erklärte Ruffy mit ernster Stimme und klarem Blick auf sein Ziel. „Auf mich kannst du dich verlassen.“ Ein erhabenes Grinsen lag auf Frankies Gesicht. Kurz fiel Ruffys Blick auf Akisa, die ihn schon die ganze Zeit angesehen hatte. Er schenkte ihr noch ein kurzes Lächeln, bevor er sich wieder Lucci zuwandte. Während er ihn weiter bekämpfte machte sich Franky mit Akisa im Schlepptau auf den Weg zur Tür. Leichter gesagt als getan, da die Attacken der beiden Kämpfenden immer wieder um sich streuten. Als die Beiden der Tür schon sehr nah waren, stieß Lucci Ruffy geradewegs in die Wand und griff die Flüchtenden an. Franky stellte sich schützend vor das Mädchen und wollte Lucci gerade angreifen als Ruffy angeschossen kam. Lucci und Ruffy hielten sich nun gegenseitig mit den Händen im Kraftgriff. „Gut so Ruffy! Halt den Mistkerl genauso fest!“, erklärte Franky und öffnete seinen linken Arm zur Waffe um den Agenten damit zu attackieren. „Warte!“, hielt ihn Ruffy sofort zurück. „Ich hab dir doch gesagt, das ist meine Sache. Ich werde mit ihm schon fertig. Geh einfach und lass mich mit ihm allein.“ „Na na, nicht so schnell. Ich bin doch mit deiner kleinen Freundin noch gar nicht fertig“, mischte sich Lucci nun ein. „Das kannst du vergessen! Los! Verschwindet endlich!“, befahl Ruffy. Franky brachte nur ein erstauntes „Aber...“ hervor. „Kein aber. Ich sagte doch, dass ich klar komme. Geht endlich und befreit Robin. Wenn ihr sie nicht rechtzeitig findet, nehmen die sie mit!“ „Er hat Recht.“ Sehr dünn und kratzig erklang Akisas Stimme. Sie fasste Frankies Arm. „Lass uns gehen. Ruffy schafft das schon.“ Im Augenwinkel betrachtete Ruffy seine Freundin und nickte ihr zustimmend zu. „Das ist doch alles Quatsch.“ Lucci hatte genug von dem Unsinn. Mit einem Tritt befreite er sich aus dem andauernden Griff und ging auf die beiden Freunde zu. „Ihr bleibt hier“, fügte er noch hinzu. Doch Ruffy umschlang ihn mit seinen Armen und Beinen und verhinderte so sein weitergehen. Franky nickte nun auch und zog Akisa in Richtung Tür. Doch Lucci konnte sich befreien und erschien auch sogleich vor ihnen. Als er Franky mit seinem gefährlichen Fingerzeig die Kerzen auspusten wollte, hielt Ruffy ihn wiederum fest. „Wie oft soll ich es noch sagen. Du kämpfst hier gegen mich!“ Wütend blickte der Käpt'n den Agenten an. Dieser hielt jedoch nicht viel von seiner Aussage und beförderte Ruffy zum anderen Ende des Raumes. Wieder blockierte er den Weg. „Na warte!“ Während er Akisa zurückließ, griff der Cyborg den Agenten an. Durch Luccis Eisenpanzertechnik schaffte es Franky jedoch nicht ihm auch nur einen Kratzer zuzufügen. Lucci beförderte Franky durch einige Schläge auf die Knie und wollte ihm gerade den Gnadenstoß verpassen als Ruffy ihn mit einem Schlag gegen die nächste Wand verfrachtete. Völlig entgeistert sah Franky erst Lucci nach, und dann zu Ruffy. „He? Wie bist du denn drauf?“, fragte er völlig entsetzt als er Ruffy betrachtete, der durch das Einsetzen von Gear 2 nur so qualmte. Durch die neugewonnene Kraft schaffte er es problemlos Luccis Eisenpanzer zu durchbrechen. „Er kann das nicht lange aufrechterhalten.“ Akisa stand nun wieder direkt neben Franky. Vom Training wusste sie, dass Ruffy viel Energie verbrauchte, wenn er diese Technik einsetzte. „Lass uns gehen. Wir müssen zu Robin.“ Flehend sah sie den Älteren an. Franky nickte ihr zu, doch bevor sie auch nur einen Schritt machen konnten, stellte sich ihnen eine neue Gestalt in den Weg. Aus dem Qualm, den der Schutt aufgewühlt hatte, kam ihnen eine große Person entgegen. Die roten Augen leuchteten bedrohlich. Als sich der Rauch lichtete, erkannte man, dass es Lucci sein musste, der die Macht seiner Teufelsfrucht aktiviert hatte. Akisa schrie auf und stolperte rückwärts zu Boden. Im Gegensatz zu Ecki und Jabura war dieser Tiermensch einfach nur grausig. Als Leopardenmann war er gleich zehn Mal so bedrohlich. Akisa erinnerte sich unwillkürlich an Eckis Worte. Sie waren Mörder, allesamt. Auftragskiller der Weltregierung, und dieser Lucci schien der schlimmste von allen zu sein. Es durstete ihn richtig danach. Die Schwingungen im Raum waren unaufhaltsam bedrohlich und Akisa wusste, an diesem Kerl würde sie sich nicht vorbei trauen. Da Akisa nun ungeschützt war, ließ es sich Lucci nicht nehmen sie als erstes anzugreifen. Jedoch hatte er die Rechnung ohne Ruffy gemacht, der ihm einen saftigen Tritt verpasste. „Akisa.“ Besorgt sah Ruffy zu seiner Freundin, die zusammengekauert auf dem Boden saß und sich weinend den Kopf hielt. „Hast du schon unser Treffen auf Water Seven vergessen? Du hattest keine Chance.“ Schreiend griff Lucci Ruffy wieder an. Problemlos wich diese aus und verpasste ihm einen erneuten Tritt, dass es nur so schepperte. Franky nutzte die Chance, griff nach Akisa und schleppte sie zur Tür. Endlich waren sie durch, doch Akisas Gemütsstimmung sollte sich nicht so schnell ändern. „Hey Mädchen! Hörst du mich?“ Doch Akisa antwortete Franky nicht. Die Treppe führte unendlich nach oben. Es dauerte einige Minuten bis Franky endlich alle Stufen erklommen hatte und auf der langen Brücke des Zögerns angekommen war. Er setzte Akisa ab, die völlig verstört das große Tor vor sich anstarrte. „Okay, du bleibst hier stehen. Ich kümmere mich um den Verrückten und befreie Nico Robin.“ Nur nebenbei vernahm Akisa seine Worte und schon rannte der Cyborg weiter. Akisa sackte in sich zusammen. Sie schaffte es nicht mit zittern aufzuhören. Dieser Lucci hatte ihr eine Heidenangst gemacht. Hilflos umfasste sie ihren Kettenanhänger. Das Geschenk ihres Kapitäns hatte ihr immer Kraft gegeben. Sie versuchte ihre Atmung wieder zu verlangsamen und konzentrierte sich. Bilder der Vergangenheit gingen ihr durch den Kopf und machten ihr wieder Mut. Sie musste Robin beistehen. Sie musste es einfach tun, aber dafür musste sie jetzt aufstehen. Es blieb ihr keine Wahl oder besser gesagt ließ sie sich selbst keine andere Wahl. Sie richtete sich auf. Immer noch schmerzten ihre Glieder von den Verletzungen und dem vielen Rennen, aber sie gab nicht auf. Akisa ging Schritt für Schritt erst langsam am Rand voran. Ihr Blick viel nach unten in das tosende Meer. Dann hörte sie Schüsse. In der Ferne erkannte sie Robin und Franky. Ohne darüber weiter nachzudenken, rannte sie los. „Robin!“ Endlich hatte sie die Beiden erreicht. Franky hatte den Kugelhagel, den die Marinesoldaten auf Robin losgelassen hatten, abgefangen. Tränen der Freude liefen Robin über das Gesicht. „Akisa, du auch?“ Akisa nickte zuversichtlich. Sie würden sie jetzt hier weg schaffen. Komme was wolle. Das alles war nun schon eine Weile her. Natürlich hatten sie es geschafft Robin von dort wegzubringen. Alle hatten zusammengearbeitet, selbst die Flying Lamb, die am Ende die Rettung in letzter Sekunde war. Dies war leider die letzte Fahrt des guten alten Lämmchens. Jetzt hatten sie, dank ihrem neuen Mitglied Franky, Eisberg und Pauly von der Werft aus Water Seven, die Thousand Sunny die sie nicht weniger liebten. Eins jedoch hatte sich nicht geändert. Das komische Gefühl in Akisas Magengegend. Lysop und Ruffy hatten sich am Ende wieder vertragen und alles schien so wie immer. Trotzdem fühlte es sich nicht so an. Sie zog die Arme nah an ihren Körper und rubbelte leicht mit den Händen über ihre Schultern. Es war wirklich kühl geworden über Nacht. Am Tag war es so herrlich warm gewesen, dass Akisa damit gar nicht gerechnet hatte. Aber im Normalfall wäre es ihr auch egal gewesen. Sie ging zu einer der Treppen zum Oberdeck und setzte sich. Kurz saß sie dort, als sie leise Tippelschritte hörte. „Oh, du warst das. Ich hab Schritte gehört und da wollte ich nachsehen, wer hier so spät nachts herumläuft.“ Chopper blieb vor ihr stehen. „Entschuldige. Ich wollte dich nicht wecken.“ Bedrückt lächelte sie ihn an. „Was ist los, Akisa?“ Chopper stellte sich auf die Stufe, auf der Akisa saß um sie besser sehen zu können. „Ich...ich kann einfach nicht schlafen“, versuchte sie sich raus zu reden. Doch Chopper blieb hartnäckig. „Das ist doch nicht alles, oder? Du siehst schon seit Tagen nicht gut aus. Bedrückt dich irgendwas?“ Kurz hielt Akisa inne, dann griff sie nach dem Rentier und drückte ihn wie ein Kuscheltier an sich. „Ach, Chopper“, schluchzte sie. „Akisa, was ist denn?“, besorgt ließ sich ihr Freund kuscheln. „Ich hab...Alpträume. Jede Nacht und...mir geht’s deswegen einfach nicht gut.“ „Das hättest du doch sagen können.“ Chopper spürte wie Akisa leicht den Kopf schüttelte. „Wieso nicht.“ Akisa lockerte den Griff, sodass Chopper jetzt nur noch auf ihrem Schoß saß und ihren Kopf an seinem spürte. Schlagartig erinnerte er sich an das letzte Mal als sie auf einer Treppe saßen und sich unterhalten haben. „Ist es wegen Ruffy? Ich dachte ihr hättet euch vertragen?“ „Haben wir ja. Na ja, wir haben eben nicht mehr darüber gesprochen.“ Das kleine Rentier spürte wie eine Träne auf seinem Fell landete. „Hey, deswegen brauchst du doch nicht zu weinen. Du solltest einfach nochmal mit ihm sprechen. Du wirst sehen, dann hören die Alpträume auch auf.“ Chopper versuchte so gut es ging seine Freundin zu beruhigen. Kurz sah sie ihn an. Er schenkte ihr ein aufmunterndes Grinsen, welches sofort eine ansteckende Wirkung entfaltete, sodass auch Akisa wieder ein leichtes Lächeln auf den Lippen lag. Wieder drückte sie ihn fest an sich. „Hab vielen Dank, dass du immer für mich da bist, Chopper. Ich hab dich lieb“, meinte Akisa und sofort begann Chopper verlegen zu lachen. „Sag doch nicht so was. Du weiß doch, dass ich keine Komplimente vertrage.“ Er kratzte sich beschämt am Kopf, dann kuschelten sich die Beiden jedoch wieder zusammen. Wahrscheinlich hatte das kleine Rentier recht und es würde ihr helfen endlich mit dem Käpt'n zu sprechen, doch leider schien es nicht das Einzige Problem zu sein. Alaquina, die Stadt in dem Vulkan --------------------------------- Die Jahre waren vergangen und hatten auch bei Ruffys und Akisas Freunden Spuren hinterlassen. Immer noch war Mina vergebens auf der Suche nach Ace. So oft war sie ihm schon dicht auf den Fersen gewesen, doch immer wieder zu langsam. Sie hatte sich ziemlich verändernd. Na ja, zumindest was das Äußerliche und ihre Einstellung betraf. Den starken aufbrausenden Charakter dagegen hatte sie immer noch und genau das half ihr auch immer wieder aus der Patsche. Immer noch war sie allein unterwegs, auch wenn sie sich zwischendurch hin und wieder mit einigen Leuten zusammentat, endete es doch immer wieder gleich. Mit einer Spur zu Ace. Schon war sie wieder weg und auf sich allein gestellt. Es störte sie nicht. Sie kam immer gut mit neuen Leuten aus und durch ihre spitzbübische Art und flinken Fertigkeiten hatte sie nun schon so einige Großmäuler in die Schranken gewiesen. Ausgiebig gähnte die junge Frau als sie endlich aus ihrem Schönheitsschlaf erwachte. Einen Tag zuvor war sie auf Galuera angekommen und hatte sich nach Informationen umgehört. Viel konnte sie leider nicht in Erfahrung bringen, aber das störte sie nicht weiter. Natürlich wollte sie Ace unbedingt wiedersehen. Schließlich hatte er noch eine Tracht Prügel frei bei ihr, doch auch sie war erwachsen geworden und wusste, dass es nichts half immer mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Nachdem sie also ziellos durch die Stadt gegangen war, fand sie sich am Abend in der nächsten Bar wieder und plauderte lauthals mit einigen komischen Gesellen. „Das müsst ihr euch mal klar machen. Ich geh da einfach rein, pack mir den Giftzwerg und schmeiß ihn durchs nächste Fenster. Fand seine Mutter nicht lustig. Aber hey, mit 28 sollte man langsam von Mamis Rockzipfel Abstand nehmen.“ Belustigt quasselte Mina mit drei Männern. Alle drei mit Narben und Kampfspuren en masse. „Du bist ganz schön aufmüpfig, he?“, lachte einer und schlug ihr gegen die Schulter. Mina grinste frech. „Hey, im Leben muss man sich durchboxen.“ „Und was ist mit diesem Ace? Er gehört zu Whitebeard soviel ich weiß“, erklärte der Älteste der drei. „Oja. Nur leider ist er ein Eigenbrötler. Sonst hätt ich ihn schon längst erwischt. Aber das wird noch.“ Genüsslich trank sie ihr Glas Sake aus. Und aus einem wurden zwei, und dann noch ein bisschen Rum und schon begann das Wetttrinken. Stöhnend hielt sich Mina den Kopf. Genau. Wettrinken. „Ich wusste doch da war was“, jammerte sie während sie die dröhnenden Kopfschmerzen versuchte zu ignorieren. Sie hatte am Strand geschlafen. Wieso auch nicht. Das Wetter war herrlich und sie hatte es schon immer gemocht unter dem freien Himmel zu schlafen, auch wenn sie diesmal nicht viel davon mitbekommen hatte. Langsam stand sie auf und blieb starr stehen. „Wow. Es dreht sich nicht mehr. Seeeeeeehr gut“, lachte sie und stemmte die Hände an die Hüfte. Die Sonne strahlte direkt von oben auf sie herunter. Es musste also Mittag sein. Sie hatte echt lange geschlafen. Ausgiebig streckte sie sich und suchte dann in einer ihrer Taschen nach Proviant. „Immer vergesse ich, welche das ist. Am besten ich Reise nur noch mit einer Tasche.“ Während sie munter vor sich hin meckerte, fand sie endlich ihr heißgeliebtes Pizzabrot. Immer wieder ein Genuss. Nach der Stärkung ging sie den Strand entlang und vertiefte sich währenddessen in ihre Seekarte. „Die nächste Insel, die nächste Insel. Na, wo ist sie denn? Sag mir jetzt nicht in dem Haufen Qualm hier auf dir.“ Als ob die Karte antworten könnte, quatschte sie diese voll. Es hinterließ eben doch Spuren, wenn man zu lange allein war. „Na egal. Was hab ich schon zu verlieren.“ Mina faltete die Karte zusammen und steckte sie zurück in ihren Rucksack. Laut pfiff sie in Richtung Meer und hielt sogleich Ausschau. Nach wenigen Minuten entdeckte sie in der Ferne eine große Welle. „Na endlich.“ Sie klatschte einmal in die Hände und stemmte sie dann wieder an die Hüfte. Die Welle kam mit bedrohlicher Schnelligkeit auf sie zu. Ungefähr einhundert Meter vor dem Ufer sprang eine extrem große Seerobbe aus dem Wasser. Sie war schneeweiß mit einem schwarzem Fleck um das linke Auge und einem Sattel auf dem Rücken. Mina ging zu ihr und knuddelte den großen Kopf des Tiers. Auch die Robbe sah glücklich aus und schmuste sich an sie. „Ach Tilli. Ich liebe dich sooooooooooo sehr!“ Während sie diese Worte aussprach rubbelte Mina ihre Stirn gegen die ihres Tierfreundes. Tilli machte eins ihrer typischen Seehundgeräusche. Wahrscheinlich wollte sie sich bedanken und das gleiche zurück ausdrücken. Nachdem Mina ihr Gepäck in den Wasserdichten Satteltaschen verstaut hatte, stieg sie auf. „So, los geht’s! Auf nach…äh…Norden!“ Fröhlich sprang Tilli ins Wasser sodass Mina eine volle Dusche abbekam. „Hey! Wie oft noch! Nicht springen“, meckerte sie und gab Tilli eine saftige Kopfnuss. Kurz kratzte sich das Tier den Kopf und machte nochmal einen Laut. Dann schwamm es seelenruhig in die genannte Richtung. Mina machte es sich gemütlich. Sie holte den kleinen Sonnenschirm raus, den sie am Sattel befestigen konnte und lehnte sich zurück. So gefiel ihr das Leben. Ohne Tilli wäre es für sie nicht so einfach von Insel zu Insel zu kommen. Tilli fand immer ein Fleckchen Land. Gerade weil Mina ihren Logport verloren hatte, war es ziemlich hilfreich. Sie hatte den Seehund in Alaquina kennen gelernt. Eine Insel die zur Hälfte über dem Wasser existiert und zur anderen Hälfte unter Wasser. Nie hätte sie damals gedacht auf so einer Insel zu landen. Das Meer war ruhig. Unglaublich ruhig. Die Sonne brannte nur so in das kleine Bötchen und ließ die Insassin förmlich schmoren. „Es ist so warm. Wieso ist es nur so warm?“, jammerte Mina. Sie hatte das Segel abgebaut und über sich gelegt um nicht noch mehr Sonne abzubekommen. Ihr Körper bestand schon förmlich aus Sonnenbrand. Und da nicht mal ein laues Lüftchen wehte, hatte das dumme Ding wenigstens einen nützlichen Zweck. Schon einige Stunden trieb sie so vor sich hin. „Wenn ich nicht bald was zu futtern und vor allem zu trinken bekomme, dann kratz ich hier ab.“ Sie hatte den Satz gerade beendet, da stieß das Boot auf einen Wiederstand. Mina stöhnte. „Was denn nu?“ Schlagartig saß sie. Das Segel lag nun nur noch auf ihren Beinen. Abschätzend sah sie sich um. War da nicht eben was? Hinter sich hörte sie ein Plätschern. Sie griff das Segel und zählte innerlich bis drei. Dann schmiss sie den Stoff von sich und sprang auf. „AHA!“, meinte sie. Doch nichts war zu sehen. Sie lehnte sich über den Rand des Bootes und sah ins Wasser, da plätscherte es wieder. Diesmal von der anderen Seite. Schnell drehte sie sich, doch wieder war nicht zu sehen. Sie begab sich zum anderen Ende der Nussschale. Mit einer Hand hielt sie sich am Mast fest und spähte wieder ins Wasser. Ein Schatten bewegte sich unter dem Boot. Ziemlich schnell, wie Mina fand. Sie ließ sich auf die Knie fallen und stierte wieder ins Wasser. „Oh bitte, lass es kein Seekönig sein oder irgendein anderes Vieh, dass mich fressen will“, betete sie inständig. Den Blick starr ins Wasser gerichtet, sah sie wie sich von unten ein Schatten näherte. Das Wasser spiegelte sich jedoch zu sehr, sodass Mina schwer erahnen konnte, wie weit unten der Schatten war, oder ob er sogar sehr nah war. Während sie begann aufgeregt zu atmen und die Fingernägel ins Holz drückte, berührte sie auf einmal etwas kaltes Nasses an der Schulter. Schreiend sprang sie auf und erblickte eine große weiße Flosse. „Hä? Was zum…“ Im nächsten Moment spürte sie auch schon eine Präsenz hinter sich. Langsam drehte sie sich um und erblickte direkt vor sich zwei riesige Augen. Mit offenen Mund starrte sie in die schwarzen Opale, in welchen sich bereits ihr dämlicher Gesichtsausdruck spiegelte, da sich das Tier bis auf wenige Millimeter genähert hatte. Mit einmal schrie sie los und auch das Tier schrie und viel rückwärts zurück ins Wasser. Mina traf eine Megawelle und sofort war ihr Schrei verstummt. Bedient spuckte sie das Wasser aus und wischte sich das nasse Haar aus dem Gesicht. Im nächsten Moment tauchte auch schon das Gesicht des Übeltäters vorsichtig aus dem Wasser um die Lage zu checken. „Hallo?“, fragte Mina vorsichtig ins Wasser. Sofort tauchte es wieder ab und schien verschwunden. „Ist der jetzt abgehauen? So ein Weichei“, motzte Mina. Sie wollte doch wissen, was das für ein Ding war. Gerade hatte sie sich wieder hingesetzt und wollte das Segel zurück an den Mast klammern, da ertönte ein komischer Laut und das Boot schoss ruckartig los. „Ach. Du. Meine. Güte! WAS GEHT DENN JETZT AB!“ Schallte es über der Grandline. Ohne Rücksicht auf Verluste schoss das Bötchen über das Wasser. Mina hätte schwören können, dass einige Meeresbewohner das nur geschockt betrachtet hatten. Während sich die junge Frau immer noch krampfhaft festhielt, entdeckte sie vor sich eine große Insel. Dieses Tier zog sie eindeutig in diese Richtung. Man hatte sie ein Schwein. Lange hielt die Freude jedoch nicht, denn die Tatsache, dass das Boot nicht langsamer wurde obwohl das Land schon ziemlich nah war, ließ Mina doch an den guten Absichten dieses Geschöpfes zweifeln. „Ähm, Entschuldigung, was auch immer du bist. Aber könntest du vielleicht ein bisschen langsamer werden?“ Entsetzt starrte Mina auf das immer näherkommende Felsengebiet. Während Mina schon ihr letztes Gebet gesprochen hatte und bereit war ins Himmelreich zu fahren, wurde das Boot schlagartig nur wenige Meter vom Festland entfernt, unter Wasser gezogen. Zum Glück hatte sich Mina so derbe am Holz festgekrallt, dass ihr selbst das nichts ausmachte und sie weiterhin fest im Boot saß. Lange konnte sie die Luft jedoch nicht mehr anhalten. Zu überraschend kam die Unterwasserfahrt. Sie sah schon die Lämpchen ausgehen, da wurde sie samt Boot aus dem Wasser geschleudert und landete unsanft auf einem weißen Boden. „Oh Mann.“ Ihre Augen drehten sich noch von der Achterbahn eben und sie blieb stöhnend liegen. Nach kurzer Zeit hatte sie sich wieder gefangen und schob sich auf die Knie. Zweifelnd was sie jetzt davon halten sollte, sah sie sich um. Ihr Boot stand senkrecht an der Wand. Das Seil, mit dem das Tier sie scheinbar gezogen hatte, hing tropfend daran hinunter. Es hatte die Höllenfahrt also auch überstanden. Das war echt ein Wunder, gerade wenn man bedachte wie sie darin aus dem Wasser geflogen war. Wieder ertönte dieses komische Geräusch, was sie auch hörte bevor ihr kleines Boot zum Speedboot wurde. Nur zwei Meter vor ihr sprang auf einmal ein wirklich großes Tier aus dem Wasser. „Eine…Robbe?“ Mit großen Augen sah sie das Geschöpf an. Durch das weiße Fell konnte man sie kaum erkennen, da sie förmlich mit der Umgebung verschmolz. Eine perfekte Tarnung eben. Nur der schwarze Fleck am Auge verriet sie. Die Robbe dreht sich sodass die Beiden sich nun frontal gegenüber saßen. Mina starrte immer noch mit weit aufgerissenen Augen auf den großen Kopf vor ihr. Es musste ein Seehund sein, der Kopfform wegen, dachte sich Mina so im Stillen. Die Robbe drehte neugierig den Kopf hin und her und machte wieder ihre typischen Seehundgeräusche. „O-kay. Also…“ Langsam stand sie auf. Den Blick nahm sie jedoch nicht eine Sekunde von dem Tier. „Ich bin Mina. Und du?“ Der Seehund jaulte zweimal kurz auf. „Aha. Sehr erfreut. Ähm, erst mal danke, dass du mich gerettet hast. Voll sozial von dir. Aber wo hast du mich hin gebracht?“ Fragend sah sie die Robbe an. Sogleich sprang sie auch schon ins Wasser und verschwand. „Danke für’s Gespräch. Dann muss ich es halt selbst rausfinden.“ Bockig ging Mina los. Es gab nur einen Gang, deswegen war es auch nicht allzu schwer zu entscheiden, wo sie lang gehen sollte. Anders würde sie da wohl nicht wegkommen. Sie musste sich ziemlich tief unter der Wasseroberfläche befinden. Einige Minuten rannte sie einfach nur eine Treppe hinauf. Langsam ließ die weiße Farbe nach und die Wände um sie sahen aus wie normale Felsen. Umso weiter sie nach oben ging, desto lauter wurde es. Diese Geräusche kannte Mina. Eindeutig die Geräusche einer normalen Stadt. Sie wollte ihren Ohren kaum glauben. Die Treppe war zu Ende und ein langer Gang erstreckte sich vor ihr an dessen Ende sie schon Licht erkennen konnte. Sie rannte los. Es war einfach nur unglaublich aufregend. Sie rannte durch die Öffnung ins Licht und damit voll gegen die Brüstung am Ende. Sie verzog das Gesicht. „Das tat weh.“ Doch als sie den Ausblick, den sie nun vor sich hatte, endlich realisierte, waren die Schmerzen sofort wie weggeblasen. Eine richtige Stadt erstreckte sich vor ihr. Doch trotzdem war sie anders. Die Häuser waren nicht quadratisch sondern nach oben hin langgezogen und scheinbar nie endend. Auf den Straßen erblickte sie viele verschiedene Tiere, die man sonst nur im Wasser fand. Auch Robben, wie diese, die sie hierher gebracht hatte. Auch die Menschen sahen anders aus. Ihre Kleidung war hauptsächlich Türkis oder Weiß und sie trugen außergewöhnlichen Schmuck. Alle waren blond. Ausnahmslos. Da fiel Mina ja schon allein wegen ihrer Haare auf. Viele hatten Muscheln im Haar und geflochtene Zöpfe. Es war erstaunlich. Trotz das Mina so komplett anders aussah, schenkten ihr die Bewohner dieser merkwürdigen Stadt keine weitere Beachtung. Schnell erkannte Mina auch wieso. Sie schien nicht die einzige Touristin zu sein. Ruhig schlenderte sie durch die Straßen, bis ihr Blick auf ein großes Gebäude fiel. Es hatte die Form von einem Vulkan, der jedoch auf der Seite lag. Nachdenklich drehte Mina den Kopf. Soweit, bis der Vulkan richtigherum war. Schlagartig erschrak sie, als sie ein kleines Mädchen neben sich entdeckte, dass sie nachmachte. „Was machst du da, Tante?“, fragte sie belustigt. „Iiiiiich weiß nicht.“ Immer noch überrascht sah sie das Mädchen mit den langen blonden Haaren an. Es schien als wären Algenstränge darin verflochten. Außerdem war sie nass. Nass, wie auch Mina es war. „Los! Komm mit!“, forderte sie auf einmal, nahm Minas Hand und zog sie hinter sich her. „Halt mal. Wo gehen wir denn hin?“, fragte Mina erschrocken. „Na dahin!“, lachte sie und zeigte auf den schiefen Vulkan. Mina zuckte die Schultern. Würde sie die Kleine eben begleiten. Was sollte schon passieren. „Da ist sie!“ Von weiten hörte Mina einen Mann rufen. „Ja. Eindeutig!“, antwortete ein Anderer. Das kleine blonde Mädchen blieb erstaunt stehen. „Prinzessin Zia! Da sind sie ja! Ihr Vater stirbt bereits vor Sorge.“ Ausgiebig lachte die Prinzessin den Mann an. Er trug eine Uniform und einen Helm. Scheinbar ein Wächter oder so etwas in der Art. Zwei andere Kerle, die in etwa gleich gekleidet waren wie er, standen hinter ihm. Mit ernster Miene stand er auf und sah Mina an. „Festnehmen!“, schrie er und zeigte auf Mina. Die anderen Beiden kamen auf sie zu und fesselten ihre Hände hinter dem Rücken. „Äh, hallo? Hab ich was verpasst?“ Total entgeistert starrte Mina die Kerle an, die sie so fix an die Leine genommen hatten, dass sie gar nicht reagieren konnte. „Sie werden bezichtigt die Prinzessin von Alaquina entführt zu haben“, erklärte der Zauselbart vor ihr lauthals. „Abführen!“, fügte er hinzu und Mina wurde schnurstracks in das vulkanähnliche Gebäude gebracht. Die Gänge waren nach oben alle oval und auch die Räume schienen eine ovale Decke zu haben. Mina bewunderte die Architektur und die wunderschönen Wandgemälde. Es waren unter anderen Seehunde und Seepferdchen sowie Bilder der Insel zu sehen. Am Ende fand sich Mina in einem großen Saal wieder. Er war wie der Raum in dem sie angekommen war, komplett weiß und glitzerte an manchen Stellen sogar. Mitten im Saal blieben sie stehen und kaum waren die zuvor getätigten Schritte verhallt, vernahm Mina auch schon das Lachen des kleinen Mädchens. Ein älterer Mann mit langem Bart und einer aufwendigen Robe betrat den Raum. Er hatte die Prinzessin auf dem Arm und lachte ausgiebig wie sein Schützling. Vor Mina blieb er stehen. „Was ist das denn für ein ungehöriges Verhalten“, begann er in ihre Richtung mit ernster Stimme zu sprechen. Mina schluckte. „Löst schon die Fesseln. So behandelt man doch keinen Gast.“ Minas Kinnlade fiel zu Boden. „Gast?“, wiederholte sie. „Es tut mir sehr leid. Meine Wachen haben da wohl etwas missverstanden. Zia hat mir erzählt, dass du mit Tilli auf die Insel gekommen bist und sie dich deswegen hierher bringen wollte.“ Herzlich lachte Zia ihr entgegen. „Tilli ist meine beste Freundin, weißt du? Und Tillis Baby Mugu wird mal mein Quiler.“ „Was ist los?“ Mina verstand nur Bahnhof. Der Mann begann zu lachen. „Ach, wo bleiben denn meine Manieren. Ich bin Ziantos. König von Alaquina. Ich freu mich immer, wenn ich jemanden von der Außenwelt persönlich begrüßen darf.“ Verdutzt kratzte Mina sich am Kopf. Was war los? Immer noch herrschte Chaos. „Am besten ich erkläre dir er einmal die ein oder andere Sache“, lachte der König nachdem er bemerkte, dass Mina scheinbar gar nicht wusste wo sie da gelandet war. Er nahm auf seinem Thron platz während Zia zu dem Wasserfall lief, der genau neben dem Thron in ein Loch floss. Freudig blickte sie in das Wasser. Ihr Vater lachte nur kurz und wandte sich dann wieder an Mina, die einfach nur da stand und gar nicht wusste, wo sie zuerst hinschauen sollte. „Was möchtest du zuerst wissen?“, fragte der König. Mina hielt kurz die Luft an um sie dann auch gleich geräuschvoll auszupusten. „Wo bin ich hier nochmal?“, fragte sie zögerlich. „Du bist im Königreich Alaquina. Es besteht aus einer einzigen Insel, die zur Hälfte im Wasser und zur Hälfte an der Oberfläche existiert. Da jedoch die Oberfläche außerhalb eher klein ausfällt, wird sie von uns nur zum Ackerbau und zum Anlegeort für Schiffe genutzt. Das Königreich wurde schon vor Jahrtausenden hier im inneren der Insel errichtet.“ „Cool“, meinte Mina nur. Der König lachte. „Und wie geht das? Ich meine, wieso läuft das hier alles nicht mit Wasser voll?“ „Der Innendruck der Insel ist sehr hoch. Durch die Lage unter Wasser merkst du das nur nicht. Der entsteht durch den Vulkan.“ „Ach ja, das Schloss.“ Mina stützte die Hände an die Hüfte und sah den Alten an. „Ja, der gehört dazu. Aber ich meine eigentlich den äußeren Vulkan.“ Der König lachte und sofort stimmte Zia mit ein. „Wie jetzt?“ Verdutzt sah sie ihn an. „Diese Insel besteht aus einem äußeren und einem inneren Vulkan. Dadurch entsteht der Druck. Der äußere Vulkan ist komplett unter Wasser. Nur eine Seitenfläche ragt heraus. Deswegen konntest du das nicht erkennen. Als vor zehntausend Jahren beide Vulkane gleichzeitig ausbrachen führte das dazu, dass die Insel kippte. Durch die starke Strömung jedoch sank die Insel nicht sondern schwebt seitdem in dieser Lage über der Strömung. Es dauerte einige Zeit, bis sich das Magma versteinerte und diese wunderschöne Höhlenlandschaft erschuf, in der unsere Vorfahren dieses Königreich erbauten.“ Begeistert lauschte Mina den Erzählungen. „Das klingt echt voll genial. Ich will mehr wissen!“ Aufgeregt sprang sie auf und ab. Der König war sichtlich hingerissen von Minas Begeisterung. „Durch das Meerwasser bildeten sich überall auf dieser Insel Salzkristalle und Kalkablagerungen, die durch uns regelmäßig gepflegt werden. Dadurch strahlt unsere Stadt im Glanz des Meeres. Und deswegen fühlten sich auch die Meeresbewohner von ihr so angezogen und unsere Völker schlossen Freundschaft. Wir leben in Harmonie mit der Natur.“ „Alles klar. Also gehört dieser Seehund auch hierher.“ „Tilli!“, rief Zia. „Tilli. Genau. Tilli war ganz schon weit weg von der Insel unterwegs“, bemerkte Mina. „Ja, das macht sie öfter. Sie ist sehr lebhaft und deswegen wird ihr schnell langweilig. Es ist schwer so ein Tier zu beschäftigen. Mugu ist da anders und deswegen genau der richtige Begleiter für Zia.“ „Ach, Quiler oder so heißt Begleiter!“ Mina ging ein Licht auf. Beeindruckt von der Kultur, die sie gerade kennenlernte, pfiff sie. Es schallte durch den großen Saal und plötzlich sprang der Seehund Tilli freudig aus dem Becken. Sofort schrie Mina erschrocken auf. „Tilli! Tilli! Da bist du ja!“ Zia drückte sich an die Robbe, welche fröhlich jaulte. „Das Vieh bringt mich noch ins Grab“, jammerte Mina, die rechte Hand auf die Brust gelegt und den schnellen Herzrhythmus beurteilend. Erst wollte Mina schnell weiter, nachdem sie sich mit Proviant und Trinkwasser eigedeckt hatte. Schließlich hatte sie eine Mission. Doch Zia konnte sie überreden doch noch einige Tage länger zu bleiben. Es sollte schließlich in drei Tagen das Aufnahmeritual für die Guarde beginnen und das sollte sie einfach nicht verpassen, wenn sie schon einmal da war. Sie vertrieb sich also die Zeit vorzugsweise mit Zia, Tilli und Tillis ziemlich fetten Baby Mugu. Der kleine Vielfraß futterte eindeutig mehr als er wuchs. Aber aus ihm sollte mal ein stolzer Bulle werden, also wollte Mina nicht lästern. Zia zeigte ihr, wie man auf einer Robbe ritt und welche Befehle die Guardanwärter können mussten. „Und wie läuft diese Aufnahmezeremonie ab?“ „Das ist so“, fing Zia an. „Es gibt eine Prüfung, da spielen Leute von der Guard böse Leute und die müssen dann die Insel verteidigen.“ „Klingt interessant. Und alles auf diesen Dingern.“ Mina zeigte auf die Seerobben, die durchs Wasser tobten. Zustimmend nickte Zia und lachte ausgelassen. Das Mädchen hatte einfach immer gute Laune. Der Tag der Prüfung war schnell ran und die Anwärter waren bereit dem Volk, dass sich auf der Außerinsel verteilt hatte, zu zeigen was sie für ihr Königreich bereit waren zu tun. Es war wirklich interessant mitanzusehen, was diese Männer und sogar Frauen dort vollbrachten. Auch die Tiere zogen an einem Strang. Mina war froh, dass Zia sie überredet hatte zu bleiben. Doch während Mina begeistert die Show verfolgte, erkannte sie plötzlich, wie sich ein Schiff näherte. Es war nicht irgendein Schiff, dass erkannte ihr geschultes Auge sofort. „Piraten“, hauchte sie. Kaum hatte sie es ausgesprochen, flog eine Kanonenkugel an ihnen vorbei und verfehlte glücklicherweise die Insel. Mina wusste, was passieren würde, sollten die es schaffen die Insel zu treffen. Durch den Druck könnte sich die Insel drehen und das Königreich würde zerstört werden. Das konnte sie nicht zulassen. Sie sprang von der Klippe und pfiff einmal laut. Eine leichte Fontäne stieg aus dem Wasser, als Mina darin eintauchte, und schon war Tilli an ihrer Seite und brachte sie geradewegs zum Piratenschiff. Sie war schneller, als jeder der Guards, denn Tilli war einfach die geübteste und schnellste Robbe was das Schwimmen anging. Schließlich machte sie regelmäßige Ausflüge ins offene Meer. Schwungvoll schleuderte die Robbe Mina an Bord des Schiffes, wo sie gekonnt cool inmitten der Piraten landete. „Hey, Jungs!“, rief sie lachend. „Du schon wieder!“, schrie der Kapitän vom Oberdeck. „Hallo Rechet. Lange nicht gesehen.“ „Sei bloß still! Wegen dir sind uns seit Monaten die Marineschiffe auf den Fersen“, meckerte Rechet. „Oh Gott. Heul doch.“ Frech streckte Mina ihm die Zunge raus und schon blies der Käpt’n zum Angriff. „Los! Fangt und fesselt sie!“ „Guter Scherz. Hat damals nicht funktioniert und tut es auch jetzt nicht, Rechi!“ Mina hatte gelernt sich die Kunst der Selbstverteidigung anzueignen und besaß nun Kenntnisse in jeglicher Kampfkunst. Natürlich war es noch verbesserungswürdig und sie hoffte auch noch viel mehr zu lernen, doch es reichte aus um diese Nasen von Piraten zu ärgern und umzunieten. Gekonnt spielte sie die Männer gegeneinander aus. „Tja, man braucht halt auch Köpfchen und nicht nur Muckis“, erklärte sie. Während sie ihre Spielchen trieb, hatten auch endlich die Männer und Frauen der Guard das Schiff erreicht und halfen Mina bei der Überwältigung. „Ihr solltet lieber das Weite suchen“, meinte der Anführer der Guardtruppe. „Ich sage es nicht nochmal, also hört gut zu. Ein Marineschiff ist auf den direkten Weg hierher um unseren Feierlichkeiten beizuwohnen. Ihr habt jetzt die Chance mit einem blauen Auge davonzukommen.“ Erschrocken von der scheinbaren Übermacht stimmte der Kapitän zu und suchte mit seiner Crew schnell das Weite. Mina war wieder von Bord gesprungen und kraulte Tilli. „Ihr lasst die echt gehen? Also ich hätte die ja in die Pfanne gehauen. Ich meine, die hätten fast eure Insel zerstört.“ „Der König wollte es so und er hat nach dir verlangt. Du solltest dich also auf den Weg machen.“ Mina nickte zustimmend und war mit Tillis Hilfe in Windeseile zurück auf der Insel. Der König war bereits mit Zia zurück ins Schloss gegangen und erwartete Mina im Thronsaal. „Da bin ich wieder“, lachte Mina während auch Tilli aus dem Loch gesprungen kam und freudig jaulte. „Das war toll! Ich will auch mal so cool sein wie du!“, schwärmte Zia. Der König lachte über sein Kind, doch war schnell wieder ernst bei der Sache. „Das war wirklich mutig von dir. Kein Guard hätte besser handeln können.“ „Oh Gott. Bitte schmieren sie mir kein Honig ums Maul, das vertrag ich nicht.“ Verlegen kratzte sich Mina am Kopf. „Trotzdem solltest du das Königreich schnellstmöglich verlassen.“ „Warum das?“, fragte sie erstaunt ins ernste Gesicht des Königs. „Die Marine ist auf den Weg hierher und wird dich bestimmt sofort festnehmen!“, rief Zia aufgeregt. Mina lachte nur. „Warum sollten sie. Die kennen mich doch gar nicht.“ Der König zog eine Augenbraue nach oben. „Bist du dir sicher? Schließlich wirst du steckbrieflich gesucht.“ „Hääää?“ Mina fiel aus allen Wolken. Sie? Auf einem Steckbrief? Das war ihr neu. Zia kam auf sie zu gerannt und hielt ihr das Stück Papier hin. Tot oder Lebendig. 20.000.000 Berry für die Teuflische Rose. „20.000.000 Für mich. Wegen was denn? Was hab ich denen denn getan? Ich…oh.“ Mina fiel es wie Schuppen von den Augen. Sie hatte ja vor einiger Zeit mal ein kleines Marinehauptquartier aufgemischt und die Seekarten und das ein und andere mitgehen lassen. Außerdem hatte sie auch so schon das ein oder andere Mal Ärger mit ihnen gehabt. Sie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Hätte sie doch wissen müssen, dass das nicht ungeschoren bleibt. „Sagt mal, wusstet ihr das schon die ganze Zeit?“ Der König und seine Tochter lachten. Das hieß dann wohl ja. „Na gut, dann muss ich irgendwie mein Schiff da unten raus bekommen und dann kann ich los. Meine Taschen sind gepackt“, erklärte Mina etwas traurig. Sie hatte diese Insel wirklich ins Herz geschlossen. „Du brauchst kein Boot!“, schrie Zia auf einmal. „Hä?“ Verdutzt sah Mina das Mädchen an. „Du hast doch Tilli! Sie will dich begleiten. Nicht wahr?“ Die Robbe nickte mit Tränen in den Augen. „Ja klar. Ihr wollt mich veräppeln, oder?“ „Nein. Wir meinen das ernst. Tilli ist mit dir richtig aufgeblüht und sie wünscht sich schon lang den Ozean der Grandline zu erforschen und Abenteuer zu erleben“, erklärte Zias Vater. „Ach so, und das hat sie erzählt oder was.“ Skeptisch betrachtete sie die drei. „Ja, hat sie.“, lachte Zia und Tilli jaulte zustimmend. Mina fiel zu Boden. Damit hätte sie eigentlich rechnen müssen. „Wir haben bereits alles in Tillis Taschen verstaut. Du kannst sofort los. Tilli wird dich unten abholen.“ Der Zauselbart von Wächter salutierte und ging dann wieder. „Okay“, zweifelnd sah sie dem Alten hinterher. Der war immer noch komisch drauf. Zusammen mit dem König und Zia war sie nach unten gegangen und sofort kletterte Tilli den Rand etwas hinauf als sie die Stimmen vernahm. „Du solltest dich beeilen. Das Marineschiff ist schon da und legt jetzt an“, erklärte der König. Mina kletterte auf Tillis Rücken. „Was ist eigentlich mit Mugu. Werden die Beiden sich nicht vermissen?“, fiel Mina auf. „Mugu ist alt genug. Er muss nicht mehr mit seiner Mutter zusammenleben“, versicherte der König. „Ja, und außerdem hat er ja mich!“ Ein strahlendes Lächeln legte sich über Zias Gesicht. Zustimmend nickte Mina. „Vielen Dank. Für alles. Eure Insel ist wundervoll und ich werde jedem davon erzählen, was für nette Leute hier wohnen.“ Freundlich lächelte sie ihre beiden neuen Freunde an und holte auch gleich tief Luft damit Tilli abtauchen konnte. Auch wenn Mina es nicht mehr sehen konnte, winkten die Beiden ihr hinterher und freuten sich für ihre Freundin Tilli, die nun endlich das weite Meer entdecken konnte. Seitdem war Tilli immer an ihrer Seite. Entdeckte das Meer während sie die Inseln unsicher machte. Ein perfektes Team eben. Das ein oder andere Mal hatte Tilli sogar geheime Eingänge gefunden. Ein Abenteuer jagte das nächste und Mina hoffte, dass es noch eine Weile so weitergehen würde. Tilli schien nichts dagegen zu haben und freute sich bald wieder einen neuen Teil der Grandline durchschwimmen zu dürfen. Niemals allein -------------- Zorro streckte sich und gähnte ausgelassen. Endlich war der neue Tag angebrochen. Die ganze Nacht wache zu halten, war einfach nicht sein Ding. Aber er hatte es überstanden und betrat nun den Küchen- und Esszimmerbereich des Schiffes. Die Thousand Sunny bot genügend Platz, sodass die Crew locker nochmal erweitert werden könnte. Sanji war bereits dabei das Frühstück auf den Tisch zu bringen und auch die anderen Crewmitglieder trudelten langsam ein. „Man, hab ich gut geschlafen“, meinte Nami zu Robin, die ihr freudig zulächelte. „Ja. Die Ausstattung ist wirklich phänomenal“, entgegnete sie. „Tja, da waren auch Könner am Werk!“, lachte Franky, während er sich zum Tisch begab. Auch die beiden Frauen nahmen Platz und begutachteten das ausgewogene Frühstücksbuffet. Lysop und Chopper waren indes noch auf dem Weg zu ihren Freunden. Das Schiff war so groß, dass sie sich wahrhaftig verlaufen konnten. Chopper schien nachdenklicher als sonst, das fiel Lysop sofort auf. „Hey, was ist denn los mit dir?“, wollte er von dem kleinen Rentier wissen. „Ach, weißt du…“ Chopper überlegte. Sollte er seinen Freunden sagen, dass was im Busch war? Akisa schien es wirklich schlecht zu gehen, doch ließ sie es sich nicht anmerken. Doch bevor er auch nur ein Wort darüber sprechen konnte, stoppten die Beiden abrupt. Nur wenige Meter entfernt stand Ruffy. Den Kopf gesenkt, schien er gedankenverloren. Chopper und Lysop tauschten kurz fragende Blicke aus und gingen dann näher zu ihm. „Hey Ruffy. Alles in Ordnung? Du guckst so komisch“, wandte sich Lysop an seinen Kapitän. Dieser erwachte aus seiner starren Haltung und sah die beiden leicht verwundert an. Schnell hatte er sich jedoch wieder gefangen. „Oh. Guten Morgen ihr Beiden“, ertappt kratzte er sich am Kopf. „Alles okay?“, hakte Chopper nun nach. „Ähm, ja. Ich wollte eigentlich nach Akisa sehen, aber…“ Schlagartig verstummte er und sah zur Tür vor ihm. Erst jetzt fiel auch den anderen Beiden auf, dass sie ja vor Akisas Zimmertür standen. Zweifelnd sah Lysop Ruffy an. Chopper machte ein besorgtes Gesicht. Ihm schien es also auch nicht gut zu gehen. Der Käpt’n konnte sich scheinbar ziemlich gut verstellen, wenn er mit allen zusammen war. „Kannst du mal nach ihr sehen, Chopper?“, unterbrach Ruffy nun die eigenerzeugte Stille. Verständnisvoll nickte das Rentier und betrat dann leise den Raum. „Lass uns gehen“, meinte Ruffy nur ausdruckslos zu Lysop, der mit der Situation scheinbar überfordert war. Ruffy war bereits losgegangen und nach einigen kurzen Blickwechseln zwischen Tür und seinem Käpt’n, entschloss sich Lysop ihm zu folgen. Die Vorhänge waren zugezogen und dementsprechend war der Raum trotz Tageslicht noch abgedunkelt. Chopper war der Meinung Akisa würde noch schlafen, da er ihr in der Nacht ans Herz gelegt hatte, sich nochmal hinzulegen. Doch schnell bemerkte er, dass Akisa nicht in ihrem Bett lag. Schwungvoll öffnete er die Vorhänge. Doch der Raum war leer. Das junge Mädchen war nicht dort. Erschrocken rannte das Rentier nach draußen. Lysop und Ruffy waren bereits gegangen. Was nun? Zu den anderen gehen und ihnen sagen, dass Akisa verschwunden war, wäre wahrscheinlich das Logischste gewesen. Sofort spielten sich die schlimmsten Szenarien im Kopf des Arztes ab, sodass er im nächsten Moment hysterisch losrannte. „Ruffy!!!!“ Als Lysop und Ruffy den Raum betraten, waren die restlichen Crewmitglieder laut am Lachen und Quatschen. „Man, da seid ihr ja endlich. Wo sind Chopper und Akisa?“, wandte sich Sanji den Beiden sofort zu. Alle warteten schon die ganze Zeit auf die fehlenden Mitglieder um endlich frühstücken zu können. Betrübt ließ sich Ruffy auf seinen Stuhl fallen und legte sich mit dem Oberkörper auf den Tisch. Skeptisch betrachtete seine Crew ihn. „Chopper ist gerade zu Akisa ins Zimmer gegangen. Die Beiden kommen bestimmt gleich“, erklärte Lysop während auch er sich setzte. „Und was ist mit dem los?“ Zweifelnd beobachtete Nami ihren Kapitän. „Tja…“ Auch Lysop hatte darauf keine Antwort. Den Tag zuvor war er noch völlig normal gewesen, doch nun schien er vollkommen apathisch. Plötzlich erschütterte Choppers Schrei nach Ruffy die Runde. Sofort stand der Gemeinte als Chopper panisch in den Raum gerannt kam. „Was ist los Chopper?“, fragte Robin während auch die anderen ihn erschrocken ansahen. „Akisa ist weg!“, jammerte er. „Wie weg?“ Mit ernster Miene sah Ruffy ihn an. „Na ja, sie ist nicht in ihrem Zimmer und sie hat doch nur so wenig Schlaf bekommen. Was ist wenn sie über Bord gegangen ist!“ Wieder spielten sich die furchterregenden Bilder im Kopf des Rentieres ab. „Oh nein! Oh nein! Oh nein! Oh nein!“, schreiend lief er nun im Kreis. „Nun mal nicht gleich den Teufel an die Wand“, mischte sich Franky nun ein. Ruckartig blieb Chopper stehen. „Ich weiß, wo sie ist. Frühstückt ihr ruhig schon einmal. Ich seh‘ mal nach ihr“, meinte der Käpt’n ruhig und verließ auch schon den Raum. Verdutzt sah ihm seine Crew nach. „Dem geht’s heute nicht so gut, kann das sein?“, meinte Franky in die Runde. Während alle recht nachdenklich vor sich hin grübelten, stand Zorro auf und ging zu Chopper, der immer noch wie ein kleines, aber nun fragend schauendes, Häufchen Elend mitten im Raum stand. „Meinst du, die klären das jetzt?“, fragte er das Rentier. „Du hast es also auch bemerkt?“ Überrascht sah Chopper ihn an. „Ruffy kann sich nicht so gut verstellen, wie er denkt und das etwas mit Akisa ist, dass sieht selbst ein Blinder. Die Beiden gehen sich förmlich aus dem Weg.“ Starr blickte Zorro zur Tür. „Da hast du wohl Recht. Ich mach mir wirklich Sorgen um Akisas Gesundheitszustand.“ Traurig wandte Chopper nun seinen Blick zum Boden. Kurz betrachtete Zorro seinen Freund aus dem Augenwinkel, dann drehte er sich und ging zurück zum Tisch. Auch Chopper begab sich, nach kurzem Überlegen, zu seinen Freunden. Als Ruffy das Außendeck betrat, hatte es bereits begonnen kleine Flocken zu schneien. Sie segelten scheinbar gerade in der Nähe einer Winterinsel. Eine warme Wolldecke in der Hand, betrat er das Oberdeck. Sofort legte sich ein sanftes Lächeln über seine Lippen, als er seine Freundin unter den Orangenbäumen sitzen sah. Mit dem Zeichenblock auf dem Schoß war sie eingeschlafen und atmete nun leise vor sich hin. Ruffy kniete sich neben sie und legte den Block zur Seite. Er wickelte sie vorsichtig in die Decke und trug sie dann nach unten zurück ins Schiffinnere. Ihre Haut war ziemlich kalt, das spürte er als sie ihren Kopf an seine Schulter fiel. Er vernahm den Duft von Orchideen. Schon immer hatte Akisa diese Blumen bewundert. Natürlich hatte sie auch einige Pflanzen bei sich im Zimmer stehen. Immer wenn sie Blüten, nahm Akisa nur wenige der Blütenblätter und legte sie sich ins Badewasser. Deswegen duftete sie auch danach. Zumindest empfand Ruffy das so. Zaghaft drückte er sie an sich und hörte wie sie seinen Namen hauchte. Ein sanftes Lächeln legte sich über seine Lippen, als er es vernahm. Akisas Zimmertür stand noch immer offen. Chopper musste sie bei der Aufregung vergessen haben, sie zu schließen. Ruffy legte seine Freundin in das weiche Bett und deckte sie zu. Vorsichtig strich er mit seinen Fingern über ihre Wange. Ihre Haut war immer noch kühl, doch ihre Wangen nahmen langsam eine rote Färbung an. Die warme Umgebung schien ihr gut zu tun. Er zog die Vorhänge wieder zu und verließ den Raum. Doch schon nach kurzer Zeit war er zurückgekehrt um ihren Block und den Stift auf ihren Tisch zu legen. Er betrachtete die Zeichnung. Sie hatte das gezeichnet, was sie von ihrer Position aus sehen konnte. Das Badehaus, die Blätter der Bäume mit einigen Orangen an den Zweigen und den Himmel mit den dicken Schneewolken. Schon immer bewunderte er ihre Leidenschaft und ihr Können, mit dem sie es schaffte, die Momente und Erinnerungen einzufangen. Vorsichtig blätterte er um. Jedes Bild anders und voller Emotionen. Bilder von Orten und Tieren an denen sie gewesen waren. Bilder von Freunden, die sie verlassen musste, nachdem ihr Abenteuer auf der jeweiligen Insel beendet war. Und Bilder von ihren Freunden an Bord. Doch Akisa schaffte es auch die Vergangenheit wieder zurückzuholen. Bilder aus ihrer Kindheit befanden sich ganz hinten. Eine junge Frau hält einen Säugling. Ein Mann hatte ihr den Arm um die Schulter gelegt während seine andere Hand die Kleine des Babys umfasste. So schien sie sich das Bild ihrer Eltern mit ihr kurz nach der Geburt wohl vorzustellen. Ruffy erkannte Shanks sofort und die Frau konnte nur ihre Mutter sein. Sie sah ihr so ähnlich. Akisa hatte immer gesagt, dass sie ihre Mutter niemals vergessen würde und das Bild zeigte nur einmal mehr, wie sehr sie ihre Mutter, aber auch ihren Vater, vermissen musste. Ruffy seufzte. Sein Blick fiel zu Akisa, die immer noch friedlich schlummerte. Er ließ die Blätter des Blockes, die er bis eben festgehalten hatte, los. Nachdenklich legte er den Kopf zurück. Es war Zeit, dass er mit ihr sprach. Es war falsch von ihm gewesen so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Er hatte Dinge gesagt, die er nicht zurücknehmen konnte. Aber jetzt einfach so zu tun als wäre nichts passiert, wäre einfach nur feige von ihm. Er sah zurück auf den Tisch. Es hatte sich von allein ein Bild aufgeschlagen, dass ihn sofort zum Schmunzeln brachte. Es zeigte ein ihm sehr bekanntes Bild. Nur zwei Personen waren darauf zu sehen. Er selbst und sein Bruder Ace. Es war schon einige Zeit her, dass er an ihn gedacht hatte. Sie hatten sich damals in Alabasta getroffen und das Bild zeigte die Beiden kurz bevor sich sein großer Bruder wieder auf den Weg machte. Ruffy nahm seinen Strohhut und legte ihn neben die Zeichnung. Dann zog Akisa wieder seine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Die Strohhutpiraten hatten es endlich geschafft. Nachdem sie einige Umwege in Kauf nehmen mussten, durch die sie jedoch um einen Schiffsarzt reicher geworden waren, hatten sie nun endlich Alabasta erreicht. Kaum hatte das Schiff angelegt, folgte Ruffy sofort seinen Instinkten und verschwand in hohem Tempo um schleunigst eine anständige Mahlzeit zu sich nehmen zu können. Die Stadt Nanohana war nicht weit von ihrem Anlegeplatz entfernt und so machte sich auch die restliche Crew auf den Weg. Ruffy würden sie hoffentlich schnell wiederfinden. Doch kaum hatten sie die Stadt sicher erreicht, standen sie vor dem nächsten Problem. Auch Akisa war auf einmal spurlos verschwunden. Da Akisa der Baroque-Firma nicht bekannt war, konnte sie sich ungestört durch die Stadt bewegen. Sie merkte erst als es zu spät war, dass sie einen komplett anderen Weg als ihre Freunde eingeschlagen hatte. Aber sie sorgte sich für's erste nicht, denn spätestens am Schiff würden sie sich wiedertreffen. Sie schlenderte durch Straßen, als sie eine Stimme vernahm, die ihr irgendwie bekannt vorkam. „Hallo Fremder. Du bist neu in unserer Stadt, oder? Bist du das erste Mal in Alabasta?“, fragte einer der Verkäufer eifrig. Doch der Mann mit dem orangefarbenen Hut schenkte dem Verkäufer kein Stück seiner Aufmerksamkeit. „Warte! Das hier ist ein ganz besonderes Stück.“ Er stellte sich dem Fremden in den Weg. „Dieser goldene Apfel verfügt über ganz besondere Fähigkeiten. Wer davon isst, wird 1000 Jahre alt“, flüsterte er. „Das tut mir leid“, grinsend betrachtete er den Einheimischen. „Aber ich hab nicht die geringste Lust 1000 Jahre zu werden. Mir reicht es im hier und jetzt zu leben.“ Mit diesen Worten ging er weiter und ließ den verdutzten Verkäufer stehen. Im nächsten Moment hatte er auch schon Akisa vor sich, die nach dem Mann Ausschau hielt, dessen Stimme ihr so bekannt vorkam. „Oh, hallo hübsches Mädchen“, sofort sprach der Verkäufer auf Akisa ein. „Ich habe hier ein einzigartiges Angebot für dich.“ Fragend sah Akisa ihn an. „Ach so?“ „Ja, wirklich. Dieser Apfel, der...“ Er verstummte auf einmal und sah Akisa einfach nur in ihr erwartungsvolles Gesicht. Dann begann er peinlich berührt zu lachen. „Ach weißt du. Vergiss es einfach. Jemand wie du, hat das gar nicht nötig.“ Akisa zuckte die Schultern. „Okay. Aber darf ich sie kurz etwas fragen?“ „Aber natürlich.“ „Der Mann, mit dem sie eben gesprochen haben. Sie können mir nicht zufällig sagen, wo er hingegangen ist?“ „Der Fremde? Keine Ahnung. Du fragst am besten mal im Wirtshaus am Ende der Straße nach. Viele Gäste von Nanohana gehen dort essen. Vielleicht kann dir dort jemand weiterhelfen“, erklärte er immer noch mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Vielen Dank.“ Gut erzogen wie Akisa war, machte sie eine leichte Verbeugung und ging dann weiter. Sprachlos sah ihr der Verkäufer hinterher. Heute waren ziemlich viele komische Gestalten unterwegs. Als Akisa endlich das Wirtshaus erreichte, standen eine Menge Leute davor, die mit erschrockenen Gesichtern hinein sahen. „Was ist denn da drin passiert?“, fragte Akisa einen der Einheimischen. „So was. Da ist wohl einer beim Essen abgenippelt. Dem ist einfach der Kopf ins Essen gefallen.“ Akisa stutzte. Das kam ihr irgendwie bekannt vor. Vorsichtig drängelte sie sich durch die Menschen ins Innere des Wirtshauses. Dort hatte sie nun einen direkten Blick auf die scheinbar tote Gestalt. „Er ist ein Fremder. Er hat bestimmt eine Wüstenbeere gegessen? Das sind giftige Spinnen, die genauso aussehen wie Erdbeeren. Wenn man eine davon isst, stirbt man innerhalb von ein paar Tagen und das Gift bleibt noch im Körper erhalten. Deswegen darf ihn niemand anfassen.“ Akisa lauschte den Erklärungen. Doch irgendetwas stimmte nicht. Entschlossen ging sie zum Tresen. „Mädchen. Komm da lieber weg!“, rief einer. „Du bist auch nicht von hier, oder? Ist das dein Freund? Den kannst du abschreiben. Geh lieber nicht zu nah ran“, meinte der Koch. Doch Akisa ignorierte das Gesagte und lehnte sich über den Tresen. Sein Gesicht lag vollkommen auf dem Teller, sodass sie es nicht erkennen konnte. Doch dieser Hut. In ihrem Kopf ratterte es. Dann fiel ihr Blick auf seinen Arm. Ein A, ein durchgestrichenes S, ein C und ein E. „Moment.“ Ihr ging ein Licht auf. „Ace! Bist du das! Ich glaub's ja nicht!“, freute sich das junge Mädchen. Die Leute um sie herum sahen sie zweifelnd an. Der war doch tot. Doch falsch gedacht. Ruckartig hob er seinen Kopf, woraufhin alle aufschrien. Außer Akisa. Die kannte das noch von früher. Auch Ruffy besaß das Talent beim Essen einzuschlafen, deswegen verwunderte sie das nicht. „Oh nein. Ich bin eingepennt“, meinte Ace nur völlig verdattert. Die Menschen im und ums Wirtshaus glaubten ihren Ohren nicht. Verwundert drehte Ace seinen Kopf nach links, wo ihm ein großes Tuch entgegen gehalten wurde. Dankend nahm er es entgegen und rieb sich damit das Gesicht sauber. Als er das Tuch zurückreichen wollte, erkannte er nun auch, wer dort vor ihm stand. „Akisa! Ich glaub's nicht! Bist du das? Man, du bist ja richtig erwachsen geworden.“ Freudig sprang er auf und umarmte sie. „Was machst du denn hier?“, wollte Akisa wissen. „Ich hab gehört, dass Ruffy hier sein soll und bin schon die ganze Zeit auf der Suche nach ihm. Aber jetzt wo du hier vor mir stehst, kann er ja nicht weit sein“, lachte er. „Allein der Geruch des guten Essens wird ihn schon anlocken“, lachte Akisa zurück. Ace nahm wieder Platz und schnappte sich seine Gabel. „Willst du auch was? Ist voll lecker.“ „Nein, danke“, schüttelte sie den Kopf. Die Männer hinter Ace trauten ihren Augen nicht. „Schau dir das an. Der pennt beim Essen, mitten im Gespräch ein, und jetzt kaut der schon wieder. Und die Kleine findet das anscheinend normal.“ „Was regt ihr euch so auf?“, meckerte Ace. „Wir haben uns Sorgen gemacht!“, meinten alle gleichzeitig. Ace wandte sich an den Koch. „Wo hast du denn die her? Aus der Oper?“ „Ist doch egal“, meinte dieser nur. „Hauptsache, es geht dir gut.“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, fiel Ace Kopf wieder auf den Teller und ein leichtes Schnarchen war zu hören. „Gibt's doch nicht! Pennt der schon wieder!“, regten sich die Männer auf. Akisa lachte nur beherzt und freute sich den Älteren nach so langer Zeit endlich wiederzusehen. Kurz schnipste sie ihm gegen die Stirn und er war wieder wach. Funktionierte also immer noch. Genüsslich aß Ace auf. „Ich war richtig erstaunt meinen kleinen Bruder so schnell auf einem Steckbrief zu sehen. Und dann auch noch gleich mit einer so beachtlichen Summe. Er muss ja ganz schön was drauf haben“, erzählte Ace. „Ja. Er hat viel trainiert und konnte es kaum erwarten endlich auch auf die Grandline zu kommen.“ Plötzlich unterbrach eine Stimme ihre Unterhaltung. „Du hast echt Nerven wie Drahtseile hier seelenruhig zu futtern. Das ist doch Whitbeards Vize. Was macht der denn hier in der Stadt? Portgas D. Ace.“ „Whitebeard?“ Erstaunt sah Akisa Ace an, der erhaben grinste. Dann fiel ihr Blick wieder auf den Mann mit den zwei Zigarren im Mund. Den kannte sie doch irgendwoher. Auch er musterte sie, aber schien sie nicht zuordnen zu können. Also wandte er sich wieder Ace zu. „Was hat denn so ein berühmter Pirat in einem so friedlichen Hafenstädtchen zu tun.“ Langsam stellte Ace sein Trinkgefäß ab und drehte sich zum Marinekäpt‘n Smoker. „Ich suche meinen kleinen Bruder.“ Als hätte Ruffy sein Stichwort gehört, schoss er durch die Tür und katapultierte Smoker sowie seinen Bruder durch die nächsten Wände, ohne das er es mitbekam. Akisa saß immer noch auf ihrem Hocker und sah Ruffy geschockt an. Dieser lachte ausgiebig. „Endlich ein Mampfschuppen! Ich nehme alles mit Vorspeise, Salat und Nachspeise.“ Er setzte sich genau neben Akisa und bemerkte sie just in diesem Moment. „Hey Aki! Du bist ja auch hier!“, lachte er. „Äh.“ Auch wenn sie Ruffy kannte, konnte sie ihn nur zweifelnd betrachten wie es auch die anderen Leute um sie taten. Während das Essen im Eiltempo rangeschafft wurde, saß Akisa immer noch mit offenem Mund da. Sie schüttelte den Kopf. „Ruffy! Ist dir eigentlich klar, wen du da gerade durch die Wand gedroschen hast?“ „Was? Ich? Jemanden durch die Wand gedroschen?“ Während er weiter futterte, sah er zum Loch, auf das Akisa und auch der Koch zeigte. „Was ist denn das für ein Loch? Das sieht aber nicht sehr schön aus. Ist das Absicht?“ „Das hast du gemacht!“, schrien die Männer empört. „Was ist los?“ Er sah Akisa an, die sich ein gehöriges Lachen sichtlich verkneifen musste. Dann fiel ihr wieder ein, dass sie Ruffy doch von Ace erzählen musste. Doch bevor sie noch etwas dazu sagen konnte, betrat Käpt‘n Smoker erneut den Raum. Diesmal durch das Loch, durch das er geflogen war. Munter futterte Ruffy weiter. „Hab ich dich endlich, Strohhut. Du bist in Alabasta, wie ich es erwartet habe.“ Endlich war ihm auch eingefallen, wer das Mädchen war. „Du gehörst doch auch zu den Strohhüten. Hätte mir eigentlich auffallen müssen.“ Akisa war bereits aufgestanden und stand direkt bei Ruffy. Diesem wurde bewusst, wen er dort vor sich hatte. Er steckte sich das komplette Essen in die Kusche und schnappte sich Akisa. Nachdem er sich noch kurz für das köstliche Essen bedankt hatte, rannte er los. „Ruffy! Warte doch mal!“, rief Akisa jetzt schon völlig außer Atem. Doch leider hatten sie keine Chance anzuhalten, denn von überall strömten die Marinesoldaten an. Nach einigem hin und her entdeckten sie den Rest der Crew, der gar nicht erfreut war die Beiden zusehen. Alle flüchteten in Richtung Schiff. Als Smoker Ruffy durch seine Teufelskraft ans Leder wollte, schoss plötzlich ein Feuerball durch die Luft, der Smokers Attacke blockierte. Eine große Feuerwand stellte sich vor ihnen auf. Als sie langsam wieder verschwand und nur noch Feuerschwaden in der Luft lagen, erkannte man Ace. „Lass den Unsinn. Dein Rauch nützt dir nichts gegen mein Feuer. Kapiert Smoker? Also hör auf mich mit diesem Mist zu langweilen. Und lass die billigen Rauchattacken.“ Völlig verdutzt standen die Strohhutpiraten da und beobachteten das Spektakel. „Ace, bist du das?“, völlig perplex stand Ruffy da. „Das wollt ich dir doch die ganze Zeit sagen“, erklärte Akisa lachend. „Du hast dich nicht verändert, kleiner Bruder.“ Das Feuer flackerte munter weiter aus seinem Körper während Ace den Blick nun zu Ruffy wandte. Die Marinesoldaten hatten sich in der Zwischenzeit versammelt und waren zum Angriff bereit. „Hier kann man sich einfach nicht in Ruhe unterhalten. Am besten macht ihr euch erst mal vom Acker“, meinte Ruffys großer Bruder. „Ich halte sie auf und komme dann nach.“ Zustimmend rannte die Strohhutbande los. Immer noch zog Ruffy Akisa hinter sich her. Scheinbar hatte er bei all dem Trubel ganz vergessen ihre Hand loszulassen. „Ruffy! Jetzt warte doch mal!“, hörte man Nami rufen. Nachdem sich eine große Feuerwand an dem Fleck erhob, an dem sie gerade eben noch gestanden hatten, legten sie endlich eine Pause ein und bestaunten, wie auch die Einheimischen, das Spektakel. „Stimmt das wirklich, dass er dein Bruder ist?“, wandte sich Nami wieder an den Käpt’n. Ruffy lachte. „Ja.“ „Sieht doch ein blinder mit’ nem Krückstock, dass er dein Bruder ist“, meinte Zorro nur. „Aber was macht er auf der Grandline?“ „Ace ist Pirat, genau wie ich. Er ist schon drei Jahre früher wie ich aufgebrochen um nach dem One Piece zu suchen“, erklärte Ruffy grinsend. Erst staunten alle, doch schnell fand Nami den Faden wieder. „Los! Lasst uns schnell zum Schiff zurück, bevor denen einfällt uns wieder zu verfolgen.“ Als sie das Schiff endlich erreicht hatten, machten sie sofort alles zum Ablegen bereit. Akisa jedoch stand nur da, denn irgendwas war komisch. Nachdenklich betrachtete sie ihre linke Hand. „Was ist denn los, Akisa?“ Chopper sah sie fragend an, als er es bemerkte. Das Schiff hatte bereits abgelegt und alle atmeten auf. „Ich glaub, wir haben ein Problem“, meinte Akisa auf einmal. „Wieso? Hast du was verloren?“, fragte Zorro. „Äh ja, irgendwie schon.“ Sie hielt ihre linke Hand nach oben. „Den Käpt’n.“ „Was?“ Alle sahen sie entgeistert an und nun bemerkten auch sie, dass Ruffy nicht da war. „Der Idiot hat sich wieder verlaufen. Ich glaub’s nicht“, meckerte Nami und nahm das Fernglas um nach ihm Ausschau zu halten. Langsam glitt die Flying Lamb einige hundert Meter am Ufer vorbei, und die Crew hatte Glück. Nami erkannte Ruffy. Er winkte fröhlich in ihre Richtung. „Was macht der da?“, wunderte sich Nami. „Ich glaub, er will uns was sagen“, bemerkte Sanji und kaum hatte er die Worte ausgesprochen, kam Ruffys Arm auf ihn zugeflogen. Er hielt sich am Schiff fest und katapultierte sich an Bord. Dabei nietete er den Koch und auch Chopper um. „Immer dasselbe“, zweifelnd hielt sich Zorro den Kopf. Ihr Käpt’n war einfach ein zu spezieller Geselle. Ruffy lachte nur. „Tut mir leid, Sanji. Tut mir leid, Chopper.“ „Pass doch auf, wo du hinspringst!“, meckerte der Koch. „Er hat Recht. Weißt du eigentlich was wir uns für Sorgen gemacht haben?“, stimmte Nami fröhlich mit ein. „Mit dir hat man wirklich nichts als Ärger.“ „Tut mir echt leid“, meinte er nur. Akisa versuchte sich ein Lachen zu verkneifen. „Oje! Jetzt hab ich Ace ganz vergessen!“, fiel Ruffy auf. Akisa war zu ihrem Käpt’n gegangen und setzte sich auf die Holzbrüstung neben ihm. „Also warst du mit Ace unterwegs?“, wollte sie wissen. Grinsend nickte Ruffy. „Hast du den jetzt einfach stehen lassen?“, verdattert sah Lysop ihn an. Ruffy kratzte sich am Kopf. „Ja, aber das geht schon klar. Ace ist ziemlich stark.“ „Ja? Ist er wirklich so stark?“, wollte Chopper wissen. Akisa kicherte nur. Ihre Freunde konnten es scheinbar immer noch nicht glauben, dass ihr Käpt’n so einen Bruder hatte. „Darauf kannst du Gift nehmen“, meinte Ruffy. „Oja, er hat Ruffy früher immer verdroschen.“ Akisa lachte immer noch vor sich hin. Auch Ruffy begann zu lachen. „Stimmt. Obwohl er damals noch nicht von einer Teufelsfrucht gegessen hatte, hat er andauernd gewonnen. Ich konnte ihn nie besiegen.“ „Zwei Monsterbrüder. Das ist echt‘ ne heftige Familie“, bemerkte Lysop. „Ja, Ace ist total taff.” Lässig lehnte sich Ruffy zurück an die Brüstung. „Früher hat er mich immer in die Tasche gesteckt, aber jetzt bin ich tausend Mal stärker als er.“ Lauthals lachte Ruffy, als er von hinten weggestoßen wurde. „Was hör ich da? Wer ist hier stärker als ich?“ Cool landete Ace auf der Brüstung und hockte nun direkt neben Akisa. Diese wirkte erst leicht erschrocken, kicherte dann aber wieder. „Hallo Prinzessin“, meinte er nur in ihre Richtung. Die Angewohnheit hatte er sich also auch noch nicht abgewöhnt. „Hey Ace, da bist du ja endlich. Von meinen Freunden habe ich dir ja schon erzählt“, grinste Ruffy. „Hallo Leute. Na? Tanzt euch Ruffy auf der Nase herum?“ „Allerdings. Das kann man wohl sagen“, kam es von allen wie aus einem Mund. „Er ist ein ungezogener Quälgeist. Ich hab mir wirklich alle Mühe gegeben, aber es ist nichts Besseres dabei rausgekommen“, lachte Ace. „Tja, jetzt habt ihr ihn an der Backe.“ „Ihr Beide habt bestimmt eine Menge zu besprechen. Warum machst du es dir nicht gemütlich und ich bring euch einen Tee“, schlug Sanji vor. „Ich muss leider weiter. Mach dir wegen mir keine Umstände.“ „Du willst schon wieder los?“ Akisa war wieder von der Brüstung gesprungen und stand neben Ruffy. „Ja, ich hab noch was zu erledigen. Du kannst mich gerne begleiten, wenn dir der Spaßvogel hier auf den Keks geht“, meinte er neckisch. „Hey! Du spinnst wohl!“, meckerte Ruffy. Akisa lachte nur. „Ach nein. Ich bleib lieber bei Ruffy“, meinte sie unbescholten und nahm Ruffys Hand. Ace grinste zufrieden. Es hatte sich in den letzten Jahren also nichts verändert. Während sie so in das Gespräch vertieft waren, merkten sie gar nicht, dass sich ihnen einige Schiffe näherten. Von weitem erkannte man die Kähne der Baroque-Firma auf sie zukommen. „Die geben einfach nicht auf“, bemerkte Ruffy. „Ich werde das in die Hand nehmen“, meinte sein Bruder nur bevor er auf seinen Striker zurücksprang, den er an die Flying Lamb gebunden hatte. Er warf Ruffy ein Stück Papier zu und erklärte „Da! Behalt’s und trag’s immer bei dir. So finden wir uns wieder.“ „Mit diesem Stück Papier?“, wunderte sich Ruffy und betrachtete es genauer. „Willst du es nicht?“ „Doch! Klar!“ „Na gut. Ich muss jetzt los. Ich suche einen Kerl namens Blackbeard. Er hat früher mal zu uns gehört. Er hat einen aus der Mannschaft getötet. Ich will den Verräter finden“, führte Ace weiter aus, als er das Seil vom Schiff seines Bruders trennte. Bevor er jedoch verschwinden konnte, wandte sich Akisa nochmal an ihn. „Sag mal, hast du eigentlich mal was von Mina gehört?“, wollte sie wissen. „Mina? Zum Glück nicht“, nuschelte er leise. „Wieso?“ „Na ja, sie ist kurz nach dir aufgebrochen um dich zu suchen. Hätte ja sein können, dass ihr euch mal getroffen habt“, lachte sie. „Ach, die wurde bestimmt von irgendeinem Seekönig gefressen“, witzelte er. Dafür erntete er nur einen bösen Blick von der Jüngeren. „Nur ein Scherz“, meinte Ace dann schnell. Er zog einen Zettel aus seiner Tasche und warf ihn ihr nach oben. „Ich denke, dass sie gut zu Recht kommt.“ Es war Minas Steckbrief, den er ihr gegeben hatte. Scheinbar hielt er doch nicht nur nach seinem Bruder Ausschau. Ein letztes Mal wandte er sich dann zum Schiff. „Hey Ruffy! Bei unserem nächsten Treffen wird sich entscheiden, wer der Piratenkönig wird.“ Eine leichte Brise wehte durch ihr Zimmer, als Akisa die Augen aufschlug. Ihr war mollig warm und die leichte kleine Luftbewegung tat ihr gut. Sie sah, dass die Tür offen stand. Daher kam scheinbar die frische Luft. Langsam setzte sie sich auf und streckte sich. Endlich hatte sie mal wieder richtig gut geschlafen. Verwundert sah sie sich um, als sie bemerkte, dass sie wirklich in ihrem Zimmer war. Sie wusste noch, dass sie trotz aller Versuche in der Nacht nicht wieder zur Ruhe kam. Sie ging deswegen mit ihrem Zeichenblock nach draußen und betrachtete den Nachthimmel. Die große Laterne neben dem Bad schien so hell, dass Akisa problemlos zeichnen konnte. Das war das letzte woran sie sich erinnerte. Sie musste dabei eingeschlafen sein. Aber wie kam sie zurück auf ihr Zimmer? Sie ließ sich nach rechts zurück auf’s Bett fallen. Die Bettseite war warm, obwohl Akisa doch ausschließlich links gelegen hatte. War ihr deswegen vielleicht so warm gewesen? Hatte sie jemand gewärmt? Kurz lag sie noch, dann zwang sie sich jedoch zum Aufstehen. Wahrscheinlich hatte sie bereits den halben Tag verschlafen. Sie richtete sich auf und zog die Vorhänge zurück. Es schneite dicke Flocken. Die klare Luft in der Nacht hatte es irgendwie schon angekündigt. Akisa fühlte sich schon besser, auch wenn sie wahrscheinlich noch einige Stunden länger hätte schlafen können. Ihr Magen knurrte lauthals und unbewusst fing Akisa an zu schmunzeln. Hunger hatte sie also auch. War doch schon mal ein gutes Zeichen. Aber warum nur ging es ihr schlagartig so viel besser? Vielleicht durch die Gesellschaft, die sie eigentlich gar nicht wahrgenommen hatte, während sie geschlafen hatte. Ihr Blick war zum Tisch gefallen, auf dem ihr Block und auch Ruffys Strohhut lag. Verträumt nahm sie den Hut in die Hand. Sie vermisste ihren Vater. Egal wie oft sie stark sein wollte und wie oft sie sich sagte, dass sie ihn bald wiedersehen würde, die Angst ihn vielleicht doch nie wiedersehen zu können, war einfach viel größer. Sie drückte das geflochtene Stroh fest an sich. Da fiel ihr Blick auf das Bild, das sie vor einiger Zeit gemalt hatte. Kurz streiften ihre Finger die Zeichnung, dann begab sie sich aus dem Zimmer in Richtung Küche. Schon von weitem hörte sie Geschirr klappern. Als sie den Raum betrat, stieg ihr der Duft von gebratenem Hähnchen in die Nase. Unbewusst schnüffelte sie kurz vor sich hin, da wurde sie auch schon entdeckt. „Oh, Akisa. Du bist ja wach. Das freut mich.“ Sanji beugte sich über die Küchenzeile und grinste die junge Frau freudig an. Immer noch hielt sie den Strohhut fest an sich gedrückt, was ihrem Freund natürlich auffiel. Schelmisch grinste er vor sich hin. „Du hast bestimmt Hunger“, sagte er und stellte sogleich einen fertigen Teller mit Essen auf den Tisch. „Ich hab mir schon gedacht, dass du etwas essen willst, wenn du aufwachst und da hab ich dir gleich etwas zur Seite getan.“ Erfreut setzte sie sich. Den Strohhut für’s erste auf den Tisch abgelegt, genoss sie das leckere Essen. Die letzten Tage hatte sie sich immer quälen müssen um überhaupt etwas herunter zu bekommen. Umso leckerer schmeckte es jetzt. Zufrieden betrachtete der Koch sie. Er hatte sich ihr gegenüber gesetzt und zündete sich, nach getaner Arbeit, eine verdiente Zigarette an. „Wir haben den Käpt’n den halben Tag nicht gesehen. Nicht mal gefrühstückt hat er“, begann Sanji, mit Blick auf dem Strohhut, der vor ihm auf den Tisch lag, zu sprechen. Leise lächelte Akisa in sich hinein. „Dann kam er wie ein Irrer vorhin reingestürmt, nachdem wir bereits fertig mit Mittagsessen waren. Wir hatten uns schon gefragt, ob’s ihm wirklich gut geht.“ Erst kicherte Akisa. „Typisch“, meinte sie nur. „Dann hat ihn Nami zum Schneeschieben verdonnert, weil er hier so einen Aufriss gemacht hat, dass wir ihm angeblich nicht genug übrig gelassen hätten.“ Ohne Vorwarnung begann Akisa nun zu lachen. Das war eindeutig Ruffy wie er leibt und lebte. Währenddessen auf dem Außendeck. „Mensch Ruffy! Du sollst nicht träumen sondern schieben. Ich mach hier doch nicht die ganze Arbeit allein!“, meckerte Lysop. Ruffy dagegen hing schmollend über der Reling und sah ins Wasser. „Mann, was hat der denn?“ Zweifelnd kratzte sich Lysop mit der Hand, die in einem Handschuhe verborgen war, am Kopf. „Hey! Du sollst nicht quatschen! Der Schnee schiebt sich nicht allein vom Schiff!“, motzte Nami von oben. „Mach’s doch selber!“, bekam sie prompt von der Langnase zurück. Während die Beiden sich weiterhin unverblümt zofften, betrat Akisa in ihrem weißen Mantel, passend zum Schnee, und dem Strohhut auf dem Kopf das Deck. „Akisa!!!“, rief Chopper sofort erfreut und lief zu ihr. „Du siehst schon viel besser aus“, meinte er, als er sie genauer betrachtete. Als Antwort lächelte sie nur. Auch die anderen waren sichtlich erleichtert, dass es ihrer Freundin besser ging. Nur schien das Problem mit Ruffy nun zu wachsen. Dieser hatte nur einen kurzen Blick zu seiner Freundin geworfen und dann auch gleich wieder weiter ins Wasser geguckt. „Man, der spinnt doch. Ignorier ihn einfach, Akisa“, rief Nami nach unten. „Der schmollt wohl immer noch?“, warf Sanji nun ein, als er auch das Deck betrat. Lysop zuckte nur die Schultern. Akisa dagegen war es leid. Ihr war klar, dass ein Gespräch, während die anderen dabei waren, nichts bringen würde. Sie kannte sich selbst zu gut. Es fiel ihr so schon schwer über ihre Gefühle zu reden. Und Ruffy? Na ja, was ihn anging konnte Akisa noch immer nicht einschätzen, woran sie bei ihm war. Aber eins wusste sie. Die beiden waren Freunde. Das waren sie früher, das waren sie auch noch heute und würden sie auch in Zukunft sein. Also blieb ihr nur eine Möglichkeit. Klatsch! Mit voller Wucht traf den Gummimenschen ein Schneeball am Kopf. Motzig drehte er sich um. „Hey! Was soll…“, bevor er den Satz beenden konnte, traf ihn der nächste mitten ins Gesicht. Als der Schnee nach unten fiel, erkannte Ruffy, dass es Akisa war und sie hatte bereits den nächsten Schneeball in der Hand. Frech schmunzelte sie ihn an. „Wenn du ihn nicht wegschiebst, dann muss ich ihn halt vom Schiff werfen“, meinte sie frech und warf wieder. Erschrocken fiel Ruffy rückwärts um, als er ausweichen wollte. Akisa verzog das Gesicht. Das hatte bestimmt wehgetan. Doch Ruffy saß sofort wieder und schüttelte den Schnee ab. Akisa war nun zu ihm gegangen und beugte sich zu ihm hinunter. „Alles gut?", wollte sie wissen. Er grinste frech und zog sie sogleich zu sich hinunter um sie einzuseifen. „Nein! Hör auf!“, lachte Akisa. Erst beobachtete die restliche Crew die Beiden nur, doch dann packte auch sie die Spielwut und alle veranstalteten ein gehöriges Einseifen. Zum späten Nachmittag hatte sich das Wetter um einiges verschlechtert, also war die ganze Crew nach drinnen geflüchtet. Sanji war, wie eh und je, bereits am Kochen für das Abendessen. Nebenbei bereitete er für alle heiße Schokolade vor. Akisa hatte ein warmes Bad genommen und saß nun, die Beine an die Brust gezogen, damit sie ihren Kopf in ihre Armen legen konnte, die auf ihren Knien ruhten, auf der langen Couchfläche in der Aquariumsbar und beobachtete die Fische. Das Licht hatte sie bewusst ausgelassen, sodass nur die Leuchten, die an den Rändern der Glasscheiben befestigt waren, alles in ein seichtes Licht tauchten. Kurz erhellte ein weiteres Licht den Raum und sie hörte leise Schritte auf sie zukommen. Sie hob den Kopf und erblickte eine dampfende Tasse vor sich. Der Duft der Schokolade zog sofort durch ihre Nasenflügel und sie begann zu Lächeln. Sie sah nach oben in das freundliche Gesicht von Ruffy. Dankend nahm sie die Tasse entgegen. Sie drehte sich nun etwas seitlich um sich in den Schneidersitz zu setzen. Die Tasse war noch sehr heiß, deswegen war Akisa froh einen Pullover anzuhaben, der ihr etwas zu groß war. So konnte sie ihre Hände in den Ärmeln verstecken und die Tasse problemlos halten. Ruffy setzte sich neben sie und betrachtete auch kurz das Aquarium. Sie schwiegen einige Minuten. Doch dann hatte sich Ruffy endlich gesammelt und war bereit ein klärendes Gespräch zu führen. „Es tut mir leid“, war das erste, was Akisa hörte. Überrascht sah sie ihn an. „Ich weiß, ich kann das nicht wieder gut machen aber...na ja...“, unsicher kratzte er sich am Kopf. „Schon okay.“ „Nein, eben nicht. Ich bin ein schlechter Freund. Auch das ich Kapitän bin, ist keine Ausrede dafür, dass ich mich so benommen hab. Ich hab überreagiert und es an dir und den anderen ausgelassen.“ Beschämt sah er zur Seite. Mit großen Augen betrachtete Akisa den Mann vor sich, der sich wirklich alle Mühe gab, eine sinnvolle Entschuldigung hervorzubringen. „Es hat mich schon verletzt“, nuschelte sie. Ihr Blick fiel in ihre Tasse. „Ich dachte, dass ich dir vielleicht zu viel werde. Ich bin die einzige, die es nicht schafft sich selbst zu verteidigen.“ „Das brauchst du auch nicht.“ Ruffys Stimme klang sehr überzeugend. Schüchtern sah sie ihn an. „Solange ich da bin, wirst du nie kämpfen müssen. Ich weiß, dass ich nicht gerade der Hellste bin, aber ich weiß, dass du mir einfach viel bedeutest. Nicht so, wie mir die anderen etwas bedeuten. Es ist ein anderes Gefühl.“ Verlegen fasste er sich an den Kopf. Er wusste einfach nicht, wie er es ausdrücken sollte. Doch Akisa verstand ihn. Sie stand auf, stellte die Tasse auf den Tisch und setzte sich direkt zu ihm. Den Rücken an seinen Oberkörper gelehnt, betrachtete sie die Wasserspiegelung. Er schlang die Arme um sie und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „Du bist naiv, kindisch und albern“, meinte Akisa dann und lachte zaghaft. „Aber auch warmherzig, stark und vor allem ein echter Freund. Jeder ist anders, und das ist gut so. Ich will nicht, dass du dich veränderst.“ Mit ihren Fingern strich sie seinen Arm auf und ab. „Ich...hab dich sehr lieb. Also so richtig“, flüsterte sie fast. Doch es war so leise im Raum, dass er jedes einzelne Wort verstand. Sie spürte, wie er ihr einen Kuss auf den Hinterkopf gab. Kurz kicherte sie, dann ließ sie sich wieder zurückfallen und sah in sein Gesicht. Er lächelte sanft, doch schnell wechselte es wieder zu einem sorgenvollen Gesicht. „Was bedrückt dich noch?“, wollte er wissen. Sie sah nun wieder zum Aquarium und schüttelte nur leicht den Kopf. „Nichts.“ „Das glaub ich dir nicht.“ Schwer atmete sie aus. „Robin hat euch nicht erzählt, was auf Enies Lobby war, oder?“ Sie spürte sein leichtes Kopfschütteln, da er seinen Kopf an ihren gelegt hatte. „Nein“, sagte er nur kurz. „Dieser Kerl...von...der Weltregierung. Er kannte meine Mutter“, stotterte sie. Ruffy spürte wie sich ihre Atmung beschleunigte und leise begann sie zu schluchzen. „Er meinte, dass ich ihr ähnlich sei, und dass ich diese Gabe von ihr geerbt hätte. Lepota Sila“, erklärte sie zaghaft während sie immer wieder schniefen musste. „Und dann meinte er, dass er sich mit meiner Hilfe an meinem Vater rächen will.“ Dicke Tränen rollten über ihre Wangen. „Die wissen jetzt, dass ich seine Tochter bin. Was ist, wenn es ihm schadet. Vielleicht bringt ihn das in Gefahr.“ „Nein, das tut es nicht. Wenn er erfährt, dass sie von dir wissen, dann weiß er auch, dass du bei mir bist und ich auf dich aufpasse. Ich hab es versprochen. Und ich halte meine Versprechen.“ Ruffy drückte die junge Frau fest an sich. „Du vermisst sie, oder?“ „Ja. So sehr. Ich hab viel an Beide gedacht, aber seit Enies Lobby wünscht ich mir auch, dass ich bei ihnen sein könnte.“ „Shanks sehen wir wieder. Das haben wir uns damals versprochen und ich bin mir sicher, dass er in der Neuen Welt auf uns wartet. Nur deine Mutter kann ich dir leider nicht wiederbringen.“ Akisa drehte sich und legte ihren Kopf an seine Brust. Darüber zu sprechen und einfach nur zu weinen, tat ihr gut. Es würde helfen, aber in diesem Moment war es einfach nur schrecklich für sie. Nach einigen Minuten hatte sie sich wieder beruhigt. Ruffy hielt sie immer noch fest und streichelte ihr immer abwechselnd über ihr Haar und den Rücken. Plötzlich spürte er, wie Akisa leise kicherte. Er ließ von ihr ab, um sie ansehen zu können. „Wieso lachst du auf einmal?“, fragte er verwundert. Sie rieb sich die Augen, dann sah sie ihn an und begann an seinem T-Shirt herumzuspielen. „Ich musste nur gerade daran denken, wie meine Mama wohl jetzt reagiert hätte. Sie sagte immer zu mir, dass alles Schlechte auch etwas Gutes hat. Und sie hat Recht.“ Erwartungsvoll sah Ruffy Akisa an. Wieder kicherte sie, als sie sein wartendes Gesicht sah. „Na ja, wenn das alles nicht so passiert wäre, dann hätte ich dich nicht kennengelernt. Und all die anderen auch nicht. Natürlich wünsche ich mir, dass sie damals nicht gestorben wäre. Aber euch würde ich auch nicht wieder hergeben wollen.“ Immer noch zupfte sie an seinem T-Shirt herum und spürte dann seine Stirn an ihrer. Verschmitzt grinste er. Dann legte er ihr vorsichtig die Hände auf die Wangen und wischte mit den Daumen die restlichen Tränen weg. „Keine Angst. Wir würden dich auch nicht mehr hergeben.“ Shanks Tochter (Fillerkapitel) ------------------------------ Nachdem Ace Alabasta verlassen hatte, folgte er wieder seinem Logport und seinem Drang den Verräter Blackbeard endlich zur Strecke zu bringen. Er war froh seinen kleinen Bruder nach so langer Zeit wiederzusehen. Er hatte sich wirklich kaum verändert in den drei Jahren. Doch Ace war stolz auf ihn. Er hatte es in kürzester Zeit zu etwas gebracht. Eine ausgeglichene Crew, die ihn scheinbar am Boden hielt, und ein für den Anfang gar nicht so unbeachtliches Kopfgeld von 30.000.000 Berry. Akisa dagegen schien um einiges erwachsener als er sie in Erinnerung hatte. Gerne dachte er an die Zeit zurück, als sie noch alle zusammen auf ihrer Heimatinsel lebten. Ja sogar Mina vermisste er ein bisschen. „Was hast du vor?“, fragend sah Akisa Ace an. Er packte einige Sachen in seinen Rucksack und grinste verschmitzt. „Wo ist Ruffy?“, wollte er wissen. Sie grübelte kurz. „Ich glaub er macht Besorgungen für Makino.“ „Mmmh. Und Mina?“ Er kniff die Augen leicht zusammen als wartete er darauf, dass sie im nächsten Moment aus irgendeiner Ecke hervorsprang. „Sie ist in die Stadt. Was sie genau vorhatte, wollte sie mir nicht sagen.“ Akisa zuckte die Schultern und sah Ace erwartungsvoll an. Er hatte ihr schließlich immer noch nicht gesagt, was er eigentlich vorhatte. Er stellte sich direkt vor Akisa. Sofort bemerkte sie, dass er wieder einige Zentimeter gewachsen sein musste. Sie kam sich richtig mickrig vor. Verdächtig grinste er auf sie hinab. „Was denn?“, fragte sie zögerlich. Er nahm ihre Hand, schnappte sich seinen Rucksack und zog sie hinter sich her. „Wo wollen wir denn hin? Ace?“ Verwirrt folgte sie ihm. Hatte sie doch keine andere Wahl. Sie hatten das Dorf schnell verlassen und wanderten nun durch den dicken Wald. „Ich dachte, ich entführ dich mal.“, lachte Ace auf einmal. „Mein kleiner Bruder klebt förmlich an dir. Da hat man ja keine Chance sonst. Und Mina ist kein Stück besser, wenn es um mich geht.“ Er blieb stehen und sah Akisa nun an, die ihn nur mit leicht offenem Mund musterte. Wieder lachte er. „Ich dachte an Picknick am Strand.“ Akisa kicherte nun. „Klar, sag das doch gleich. Aber warum nicht in der Nähe des Dorfes?“ „Da finden die uns zu schnell.“, flüsterte er ihr zu und tat so, als müssten sie auf der Hut sein. „Außerdem hab ich da so ein schönes Plätzchen gefunden, als ich letztens durch die Wälder gestreift bin.“ Freudig nickte Akisa und ließ sich von Ace zu einem tollen ruhigen Platz zwischen zwei Klippen führen. Das laute Rauschen des Meeres, wurde durch die Steinwände zwar verstärkt, trotzdem war es angenehm dort und man konnte sich ungestört unterhalten. Ace breitete eine Decke aus und ließ sich auf sie fallen. Akisa ließ sich neben ihm nieder und genoss die Seeluft. Ace hatte sich sofort nach hinten fallen lassen und streckte sich ausgiebig. Diese Stille war einfach herrlich. Er betrachtete die vorbeiziehenden Wolken. „Die Wolke sieht aus wie Ruffy, wenn er Hunger hat.“, lachte er auf einmal. Akisa lehnte sich nun auch zurück und sah in den Himmel. „Welche?“, wollte sie wissen. „Na die da.“, meinte er und zeigte in die Richtung. „Ja. Stimmt. Und die sieht aus wie Mina, wenn sie wieder ausrastet.“, lachte Akisa in Bezug auf eine andere Wolke. Ace verzog das Gesicht. „Oh Gott. Jetzt verfolgen mich die Wolken schon.“, moserte er. „Ach komm. Sie ist doch auch deine Freundin, oder nicht?“ Ace murrte kurz auf und sah zur Seite. „Und du magst sie demnach doch auch.“, meinte Akisa neckisch und pikste ihn in die Seite. „Schon möglich.“, knurrte er. Belustigt lachte Akisa. „Sie könnte sich aber schon mal’ne Scheibe von dir abschneiden.“ Er drehte sich zu ihr und stützte sich mit einem Arm ab. „Ach was.“, lachte sie. Auch Ace begann zu lachen. „Ja, stimmt. Das würde auch komisch kommen.“ Kurz lachten sie noch, dann verstummte Akisa und sah nachdenklich aus. „Was ist los?“, überrascht betrachte Ace die Jüngere. Sie setzte sich auf und zog die Knie an ihren Oberkörper. „Du gehst bald, nicht wahr?“, sagte sie im traurigen Ton. Auch Ace hatte sich nun aufgesetzt und stützte sich mit einem Arm ab. „Ja. Ist wirklich nicht mehr lange hin.“ Er betrachtete sie kurz. Sie wendete sich ihm zu. „Ich werde dich wirklich vermissen. Du warst immer wie ein großer Bruder für mich.“ „Hey. Nicht so sentimental, Prinzessin. Das ist doch kein Abschied für immer und bis jetzt bin ich auch noch hier. Und Ruffy ist doch auch noch da.“ Er schenkte ihr ein breites Lächeln und legte seinen Arm um ihre Schulter. Er merkte sofort, wie Akisa, als er den Namen seines kleinen Bruders ausgesprochen hatte, den Blick schüchtern weggewendet hatte. „Und dieses nervige Weib sollten wir nicht vergessen!“, meinte er in sehr lautem Tonfall. „Als ob es Mina hier hält, wenn du erst mal weg bist.“, lachte sie. „Aber du hast recht. Ruffy ist da.“ „Vielleicht kein großer Bruder aber ein ziemlich ernstzunehmender bester Freund.“ Kurz drückte er Akisa an sich, die leise in sich hineinlachte. Dann stand er auch schon auf und zog sie mit nach oben. Verwundert blieb Akisa stehen und sah zu, wie Ace zum Wasser hinunterging. „Schau dir das mal an.“, rief er ihr zu und schon ging sie neugierig zu ihm. Eine Sekunde hatte sie nicht richtig aufgepasst, und schon spürte sie das kalte Wasser auf ihrer Haut. „Hey!“, lachte sie. Das sollte er büßen, also fing sie etwas Wasser mit den Händen und schleuderte es ihm entgegen. Ohne weiter darüber nachzudenken begannen die Beiden dann eine kleine Wasserschlacht. Lachend rannten sie durch das flache Wasser und spielten am Ende sogar unbewusst Fange. In einem unbeachteten Moment schnappte er sich Akisa von hinten um den Bauch und hob sie in die Luft. „Nein! Lass das!“, lachte Akisa. Ace setzte sie zwar wieder ab, ließ jedoch nicht los sondern kitzelte leicht an den Seiten ihrer Taille. Akisa hatte schon Tränen in den Augen vor Lachen und wäre wahrscheinlich erschöpft ins Wasser geplumpst, wenn er sie nicht festgehalten hätte. Plötzlich raschelte es laut und im nächsten Moment öffnete sich einer der Büsche und Ruffy sah hindurch. „Da seid ihr ja! Ich hab euch schon überall gesucht.“, meckerte er. Ace und Akisa standen still wie Salzsäulen. Ruffy stutzte. „Was macht ihr da?“ Er sprang aus dem Busch und rannte zu ihnen. Ace hatte Akisa nun losgelassen und kratzte sich am Kopf. „Hast du uns also gefunden.“, lachte er als Ruffy sie erreicht hatte und ihn mit böser Miene betrachtete. Dann sah Ruffy zu Akisa, die immer noch schmunzelte. Noch immer hatte sie leichte Tränen in den Augen und ihre Wangen waren rot geworden, weil sie zu lange angestrengt gelacht hatte. Erschrocken legte ihr Ruffy die Hand auf die Stirn. „Geht’s dir gut? Hast du wieder Fieber?“, fragte er aufgeregt. Sie war in letzter Zeit öfter krank gewesen und galt deswegen als kleines Sorgenkind. Akisa schüttelte den Kopf. „Reg dich nicht auf, kleiner Bruder.“, lachte Ace und klopfte ihm auf die Schulter. Doch Ruffy sah ihn eindringlich an. Ace konnte es sich in diesem Moment nicht verkneifen ihm noch eine kleine Schote zu geben. Er stellte sich hinter Akisa und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Akisa sah so verlassen aus. Allein im Dorf. Da musste ich die Chance doch wahrnehmen, sie einmal für mich allein zu haben.“ Ace wusste, dass Ruffy mit seinen Gefühlen nicht viel anfangen konnte und jeder Versuch es ihm zu erklären, ließ den Älteren verzweifeln. Deswegen fand er es doch zu amüsant die besitzergreifende Art, welche Ruffy an den Tag legte wenn es um Akisa ging, zu beobachten. Ruffy klappte die Kinnlade runter. Im nächsten Moment begann er auch schon zu motzen. Ace lachte sich halb schlapp. Betröpfelt stand Akisa daneben, bevor sie anfing zu kichern. Dann hakte sie sich mit einem Arm bei Ruffy ein und mit dem anderen bei Ace und zog sie mit sich. „Lasst uns zurückgehen. Mina sucht uns bestimmt auch schon.“ Und sie sollte Recht behalten. Nervös trampelte Mina nämlich vor Makinos Bar auf und ab. „Ach, die Herrschaften lassen sich auch mal Blicken.“, meinte sie gereizt. „Und du!“, sie zeigte zornig auf Ruffy und hatte ihn im nächsten Moment auch schon am Kragen gepackt. „Was fällt dir eigentlich ein mich hier allein stehen zu lassen!“ Verlegen kratzte sich Ruffy am Kopf. „Sorry, ich war in Eile.“ „Ich glaub, ich spinne!“, meckerte Mina munter weiter. „Und ihr Beide? Wo, zum Teufel, wart ihr?“ Akisa lachte, schnappte sich Ruffys Arm und zog ihn in die Bar. Verständnislos sah Mina ihnen hinterher. Dann fiel ihr Blick auf den Verbliebenen. Nervös tippte sie mit dem Fuß auf und ab. „Ace?“ „Wir…waren…nur…picknicken. Am Strand.“ „Bitte? Wieso gehst du mit ihr allein zum Strand?“ „Bleib locker. Du weißt doch, dass keiner bei ihr eine Chance hätte.“ „Darum geht’s doch gar nicht!“, fauchte Mina. „Warum machst du mit mir niemals so was.“ Sie nahm ihre bockige Haltung ein und würdigte ihn keines Blickes. Er seufzte. „Ich wollt halt mal mit ihr was machen. Aber…“ „Aber?“, erwartungsvoll sah sie ihn nun mit großen Augen an. „Wir können morgen ja einen Ausflug machen.“ „Zu zweit? Also nur wir allein?“, fragte sie skeptisch, da Ace sich sonst nie darauf einließ mit ihr allein irgendwohin zu gehen. Mit einem liebevollen Lächeln im Gesicht, nickte er ihr zu und sofort sprang sie ihm total happy in den Arm. Ace musste unaufhörlich grinsen. Die Freude in ihrem Gesicht war wirklich unglaublich gewesen. Manchmal schien er es zu bedauern, sie bisher nicht wiedergesehen zu haben. Wo war Mina nur abgeblieben? Bevor Ace jedoch einen weiteren Gedanken fassen konnte, übermannte ihn ein sehr bekanntes Gefühl. Er stoppte seinen Striker. „Mann, hab ich einen Kohldampf.“, jammerte er. Sofort beschlich ihn der Geruch von etwas Essbaren. Er folgte der Fährte bis zu einem großen Schiff. Unbemerkt sprang er an Deck, wo gerade eine Party zu laufen schien. Er setzte sich zu den Gestalten, die ausgelassen feierten und begann mit futtern. „Was soll dieser Quatsch? Wenn wir Strohhut Ruffy nicht bald finden, war’s das.“, hörte man eine Frau meckern. Ein schallendes Gelächter ertönte hinter Ace. „Mal doch nicht den Teufel an die Wand, Alvida. Den und sein Mopp finden wir schon.“ „Ich weiß, wo Ruffy jetzt steckt.“, mischte sich Ace einfach ein und futterte dann genüsslich weiter. „Was?“ Er spürte die Blicke auf sich. Mit seinem Satz hatte er sich verraten, aber was hatte er schon zu verlieren. Diese Piraten konnten ihm nicht sonderlich viel anhaben. „Das ist einer von Whiteberads Mannschaft!“, rief einer erschrocken. „Das ist nicht irgendeiner, sondern Portgas D. Ace mit der Feuerfaust!“, jammerte ein anderer. „Was willst du denn hier?“ Der Käpt’n der Piratenbande stellte sich ihm gegenüber. „Du bist Buggy, oder? Was willst du von Ruffy?“, fragte Ace unbescholten in sein zerstreutes Gesicht. Er wusste, dass er es mit dem Vize der Whitebeard-Bande nicht aufnehmen konnte. „Das ist Privatsache!“ „Aja.“, grinste Ace. „Euch stört es doch nicht, wenn ich mich noch etwas bediene.“, lenkte er ab und schnappte sich die nächste Fleischkeule. Buggy traten die Schweißperlen auf die Stirn. Er sollte ihn lieber nicht reizen. Mit den Typen von Whitebeard war nicht gut Kirschen essen. „Na klar! Bedien dich!“, meinte Buggy nur und klopfte Ace auf die Schulter. Die Männer feierten mit Ace zusammen weiter. „Das letzte Mal, hab ich in so guter Gesellschaft gegessen und getrunken, als ich den Roten Shanks traf.“, quatschte Ace völlig unverblümt heraus. „Was?“ Mit großen ungläubigen Augen sah Buggy ihn an. Schnell verdunkelte sich sein Gesicht wieder. „Du kennst diesen Mistkerl!“, meckerte er. „Klar. Du wohl auch?“, grinste Ace. „Darauf kannst du wetten. Wegen diesem Typen ist mein großer Traum wie eine Seifenblase zerplatzt aber das wird er ihm noch leidtun.“ „Hahaha Der hat vielleicht dumm geguckt, als ich ihm erzählt hab, das Ruffy wahrscheinlich mal sein Schwiegersohn wird.“, lachte Ace lauthals. „Hey! Ignorier mich nicht! Warte mal! Was war das gerade?“, schrie Buggy quer über das Schiff. „Soll das heißen der Bastard hat ein Kind?“ „Ein unglaubliches sogar. Ich dachte, du bist Ruffy begegnet?“ „Ja und?“ „Dann müsstest du sie doch kennen. Klein, niedlich und genauso rotes Haar, wie der Vater.“ Ace nahm einen großen Schluck aus seinem Becher. Dann stand er auf. „So Freunde. War ja ganz lustig, aber ich muss dann mal wieder.“, meinte Ace nur und sprang auf seinen Striker um auch gleich zu verschwinden. Alvida, die bis dahin alles ruhig beobachtet hatte, sprang auf. „Sag mal! Was soll das? Du lässt ihn einfach so gehen? Tölpel!“, meckerte sie und gab Buggy eine deftige Kopfnuss. Dieser stand trotzdem weiterhin nur mit offenem Mund und geschocktem Blick da und bewegte sich nicht. Eigentlich hätte er es doch merken müssen, damals in Loguetown. „Das kann doch nicht wahr sein!!!!“ Ein Skelett namens Brook ------------------------ Endlich hatte die Thousand Sunny wieder seichtere Gewässer erreicht. Statt Schnee schieben und in der Kälte bibbern, konnten sie nun wieder ausgelassen die Sonne genießen. Lysop, Chopper und Ruffy hatten, wie eh und je, wieder nur Blödsinn im Kopf. Da an einem der Bäume auf dem Hauptdeck eine Schaukel befestigt war, schaukelten sie abwechselnd einen der Drei mit vollem Schwung. Solange bis derjenige von dem Brett flog. Gerade war Chopper an der Reihe und quietschte ausgelassen, als er von der Schaukel fiel und direkt in Akisas Armen landete. Durch die Geschwindigkeit hatte er sie sofort umgenietet. Erschrocken liefen Lysop und Ruffy, die kurz vorher noch am Lachen waren, zu ihnen. „Akisa! Alles in Ordnung?“, wollte Ruffy wissen. Diese begann zu Lachen. „Ja, keine Sorge.“ Chopper rieb sich den Kopf. „Tut mir echt leid. Hast du dir auch wirklich nicht wehgetan?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Mir geht’s gut.“ Alle drei hatten nun wieder ein Lächeln im Gesicht. Ruffy reichte Akisa die Hand und zog sie wieder auf die Beine. „Was macht ihr eigentlich?“, fragte sie dann. „Ach, wir wollen wissen, wer von uns am weitesten fliegt.“, erklärte Lysop mit einem breiten Grinsen. „Hier! Pass auf!“, rief Ruffy, nahm ihre Hand und zog sie zur Schaukel. Auch Lysop und Chopper folgten schnell. Während die Beiden mit Akisa einen Meter von der Schaukel entfernt stehen blieben, stellte sich der Käpt’n auf das Brett und begann zu schwingen. Ein paar Mal vor und zurück, dann ließ er beim vorschwingen los und flog auf’s erste Oberdeck und krachte gegen die Wand. „Das ist ein neuer Rekord!“, lobte Lysop die Leistung während Akisa sich erschrocken die Hand vor den Mund hielt. Dann begann sie jedoch zu schmunzeln als sich Ruffy wieder aufrichtete und ihnen zuwinkte. „Alles klar! Das war lustig!“, meinte er. Das ganze Spektakel wiederholte sich einige Male, bis die Jungs erschöpft auf’s Gras fielen und nur noch die Sonne genossen. Belustigt von ihnen setzte sich Akisa auf die Schaukel. Ein laues Lüftchen wehte vorbei und sie schloss ihre Augen einen Moment. Dann spürte sie, wie sie sanft angeschubst wurde. Kurz wendete sie überrascht den Blick zurück. Ruffy hatte sich also aufgerappelt und gab ihr immer wieder einen leichten Schubs. Lysop und Chopper tauschten unerkannt Blicke aus und kicherten leise. Akisa genoss das sanfte Schaukeln. Das zeigte wieder wie facettenreich ihr Käpt’n war. In einer Minute blödelte er nur herum und dann war er doch wieder ganz erwachsen. Sie liebte seine kindliche Seite und trotzdem freute sie sich auch, wenn er für sie da war und sich bemühte. Als die Schaukel wieder zurückschwang, hielt Ruffy die Stricke fest, sodass sie zum sofortigen Anhalten gezwungen war. Nur kurz versuchte das Holz noch einmal nach vorne zu schwingen, wurde aber sofort wieder zurückgezogen und prallte leicht gegen Ruffys Beine. Akisa lehnte sich zurück an ihn und blickte nach oben in sein breites Grinsen. So konnte die Zeit wohl weiter vergehen, ohne dass sich jemand daran gestört hätte. Als Sanji jedoch nach draußen trat, wurde die Stille unterbrochen. „Hey! Könnt ihr mir mal die Tintenfische bringen die wir gestern gefangen haben?“ „Tintenfische?“ Sofort saßen Chopper und Lysop aufrecht und starrten, wie auch Ruffy, zu ihrem Chefkoch. „Ja! Tintenfischrisotto. Tintenfischkapatscho. Tintenfischsalat mit frischen Tomaten und Meeresfrüchten. Oder Tintenfischfondue. Ich würde heute Abend am liebsten ein Tintenfischmenü für uns machen.“, schwärmte Sanji. Die drei Chaoten waren sofort hellauf begeistert und wünschten sich noch Tintenfischbällchen dazu. Dann rannten sie auch schon los um die Tiere aus dem Aquarium zu fischen. Akisa dagegen blieb auf der Schaukel sitzen und genoss weiterhin den schönen Tag. Solange, bis wieder Krach des Chaostrios das Deck überschattete. Akisa schaukelte noch einmal kurz, und sprang dann ab, so wie es die Jungs zuvor getan hatten. Nur tat sie es natürlich sittlicher. Sie lief die Treppe hinauf, genau auf Ruffy und Chopper zu. Beide hockten über der Luke zum Aquarium und sahen leicht geschockt hinein. Akisa schnappte sich einen der Tintenfische, die überall auf dem Boden verteilt lagen, und sah ihn an. Eigentlich waren die ja zu süß zum essen. „Lysop!“, aufgeregt wackelte Chopper mit den Armen. „Was ist denn los?“ Akisa legte den Kopf schief. Erst jetzt erkannte sie, dass das Wasser des Aquariums komplett schwarz war. „Lysop wurde von den Tintenfischen attackiert.“, erklärte Chopper aufgeregt. Währenddessen hatte Ruffy bereits die Rettungsaktion gestartet und versuchte Lysop zu fassen zu bekommen. Jedoch schaffte er es nicht beim ersten Mal, da die Tintenfische ziemlich hartnäckig waren. Also griff er mit seiner Gum-Gum-Gatling an und zog Lysop letztendlich aus dem Wasser. Leider hatte dieser dabei auch die Tracht Prügel von Ruffy abbekommen und war dementsprechend miesgelaunt. Zorro hatte das Ganze vom Aussichtspunkt beobachtet und schüttelte nur beschämt den Kopf. „Was für Knalltüten.“ Als er den Blick wieder auf’s Meer richtete, fiel ihm sofort etwas auf. Dort schwamm etwas. Was es genau war, konnte er nicht erkennen. Er gab der Mannschaft über die Lautsprecher Bescheid und begab sich langsam zu ihnen auf’s Hauptdeck hinunter. Aufgeregt versuchten Lysop und Ruffy zu erkennen, was dort schwamm. Es stellte sich als Fass heraus, auf dem ein großes Stück Stoff befestigt war. Auf diesem konnten sie das Wort Schatz lesen. Die Jungs hatten sichtlich Spaß daran das Fass zu bergen. Akisa dagegen ließ sich ins Gras fallen und beobachtete alles nur. Auch die restlichen Crewmitglieder hatten sich auf’s Hauptdeck begeben. „Da ist nur Sake und Verpflegung drin.“, bemerkte Nami. „Woher willst du das wissen ohne nachzusehen?“, jammerte Ruffy sofort genervt, da er auf einen Schatz gehofft hatte. „Na steht doch da. Dieser Schatz ist eine Darbietung an die Götter, oder? Mit dieser Opfergabe wollte anscheinend jemand die Meeresgötter um eine sichere Überfahrt bitten.“, erklärte die Navigatorin ihren Freunden. „Also haben wir das Ding umsonst an Bord geholt?“ „Den Sake lassen wir schon mal nicht verkommen.“, meinte Zorro miesmuschelig. „Bist du verrückt? Willst du dir die Wut der Götter aufhalsen?“, jammerte Lysop. Doch Nami konnte ihn beruhigen. „Ein kleines Gebet und dann geht das schon klar.“ „Ich bete schon mal gar nicht, klar?“, bemerkte Zorro. „Ach, ich weiß nicht. Ich hab gehört von den Wellen geschüttelter Sake soll besonders gut schmecken.“ Selbstgerecht zuckte Nami die Schultern. Alle waren sich einig, dass sie ihn probieren mussten. „Wenn man das Fass geleert hat, gehört es sich, es mit neuen Opfergaben zu befüllen und wieder dem Meer zu übergeben.“, erklärte Robin. Kurz sprach Ruffy ein Gebet, dass von Zorro sofort mit „Du musst gerade so fromm tun. Was war denn mit dem Gott, den du auf Skypia verkloppt hast?“ kommentiert wurde. Kaum hatte Ruffy den Deckel gehoben, schoss eine Leuchtrakete in den Himmel. Verwirrt sahen sich alle um. Chopper und Lysop dachten wieder an das Schlimmste und hielten bereits Ausschau nach feindlichen Schiffen. Doch Nami bemerkte etwas ganz anderes. „Los! Schnell! Nehmt eure Positionen ein! Kurs Süd-südwest!“, rief sie über das Deck und rannte zum hinteren Teil des Schiffes. „In fünf Minuten ist hier ein wahnsinniger Storm!“, fügte sie noch hinzu. „Ich kann zwar noch gar nichts sehen.“, meinte Ruffy, reichte Akisa im Vorbeigehen die Hand und zog sie hoch. „Aber wenn sie sagt, dass da ein Storm kommt, dann kommt garantiert einer.“ Zustimmend nickte Akisa und rannte hoch zum Bug um sich besser Umsehen zu können. Tatsächlich wurde es schlagartig dunkel und es begann zu stürmen und zu regnen. Das Schiff wurde nur so hin und her geschleudert. Alle hatten sichtlich Probleme sich auf den Beinen zu halten. Ruffy und Chopper kullerten einmal sogar über das Deck, als das Schiff Schräglage bekam und eine Welle darüber schwappte. Der Sturm ließ nicht zu, dass sie den Kurs wechselten. Glücklicherweise hatte Franky die passende Lösung. Eine der Spezialeigenschaften der Sunny sollte Abhilfe schaffen. Nachdem die Segel eingeholt waren, aktivierte Franky das Soldier-Dock-System, Channel Zero. Die Seiten der Sunny öffneten sich, nachdem die Zahl 0 erschien und riesige Schaufelräder wurden ausgefahren. Problemlos konnten sie nun vorwärts kommen. „Man die Dinger sind echt der Hammer!“, freute sich Ruffy unbescholten. Er stand genau am Rand und sah hinunter auf eines der Räder. Den Windböen trotzend hatte sich Akisa bis zum Steuerrad, an dem sich Franky immer noch befand, vorgekämpft und sah zum Hauptdeck hinunter. „Sei vorsichtig! Nicht das du noch reinfällst!“, sorgte sie sich um den Kapitän. Dieser lachte nur und hielt sich einen Moment lang nicht fest und fast hätte es geklappt. „Oh Mann, das war echt knapp.“, bemerkte er. Zweifelnd legte sich Nami die Hand an die Stirn, während Akisa nur erleichtert ausatmete. Schnell waren sie den Sturm entkommen. Jedoch blieb es weiterhin dunkel und ein dichter Nebel lag nun über dem Wasser. Besorgt sah Nami sich um. Auf so etwas war sie nun gar nicht vorbereitet gewesen. In dem ganzen Trubel hatte sie glatt die Orientierung verloren. „Sind wir schon in der Nähe der Fischmenscheninsel?“, wollte Lysop von Nami wissen. Bevor sie antworten konnte, ergriff Ruffy, breit grinsend, das Wort. „Nein. Davor kommt erst noch ein Meer in dem es spukt.“ „Richtig.“, stimmte Franky zu. „Haltet jetzt lieber die Augen und Ohren offen, denn wir sind bereits in diesem berüchtigten Meer. Genannt das Dreieck. Ein Ort an dem alles auf mysteriöse Weise verschwindet.“ Lysop stand die Angst ins Gesicht geschrieben und auch Chopper versteckte sich bereits zitternd hinter Zorro. „Große, kleine, dicke und dünne Gespenster.“, lachte Ruffy. Auch Sanji machte sich nun weiter einen Spaß daraus die Beiden zu verängstigen. Akisas Augen begannen zu glitzern. Oma Cocolo hatte ihnen ja von Geisterschiffen und lebenden Skeletten erzählt. Es war einfach zu spannend. Zu gern würde sie welche sehen. Erwartungsvoll stand sie in der Nähe ihrer Freunde und sah sich um. Überall nur Nebelschwaden und dicke dunkle Wolken. Doch leise hallte etwas durch die Dunkelheit. „Was ist das?“ Akisa stutzte. Sie legte sich die Hände an die Ohren und versuchte so mehr von den Geräuschen aufzufangen. „Oh nein! Ich muss sofort meine Geisterabwehrsachen suchen!“, rief Lysop und störte damit Akisas Empfang. „Pscht!“, machte sie nur, doch sie wurde gekonnt ignoriert. „Gibt’s du mir bitte welche ab!“, jammerte Chopper. „Hey! Seid doch mal still!“, forderte Akisa energisch und erntete dafür nur fragende Blicke. Es knarkste laut und im nächsten Moment hörten auch alle anderen das mysteriöse Geräusch. Verwirrt sah sich die Crew um, als sie hinter sich ein riesiges Schiff entdeckten. Es musste ein Piratenschiff gewesen sein, jedoch waren die Segel total zerrissen und das Schiff schwankte nur lautlos über das Wasser in ihre Richtung. Desto näher des ihnen kam, umso lauter wurde ein unheimlicher Gesang, der von dem großen Schiff ausging. „Ein Geisterschiff!!!“, riefen alle einstimmig und starrten ungläubig auf das näherkommende Etwas. Nur Akisa begann zu Lächeln und lief zur rechten Seite der Sunny um mehr sehen zu können. Langsam passierte das Geisterschiff an dieser Seite ihr Schiff. Immer noch vernahm man den Gesang. Neugierig beobachtete Akisa alles und entdeckte von weitem eine Gestalt. Es stand dort, mit einer Teetasse in der Hand, und schaute auf sie hinab. „♫Dem guten alten Binks. ♪ Dem bring ich seine Drinks.♫“, sang es. „Was ist das denn?“, kam es entsetzt von Nami. Akisa dagegen schien überhaupt nicht erschrocken oder verängstigt. Mit großen Augen sah sie dem Singenden nach, dann atmete sie tief ein und drehte sich ruckartig zu den anderen. Völlig entgeistert starrten sie vor sich hin. „Habt ihr das auch gesehen?“, fragte sie ruhig, wartete jedoch nicht auf eine Antwort. „Da war ein singendes Skelett! Wie aufregend! Ruffy, das müssen wir uns ansehen!“, rief sie sofort begeistert. Schnell hatte sich der Käpt’n wieder gefangen. „Ja! Das war voll cool!“, stimmte er seiner Freundin zu. Erschrocken sahen Lysop und Chopper sie an. „Seid ihr bekloppt?“, schrie die Langnase hysterisch. „Wieso? Der sah doch voll lustig aus.“, lachte Akisa. „Los! Komm! Sonst ist das Schiff wieder weg!“ Ungeduldig zog sie an Ruffys Arm, der nicht weniger begeistert war. „Was ist denn in die gefahren?“ Zweifelnd betrachtete Zorro die Aufregung in Akisas Gesicht. „Jetzt weiß ich, warum die sich so gut verstehen.“ Nervös rieb sich Nami die Arme. Sie war nicht weniger angsterfüllt als Lysop, doch versuchte sie trotzdem die Haltung zu bewahren. „Jetzt wartet doch mal!“, mischte sich Sanji nun ein und hielt Ruffy und Akisa zurück. „Ihr solltet da nicht allein rübergehen.“ Auch Zorro schien die Idee nicht zu gefallen die Beiden das Schiff allein betreten zu lassen. „Es gibt nur eine Lösung.“, meinte er und zückte einige Stöcker. „Wir knobeln darum. Also los. Zwei von uns sollten sie begleiten.“ Während sich Lysop, Chopper und Nami mit Händen und Füßen wehrten, schienen alle anderen kein Problem damit zu haben, das Geisterschiff zu betreten. „Jetzt macht endlich.“, sagte Akisa im ungeduldigen Ton. „Wir können auch allein gehen.“, pflichtete Ruffy ihr zu. Doch Sanji schüttelte gleich den Kopf. „Ihr wisst doch gar nicht, was euch da drüben erwartet. Und bei deinem Glück, Ruffy, schleppst du uns noch einen Fluch an oder so.“ Die drei Verängstigten willigt schließlich doch ein und jeder zog sein Schicksal. Neben Sanji traf es Nami, die mit an Bord gehen sollte. Jammernd kletterte sie die Leinen hinauf. Ruffy und Akisa waren indes schon fast oben angekommen, als sie in das knochige Gesicht sahen, dass am Ende auf sie wartete. Entsetzt starrten die vier Freunde das Skelett vor ihnen an. Na ja, zumindest drei von ihnen. Akisas Augen glitzerten immer noch und vor Aufregung biss sie sich leicht auf die Unterlippe. Sofort legte sich ein breites Grinsen über ihr Gesicht, als die Gestalt begann zu sprechen. „Hallo! Hallohohohoho!“, lachte es. „Verzeiht mein Verhalten von vorhin. Ich hab‘s versäumt euch Hallo zu sagen. Junge war ich überrascht. Ich hab schon seit Jahrzehnten keine lebenden Menschen mehr gesehen. Jedes Schiff, auf das ich in der Gegend traf, ist ein Geisterschiff. Richtig gruselig. Wo hab ich meine Manieren. Kommt näher, dann können wir uns unterhalten.“ „Du bist ja cool. Und sprechen kannst du auch. Voll lustig.“, lachte Akisa. „Ja, und wie. Ein sprechendes Skelett mit Afrolook.“, stimmte Ruffy fröhlich mit ein. Sanji und Nami dagegen sahen weniger begeistert aus. „Ich glaub, ich spinne.“, war das einzige was der Koch herausbrachte. Nami dagegen hielt sich komplett raus und stand nur zitternd hinter dem Blonden. „Oh, was für ein Anblick.“, schwärmte der Knochige dann und bewegte sich auf die Navigatorin zu. „Was für eine wunderschöne junge Lady. Entzückend.“ Ein wenig überrascht, aber gleichzeitig immer noch auf Abstand, schüttelte Nami den Kopf. „Ach was.“ Kurz machte sich das Skelett ein wenig zurecht, um dann auch gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. „Könntest du mir dein Höschen zeigen?“ „Ich glaub ich spinne!“, schrie Nami gereizt und verpasste dem Fragenden einen gehörigen Tritt, der diesen langsam zu Boden fallen ließ. „Du bist ja … richtig brutal!“, meinte er nur bevor er wie ein plumper Sack auf den Boden knallte. „Das geht mir durch Mark und Beine. Ich bin ein Skelett.“ „Halt die Klappe!!“, meckerte Nami weiter. Akisa und Ruffy sahen sich kurz an, bevor sie einheitlich begannen zu lachen. „Wieso bekommt ein Skelett eine Beule am Kopf?“, wunderte sich Sanji währenddessen. Akisa ging einen Schritt näher an das Skelett heran und beugte sich zu ihm hinunter. Ihre Hände auf die Knie gestützt, legte sie den Kopf schief und lächelte ihn an. „Oh, was ist denn das?“, meinte er auf einmal. Sofort stand er wieder und beugte sich zu Akisa hinunter, da er mindestens zwei Köpfe größer war wie sie. „Wie konnte mir dieser Anblick nur entgehen? Eine seltene Schönheit, wie du es bist, benötigt besondere Aufmerksamkeit.“ Er nahm ihre Hand und deutete einen Handkuss an. Akisa konnte nichts anderes tun als ihn belustigt anzusehen und ein beherztes Lachen zu unterdrücken. Scheinbar hatte Lepota Sila mal wieder die Finger im Spiel. „Der hat sie doch nicht alle. So ein Spinner.“, keifte Nami im Hintergrund. „Ich werfe gerne mal ein Auge auf ein hübsches Mädchen, gerade wenn es noch so jung und zart sind. Würdest du mir vielleicht dein Höschen zeigen?“ „Ich sag es doch, der hat sie nicht alle!!“, wiederholte Nami ihre Aussage und ballte die Fäuste. Ruffy der bis dahin beherzt gelacht hatte, hörte abrupt auf damit und ging zu den Beiden. Mit starker Haltung stellte er sich zwischen die Beiden und sah das Skelett ernst an. „Jetzt reicht’s aber mal.“, sprach er ruhig aber trotzdem fordernd. „Huch? Da hab ich wohl jemanden verärgert. Das war nicht meine Absicht.“ „Ach quatsch.“, lachte Akisa und nahm Ruffys Arm. „Sei nicht so. Wie soll er denn ein Auge auf mich werfen? Er hat doch gar keine mehr.“, erklärte sie und begann sofort zu lachen. „Yohohohohoho! Sie hat Recht. Ich bin schließlich ein Skelett!“, stimmte der Fremde mit ein. Auch Ruffy lachte sich auf einmal über diese Tatsache halb tot. Nur Sanji und Nami standen, zweifelnd an ihren Sinnen, daneben. „Oh Gott. Noch so ein schlechter Witz und ich muss mich übergeben.“, schüttelte die Navigatorin den Kopf. „Jetzt reicht’s aber! Wir haben wichtigeres zu klären!“, begann nun Sanji zu sprechen. „Wie man sieht, bestehst du nur aus Knochen, aber wieso lebst du dann und kannst sprechen? Und wer bist du und was zum Geier tust du hier? Was ist mit diesem Schiff passiert? Und was geht eigentlich auf diesem Meer hier ab? Dann leg mal los. Auf die Antworten bin ich gespannt.“ „Oh je, so viele Fragen. Yohohohohoho.“, lachte der Unbekannte. Akisa, die Ruffys Arm immer noch fest im Griff hatte, zog einmal kräftig daran und hatte damit sofort seine komplette Aufmerksamkeit. Fordernd sah sie ihn an und machte eine leichte Kopfbewegung zum Skelett, bevor sie keck grinste und ihm zunickte. Er verstand sofort. „Aber bevor du antwortest, schlage ich vor, du schließt dich meiner Bande an.“ „Hä?“ Nami und Sanji sahen ihren Kapitän ungläubig an. „Ja. Abgemacht.“, meinte das Skelett ohne die Miene zu verziehen. Akisa klatschte erfreut in die Hände und ging dann zu ihrem scheinbar neuen Crewmitglied hinüber. Ihre Beiden Freunde schienen ihren Ohren nicht zu glauben, denn sie starrten nur entsetzt vor sich hin. Erfreut grinste Ruffy und hatte im nächsten Moment auch schon seine Freunde an sich kleben, die ihn für nicht zurechnungsfähig erklären wollten. „Darf ich dir ein Tässchen Tee anbieten?“, begann währenddessen das Skelett einen kleinen Smalltalk mit Akisa. „Nein, danke. Sagst du mir jetzt, wie du heißt?“ „Oh, wie unhöflich von mir. Brook ist der Name und ich freue mich wirklich sehr deine Bekanntschaft zu machen. Yohohohoho!“ Akisa kicherte, als Brook sich abermals vor ihr verbeugte. „Ich heiße Akisa.“ „Sag mal, deine Freunde scheinen ja sehr temperamentvoll zu sein.“, meinte er dann. Der Krach des Streites der anderen drei, hing wie eine Glocke über ihnen. Beide sahen sich nun das Gezanke an. „Na ja, so sind sie halt.“, lachte sie. „Los, wir stellen dir den Rest der Crew vor.“ „Yohohohohoho! Hallo Hallo, alle zusammen! Wie ist das werte Befinden?“, fragte Brook erfreut in die Richtung der anderen, nachdem sie die Thousand Sunny betreten hatten. „Ich wurde auf dieses Schiff eingeladen. Mein Name ist Brook. Ich bin mausetot, meine Knochen klappern ein bisschen und es freut mich eure Bekanntschaft zu machen.“ „Jetzt mal ehrlich! Wer oder was bist du?“, weniger erfreut fauchten Chopper, Lysop, Franky und auch Zorro die Gestalt an. „Hoho, da ist aber jemand gereizt.“ Während Akisa und Ruffy nur vor sich hin kicherten und Nami und Sanji verzweifelt die Köpfe hängen ließen, starrten die anderen Crewmitglieder das Skelett nur misstrauisch an. Als Brook sich Robin zuwendete, war Lysop auch schon in seine Geisterabwehrsachen geschlüpft. „Weiche zurück!“, befahl er mit zitternder Stimme. Sich entschuldigend tat Brook wenige Schritte nach hinten. „Wow! Es funktioniert wirklich!“, freute sich Chopper. „Ja, da haben sich meine böse Geisterabwehrsachen wenigstens gelohnt.“ „Böse Geister? Oh mein Gott! Wo denn?“, meinte Brook entsetzt während er sich umsah. „Du bist hier der böse Geist!“, beantworteten die Angsthasen Lysop und Chopper gemeinsam seine Frage. „Jetzt hört endlich auf mit dem Blödsinn! Los! Raus mit der Sprache, Ruffy. Wer ist der Kerl und was will er hier?“, meckerte Zorro. „Ist er nicht witzig?!“, bekam er als Antwort von seinem Käpt’n. „Er macht jetzt bei uns mit.“ „Was? Du tickst wohl nicht mehr ganz richtig!“ „Oh nein!“, aufgeregt hielt Chopper immer noch das Kreuz in Brooks Richtung, welches er von Lysop bekommen hatte. „Was ist denn los, Chopper?“, lachte Akisa. „Hast du nicht gehört? Der soll bei uns mitmachen!“, mischte sich Lysop dazwischen. „Ja. Findet ihr das nicht auch cool.“ „Bitte? Du spinnst wohl!“ Akisa konnte jedoch nur über ihre Freunde lachen. „Yohohohoho! Jetzt kriegt euch wieder ein. Lasst uns dinieren, statt trübe zu sinnieren.“, meinte das Skelett philosophisch angehaucht. „Du hast das nicht zu entscheiden!“, keiften Navigatorin, Schwertkämpfer und Koch einheitlich. Trotzdem entschieden sie unter Deck zu gehen und es sich im Speisezimmer gemütlich zu machen. Brook sah sich freudig um und bewunderte das schöne Schiff. Chopper und Lysop waren immer noch auf Abstand, während der Rest den Knochigen nicht aus den Augen ließ. Akisa stand hinter Ruffy, der direkt schräg gegenüber von Book saß und sich halb totlachte über Brooks schlechte Skelettwitze. Aber auch Akisa fand Gefallen an dem Skelett und lauschte interessiert seinen Worten. „Wie funktioniert das eigentlich? Ich meine, wie kann es sein, dass du hier als lebendes Skelett vor uns sitzt?“, skeptisch betrachtete Nami Brook. „Na ja, ich habe einst von der Totenreichfrucht gegessen.“ „Totenreichfrucht.“, gebannt von seinen Worten ließ sich Akisa auf Ruffys Schoß nieder und wartete, dass das Skelett weitererzählte. „Ein Teufelsfruchtfutterer.“, stellte Franky richtig fest. „Ja, so könnte man es bezeichnen. Die Sache ist die, ich bin vor einigen Jahrzehnten schon einmal verstorben. Doch dann kam eine Teufelsfrucht ins Spiel. Die Totenreichfrucht erlaubt dem Menschen der von ihr gegessen hat wieder zurückzukehren. Sie hat eine außergewöhnliche Kraft. Sie schenkt einem ein zweites Leben.“ „Wow, ein zweites Leben.“ Ruffy war sofort Feuer und Flamme. Kichernd wendete Akisa sich Chopper und Lysop zu. „Doch kein böser Geist.“ Ertappt kratzten sie sich am Kopf, behielten aber weiter den Abstand zum Sprechenden bei. „Einst war ich auch ein Pirat.“, erzählte Brook nun weiter. Er berichtete davon, dass er damals mit seiner Crew die Dämonensee befahren wollte. Doch trafen sie dort auf andere Piraten, die die gesamte Crew auslöschten. „Auch ich musste damals mein Leben lassen. Zu Lebzeiten hatte mich die Totenreichfrucht lediglich zu einem Nichtschwimmer gemacht. Aber am Tag meines Todes hat sie mir ihre wahre Macht zu Teil werden lassen. Meine Seele kehrte aus dem Totenreich zurück in diese Welt. Wenn ich sofort in meinen Körper zurückgekehrt wäre, dann wäre ich heute wohl besser dran. Aber ich verirrte mich auf dem Weg zu ihm. Ihr seht ja, wie dick der Nebel in diesen Gewässern sein kann. Ein ganzes Jahr lang irrte ich als körperlose Seele durch den Nebel. Als ich schließlich mein Schiff und meinen Körper fand, musste ich feststellen, dass davon nur noch ein Skelett übriggeblieben war. Mir wären vor Schreck fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Was für ein Glück, dass ich keine mehr hatte. Yohohohohoho!“ „Und seitdem bist du ein lebendes Skelett. Verstehe. Die unglaubliche Macht der Teufelsfrucht kann sogar ein Skelett wieder zum Leben erwecken. Unfassbar aber wahr.“, meinte Franky, mürrisch wie immer. „Dann bist du also wirklich kein böser Geist.“, erkundigte sich Lysop nochmals mit vorgehaltenem Kreuz. „Ich hasse Geister! Ich würde schreien und Umfallen, wenn ich einem begegnen würde.“, jammerte das Skelett. „Was hast du da eben gesagt? Du hasst böse Geister? Hast du dich mal im Spiegel gesehen?“, entgegnete Nami ungläubig und hielt ihm einen Spiegel entgegen. Schreiend hielt sich Brook einen Arm vor sein Gesicht. „Kein Spiegel! Bitte nicht!“, krächzte er. „Was ist denn?“ Neugierig wendeten sich Chopper und Lysop dem Spiegel zu. Ungläubig blickten sie hinein. Das Glas zeigte nur ihre Bilder. Das Skelett war nicht zu erkennen. „Oh Backe! Du hast ja gar kein Spiegelbild!“ Sofort schreckten alle auf. Akisa war direkt aufgesprungen, um es sich mit eigenen Augen anzusehen. Sie stand nun vor Brook und hielt den Spiegel hoch, da Nami sich vor Schreck sofort hinter dem Tisch versteckt hatte. „Sie haben Recht. Er ist nicht zu sehen.“, bemerkte sie. Und noch etwas anderes war ihr ins Auge gesprungen, als sie den Spiegel aufgehoben hatte. Zur Überprüfung ihrer Vermutung drehte sie sich zum Skelett und sah zu seinen Füßen. Fehlte da nicht was? Als ob Lysop ihre Gedanken lesen konnte, schrie er die Tatsache aus. „Jetzt kommt's noch dicker! Der hat auch keinen Schatten!“ „Du hast Recht! Was zum Teufel bist du?!“, wollte Chopper nun verängstigt wissen. Gelassen setzte sich das Skelett und schlürfte an seinem Tee. „Wie kannst du so ruhig dasitzen?“, meckerte Sanji unverblümt. „Na gut. Ich werde euch alles erzählen. Es ist eine lange Geschichte. Ich habe diese Gewässer viele Jahre durchstreift. Die Tatsache, dass ich ein Skelett bin und die Tatsache, dass ich keinen Schatten habe, haben nichts miteinander zu tun...Fortsetzung folgt.“ Das Zombie-Schloss ------------------ Es donnerte und blitzte wie verrückt. Der kalte nasse Wind zog durch die Gemäuer der großen Festung. Alle Flure schienen nur von Dunkelheit durchflutet zu sein, doch Kerzen vertrieben hin und wieder das schwarze Nichts. Schritte hallten durch die verwinkelten Gänge und ließen erahnen, dass sich dort jemand aufhalten musste. Und es war nicht irgendwer, der dort durch die Finsternis wanderte. Die junge Frau, die wirklich keine Ahnung hatte, wo sie sich befand, ging grübelnd von Kerzenschein zu Kerzenschein. „Kann doch nicht wahr sein. Da passt man einen Moment mal nicht auf. Wo zur Hölle bin ich hier nur? Und vor allem, wie bin ich hierhergekommen?!“, die letzte Frage hatte sie fast geschrien und dementsprechend hallte es auch durch die leeren Flure. Verzweifelt blieb Mina stehen und seufzte. Wo Tilli abgeblieben war, wusste sie auch nicht. Sie erinnerte sich nur noch, dass sie in diesen dicken Nebel geraten waren und plötzlich, wirklich wie aus heiterem Himmel, eine Insel auftauchte. Sie wollten kurz Pause machen und sich stärken, doch da hörten sie komische Geräusche. An mehr erinnerte sie sich nicht. Sie wachte in einem miefigen Raum auf und streifte seitdem durch das Gebäude. Keine einzige Person war ihr bisher begegnet. Es schien, als wäre sie völlig allein. Doch irgendetwas stank hier gewaltig. Immer noch stand Mina grübelnd im flackernden Licht der Kerzen. Ihr Instinkt sagte ihr, dass da etwas war und sie beobachtete. Doch so oft sie sich auch umsah, außer den komischen Bildern an der Wand und ziemlich vielen alten Rüstungen konnte sie nichts entdecken. Stöhnend kratzte sie sich am Kopf. „Verdammt. Wo bin ich da bloß wieder hineingeraten?“ Plötzlich durchdrang ein Lachen die Stille. Es klang ziemlich verrückt und auch beängstigend. Minas Augen weiteten sich, denn das Lachen wurde allmählich immer lauter. Scheinbar kam derjenige auf sie zu. Ihr Atem verschnellerte sich, während sie immer noch den dunklen Gang fixierte. Es blitzte und krachte. Der Flur war erhellt und Mina schien ihren Augen nicht trauen zu wollen. Da kam wirklich was und nicht bloß eins sondern gleich mehrere davon. Sie sahen sehr verdächtig aus. Überall hatten sie nähte und einige von ihnen glichen Tieren. Sie ächzten und schnauften. Scheinbar fiel es ihnen schwer sich schneller wie einen Km/h zu bewegen. „Ach du Scheiße! Was ist das denn!“, schrie sie und rannte auch schon los. „Hey! Bleib gefälligst stehen! Der Meister wartet bereits auf dich!“, meinte eine der Figuren. „Ich bin doch nicht bescheuert!“, jammerte Mina und wurde wieder etwas schneller. Ohne darauf zu achten, wohin sie eigentlich rannte, lief sie schreiend durch die Gemäuer. Irgendwann blieb sie stehen, da sie niemanden mehr hinter sich ausmachen konnte. „Man. Was war das denn, bitte?! Die wollen mich doch verarschen. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich fast geglaubt, dass das Zombies waren.“, lachte sie vor sich hin. Schnell verging ihr das Lachen aber wieder. „Echt jetzt. Wo bin ich?“ Langsam ging sie weiter. Schon wieder spürte sie eine Präsenz. Es war jedoch mausestill. Sie blieb stehen und drehte sich nochmals um, um sich selbst zu beweisen, dass sie es sich nur einbildete. Doch leider spielte ihr ihr Körper keinen Streich. Die Personen auf den skurrilen Bildern streckten sich aus denselben hinaus und versuchten sie zu greifen. „Du hast keine Chance! Gib lieber sofort auf!“, lachten sie. „Oh Gott. Lebendige Bilder? Was denn noch!“, schrie Mina und begann sogleich wieder mit einem Dauerlauf bis sie nach draußen gelangte. „Was ist das denn hier für ein Gruselkabinett.“, keuchte sie und schüttelte sich kurz bevor sie einige Schritte weiterging. Der Flur bildete im Freien einen langen Treppenaufgang. Endlich konnte Mina sich umsehen. Doch fiel sah sie nicht. Das Gewitter war zwar weitergezogen, aber es war immer noch finster. Sie konnte nicht mal erahnen ob es nun Tag oder Nacht war. Wieder stöhnte sie und hielt sich die Stirn. Das konnte ja heiter werden. Aber was soll's. Da musste sie durch. Würde schon gutgehen. Als erstes musste sie Tilli finden. Ohne sie, würde sie nicht von dort wegkommen. Das Gebäude, in dem sie sich befand, war riesig. Das konnte sie unschwer aus ihrer Perspektive erkennen. Hinter den Mauern erstreckte sich ein großer Wald und dann kam wieder eine Mauer, die die Insel vom Meer abgrenzte. Na ja, und dann kam wieder eine Mauer...Moment. „Noch ne Mauer?“ Mina schärfte ihren Blick. Da war wirklich eine Mauer und die grinste sie ziemlich fies an. „Was ist das denn? War die vorhin auch schon da? Wer grenzt bitte das Meer vom Meer ab?“, zweifelnd schüttelte sie den Kopf, doch dann wurde es ihr schlagartig bewusst. Ruckartig sah sie hinter sich nach oben und erblickte sie. Riesige Segel. „Das ist ein Schiff. Ein ziemlich großes Schiff.“, versuchte sie sich selbst die Lage zu erklären. „Wer baut denn so ein Schiff? Das ist doch völlig verrückt.“ Den Kopf schüttelnd drehte sie sich wieder und ging die Treppe hinunter. Es dauerte seine Zeit bis sie unten angekommen war. Von dort aus betrachtete sie das riesige Schloss, welches wohl der Mittelpunkt dieses Schiffes war. Wenn man sich anstrengte, erkannte man sogar den dicken Mast, der in den Himmel ragte. „Und nun? Ich sollte vielleicht erst einmal zurück zum Wasser. Vielleicht konnte Tilli ja fliehen bevor die mich entführt haben. Das Ding ist eindeutig zu groß um da jetzt drin herumzuirren, und außerdem sind da noch diese Freaks, die mich verfolgen.“, erklärte sie ruhig. Dann ließ sie kurz den Kopf hängen. „Warum passiert das auch immer mir?! Kann ich nicht mal Glück haben?“ Sofort verdrängte sie diese Gedanken aber wieder. Sie musste jetzt Tilli suchen und dann müssten sie sich was überlegen um von diesem mordsmäßigen Schiff zu kommen. Sie verließ den Schlossgarten und betrat auch gleich den Wald. Es gab weit und breit kein Licht zu sehen und von allen Seiten her, raschelte und knackste es wie wild. Schwer schluckte Mina. „Ich hab keine Angst. Nein. Wovor auch? Sind doch nur Bäume. Und Häschen. Und Eichhörnchen.“ Wieder knackte etwas laut. Sofort lief es ihr kalt den Rücken herunter. Nur zaghaft schaffte sie es sich in die Richtung der Geräuschkulisse zu drehen. Erkennen konnte sie aber nichts, also wollte sie weitergehen, doch schon raschelte es von oben und ein kaltes Lachen drang an ihr Ohr. Ruckartig sah sie hinauf in zwei leuchtende Augen und ein fieses Grinsen einer dunklen Figur. Als er sah, wie Mina ihn erschrocken anblickte, streckte er seine Flügel aus und begann noch lauter zu lachen. Schreiend rannte Mina los. Kein einziges Mal drehte sie sich um. Sie wollte gar nicht wissen, ob das Ding sie verfolgte. Von weitem erkannte sie nun ein weiteres Tor. Kurz nachdem sie es passiert hatte, blieb sie schlagartig stehen. War sie doch wirklich auf einem Friedhof gelandet. Kurz sah sie sich um. Alles war ruhig. Seichte Nebelschwaden lagen über den Gräbern. Sie sah zurück, um zu erforschen, ob das Wesen von eben sie verfolgte. Aber es war nichts zu erkennen. „Ein Glück. Alles so ruhig wie vorher. Na ja, bis auf die Bäume die sich da bewegen. Moment. Bäume können sich doch nicht von einem zum anderen Ort bewegen!“ Minas Atem wurde wieder schneller und sie drehte sich langsam um, da sie kein Aufsehen erregen wollte. Dann ging sie vorsichtig weiter. „Du träumst ganz sicher. Das kann nur ein Traum sein.“, erklärte sie mit sehr unruhiger Stimme. Als sich jedoch die Erde an den Gräbern nach oben wölbte und kurz danach Hände aus dem Boden schossen, verwarf sie diesen Gedanken sofort wieder. „Das ist kein Traum! So etwas würde ich niemals träumen!“, rief sie und beobachtete wie die Leichen aus ihren Gräbern stiegen. „Ich glaub mir wird schlecht.“ Röchelnd kamen ihr die Toten entgegen. Mina war es aber Leid wegzurennen. „Schluss mit lustig! Jetzt gibt’s was auf die Glocke!“, meinte sie in Richtung der wankenden Menge, während sie sich die Ärmel hochkrempelte. Sie vermöbelte die Gruppe vom Feinsten. Köpfe rollten, Gliedmaßen flogen. Mina war nicht gerade begeistert davon, aber wenigstens hatte sie jetzt ein Problem weniger. Ausgiebig streckte sie sich nach getaner Arbeit und wollte gerade weitergehen, da standen die Zombies wieder auf und begannen sich gegenseitig zusammen zu bauen. Ungläubig beobachtete sie die Show. Einer der Zombies, ein ziemlich großer, war immer noch dabei seinem wegrollenden Kopf hinterher zu rennen. Kaum waren sie fertig mit ihrem Körperpuzzle, begannen sie zu lachen. Doch dann schien ihnen wieder einzufallen, dass sie es ja auf Mina abgesehen hatten. Diese hatte bereits begonnen sich immer weiter von ihnen zu entfernen. „Hey! Bleib gefälligst hier!“, schrie ihr einer nach. „Jetzt können die auch noch sprechen!? Langsam wird’s mir hier zu bunt!“, meckerte sie mit zitternder Stimme. Die Zombies jagten die junge Frau mehrmals quer über den Friedhof. Irgendwie schien der keinen Ausgang zu haben. Zumindest hatte Mina bisher keinen entdeckt. Wahrscheinlich konzentrierte sie sich auch nicht wirklich darauf einen zu finden. Nach einigem hin und her blieben die Zombies röchelnd und schnaufend stehen. Auch Mina brauchte eine Pause und versteckte sich hinter einem großen Baum. Die Bande Toter immer im Blick, keuchte sie schwer. „Voll die Freakshow.“, meinte sie nur. „So. Wo ist hier jetzt der Ausgang?“ „So einfach lass ich dich nicht gehen.“ Erschrocken drehte sich Mina mehrmals um ihre eigene Achse. Es war niemand zu sehen. Aber da war doch eben eine Stimme. Fing sie jetzt schon an zu halluzinieren? „Das war bisher ja sehr amüsant.“, sprach die Stimme nun weiter. Es war also doch keine Einbildung. „Aber wir haben Wichtigeres zu tun. Der Meister wartet und unsere Hochzeit steht doch bevor.“, hörte man es lachen. „Hochzeit? Jetzt versteh ich gar nichts mehr. Wer zum Kuckuck ist da? Zeig dich!“ Verwirrt sah sie sich um, bereits die Fäuste geballt um sich gegen jeden nervigen komischen Kauz zu verteidigen. Plötzlich spürte sie einen festen Griff am Arm. Doch als sie hinsah, war nichts zu sehen. Total perplex versuchte sie sich loszureißen, wurde aber im nächsten Moment komplett gepackt und verlor sofort das Bewusstsein. Nachdenklich streifte Akisa durch das Schloss. Irgendwie schaffte sie es doch immer wieder sich in brenzlige Situationen zu bringen, ohne es eigentlich zu wollen. Da hatte sie doch wirklich irgend so ein komischer unsichtbarer Kerl vom Schiff entführt und sie dann in einen Schrank gesperrt. ~~~Flashback~~~ „Wo bringen Sie mich denn hin?“ „Pssscht! Sei still!“, meckerte der Unsichtbare, ging durch die nächste Tür und ließ Akisa herunter, nachdem er die Tür geschlossen hatte. „Hör mal zu, Kleine. Ich hab jetzt leider keine Zeit für dich.“ Akisa legte den Kopf schief. „Aber warum haben Sie mich dann entführt? Und warum kann ich sie eigentlich nicht sehen?“, fragte sie und streckte eine Hand nach vorne, um den Mann zu berühren. Der schien aber schon gar nicht mehr dort zu stehen. „Haben Sie auch von einer Teufelsfrucht gegessen?“ „Wer ist da?“, schallte es plötzlich durch die geschlossene Tür. Kurz hörte Akisa einen erschrockenen Aufschrei und dann schien der unsichtbare Kerl hektisch durch den Raum zu laufen. „Haha, jetzt wird es brenzlig für ihn.“, begann auf einmal eins der Bilder zu lachen. „Versteck sie im Schrank! Wir verraten nichts!“, meinte die Figur auf dem Nebenbild. Überrascht sah Akisa die Gemälde an. „Was seid ihr denn?“ Schlagartig sprangen die Figuren aus dem Rahmen auf sie zu. „Wir sind Zombies! Fürchte dich!“, jaulten sie. Akisa musste sich leicht zurücklehnen, da ihr die Beiden so schnell entgegen schossen. Sie kicherte. „Ihr seid ja lustige Figuren.“ „Sie hat keine Angst vor uns.“, verdattert sahen sie das junge Mädchen an. „Hört endlich auf mit dem Blödsinn!“, maulte der Unsichtbare. Erschrocken sprang Akisa zur Seite, da er direkt hinter ihr stehen musste. „Sagt mir lieber, was ich jetzt machen soll!“ „Haben wir doch!“, antworteten Beide wie aus einem Mund. „Ach richtig! Der Schrank! Los, rein mit dir! Und schön ruhig sein!“ Schwungvoll wurde Akisa in den Schrank geschupst. Kaum war der Schrank geschlossen, öffnete sich die Zimmertür. „Ah! Werter Herr Absalom. Da seid Ihr ja.“ Akisa öffnete eine der Schranktüren leise einen Spalt, um besser beobachten zu können, was vorging. Ein kleiner Kerl mit weißem Kittel hatte den Raum betreten. Sehr normal sah er nicht aus. Aber das überraschte Akisa nicht. Auf dem Weg zum Schloss hatte sie so einige komische Gestalten gesehen, nachdem sie wieder aufgewacht war. Und der Unsichtbare nuschelte auch irgendwas davon, jemanden Zombies auf den Hals hetzen zu wollen. Diese kleine Figur sah wirklich aus wie ein Zombie, und wenn Zombies aus Bildern kommen konnten, dann konnte sie mit Sicherheit auch so rumlaufen. Was für ein Zauber da wohl dahinter steckte? „Ja, was ist denn!“, meckerte der Unsichtbare. „Und wie, zur Hölle nochmal, kannst du wissen, dass ich hier bin, wenn ich doch unsichtbar bin!“ Gerade noch war nichts zu erkennen, dann festigte sich das Bild vor dem Zombie. Solange bis Absalom vollständig zu erkennen war. Die Gestalt lachte nur. „Dr. Hogback hat Besuch empfangen. Es scheint, als hätten wir neue Kandidaten für den Meister.“ „Ja, das konnte ich mir schon denken.“ „Wirklich? Waren sie etwa wieder auf Brautschau? Ich dachte, sie hätten die Richtige gefunden?“, misstrauisch schaute er vor sich hin. „W-wie kommst d-du denn darauf? Ich war nur so unterwegs. Schließlich haben wir das Signal vernommen und Perona hatte mir bereits berichtet, dass uns zwei große Schiffe ins Netz gegangen waren.“ Mit aller Kraft versuchte sich Absalom herauszureden. Die Männer in den Bildern lachten hämisch. „Still! Ihr Nichtsnutze! Also, ich seh mir die Gestalten mal an, die Hogback da wieder angeschleppt hat. Kümmere du dich darum, dass nachher alles glatt läuft. Meine Braut ist doch bereit?“ „Oja, sie kann sich nur nicht entscheiden, was sie anziehen soll. Deswegen wollte ich noch einige Kleider holen.“ „Tu das.“ Die Bilder an der Wand begannen Grimassen zu schneiden. „Aber Absalom!“ „Seid ihr sicher, dass er die Kleider aus diesem Schrank mitnehmen soll?“, jammerten die Beiden. „Na klar. Warum denn nicht?“ Doch dann schoss es ihm wieder durch den Kopf. Gerade wollte der Zombie die Schranktüren öffnen, da sprang er davor. „Warte!“ „Was ist denn los, werter Herr?“ „Na ja...“, so auf die Schnelle musste er improvisieren. „Sie ist doch sehr wählerisch. Es wäre vielleicht besser, wenn sie sich ein neues machen lässt. Ich will doch, dass sie komplett zufrieden ist.“ „Mmmmh.“, nachdenklich und auch etwas skeptisch sah er Absalom an. Langsam bildeten sich leichte Schweißtropfen auf dessen Gesicht. „Wie ihr meint.“, sagte der Zombie dann und verließ den Raum wieder. Sofort entspannte sich Absalom und atmete erleichtert aus. Er öffnete nun die Türen des Schrankes und hatte die fröhlich grinsende Akisa vor sich stehen. „Du willst also heiraten?“, fragte sie erfreut in das löwenähnliche Gesicht. „Was? Ja..äh, also. Darüber müssen wir später reden. Du bleibst schön hier, klar? Ihr Beide passt auf, dass sie nicht abhaut und der alte Zausel sie nicht entdeckt.“, kaum hatte er diese Worte gesagt, verschwand er auch schon aus der Tür. Lächelnd drehte sich Akisa zu den Bildern. Misstrauisch sahen diese sie an. Es war ihnen unheimlich, dass ein süßes kleines Mädchen, wie sie es war, keine Angst vor ihnen hatte. „Diese Insel nennt sich also Thriller Bark?“, wendete sie sich nun an sie. Sie hatte von Brook erfahren, bevor dieser überstürzt abgehauen war, wie diese Insel hieß und das ihm hier der Schatten gestohlen wurden war. Die Zombies begannen merkwürdig zu lachen. „Wieso lacht ihr?“, misstrauisch sah sie zu ihnen. „Ja! Das ist die Thriller Bark!“, jaulte der eine los. „Die schreckliche, unfassbar gruselige Thriller Bark!“, stimmte der andere mit ein. „O-kay. Und was machen wir jetzt?“, fragte sie. „Ääääh...“ Die beiden Zombies sahen sich unwissend an. Sie sollten sie nicht gehen lassen, aber wie sie jemanden, der sich nicht fürchtete, beschäftigen sollten, das machte ihnen doch irgendwie Schwierigkeiten. Akisa wendete sich indes dem Inhalt des Schrankes zu und sah sich die vielen hübschen Brautkleider an, die dort hingen. Eines schöner wie das andere. Sie nahm eins heraus und ging damit zum Spiegel. Verblüfft wurde sie beobachtet. Sie hielt sich das Kleid vor den Körper und schwang es leicht hin und her. „Würde es mir stehen? Was meint ihr?“ Mit lieblichem Lächeln auf den Lippen und strahlenden Augen sah sie zu den Bildern. Ein grunzendes Lachen bekam sie von ihnen zu hören. „Das würde dir mit Sicherheit super stehen.“, begann dann der eine zu schleimen. „Jemanden wie dich kann doch nichts entstellen.“, stimmte der zweite mit ein. Dann begannen sie sich nur noch gegenseitig zuzustimmen und weiter zu schwärmen. Während die Zombies nun kurz miteinander beschäftigt waren, hing Akisa das Kleid zurück, schüttelte noch einmal kurz den Kopf und verließ dann ruhig das Zimmer. Das sich selbst Zombies so übers Ohr hauen ließen. ~~~Flashback Ende~~~ Seitdem lief sie durch das Schloss auf der Suche nach ihren Freunden Nami, Lysop und Chopper. Während sich die Strohhut-Piraten auf der Thousand Sunny mit Brook unterhalten hatten, wurde ihr Schiff in Richtung der berüchtigten Thriller Bark getrieben. Nachdem sich ein riesiges maulähnliches Tor geschlossen hatte und sie damit auf dieser Insel einsperrte, war Brook sofort von Bord gegangen und seitdem verschwunden. Nachdem dann auch ihre drei Freunde nach kurzer Erkundungstour nicht mehr auftauchten, wollten die restlichen Crewmitglieder eigentlich an Land gehen. Doch plötzlich geschahen komische Dinge an Bord und immer wieder hörte man ein bedrohliches Fauchen. Keiner konnte sich erklären, woher es kam. Akisa wusste es ja nun, da sie in einem kurzen Moment der Unachtsamkeit geschnappt und verschleppt wurde. Dieser Absalom kam ihr schon etwas merkwürdig vor. Zumal Akisa immer noch nicht verstand, aus welchem Grund er sie überhaupt entführt hatte. Vielleicht hatte es ja auch mit diesem Meister zu tun, von dem der andere Zombie gesprochen hatte. Und dann war da ja noch dieser Dr. Hogback. Der Name kam ihr auch bekannt vor. Chopper wusste bestimmt, wer dieser war. Leicht erschöpft von der Gesamtsituation blieb sie stehen und seufzte. Hoffentlich würden Ruffy, Zorro und die anderen bald kommen. Sie fürchtete sich zwar nicht ungeheuerlich, aber irgendwie war ihr das Ganze nicht geheuer und sollten noch mehr Zombies auftauchen, könnte dies zu einigen Problemen führen. Auf einmal spürte sie etwas Kaltes auf ihren Schultern. Schlagartig bekam sie Gänsehaut, und als sie zwei blasse Hände auf ihrem Körper entdeckte, quietschte sie erschrocken auf und sprang nach vorne. Von überall aus den Bildern kamen die Zombies heraus, wie es auch schon die anderen zwei zuvor getan hatten. „Es ist soweit! Die Jagd hat begonnen!“, lachte der Zombie, der sie eben noch an den Schultern gepackt hatte. „Ach ja? Was jagt ihr denn?“ Akisas Stimme zitterte wie verrückt. Sie hatte sich zu Tode erschrocken und als ihr Ohr das Wort „Jagd“ vernommen hatte, schien auch ihre Leichtigkeit wie weggeblasen. „Die Menschenjagd, natürlich!“, meinten alle wie aus einem Mund. Panik breitete sich in ihr aus und ihr fiel nur eins ein, was sie nun tun konnte. Laufen. So schnell sie konnte. Gestellt lächelte sie kurz, dann rannte sie auch schon los. „Bleib stehen! Du kannst uns sowieso nicht entkommen!“, hörte Akisa von allen Seiten. „Danke, für die Information, aber ich lauf trotzdem lieber weiter!“ Als wäre sie Luft, krachte sie durch zwei große Türen. Im nächsten Moment stolperte sie auch schon und knallte schmerzhaft zu Boden. Mit schmerzverzehrtem Gesicht setzte sie sich auf und sah auch gleich in ein ihr bekanntes Antlitz. „Das ist doch der Zombie-Opa von vorhin.“, nuschelte sie, während sie sich den immer noch schmerzenden Arm rieb. Verwundert beäugte der Zombie sie. „NEIN! Nein! Nein! Nicht so! Verdammt! Muss ich denn alles selbst machen?“ Eine laute Stimme unterbrach den Gedankenfluss des Zombies und er drehte sich zur Schreienden. „Was habt ihr, meine Verehrteste?“ „Sieh dir das doch an! So kann ich meinen Absalom doch nicht heiraten! Macht das gefälligst nochmal! Und diesmal anständig!“ Akisas Kinnlade klappte schlagartig nach unten. Sie rieb sich die Augen um dann festzustellen, dass es kein Traum war. „Mina? Bist du das?“ Ihre Freundin stand vor ihr, in einem langen reinweißen Brautkleid, an dem zwei Zombies wie verrückt herumnähten. „Ich hab nicht so lange darauf gewartet, um in so einem Fetzen vor den Altar zu treten.“, motzte Mina munter weiter. Unbeachtet starrte Akisa dagegen sie immer noch ungläubig an. Endlich hatte sie es wieder auf die Beine geschafft und bewegte sich einige Schritte auf sie zu. „Bist das echt du?“ Mina samt Zombies sahen sie nun verwundert an. „Entschuldigt, Verehrteste. Das Mädchen gehört scheinbar zu diesen Piraten, die zurzeit gejagt werden. Ich werde mich sofort...“ „Akisa!! Ich glaub's ja nicht!“, unterbrach sie freudestrahlend den erklärenden Zombie-Opa. „Das ich dich hier treffe und dann auch noch gerade zum richtigen Zeitpunkt! Du musst mir unbedingt helfen. Diese Möchtegerne hier kann man echt vergessen. Schau dir an, was die aus meinem Kleid gemacht haben. Du kannst doch so gut nähen. Bitte hilf mir.“, flehte sie im nächsten Moment auch schon, nachdem sie die feste Umarmung gelöst hatte. „Also. Eigentlich...“ „Ich freu mich so dich wiederzusehen!“, plapperte Mina munter weiter. „Du musst unbedingt meine Brautjungfer sein. Hier gibt’s ja nichts außer toten Zombies. Na gut, Perona ist noch da. Aber die ist irgendwie komisch.“ Total baff versuchte Akisa angestrengt ihren Ausführungen zu folgen. Was war nur los mit ihr. „Du heiratest Absalom?“, fragte sie vorsichtig nach, obwohl sie sich die Frage auch gut allein beantworten konnte. „Oh, du hast ihn also schon kennengelernt?“, überrascht sah sie zu ihr. Im nächsten Moment lächelte sie aber auch schon wieder. „Hätte ich mir eigentlich denken können. Er ist ein kleiner Charmeur. Kann einfach nicht die Finger von hübschen Frauen lassen und du warst ja schon immer eine kleine Sahneschnitte. Apropos Sahneschnitte. Wo hast du eigentlich Ruffy gelassen? Hätte nicht gedacht, dass ich dich ohne ihn wiedertreffe.“ „Er ist bestimmt auch irgendwo im Schloss.“, nuschelte Akisa nur perplex. „Wusste ich es doch. Der konnte ja nie seine Finger von dir lassen.“ „Hä?“ Schlagartig war Akisa aus dem leichten Trancezustand erwacht und spürte sogleich wie ihr das Blut regelrecht in den Kopf schoss. „Was redest du denn da!“, protestierte sie. Verständnislos sah Mina sie an. „Jetzt spiel nicht das Unschuldslamm. Oder...“, abschätzend beäugte sie die Jüngere. „Sag bloß, ihr habt noch nicht.“, meinte sie dann verdattert. „Jetzt hör schon auf damit!“, tadelte Akisa sie. „Uh, wunder Punkt. Aber hast ja Recht. Ich meine, es ist Ruffy. Der hatte ja schon immer Nachhilfe in solchen Dingen nötig.“, lachte sie nun. Akisa seufzte. Und auch die beiden Zombies die immer noch an Minas Kleid zugange waren rollten nun mit den Augen. „Die spinnt doch echt. Quatscht wie ein Wasserfall, aber hört nicht zu.“ „Ja, stimmt.“ „Das hab ich jawohl gehört!“ Mina ballte die Fäuste und ihr linkes Augenlid zuckte bedrohlich. „Entschuldigt.“ „Das war nicht so gemeint.“, versuchten sie sich nun aus der Affäre zu ziehen. „Seht lieber zu, dass ihr dieses Desaster hier wieder hinbekommt oder ich fahr hier gleich mit euch Schlitten!“ „Mina?“ Akisas Stimme unterbrach nun die Schreierei. Fragend sah sie die Jüngere nun an. „Wieso willst du heiraten?“, fragte Akisa noch einmal genau nach. „Du hast ihn doch gesehen. Ein Traum von einem Mann.“, die lange Schleppe ihres Kleides in der Hand, drehte sie sich einmal und schwärmte vor sich hin. „Und Ace?“ Abrupt stoppte Mina als sie seinen Namen vernahm. „Was soll mit dem sein?“, leicht zickig stellte sie sich wieder zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich dachte, dass du ihn heiraten willst.“ Ein missmutiger Blick traf Akisa nun. „Der hat mich gar nicht verdient. Warum soll ich so einem hinterher rennen, wenn ich jemanden wie Absalom haben kann.“ Nun war sich Akisa hundertprozentig sicher, dass hier etwas nicht stimmte. Oder sollte sie sich in den vier Jahren so verändert haben? Das glaubte Akisa nicht. Irgendetwas war da im Busch. Sie betrachtete ihre Freundin genauer. Ihre Augen schienen total glasig und ihr Blick war so trüb, als wäre sie gar nicht anwesend. Das war ihr schon aufgefallen, als Mina sie so stürmisch umarmt hatte. Vielleicht hatte man sie hypnotisiert oder verzaubert. Weiterhin beobachtete Akisa ihre Freundin. Sie musste unbedingt was tun. Mina schimpfte wieder mit den Zombies. Gerade hob sie das Kleid, da erschrak Akisa. „Was denn jetzt wieder?“, stöhnte Mina gereizt. „Dein Schatten.“ „Was ist damit?“ „Du...du hast keinen.“, stotterte Akisa mühsam. „Und?“, verständnislos zuckte Mina die Schultern. „Wie und? Das ist nicht normal. Das ist sogar ziemlich gefährlich!“, schrie sie. Mina schaute nur gelangweilt drein und zupfte sich wieder am Kleid herum. „Du scheinst dich ja auszukennen.“, lachte der Zombie-Opa und auch die anderen Beiden begannen zu kichern. Schlagartig erschienen ihr alle drei bedrohlich. Mina ging genervt zu einem Kerzenleuchter. „Sorry Süße. Aber dafür haben wir jetzt echt keine Zeit. Spiel mit den anderen Zombies. Vielleicht schaffst du es ja bis zur Kapelle.“, meinte sie nur fies grinsend und zog an einem der Kerzenhalter. Eine Falltür unter Akisas Füßen öffnete sich und verschluckte sie. Was für ein Zirkus ------------------ Nach längerer Zeit mal wieder was Neues^^ Zum Ende des Jahres bin ich immer so durcheinander und hab zu viel im Kopf XD ich hoffe man sieht es mir nach ;) Auf jeden Fall viel Spaß mit dem 13. Kapitel :3 ________________________________________________________________________________________________ „Na gut. Ich werde euch alles erzählen. Es ist eine lange Geschichte. Ich habe diese Gewässer viele Jahre durchstreift. Die Tatsache, dass ich ein Skelett bin und die Tatsache, dass ich keinen Schatten habe, haben nichts miteinander zu tun...Fortsetzung folgt.“, genüsslich schlürfte Brook wieder seinen Tee und vernahm Sanjis laute Worte, dass er gefälligst erzählen sollte. Kurz räusperte er sich. „Mein Schatten ist mir vor Jahren von einem miesen Typen gestohlen wurden.“ „Gestohlen?“, fragte Lysop erschrocken nach. „Wie das denn?“, interessiert lauschte Robin schon die ganze Zeit seinen Worten. „Du bewegst dich. Du sprichst. Weißt du, uns kann eigentlich nichts mehr überraschen. Aber ein gestohlener Schatten, das schlägt wirklich alles.“, erklärte Zorro. „Da hast du Recht.“, stimmte Brook, die Teetasse noch immer in der Hand, zu. „Und wenn einem der Schatten geklaut wird, dann hat man ein großes Problem. Man kann nicht länger in einer Welt mit Licht existieren.“ Verwundert sah Ruffy ihn an. „Aber du lebst doch.“ Brook nickte zustimmend. „Ja, aber im Licht würde ich nicht einen Tag überleben. Ich bin nur noch so putzmunter, weil der dicke Nebel hier kein Licht durchlässt.“ „Was würde denn in der Sonne mit dir passieren?“, wollte Robin nun wissen. „Wenn ich mich dem Licht der Sonne aussetzen würde, dann würde mein Körper verschwinden. Er würde sich für immer in Luft auslösen. Ich wäre weg. Mein Körper wäre wie vom Erdboden verschluckt. Eben verschwunden.“ Überraschte Blicke trafen das Skelett. „Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie ein Mann, dessen Schatten auch gestohlen wurden war, im Sonnenlicht verschwunden ist. Bei dem Anblick haben sich mir die Nackenhaare aufgestellt. Und das will schon was heißen, bei einem Skelett.“, mit einem seiner Skelettwitze versuchte Brook die Stimmung wieder etwas zu erhellen, doch die Strohhüte sahen ihn weiterhin nur fassungslos an. „Ich werfe also keinen Schatten, denn das Licht mag mich nicht. Ebenso wenig wird mein Antlitz von einem Spiegel reflektiert und ich bin auf keinem Lichtbild zu sehen.“ Es rumste laut und sofort ertönte ein Stöhnen gefolgt von einem Husten. Eine riesige Staubwolke hatte sich gebildet, als Akisa auf den dreckigen Boden fiel. „Das hätte ich echt nicht von dir gedacht. Aber du warst ja schon immer etwas verrückt.“, seufzte sie während sie sich aufrichtete und sich wehmütig umsah. Wo war sie denn nun gelandet. Ein breiter Gang erstreckte sich rechts und links von ihr. Bilder hingen zum Glück nicht allzu viele an den Wänden. Wieder stöhnte sie kurz. „Ene, mene...ach was soll's.“ Akisas Stimmung schien gerade irgendwo nahe des Nullpunktes zu liegen. „Wenn das so weiter geht, finde ich die anderen nie. Und Mina müssen wir auch noch helfen.“ Sie hatte sich indes für Rechts entschieden und ging schwer schnaufend voran. Jedes Bild beäugte sie kurz, um dann schnell daran vorbeizugehen. „LOLA!“, schallte es plötzlich. Erschrocken blieb Akisa stehen. „Nicht zu fassen! Wo kann sie denn nur hin sein?“ Er blieb schlagartig stehen und sah sich um. „Du bist doch der unsichtbare Typ, der mich verschleppt hat. Absalom, oder?“ Akisa legte den Kopf schief und sah ihn fragend an. „Was machst du denn hier!“, schrie er aufgeregt. „Kann doch nicht wahr sein! Diese Idioten schaffen es nicht mal auf ein kleines Mädchen aufzupassen.“ Akisa verzog das Gesicht. Den Spinner wollte Mina allen Ernstes heiraten? Die konnte nur hypnotisiert wurden sein oder sie hatte irgendetwas genommen. Aufgeregt rannte er zu Akisa und packte sie an den Schultern. „Hast du hier irgendwo ein Warzenschwein in einem Brautkleid gesehen?“ Zweifelnd sah Akisa ihn an. „Nein.“, meinte sie ziemlich langsam. „So ein Mist! Wo kann sie nur sein?“ Während sich über Akisas Kopf die Fragezeichen nur so tummelten, begann schlagartig der Boden zu beben und jemand rannte durch die Wand links von ihnen, um dann gleich die Nächsten zu durchbrechen. Total überrascht schrien Beide kurz auf. Akisa blieb perplex stehen, während Absalom sofort der Person hinterher schrie. „Lola!!!“, hörte man nur. „Absalom!“, quitschte es zurück und das genannte Warzenschwein im Brautkleid sprang ihm entgegen und versuchte vergeblich ihm einen Kuss aufzudrücken. „Lass das! Hör auf damit!“, jammerte Absalom. „Skurril.“, flüsterte Akisa immer noch fassungslos. „Hör jetzt bitte auf damit, Lola!“, endlich hatte er es geschafft Lola auf Abstand zu halten. „Du musst mich ein für alle Mal vergessen.“, erklärte er leicht außer Atem. „Wie du weißt, ist das die Frau, die ich heiraten werde.“ Absalom hielt ihr einen Steckbrief entgegen. Als Akisa erkannte, wer darauf zu sehen war, schienen ihr alle Gesichtszüge zu entgleiten. Das war eindeutig Namis Steckbrief. Lola schien indes unbeeindruckt. Sie zerknüllte das Stück Papier und warf es zu Boden, um dann auch gleich darauf zu treten. „Erst dieser Bauerntrampel und jetzt diese miese kleine Diebin. Absalom gehört mir allein. Denen werde ich es zeigen.“ Mit hasserfülltem Blick rannte sie in einem Mordstempo los. „Nein, Lola!“ Wie von selbst rannte er ihr hinterher und ließ die entgeisterte Akisa einfach stehen. Zumindest zehn Sekunden lang, dann spürte sie einen Druck am Handgelenk und wurde auch schon mitgezogen. „Ich werde ihnen jedes Haar einzeln rausrupfen!“ „Lola! Bleib stehen!“, flehte Absalom. Doch das Zombie-Warzenschwein-Mädchen rannte missmutig weiter. Nach kurzer Zeit sprengte sie die Außenwand des Schlosses und sie waren nun im Schlossgarten unterwegs. Ohne Rücksicht auf Verluste walzte Lola alles nieder, was ihr im Weg war. Akisa keuchte schwer. Man hatten die ein Tempo drauf. „Lola! Warte doch!“, rief Absalom ihr hinterher. „Wie wäre es mit einer Pause?“, japste Akisa, wurde aber ignoriert. „Hey! Bleib sofort stehen! Hast du gehört?!“, schrie er dem Zombie nochmals hinterher. Lola lachte nur ausgelassen. „Versuch mich doch zu fangen, wenn du kannst.“ „Nicht ihr ernst.“, jammerte Akisa mit kratziger Stimme. „Lass deine miesen Spielchen! Bleib stehen!“ „Ha! Ich werde nicht stehenbleiben, Süßer.“ Gerade hatten sie einen Torbogen passiert, da bremste sie doch überstürzt ab, drehte sich und rannte nun auf die Beiden zu. „Schätzchen!“, schrie sie und sprang zu Absalom. Dieser bremste so schlagartig, dass er Akisa mit voller Geschwindigkeit, die sie gerade noch drauf hatten, nach vorne schleuderte. Akisa schlug einige Purzelbäume, bevor sie auf dem Rasen zum Liegen kam. Sie setzte sich auf und hielt sich den Kopf. „Oh Mann. In der Hitliste der merkwürdigsten Ereignisse in meinem Leben, nimmt das hier eindeutig den ersten Platz ein.“ „Akisa! Was machst du denn hier?!“, hörte sie dann drei ihr bekannte Stimmen. „Lysop! Nami! Chopper! Da seid ihr ja!“, lachte sie fröhlich. „Was war das denn eben?“, fragte Chopper dann auch gleich immer noch ziemlich verwundert. Akisa schüttelte nur den Kopf. „Wenn ich das nur wüsste.“ Sie stand auf und ging zu ihren Freunden. Überall erkannte sie nun Zombies, die aussahen wie Tiere. „Oi, die sind ja niedlich!“, quietschte sie auf einmal. „Sind sie nicht!“, motzten ihre Freunde sie sofort an. „Die greifen uns schon die ganze Zeit an und…“, doch Akisa ignorierte Choppers Worte einfach und griff nach dem Pinguin, der nicht weit von ihr entfernt stand. „Ein Pinguin mit einem Hundegesicht. Wie drollig.“, lachte sie. Der Zombie begann vergnügt zu kichern. „Und was für eine hübsche Lady du bist.“ „Jetzt hör schon auf damit!“, schrie Lysop sie nun an. „Erzähl uns lieber, wer die da sind und was du allein bei denen machst! Wo sind Ruffy und die anderen?“ Akisa zuckte die Schultern. „Keine Ahnung wo die sind. Der komische Typ dahinten hat mich entführt, aber mir immer noch nicht gesagt, was er eigentlich will. Ich denke ja, dass er irgendeine Psychose hat.“ „Wie kommst du denn darauf?“, entgeistert sah Lysop sie an. „Der Kerl hat sie irgendwie nicht alle beisammen. Der hat das Warzenschwein da am Start, entführt mich aus unerfindlichen Gründen, die er mir nicht nennt. Ist nebenbei auch noch mit einer sehr guten Freundin von mir verlobt. Das sollte ich ihr wirklich ausreden. Dann rennt er aber wahrhaftig mit deinem Steckbrief herum und erzählt, ihr würdet heiraten.“, meinte sie in Namis Richtung. Entgeistert sah diese sie an. „Wie bitte? Was will der?“ Akisa zuckte die Schultern und ließ den Zombie-Pinguin wieder runter. „Das ist echt keine Dreiecksbeziehung mehr sondern schon ein Pentagon. Auch wenn ich immer noch nicht verstehe, was der eigentlich von mir will.“ „Deswegen haben die Krach, oder was?“, fragte Lysop mit zweifelndem Gesicht. „Jetzt reicht’s langsam! Genug ist genug!“, hörte man Absalom schreien und im nächsten Moment flog das Warzenschwein auch schon durch die Luft und direkt auf Nami zu. Wenige Meter vor ihr landete Lola mit lautem Knall. Eine große Rauchwolke versperrte den Freunden die Sicht, doch Lola hatte ihr Ziel bereits erspäht. „Da bist du ja endlich. Du hässliche widerliche Diebin.“ „Was? Moment mal. Ich bin weder bei euch eingebrochen, noch hab ich irgendetwas gestohlen.“, versuchte Nami sich zu erklären. „Spar dir die Worte. Absalom gehört mir. Noch irgendwelche Fragen?“, quietschte sie und hob ihre große Axt um Nami damit zu attackieren. Doch der Zombie, den Akisa eben noch im Arm gehalten hatte, sprang dazwischen und ließ den Griff der Axt mit einem Kick brechen. „Lass ja deine Pfoten von der Lady.“, befahl er. „Verschwinde!“, meinte Lola nur und schlug ihn in die nächste Mauer. „Hunduin!“, rief Lysop ihm nach. Akisa sah ihren Freund nun fragend an. „Hunduin?“ „Ist alles okay bei dir?“, wollte Chopper wissen. „Ich dachte ihr mögt die Zombies nicht?“, verwundert sah Akisa von einem zum anderen. „Schon, aber er hat uns geholfen“, erklärte Chopper. „Wenn auch nur wegen Nami.“, fügte Lysop noch hinzu. Akisa kicherte und wendete sich dann auch an Hunduin. „Wieso hast du denn nicht zurückgeschlagen?“ Dieser war gerade aus den Trümmern gekrochen und wankte noch leicht. „Wie soll ich es euch sagen. Ich würde lieber sterben, als eine Frau zu schlagen.“, meinte er mit starker Stimme. Beeindruckt klatschten Lysop und Chopper. „Ich bin schwer beeindruckt.“, kam es von Chopper „Du hast erkannt, dass das ne Frau ist? Super! Gratuliere!“, meinte Lysop nur dazu, was Akisa sehr belustigte. Sie versuchte ein Lachen zu unterdrücken, da Lola es auch nicht überhört hatte. Ein lauter Schrei von Nami unterbrach jedoch das Schauspiel. Erschrocken sahen Chopper und Lysop, dass sie scheinbar schwebend von dannen zog. „Hilfe!“, rief sie ihren Freunden zu. „Jetzt hab ich meine Braut.“, hörte man eine Stimme knurren. „Mal wieder. Die wievielte das wohl ist?“ Mit gespielt grübelndem Gesicht sah Akisa ihnen nach. „Nami kann fliegen?“, wunderte sich Lysop „Or, so ein Quatsch! Ich werde gerade entführt!“, meckerte Nami. „Hatte ich das nicht erwähnt? So hat der Kerl mich auch entführt.“, erklärte Akisa mit großen Hundeaugen. „Nein! Hast du nicht!“, bekam sie nur zu hören. „Das ist der Kerl von eben, oder was?“, wollte Lysop es nun genau wissen. Akisa nickte zustimmend. Lysop und Chopper sahen sich kurz an, dann schrien sie auf und rannten Nami und ihrem unsichtbaren Entführer nach. Akisa dagegen blieb stehen. Das sollte wohl noch ganz schön Trubel geben, gerade wenn Mina das mitbekommen sollte. Nami schaffte glücklicherweise mit Hilfe ihres Klima-Taktstock sich aus den Fängen von Absalom zu befreien. Mit Lysop und Chopper im Schlepptau rannte sie aufgeregt weiter, während Absalom nun nicht mehr unsichtbar war. Rauchend, da ihn Nami mit einem Blitz gestoppt hatte, stand er da wie eine Salzsäule. Akisas Freunde bremsten, als sie erkannten, dass diese immer noch an Ort und Stelle stand und alles aufmerksam beobachtete. „Akisa! Nun komm schon! Wir hauen ab!“, rief ihr Nami zu. Doch bevor Akisa das Wort ergreifen konnte, rauschte Lola auch schon an ihr vorbei direkt auf ihre Freunde zu und zwang sie so zum weiterrennen. „Du entkommst mir nicht!“, schrie sie. Währenddessen begann die Zombie-Menge hinter Akisa zu tuscheln. „Wir dürfen jetzt nicht rumsitzen und zusehen. Unser Job ist es diese drei Piraten zu fangen.“, meinte ein Zombie, der wie ein Pferd aussah. „Stimmt. Perona wird uns furchtbar bestrafen, wenn wir es vermasseln.“, sagte ein Bärenähnlicher. „Wartet! Was ist mit ihr?“ Einheitlich starrten die Tier-Zombies nun Akisa an. Überrascht zeigt sie kurz auf sich selbst. „Heute ist wirklich nicht mein Tag.“, seufzte sie. „Lasst sie! Geht und sucht die drei anderen. Das Mädchen bringt ihr zu mir, wenn ihr sie gefunden habt. Die anderen könnt ihr meinetwegen bei Perona abliefern.“ Absalom stand immer noch an Ort und Stelle und betrachtete die Meute im Augenwinkel. „Du hast uns gar nichts zu sagen!“ „Genau! Wir stehen unter Peronas Kommando und nicht unter deinem!“ „Still jetzt!“, knurrte Absalom. „Ich weiß jawohl, dass ihr unter Peronas Kommando steht, aber ihr wisst doch nur zu gut, dass ihr mich besser nicht wütend machen solltet!“ In der Zwischenzeit hatte sich Hunduin wieder aufgerappelt und watschelte in Absaloms Weg. „Was willst du denn?“, immer noch äußerst gereizt sah dieser den kleinen Zombie an. „Die beiden Ladys stehen unter meinem Schutz. Niemand wird ein Auge auf sie werfen.“ „Ach was, wirklich?“ Absalom hatte genug von den Mätzchen. Er streckte Hunduin seine Hand entgegen und schleuderte ihn quer durch den Wald in die Schlossmauern. Erschrocken hielt sich Akisa die Hände vor den Mund. „Wie hat er denn das gemacht?“ „Noch Fragen?“, knurrte er der Zombie-Meute entgegen. Eilig schüttelten alle den Kopf. „Dann geht endlich und bringt mir die Menschenfrau!“ Kaum hatte er es befohlen, rannten auch schon alle los und verfolgten die drei Piraten. Akisas Körperhaltung hatte sich indes noch nicht verändert. Fassungslos sah sie Absalom immer noch an. „Keine Sorge. Er ist bloß ein dummer Tier-Zombie. Der steht gleich wieder auf.“, meinte er und legte Akisa eine Hand auf die Schulter. „Lass uns gehen.“ „Und wohin?“ „Jetzt wo du hier so einen Aufstand gemacht hast, wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben.“ Akisa kniff die Augen zusammen. „Du sprichst in Rätseln.“ Mit einem breiten Grinsen im Gesicht knurrte er. „Da du mir scheinbar nicht antworten willst, mal was anderes. Betreibst du Polygamie?“ „Was? Wie kommst du denn darauf?“, entsetzt war Absalom stehengeblieben und sah sie mit aufgerissenen Augen an. „Ich bin bisher zwei weiblichen Personen im Hochzeitskleid begegnet, die Beide behaupten du wärst ihr ‚Mann‘. Außerdem behauptest du, dass Nami deine Braut wär. Also sind das schon mal drei.“ „Halt! Halt! Halt! Du glaubst doch nicht etwa wirklich, dass ich und Lola…“ Unwissend zog Akisa die Schultern nach oben. „Und Mina?“ „Oh Mist! Die hab ich ja ganz vergessen.“, rief er aufgeregt. Sprachlos schüttelte Akisa den Kopf. „Wie kann man vergessen, dass man verlobt ist?“ „Ich bin vielbeschäftigt. Da kann man so etwas schon mal vergessen.“, meinte er gereizt. „Und weil man ja so beschäftigt ist, sucht man sich gleich eine Neue.“, schmunzelte Akisa und konnte sich im nächsten Moment ein beherztes Lachen nicht mehr verkneifen. „Was lachst du so blöd?“ „Mir ist nur gerade in den Sinn gekommen, wie Mina wohl reagiert, wenn sie das rausbekommt.“ Absalom verzog das Gesicht. Auch in seinem Kopf schien gerade das Schauspiel abzulaufen. „Die bringt mich um, wenn die Wind von der Sache bekommt!“ „Deswegen lach ich ja.“ „Sei nicht so frech!“, forderte er, packte ihren Arm und zog sie zur Treppe. Akisa hatte sofort ein flaues Gefühl im Magen. Sie betraten das Schloss nun auf einer höheren Ebene und sofort lief ihnen wieder ein Zombie über den Weg. „Oh, Bärsy!“, freute sich Absalom. Auch der Zombie schien erfreut. „Ich glaube, ich habe da ein kleines Problem.“, erklärte Bärsy. Absalom ließ Akisa los, nachdem sie stehen geblieben waren. Mit großen Augen sah sie den Bären an. „Einen Moment. Hör mir kurz zu. Hast du irgendwo hier drin drei Piraten gesehen?“, wollte Absalom wissen. „Weißt du, genau darüber wollte ich eigentlich gerade…“ „Absalom!“, schallte eine Frauenstimme durch die Gemäuer. „Was hast du hier zu suchen? Das ist mein Zimmer!“, meckerte sie weiter. „Perona.“, meinte Absalom nur. Bärsy begrüßte seine Gebieterin sofort freudig und wollte ihr dann etwas mitteilen, doch Perona missfiel dies zutiefst. „Hör auf zu quatschen, Bärsy. Wie oft soll ich dir das eigentlich noch sagen?“ „Aber ich muss dir was Wichtiges…“, versuchte der Zombie es erneut. „Halt die Klappe! Ich will kein Wort hören!“, fauchte die Frau mit den rosa Haaren. „Perona, du bist mal wieder viel zu streng zu dem armen Bärsy.“, mischte Absalom sich ein. „Er hat wirklich ein hartes Los…“ „Schluss jetzt! Er arbeitet für mich!“ Akisa nahm die Tatze des Zombie-Bären und drückte. „Du bist so weich wie du aussiehst. Total putzig.“, lachte sie. Erst sah Bärsy sie nur erschrocken an, doch dann bedankte er sich höflich. „Bärsy!“, schallte es wieder von Perona. „Wer ist das, Absalom? Gehört sie zu diesen Piraten?“ „Äh ja, ich hab sie zufällig eingesammelt.“, lachte er verlegen. Akisa sah ihn kritisch an. Der war sich wirklich keiner Lüge zu Schade um seinen eigenen Hintern zu retten. „Von mir aus. Hast du gehört, dass uns der Meister umgehend sehen will?“ „Nein. Ist denn irgendetwas passiert?“ „Ich hab gehofft du könntest mir etwas darüber sagen.“ Perona und Absalom waren so in ihr Gespräch vertieft, dass sie gar nicht merkten, wie Bärsy versuchte an seinen Reißverschluss am Rücken zu gelangen. Akisa beobachtete ihn fragend. „Soll ich ihn aufmachen?“, wollte sie von ihm wissen. Eilig nickte er. „Warte.“ Sie stellte sich hinter ihn und versuchte heranzukommen. „Du musst ein bisschen runter. Du bist nämlich zu groß für mich.“, kicherte sie. „So?“, brummte er. Akisa nickte und zog an dem Verschluss. Fassungslos sah sie in den Bären, und damit in die Gesichter ihrer drei Freunde Lysop, Nami und Chopper. Sie schienen sich dort zu verstecken. Blitzschnell zog sie den Reißverschluss wieder zu. Bärsy sah sie erwartungsvoll an. Akisa lächelte gestellt. „Alles in Ordnung. Was es war, du hast es dir bestimmt nur eingebildet.“, log sie das Blaue vom Himmel. Natürlich glaubte Bärsy ihr kein Wort. Er spürte und hörte schließlich, dass da jemand war. Außerdem war Akisa nie eine besonders gute Lügnerin gewesen. Ehrlichkeit war ihr immer wichtiger. „Absalom!“, hörten sie dann jemanden rufen. „Ich hab dich schon gesucht! Es gibt da etwas, was du unbedingt wissen solltest.“ „Hilden! Was gibt es denn?“ Ein fledermausartiger Zombie kam hereingeflogen. „Außer den Piraten gibt es noch einen weiteren Eindringling.“, grinste Hilden. Er flatterte weiter, sodass er nicht landen musste. „Wen denn?“, wollte Absalom wissen. „Den summenden Schwertkämpfer.“ „Den summenden Schwertkämpfer?“, wiederholte Akisa leise und legte den Kopf schief. „Wie bitte? Kann doch nicht wahr sein. Weiß der Meister schon davon?“, erschrocken sah Absalom den fledermausähnlichen Zombie an. „Nein, ich habe es selbst erst vor kurzem erfahren.“ „Wir müssen jetzt eh gehen. Dann kannst du es ihm ja berichten.“ Perona hatte sich bereits zum Gehen gewendet. „Perona! Warte doch! Ich muss dir doch noch…“ „Bärsy! Sei endlich still! So bist du überhaupt nicht süß.“ „Ja, Bärsy.“, nickte Akisa. „Siehst du! Sie sieht das genauso. Also halt die Klappe und komm. Der Meister wartet.“ Bärsy sah Akisa mit großen Augen an. „Sorry.“, hauchte sie ihm zu. Absalom folgte Perona nun. „Los! Kommt schon!“, rief er. Akisa blieb also nichts anders übrig, als ihnen mit Bärsy zu folgen. Wenigstens hatte sie Lysop, Nami und Chopper gefunden. Sie musste mit allen Mitteln verhindern, dass man sie entdeckte. Aber wahrscheinlich sollte sie sich jetzt lieber um sich selbst Sorgen machen. Schließlich wusste man von ihrer Gegenwart und wer weiß, wer dieser komische Meister war. Sie liefen einmal quer durchs Schloss und dann nur noch nach oben. Auf dem Weg hatten sie einen komisch grinsenden Kerl aufgelesen. Absalom nannte ihn Hogback, also war dieser wohl der Doktor, von dem sie schon gehört hatte. Er hatte noch einen weiblichen blonden Zombie in einem schwarzen Kleid dabei. Einer der wenigen Zombies, der noch sehr menschlich aussah. Als sie endlich oben eintrafen, hörte man bereits drei hohe Stimmen verlauten, dass sie da waren und eintreten sollten. Während Hogback, Absalom und Perona weiter vortraten, ging Bärsy mit Akisa etwas zur Seite. Akisa blieb die Spucke weg, als sie erkannte, wie riesig der Kerl war, den sie Meister nannten. „Gut gut. Schön das ihr hier seid.“, lachte er. „Ich will endlich König der Piraten werden.“ „Das wirst du bald.“, versicherten ihm seine drei Untergebenen. „So ein Quatsch! Vergiss es!“, schrie jemand unverblümt dazwischen. Überrascht drehten sich alle zur Schallquelle. Etwas entfernt stand ein Käfig, in dem eine Person in einer gelben Rüstung saß. „Ob ihr es glauben wollt oder nicht. Ich werde der König der Piraten!“ „Ruffy? Bist du das?“, skeptisch sah Akisa an Bärsy vorbei. „Akisa! Hey! Da bist du ja! Wir haben dich schon gesucht.“ „Mit Erfolg, wie man sieht.“, grinste Absalom. „Warst du das? Hast du sie einfach entführt?“, zornig knirschte Ruffy mit den Zähnen. „Und wenn?“, bekam er nur zurück. „Warte nur ab! Wenn ich hier rauskomme! Dann mach ich Gulasch aus dir, Miezekatze!“ „Mietze-katze?“, fassungslos starrte Absalom in Ruffys Richtung. Hogback und Perona begannen zu kichern. „Lach nicht. Du bekommst mit Sicherheit auch noch dein Fett weg.“, meinte die Zombiedame mit ausdrucksloser Stimme zu Hogback. „Ach Cindry! Nun sei doch nicht so!“, jammerte dieser gleich. „Hey, nimm die verdammten Seile weg, du Grinsedepp! Lysop, Nami, Sanji Chopper, Zorro! Wohin hast du sie verschleppt, du Knalltüte! Lass sie gefälligst gehen!“, motzte Ruffy nun den Riesen an. Kurz räusperte sich Akisa. Drei der benannten Freunde waren schließlich nicht wirklich verschleppt wurden. Sie ließen sich eher schleppen. Bärsy sah sie an. Verlegen grinste Akisa. Der Bär sollte wohl noch ihr Verhängnis werden. „Der Winzling da spuckt ganz schön große Töne. Ich nehme an, das ist Strohhut Ruffy.“, bemerkte Hogback nun. „Was für eine Enttäuschung. Er sieht nicht so aus wie ein Pirat, der sich mit der Weltregierung anlegt.“, meinte Perona nur. Immer noch angepisst sah Absalom zum Käfig. „Und warum trägt dieser Nichts und Niemand die Rüstung der Zombiegeneräle?“ „Weil so eine Rüstung die Sehnsucht eines Mannes nach Abenteuern ausdrückt, du Blödmann.“ Akisa kicherte. „Ach Ruffy. Du nun wieder.“ „Na das ist ja wirklich ein wahnsinnig tolles Abenteuer, in einem Käfig gefangen zu sein.“ „Hey, hör mal Strohhut Ruffy!“, mischte sich nun der Meister in das Gespräch. „Du hast da eben einige Namen erwähnt. Aber du bist ehrlich gesagt erst der dritte, den ich gefangen habe. Nach Piratenjäger Zorro und einem Blondschopf, der auf keinem dieser Suchplakate auftaucht.“ „Hä? Aber Sanji ist doch der einzige, der von uns blond ist.“ Mit fragendem Gesicht zappelte Ruffy weiter herum und versuchte sich aus den Fäden, die ihn umschlangen, zu befreien. „Ach ja, und jetzt hab ich ja noch jemanden aus deiner Crew, ist es nicht so?“, mit breitem Grinsen sah er Akisa an, die ihn einfach nur anstarrte. Es ratterte gewaltig in ihrem Kopf. Dieser mordsmäßig große Kerl kam ihr irgendwie bekannt vor. Sie wendete sich an Bärsy, der auf einmal mit dem Rücken zu Ruffy stand. Mit den Armen rudernd, sah er sie an. Sie ging ganz nah zu ihm und lauschte. „Hey, ihr da drin. Macht bloß nicht so laut, sonst bekommen die euch noch mit.“, flüsterte sie. „Entschuldige.“, hörte sie nur aus dem Inneren. „Sagt mal, könnt ihr mir sagen, wer der große Kerl ist? Der kommt mir so bekannt vor, als hätte ich ihn schon mal irgendwo gesehen.“ Doch auch Nami, Lysop und Chopper hatten keinen blassen Schimmer, wen sie dort vor sich hatten. Indes hatten Perona und Hogback ein neues Gespräch angefangen. „Ich glaub, die reden über euch.“, flüsterte Akisa ihren Freunden zu. Plötzlich setzte sich Bärsy in Bewegung und ging zu Perona. Aufgeschreckt folgte sie ihm. Der wollte doch nicht etwa plaudern. Brummend trat er an seine Meisterin heran. „Bärsy! Du sollst doch die Klappe halten!“, fauchte diese sofort. Erleichtert atmete Akisa aus. Das war knapp. „Diese drei Piraten, von denen wir eben sprachen, einschließlich meiner umwerfenden Braut, haben gerade auf dem Hof einen unglaublichen Aufstand gemacht. Aber das würde ja heißen. Sag mal! Hast du etwa deine Pfoten nicht von meiner umwerfenden Braut nehmen können?“, maulte er schlagartig Hogback an. „Ich dachte, du hättest bereits eine Braut.“, meinte dieser nur. „Ich auch.“, dachte Akisa laut und versteckte sich auch gleich hinter Bärsy, als die beiden Männer ihren Blick in ihre Richtung wendeten. Als Absalom wieder zurück zu Hogback sah, hatte er auf einmal Cindry vor sich. „Dich heiratet doch sowieso keine.“, sagte sie emotionslos. „Was soll denn das heißen?“, wollte der Gereizte nun wissen. Hogback begann aufgeregt zu schreien. „Lass das bitte, Cindry! Mach es nicht noch schwieriger.“, flehte er. „Dich wird auch niemand heiraten.“, meinte sie frei heraus. Akisa seufzte. Zum Glück hatten die ihren Kommentar ignoriert. Nochmal wollte sie nicht mit dem unsichtbaren Spinner diskutieren. Der war eindeutig ein wenig zu gefährlich. „Das darf doch nicht wahr sein. Was meint ihr, was sie mit Ruffy machen werden?“, hörte sie plötzlich Nami sehr deutlich sprechen. „Oja, und mit..mit Zorro und Sanji.“, hörte sie auch noch Chopper mit zittriger Stimme. Zuletzt meldete sich auch noch Lysop zu Wort. „Und wir stecken auch in großen Schwierigkeiten. Aber Ruffy wird nicht einfach da herumsitzen und Däumchen drehen.“ Fassungslos drehte sich Akisa um und sah, wie ihre drei Kameraden an Bärsys Rücken hingen und die Lage checkten. „Seit ihr denn von allen guten Geistern verlassen? Ihr wollt wohl unbedingt entdeckt werden.“, flüsterte sie leicht genervt. Die drei grinsten sie verlegen an. Da drehte sich Perona auch schon zu ihnen. Die drei waren so schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht waren. Mit großen Augen sah Akisa sie an. „Pssscht!“, machte sie dann zu Bärsy. Sie hatten Glück. Perona hatte nichts mitbekommen und wendete sich wieder dem laufenden Gespräch zu. „Ich bekomme Kopfschmerzen.“, jammerte Akisa kurz und rieb sich die Schläfen und erntete dafür nur einen ungläubigen Blick vom Bären-Zombie. Immer noch motzten sich Absalom, Cindry und Hogback an. Aber langsam hatte auch der Meister genug von dem Zirkus. „Sofort aufhören!“, schrie er. „Euer Streit interessiert mich nicht. Wenn diese Piraten entkommen sind, werdet ihr euch später persönlich darum kümmern. Ich habe euch heute zu mir gerufen, um euch die Ehre zu Teil werden zu lassen bei der Geburt des ultimativen Kriegers zugegen zu sein.“, erklärte er mit ernster Miene und hatte damit sofort die gesamte Aufmerksamkeit seiner Männer und Frauen. Ein lauter Schrei lenkte alle jedoch wieder ab. Einer der Zombies flog quer durch den großen Raum. „Oje! Meister! Der Pirat hat die Eisenstäbe durchgebissen!“, erklärte ein anderer Zombie mit quietschender Stimme. „Die Eisenstäbe durchgebissen?“, der Meister konnte seinen Augen kaum glauben und auch seine Untergebenen hatten sich dem Käfig zugewandt. Als… „Aua! Ich glaub ich spinne!“, schrie Absalom. „Der hat sich an meinem Bein festgebissen!“ Und wahrhaftig hing Ruffy an seinem Bein und ließ sich nicht abschütteln. „Jepf kamfst du was erlepfen.“, hörte man ihn unverständlich knurren. Sofort streckten Nami, Lysop und Chopper wieder den Kopf aus dem Zombie. Wie auch Akisa waren sie begeistert, dass der Käpt'n es echt geschafft hatte aus dem Käfig zu fliehen. Akisas Freude währte jedoch nur kurz. „Ihr sollt doch da drin bleiben!“, meinte sie hysterisch. „Ganz ruhig. Wir passen schon auf.“, versicherte ihr Lysop. Wenig begeistert sah sie wieder zu Ruffy, der Absalom immer noch nicht losgelassen hatte. „Jetzt unternehmt doch endlich was!“, fauchte der seinen Kollegen entgegen, die belustigt kicherten. „Ist ja gut.“, meinte Perona dann und nahm sich der Sache an. Sie ließ im nächsten Moment ihre Geister auf Ruffy los. „Sie hat also auch von einer Teufelsfrucht gegessen?“ Akisas drei Freunde, einschließlich Bärsy, nickten. Die drei Geister, die Perona gerade erschaffen hatte, durchflogen Ruffy, der schlagartig liegen blieb und sich zusammenrollte. „In meinem nächsten Leben, möchte ich eine Seegurke werden.“, jammerte er. „Ach du Schreck.“, ungläubig sah Akisa ihren Freund an. „Sie hat ihn voll erwischt.“, erklärten ihre drei Freunde einstimmig. Nachdem sie Ruffy aus der Rüstung gepellt hatten, ließen sie ihn vor dem Meister von der Decke baumeln. „Schaltet den Scheinwerfer an!“, meinte dieser hoch erfreut. „Was habt ihr vor! Das werde ich euch heimzahlen! Verstanden?!“, meckerte Ruffy vor sich hin. Der Meister griff beherzt auf den Boden und packte so Ruffys Schatten. Dieser löste sich allmählich mit einem Geräusch, als würde man einen Reißverschluss zuziehen, vom Gestein. Durch die Kraft, die er dabei einsetzte, riss das Seil, an dem Ruffy hing, und er fiel zu Boden. Immer noch hatte er seinen Schatten fest im Griff und holte mit der anderen Hand eine riesige Schere hervor. Akisa klappte die Kinnlade nach unten. So stahlen sie also die Schatten. Und schlagartig wurde ihr bewusst, woher sie diesen Mann kannte. Mit einem Schnitt trennte er den Schatten von seinem Körper. In diesem Moment wurde Ruffy unerwartet ruhig. Erschrocken atmete Akisa tief ein und rannte zu ihm. „Ruffy!“ „Hey! Bleib gefälligst hier!“, hörte man Absalom fauchen. „Lasst sie.“, meinte sein Meister nur und grinste hämisch, Ruffys zappelnden Schatten in der Hand. „Ich habe, was ich wollte! Die 300 Millionen Berry Kampfkraft gehört mir! Daraus wird der mächtigste Spezial-Zombie aller Zeiten!“, freute er sich lauthals und hielt den zappelnden Schatten des Kapitäns hoch. „Selbst mit hunderten von solchen Zombies, hättest du trotzdem keine Chance.“, sprach Akisa ihm direkt ins Gesicht. Vorsichtig streichelte sie über Ruffys Haar. „Die vier Kaiser sind zu mächtig für dich. Da helfen auch tote Legenden und Monster nicht.“ „Sei still, du törichtes Mädchen.“, hörte man Absalom in leicht flehendem Ton fauchen. „Du bist ein schlaues Mädchen. Du weißt also, wer hier vor dir steht?“, fies grinste er zu ihr hinunter. „Ich war schon immer sehr an Geschichte interessiert.“ „Weil du Papi nacheifern wolltest? Oder etwa nicht? Kleine Piratin. Die Gerüchte stimmen also wirklich. Man erzählt sich, dass einer der vier Kaiser eine Tochter hätte, die auch Piratin sei und nach ihm suchen würde. Die Tochter vom roten Shanks.“, gehässig lachte er. Absalom fasste sich den Kopf. Seine Kinnlade wanderte langsam Richtung Erdboden. „Kein Wunder, dass die so verkorkst ist.“ „Fass dir lieber an deine eigene Nase.“, bekam er prompt zurück. Aber auch Perona und Hogback schienen ihren Augen und Ohren nicht zu trauen. Immer noch tönte das fiese Lachen des Meisters durch den Raum. „Nur weil du einer der sieben Samurai bist, brauchst du nicht zu denken, dass du dir alles erlauben kannst. Gecko Moria.“ Akisa warf ihm einen wütenden Blick zu. „Einer der vier Kaiser hat dich schon zusammengefaltet. Wenn du weiter so machst, dauert es nicht langer bis du wieder die Leviten gelesen bekommst.“ „Wie bitte? Du glaubst doch nicht...“, überheblich grinste Moria sie an. „Sobald Ruffy aufwacht, bist du Geschichte.“ Nami, Lysop und Chopper staunten nicht schlecht, wie erwachsen und scheinbar auch lebensmüde Akisa gerade dort saß. „Oh Mann. Die hat echt Mut.“, stotterte Lysop. „Hoffentlich geht das nicht nach hinten los.“, besorgt sah Nami ihre Freundin an. Ihr Tuscheln blieb diesmal nicht unbemerkt. Perona drehte sich verwundert um und kam dann auch gleich auf Bärsy zu gestampft. Die drei Freunde hatten sich längst wieder in ihm versteckt und hofften nun, dass sie sie nicht gesehen hatte. „Bärsy. Was zum Geier murmelst du da wieder vor dich hin?“, fragte Perona mit finsterer Miene. Bärsy wackelte sofort aufgeregt mit den Armen. „Ich hab dir doch ausdrücklich gesagt, dass du nicht reden sollst. Ich hab keine Lust immer alles zweimal sagen zu müssen!“, schimpfte sie mit ihrem Untergebenen. „Und was du da murmelst ist sowieso nicht nett! Also halt deinen Mund!“ „Wie dem auch sei. Du hast eben gerade selbst gesagt. Er muss erst einmal aufwachen. Aber macht dir keine zu großen Hoffnungen. So schnell wird er dir nicht zur Hilfe kommen.“ Morias Grinsen wurde immer breiter. „Was haltet ihr davon, wenn wir ihn erwecken?“ Ruffys Monsterzombie -------------------- Immer noch war es tiefe Nacht auf der Thriller Bark. Dichter Nebel lag über der Insel und tauchte alles in eine noch tiefere Finsternis. Doch ein Licht erhellte die Dunkelheit des Waldes, der sich auf ihr erstreckte. Langsam bewegte es sich voran. Leise hörte man die Bäume flüstern und hin und wieder huschte etwas durch die Büsche. Plötzlich stoppte der helle Schein und man erkannte nun, dass es eine Flamme war, die dort alles in ein warmes Licht tauchte. Getragen mit der bloßen Hand eines Mannes, welcher ein schelmisches Grinsen im Gesicht hatte. Er griff mit der anderen Hand seinen orangefarbenen Hut und richtete ihn leicht. Dann wendete er seinen Blick zu dem großen Schloss vor ihm. Über dem Gemäuer waren nur schwer die großen Segel zu erkennen, und ein fieses Lachen durchdrang schlagartig die Stille. Der Mann setzte seinen Weg fort, denn zu verlieren hatte er nichts. „Du kannst dich freuen Nummer 900, denn heute bringe ich dir den absolut stärksten Schatten, den die Welt bisher gesehen hat. Und dann machst du mich, so schnell du kannst, zum König der Piraten.“, fies kicherte Moria vor sich hin. Akisa hockte noch immer neben Ruffy am Boden, der tief und fest schlief. „Spidermice. Komm her.“, befahl Absalom. „Geht und bringt Strohhut Ruffys Körper auf sein Schiff. Und vergesst nicht ihm die Fesseln abzunehmen. Wir wollen doch nicht, dass er sich wehtut.“ „Jawohl.“, piepste eine der Spidermice. Dann ergriff eine weitere das Wort. „Ich hätte da noch etwas zu berichten. Spidermonkey-General Tararan ist vor kurzem bezwungen wurden. Echt übel.“ „Bezwungen?“, kurz lachte Absalom. „Sein Schatten kann ihm jawohl kaum entzogen wurden sein.“ „Doch genauso ist es! Der Schatten wurde befreit!“, schrie die Spidermice hysterisch. „Das ist ja schrecklich! Absalom, es gibt nur einen der das kann. Du weißt wer das ist!“, meinte Hogback aufgeregt. „Der summende Schwertkämpfer.“, knurrte Absalom. „Es sieht ganz danach aus, als würde Hilden mal wieder Recht behalten.“ Hysterisch zappelte Hogback hin und her. „Er befreit auf der Insel jeden Schatten, den er finden kann. Es sind ihm schon so viele zum Opfer gefallen. Wir müssen etwas tun, sonst wird es wieder so schlimm, wie vor fünf Jahren.“, jammerte die Spidermice. „Hanauter. Dieser knochige Mistkerl ist der einzige, der die Schwachstelle der Zombies kennt. Ist mir ein Rätsel, wie er das rausbekommen hat.“, meinte Hogback. Perona überlegte kurz. „Hanauter. Ich habe schon von ihm gehört. Kannst du mir sagen, wer dieser Kerl ist?“ Erschrocken sah Absalom sie an. „Perona, dummes Ding. Du willst mir doch nicht etwa sagen, dass du nicht weißt wie er aussieht. Dann wundert es mich auch nicht, dass er unser Sicherheitsnetz durchbrechen konnte.“ „Und was sollen wir jetzt machen?“, wollte die Geisterprinzessin nun wissen. Nachdenklich ging Absalom in Richtung von Moria. „Meister, es sieht so aus, als hätten wir ein weiteres Problem auf der Insel.“ „Ich habe keine Zeit für solche Kinkerlitzchen! Kümmert ihr euch darum!“, motzte er und ging in Richtung Kühlkammer, die laut seinem Befehl geöffnet werden sollte. Genau in diesem Moment begann sich das Tor zu öffnen. Erfreut lachte Moria. „Befehl ausgeführt, Meister!“, hörte man die drei kleinen Zombies rufen. Absalom stöhnte nur und packte im nächsten Moment auch schon Akisas Arm. „Wie du siehst, geht es weiter.“, grinste er. Akisa schenkte ihm nur einen ziemlich wütenden Blick. Man konnte förmlich sehen, wie es zwischen ihnen nur so blitzte. „Man, Akisa kann den scheinbar echt nicht ab.“, flüsterte Lysop Chopper und Nami zu. „Zwischen denen kracht’s richtig.“ Zustimmend nickte Chopper. „Hatte sie nicht was von einer Freundin erzählt, die mit ihm verlobt sei?“ „Du hast Recht. Das hatte sie draußen im Garten erzählt, als sie auch meinte, dass der es jetzt auf mich abgesehen hätte.“, kurz räusperte sich Nami. Wieder warf Perona ihnen einen Blick zu. „Das war knapp. Wir sollten besser aufpassen.“, seufzte Lysop. „Dann wollen wir uns mal in die Kühlkammer begeben.“, lachte Moria in der Zwischenzeit böse und schritt voran. Im nächsten Moment kam die Spidermice von zuvor wieder von der Decke und begann Absalom etwas zuzuflüstern. „Wieso sagst du das nicht gleich! Und jetzt bringt ihn weg! Und du kommst mit.“, knurrte Absalom und schuppte Akisa nach vorn. Kurz drehte sie sich nochmal um und sah zu, wie die Zombie-Maus-Spinnengeschöpfe den Kapitän wegtrugen. Dann fiel ihr Blick wieder auf Bärsy, hinter dem ihre drei Freunde hervorlukten. Schnell drehte sie sich wieder nach vorne und tat als wäre nichts gewesen. „Hier! Zieh das über!“, hörte sie Absalom rufen und prompt landete ein schwerer Mantel auf ihr. Wiederwillig zog sie ihn über und sie folgten Gecko Moria. „So sieht das doch schon eher nach was aus!“, freute sich Mina, griff nach ihrer Schleppe und tanzte in Drehbewegungen durch den Raum. „Ein Glück.“, japsten die Zombies leise und ließen sich zu Boden fallen. Der Zombie-Opa kicherte. „Alles zu ihrer Zufriedenheit, meine Verehrteste?“ „Jetzt schon! Wie spät ist es?“ „Es ist bald soweit, aber sie haben noch etwas Zeit.“ „Wie schön. Wissen die Zombiegeneräle schon Bescheid?“ „Bis jetzt sind sie noch dabei, die Piraten zu bekämpfen und zu fangen. Absalom wird mit Sicherheit dafür sorgen, dass bis dahin alles geklärt ist.“ Kerzengerade blieb Mina stehen und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Das will ich hoffen.“ „Absalom!!“, schallte es von draußen. Verwundert sahen die Zombies zu Tür, die allmählich begann zu beben. „Or, nicht die schon wieder. Gerade heute! Soll die nicht auch Piraten jagen und nicht meinen Mann?“, meckerte Mina, schnappte sich einen Kerzenleuchter und stand nun in Kampfposition. Im nächsten Moment wurde die Tür aus den Angeln gerissen und beide Teile flogen quer durch den Raum, an Mina vorbei, die nicht mal zuckte. Schwer keuchend stand Lola im kaputten Türrahmen. „Wo ist er?“, wollte sie wissen. „Was geht dich das an? Wie oft noch? Er liebt mich und wird mich heiraten!“, zickte Mina sie an. „Ach ja?“ Mit den zwei Schwertern, die Lola in den Händen hielt, ging sie auf Mina los. Problemlos konnte diese die Attacken abwehren. Einer von Lolas Angriffen jedoch traf Minas Kleid und riss es auf. Geschockt blieb Mina stehen und sah auf das Loch. „Geht’s noch!“, motzte sie los. „Sieh dir das an! Es war gerade fertig.“ Die Zombies stöhnten. „Na toll. Geht das Theater von vorne los“, meinte der eine zum anderen, der ihm betrübt zunickte. „Was regst du dich auf? Bei dem Fetzen fällt das doch gar nicht auf!“, lachte Lola gehässig. „Was war das?“, schrie Mina aufgebracht und schlug mit dem Kerzenleuchter kraftvoll zu. Lola krachte gegen die nächste Wand, die sofort in ihre Einzelteile zersprang. Genervt schmiss Mina ihre Waffe zu Boden und betrachtete erneut die kaputte Stelle. „Ey! Ihr da! Los pflicken! Und zwar plötzlich!“, schnaufte sie aufgebracht. Zum Glück war nicht viel kaputt, sodass es schnell wieder gerichtet war und Mina wieder erleichtert strahlte. Inzwischen war auch Lola aus dem Steinhaufen gekrochen. „Was ist? Noch ne Runde? Dann aber mit den Fäusten!“, fordernd hielt sie die geballten Hände nach vorne. Lola begann zu lachen. „Dich werde ich auch noch los, so wie die andere. Wenn ich gewusst hätte, dass sie eigentlich ein Mann ist, dann…“ „Halt, halt, halt! Nochmal auf Anfang? Welche andere?“, fragte Mina misstrauisch. Ein Blatt Papier kam auf sie zugeflogen. „Das ist eine von diesen Piraten.“ „Und die will was von meinem Liebsten? Diese miese Diebin!“, schrie Mina und begann den Steckbrief leicht zusammen zu drücken. „Keine Sorge. Sie hat mir erzählt, dass sie ein Mann ist. Sie läuft nur gern in Frauenklamotten rum.“ „Und das glaubst du, oder was? Die lügt doch wie gedruckt! Schau dir das Bild doch mal an!“ Mina begann zu knurren und schnell hatte sie den Steckbrief zerrissen. „Du meinst, sie hat mich angelogen?“, hakte Lola nach. „Was glaubst du denn! Sie will ihn nur für sich. Wir sollen uns gegenseitig ausschalten, damit sie freie Bahn bei ihm hat! Genau jetzt, wirft sie sich ihm an den Hals! Das sag ich dir!“ Mina war kurz vorm explodieren. Und auch Lola sah rot. „Die schnappen wir uns!“, meinten sie im Chor und rasten aus dem Zimmer. „Diese Vorfreude! Als ich im Land aus Eis seinen Leblosen Körper fand, konnte ich gar nicht mehr aufhören zu zittern.“, lachte Hogback. Auch Moria konnte nur vor sich hin kichern. Absalom dagegen konnte wirklich nicht aufhören zu zittern. „Du bist selbst dran schuld. Warum hast du auch dieser Piratin deinen Mantel gegeben.“, schüttelte Perona den Kopf. „Ich bin halt ein Gentleman. Und jetzt sei still.“ Akisa räusperte sich kurz. „Das Ding stinkt nach Katze.“ „Was? Sei gefälligst nicht so undankbar!“, motzte Absalom mit zittriger Stimme. „Sie ist nicht undankbar. Nur ehrlich.“, mischte sich Cindry ein. „Bitte?“ „Cindry! Sei doch bitte still!“, flehte Hogback. Endlich hatten sie das Ende des Ganges erreicht und Moria stieß das große Tor problemlos auf. Eine Kältewelle zog an ihnen vorbei und Akisa war in diesem Moment wirklich froh, dass sie den Mantel von Absalom bekommen hatte. „Schon lang nicht mehr gesehen, Nummer 900.“, meinte Moria und das Licht ging an. Vor ihnen war ein riesiges Monster eingefroren. Es war so groß, dass selbst Moria wie ein Zwerg daneben aussah. Akisa begann zu zittern. Weniger jedoch wegen der Kälte. Dieses abscheuliche Ding wollten sie zum Leben erwecken. Da blieb ihr glatt die Luft weg. „Na? Jetzt bist du auch beeindruckt, was? Kleine Piratin.“, lachte Moria. „Warte ab, bis der Schatten deines Freundes ihn erst mal zum Leben erweckt hat.“ Er ging einige Schritte nach vorn. „Die Zeit deiner Auferstehung ist gekommen. Der gefürchtetste Krieger der Geschichte, der von allen nur der Teufel genannt wird. Erwache Oz!“ Über die Ketten, die Oz umschlossen, begab sich Moria zu seinem Schützling. Als er nah genug heran getreten war, blieb er stehen. „Lasst uns anfangen!“, meinte er. Immer noch strampelte Ruffys Schatten wie verrückt herum. „Hör auf zu zappeln, Schatten von Strohhut Ruffy.“, befahl Moria. Er hielt ihn an sein Gesicht. „Von jetzt an bin ich dein Herr und Meister. Ich gebe dir jetzt einen Körper und eine Stimme. So wirst du als Zombie weiterleben. Du wirst deine Freunde und deine Vergangenheit vergessen. Du wirst mir als treu untergebener Diener dienen.“ Problemlos trichterte Moria dem Schatten alles ein, der gehorsam nickte. „Der Pakt ist geschlossen!“, verlautete der Meister und steckte sogleich den Schatten in das riesige Ungetüm. Zufrieden ging Moria zurück. Dann begann es zu beben. Laut hörte man den scheinbaren Herzschlag des Zombies, der sich allmählich verschnellerte. Urplötzlich öffnete es sein Auge. „Ah! Das Monster hat sich bewegt!“, hörte man es auf einmal von hinten. Verwundert drehten sich alle um. Akisas Blick viel auf ihrer Freunde, die neben Bärsy saßen und sich damit wohl verraten hatten. „Oje.“ „Mist! Jetzt haben die uns doch tatsächlich entdeckt!“, jammerte Lysop. „Wir haben uns verraten.“, stimmte Nami, den Tränen nahe, zu. Chopper dagegen hatte andere Probleme. „Hilfe! Der Teufel ist erwacht!“, schrie er voller Angst. „Bärsy!“, hörte man Perona dann. „Hast du dem Piratenpack geholfen sich zu verstecken?“, fragte sie böse. „Da ist ja meine Braut.“, meinte Absalom nur und ging auf Nami zu. „Was habt ihr hier zu suchen?“ „Jetzt seid ihr dran!“, lachten die Zombies, was die drei nur zum Schreien brachte. Doch bevor jemand einen weiteren Schritt tun konnte, durchfuhr ein Erdbeben das Schloss. Oz befreite sich von den Ketten und stand auf. Mit offenen Mund stand Akisa da, Schnell sprang sie zu Seite als ein großes Stück Eis auf sie zugeflogen kam. Laut grölte der Zombie bevor er tief Luft holte. „Fleisch!“, schrie er durch das gesamte Gebäude. Da er so groß war, löste er damit einen halben Orkan aus, dem man nur schwer standhalten konnte. Während Akisa ihm nicht direkt frontal gegenüberstand, fiel sie lediglich zu Boden. Chopper, Lysop und Nami dagegen wurden durch den Gang zurück geschleudert. Kaum hatten sie Bekanntschaft mit der Wand gemacht, rappelten sie sich auch schon auf und rannten los. „Los! Weg hier!“, schrie Nami. „Was ist mit Akisa?“, wollte Chopper aufgeregt wissen. „Hoffen wir mal das Beste. Wenn wir zurückgehen würde ihr das auch nicht helfen.“, erklärte Lysop bereits außer Atem. „Wir müssen unbedingt zurück zum Schiff. Die haben doch vorhin erwähnt, dass die Ruffy dort hinbringen. Bestimmt sind Zorro und Sanji auch dort. Wir müssen sie schleunigst aufwecken!“, rief Nami ihren Freunden zu und alle drei erhöhten ihren Speed noch einmal. „Wo sind die Piraten hin? Wo ist meine Braut?“ Sofort war Absalom aufgefallen, dass die drei verschwunden waren. „Die sind mit Vollgas abgehauen!“ „Die können Laufen wie die Hasen!“, erklärten die Zombies, die sich mühsam am Türrahmen festhielten. Sofort nahm Absalom die Verfolgung auf. „Los! Schafft sofort so viel Essen heran wie ihr finden könnt.“, befahl Moria, nachdem sich der Orkan wieder gelegt hatte. Die halbe Zombiebelegschaft wurde zusammengerufen, um die Speisekammern leer zu räumen und damit den Hunger des übermächtigen Oz zu stillen. Genüsslich begann dieser alles in sich hineinzustopfen, was ihm gebracht wurde. „Erstaunlich. Was für ein Appetit.“, grinste Moria, während Perona immer noch mit Bärsy schimpfte, der ja eigentlich gar nichts dafür konnte. Akisa stand inmitten der großen Essenskisten und beobachtete staunend, wie Oz immer wieder Zugriff. Geradewegs kam seine Hand scheinbar auf sie zu, packte aber das Essen links neben ihr. Sie ging einen Schritt zur Seite und folgte mit ihrem Blick seiner Hand, die alles schnurstracks in seinen Mund beförderte. Kurz stierte sie noch auf diesen, bevor sie weiter nach oben und damit direkt in sein funktionstüchtiges Auge sah. Er schien sie genauso zu beobachten, wodurch es Akisa noch mulmiger wurde, als zuvor. Sie zwang ein schüchternes Lächeln hervor, um ihn nicht sauer zu machen. Daraufhin wendete er sich von ihr ab und sah nun zu Moria. „Fühl dich geehrt, Schalottenmännlein. Ich lass mich von dir füttern, obwohl ich gar nicht weiß, wer du Clown eigentlich bist. Aber satt werde ich davon nicht und schmecken tut es grässlich.“, lachte der Riese ihm zu. „Ruffy?“ Akisa legte den Kopf schief. Der hatte also nicht nur Ruffys Schatten sondern wirklich auch seine Stimme und irgendwie auch seine Eigenschaften. Sie erinnerte sich an Hunduin. „Dann wird der wohl Sanjis Schatten haben.“, flüsterte sie. Während die Zombies auf einmal begannen Oz anzumotzen, futterte der munter weiter. Als er jedoch hörte, dass Moria König der Piraten werden wollte, stutzte er kurz. Sofort begann er aber wieder nach Essen zu schreien. „Na los. Füttert ihn.“, meinte Moria gelassen. „Aber die Vorräte sind fast aufgebraucht!“, riefen die Zombies. Etwas ungläubig sah Moria sie an. Doch Cindry konnte abhelfen. „Soviel ich weiß, sind noch Vorräte im Keller des Schlosses. Die könnt ihr haben.“ „Sehr gut Cindry. Auf dich ist Verlass. Du bist wie immer vorbereitet.“, lobte Hogback seinen Schützling. Sofort wurde das Grinsen auf Morias Gesicht wieder breiter. „Los! Holt das Essen aus Hogbacks Schloss.“, befahl er. Sofort rannten alle Zombies los um den Keller leer zu Räumen. Bis sie wiederkamen, war alles ruhig. Oz saß regungslos da und schien einfach nur zu warten. Moria hatte es sich indes gemütlich gemacht. Wie betröpfelt stand Akisa da und sah erst zu Moria und dann wieder zu Oz. Schon wieder hatte er sie im Visier. Beklommen hob sie die Mundwinkel und sah dann wieder zur Tür. Jedoch spürte sie immer noch den Blick, der auf ihr lag, wodurch es ihr sofort kalt den Rücken herunter lief. „Wir sind zurück, Meister!“, hörten sie dann rufen und sofort war Oz abgelenkt. Erleichtert atmete Akisa aus. Sie konnten das Essen gerade noch fallen lassen, da grapschte der Riese auch schon danach und steckte sich alles, samt Holzkisten, in sein Maul. „Ah! Das schmeckt schon viel besser.“, freute er sich. „Da ist gesalzener Fisch dabei. Ich hoffe, er isst ihn.“, meinte Cindry emotionslos. „Gesalzener Fisch?“ Aufgeregt begannen die drei kleinen Zombies nach dem Fisch zu suchen. Verwundert beobachtete Akisa sie. Warum sollte er denn den Fisch nicht essen? Es schepperte und ein großer Fisch lag nun mitten auf dem Boden. Bevor die drei ihn wegbringen konnten, hatte Oz ihn schon gesehen und griff ihn. Samt der Zombies schmiss er ihn sich ins Maul, doch sprangen die drei mit dem Fisch zusammen wieder hinaus. „Hey, ihr da! Warum habt ihr mir den Fisch gestohlen!“, meckerte Oz lauthals. Angsterfüllt schrien sie auf, rannten dann und holten eine große Scheibe Speck. „Das ist sicherlich mehr nach deinem Geschmack.“, meinte einer der Zombies stotternd. „Ach wirklich?“ Er nahm die Scheibe und warf sie sich in den Mund. „Da habt ihr Recht.“ Zufrieden lehnte sich Oz zurück. „Fleisch ist doch am besten.“ Kaum hatte er das gesagt, war er wieder am fressen. Akisa seufzte. Wie lange sollte das jetzt so weitergehen? Leise panische Schreie holten sie aus ihren Gedanken. Da lagen doch die drei kleinen Zombies auf dem Fisch. Unter diesem lag ein anderer Zombie. „Was ist denn bei denen los?“ Sie sah etwas Schwarzes hinaufsteigen. Sie stutzte. War das etwa wegen… „Hör mich an, gefürchteter Oz!“, wurde sie dann aber von Moria aus ihren Gedanken gerissen. „Vor 500 Jahren warst du ein gefürchteter und legendärer Halunke. Heute bist du wieder auferstanden um mir zu dienen.“, lachte Moria erhaben. „Dienen?“, Oz schien weniger begeistert. „Vergiss es. Ich hab meine eigenen Träume.“ Akisa musste sich ein kichern verkneifen. Das geschah ihm Recht. Ruffys Schatten schien genauso dickköpfig zu sein, wie der Echte es war. Während die Zombie-Meute wild rebellierte, weil sie es unmöglich fanden wie sich dieser Spezial-Zombie verhielt, begann dieser sich umzusehen. „Diese Enge hier langweilt mich.“, meinte er und begann gegen die Wand zu schlagen. Alles begann zu wackeln. „Ich geh mal raus an die frische Luft. Vielleicht segle ich mal schnell um die Welt.“, erklärte er. „Der will abhauen!“, hörte man einen Zombie rufen. „Das schaffst du nie, du Hampelmann! Die Wände sind aus extra dickem Stahl! Da kommst du nicht durch!“, rief ein anderer. „Gum-Gum-Pistole!“, schrie Oz auf einmal und durchschlug problemlos die Wand. Akisas Kinnlade klappte nach unten. Hatte der gerade versucht eine von Ruffys Attacken anzuwenden? Es wurde wirklich immer verrückte. Aber er hatte es wirklich geschafft die Wand kaputt zu hauen. Geschockt starrte die Zombie-Meute auf das Loch. Oz setzte sich in Bewegung, blieb aber dann abrupt stehen und sah wieder zu Akisa, die auch immer noch staunend dastand. Plötzlich sah sie die riesigen Finger, die auf einmal nach ihr packten. Vorsichtig hob er sie hoch, direkt vor sein Gesicht. Erschrocken blickte sie ihn mit großen Augen an. „Keine Ahnung wieso, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich dich mitnehmen sollte.“, meinte er. Akisa begann gestellt zu lachen. „Nein, nein. Schon gut. Ich…huch!“ Er hatte sie gar nicht aussprechen lassen, sondern setzte sie auf sein linkes Horn. Fest klammerte sie sich daran. „Okay.“, angestrengt versuchte sie die Hysterie, die in ihr aufstieg, zu unterdrücken. Oz verließ nun die Kühlkammer, sprang auf die nächste Ebene hinunter und streckte sich ausgelassen. „Meister! Er hat die Piratin.“ „Schon gut, Perona. Lass ihn erst mal etwas warm werden.“, grinste Moria fies. „Komisch, ich dachte mein Arm würde sich strecken.“, skeptisch sah Oz seine Hand an. Da er nun still stand, konnte Akisa kurz aufstehen und sich den Mantel wieder ausziehen. Draußen war es eindeutig zu warm für das Ding. Sie ließ ihn los und beobachtete mit mulmigem Gefühl wie er zu Boden fiel. „Man ist das hoch.“ Verwundert sah Oz zu ihr. „Alles gut.“, lachte sie nur. „Na egal. Ich werde der König der Piraten!“, rief er dann. In Akisas Ohren begann es zu pfeifen. Der hatte wirklich ein lautes Organ. Sie merkte wie Oz auf einmal seinen Kopf hin und her bewegte. „Was ist los?“, wollte sie wissen. „Sieht ganz schön komisch aus hier. Findest du nicht? Was ist das denn?“, wunderte sich Oz, als er einen Blick hinter sich warf. Die Mauer, die er gerade noch heruntergesprungen war, kletterte er nun wieder hinauf, nur das er diesmal noch eine Etage höher wollte. In der Zwischenzeit hatte sich Absalom Nami, Chopper und Lysop angenommen und, nachdem er Nami erfolgreich entführt hatte, den anderen Beiden seine Zombiearmee auf den Hals gehetzt. Nun war er mit seiner Angebeteten, die inzwischen das Bewusstsein verloren hatte, auf dem Weg zu seinem Bereich. Er betrat denn Raum, in den er zuvor schon Akisa verschleppt hatte. Dort wartete bereits, neben den beiden Zombie-Bildern, der Zombie-Opa auf ihn. „Womit kann ich dienen, Absalom?“, wollte er sofort wissen. „Ist alles für die Hochzeit vorbereitet?“, erkundigte dieser sich. „Wir sind bereit, wenn ihr es seid. Eure Braut hat auch…Wer ist das?“, überrascht betrachtete er die ohnmächtige Nami, die Absalom gerade auf den Tisch gelegt hatte. „Meine Braut natürlich.“ „Aber was ist mit der verehrten Mina?“ Absalom verzog das Gesicht. Hatte er sie doch schon wieder vergessen. „Die ist raus. Sie ist drin. Steck sie in ein Kleid und bring sie in die Kapelle. Dann löst du den Zauber bei der anderen und schaffst sie weg.“ „Jawohl, werter Absalom. Es gibt da nur ein Problem.“ „Was denn jetzt wieder?“, wollte er gereizt wissen. „Na ja, Lola hat nach ihnen gesucht und …“ „Die auch noch. Mir bleibt auch nichts erspart.“, unterbrach er den Zombie im Jammerton. „Sie hat ihrer Ex-Braut von der Dame hier erzählt, und nun stürmen Beide auf der Suche nach ihr durch das Schloss.“ „Was? Und das sagst du erst jetzt?! Schöner Dreck. Wie dem auch sei. Ich regle das schon. Bereitet sie vor und bringt sie zum Altar.“ „Wie ihr wünscht.“ „Was ist denn das für ne Säule?“, wunderte sich Oz indes. „Sieht aus wie ein Mast.“, fand Akisa. „Halt dich fest, kleines Mädchen.“, meinte er dann. „Ich muss da mal rauf. Das wird genial!“ „Dein Ernst?“, wimmerte Akisa und umklammerte das Horn noch fester und machte sich auf alles gefasst. Oz begann seinen rechten Arm schnell zu drehen und streckte ihn dann noch oben, so wie Ruffy es immer tat. Akisa stutzte erst, bevor sie leise begann zu kichern. Der versuchte es immer wieder. „Seltsam. Ich dachte, ich kann meinen Arm dehnen. Oder spinn ich jetzt?“, verwirrt kratzte sich der Zombie am Kopf. „Vielleicht klappt es mit den Beinen.“ Gesagt, getan, versuchte er seine Beine immer abwechselnd nach oben zu schleudern, wobei er sprang. Das ließ die gesamte Etage beben. Der letzte Sprung war so heftig, dass Akisa den halt verlor und abrutschte. „Huch!“, Oz fing sie mit einer Hand und hielt sie hoch vor sein großes Auge. „Du solltest dich doch festhalten.“, mahnte er. „Entschuldige.“, lachte sie etwas eingeschüchtert und wurde prompt wieder auf das Horn befördert. Sie seufzte. Hoffentlich war der jetzt fertig. Doch leider gab er nicht so leicht auf. „Dann muss ich eben klettern.“, meinte er und grub seine Hände und Füße in den Mast um daran hinauf zu klettern. „Oje. Hoffentlich überlebe ich die Tour.“, kurz riskierte Akisa einen Blick nach unten. Den Boden konnte sie schon gar nicht mehr sehen. „Bloß nicht loslassen.“ Sie kletterten vorbei an zwei riesigen Segeln und waren schnell am Aussichtspunkt, kurz unter der Flagge, angekommen. „Wow! Sieh dir das mal an! Das ist ja ein richtiges Schiff!“, staunte der Zombie und auch Akisa guckte nicht schlecht. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass die Insel eigentlich gar keine war. Durch den Nebel erkannte sie jedoch nicht gerade viel. „Ist ein bisschen zu nebelig, oder? Da hat man gar keine richtige Aussicht auf’s Meer. Meine eigenen Aussichten sind da schon viel besser.“, rief Oz und ließ den Mast kurz los, wodurch er fast heruntergefallen wäre. Eilig ruderte er mit den Armen und bekam den Mast dann wieder zu greifen. „Oh mein Gott. Ich glaub, mein Herz ist gerade kurz stehengeblieben.“, nuschelte Akisa und zitterte wie verrückt. „Das war knapp.“, meinte Oz nur dazu. „Mit dem Kahn werde ich locker König der Piraten, was meinst du?“, fragte er Akisa. Sie nickte immer noch leicht in Panik. „Wenn du das sagst.“ „Gut, ich hab genug gesehen. Halt dich fest, kleines Mädchen. Jetzt heißt es - Leinen los!“, rief Oz und sprang vom Mast in die Tiefe. Sofort begann Akisa zu schreien und jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht. „Okay, das war’s! Das überleb ich nicht!“, meinte sie. Der Zombie dagegen lachte und knallte zwischendurch durch einen großen Treppenaufgang, den er damit komplett zertrümmerte, bevor er mit einem lauten Knall auf dem Boden aufkam. Zögerlich öffnete Akisa die Augen wieder und sah für’s erste nur Rauch. Dann erkannte sie Trümmer, die von dem Treppenaufgang stammen mussten, der nun nicht mehr existierte. Doch da war noch etwas anderes. Zwischen einem Haufen Zombies, die regungslos herumlagen, standen vier von ihren Freunden und starrten ungläubig auf Oz. „Zorro, Sanji, Franky und Lysop! Hey!“, rief sie und sah sofort nicht mehr so bleich aus. „Akisa?“, fassungslos starrte Lysop sie an. „Was machst du denn da oben?“, fragte Sanji entgeistert. „Tja, das ist ein wenig kompliziert.“, versuchte sie zu erklären. „Los! Spring schon runter!“, forderte Zorro. „Bist du bekloppt! Ich bin doch nicht lebensmüde!“, motzte Akisa auf einmal. Scheinbar hatte die Nahtoderfahrung ziemlich viel Adrenalin freigesetzt. „Sie hat Recht. Das ist zu hoch.“, bemerkte Sanji. „Wir müssen ihn ablenken und dann…“, bevor er seinen Satz beenden konnte, drehte sich Oz zu den vier Männern und griff nach einen ziemlich großen Stein. Mit fieser Miene hob er ihn in die Luft. Franky, Zorro und Sanji machten sich zum Kampf bereit, doch Oz hatte gar nicht vor sie anzugreifen. Er setzte sich das große Steinteil auf den Kopf wie einen Hut. „Passt wie angegossen, findest du nicht?“ Ohne Worte betrachteten alle die Riesen. Akisa lächelte gequält. „Ja! So gefalle ich mir schon viel besser.“, rief Oz überglücklich. „Ohne Worte.“, schüttelte Akisa nur den Kopf. „Hey! Hast du dich etwa mit dem angefreundet?“, hörte sie Franky rufen. „Nicht wirklich. Vielleicht hat es damit etwas zu tun, dass er Ruffys Zombie.“ Den Namen ihres Käpt’n betonte sie in diesem Zusammenhang besonders. „Und was jetzt? Irgendwie müssen wie dich da doch herunter bekommen!“, schrie Lysop aufgeregt. „Springen tu ich jedenfalls nicht.“ „Ich werde der König der Piraten! Verdammt nochmal!“, rief Oz auf einmal und drehte sich weg um zu gehen. „Äh Leute! Wäre echt nett, wenn ihr jetzt endlich etwas unternehmen würdet!“, rief Akisa ihren Freunden zu. „Der hat uns einfach ignoriert. Kann das sein?“, wunderte sich Franky indes. „Was machen wir jetzt?“ „Das Beste ist, wenn wir uns trennen. Zorro und Franky, ihr verfolgt die Beiden und versucht Akisa irgendwie in Sicherheit zu bringen und Lysop und ich suchen weiter nach Nami.“, schlug Sanji vor. „Na wen sehen meine müden Augen denn da? Wir kennen uns doch!“ Das letzte Fest (Fillerkapitel) ------------------------------- Schwer schlugen die Wellen an die steilen Felsklippen. Das laute Rauschen des Meeres hörte man noch weit in den Wald hinein, der sich nahe dem Inselende befand. Doch die Beiden, die dort ihrem alltäglichen Training nachgingen, bemerkten dies schon gar nicht mehr. „Du bist stark geworden, kleiner Bruder.“ Frech grinste Ruffy den Älteren an. „Aber mir kannst du trotzdem nicht das Wasser reichen.“, lachte Ace erhaben weiter. „Das werden wir noch sehen!“ Ruffy startete einen neuen Angriff. Eigentlich konnte man glauben er hätte einen Vorteil dem Älteren gegenüber, da er seit seiner Kindheit mit Teufelskräften ausgestattet war. Doch Ace ließ sich von Anfang an davon nicht beeindrucken und schien seinem jüngerem Bruder immer wieder ein Stückchen voraus zu sein. Sie waren gerade wieder aufeinander zu gestürmt und setzten zum Schlag an als… „Hey Jungs!“ Diese zwei Wörter brachten die ach so großen Kämpfer total aus dem Konzept und sie lagen im nächsten Moment der Länge nach lang. Akisa beugte sich leicht nach vorne um die großen Gladiatoren zu betrachten. Verlegen kratzte sich Ace den Kopf, nachdem er sich aufgesetzt hatte. Ruffy dagegen hatte bereits wieder ein breites Grinsen im Gesicht. Akisa kicherte und hielt Ihnen dann den Korb entgegen, den sie in den Händen hielt. „Habt ihr Hunger?“ Sofort bildeten sich Glückssterne in den Augen der Jungs und sie konnten es kaum abwarten zu sehen, was ihnen ihre Kleine Freundin da gezaubert hatte. „Man war das wieder lecker!“ Zufrieden rieb sich Ace den Bauch und lehnte sich zurück. „Ja! Da fühlt man sich gleich wieder voll gestärkt!“, stimmte Ruffy lachend zu. „Freut mich, dass es euch geschmeckt hat.“ Mit einem Lächeln auf den Lippen räumte Akisa die leeren Teller wieder in den Korb. „Wollt ihr noch weiter trainieren?“ „Na klar! Ace verlässt uns schon in einer Woche. Also müssen wir die nächsten Tage nochmal richtig ranklotzen.“ Mit Schwung war Ruffy aufgesprungen und kreiste sein Schultergelenk zur Vorbereitung. Der Ältere nickte nur und ein breites Grinsen lag in seinem Gesicht. „Okay.“, meinte Akisa nur, schnappte sich ihr Körbchen und wandte sich zum gehen. „Aber vergiss nicht, dass du heute noch etwas vor hast, Ace.“ Sofort stutzte er. „Hab ich das?“ Akisa drehte sich im Laufen noch einmal kurz um. „Heute ist das Volksfest. Du wolltest mit Mina hingehen.“ „Eu! Das hab ich voll verpennt!!!!“ Erschrocken hielt sich Ace die Hände an den Kopf. Ruffy hielt sich den Bauch vor Lachen und zeigte auf seinen großen Bruder. „Hast du das etwa vergessen? Trottel!“ „Als ob du da noch dran gedacht hast!“, motzte ihn Ace an. „Klar!“ „Weil ich es dir heute morgen gesagt habe.“, lachte Akisa. „Ha! Also selbst nicht schlauer!“, meinte Ace trotzig, während Ruffy eine Schnute zog. „Wie auch immer. Komm nicht zu spät. Mina freut sich schon.“, meinte Akisa noch freundlich und war dann auch schon verschwunden. Wieder zurück im Dorf sah Akisa schon von weitem Mina auf und ab laufen. „Da bist du ja endlich wieder!“ „Ja. Ich hab ihn daran erinnert.“, verlautete Akisa bevor Mina noch etwas sagen konnte. „Hat er es also vergessen?“ Minas Hände ballten sich zu Fäusten und Akisa wusste, gleich würde es rund gehen. „Nimm es nicht so schwer. Jetzt erinnert er sich ja wieder. Die Beiden sind halt vergesslich.“ „Nur kämpfen und Boote im Kopf. Das Prügel ich noch aus ihm heraus.“ Akisa kicherte nur, nahm Minas Hand und zog sie hinter sich her. „Lass uns das Geschirr wegbringen und dann mach wir uns fertig, okay?“ Mina machte noch immer ein bockiges Gesicht, erhob jedoch keine Einwände. Eine Stunden später konnte man einerseits lautes Meckern andererseits ein zartes Gelächter aus dem Mädchenzimmer hören. Makino, die ihre Bar bereits geschlossen hatte, da sie selbst dem Volksfest beiwohnen wollte, konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Vorsichtig klopfte sie an und öffnete dann auch schon die Tür. Sofort erstreckte sich ihr ein Ausmaß an Chaos, das sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. „Mädchen, was veranstaltet ihr denn hier? Wolltet ihr nicht mit den Jungs zum Volksfest?“ „Daran hapert es gerade.“, lachte Akisa. Sie selbst hatte es noch gar nicht geschafft sich umzuziehen, weil sie erst damit beschäftigt waren überhaupt herauszufiltern, was sie eigentlich anziehen sollten. Da Mina diesmal auf Tradition setzte, entschied sie, natürlich für Akisa mit, dass sie die Yukata anziehen würden, welche schon ewig im Schrank verweilten. Nachdem sie sich nun endlich entschieden hatten, begann das eigentliche Drama. Keiner der Beiden hatte die geringste Ahnung, wie man diese traditionelle Kleidung anzog. Also stand Mina nur halb angezogen da, und drehte das große Stück Stoff vor ihr in alle Himmelsrichtungen. Mittlerweile schien sie es aufgegeben zu haben. „Ach, ist doch Mist! Am besten ich geh einfach in meinen Alltagsklamotten. Interessiert doch eh keinen!“, motzte sie nur und warf den Stoff zu Boden. Akisa, die immer noch den Rest von Minas Kimono in den Händen hielt, machte große Augen. „Das du so schnell aufgibst.“, neckte sie nur. „Und wenn schon!“ „Ach, so schwer ist das doch gar nicht.“ Makino hob den blauen Stoff wieder auf und betrachtete das Muster darauf. Es waren hellblaue Kreise auf dem dunklem zu erkennen, die ineinander verliefen. Wahrscheinlich sollte es Wasserspiegelungen darstellen. Auch Mond und Sterne waren zu erkennen und vereinzelt wurden Herbstblätter hinzugefügt. Ein wirklich stimmiges Muster. Vor allem mit dem roten Obi, der durch kleine weiße Blüten gespickt war. Problemlos kleidete Makino erst Mina und dann Akisa an. Erschöpft ließ sich Mina auf ihr Bett nieder, währen Makino Akisas Gürtel fertig band. „Nur noch die Haare hoch und endlich fertig. Ich glaub es nicht. Wir haben es echt geschafft.“ Sie linste zu Akisa, die nun auch soweit bereit war. Der Kimono schmeichelte ihr wirklich noch mehr. Aber Akisa gehörten wahrscheinlich auch zu den Leuten, die selbst in einem Müllsack noch hübsch und niedlich aussehen würden. Ihr Gewand war schwarz-weiß gehalten, mit großen Blüten in verschiedenen Rosatönen. Echt ein Hingucker. Da sollte Ruffy an diesem Abend wohl viel zu tun haben. Mina konnte sich ein süffisantes Grinsen nicht verkneifen. Im nächsten Moment schüttelte sie die Gedanken auch schon bei Seite und stand wieder auf. „Dann mal ab an die Haare.“ „Wird ja Zeit, dass ihr endlich kommt. Wir stehen uns hier schon die Beine in den Bauch.“, trotzig verschränkte Ace die Arme hinter dem Kopf. Er, wie auch Ruffy, hatten von Makino die Auflagen erhalten sich ANSTÄNDIG anzuziehen und sich ANSTÄNDIG zu benehmen. Nicht das es später Klagen geben würde. Also mussten sie sich, gezwungener Maßen, doch glatt auch in die Einheitstracht zwingen. Sofort begann Ace zu stänkern indem er Mina einfach übersah und sich direkt an Akisa wandte. „Mensch Akisa, du hast dich aber hübsch gemacht.“ „Ey! Du bist heute allein mit mir unterwegs. Verstanden?“, kam sofort von Mina, ohne das Akisa überhaupt reagieren konnte. Mina stellte sich direkt vor Ace, sah dem Größeren tief in die Augen und wiederholte das Wort ‚Allein‘ in einem vielsagendem Ton. Dann begann sie erhaben zu Lachen. Ace sah in diesem Moment wohl alle Felle vorbeischwimmen und ihm schoss sofort der Gedanke durch den Kopf, dass es anscheinend eine ziemlich schlechte Idee war, ihr für dieses Date zuzusagen. Im nächsten Moment spürte er auch schon den Druck, der auf sein Handgelenk ausgeübt wurde und schon zog Mina ihn hinter sich her. „Los! Es gibt viel zu sehen!“, hörten Ruffy und Akisa nur noch und schon verschwanden sie hinter der nächsten Ecke. „Bei denen ist immer was los.“, lachte Ruffy nur und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Akisa nickte zustimmend und setzte sich dann auch in Bewegung. „Lass uns auch los.“ Mina und Ace waren indes schon am Ziel angekommen. „Mach mal langsam. Das ist hier doch kein Rennen.“, moserte Ace, worauf Mina diesmal überhaupt nicht einging. Schnurstraks treckte sie ihn von einer Bude zur nächsten. So ausgelassen und vor allem freundlich und fröhlich hatte Ace Mina noch nie erlebt. Sie schien das alles wirklich zu genießen, sodass sie es wirklich schafften sich die gesamte Zeit weder zu zanken noch hatte Ace das Bedürfnis sich schnell aus dem Staub zu machen. „Endlich Pause!“, schnaufte Ace und ließ sich auf eine der Bänke nieder. „Nachher ist noch Parade und dann noch das tolle Feuerwerk!“ Minas Augen glitzerten vor Vorfreude. „Nja…“, wenig begeistert verzog Ace das Gesicht woraufhin er nur einen missbilligenden Blick von der Seite erntete. „Freu dich gefälligst!“, forderte Mina. Ein gespieltes Lächeln war seine Antwort, was sie natürlich wenig zufrieden stellte. „Du könntest dir ja wenigstens heute mal Mühe geben.“ „Hey! Tu nicht so als ob ich das bisher nicht getan hätte. Schließlich bin ich mit dir fast zwei Stunden hier schon blöd durch die Gegend gerannt. Ich hätte echt Besseres zu tun gehabt.“ „Na dann geh doch! Ich kann mich auch allein amüsieren.“ Ruckartig war Mina aufgesprungen und verschwand in Richtung Hauptstraße, wo bald die Parade stattfinden sollte. Perplex saß Ace immer noch an Ort und Stelle. Er hatte zwar erwartet, dass sie pampig werden würde, aber irgendetwas schien nicht zu stimmen. Sonst würde er bestimmt nicht mehr hier sitzen. Er stand auf und folgte ihr in die Menschenmenge, doch konnte er sie weit und breit nicht entdecken. Es war einfach viel zu voll und als dann der Festzug begann, schien es unmöglich Mina dort wiederzufinden. Seufzend blieb Ace stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Super. Und nun?“ „Was stehst du denn hier so belämmert herum?“, hörte er dann seinen kleinen Bruder sprechen. Breit grinsend stand er mit Akisa an der Hand auf einmal direkt vor ihm. Ace zog eine Augenbraue nach oben. „Wo ist Mina?“, hörte er Akisa fragen. Sofort entglitt ihm wieder ein starker Seufzer. „Tja, keine Ahnung.“, schüttelte er nur den Kopf. „Habt ihr euch etwa wieder gestritten?“ Prüfend betrachtete die Jüngere ihn woraufhin er nur neckisch lachte und meinte: „Kann ja nicht jeder so vertraut durch die Gegend turteln.“, und wies mit einem auffälligen Fingerzeig daraufhin, dass die Beiden hier ungeniert Händchen hielten. Akisa, natürlich sofort leicht errötet, versteckte ihr Gesicht halb hinter Ruffys weitem Kimonoärmel. „Das ist nur, damit wir uns nicht verlieren.“, hörte er sie sich zaghaft verteidigen während Ruffy nur weiter vor sich hin grinste. „Egal. Ich werde mich mal weiter umsehen, ob ich Madame hier irgendwo finde. Viel Spaß euch Beiden noch!“, rief Ace zwinkernd während er sich bereits in Bewegung gesetzt hatte. Die Zeit verging und Ace war sich sicher, er hatte nun das gesamte Gelände mindestens zweimal abgesucht und Mina trotzdem nirgends erspähen können. Es dämmerte bereits und ihm war die Lust nun endgültig vergangen. Mürrisch machte er sich auf den Weg nach hause als die ersten Raketen in den Himmel geschossen wurden. Er sah kurz hinauf und betrachtete die vielen Farben. Dann begab er sich wieder auf den Pfad Richtung Bett. Der Tag hatte ihn sichtlich geschafft und noch immer war er reichlich anpisst, weil Mina einfach abgehauen war. Während er vor sich hin schlurfte, erkannte er von weitem jemanden auf den Gesteinen nahe des Weges sitzen. „Ich glaub, ich spinne.“, entrann ihm genervt, denn es war niemand anders als die Gesuchte, die von dort das Feuerwerk verfolgte. Ace rang mit sich. Eigentlich hatte er keine Lust hier jetzt noch Theater zu spielen, doch trotzdem wollte er nachhaken, was mit ihr los war. „Man, da bist du ja. Ich hab die halbe Insel nach dir abgesucht.“ Mina sah ihn nur kurz aus dem Augenwinkel an. „So siehst du schon aus. Was willst du?“ Ace stutzte. Sie benahm sich wirklich reichlich komisch seit dem Fest. Sonst wäre sie 100%-ig jetzt wieder in die Luft gegangen. Ohne ein Wort ließ er sich neben ihr nieder und folgten ihren Blick in den Himmel. „Die Aussicht von hier ist klasse.“, bemerkte er. Zaghaft nickte sie nur. „Was ist los?“ Die zurückhaltende Art seiner Freundin schien Ace allmählich doch zu besorgen. „Was soll schon sein.“, meinte sie nur patzig. „Woher soll ich das wissen, wenn du nichts sagst?“ „Du nervst.“ „Na du erst.“ Stille. Beide hatten den Blick zum Boden gerichtet und schwiegen. Immer noch prasselten die Raketen am Himmelszelt auseinander und tauchte die Dunkelheit in verschiedene Lichter. „Du gehst schon in einer Woche.“, durchbrach Mina dann die Ruhe. „Ich dachte einfach, dass es wahrscheinlich fürs erste die letzte Chance ist, dass wir mal was zusammen machen und einfach nur Spaß haben.“ Ace Kinnlade klappte nach unten und er starrte sie einfach nur an. „Guck nicht so blöd. Du weißt, wie viel du mir bedeutest.“, murmelte sie leicht angesäuert auf sein dummes Gesicht. Peinlich berührt kratzte sich Ace am Kopf. Doch schnell fing er sich wieder und rückte näher an sie heran um ihr den Arm um die Schultern zu legen. Er holte tief Luft. „Tut mir Leid, dass ich so eine dumme Visage habe.“, witzelte er erst. „Und es tut mir auch Leid, dass ich so blöd reagiert habe, vorhin auf dem Fest. Mir hat das, erschreckenderweise, heute auch irgendwie Spaß gemacht.“ Ein seichtes Lächeln legte sich auf Minas Lippen. „Ja?“ „Klar. Du bist doch meine liebste Psychopathin, ohne die ich nicht leben kann.“, lachte er und drückte sie an sich. „Blödmann.“, meinte sie gespielt bockig, doch ihr freudiges Gesicht verriet sie. Hochzeits-Crash --------------- Schwere Schritte hallten über das Schiff, das wie eine Insel aussah. Jeder einzelne brachte die Erde zum beben. Laut lachte der Spezial-Zombie. „Jetzt geht’s richtig los! Dann wenden wir die Nussschale mal!“ Akisa zwang sich in ein gequältes Lächeln. „Oje.“ Ihr lief es kalt den Rücken herunter, als Oz begann an den Ketten für das Ruder zu ziehen und schlagartig die gesamte Insel vibrierte. Es dauerte nicht lange, da stand eine ganze Horde Zombies neben ihm und forderte ihn auf, sofort mit den Unsinn aufzuhören. Doch Oz dachte natürlich überhaupt nicht daran. Er wollte schließlich König der Piraten werden. Mit Leichtigkeit machte er alle platt indem er in die Luft sprang und sie mit der ‚Gum-Gum-Gatling‘, die eigentlich nur eine normale Gatling-Attacke war, attackierte. Akisa war in dieser Zeit nun wirklich jede Farbe aus dem Gesicht gewichen. Krampfhaft hielt sie sich an Oz Horn fest und zitterte wie Espenlaub. „Ich geh hier drauf. Am besten ich spring gleich. Dann hab ich es hinter mir.“ Plötzlich machte der Zombie eine Kehrtwende und lief nun Richtung Ufer. „Na dann schauen wir mal.“, meinte er nur. Nach einigen Metern stoppte Oz jedoch abrupt als ihm etwas vor der Nase herumflog. „Was ist das denn?“ Er schlug mit der rechten Hand danach, aber es schwebte noch immer vor seinem Gesicht. „Hey, was soll das?“ Immer wieder schlug er danach aber schien es, trotz der großen Pranken, immer zu verfehlen. Zweifelnd beobachtete Akisa das Schauspiel während sie durch Oz schnelle Bewegungen hin und her geschleudert wurde. „Jetzt ist er vollkommen verrückt geworden.“, jammerte Akisa lautstark und wurde im nächsten Moment auch schon von dem Horn gestoßen, als Oz sich selbst mit der flachen Hand eine ins Gesicht verpasste. In dieser Situation konnte sich selbst die ruhige Akisa ein lautes Schreien vor Todesangst nicht verkneifen. Sie kniff die Augen zusammen während der Boden immer näher kam und machte sich innerlich schon einmal auf den harten Aufprall gefasst. Dieser blieb jedoch aus. Ganz im Gegenteil landete sie erstaunlich weich in den Armen von Jemandem, der sie sanft zu Boden brachte. Immer noch kniff Akisa die Augen angestrengt zusammen. Schnell bemerkte sie aber, dass sie nicht mehr fiel. Daher öffnete sie nun langsam die Augen wieder und blickte auch sogleich in das breite Grinsen ihres Freundes. „Na, alles noch dran, Prinzessin?“, meinte er vergnügt und stellte sie nun wieder auf ihre eigenen Füße. Perplex sah Akisa ihn wenige Sekunden an bevor sie das Geschehene verarbeitet hatte und endlich das Wort ergriff. „Ace! Was machst du denn hier?“, fragte sie verwundert. „Begrüßt man so einen alten Freund, der dich eben auch noch vor dem Tode bewahrt hat?“, neckte er sie mit frechem Gesicht. Akisa musste kichern und umarmte den Älteren auch schon im nächsten Moment. „Ich freu mich dich zu sehen.“ Laut bumsend landete Oz Fuß neben den Beiden. Scheinbar hatte er immer noch zu tun, denn er meckerte laut vor sich hin und klatschte im nächsten Moment die Hände zusammen. „Oi, an den hab ich schon gar nicht mehr gedacht.“ Ace richtete sich seinen Hut und begann entschlossen zu grinsen. „Denk nicht mal daran.“, mahnte Akisa ihn auch schon und wedelte verneinend die Hände. Verdutzt sah Ace sie an. „Was meinst du?“ „Tu nicht so. Ich weiß genau, was du gerade denkst.“, tadelte sie ihn. Ace verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Schnute. Sie wusste genau, er wollte den Riesenzombie noch ein wenig weiterärgern und dann wahrscheinlich gegen ihn kämpfen, aber Akisa schwirrte etwas ganz anderes im Kopf herum. „Die beschäftigen sich gerade gut gegenseitig. Lass uns lieber nach den anderen sehen. Vor allem nach Mina.“ „Mina?“, sofort zuckte er zusammen und es lief ihm kalt den Rücken hinunter. „Sie ist hier?“, nuschelte er ihr entgegen. Akisa verkniff sich einen Lacher und nickte nur als Antwort. „Suuuupi…“, meinte er nur noch in einem vielsagendem Tonfall und seufzte. „Jetzt hör schon auf!“ Sie stemmte die Hände in die Hüfte und sah ihn ernst an. „Sie ist echt in Schwierigkeiten! Glaub ich zumindest…“ Nun hatte sie scheinbar doch sein Interesse geweckt. Eindringlich sah er sie an. „Was hat sie jetzt wieder angestellt?“ „Erklär ich dir unterwegs. Jetzt müssen wir für’s erste zurück zum Schloss.“, sagte Akisa, sah sich kurz um und lief auch schon los. Ace zuckte nur die Schultern und folgte ihr schnell. „Kein Mist? Was hat die denn genommen?“ „Ich denke, dass dieser Löwentyp dahinter steckt. Mina hat sich echt merkwürdig aufgeführt.“ „Na ja…“ „Ace!“, lachte Akisa. „Schon gut. Ich hab sie lange nicht gesehen. Vielleicht ist ja nicht mehr so…“ „Besitzergreifend?“, versuchte sie seinen Satz zu vervollständigen. „Unausstehlich.“, meinte er nur und blickte die Schlossmauer hinauf. Sie hatten in der Zwischenzeit das Gemäuer erreicht, dass zum Teil in Trümmern vor ihnen lag, da Oz dort seine Sperenzien getätigt hatte. Akisa englitten die Gesichtszüge bei dem Anblick der Ruine. Sie hörte Ace lachen. „Der Große hat scheinbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“ „Haha. Ich finde das gar nicht lustig.“, schmollte sie und ging weiter. „Ach komm, war doch nicht so gemeint. Wo müssen wir jetzt eigentlich hin?“, wollte er von ihr wissen.“ Sie sah ihn mit großen Augen an. „Kein Ahnung.“, schüttelte sie ehrlich den Kopf. Synchron seufzten sie. Plötzlich knallte es und Lola rannte laut schreiend an ihnen vorbei. Ace verzog das Gesicht. „Was war das jetzt?“ „Das war Lola.“, zuckte Akisa nur Schultern. Ace nickte. „WIE BITTE? Das ist die Dritte?“, schrie er geschockt. „Was hast du erwartet? Ich hab doch gesagt, sie ist einer dieser Monsterzombies.“ „Aber, aber, aber…“ „Wieso quatschen wir eigentlich noch! Wir sollten ihr folgen. Sie führt uns mit Sicherheit zu dem verrückten Kater!“, meinte Akisa auch schon begeistert. Sie packte Ace am Arm und zog ihn mit sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)