Durch die Zeiten von DhalaElenaAngel (oder die Wahrheit dahinter) ================================================================================ Kapitel 29: ...leben wollen --------------------------- --- 20. 11.1006 Ich bin geladen, ich hasse sie! Ich hasse sie alle, diese Muggel! Sie sind Schuld an Rics unnötigem Tod! Sie haben ihn dort hinein getrieben! Sie waren es, die ihm alles genommen haben! Ich habe sie umgebracht. Alle. Ich konnte nicht anders, ich habe einfach nur noch Schwarz gesehen. Sie sind an meinem Elend Schuld, und an dem so vieler Anderer, und warum? Weil sie goldgeil und machtgeil sind! Selbst die Kinder! Vergiftet vom Hass und den Vorurteilen der Eltern! Vor drei Tagen habe ich Hogwarts ein für alle Mal verlassen, ich gehöre hier nicht mehr hin, ich bin ein Mörder und ich kann es noch nicht mal bereuen, ich habe ohnehin keine Kinder mehr unterrichtet und mein Labor ist zu den meisten Teilen schon in meinem Manor gewesen. Es war keine große Arbeit, dann noch die letzten Sachen zu holen. Ich habe es keinem der Anderen erklärt, aber ich glaube, sie haben schon lange damit gerechnet, dass ich gehen werde. Und auch, wenn sie etwas Anderes behauptet haben, ich denke, sie sind auch erleichtert, dass ich nicht mehr hier bin. Ich bin wohl nur noch eine Belastung gewesen, in letzter Zeit, mit meinen Wutausbrüchen und dann wieder den Depressionen. Ich habe meine Basiliskin zurückgelassen mit dem Befehl, die Kammer unter allen Umständen zu verteidigen, zusammen mit dem Grundstück, solang es hier Zauberer gibt, als eine Art Abschiedsgeschenk an die Schule. Vor drei Monaten hatte ich dann endlich mit Hilfe eines Zauber und der Bücher seiner Eltern das Wappen im Schwert identifizieren können, anschließend habe ich es unter einem der Steinen in der großen Halle vergraben. Ric hätte es sicher so gewollt. So, wie er diese Schule geliebt hat. Ich habe Erstaunliches über Ric erfahren, Dinge, die er mir nie erzählt hat, weil er sie verdrängt hat und nicht mehr daran denken wollte. Sein Vater war ein Muggel, seine Mutter Zauberin, sie haben geheiratet, waren auch ganz glücklich und Lord und Lady in einem rohstoffreichen Gebiet, sie waren reich und die Bevölkerung mochte sie, da alles gut ging. Aber natürlich hatten sie Neider, die es nicht geschafft haben, ihr Leben in den Griff zu bekommen, sie haben Rics Eltern überfallen, sie und seine Geschwister getötet, sie hätten auch ihn getötet, hätte er sich nicht raus teleportiert. Und dann haben sie auch sein Land in den Ruin getrieben. Er hieß mal Jasper von Hohenstein und hat auf dem Kontinent gelebt. Irgendwo. Jetzt lebt da niemand mehr. Ich habe gewütet und Reue kenne ich nicht mehr. Ich wollte nur Rache. Denn diese Leute sind schuld, dass Ric seinen Lebenswillen verloren hat, nicht für lang, aber lang genug, um seine Magie davon zu überzeugen, einen Prozess einzuleiten, der ihn umbringen würde. Das ist der Grund für seine Krankheit gewesen. Sein Wunsch, tot zu sein, weil seine Familie es auch war. Und über zwanzig Jahre später, als er leben wollte, hat dieser unselige Wunsch ihn eingeholt. Wegen dieser falschen, ekligen, widerlichen Muggel! Ich vermisse ihn, ich vermisse ihn so sehr, jeden Tag mehr. Ich will zu ihm, doch ich weiß, vermutlich kann ich das nicht mehr. Ich habe gemordet und bereue es nicht. Manchmal gerate ich in einen Zustand blinder Wut, den ich nicht mehr kontrollieren kann, dann werfe ich blindlings mit Dingen um mich. Aber ich werde mein Versprechen einhalten. Und dann werde ich versuchen, wieder zu Ric zu gelangen. --- „Guten Morgen,“ lächelte Tom, als er beobachtete, wie Harrys Augen sich langsam öffneten. Er liebte dieses Schauspiel einfach, wenn dessen Stirn sich etwas runzelte und er im Bett herumtastete, dann die Lider zu flattern begannen. Harry lächelte, als er wach wurde, küsste den Älteren. „Morgen,“ ab er nur zurück und kuschelte sich noch mal zurecht. Er war wach, er würde auch sicher nicht noch mal schlafen, doch er genoss es, an den Älteren gekuschelt zu liegen, wohl wissend, dass sie gleich aufstehen mussten. „Du hast einen ausgeprägten Kuscheltrieb,“ stellte Tom amüsiert fest. „Ich bin ne Katze,“ erinnerte Harry den Älteren nur, während er die kleine Krauleinheit hinter seinem Ohr genoss. „Ein Panther, um genau zu sein,“ lächelte Tom nur und setzte sich langsam auf, küsste seinen Geliebten noch ein Mal. „Komm, zieh dich an, dann können wir unten mit den Anderen frühstücken und ich halte dich auf deinen Beinchen, während du Lucius beklauen kannst,“ schlug er amüsiert vor. „Du willst nur wieder über ihn lachen!“ „Jap,“ grinste Tom und schlüpfte schnell in ein frisches, weißes Hemd, gefolgt von einer weichen Stoffhose. Er hatte etwas vor, dass es Harry einfacher machen würde, wieder ohne Krücken zu laufen, eine weitere Muggeltherapie, die seine Beine kräftigte, ohne ihm solche Schwierigkeiten zu bereiten, wie die Krankengymnastik, die ihn nicht nur anstrengte, sondern ihm auch durchaus Schmerzen bereiten konnte. Harry kicherte und rief seine Klamotten zu sich, schlüpfte in das Shirt und in die Jeans, bevor er sich unsicher hinstellte, um die Hose zu schließen. Dann griff er nach seinen Krücken und lief zu Tom. Er war froh, wieder so selbstständig zu sein. Wie gesagt, ohne Hilfe stehen war schon wieder möglich und er war sich sicher, dass Laufen dann auch bald wieder gehen würde. Er tapste hinter dem Anderen her, ließ sich aber dann bei der Treppe tragen. Tom lächelte, er stellte seinen Geliebten auf seine Beine und ließ ihn losdackeln und natürlich hielt er direkt auf Lucius zu. Der Ältere hielt einen Arm leicht um Harrys Taille, um ihn sicher zu halten, während der mal wieder Zucker und Salz vertauschte und die köstlich belegten Bagles und den Obstsalat klaute. Was natürlich bei den anderen Anwesenden für Erheiterung und Überraschung sorgte. Sie hatten zwar alle erfahren, dass Harry einmal mehr seinen Sturkopf durchgesetzt und etwas Unmögliches überlebt hatte, aber glauben können hatte es niemand. Tom grinste nur, er half Harry zu seinem eigenen Platz, nahm ihn auf seinen Schoß und ließ sich sein eigenes Frühstück bringen, während der Jüngere sich an seiner Beute gütlich tat und dann noch ein Müsli mit Früchten bestellte. Es war schön zu sehen, dass er wieder normal und gut aß. Dann richtete er seinen Blick auf seinen Stellvertreter, dessen Hand den Salzspender blind umfasse und der ihn über seine Tasse stellte, ihn dann abstellte, die Tasse nahm und... „Raaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!“ Harry konnte nicht anders, er lachte laut los. Merlin, dieser Mann lernte es aber auch nie! Dieses empörte Gesicht, der entsetzte Blick auf die böse, böse Tasse und selbst die Elfe, die eine Neue brachte, hatte alle Mühe, sich nicht grölend auf dem Boden zu rollen! „Mir fehlt einfach das Mitleid,“ stellte Tom fest, als er die empörten Augen auf sich sah, er küsste Harry auf die Schulter. „Ich habe dir schon mal gesagt, dass es zu deinem eigenen Vorteil wäre, wach hierher zu kommen.“ Lucius starrte mit mörderischem Blick auf seinen Boss, doch dann kippte er den frischen Kaffee herunter, ganz ohne Salz oder anderen ungewünschten Verunreinigungen. Zwar war er verärgert, da der Bengel ihn mal wieder erwischt hatte, andererseits aber auch erleichtert, dass der es geschafft hatte, zu überleben und dass er wieder da war. Die Laune seines Herrn hatte sich um Hunderte Grad verbessert. Das war auch sein – wieder mal gemopstes – Frühstück wert gewesen. Harry grinste nur und leckte sich seine Finger sauber, während sein Schwanz faul hin und her wedelte. Er sah zu seinem Geliebten, der ebenfalls lächelte und ihn kurz küsste. „Er lernt es nicht mehr... Dray aber auch nicht...“ „Das ist wohl anzunehmen. Und? Bist du fertig?“ „Hmhmm... Warum?“ „Weil wir einen Termin haben.“ „Termin?“ „Ja, Training für deine eigenwilligen Beine.“ Er sah sofort, wie das Gesicht fiel. „Schon wieder?“, fragte Harry. Er wollte ja, dass es schnell wieder besser wurde, aber er hatte eigentlich auf eine Weile Pause gehofft. Denn es war sehr unangenehm. Es zog und brannte und nervte. „Ja, aber heut mal anders, angeblich soll das sogar ohne Muskelkater ausgehen, “ erklärte Tom. „Und es wird Spaß machen, “ sicherte er zu. „Und danach machen wir noch etwas, wovon ich denke, dass es dir Spaß machen sollte...“ „Musst du nicht arbeiten?“, fragte Harry besorgt. „Nein, ich wälze alles auf Lucius ab.“ „Na, danke auch! Das war doch Absicht, weil heut der Italiener kommt!“ „Natürlich,“ grinste Tom nur. „Die wollen doch auf ein Mal alle was von mir!“ „Ja, wissen, warum der Junge überleben konnte. Wie soll ich denen das denn erklären?!“ Tom zuckte mit den Schultern. „Severus weiß bescheid, er wird dich unterstützen, er hat die nötigen Tränke dabei.“ „Aber alle seine anderen Probanden sind gestorben!“ „Weil man leben wollen muss,“ erklärte Harry, während er seinen Kopf auf Toms Schulter legte. „Man muss leben wollen und dann... muss der Körper mitmachen.“ Tom drückte den Jüngeren an sich: „Da habt ihr die Antwort,“ stellte er nur fest. „Ihr könnt Heilerin Thetis mitnehmen, sie war diejenige, die auf die Idee gekommen ist, Harrys Körper mit Muggelgeräten zu überwachen und zu helfen. Da braucht ihr mich sicher nicht und Harry ist keine Schaufensterpuppe, die herumgereicht werden wird! Wenn sie ihn sehen wollen haben sie Pech gehabt.“ „Ja,“ murmelte Lucius, schon wieder bedient bis obenhin, aber er verstand Tom. Harry war noch nicht wieder ganz fit und ihn dann herum zu zeigen war vielleicht nicht die beste Idee, würde es um Draco gehen, hätte er das sicher auch nicht getan. „Gut, dann ist ja alles geklärt,“ gab Tom nur zurück, er stellte Harry vorsichtig auf seine Beine, stand dann auch auf und legte seine Arme um seinen Geliebten: „Wir sind weg, bis später.“ Harry hielt sich automatisch an dem Älteren fest, als der apparierte und er wusste sofort, wo sie waren. Draußen war es angenehm warm, die Sonne strahlte. Kein Wunder, es war schon Pfingsten vorbei. „Das Schwimmbad?“, fragte er, wobei seine Begeisterung sich eher in Grenzen hielt. „Ja,“ nickte Tom, küsste den Jüngeren und nahm ihn hoch, ging dann schnell weiter. „Keine Sorge, das hat Hand und Fuß,“ lächelte er. „Im Wasser ist den Körper leichter und das macht die Übungen leichter. Und anschließend hab ich auch noch eine schöne Überraschung,“ versprach er. Harry seufzte nur, lehnte sich an den Älteren: „Wenn du meinst, dass es hilft,“ gab er nach und ließ sich in die Halle tragen, wo Tom leise mit der Kassiererin redete, die dann nickte und ihm eine Tür mit einem Buzzer öffnete, Harrys Krücken bei sich im Kassenhäuschen aufbewahrte, es war hier zu rutschig, als dass er sie gefahrlos hätte benutzen können. Nach dem Umziehen brachte Tom ihn zu einem kleinen Pool, wo bereits eine Frau wartete, die sich freundlich vorstellte und begann, mit Harry zu arbeiten, während Tom, voll angezogen, zusah. Er wusste ja, dass der Jüngere kein so großer Schwimmfan war und sie hatten ja auch noch was Anderes vor. Aber er konnte sofort sehen, dass Harry dieselben Übungen, die ihm normalerweise Schmerzen bereiteten, relativ leicht von der Hand gingen. Er kam sichtlich besser mit ihnen klar und das merkte er nach wenigen Minuten auch selbst, er zitterte nicht am gesamten Körper vor Anstrengung. Trotz all der Vorteile war Harry heilfroh, als seine Foltermeisterin die Zeit für abgelaufen erklärte. Er hatte zwar nicht die üblichen Probleme, aber anstrengend war es trotzdem gewesen. Er hoffte nur, dass der Andere nicht was Anstrengendes vor hatte. Er hievte sich aus dem Becken und lächelte, als Tom ihn in das Handtuch wickelte. „Das ist Folter...“ „Ja, aber immer noch besser, als die Übungen im Zimmer, nicht wahr?“, fragte er nur und lächelte, als Harry nickte. „Und es erspart dir die Hälfte der noch ausstehenden Einheiten, denke ich.“ „Also gut,“ murmelte Harry nur, als er wieder hochgehoben wurde. Kurz danach war er dank eines Zaubers wieder trocken und angezogen und sie konnten wieder gehen. Zu seiner immensen Erleichterung. Draußen, auch wieder auf seinen eigenen Beinen und seinen Krücken, atmete Harry tief durch. „Und was jetzt?“, fragte er neugierig. Tom lachte nur, schloss Harry in die Arme und apparierte weiter, zu einem kleinen Bauernhof in den Highlands, dort lief er zu der Tür des Hauses und klopfte, woraufhin ein Mann heraustrat, mit dem er schnell redete. Der lachte, nickte eifrig und war erst mal verschwunden, während er zu Harry zurück ging. „Nun, du bist mit Draco Malfoy befreundet, ihr werdet euch in den Sommerferien öfter sehen, und er hat ein Hobby...“ „Mir schwant schreckliches,“ murmelte Harry, doch dann strahlte er, der Mann kam wieder mit zwei aufgesattelten Pferden, Füchse. „Pferde?!“ „Nun, ich weiß, dass deine einzige Erfahrung mit Reiten sich auf Thestrale beschränkt, ich dachte, es wird Zeit, dass du mal auf einem richtigen Reittier sitzt, das macht viel mehr Spaß und es ist wirklich einfach, dazu sind die schottischen Highlands ein toller Ort zum Reiten und die saubere Luft tut dir sicher auch noch gut.“ Harry strahlte regelrecht, als Tom ihn auf eines der beiden Tiere setzte. Er nahm die Zügel, die ihm gereicht wurden, während der Bauer seine Krücken nahm und beiseite stellte und streichelte den Hals des zufrieden schnaubenden Tieres. „Und was jetzt?“ Tom lächelte, erleichtert, dass diese Überraschung offensichtlich geglückt war. Er nahm die Zügel des zweiten Tieres, schwang sich selbst in den Sattel. „Halt die Zügel locker, mit den Fersen gibst du dem Pferd die Richtung.“ Er nahm den Leitstrick von Harrys Tier, damit ihm nichts passieren konnte. „Halt dich gerade und geh mit dem Tier mit.“ Er führte Harry mehrfach im Kreis, am Ende sogar ohne den Leitstrick. Harry spürte, wie das Tier sich bewegte, es fiel ihm leicht, sich anzupassen und mitzugehen, es machte ihm richtig Spaß, vor allem, als sie letztendlich vom Hof herunter kamen und gute zwei Stunden ritten, bevor sie wieder zurückkehrten auf den Hof, wo der Mann wartete. Er sah fasziniert zu, mit was für einer eleganten Bewegung Tom abstieg, bevor er zu ihm kam und ihm herunter und wieder zu seinen Krücken half. „Danke,“ strahlte er, küsste den Älteren innig. „Das war einfach toll...“ Kaum zu glauben, dass irgendwer Tom je als böse sehen konnte, dabei war der Ältere der sanfteste Mann, dem er je begegnet war und bei ihm immer vollkommen ruhig und ausgeglichen. Tom strahlte, er drückte Harry nur an sich: „Dann freut es mich,“ gab er leise zurück. „Ich dachte mir schon, dass Reiten dir Spaß macht und du lernst so schnell, dass du mit Draco ausreiten können wirst...“ Es war so schön, den Jüngeren so glücklich und zufrieden zu sehen, trotz allem, was der schon durchgemacht hatte. Es war auch im Grunde so leicht, ihn glücklich zu machen, weil Harry nie etwas erwartete, keine Geschenke, nichts, nur ein paar Kuscheleinheiten für die er lächerlich dankbar war. Harry küsste den Anderen nur dankbar, lehnte sich einfach an den Älteren, bis der sich zu bewegen begann und ihn in das Haus führte, wo eine Frau, die ihn spontan an Molly erinnerte, fleißig zwischen mehreren Töpfen hin und her lief und ihre beiden Gäste auf die Bank scheuchte. „Kennst du sie?“, fragte er schließlich leise, nachdem der Ältere ihn vorgestellt und die ihn umarmt hatte, so, wie der Mann ihn vorher schon angelächelt hatte. Aber es waren doch definitiv Muggel... „Ja,“ lächelte Tom und drückte die schlanke Hand. „Die Beiden waren mal Ziel von Dumbledores Attacke, ich war in der Nähe und habe ihnen geholfen, das war vor einem Jahr, seitdem besuche ich sie und sie wollten schon lange was für mich tun, ich dachte, das hier würde ihr Gewissen beruhigen und du hast auch noch deinen Spaß,“ erklärte er leise. „Ah,“ nickte Harry verstehend, während die Frau zwei schöne, duftende Formen aus dem Ofen holte und jedem eine hinstellte. „Das riecht toll! Was ist das?“, fragte er neugierig. „Was ist das? Junge, das ist Shepards Pie! Noch nie gehört? Ich dachte, du gehst hier auf eine schottische Schule! Das ist doch so was, wie das schottische Nationalgericht!“ „Das hat es in Hogwarts nie gegeben...“ „Nein, diese Schule zieht es vor, ihre Schüler fett zu züchten, mit Frittiertem und all den anderen Dingen,“ erklärte Tom abfällig, lächelte die Dame aber an. „Allerdings sind wir gerade dabei, das zu ändern.“ Er küsste Harry leicht auf die Wange. „Und jetzt iss, es schmeckt am Besten warm.“ Das ließ Harry sich nicht zwei Mal sagen, er strahlte die Köchin an und begann, schnell zu essen. Es war wirklich einfach nur lecker, köstlich, um ehrlich zu sein. Er aß sogar seine gesamte Portion auf, lehnte sich dann wieder an den Älteren und musste aufpassen, um nicht einzuschlafen, er war dösig, nach all der Anstrengung und dem guten Essen. Tom lächelte, als er das sah, er ging dazu über, Harrys Ohren etwas zu kraulen, während er mit der Bäuerin redete und ihr versprach, dass er in zwei Tagen wieder mit dem Jüngeren hier sein würde. Er verabschiedete sich von Beiden, dann hob er den Jüngeren auf, der etwas von gar nicht müde nuschelte, sammelte dessen Krücken ein und verabschiedete sich, trat nach Draußen und apparierte zurück in sein Zimmer. Dort legte er Harry in ihr Bett, stellte dann die Krücken an den Nachtschrank, den der Jüngere immer benutzte und zog ihm dann die Schuhe aus, setzte sich zu ihm auf die Matratze und strich durch die dunklen Haare, als sein Geliebter müde blinzelte. „Schlaf weiter, sprach er nur leise. „Du hast es dir verdient.“ „Nisch müde,“ beharrte Harry nur, doch er war zu erschöpft, um aufzustehen. Und entschieden zu faul. Also gab er nach und schloss seine Augen wieder, merkte noch, wie er zu schnurren begann. „Nein, gar nicht,“ lächelte Tom nur, er blieb einfach sitzen, bis Harry fest schlief, deckte diesen zu und küsste ihn auf die Stirn, dann blickte er auf sein Tagebuch aus dem ersten Leben. Er hatte es geschafft, sie hatten es geschafft, diese verdammte Krankheit würde ihm nicht seinen Geliebten nehmen, nicht schon wieder. Zusammen würden sie die Gesellschaft stabilisieren und dieses Mal würde er nicht wieder seinen Verstand verlieren, Harry würde es nicht zulassen. --- 25.12.1014 Es ist soweit. Heute Nacht werde ich gehen. Vor zwei Tagen habe ich das verdammte Gegenmittel fertig gestellt. Es ist da, jetzt, wo es Ric nicht mehr helfen kann. Es scheint mir so sinnlos, ich habe mich nicht über diesen Erfolg freuen können, er hat mir einfach nur schrecklich weh getan und ich musste mich zurückhalten, das Rezept nicht einfach wieder in die Flammen zu werfen, wo es in meinen Augen hingehört, es ist so wertlos. Aber Ric wollte wohl nicht, dass ich es tue. Ich habe das Rezept in Parsel verfasst, so, dass niemand es lesen kann, niemand Nutzen davon haben kann, wenn Ric ihn auch nicht haben konnte. Denn niemand hätte das Leben so verdient, wie er! Er war sanft, einfühlsam und er wollte nur helfen! Nein, ich lasse es nicht zu! Er durfte nicht leben, dann dürfen Andere es auch nicht! Ich habe es sicher versteckt, Niemand wird es je finden, hier, in meinem Manor. Niemand wird hierher kommen. So, wie ich in den letzten drei Jahren niemanden mehr hierher gelassen habe. Ich bin seit Ewigkeiten nicht mehr unter Menschen gewesen, ich glaube, inzwischen hat sogar Helga aufgegeben und das hat sie noch nie getan, aber ich ertrage niemandem mehr um mich herum, ohne ihn in Kürze umzubringen. Inzwischen habe ich viele getötet, Muggel wie die, die Rics Familie getötet und ihn am Ende auch in den Tod getrieben haben. Auch Kinder. Ich weiß, was ich getan habe, wird nicht richtig sein, aber ich konnte nicht anders handeln, ich gerate immer wieder in Wut, die ich nicht beherrschen kann. Darum bin ich kaum noch draußen. Heute ist wieder Midwinter. Ich erinnere mich immer noch, wie Ric und ich es das erste Mal zusammen gefeiert haben, die Schule war noch kaum mehr, als ein halb vollendeter Rohbau, wir waren sogar bei meinen Eltern, er war so glücklich. Er hat es immer so geliebt, einfach nur gehalten zu werden, zu kuscheln. Ich habe es geliebt, ihn zu halten, er hat mir Frieden gegeben. Und Ruhe. Ich weiß schon gar nicht mehr, was das bedeutet hat. Ich fühle nur noch diesen Hass in mir und die schreckliche Unruhe. Aber heute wird es enden. Ich beende es, zu Midwinter. Das Messer liegt schon bereit, ich werde nur noch diesen einen Eintrag beenden, dann werde ich es beenden. Und es tut mir keine Sekunde leid, vermutlich tue ich sogar vielen Menschen einen Gefallen. Allen voran meinem Vater. Eigentlich ist es lächerlich, ich hatte das Buch hier fast sechs Jahre nicht mehr in der Hand, es hat zu weh getan, zu wissen, dass ich nur ein paar Seiten zurückblättern müsste, um die alten Einträge zu finden, in denen ich schreibe, wie wir zusammen sind. Doch ich will es tun, ich habe so viele Dinge hier rein geschrieben, ich will es auch beenden, noch ein Mal lesen, wie glücklich ich mit Ric war – und dann hoffen, dass ich wieder zu ihm darf. Der Reif, den ich ihm damals zu Weihnachten gegeben habe, liegt neben mir, meinen Eigenen habe ich nie abgenommen. Ich werde sterben, mit Rics Reif in meiner Hand. Niemand wird je verstehen, warum ich mich gegen meine eigenen Bemühungen gestellt habe, warum ich getan habe, was ich tat oder wie ich zu dem ekligen Monster geworden bin, was ich nun bin, aber das spielt keine Rolle. Sie müssen es nicht verstehen, ihnen ist nicht das Herz heraus gerissen worden, um ohne es weiter leben zu müssen. Ich bin froh, jetzt wird der Schmerz endlich enden. Heute werde ich, Salazar Slytherin, sterben, ohne Nachfolger, der mein verfluchtes Erbe antreten muss, ohne Erben, ich habe alles schon vor Jahren an Rowena und Helga gegeben und einige Dinge werden wohl einfach für immer verschwunden sein, außer, ich komme wieder und finde sie, dann sind sie für Ric und mich, er war sich so sicher, dass wir noch ein Mal zusammen sein werden. Es wäre schön, aber ich wage es schon lange nicht mehr zu glauben oder zu hoffen. Jetzt habe ich nachgetragen, was wichtig scheinen mag. Nun werde ich gehen, nun, wo die Dunkelheit hereingebrochen ist. --- Hosted by Animexx e.V. 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