Dear Diary, I'm awesome von monophobie (Ivan x Gilbert) ================================================================================ Kapitel 7: Dear Diary, Déjà-vus are strange. -------------------------------------------- Teil: 7/10 A/N: Wieder da vom Japantag. ; 3 ; Die Hetalia-Cosplayer sind liebe! *will auch* Ahja, wir nähern uns dem Ende und wie man hoffentlich merken wird, auch dem inhaltlichem Höhepunkt. :D Schlagt mich nicht für zu viel Kitsch. è_é Das wird alles im nächsten Kapitel wettgemacht. ‘schwöre und so! Erfreut euch an: Dear Diary, Déjà-vus are strange. Hey Tagebuch! 27.06.20xx Es ist dunkel. Ich bin auf dem Weg nach Moskau. Ich habe Gilbird bei West gelassen. Die Gefahr ist mir dann doch zu groß! Bei diesen durchgeknallten Slawen weiß man ja nie... Das Wetter soll ganz hübsch sein, ähnlich wie bei uns. Ich hoffe es ja mal! Blinigesicht will ja irgendwas unternehmen und da wäre Regen echt mistig. Also nicht, weil ich unbedingt etwas mit ihm machen will, aber lieber laufe ich den ganzen Tag in der Öffentlichkeit mit ihm rum, als irgendwo allein mit ihm zu sein. Dem steigt der Wodka einfach zu schnell zu Kopf. Ehrlich! Aber ich sollte gar nicht darüber nachdenken. Rammstein, Rammstein, Rammstein. Klingt schon besser! From Prussia with love Yo, Tagebuch~ 27.06.20xx Ich hätte wissen müssen, dass dieser Tag irgendwann wieder kommen würde. Dass ich irgendwann wieder bei der ollen Wodkabirne im Haus bin, in seinem Zimmer. Aber es fühlt sich anders an, weil ich nicht mehr sein Untergebener bin. Ha! Verkackt, dumme Soljankabacke! Boah und diese Russen. So schlimm! Das er immer so dick auftragen muss. Er kann mich ja nicht normal vom Flughafen abholen, nein nein. Er kommt mit der Limousine und serviert Kaviar und Champagner. Wir sind durch Moskau gefahren und nun, es sah wirklich hübsch aus. So beleuchtet. Natürlich nichts im Vergleich zu Berlin oder Königsberg, aber na ja. Er kann eben nicht so awesome sein wie ich. Als wir dann bei ihm Zuhause waren, hat er gefragt, ob ich Hunger hätte, ich meinte ja. Dann sagte er, ich solle uns was kochen. ... Nargh! Ich sagte ihm, er hätte sowieso nichts da, was ich kochen könnte. Er meinte, ich solle Borschtsch machen. Als ob! Ich hab gemeint, wir müssen wohl hungernd ins Bett gehen. Ich glaube aber er ist jetzt unten und macht was? Ich genehmige mir gleich erst einmal ein erholendes Bad. Es ist seltsam, dass sich, seit ich von hier weg bin, sich nichts verändert hat. Oder kaum. Es sind weniger Leute da. Eigentlich ist niemand da. Wenn ich so an seine kranke Schwester denke, fände ich das aber auch besser. Ehrlich gesagt. From Prussia with love Boah, Tagebuch. 27.06.20xx So viele Erinnerungen! Als ich aus dem Bad kam und runtergegangen bin zu Wodkabirne hatte er tatsächlich Blinis gemacht. Aber rate mal, wer auch da war. Seine behinderte Schwester! Und sie hat nach mir geworfen! Mit Messern!! Wieso ist diese Familie so übergeschnappt!? Sie war schon drauf und dran mich zu jagen, da hat Wodkabirne sie festgehalten und gemeint, so geht man nicht mit Gästen um. So geht man mit gar niemand um, du bekloppter Riese! Aber ich hab mich gehütet was zu sagen... Sie haben dann irgendwas besprochen, wovon ich nur die Hälfte verstanden habe, weil sie so schnell russisch reden. Irgendwas mit Essen und sie sollte gehen, aber sie wollte nicht, wegen irgendwas und wegen mir. Aber am Ende konnte er sie wohl doch überreden uns allein zu lassen, solang wie ich da bin. Im vorbeigehen zischte sie mir ein „предатель“* entgegen. Ich murmelte ein „Inzesthure“ und sah zu wie sie verschwand. Ich verstehe schließlich, wenn sie mich beleidigt, sie allerdings kann kein Deutsch. Ha! Blinigesicht hat gefragt, was ich zu ihr gesagt habe, aber ich hab ihm nicht geantwortet. Als die Tür dann zugefallen ist, hat er gefragt, ob wir essen wollen. Es war seltsam, als wir zusammen am Tisch saßen. Weil es irgendwie vertraut war. Nur die anderen Plätze waren eben frei. Komischweise konnten wir auch gut miteinander reden. Obwohl ich weder das Thema Vergangenheit noch Ungarns Geburtstag anbrachte. Weil es dann auch schon spät war, hat er vorgeschlagen ins Bett zu gehen. Und da ging es natürlich wieder los. Die alte Leier vom Platz. Er hat mir vorgeschlagen, dass ich in meinem alten Zimmer schlafen könnte und das obwohl er genau weiß, dass dieses winzige Bett dem awesome me nicht gerecht wird und dass das schon immer so war und sein wird! Argh! Ich habe ihm gesagt, er könnte da ja gern schlafen, ich nehme solang sein Bett. Aber ich wüsste ja ganz genau, er sei zu groß, passe da unmöglich rein und blabla. Und dann sagte er in so einem verschwörerischen Ton, dass Weißrussland vielleicht wiederkommen könnte und ich im Schlaf dann ganz schnell sterben könnte. Also, welche Wahl blieb mir? Richtig. Ein Bett mit der Soljankabacke! Und wo sitze ich gerade? Genau. Auf der Seite auf der ich immer saß und schreibe und warte, dass er aus dem Bad kommt. Und ich bekomme wieder dieses Gefühl, diesen Gedanken, diese Stimmung. „Sei gnädig.“ Argh! Wie ich ihn hasse! From Prussia with love [*Verräter] Ich glaube es nicht, Tagebuch! 28.06.20xx Wodkabirne ist mal vor mir aufgewacht! Dass ich das noch erleben darf... Er scheint unten Frühstück zu machen, ich höre es klappern. Er war noch nie so richtig begnadet, wenn es darum ging. Aber er scheint sich Mühe zu geben, das ist fast schon erschreckend. Gestern Abend als wir im Bett lagen, war er überraschend nett. Er ist zu mir gerutscht und wollte mich küssen. Seine Arme haben mich eingefangen und er strich mein T-Shirt nach oben, war drauf und dran mich auszuziehen. Ich war zu müde, mich zu wehren, zu reagieren. Ich habe ihm zugeschaut, geseufzt und gefragt, ob wir nicht einmal, einmal nur, einfach schlafen könnten. Einfach nur in einem Bett da liegen und schlafen. Und dann hörte er auf einmal auf, einfach so, zupfte alles wieder zurecht und zog mich in seine Arme. Er vergrub das Gesicht an meinem Haar und seufzte leise, er sagte, ich hätte recht. „Gute Nacht.“ Und mehr nicht. Mehr nicht!! ... Hat jemand der Wodkabirne einen Schlag ins Gesicht verpasst oder was? Ist er krank? Oder er plant etwas und denkt, ich rechne jetzt nicht damit? Ha! Von wegen! Ich geh jetzt runter und schaue, was sich rausfinden lässt. From Prussia with love Blargh! 28.06.20xx Soviel Freundlichkeit ist ja nicht auszuhalten! Wodkabirne hatte tatsächlich Frühstück gemacht (Oder es versucht. Ich habe den Rest gerettet!). Danach sind wir ein wenig spazieren gegangen und haben beredet, wie das heute ablaufen wird und so. Zuhause habe ich dann erst mal angefangen und geschaut, was ich heute anziehe. Blini wollte, dass ich es ihm vorführe und er dann sagt, was gut aussieht. (Als hätte er eine Ahnung davon, aber ich tat ihm den Gefallen.) Er saß auf dem Bett und ich hab ihm die Shirts gezeigt, er meinte, ich sollte das eine anziehen (mein neues mit der Krone) und es vorführen. Ich habe mich vor ihm umgezogen und er tat nichts. Absolut nichts. Keine Bemerkung, kein Fummeln, nicht einmal ein eindeutiger Blick. Nur ein sanftes Lächeln. Was zur Hölle!? Er hat mir empfohlen es anzuziehen und wenn ich dann fertig wäre, sollte ich runterkommen, wir könnten ja bis heute Abend ein wenig fernsehen, noch was essen und trinken. Und er ging raus, einfach so. Bämz. Wie: Ich bin hetero. Ich stehe nicht auf dich. I don’t want you to become one with Russia! Es geschehen tatsächlich noch Wunder? Wooho! Jetzt werde ich aber wirklich langsam mal runter gehen. From Prussia with love Heya, Tagebuch. 29.06.20xx Es ist noch früh. Russland schläft oben noch und ich sitze in der Küche und bereite das Frühstück vor. Ich hab nicht neben ihm liegen bleiben können... irgendwie... Gestern auf dem Konzert war es awesome! Wir haben vorher Wodka getrunken. Währendessen auch. Und danach ein wenig. Die Stimmung war phänomenal und die Bühnenshow und alles! Wie die alle abgegangen sind, das war so cool zu sehen. Obwohl die wohl nicht soviel verstanden haben. Wären die sonst so zu „Moskau“ abgegangen? Wer weiß. Aber Wodkabirne und ich standen schön in der Menge. Er hätte wohl auch Sitzplätze gehabt, irgendwo in der Loge, aber pff. Wie langweilig ist das denn? Also sind wir runter spaziert und haben zwischen den Leuten ein Massenbad genommen. Nun, ich wohl mehr als er. Blini scheint es nicht so mit Pogen und Moshen zu haben. Ich hab irgendwann nur noch bunte Lichter gesehen und alles war so laut und betäubend. Es war herrlich. Einmal bin ich wohl fast umgefallen, wegen dem ganzen Rumgespringe, aber Wodkabirne hat mich aufgefangen. Ich frage mich ob er sich auch amüsiert hat? Irgendwann fing dann die Akustikgitarre an und sie spielten „Frühling in Paris“. Alle um uns herum taten sich auf einmal in Pärchen zusammen und umarmten sich und fingen an sich zu küssen. Das war... sehr seltsam. Weil das Lied ja nun eigentlich... also... Blini hat mich dann von hinten umarmt und festgehalten. Er hatte irgendwas gefragt, ich weiß nicht, was es genau war, es war viel zu laut. Ich glaube, er wollte wissen, worum es in dem Lied geht oder so. Ich hab meinen Kopf zurückgelehnt und es ihm übersetzt. „Verstand nur ihre Sprache nicht. Ich hab es nie bereut.“ Und er hat gelächelt und mich fester gehalten. „Oh nein, nicht ein wenig. Oh niemals, ich bereue nichts.“ Dann hab ich mich umgedreht. Überall waren Farben und Musik und Pärchen und seine Arme um mich und er vor mir und er lächelte ganz friedlich. „Wenn ich ihre Haut verließ. Der Frühling blutet in Paris.“ Er hat irgendetwas gesagt. Ich habe es nicht ganz verstanden. Ich glaube, er meinte, Blut im Schnee sei schön. Und er hat mich geküsst. Ich meine, wir haben uns geküsst. Bei einem Rammsteinkonzert. Mittendrin so. Ich hab’s dann besser gelassen. Mit dem Übersetzen. Nach dem tollen Konzert sind wir Backstage gegangen und ich habe Autogramme bekommen und Fotos gemacht! Awesome! Ich meine, ich mit Rammstein?! Kann man sich was Besseres wünschen? (Auf Ebay sind die Fotos sicherlich Gold wert!) Wir waren da noch eine ganze Weile und ich hab mich mit denen unterhalten und wir haben ein wenig zusammen getrunken. Wodkabirne hat sich seltsam zurückgenommen. Als wir in der Limousine saßen und heimwärts gefahren sind, waren meine Glieder so schwer. Aber kein Wunder. Soviel wie ich rumgesprungen bin und mir Schläge verpasst wurden? Ich hab mich an Blini gelehnt und er hat gefragt, ob ich Spaß hatte und es sich gelohnt hat. Ich hab genickt und mich in den Arm ziehen lassen. Wir waren schnell Zuhause. Ich war so gut wie wieder nüchtern. Aber ich habe es mir nicht anmerken lassen. Ich hab ihn an der Hand hochgezogen, ins Zimmer, aufs Bett. Ich sagte ihm, dass ich genau weiß, was ich tun muss. Ich saß auf seinem Schoß und sein Gesicht war mir ganz nah. Er mag es, wenn ich ihn ansehe und nur wie ganz nebenbei seine Hose öffne. Ich wusste, was ich tun müsste. Er hat gelächelt. Dieses Lächeln. Er hat einen Arm um mich gelegt und meine Hände festgehalten, hat gesagt, ich muss nichts. „Du musst gar nichts tun.“ Es war draußen nicht kalt. Das Fenster war nicht mal offen. Aber mir war kalt. So ein eiskalter Schauer auf dem Rücken. Er hat mich geküsst. Es muss furchtbar nach Alkohol geschmeckt haben. Ich hab ihm eine geknallt und gesagt: „Ich will aber.“. Er saß auf dem Bettrand, sah hinab. Ich weiß, dass er zufrieden war, ich weiß, dass er es genossen hat. Er hat durch mein Haar gestrichen, ungeduldig wie eh und je. Aber er hat es sich verkniffen, mich tiefer zu drücken. Ich mag es, wenn er danach schwer atmet. Er hat mich zu sich gezogen, an sich gezogen, ausgezogen. Er hat mich angefasst und wir haben uns geküsst, aber ich habe gesagt, ich kann nicht. Er fragte, warum. Ich meinte nur, ich sei zu betrunken. Aber das stimmte nicht. Ich lag seltsam lange wach. Ich habe ihm beim Schlafen zugesehen und hätte mich am liebsten geohrfeigt. Ich bin so dumm und mache das auch noch freiwillig... nargh...! Was auch immer. Ich bereite jetzt weiter das Frühstück zu, bevor er aufwacht. From Prussia with love Guten Abend, Tagebuch! 29.06.20xx Eigentlich wollte Wodkabirne mit mir heute was in Moskau machen, aber mir tat alles so weh, ich musste passen. Braucht er gar nicht so zu gucken! Ich hab das Konzert schließlich in vollen Zügen genossen! Man kann erst sagen, es hat sich gelohnt, wenn man mit blauen Flecken heimkehrt. Jawohl. Wir haben dann bei ihm Zuhause rumgelungert und nichts getan. Wir saßen auf dem Sofa, haben uns Filme angesehen, gegessen, uns im Garten ein wenig bekriegt, wieder Frieden geschlossen und jetzt hab ich Grasflecken im T-Shirt. Am Abend bin ich dann baden gegangen. Man kann ja sagen, was man will, aber so eine riesige Badewanne hätte ich auch gern. West meint immer, das wäre eine viel zu große Wasserverschwendung und duschen wäre eh besser... aber das ist langweilig! In Blinis Kleinpool kann ich schließlich ganz untertauchen und durchs Wasser an die Decke starren. (Nebenbei bemerkt ist mir aufgefallen, wie unglaublich lang ich die Luft anhalten kann. Ich bin echt großartig.) Irgendwann kam Wodkabirne ins Bad und wollte mit rein. Also ehrlich. Wenigstens Klopfen hätte er können! Ist er selber schuld, wenn danach das ganze Zimmer Unterwasser gesetzt ist! (Ich bin eben grandios, ich kann überall Krieg führen.) Irgendwann, als wir uns auf Waffenstillstand geeinigt hatten und ich an ihn lehnte, seufzte er leise und fragte mich, ob es so schlimm ist. Gewesen war. Wieso ich damals... Ich hab gesagt, das Wasser wird kalt und bin rausgegangen, ins Zimmer. Jetzt sitze ich auf dem Balkon und schreibe. Die Sonne geht gerade unter. Ich werde gleich mal zu ihm gehen und fragen, was wir heute Abend essen. From Prussia with love Tagebuch... 30.06.20xx Ich hasse ihn. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn. Ich liege schon wieder Ewigkeiten wach, neben ihm. Ich habe mir die ganze Zeit überlegt, wie ich gestern passend beschreiben könnte, aber mir fallen nur übertrieben kitschige Filmszenen ein. Das ist alles seine gottverdammte Schuld! Dummes Blinigesicht! Aber wieso muss er auf einmal so... so... eben so sein!? Am Abend war die Luft noch so angespannt zwischen uns. Ich hab wirklich gedacht er schnappt sich jeden Moment eine Kalaschnikow und dann war’s das mit dem awesome me. Wir haben kaum geredet, ich hab ihn nicht mal angesehen. Nicht, dass er das irgendwie verdient hätte. Also normalerweise nicht. Aber ich habe ja Anstand und ich weiß es ja zu schätzen, dass wir auf dem Konzert waren. Irgendwann hatte dann seine komische Schwester angerufen. Das hab ich genutzt und bin abgehauen, hab mich ins Bett verkrümelt. Ich war schon fast eingeschlafen, als er dann auch kam. Er hat meinen Kopf ins Kissen gedrückt, so fest, dass ich kaum noch Luft bekam. Ich hab mich gewehrt, nach ihm getreten, geflucht und gewettert. Sein Griff wurde keinen Moment lockerer. Er hat meine Hände festgehalten, das Shirt weggezerrt und hielt mich damit geknebelt. Ich hab sein ganzes Gewicht gefühlt, er hat mich gebissen, fest; Ich wette die Haut wäre jeden Moment gebrochen. Doch dann auf einmal drehten wir uns auf die Seite und er ließ locker. Er legte die Arme um mich, zog mich dicht, aber vorsichtig. Eine Hand um den Bauch, die andere tiefer. Er fragte leise, ob es tatsächlich das ist. Ob ich das wirklich so brauche. Diesen vorgespielten Hass, damit ich mich auf ihn einlassen könnte. Dieses gegenseitige verletzen, um zu rechtfertigen, dass wir eigentlich verdammt zärtlich zueinander sein wollen. Ich... ich hasse ihn. Dieses absurde, kitschige Gequatsche... ich meine... also. Scheiße, man. Ich muss ihn hassen. Wenn er mir nicht weh tut, was bleibt dann? Er muss mir weh tun, damit ich ihn hassen kann. Ich kann mich nicht in ihn verlieben. Nicht schon wieder. NAAAAAAAARGH! Siehst du, Tagebuch!? Was er mir antut!? Was richtet er an, diese gottverdammte hohle Bratze? Das klingt so schwul und absurd und sowieso überhaupt nicht nach dem awesome me! Und dann schläft er so friedlich. Wie kann man bei solch einem Gesülze so ruhig schlafen? Gott, argh! Ich könnte ihn dafür verprügeln, dass er sich solchen Müll überlegt! Ich sollte es tun. Wirklich. Ein Schlag auf den Hinterkopf erweitert das Denkvermögen. Bekanntlich. From Prussia with love Hallo, Tagebuch! 30.06.20xx Ich sitze im Flieger nach Hause. In meinem Bauch fliegt es auch. Also es rotiert. Oder was auch immer. ...das klingt schon wieder so seltsam. Brr. Ich sollte am Morgen anfangen. Genau. Also. Blinigesicht lag so neben mir und schlief vor sich hin. Ich habe mich dann auf ihn gerollt und gepiekst und in den Hals gebissen. Als er aufgewacht ist, war er seltsamerweise mal nicht schlecht gelaunt oder notgeil. Er war, nun, ja. So eben. So wie gestern. So anschmiegsam. Er war richtig, richtig anschmiegsam. Wie eine Katze. Eine große, breite Katze. Die einem ziemlich fest halten kann. Aber fast genau so beharrt. (Er meinte, der Winter sei kalt gewesen. Ich meine, er hätte gewusst, dass ich vorbei komme und... na ja, das ist was anderes.) Wir lagen da, eine Stunde, zwei vielleicht. Er hat mir den Nacken massiert und die Schultern. Nicht, dass er das so gut könnte wie ich, aber er hat sich Mühe gegeben und wenn man große Hände hat ist das ja eh besser. Er hat die ganze Zeit davon geredet, was wir an dem Tag so machen könnten. Unternehmungen in Moskau und so etwas. Er hat mich gefragt, wie es mit West momentan ist, was so passiert bei uns. Wir lagen einfach nur da. Gottverdammt, das ist so übertrieben schmalzig, wenn ich drüber nachdenke. Er hätte wenigstens mal beißen können oder schlagen oder kratzen, aber nein. Er wollte wissen, ob er meine Hand halten kann, wenn wir in Moskau sind. Ich hab gefragt, ob er jetzt komplett übergeschnappt wäre oder ob ein böser Geist von ihm besitzergriffen hätte. Ich? Hallo? Nein. Um Gottes Willen. Wenn dann nur ganz kurz. Wenn wir mal irgendwo rumstanden und was angeschaut haben und keiner in der Nähe war. Dann hab ich es ihm erlaubt. Aber sonst nicht. Dumme Wodkabirne. Was bildet der sich ein? Als könnte er auf einmal einen auf nett und lieb machen und dieses „ich will dir nichts böses“ und er denkt alles sei gut und er würde mir so näher kommen und irgendwas bewirken. Irgendwelche romantischen Neigungen. Hat er nicht. Natürlich nicht. Niemals. Das awesome me ist dagegen immun. ... Bin ich doch? Oder? Oder!? Nargh! Naaaaaaargh. Ich hasse, hasse, hasse, hasse, hasse, hasse, hasse ihn. Dieses ganze freundliche Getue und immer dieses zärtlich sein – ich könnte ihn dafür verprügeln! Was soll das? Als wäre er... als wäre ich... als wären wir...! Gott. Ich kann schon nichts mehr anderes denken. Da sieht er was er angerichtet hat. Mit seiner scheiß Art und diesem gottverdammten Abschiedskuss!! Ich will jetzt ein Bier. Bitte. From Prussia with love Hey Tagebuch! 01.07.20xx Ah, es geht mir viel besser. Ich strahle wieder in Glanz und Glorie. Wunderbar. Diese ganzen furchtbaren Einträge waren nur Werk der dummen russischen Luft und der dummen russischen Worte, die Wodkabirne so vor sich her brabbelt. Da gebe ich doch nichts drauf! Als könnte er mich damit zu irgendetwas bringen, pff. West hatte mich vom Flughafen gestern abgeholt. Er wollte reden, aber ich war zu müde, also habe ich nur erzählt, wie toll das Konzert gewesen war, wie großartig ich auf den Fotos aussehe und so was. Zuhause angekommen bin ich gleich ins Bett. Ich hab geschlafen wie ein Stein. Ist ja auch kein Wunder. Mein Bett ist ja bequem und ich muss es mir nicht mit irgendeiner ollen Soljankabacke teilen! Nur wegen ihm hatte ich Schlafmangel und so was kann meine Haut nun wirklich nicht vertragen! Heute Morgen haben West und ich zusammen gefrühstückt. Ganz deutsch! Nichts mit Kaviar und in Wodka eingelegte Rosinen oder sonst einen Müll, der mein Hirn vernebeln könnte. Yep. Ich bin vollkommen klar im Kopf und mir absolut bewusst, dass ich nichts mit der dummen Wodkabirne zu tun haben will. Genau. Schluss aus. Ich werde mich nicht melden, ihm nicht antworten und mich erst recht nicht mehr mit ihm verabreden. So sieht’s aus. Es gibt schließlich wichtigere Dinge um die ich mich kümmern muss! West auf Trapp halten, Gilbird trainieren, Specs ärgern undundund. Da bleibt keine Zeit für so ein dummes Blinigesicht. Allein bin ich sowieso viel besser dran. Und da es heute schon echt warm draußen ist und der Boden ganz trocken wird, packt West den Gartenschlauch aus. Ich weiß schon auf was das hinauslaufen wird: Wasserschlacht! Hooray! From Prussia with love Scheiße, Tagebuch 01.07.20xx Ich hab ein wenig Angst runter ins Wohnzimmer zu West zu gehen. Er scheint nicht sehr amüsiert zu sein... Wir waren draußen im Garten, mit den Hunden und Gilbird und ich hab den Schlauch genommen und ihn von oben bis unten durchtränkt und er mich auch. Aber es war toll. Allein weil wir jeden Wet-T-Shirt-Contest gewinnen würden, aber das ist was anderes. Als wir, die Tiere und der Rasen nass waren, hab ich mir das Oberteil ausgezogen und West gefragt, ob ich ihm auch ein Handtuch mitbringen soll, aber er hat mich nur angestarrt. Erst so, als könnte er es nicht fassen, dann wütend. Richtig wütend. Ich hab gefragt, was los sei, da hat er mein Handgelenk gepackt und mich angefahren. Er hat mich richtig angeschnauzt, warum ich das verheimlichen würde, warum ich nichts gesagt habe, ob er das wieder war. Ich hab erst überhaupt nicht verstanden, was er von mir wollte. Wie auch? Wests Gedankengänge sind selbst für ein awesome me viel zu komplex! Als er mich aber so angeschaut hat, wusste ich dann, was er meint. Klar, es war nicht zu übersehen. Ich hatte überall blaue Flecke, Quetschungen, ein paar Blutergüsse und Schrammen. Ich hab ihn ausgelacht und durchs nasse Haar gewuschelt und ihm ganz freundlich erklärt, das wäre nur vom Konzert und halb so wild. West wurde noch wütender und er hielt mich an beiden Armen fest und fragte, wieso ich ihn ständig in Schutz nehme, es immer verharmlose. West hätte es doch schon längst bemerkt, dass was nicht stimmt. In dem Moment wollte ich ihm eine kleben. So ein Stuss. Allein schon, weil er dachte, ich würde lügen und damit die olle Wodkabirne in Schutz nehmen. Hallo? Als hätte ich das nötig! Als würde ich mich so einschüchtern lassen! Ich hab mich von ihm losgerissen und gemeint, wenn er mir nicht glaubt, wäre das sein Problem. Er solle sich bloß nicht so aufspielen! Dann bin ich in mein Zimmer gegangen. So ein Stumpfsinn. Was ist West auch so!? Denkt er, er hätte mehr Lebenserfahrung als ich? Seit wann mischt er sich bitte in meine Angelegenheiten ein? Pff! Pfffft! Und jetzt ist er sauer auf mich!? Ich müsste hier die beleidigte Leberwurst spielen, ohja. Aber nur weil ich so awesome bin, erspare ich uns beiden das. Ich gehe jetzt gleich runter und rede mal Tacheles mit ihm. Dass er klar sieht! From Prussia with love So, Tagebuch! 01.07.20xx Ich war bei West und wir haben geredet. Eeeeewig. Gott, er kann ja so was von um den heißen Brei herum reden. Ich hab ihm erklärt, dass mit Wodkabirne wirklich, wirklich, wirklich nichts gelaufen ist, wovon ich blaue Flecke haben könnte. (Ist ja so. Die verweichlichte Soljankabacke!) Er schien dann insofern damit zufrieden und einverstanden, aber er meinte, man merke mir an, das etwas nicht in Ordnung ist. (Von wegen!) Er hat gesagt, seit ich wieder mehr mit dem Blinigesicht zu tun hätte, wäre ich seltsam drauf. Jaja. West hat gesagt, ich verstehe zwar genug von der Kriegsführung, aber bei zwischenmenschlichen Beziehungen käme ich nicht vorwärts. ... Sagt er mir!? Ich wollte ihn schon anzicken, aber er fing wieder mit „Bruder“ an und er wollte ja nur klar stellen, dass wenn ich irgendwann einmal darüber reden möchte, er solang wartet. Da kann er aber lang warten. Peh. Da gibt es nichts zu bereden. Als bräuchte ich von irgendwem Hilfe, was das angeht. Ich regle meine Dinge sehr gut selbst. Ich bin schließlich awesome Prussia! Bah... aber er schaut dann immer so. Dieser „Wir sind doch Brüder“ Blick... Hass! Wieso fühle ich mich jetzt schuldig, wenn ich es ihm nicht erzähle?! Nargh nargh nargh! From Prussia with love . . . 02.07.20xx Ich bin gestern Abend, als West im Bett war, noch mal zu ihm gegangen. Ich hab gesagt, er soll mir nichts antworten, nicht versuchen, etwas zu verstehen oder zu erklären. Nur zuhören. Ich hab gesagt, er soll erst mal nur zuhören. Ich konnte ihn nicht ansehen, als ich es erzählt hab. Ich hab einfach an ihm gelehnt und alles geschildert. Alles. Was damals passiert ist. Ich habe mich furchtbar dabei gefühlt und irgendwie auch... nicht. Als ich fertig war, sind wir eingedöst. Aber ich konnte nicht schlafen. Gegen vier bin ich in mein Zimmer gegangen und starre seitdem an die Decke und das Gefühl lässt mich nicht los, dass ich etwas falsch gemacht habe. Ein gravierender Fehler. Das kann doch nicht sein, oder? Wie konnte mir so etwas passieren? Ich habe doch sonst immer alles richtig gemacht. Habe ich doch, oder? Oder? Wieso lässt mich diese ganze Erinnerung dann nur nicht los? From Prussia with love A/N: Das nächste Kapitel wird dann vom Stil anders sein. Eigentlich ist es ein großer Themenkomplex, aber zu lang, deswegen hab ich es in zwei Teile getrennt. D: Ich hoffe das macht dann nichts? Findet ihr das doof? Lieber beides auf einmal hochladen? c_c Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)