Dear Diary, I'm awesome von monophobie (Ivan x Gilbert) ================================================================================ Kapitel 1: Dear Diary, I want to see the world! ----------------------------------------------- Titel: Dear Diary, I’m awesome. Teil: 1/10 Fandom: Hetalia Pairing: Russia (Ivan) x Prussia (Gilbert) (also: Germany x N. Italy, Greece x Japan, and some more) Warnings: Shounen-ai (don’t like, don’t read), Lime, SM, Violence, Personifizierte Länder Genre: Humor, Romantik, Shounen-Ai Autor: monophobie Disclaimer: Die Charaktere gehören Hidekaz Himaruya und ich erhebe hiermit keinen Anspruch auf sie. Des weiteren verdiene ich kein Geld damit. A/N: Ich liebe Gilbert, ich liebe Ivan, ich liebe Hetalia. Muss ich mehr sagen? Das ist meine ganz eigene Version von Gilberts Tagebuch, dementsprechend gehen hier die Auslegungen wahrscheinlich weit auseinander. Ich wollte mich einfach mal daran versuchen und etwas neues ausprobieren, deswegen sollten sich Leser von früheren Geschichten nicht über den anderen Stil wundern. Die Fanfic wird nicht die ganze Zeit so fortlaufen, später kommt ein ergänzender Teil im ausgeschriebenen Stil. Ich hoffe dennoch, dass der ein oder andere gefallen findet an dieser eigenen Idee und Umsetzung, dass es nicht zu OOC geworden ist und ihr Spaß habt. :3 Attention!: Ich habe mich dem Fanon-Spoiler angeschlossen und behaupte auch, dass Preußen die spätere DDR bildet. Das Tagebuch setzt in unserer Zeit ein und ich benutze im ersten Teil nicht die menschlichen Namen. Nun viel Spaß mit: Dear Diary, I want to see the world! Hey Tagebuch! 13.03.20xx Der Schnee schmilzt immer noch nicht. Das nervt. Ich will endlich Frühling! Außerdem liegt West mit einer Erkältung im Bett und ich muss ihn die ganze Zeit versorgen. Das ist langweilig, sehr sehr langweilig. Zudem redet er immer etwas mit unserem Vorgesetzten, der drauf drängt, dass mein Brüderchen schnell wieder gesund werden solle. Dringlich und so. Wenn ich ihn aber frage, was denn „dringlich“ ist, sagt er, es wäre nichts. Wen glaubt er denn verarschen zu können? Ich bin Preußen (Mehr oder weniger. Aber ich gebe mich mit „Ostdeutschland“ einfach nicht zufrieden! ), ich werde schon rausfinden, was die mir verheimlichen! Schließlich kann West sich nicht mal allein einen Tee kochen. Ich werde ihn einfach bestechen. Ha! Wird er schon sehen, was er davon hat. From Prussia with love Yo Tagebuch! 14.03.20xx Hab’s rausgefunden. Ich hab West einfach die ganzen Bücher, Pornoheftchen und Fotos von Italien weggenommen. Und als ich ihm angedroht habe, es gäbe nur noch grünen Tee zur Genesung, hat er ausgepackt. War gar nicht so spannend. Bald ist G8 Gipfel und West muss da schließlich anwesend sein. Deswegen soll er gesund werden. Laaangweilig~ Mir ist es eh lieber wenn er hier ist. Sonst ist es ja noch fader und mit seinen Problemen rumschlagen möchte ich mich freiwillig auch nicht. Ich werd jetzt rausgehen und einen Schneemann bauen. Oder meinen Namen in den Schnee pinkeln. Oder wieder mal versuchen Gilbird sprechen beizubringen. From Prussia with love Tagebuch! Tagebuch! 14.03.20xx Gott, sag mir das doch! Das ist ja die Gelegenheit schlechthin! Ha! West ist krank, es ist bald G8 Gipfel mit allen möglichen Leuten und ... woha. Ich werde für ihn hingehen! Haha! Ist das momentan nicht sogar in Italien? Da ist es ja wärmer als hier, nicht wahr? Woho! Ich geh gleich zu West und sag ihm, dass er sich keine Sorgen mehr machen soll und sich auskurieren soll, weil ich für ihn hingehen werde. Das wird genial. Ich bin ja so großartig! From Prussia with love Oi Tagebuch! 15.03.20xx West ist nicht so begeistert. Unser Vorgesetzter auch nicht. Warum nur? Hier weiß man meine awesomeness eindeutig nicht zu schätzen. Die schlafen bei dem G8 Dings sicherlich sowieso jedes Mal ein. Die brauchen jemanden, der so großartig ist wie ich! Außerdem will ich nach Italien. Ich pack am besten schon mal meine Sachen und versuch West noch zu überzeugen. From Prussia with love Yoh Tagebuch! 15.03.20xx Ich bin ja so unglaublich cool. Ich habs geschafft, ich hab West überzeugen können. (Nachdem ich angedroht habe, dass ich seinen Hunden seine Formulare zu fressen gebe...) Auf alle Fälle darf ich übermorgen zum G8 Gipfel fahren und meinen Bruder vertreten. Vertreten. PAH! Ich werde der Star der Show sein. Aber das sag ich besser nicht laut, sonst nimmt er mir die Flugtickets doch wieder weg. Er meinte, ich sollte noch eine Telefonkonferenz vorher halten, damit alle wissen, dass ich komme. Find’ ich ehrlich gesagt blöd. Wenn ich nicht bescheid sage, kommt mein Auftritt viel überraschender und spektakulärer und sowieso wird nur so meine awesomeness zum Ausdruck gebracht. Vielleicht ruf ich nur einen an. Ich denk bis morgen drüber nach und pack jetzt noch den Rest meiner Sachen. From Prussia with love PS: Gilbird ist ganz aufgeregt. Er freut sich sicher auch auf Italien, nur frag ich mich, wie ich ihn im Flugzeug mitschmuggeln soll. Hallo Tagebuch. 16.03.20xx Ich hab mich mal erkundigt und geschaut, wer noch alles in dem G8 Gipfel sitzt. Ich wollte ja jemanden von denen anrufen (bzw. ja eigentlich alle, aber was West nicht weiß, macht ihn nicht heiß~) und hab mich informiert. Gibt kaum jemanden, den ich nicht kenne. Das zeigt nur wie großartig ich bin und das sich seit meiner Zeit nicht viel verändert hat Ha! Loser! Aber ich bin gespannt wie Kanada so ist. Von dem hat mir West noch nie erzählt. Hatte ich mit ihm schon mal zu tun? Hm. Und Japan ist auch da. Italien hat ein paar Details über den berichtet. Bin mal gespannt, ob das alles stimmt. Ich hatte ja früher ein bisschen was mit ihm am laufen, aber besucht oder gesehen hab ich ihn bisher nicht. Hab nur keine Lust die olle Wodkabirne wiederzusehen. Ich sollte Gilbird darauf abrichten, Augen auszuhacken. Anrufen werde ich wohl jetzt keinen. Oder doch? Hm! From Prussia with love Hey ho Tagebuch! 16.03.20xx Ich werd nicht anrufen. So. Sondern einfach hinfahren. Und dann werde ich dort reinplatzen. So: Tada! Und alle so: Woot? Und ich: Haha! Und dann war das mein awesome super Auftritt und das G8 Kaffeekränzchen war das Beste, was es jemals gab. Jawohl. Und jetzt packe ich meine sieben Sachen zusammen (ich hab zu viel Kram...), trainiere Gilbird an ruhig zu sein, während ich ihn in den Schalfalten verstecke und dann muss ich auch schon schlafen gehen um morgen keinen Jetlag zu bekommen. Moment, bekommt man überhaupt einen Jetlag wenn man nach Italien fliegt...? From Prussia with love Oiii~ Tagebuch! 17.03.20xx Ich sitze gerade im Flugzeug und kann die Welt von oben betrachten. Gilbird wurde erfolgreich mitgeschmuggelt, scheint jetzt aber unruhig zu sein. Gott sei Dank ist das ein Privatflieger (hätten die mir auch mal eher sagen können!). Hab mir überlegt, ob ich mir die Haare nicht doch blond färben und Wests Anzug hätte anziehen sollen. Die wären alle so verwirrt gewesen! Aber ich ruinier mir ja nicht meine schönen Haare nur für so einen Scherz. Gerade wurde mir gesagt, dass das Treffen erst morgen ist!? Heißt das ich hänge einen Tag in Italien ab? Ich sollte Veneziano suchen und mit ihm was machen. Aber ob er was ausplaudern würde? Naja, erst mal ankommen und weitersehen. From Prussia (der über allen schwebt. Ksesese) with love Ciao Tagebuch! 17.03.20xx Veneziano ist gerade gegangen. Als ich aus dem Flieger ausgestiegen bin, stand er schon da und hatte West erwartet. Er schien ein wenig traurig zu sein, dass nur ich gekommen bin. ... Wenn ich gerade mal so drüber nachdenke. Was hat West, was ich nicht habe?! Nicht, dass ich eifersüchtig oder so wäre, aber ich bin der ältere Bruder. Ich bin viel cooler, sehe besser aus, bin trinkfester und... ah, OK. Ich weiß was Veneziano vermisst hat. Aber wie du ja weißt, Tagebuch, kommt es nicht auf die Größe an! Das muss er wohl erst noch lernen. Aber wo war ich? Achja, genau. Wir sind also gemeinsam vom Flughafen zum Hotel gefahren. Ich hab Veneziano auch eingeweiht. Er fand meinen Plan komisch, würde aber dichthalten. Dann haben wir gemeinsam gegessen, ein wenig geredet und er ist schließlich Heim gefahren. Morgen treffen wir uns ja eh auf der G8 Party. Ich muss jetzt auch nur noch Gilbird füttern und dann werde ich mich schlafen legen. Schließlich brauche ich meinen Schönheitsschlaf um morgen alle in den Schatten zu stellen. From Prussia with love Ah Tagebuch! 18.03.20xx Ich bin schon so früh wach. Das geht gar nicht. Aber ich brauche eh ein wenig Zeit um mich herzurichten. Das passt also schon. Und dann kann ich auch in Ruhe frühstücken. Und mir Zeit lassen beim zu spät kommen. Genau. Oh, Gilbird tschilpt. Ich werde ihn doch noch ein wenig trainieren. Nur falls der Wodkabirne Dummheiten einfallen. From Prussia with love Taaaagebuch~ 18.03.20xx Ich war so cool. Ich bin so cool. Ich glaube ich muss öfters zum G8 Gipfel. Das macht echt Spaß. Ich mein, erst mal, alle sind da und so. (Ich stand vor der Tür und hab gelauscht.) Dann hab ich noch ein paar Minütchen gewartet, die Tür aufgetreten und rein. Es haben nur die Trompeten und Fanfaren und Konfetti und hübsche Cheerleader gefehlt, mein Auftritt wäre wirklich perfekt gewesen. England hat geschaut als wäre eines seiner Einhörner vom Traktor überfahren worden und Frankreichs Gesicht ist komplett eingefallen. Schade, dass Spanien nicht da war. Kanada und Japan haben soweit gar nichts gesagt, nur geguckt. Russland hat gelächelt. So wie immer. Blöder Arsch. Ich wette er war nur geblendet von meiner awesomeness! Nun gut, ich wurde dann erst mal von England mit Stiften und Papier und was sich sonst in seiner Reichweite befand bombardiert und beschimpft, ich solle West herbringen und was mir denn einfiele ich als Auslaufmodell... Auslaufmodell. Boah! Was erlaubt der sich?! Ich hab dagegen gehalten und ihn angemuckt, dass ihm die ganze Tee-Trinkerei wohl zu Kopf gestiegen wäre und er solle sich doch von Amerika mal wieder richtig... Naja, der fand das wohl nicht so witzig wie ich. Hat mich nur echt gewundert, dass Frankreich mir nicht geholfen hat, beim Beschimpfen, sondern stattdessen meinte, ich solle erst mal erklären, wieso ich überhaupt hier wäre. Als wäre ich ein Insekt oder Parasit oder so was. Die haben eindeutig noch nicht erkannt, was es für ein Segen ist, jemanden wie mich da zu haben! Auf alle Fälle hab ich dann erklärt, dass West krank ist und, dass ich eben für ihn komme. Und nein, ich bin keine Gott verdammte „Vertretung“. Ich gehör’ genauso dazu, peh! Ich glaube das hat sie dann insoweit beruhigt. Vor allem als Feliciano meinte, er hätte meinen Bruder angerufen und der hätte alles bestätigt. Als wäre ich so unglaubwürdig. Pfft. Nun, egal. Der Verlauf weiterhin war echt lustig. Ich hab mich zwischen Italien und Japan gesetzt. Ich frag mich, wieso West nie erwähnt hat, dass der Asiat so niedlich ist. Ganz ruhig und so. Und getrau sich kaum was zu sagen. Vielleicht war er auch nur vor meinem gewaltigen Ego eingeschüchtert? Wäre nicht verwunderlich. Ich hatte nur keine wirkliche Ahnung, wovon die da die ganze Zeit geredet haben, aber die meinten, solang ich West ein wenig darüber berichte, passt das schon. Also hab ich ständig Italien geärgert und bin Frankreichs Tritten unter dem Tisch ausgewichen. Wir waren auch essen und ich hab mich ganz gut mit Amerika verstanden. Ich glaub die olle Wodkabirne mochte das nicht, aber ist er selber schuld. Denkt der wirklich ich würde mich zu ihm setzen? Nee nee. Allerdings war das alles schnell wieder vorbei und wir konnten zurück gehen. Eigentlich echt schade, vor allem weil Veneziano heut Abend keiner Zeit hat und ich ganz allein hier bin. Dafür hab ich morgen schon angekündigt, dass ich feiern möchte. Ich glaub Frankreich geht mit. Der lässt nie Partys ausfallen und wenn ich Amerika überrede, wird Fusselbraue auch kommen. Ich glaube bei Japan wird das schwieriger. Aber vielleicht kommt er auch mit, wenn Amerika lang genug drängt? Ich werde drüber nachdenken, während ich jetzt Gilbird füttere und Fernsehen schaue. PayTV und ich muss nichts dafür blechen. Ha! Was für eine Ironie an sich. From Prussia with love Taaagebuuuch! 19.03.20xx Wohr, mein Kopff dröhnt rischtig. Wer hätte aber auch denken können, dass Russland die Schnapsdrossl mitkommt?! Irgendwan trink ich ihn noch untern Tisch! !! Hm, weissu Tagebuch. Mirs grad schlecht. Ich glaub ich geh lieber mas Klo umarmen und schreib morgn nüchtern was zu heute... bzw... is schon heute morgen oder is morgen erst morgen? Fom Prussia with love PS: Amerika sagt ich soll mih Ostdeutschland nennen und Russibussi sagt ich sol wieder DDR werden. Stinken beide. PREUßEN, ihr nullpen! Hey Tagebuch! 20.03.20xx Es ist gerade mal sieben Uhr, aber ich kann gar nicht mehr schlafen. Ich kann nie lang schlafen, wenn ich betrunken war, aber wenigstens ist mir nicht mehr schlecht. Ich esse gleich erst mal was, dann geht’s mir sicherlich besser. Und ich hab keinen Filmriss (glaub ich) und meine mich zu erinnern, dass nichts allzu schlimmes passiert ist. Also so normal halt. Aber Okay, ich fang mal von vorn an. G8 Kaffeekranz war das gleiche. Die labern über Probleme, ich geb’ meinen Senf dazu, alle schnauzen sich an, es gibt keine Einigung und so. Allerdings hatte sich Gilbird diesmal mit reingeschmuggelt. (Mein Combat Chicken ist mittlerweile echt geschickt, ich merke es gar nicht mehr, wenn er mir folgt!) Ich hab mit ihm rumgespielt und Japan hat uns zugesehen. Wahrscheinlich fand Gilbird ihn auch süß, weil er zu ihm hingeflattert ist und sich angeschmust hatte. Sah echt niedlich aus. Damit hat glaube ich alles angefangen. Ich hab dann Japan (weil er so glücklich ausgesehen hatte) gefragt, ob er heute Abend mit Trinken will. Anfänglich war er wohl nicht so begeistert, hat aber nach einem herzerweichendem Piepsen von Gilbird doch zugesagt. Mein Vögelchen und ich sind schon ein unschlagbares Team! Dann hat England und Italien auch gleich zugesagt, Frankreich sowieso und dann wollte Amerika nicht ausgeschlossen werden. Dieser Kanada-Typ hat sich dann auch selber eingeladen, aber irgendwie schien keiner Russland dabei haben zu wollen. ...Ich konnte ja gar nicht verstehen warum. (Insert evil laugh here) Gut, danach sind wir also los in so eine Bar, die uns Veneziano empfohlen hatte. Das war wirklich lustig. Frankreich und ich haben auf die guten alten Zeiten angestoßen, mit England (natürlich erst als der genug Promille hatte) auch Piratenlieder angestimmt und Japan hochgradig abgefüllt. Auch wenn das nicht wirklich schwer war. Ein Bier und der Typ konnte nicht mehr gerade stehen. War schon fast niedlich. Aber es musste ja einer kommen und uns den ganzen Spaß verderben. Doofes Blinigesicht! Kommt er da an, mit seinem dicken Lächeln, setzt sich dreist zu uns und schlägt vor ein Wetttrinken zu machen. Boah, also, so was. Ich meine… Hallo? Für wen hält der sich? Und dass ich verloren habe, lag nur daran, dass ich vorher schon was intus hatte. Ohja! Daran und an nichts anderem, sonst würde Russland jetzt die Kopfschmerzen haben und nicht ich. Pah! Wo mir gerade einfällt, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich nach Hause gekommen bin. ... Mal Frankreich fragen, vielleicht weiß er das noch. Oder Feliciano, der hatte sich ganz gut zurückgehalten. Oha! Ich muss ja gleich los zum letzten Tag des G8-Gipfels! From Prussia (FU America & Russia) with love Hallöchen Tagebuch! 20.03.20xx Bin wieder zurück vom G8 Treffen. Ich hab wohl doch ein bisschen was zu gestern vergessen. Mist. Japan war wohl zu der Stunde, als Russi gekommen war, schon wieder etwas nüchterner und hatte mich vorhin gefragt, wieso ich ihn auf Russisch beschimpft habe und woher ich das könnte. Woher ist ja nicht so die Frage, aber ich habe...? Was ich wohl gesagt habe? Aber solang es für Außenstehende wie Beschimpfungen klang, dürfte es in Ordnung gewesen sein. Und Nachhause hat mich wohl Veneziano gebracht, auch wenn Wodkabirne sich angeboten hatte. Gott sei Dank hab ich das nicht angenommen. Wie dem auch sei, war ja ganz witzig hier und auch weitaus sonniger. Hab ich das erwähnt? Kein Schnee! Ich will gar nicht zurück. Nun, obwohl. Vielleicht ein bisschen. Und West ärgern. Jetzt muss ich erst einmal meine Sachen packen. Mein Flug geht erst heute Abend. Vorher treffen wir uns noch mal alle (? Angabe ohne Gewähr!) und trinken einen Kaffee. From Prussia with love Hey Tagebuch… 20.03.20xx Bin jetzt im Flugzeug und, obwohl des ganzen Koffeins, ganz schön müde. Ich hab Japan gefragt, ob ich mich ihn mal aufdrängen kann. Er hat gefragt, ob ich nichts zu tun hätte. Hab ich nicht. Deswegen werde ich ihn mal besuchen fahren. Ich frage West ob er mitkommen mag. Obwohl ein awesome Deutscher wohl genug für das kleine Inselchen sein könnte. Veneziano möchte auch mal wieder nach Deutschland kommen. Vor allem als ich meinte, dass bei uns noch Schnee liegt. Ich frage mich, wie man so scharf auf Schnee sein kann. Sicherlich ist er eher scharf auf meinen Bruder. Ein Grund mehr Japan zu bereisen. Dann saßen wir noch eine ganze Weile im Café. Es waren wirklich alle da. Frankreich hatte grad mit England gestritten, da hab ich mich zurückgelehnt und Wodkabirne zu mir vorn und dann hat er mich gefragt, ob er mich mal ausführen darf. Der alten Zeiten Willen. Hallo? Nein! Als würde ich mit ihm ausgehen! Was denkt der sich? Niemals. Pff. Dumme Wodkabirne. From Prussia with love (to myself! Ksesese!) Hi Tagebuch! 22.03.20xx Gestern Heim gekommen, aber war immer noch zu müde zum schreiben. Ich hab mich bei West mit ins Bett gelegt. Er ist auch gar nicht mehr so krank. Dann hab ich ihn von dem G8 erzählt, was sie so besprochen haben und natürlich hab ich ihm auch von Veneziano erzählt. Von ihm das Meiste. Das schien auch das zu sein, was ihn am ehesten interessierte. Von Russland hab ich nichts erzählt. Ist ja auch nicht wichtig. Nach Japan will er nicht mit, aber er findet es gut, wenn ich dort hin will. Ich dachte schon, weil er mich los haben will, aber er meinte, es ist sicher interessant für mich. Langsam habe ich das Gefühl er behandelt mich wie einen senilen Mann... Ich bin immer noch so genial und großartig wie früher, das werde ich ihm schon zeigen! Ich werde Japan revolutionieren, ha! Was für ein genialer Plan. Jetzt muss ich nur Japan mal anrufen und fragen, wann er Zeit hat. Ich habe gerade richtig Lust zu reisen. Nur nicht hier bleiben. From Prussia with love Hey Tagebuch! 26.03.20xx Ich bin so toll! Hab jetzt lang nichts mehr geschrieben, aber ich war auch schwer mit planen beschäftigt. Ich habe jetzt oft mit Japan telefoniert (was gar nicht so leicht ist mit der blöden Zeitverschiebung). Ich hab ihn gelöchert, bis er sich schließlich entschieden hat fünf Tage für mich freizuhalten. Ich glaube West hat ihn auch ein bisschen bearbeitet, aber gut für mich. Er meinte Amerika oder England wäre vielleicht auch da. Aber das fände ich ganz gut. Ich werde in zwei Wochen zu ihm fliegen und mir Japan anschauen. Gilbird wird sich sicherlich auch freuen. From Prussia with love …Tagebuch… 28.03.20xx Es ist spät. Ich glaub ein Uhr. Veneziano ist zu Besuch gekommen. West und er sind früh schlafen gegangen. Aber gerade glaube ich, die schlafen immer noch nicht. Oder wie auch immer man es bezeichnen will. Ich werde ihm morgen raten sich ein neues Bett zu kaufen. Das Quietschen geht ja mal gar nicht. From Prussia with love Yo Tagebuch! 29.03.20xx Ich hab’s West gesagt. Er hat gemeint um so eine Uhrzeit sollte ich schlafen. Ich hab gesagt, ich sei älter als er. Er hat gemeint, nur wer viel schläft, wächst groß. Dann wollte ich ihm Gilbird auf den Hals hetzen, aber der hat sich von Feliciano füttern lassen. So was. Fällt er mir auch noch in den Rücken. Seinem awesome Master! Für Futter! Pff. Jetzt ruft Feli. Er fragt ob ich mit ihm zusammen kochen will, weil sein Bruder heute ebenfalls zu Besuch kommt. Ich denke, ich geh gleich mal helfen. Dann kann ich Romano fragen, wie es so mit Spanien aussieht. Ich hab immer noch Lust auf Reisen. From Prussia with love Tagebuch~ 30.03.20xx Es ist zwei Uhr, ich liege schon im Bett. Romano ist witzig. Er mochte mich wohl erst nicht, weil ich Wests Bruder bin. Als ich ihm dann alte Geschichten von Spanien erzählt hab, war er auf einmal viel freundlicher. Nach einigen Gläsern Bier (und Wein, bäh) meinte Romano, meine Stimmbänder wären oft schneller als meine Synapsen. Ich glaube, damit hat er nicht so unrecht. From Prussia with love Hey ho Tagebuch! 01.04.20xx Immer noch volles Haus. Ich hab heute West reingelegt und zusammen mit Veni und Roma gesagt, wir gründen ein Reich und greifen Frankreich an. Als er gemerkt hat, dass es nur ein Aprilscherz war, meinte er, es gäbe die nächsten Tage keine Pasta mehr. Dann waren die Italiener still. Spielverderber! Dabei würde Frankreich sich sicherlich freuen, wenn jemand so großartiges wie ich... Wie dem auch sei. Ich werde wohl ab jetzt kein Tagebuch mehr schreiben. Ha! April April, reingefallen, Tagebuch? Ich bin ja so gut. From Prussia with love Hey Tagebuch. 04.04.20xx Immer noch volles Haus. Ich komme gar nicht mehr zum Schreiben. Das wollte ich nur sagen. Nicht, dass die olle Wodkabirne angerufen hat. Hat er nämlich. Er hat gemeint, er kommt mich besuchen. Ich hab gesagt, dass er mit seiner Bummelbahn eh ewig braucht und ich bis dahin weg wäre. Er meinte, ich solle auf ihn warten. Ich hab gesagt, da kann er lange warten. Er hat „bitte“ gesagt. Da hab ich aufgelegt. Erster April ist vorbei. Der soll sich mal einen Kalender kaufen. From Prussia with love Yo Tagebuch! 06.04.20xx Romano ist wieder abgereist, aber Veneziano bleibt noch eine Weile. Die Wodkabirne hat auch schon wieder angerufen. Allerdings ist diesmal West rangegangen. Blinigesicht hat die Gelegenheit ergriffen und gesagt, er würde uns gern mal besuchen. In nächster Zeit. Und so wie mein kleiner Bruder eben ist, konnte er nicht nein sagen. Er meinte, das sei eine Sache des Respekts. Ich meine, er ist ein Angsthase. Allerdings war West so klug (oder vergesslich. Wie man will) und hat der Soljankabacke nicht gesagt, dass ich ab dem neunten weg bin. Ha! Und Russibussi kommt erst am 12. He! Wird er schon blöd gucken, wenn awesome Prussia nicht da ist und er ganz allein hier ist. From Prussia with love Hallo Tagebuch! 07.04.20xx Heute hab ich mit Veneziano zusammen einen Schneemann gebaut. Und einen Schneegilbird. West hatte zu tun, deswegen hatte ich heute die Aufgabe, ihn zu unterhalten. Hat ihn sicherlich gefreut. So einen tollen Entertainer wie mich hat nicht jeder. Jetzt kocht er unten für uns drei, da West auch bald wiederkommen müsste. Ich hab Vebi auch gefragt, ob ich Japan was mitbringen sollte. Er meinte, unbedingt und sowieso würde der sich sicherlich über was Leckeres freuen. Ich hab mich für Schweizer Schokolade, eine Sachertorte und Bier entschieden. Die beiden ersten Dinge muss ich morgen allerdings erst noch besorgen. Und packen. Yeah, ich freu mich schon! From Prussia with love Wuhu Tagebuch! 08.04.20xx Who~ Der Tag war anstrengend! Hab mir bei Österreich eine Torte geklaut und Schweiz um Schoko angebettelt. Schließlich alles gepackt und auch ein paar Akten von West für Japan mitgenommen. Jetzt bin ich gewappnet! Gilbird ist diesmal mein Handgepäck. Sieht schon ganz schön schwul aus mit Tasche, aber wenigstens kann Gilbird so unbeschadet mit. (Und wer weiß, wenn man mich so sieht wird es vielleicht Trend? Ich sehe schließlich immer unheimlich gut aus!) Der Flug ist schließlich weitaus länger als nach Italien. Ich bin gespannt wie es so sein wird. Ach und Tagebuch, wundere dich nicht, wenn ich hier ab und zu so Randnotizen reinkritzle. Ich will versuchen ein wenig japanisch zu lernen. Hoffentlich wird’s was! From Prussia with love 1. End tbc. A/N: Wie bereits gesagt: Sehr eigen. :) Aber ich hoffe dennoch, dass einige Gilbert darin wiedererkannt haben und es vielleicht ganz witzig finden. Über Feedback freu ich mich immer. ♥ Ich beeile mich auch mit dem hochladen! *fufufu* Kapitel 2: Dear Diary, I like culture shocks. --------------------------------------------- Teil: 2/10 A/N: Und schon Kapitel zwei. :D Freut mich über die rege Teilnahme gleich beim ersten Teil x) Ich werde versuchen jede Woche hochzuladen! Wird vielleicht höchstens nicht klappen, wenn ich auf Abireise bin, oder so, aber sonst... Versprochen! :) Und jetzt viel Spaß mit: Dear Diary, I like culture shocks. Moshimoshi Tagebuch~ 09.04.20xx Ich bin im Flugzeug und kurz vor Japan! Ah, mein Hintern tut mir weh vom vielen sitzen. Ich hoffe meine awesome Rückenansicht leidet darunter nicht. Die Japaner müssen mich ja vom ersten Tag an bewundern können! Gilbird ist ganz unruhig, aber noch still. Telepathie wirkt. Bald landen wir, dann holt Japan mich ab. Auch wenn ich nicht gerade in der Stimmung bin noch viel zu machen. Ich meine, dreizehn Stunden fliegen ist ganz schön heftig, auch wenn das durch die acht Stunden Zeitverschiebung wieder gut gemacht wird. Mal sehen~ Jetzt werde ich mich noch ein wenig ausruhen. From Prussia with love Ah Tagebuch… 09.04.20xx Erster Tag in Japan. Es ist gerade mal 20 Uhr und ich bin so unglaublich müde... Wer hätte das ahnen können? Eigentlich hatte ich noch vorgeschlagen, dass Japan und ich weggehen, aber er hat mir wohl angesehen, dass ich ermattet bin. Also sind wir zu ihm gegangen und haben gegessen. Ich konnte mir den Namen des Gerichts nicht einmal merken, so müde bin ich... Japan hat mir dann mein Bett zurecht gemacht. Ein „Futon“. Die schlafen auf dem Boden! Auf dem Boden!! Das sind zwar so komische Matten und die Decken sind schon ganz kuschelig, aber... also... das kann doch nicht gesund sein. Wahrscheinlich sind die deswegen alle so klein! Aber sonst ist Japan echt nett. Wir haben eine ganze Weile geredet nach dem Essen. Er hat kaum etwas über mich gewusst. Das... kränkte mein Ego doch ein wenig. Klar, seit 1861 ist schon ein bisschen Zeit vergangen, aber das heißt ja nicht, dass man alles frühere so verdrängen muss! Aber er schien interessiert und hat mir zugehört und immer genickt und „ja“ gesagt. Echt nett, der Kleine. Jetzt werde ich aber schlafen gehen, damit ich morgen in ausgeglichener awesomeness strahlen kann. Wenn ich mich recht erinnere, wollten wir morgen Sushi essen gehen und in Tokio rumspazieren. Gilbird schläft auch schon neben dem Kissen. From Prussia with love Hey Tagebuch! 10.04.20xx Japan Tag zwei. Ich schreibe so früh, weil Japan sich noch fertig macht, bevor wir Tokio erkunden. (Ganz schön eitel und reinlich, der Gute. Und wenn ich das sage, muss das was heißen!) Ich hatte gestern die Geschenke ganz vergessen, also hab ich ihn heute Morgen überhäuft. Er hat sich ziemlich gefreut. Gute Schokolade scheint hier selten zu sein. Genauso wie ein gutes Frühstück. Ich hab ja nicht erwartet, dass die leckeres Brot oder Brötchen haben, aber das... also... Fisch? Und Reissuppe? Da ist mir Frankreichs süßes Gepatscher oder Englands verbrannte Würstchen lieber. Naja, obwohl... Sagen wir besser, Japans Futter ist gewöhnungsbedürftig. Gilbird dagegen fühlt sich sichtlich wohl. Er hat ziemlich viel Platz (und auch mehr Sonne) in Japans Garten. So. Jetzt muss ich aufhören, weil Japan nach mir ruft. From Prussia with love Yoh Tagebuch! 10.04.20xx Immer noch Japan Tag zwei. Japaner sind so unglaublich! Sie lieben mich! Sie lieben mich! Japan und ich sind durch Tokio gelaufen und ich wurde die ganze Zeit angestarrt und die haben getuschelt. Erst fand ich das wirklich komisch, dann hat Japan mir erklärt, dass man hier nicht so oft, Leute wie mich sieht. (Ich hab ihm gesagt, er kann mich ruhig Albino nennen. Mittlerweile bin ich dran gewöhnt.) Und da waren so kleine japanische Schulkinder. So niedliche Schuluniformen! Und die waren so witzig! Hier weiß man meine Einzigartigkeit wirklich zu schätzen. Die wollten alle ein Foto mit mir und meine Hand schütteln... Und alle machen dieses „Peace“-Zeichen. Das war süß. Ha. Ich mag Japan. Jetzt schon! Die Kirschblüten sind leider schon wieder am verblühen, dafür war das Sushi essen toll. Japan und ich saßen da an so einem Tisch und vor uns war so eine Art Laufband auf dem die ganzen Röllchen vorbeifuhren. Seltsames Restaurant. Ich wusste anfänglich nicht, wie das funktionieren sollte. Japan hat mir dann erklärt, dass man sich einfach das runter nimmt, was man möchte und eben isst. Und als ich das System durchschaut habe, kämpfte ich mit diesen überaus seltsamen Essstäbchen. Das dauert doch viel zu lang um da mal was in den Mund zu bekommen! Ständig fiel mir alles von den Stäbchen runter... bah. Da fühlt man sich als sonst so awesomness Wesen echt doof bei. Aber Japan war recht verständnisvoll. Am Ende hab ich mich doch satt gegessen. Irgendwas hatte das dann noch mit diesen unterschiedlich farbigen Tellern auf sich, aber Japan meinte, er regle das. Danach sind wir zu ihm nach Haus gegangen und ich hab ihn ausgefragt, über die ganzen Dinge, die Japaner so tun und ich nicht nachvollziehen kann. (Das mit dem Schuhe ausziehen nervt zum Beispiel ganz schön. Oder ständig dieses Verbeugen. Als ob es irgendwer wert wäre, dass ich mich vor ihm verbeuge!) Morgen fahren wir mit der Bahn zum Hauptbahnhof und dann raus aufs Land um uns ein paar alte Tempel anzuschauen. Er war sich erst nicht sicher gewesen, ob mich das interessiere, aber ich bin ja kein Kulturbanause! Jetzt setze ich mich raus auf die Veranda (oder wie auch immer man das bezeichnen will) und schaue Gilbird und Japans Hund zu, wie sie miteinander spielen. Gilbird dominiert den Zwerg. Ich bin ja so stolz auf mein Combat Chicken! From Prussia with love Hello Tagebuch! 11.04.20xx Japan Tag drei. Ich sitze gerade mit Japan im Zug zurück nach Tokio. Der Ausflug zu den Tempeln war echt cool gewesen. Hier war auch eine Allee mit ganz vielen Kirschbäumen. Die meisten Blüten lagen zwar schon am Boden, aber es sah immer noch echt genial aus. (Und das Foto wo ich dazwischen stehe, werde ich West schenken. So unglaublich gut hab ich noch nie ausgesehen!) Ha! Auf dem Weg von Japans Haus zum Hauptbahnhof ist was Witziges passiert. Wir haben die Straßenbahn genommen und die wurde von Station zu Station immer voller. Aber so richtig übertrieben! Ich hätte die Beine hochnehmen können und wäre nicht umgefallen. Ich meine, für mich war das ja kein Problem. Im Gegensatz zu Deutschland gelte ich hier als ziemlich groß und kann die ganzen Japaner überblicken, aber als wir ausstiegen, hab ich Japan verloren. Was sollte ich auch tun? Von oben sehen die alle gleich aus! Ein riesiger, gleichförmig bewegender Haufen an schwarzen Haaren!! Ich hab ihn dann gerufen. Dann haben mich mindestens drei oder vier Leute angeschaut. Ich glaube sogar Mädchen... Wie dem auch sei. Ich hab ihn dann wiedergefunden und bin die ganze Zeit hinter ihm gelaufen, an seiner Kapuze festgehalten, um ihn nicht zu verlieren. Ich glaube, das war ihm ein wenig peinlich. Aber niedlich war es trotzdem. Und wie gesagt, jetzt sind wir gerade auf dem Rückweg nach Tokio. Japan ist eingenickt und lehnt an meiner Schulter. Sowieso; Viele Japaner schlafen hier im Zug. Ich könnte das nicht. Bekommt man da nicht Nackenstarre? Aber niedlich ist er ja. Wenn ich ihn so anschaue, könnte er fast ein Mädchen sein. Heute Abend essen wir Sachertorte, yeah! From Prussia with love Ah Tagebuch! 11.04.20xx Als wir nach Hause gekommen sind, hat Gilbird auf dem Kopf von Japans Hund geschlafen. Das sah so niedlich aus! Mein awesome chicken bildet die Krone für jedes Tierchen! Jetzt geh ich mich noch eben waschen und dann gibt’s essen. From Prussia with love Konnichiwa Tagebuch! (Ja, ich lerne.) 12.04.20xx Japan Tag vier. (Schon!) Heute hab ich Japan noch mal um ganz viel gebeten. Der Urlaub ist schließlich schon fast vorbei und ich wollte noch soviel machen. Als erstes sind wir zu einem Geschäft gegangen und ich hab mir einen Kimono ausgesucht. (West wird gucken, wie unglaublich gut mir der steht! Mir! Und nur mir!) Als wir bei Japan Zuhause waren, habe ich dann auch versucht ihn anzulegen, was leichter gesagt als getan ist. Allein ist das gar nicht einfach! Japan hat mir dann doch geholfen. Was mich wirklich gewundert hat, da er ja sonst eher zurückhaltend ist und was gegen Körperkontakt zu haben scheint, aber beim Falten und Richten und Obi binden war er kein bisschen zimperlich. Vielleicht wollte er meinen unglaublich tollen Körper schon die ganze Zeit mal von Nahen bewundern? Ksesese. Im Kimono sind wir dann auch zusammen einkaufen gegangen und er hat mich beraten, was ich so für Souvenirs mitbringen könnte. Ich hab jetzt einen Glücksbringer für West und Süßigkeiten für die Italien Brüder und kleine Figuren für Österreich und Schweiz. Wehe meine unglaublich tollen Geschenke gefallen ihnen nicht! Jetzt ist die Sonne schon am untergehen. Japan hat vorhin gefragt, ob ich heute nicht mal im „Onsen“ baden möchte. Klar will ich! Meine Pfirsichhaut liebt warmes Wasser! From Prussia with love Haha, yo, Tagebuch! 12.04.20xx Immer noch Japan Tag vier und ich bin immer noch am Grinsen. Ich glaub ich bin in ein dickes Fettnäpfchen getreten, aber das war es wert! Ich war gerade im Vorraum für dieses „Onsen“ und hab den Kimono ausgezogen, als auch Japan reinkam und sich auszog. Ich erst mal voll verwirrt und hab ihn gefragt, was er da tut. Und er meinte, er geht auch baden. Und ich nur: Mit mir? Er: Ja. Dann musste ich lachen, hab gefragt, ob das in Japan üblich wäre und ob er das nicht ganz schön schwul findet. Ersteres war wohl der Fall, Zweites fand er nicht so witzig. Er ist dann rot geworden, hat irgendwas entschuldigendes gebrabbelt und wollte wieder rausgehen. Das Gesicht war so niedlich! Ich hab ihn am Arm festgehalten, gesagt, es würde mir nichts ausmachen und es wäre nicht so gemeint gewesen, aber er schien immer noch ein wenig bedröppelt. Da hab ich gesagt, es sei wirklich nicht so schlimm, er wäre ja eh ein halbes Mädchen... Ich frag mich ob er wütend war oder sich echt geschämt hatte? Naja, anschließend saßen wir trotzdem zusammen im Bad auch wenn es ihm sichtlich unangenehmer war, als mir. Und mit dem halben Mädchen hatte ich gar nicht so unrecht. Ich sollte aufhören, vor mich her zu lachen, am Ende denkt Japan noch, ich sei bekloppt. Ich werde wohl jetzt noch mal zu ihm gehen und mich entschuldigen. Nicht dass ich morgen abreise und er mir böse ist. From Prussia with love Na Tagebuch? 12.04.20xx Japan noch Tag vier. Oder vielleicht doch schon Tag fünf? Ich bin mir unsicher. Ich liege schon seit einer Weile auf meinem Futon und kann nicht schlafen. Deswegen dachte ich, schreib ich jetzt noch einen Eintrag und werde um die späte Uhrzeit mal ein wenig nachdenklich. Ich bin zu Japan gegangen. Er hatte auf der Veranda vor seinem Garten gesessen und Tee getrunken. Ich hab ihn gefragt, ob er mir böse ist. Er hat verneint. Trotzdem hab ich noch mal gesagt, dass ich das nicht so gemeint habe. Es wäre nicht schwul und er wäre auch kein Mädchen und so. Er hat geschwiegen. Ich glaube, das war ein Zeichen dafür, dass er mir nicht verzeihen wollte. Also hab ich ihm durchs Haar gestreichelt und gesagt, er soll nicht so finster drein schauen. Dann hab ich all meinen unglaublichen Charme spielen lassen. Er wäre doch echt hübsch und niedlich und hätte feine Züge und eine schöne Haut. Vielleicht hab ich auch ein wenig zu viele Komplimente verteilt... Aber er sah wirklich gut aus. Wie er im Halbdunkeln saß, ohne Ausdruck, selbst als er zu mir rübersah. Ich glaube wirklich überrascht war er erst, als ich seine Wange geküsst habe. Er hatte seinen Tee fallen lassen und der Becher rollte in den Garten. Er hielt sich mit einer Hand an meinem Kimono fest und irgendwie ging es dann ziemlich unübersichtlich weiter. Er hat ein paar Mal gequält geseufzt, als ich seinen Hals geküsst und ihn niedergedrückt habe. Ich habe sein Kimonooberteil abgestreift und mich über ihn gelehnt. Er war wirklich hübsch. Und er hat mir die Hände in den Nacken gelegt und schien auch gar nicht mehr so abgeneigt. Nur eben so Anteilsnahmelos, wie ich es von jemandem wie ihm erwartet hätte. Ich hab gar nicht viel gemacht. Ihn nur ein wenig angefasst, gestreichelt und so. Er hat schöne Oberschenkel. Ganz dünn und weich und glatt. Und er zittert wenn man ihn küsst, seine Stimme zittert. Aber seine Augen bleiben gleich ausdruckslos. Er hat mich angeschaut, ich weiß nicht, ewig oder so, dann hat er mich umarmt und leise gesagt, dass ich es nicht bin, den er will. Ich hab gesagt, das wüsste ich und ich hab gesagt, es würde mir nichts ausmachen. Dann hat er die Augen zugemacht. „Aber mir.“, sagte er. Das war seltsam. So. Die Aussage. Einfach so. Als ich daraufhin nichts mehr tat und still hielt, flüsterte er, dass man es mir an der Nasenspitze ablesen könnte, dass ich jemanden ganz anderen will, aber dass er sich geschmeichelt fühlt, dass ich dennoch romantische Neigungen für ihn hege. Ich hab den Kopf gegen ihn gelehnt und dann war er es, der meinen Kopf gestreichelt hat. Wir sind dann wohl so eingedöst und als ich wieder halb wach wurde, hab ich Japan ins Bett getragen und bin in mein Zimmer zurück gekehrt. Und jetzt lieg ich hier und kann immer noch nicht schlafen. Nein, das liegt nicht daran, dass Japan etwa recht hatte... Ich meine, wie konnte er mir widerstehen und so was... also. Sowas. Er hatte nicht recht... From Prussia with love Yoohooo Tagebuch! 13.04.20xx Maaahn, was habe ich gestern für einen sentimentalen Müll fabriziert und geschrieben? Sieht mir gar nicht ähnlich. Als würde ich so eine Gelegenheit normalerweise sausen lassen! Also hab ich alles auf „reset“ gestellt und Japan beim Frühstück gleich ein wenig gelöchert. Und ihn gefragt, wer das wäre, den er will. Er hat geschwiegen, war aber durchaus rot vor Scham, also habe ich wild Hypothesen aufgestellt. Ich hab gemeint, dass es niemand asiatisches sein würde, weil es ja kein Geheimnis sei, dass er westliche Leute mag und nacheifert. Erst hab ich Japan ein wenig mit England gelöchert, aber da Fusselbraue weder was von Essen noch von Stil versteht, war der schnell ausgeschlossen. Bei Amerika war das ein wenig schwerer. Der und Japan scheinen ja irgendwie durchaus verbunden, aber so wie Japan klang, wenn ich Einzelheiten aufzählte, war das eher Genervtheit. Ich glaube das mit Amerika ist nicht unbedingt etwas, was er möchte und gut findet. Also musste es Griechenland sein. Mit dem hatte er auch so ein seltsames Purikura in der Geldbörse. (Dachte Japan tatsächlich so was könnte man vor dem awesome me geheim halten?) Der nette rote Ton auf seinen Wangen gab mir recht. Ich hab ihm dann freundschaftlich beigepflichtet und gemeint, er solle ihn doch mal besuchen gehen. Die beiden passen sicherlich gut zusammen. Und Griechenland ist eh ein wenig langsamer. Der merkt sicherlich erst danach, dass Japan eigentlich ein Mann ist. Oder so. Ich muss jetzt aber auch Schluss machen! Japan und ich wollten zum Abschied noch mal auf den Tokyo Tower und zum Ueno-Zoo! (Ich glaube er steht auf kleine, kuschelige Tierchen. Kein Wunder dass sich Gilbird so gut bei ihm fühlt.) From Prussia with love Hey Tagebuch! 13.04.20xx Ich bin auf dem Rückflug und wieder unheimlich müde. Gilbird schläft auch ganz friedlich in der Tasche. Braves Combat Chicken. Er wird Japans Hund richtig vermissen. Das war sicher Liebe auf den ersten Blick. Japan meinte, es wäre sehr nett gewesen (nett? Awesome, mein Lieber. Awesome!) und dass, wenn er in Europa ist, mich auch besuchen kommt. Find ich klasse! Doch jetzt freue ich mich erst mal auf Zuhause. West holt mich vom Flughafen ab. Er hat mich nämlich vermisst. ... Hoffe ich. Wenn nicht ...! Nunja, ich schlaf jetzt noch eine Runde. From Prussia with love Naaaaargh! Tagebuch! 13.04.20xx Abreagierungseintrag (sonst fliegt gleich noch was in die Luft!). West hat mich Nachhaus gefahren und ich habe erzählt und erzählt und erzählt, (Das kann ich gut, weißte ja.) aber ich habe was Wichtiges vergessen! Als wir Zuhause ankamen und ich freudig meine Schuhe breittrat und meine Jacke weghängte, wurde es mir schlagartig wieder bewusst: Wodkabirne! Und er war noch hier. Das sah ich sofort. Seine Stiefel und sein komischer Mantel und sein Geruch und seine Stimme und alles. Naaargh! Ich hätte mir denken sollen, dass er länger als einen Tag bleibt. (West meinte unter anderem, weil er mich wiedersehen wollte. Haha! Wer’s glaubt!) Da kommt man von einem anstrengenden Flug Heim und hofft sich breit machen zu können, sich in Großartigkeit baden zu können und seinem kleinen Bruder tolle Geschichten über sich selbst zu erzählen, aber nein... da sitzt die blöde Soljankabacke und lächelt mich die ganze Zeit an und erzählt irgendwelche banalen Sachen über den Schnee in Russland! Ahh! Ich will ihm am liebsten sein blödes Lächeln aus der Visage prügeln!! Jetzt hab ich erst mal meine Sachen ausgepackt und warte darauf, dass es Essen gibt. Essen. Mit dem Blinigesicht. Ich glaube ich werd nicht mehr! Was stört der Blödmann meinen heiligen Frieden? Und was stört er die Zweisamkeit mit West? Wenn er mir dumm kommt, geh ich ihm an die Gurgel! From Prussia with love Oi Tagebuch! 13.04.20xx Bin unheimlich müde, deswegen gibt’s jetzt nur einen kurzen Eintrag. Wodkabirne hat sich seltsamerweise benommen. Wahrscheinlich weil West dabei war. Als wir allein im Wohnzimmer saßen, hat er mich gefragt, wieso ich nicht mit ihm ausgehen will. Ich hab gesagt, das wüsste er ganz genau. Er meinte, eben nicht und dass er solang bleiben würde, bis ich mich mit ihm verabrede. Da hab ich geantwortet, er kann es sich ja draußen bei den Hunden bequem machen, weil ich ganz bestimmt nicht mit ihm ausgehen werde. Apropos. West hat gefragt, ob ich aufs Sofa ziehe, damit Russi in meinem Bett schlafen kann. Pah! Als würde ich mein Bett hergeben! Und die dumme Soljankabacke hat ernsthaft gemeint, er würde sich auch ein Bett mit mir teilen... Was denkt der sich? Jetzt pennt er auf dem Sofa und ich hier in meinem großen, weichen Bett! Ha! From Prussia with love Shit, Tagebuch! 14.04.20xx Ich hab gedacht, ich hätte das nur geträumt. Verdammt, ich muss echt tief geschlafen haben! Es war aber sicherlich auch schon spät als er rei Hey Tagebuch. 14.04.20xx Jaaa, den Eintrag heute Morgen konnte ich nicht zuende schreiben, weil... na ja ich erzähl besser mal von Anfang an. Ich bin ja recht früh ins Bett gegangen und bin auch gleich eingeschlafen. Aber ich muss ja auch viel schlafen, schließlich muss ich immer so unglaublich gut aussehen. Das kommt nicht von ungefähr! Und dann, mitten in der Nacht, wurde ich so leicht wach. Also so Halbschlaf-mäßig. So dass man nicht weiß, ob man wirklich wach ist oder nur träumt. Ich hab gedacht ich träume. Was hätte Wodkabirne auch für einen Grund bei mir reinzukommen? Ich weiß nicht, was er wollte. Oder was er gemacht hat. Ich weiß nicht mehr, was davon echt war und was nicht. Was kann ich dafür? Wenn jemand schon so gut schläft, kann man doch nicht einfach so reinschneien! Da merkt keiner was! Und dann, so... am morgen, bin ich aufgewacht und er war noch da. Ich meine, wie dreist ist das denn? Der ist einfach so in mein Bett gekommen! Als ich gerade schreiben wollte, ist er wach geworden. ...er hat gesagt, Tagebuch schreiben ist was für kleine Kinder. ...NARGH! Ich hab ihn mit dem Fuß aus dem Bett rausgetreten. Naja, gut, ich hab’s probiert. Er hat sich festgehalten. Er wollte reden. Reden! Ich meine, worüber!? Er fragte, wovor ich Angst hätte. Ich habe keine Angst! Warum ich ihn hassen würde. Ich hasse ihn nicht. Ich hab nur keine Lust auf ihn. Das konnte er sich nicht erklären. Ich auch nicht. Muss ich’s denn erklären können? Ich bin großartig. Ich muss es nicht genauestens erläutern müssen, wieso ich wie handle. Ich tu’s einfach. Er meinte, das kam plötzlich. Plötzlich? Mir war es von Anfang an klar. Aber ich hatte keine Lust zu diskutieren. Also bin ich einfach aufgestanden und wollte gehen. Und er hat es wieder gemacht, diesen Griff, ums Handgelenk. Ich hasse diesen Griff. Ich wollte mich losreißen, aber er lässt ja nie los. Ich hab gesagt, ich rufe nach West. Dann hat er es sein lassen. Was auch immer er geplant hat, hat er sein lassen. Ich hab ihm geraten abzureisen. Ich glaube, ich hoffe, er tut’s heute noch. Ich hab einfach keine Lust auf ihn. From Prussia with love Hallihallo Tagebuch! 14.04.20xx Russland ist abgereist. West hat ihn weggebracht. Ich glaube er hat bemerkt, dass er sauer oder so war. Was weiß ich. Selber schuld wenn er jemanden, der so awesome ist wie ich, versucht zu irgendwas zu drängen. Er meinte, ich werde in nächster Zeit von ihm hören. Pöhpeh! Kann er schön bleiben lassen. Als würde ich das wollen. Der kann meinetwegen in Sibirien einschneien und festfrieren! So richtig brr und so. Da hilft ihm sein scheiß Schal auch nichts. Heute Abend bin ich endlich mal wieder allein mit West. Wurde Zeit. Dann erzähl ich ihm in Ruhe alles über Japan! Jeder awesome, tolle Preuße braucht eben einen kleinen, tollen Bruder. Irgendwie hab ich ihn ja doch vermisst. Es ist seltsam, wenn er nicht da ist. From Prussia with love Yoh Tagebuch! 16.04.20xx Ist wieder still und normal hier. Achja, ich hab noch gar nicht erzählt, dass der ganze Schnee weg ist, oder? Ist er. Ich kam wieder von Japan und puff. Nichts Weißes mehr. Dafür Schneeglöckchen! Die sprießen! Ich hab auch West sein Mitbringsel gegeben. Er hat sich gefreut. Dann hat er heute Abend, als wir gelesen haben, gefragt, was zwischen Russland und mir war. Das klang so verdammt verkehrt, ich hab ihn erst mal ein Buch entgegengeworfen und gemeint, so was ginge kleine Jungs wie ihn gar nichts an und das da sowieso gar nichts wäre. Er sagte, ich könnte es ihm ruhig erzählen. Aber da gibt es ja nichts zu erzählen. Er weiß ja schon alles Wichtige von früher. Und alles andere... das müssen kleine Brüder nicht wissen. Wirklich nicht. From Prussia with love 2. End tbc. A/N: Ja, ich hab ein bisschen einen Fetisch für Gilbert x Kiku. :D *gnarf* Im nächsten Teil gibt’s dann dafür mehr von Ivan, promise! Kapitel 3: Dear Diary, dancing is for sissies. ---------------------------------------------- Teil: 3/10 A/N: Ich bin überrascht. Es scheint als hätten im letzten Kapitel doch ein paar Leutchen Kiku und Gilbert zusammen ganz gern gemocht? x) Freut mich! Vor allem da ich auch eine kleine, eigene GilboKiku FF hab. Weiß nur noch nicht, ob ich sie parallel hierzu hochladen soll oder erst, wenn ich hiermit fertig bin? Was meint ihr? .o. Im Übrigen: Das was ich so nenne werde von den Örtlichkeiten her gibt es wirklich. :p Viel Spaß mit: Dear Diary, dancing is for sissies. Hey Tagebuch! 19.04.20xx Ich melde mich aus dem schönen Wien~! Ich dachte, ich besuch Össi mal wieder. (Oder besser: Ich nerve und ärgere ihn ein wenig.) Allerdings hat er wenig Zeit wegen irgendeinem Ball. Als hätte er nicht ständig Bälle! Besteht sein Leben aus was anderem als Musik und Tanzen und Kuchen? Sich fit halten wäre doch zum Beispiel mal eine Alternative! (Okay, nicht jeder kann so gut aussehen wie ich, aber man kann es versuchen.) Also bin ich heute ein wenig in Wien rumspaziert. Es hat sich ganz schön viel verändert seit meinem letzten Besuch. Specs hat mir versprochen, dass wir morgen zusammen ins Kaffeehaus gehen und Kuchen essen. Dann will er mir auch erzählen, was ihn so beschäftigt. Vorher reise ich nämlich nicht ab. Hehe. Er ist wirklich herzig naiv! From Prussia with love Hallo Tagebuch! 20.04.20xx Gott. Ich hatte ganz vergessen, wie dieser Mann einem das Ohr abkauen kann! Seit wann ist er so eine Memme? Achja. Schon immer. Ich vergaß. Als wir im Kaffeehaus waren, hat Specs mir erzählt, dass er den Wiener Opernball organisiert. Er meinte, normalerweise ist der ja im Februar aber musste verschoben werden, weil irgendjemand krank war und dadurch Ausfälle waren und blabla und heulheul und nun hätte er soviel um die Ohren und er müsse ja auch darauf achten, alle einzuladen, damit niemand beleidigt ist und so was. Ich hab genickt, getan als würde ich zuhören und Torte gegessen. Ich glaube der Ball war irgendwie wichtig. Ich war auch schon mal eingeladen... früher irgendwann. Aber ich mag Tanzen nicht. Und Walzer erst recht nicht. Also würde ich nicht hingehen. Heute Abend essen Össi und ich noch schick bei ihm, bevor ich morgen wieder nach Hause fahre. From Prussia with love Heyho Tagebuch! 21.04.20xx Ich wurde so eben von einem Orchester geweckt. ... Es ist sieben Uhr! Warum um alles in der Welt proben die sieben Uhr früh in Specs Haus?! Ich geh die gleich anscheißen. Aber vorher sollte ich mir was anziehen. From Prussia with love Oh Gott, Tagebuch! 21.04.20xx Ich bin auf den Weg nach Hause. ... Das heute Morgen war ja so seltsam! Ich bin runtergestapft, wollte wen anmeckern, dass man awesome me nicht einfach so mit Krach weckt, da kam Össi an und war verzweifelt und fragte mich ob es gut klingt und die Geigen und die Celli und... Boah. So schnell wie ich losgefahren bin konnte der nicht Wiener Walzer sagen! From Prussia with love Heya Tagebuch. 24.04.20xx Die letzten Tage hatte ich unheimlich viel mit West zu tun. Der Gute vernachlässigt seine Pflichten! Da muss ich ihn mal wieder ein wenig Manieren beibringen. Heute kam auch ein Brief von Össi. Ich glaub wegen diesem Ball? Aber er ist an West adressiert, deswegen werde ich wohl erst heut Abend wissen, was drin steht. From Prussia with love Yoh Tagebuch! 24.04.20xx West hat den Brief geöffnet, nachdem wir zusammen gegessen haben. Es war wirklich eine Einladung für den Ball. Zwei Karten. Ich meinte, wir besuchen die Veranstaltung ja eh nicht. Tanzen ist ja was für Sissys. Aber West meinte, er würde mit Italien hingehen. Das wäre schon ausgemacht. Ich hab gesagt, wenn es sein muss, würde ich dann auch mitgehen. Ich kann West ja nicht ganz allein dort lassen. Aber er antwortete, das würde nicht funktionieren. Weil er ja nur zwei Karten hat. Veneziano wird zwar auch eingeladen, aber da sie eben so Pärchen-mäßig (man möchte brechen) hinwollen, gehen sie auf Wests Karten gemeinsam hin. Kurze Rede, kurzer Sinn: Ich ruf morgen Össi an und sag bescheid, dass ich noch eine Karte brauche. Wenn West hingeht, muss ich ja mit, oder nicht? Irgendeiner muss ja die Deutschen so awesome verkörpern, wie sie sind. Und das kann eben nur ich! Ksesese. From Prussia with love Tagebuch… 25.04.20xx Ich hab heute Specs angerufen. Er klang immer noch furchtbar gestresst. Ich hab ihm das erzählt, dass West mit Veneziano geht und dass sie da eben die beiden Karten nehmen und ich noch eine bräuchte. Er meinte, das wäre problematisch, da er mir nicht so einfach noch eine Einladung schicken kann. Er hat sich rumgedruckst und gefragt, ob es nicht doch ginge, dass Veneziano mit seiner eigenen Einladung hingeht und West und ich eben auf den beiden anderen Karten. Ich als Begleitung. Ich hab gesagt, dass ich das blöd finde, sie da so auseinander zureißen, wenn sie eben doch zusammen hinwollen. Ich kann ja durchaus verständnisvoll sein. (Ich bin eben durch und durch wunderbar!) Össi war das aber sichtlich unangenehm. Er gab mir keine richtige Antwort, als ich ihn fragte, ob er mir nicht einfach noch eine Einladung schicken könnte. Wäre ja nichts dabei. Hab ich gedacht. Dann meinte er seufzend, das ginge nicht. Ich sei ja kein richtiges Land mehr und die Vorschriften und alles. Ich hab gesagt, ich verstehe und aufgelegt. Wenn das so ist, bleib ich eben hier. Ist ja nichts dabei. Ich will ja sowieso nicht tanzen. Ist doch total blöd. Ich hab nicht mal so einen dummen Frack. Bleib ich eben Zuhause. Ist eh viel schöner. From Prussia with love Heyho Tagebuch~ 26.04.20xx Ich hab gestern mit West noch lange drüber geredet, wegen dem behinderten Opernball. Er meinte, wenn das so ist, würde er natürlich drauf verzichten, Veneziano so auszuführen und so. Ich hab gesagt, er soll sich hüten und ich tanze ja eh nicht gern. Dann hab ich mich noch angeboten mit ihm morgen einen Frack kaufen zugehen. Er muss ja gut aussehen und ich habe eindeutig den besten Geschmack! Und ich werde ihn auch beraten, was er für Blumen für Veneziano kaufen soll und alles. Ich richte mein Brüderchen schon schick her! Da werden die gucken, auf dem doofen Ball. From Prussia with love Uhwa, Tagebuch. 28.04.20xx Mir tut alles weh! Gestern sind West und ich nur rumgehetzt und haben einen schönen Frack gesucht. Das war gar nicht so einfach. Aber jetzt haben wir einen hübschen und der wird bis zum 30. fertig umgeändert, damit West ihn drei Tage später auch anziehen kann. Er wird richtig gut aussehen! Gerade habe ich auch einen Katalog vor mir und stelle Blumen zusammen. (Ich fühle mich beinah wie bei einer Hochzeit... Fehlt nur noch, dass ich das Brautkleid aussuche und Veneziano anziehe! Ksesese!) Ich hab heute auch gehört, wer noch so eingeladen wurde. Ich werde dann mal Japan anrufen und fragen, ob er schon eine Begleitung hat. From Prussia with love Ksesese, Tagebuch! 29.04.20xx Dieser Ball macht nur Probleme, wie witzig! Ich hab Japan gefragt, ob er eine Begleitung hat. Er meinte, drei Leute hätten ihn bisher gefragt. Er wäre sich noch nicht sicher. Ich hab ihm gut zugeredet, er solle mit Griechenland hingehen, das wäre die richtige Entscheidung und so. Und wer waren die anderen beiden, die ihn gefragt hatten? Natürlich Amerika und England! Haha! Loser! Ich wette, das haben sie nur gemacht, weil sie keine hübschen Mädels haben, mit denen sie hingehen können und Japan eben am weiblichsten ausschaut. Der Gedanke ist so köstlich! Ich wette am Ende des Abends wird England betrunken in Amerikas Armen hängen und ihn beleidigen und sich ausheulen. Allein bei der Vorstellung seines Gesichts, kann ich mich totlachen! From Prussia with love Yoooh, Tagebuch~ 30.04.20xx West und ich holen gleich Veneziano ab. Er und Bruderherz starten von hier aus zum Ball. Ist ja auch nicht so weit! Um am dritten da zu sein, fahren sie am ersten schon am Mittag los. Vor dem Ball gibt es wohl noch ein Essen, was sie mitmachen wollen. Veni scheint ganz hibbelig und aufgeregt. Wieso nur? Ist nur ein dummer Ball. Und da ich nicht da sein werde, wird er sowieso öde und langweilig! Ha! Achja und den Frack holen wir auch noch. From Prussia with love Was zur Hölle?! Tagebuch!! 30.04.20xx Heute Abend hat Wodkabirne angerufen und gefragt, ob ich mit ihm zum Opernball gehe. Veneziano und West standen da gerade neben mir und haben das auch gehört. Ich hab in den Hörer geschnauzt, er soll mich in Ruhe lassen und seine doofen Schwestern hinführen! Sowas! Was denkt der sich? From Prussia with love Heya Tagebuch! 01.05.20xx Mai~ Feiertag! Auch wenn der leider ein wenig kurz gerät heute... Es ist schon schön warm. Echt toll! Wir haben auf dem Balkon gefrühstückt, auch wenn Veni meinte, dafür wäre es noch viel zu kalt. Veneziano und West haben auch schon gepackt. Die Blumen sind nach Wien bestellt und auch sonst scheint alles planmäßig zu verlaufen. Und dann hab ich das Haus für mich allein! Harhar! Mal sehen was ich als erstes tun werde. From Prussia with love Tagebuch!! 01.05.20xx West und Veni sind vor zwei Stunden abgereist und ich war gerade am Trainieren, als wieder Soljankabacke angerufen hat. Er hat wieder gefragt, ob ich mit ihm auf den Opernball will. Er meinte, er hätte mich gern als Begleitung. Ich hab gesagt, er spinnt und er sollte keinen Wodka am Morgen trinken, doch er meinte es ernst. Er sagte, er holt mich am zweiten morgens ab und wir fahren gemeinsam nach Wien. „Den Weg kannst du dir sparen.“ hab ich ihm gesagt, aber er hat gar nicht zugehört. Er sagte, ich sollte das Nötigste schon mal einpacken, damit wir keine Zeit verlieren, wenn er mich einsammelt. Dann hat er aufgelegt. Hallo? Als würde ich mit Russland dorthin gehen. Wie kommt das denn? Schwul, richtig! Und wie ein beklopptes, kitschiges Date. Denkt er wirklich, ich mach so was mit? Das kann er aber vergessen. Der fährt morgen schön alleine hin! Als würde ich mich mit ihm an der Seite blamieren! From Prussia with love … 01.05.20xx Ich hab die Sachen jetzt nur gepackt, falls Wodkabirne wirklich morgen kommt und mich verschleppt. Schließlich ist West nicht da und so... Für den Notfall muss man ja gerüstet sein! From Prussia with love Tagebuch, ich komm nicht klar. 02.05.20xx Rate mal wo ich sitze. Genau. In Russlands Limousine. Und er lehnt an meine Schulter, döst halb und schaut mir beim schreiben zu. Lesen kann er es sowieso nicht. Selber Schuld. Der Idiot wollte ja nie Deutsch lernen. Ich musste dafür aber Russisch pauken. Jetzt sieht er die Konsequenzen, elende Dumpfbacke! Ich schweife ab... Wie dem auch sei, ich sitze in der Limo von Russi. Er kam wirklich vorbei. Er stand einfach da, vor der Tür und meinte, ich sollte mitkommen. Ich hab gesagt, das sei verrückt und er ist total übergeschnappt und habe ja nicht alle Tassen im Schrank und lebensmüde auch noch, wegen seiner Schwester und obendrein, würde ich sowieso nicht auf eine Verabredung mit ihm gehen und... Er hat mir den Koffer aus der Hand genommen und gesagt, ich solle endlich aufhören, soviel zu reden und einsteigen. Er hat früher schon immer gesagt, ich rede zuviel. Jetzt sagt er auch noch, ich schreibe zuviel und wenn ich schon so eine riesige Menge niederschreibe, sollte ich es doch auf Russisch machen, damit er es lesen kann. засранец* ! Das hat er jetzt davon! ... ey, er hat mir in die Schulter gebissen. Und Gilbird unternimmt nicht mal was dagegen! Achja. Ich hab auch gesagt, ich hätte gar keinen Frack. Er meinte, er hat mir einen gekauft. Ich will gar nicht wissen, wie der aussieht! (Er wird dem awesome me niemals gerecht werden!) Und jetzt mach ich erst mal Schluss und schreibe heut Abend in Wien noch was. From Prussia with love Boah, Tagebuch! 02.05.20xx Memo an mich selbst: Ich weiß wieder, wieso ich die Wodkabirne nicht leiden kann. Diese scheiß Bonze! Rate mal wo ich bin. Na? Na? Naaa? Richtig, im Hotel Sacher. In einer Suite. Die hat das olle Blinigesicht nämlich gebucht. Kackt der Geld, oder was!? Wahrscheinlich! Aber er war natürlich zu knauserig zwei zu besorgen! Die Suite ist zwar riesig, aber sie hat eben nur ein Bett und auf dem Sofa... MOMENT. Er weiß genau, dass meine Herrlichkeit niemals auf dem Sofa schlafen würde. Genauso wenig würde er das tun. . . . Nargh! Ich hasse ihn! Ich haaaaaasse ihn! Ich schlafe nicht mit ihm in einem Bett!! Niemals! Am Ende will er noch... Ob es auffällt, wenn ich mal eben aus dem Fenster springe und nach Hause flüchte? Rückzug ist zwar ziemlich schäbig und widerstrebt meiner Ehre, aber besser das, als ... Bah, Mist. Ich glaube, er kommt gerade mit dem Änderungsschneider wieder. Dann muss ich meinen Plan wohl aufgeben und doch an die Front ziehen. Aber ich lasse mich nicht unterkriegen! Niemals! Wird er schon sehen! From Prussia with love Hm, Tagebuch… 02.05.20xx Ich hatte ja erwähnt, dass der Änderungsschneider und Wodkabirne kamen. Er hatte mir ja einen Frack gekauft, der (wie ich es prophezeit hatte) absolut nicht zu mir passte. Nun gut, er war nicht sooo~ schlecht, aber jemand der so großartig und fabelhaft wie ich ist, gibt sich nicht mit etwas zufrieden, was nur „okay“ aussieht. Also hat Soljankabacke den Schneider geholt und der ändert jetzt die Fräcke um. Auch den für Russland, weil ich gesagt habe, dass, wenn wir schon zusammen aufkreuzen müssen, er gut aussehen soll. Sonst blamiere ich mich wegen ihm und das ginge ja gar nicht. Worauf wollte ich hinaus... achja; Vorhin hat der Schneider also an mir abgesteckt und so. Und Blinigesicht saß daneben, auf dem Sofa, guckte uns zu und lächelte vor sich her. Du weißt welches Lächeln ich meine. Dieses eine, dieses unschuldige, nichts sagende, zufriedene Lächeln. Ich hab gesagt, ich verpasse ihm gleich ein blaues Auge, wenn er mich weiter so anstarrt. Er meinte, er könnte nicht anders. Er freue sich eben, dass ich hier bin und ich bin ja so nett anzusehen, dass man mich einfach die ganze Zeit anschauen muss und... Ah, ich hasse es, wenn er so einen Müll labert!! (Aber wenigstens war‘s auf Russisch, sonst hätte der Schneider wohl blöde geschaut.) Jetzt gerade sitze ich auf dem Sofa und der Schneider steckt an Russland ab, so wie ich es ihm sage. Er hatte gefragt, ob das wirklich nötig wäre. Ist es! Was kauft der Mann sich auch immer Klamotten, die ihn betont dick aussehen lassen? Jetzt hat er gerade gesagt, er verstehe nicht, was so wichtig ist, dass ich die ganze Zeit Tagebuch schreibe und dabei so verbissen drein schaue. Wenn der Schneider gleich fertig ist, ersticke ich das dumme Blinigesicht mit einem Kissen. Hooja. From Prussia with love PS: Und der Schneider macht keine Fliege für Gilbird. Er meinte, ein Küken nimmt man eh nicht mit zu einem Opernball. Hallo?! Küken? Der wird gucken, wenn mein Combat Chicken ihn heut Nacht meucheln wird. Hey Tagebuch! 03.05.20xx Ich hasse mich dafür, dass ich Anstand habe… Es ist ein oder zwei Uhr früh, glaube ich. Nachdem Wodkabirne und ich alles wegen dem Ball geklärt hatten, wollte er Essen gehen. Er meinte, er mag die Küche hier einfach. Er weiß aber auch, dass ich sie liebe. Und weißt du wo wir hingegangen sind? Ins Steirereck! Ich bin nicht blöd. Ich weiß, wie viel es da kostet und das man da nicht ohne Reservierung und Kontakte so einfach einen Platz bekommt! Das Menü hat dort schließlich sechs Gänge und der Wein ist bald älter als ich!! Gott, das Essen war so gut... Wie kann er es wagen, mich zu so was einzuladen?! Er ist doch echt blöde im Kopf! Wie soll ich jetzt diskutieren, dass er auf dem dummen Sofa schlafen soll? Verdammt. Jetzt sitze ich bettfertig hier und kann nichts machen, außer warten, dass er aus dem Bad kommt und hoffen, dass er von allein das Sofa ansteuert. Ich würde es mir da ja bequem machen, aber... nrgh... scheiß Stolz. Scheiß Anstand. Anstand oder Stolz? Anstand oder Stolz? (Normalerweise kein Thema, aber verdammt, es geht hier um Essen! Essen! Da hört der Spaß auf!) Oder ich errichte eine Barriere mit Decken zwischen uns. Das wäre auch eine Möglichkeit! Hm, er scheint fertig zu sein. From Prussia with love Guten Morgen, Tagebuch! 03.05.20xx Es kommt mir vor wie ein Déjà-vu. Wir haben ein riesiges Bett, aber er liegt natürlich nur bei mir. Ich wache vor ihm auf. Ich schreibe Tagebuch, während er noch schläft. ... bäh. Besser gar nicht genauer drüber nachdenken. Schließlich war gestern Abend gar nicht „typisch“. Ich mein, ich saß so auf dem Bett, er kam rein, in einer von diesen Pyjamahosen (die ich schon immer schrecklich fand) und T-Shirt. Wir sind hier in Wien! Da ist es nicht so kalt! Da braucht er auch gar nicht so zu grinsen, wenn ich nur Shorts und ein Achselshirt anhabe! Arsch! Er fragte, ob ich ein Problem hätte, weil ich eben noch so da saß, als würde ich auf etwas warten. Ich hab ihm gesagt, dass das Bett groß genug für uns beide ist, er aber verdammt noch mal auf seiner Seite bleiben soll. Dann hat er gelächelt, als er das Licht ausgemacht hat. Und wie du ja weißt, Tagebuch, Dunkelheit plus er ist echt nicht so cool. Ich wollte aber nett sein und mich dankbar fürs Essen zeigen und hab mal nichts gesagt, mich einfach ins Bett gelegt und wollte meine Ruhe finden. Jaha, nicht so mit der dummen Soljankabacke! Der kam angerobbt und musste mich prompt umarmen. Ich weiß ja, dass man mit dem Holzkopf Geduld braucht, also hab ich gesagt, er soll loslassen und auf seine Seite rüberkuschen. Mir ein Essen auszugeben macht mich schließlich nicht zu einer... ja... also... was auch immer. Aber klar, der tolle Mister Wodka weiß es ja besser. Und dann fing er an. Und wie er anfing. Er will nicht loslassen. Er macht ja gar nichts. Wieso ich auf einmal so wäre. Ob ich Angst hätte. Er will ja nichts Böses. Und immer dieses unterschwellige, irgendwas, irgendwo, er hätte mich vermisst. Blabla. Gnargh! Ich weiß ja, dass ich awesome bin und man mich schnell vermisst, aber so was kann er echt stecken lassen. Ich hab einfach gar nichts gesagt. Was auch? Bringt eh nichts. Ich hab versucht mich von ihm wegzuwinden. (Was nicht leicht war, weil ich sowieso am Rand lag. Und aus dem Bett fallen, würde bei der Höhe sicherlich weh tun!) Aber er hat mich nicht gelassen. Sein Griff um meinen Bauch wurde nur stärker. Dann fing er an meinen Nacken zu küssen, das Gesicht in meinen Haaren und... woha! Ich hab ihm erst mal meinen Ellbogen in den Magen gerammt. Aber so was stört ihn ja nicht. Neiiii~n. Ihn doch nicht. Der macht einfach weiter bei so was. Fängt an mit den Händen unter das Oberteil zu gehen und streichelte und drückte mich an ihn. Dann hab ich mich richtig gewehrt, gegen ihn gestemmt und wir rollten rum und wir kämpften, bis er über mir lehnte und meine Handgelenke fest umgriff. Ich hasse diesen Griff. „Hör gefälligst auf.“, hab ich ihm entgegengezischt, so bedrohlich schauend, wie es in der Dunkelheit eben ging. Sonst würde er es bereuen. „Würde ich?“, hat er gefragt, „Mit welcher Armee?“ meinte er, dann war ich still. Er lächelte und küsste mich. Ich hab gesagt, er soll aufhören, mich vergewaltigen zu wollen. Die olle Wodkabirne war doch dann echt so dreist und antwortete, nur, wenn ich morgen auch mit ihm tanze. Boah! Erstens: Was?! Zweitens: Woher wusste der, dass ich nie vorgehabt hatte, auf dem Ball auch mit ihm zu tanzen? Als dann seine Hand wohin wollte, wo sie eindeutig nichts zu suchen hatte, hab ich schließlich zugestimmt. Dann war er zufrieden und ist runtergegangen. Wurde auch Zeit. Als könnte ich den Klops die ganze Zeit aushalten! Schließlich hat er mich in die Arme gezogen, war auf einmal ganz kuschelig und so. Ich hab ihn dann gefragt, ob wir nicht eben einen Deal ausgehandelt haben und er mich nicht vergewaltigen wollte. Er antwortete, er würde mich ja nur umarmen. „Das ist bei dir ja schon eine Vergewaltigung!“, hab ich gesagt. Dann fragte er, was es denn wäre, wenn er weitergehen würde. Leichenschändung. Eindeutig. From Prussia with love Hu… 03.05.20xx Was… ist denn mit Wodkabirne los? Als er aufgewacht ist war er... kuschelig. Also so richtig. Er hat mich gar nicht mehr losgelassen und Küsschen hier und Küsschen da und seine Hände... Ah, jetzt ist er fertig. Er hat Frühstück aufs Zimmer bestellt und... hey, was guckt er so? Was hat der denn jetzt scho Oh Gott, Tagebuch. 03.05.20xx Russland duscht gerade. Ich muss dann auch gehen. Ich hab Sahne und Marmelade im Haar und klebe. Das kann aber auch nicht gut gehen. Wenn wir frühstücken. Und es Erdbeeren mit Schlagsahne gibt. Und Brötchen mit Marmelade. Und alles Mögliche, was er mir an die Wange schmieren kann um es abzulecken. Aber so was lasse ich ja nicht auf mir sitzen! Das schlimmste daran ist eigentlich, dass es witzig war. So richtig. Wir haben uns beworfen und das halbe Zimmer eingesaut und er hat an mir rumgeleckt und... Gilbird sitzt gerade auf meinem Kopf und knabbert glaube ich die Krümel aus den Strähnen. Ich muss unbedingt duschen gehen. From Prussia with love Ich sollte aufhören, mir was vorzunehmen, Tagebuch. 03.05.20xx Memo an mich selbst: Ich weiß wieder, warum Wodkabirne nicht gut für mich ist. Eigentlich wollten wir zu dem Essen gehen, hier im Hotel. Wo auch West und Veneziano und so sind. So: Tadaaa. Da bin ich. Bewundert mich! Danke, Danke, für den Applaus. Aber was wurde draus? Richtig, nichts. Ich kann mich ja nicht mal vor der Soljankabacke anziehen, ohne, dass er an mir rumfummelt! Aber wir haben ja einen Deal, hehe. I’m safe! Aber jetzt müssen wir bald los zu dem Ball. Angezogen bin ich, wie immer warte ich nur auf ihn. From Prussia with love Gute Nacht, Tagebuch! 04.05.20xx Russland und ich sind wieder im Hotel. Meine Füße tun weh und mein Kopf brummt. Ich weiß nicht, ob ich den Abend scheiße fand oder gut. Ich schreib morgen. Bin müde. Und ich spür gerade wieder Finger in meinem Nacken. From Prussia with love Yoho Tagebuch! 04.05.20xx Ich bin lebensmüde. Oder verdammt mutig. ...hmm... Zweites. Jawohl. Wodkabirne liegt wieder neben mir und schläft noch. (Die Szene kommt mir so bekannt vor...). Auf alle Fälle erzähle ich besser mal von gestern. Der Empfang war schon mal klasse. Russi und ich sind mit der Limousine vorgefahren, recht spät. Ich hab gemeint, wer spät kommt, hat den besten Auftritt. Er hat das nicht so recht verstanden, aber von glanzvollen Einmärschen hatte er ja noch nie eine Ahnung. Er hat drauf bestanden, dass wir zusammen reingehen. Also hab ich mich bei ihm eingehakt und wir sind gemeinsam über den Teppich gelaufen, die Tür wurde uns aufgemacht und bämz! Was wurden wir angestarrt! Und alle waren da! Und West hat auch nicht schlecht geguckt. Ich wollte gleich zu ihm stürmen und ihn begrüßen, aber Blinigesicht hat mich festgehalten und er hat gefragt, ob ich bei ihm bleiben kann, damit wir alle gemeinsam begrüßen können. In dem Moment dachte ich mir, dass eigentlich ich das hätte fragen sollen... Ich konnte es ihm nicht abschlagen. Also gingen wir Arm in Arm los. West kam auf uns zu, Specs auch. Sie waren ganz aufgeregt und haben gefragt, wieso ich denn nichts gesagt hätte und blablabla. Ich hab erklärt, dass es spontan gewesen sei. Und außerdem hätte ja das die Überraschung verdorben. Ich denke, so ganz wollten sie mir nicht alles glauben. Natürlich, dass ich und Russland eigentlich nicht so gut miteinander können, ist ja auch kein Geheimnis, aber... nun... Es gab auch mal andere Zeiten. Jedenfalls sind wir dann weiter, haben die anderen begrüßt. Japan war wirklich mit Griechenland da. Und Amerika und England sahen irgendwie auch zusammengehörig aus, auch wenn das wohl keine Absicht gewesen war. Ah und Frankreich, Spanien (auch wenn Romano uns schlagen wollte) und ich haben ausgemacht, dass wir mal wieder zusammen trinken gehen. Sie haben sich wohl echt gewundert, dass ich da war. Vor allem mit Russland. Das ist mir sowieso aufgefallen. Meine awesome Erscheinung haut ja eh jeden um und es ist ja nichts neues, dass ich Komplimente bekomme, aber der gute Russi heimst solche Scheinheiligkeiten ein... Alle lächeln, wenn er kommt und tun freundlich aber man sieht ihnen an, wie viel Angst oder Respekt sie haben. Was für Memmen! So gruselig ist er jetzt auch nicht. Auch wenn ich einen bedeutenden Vorteil rausgefunden habe: Ich hatte gerade mit Ungarn geredet und sie hat mir Schläge mit der Bratpfanne angedroht (Ich glaube, weil ich über Specs und den Ball gelästert habe) und da kam Soljankabacke an und da war sie still. Entweder sie hatte Angst vor ihm oder sie war so verwundert, als er eine Hand um meine Taille legte. Ich hatte nichts gegen den ganzen Smalltalk. Ich mag es schließlich, mich wichtig zu machen, aber Russland und ich hatten ja einen Deal... Bäh~ Hab ich erwähnt, dass ich Tanzen hasse? Tue ich. Also. Es ist nicht so, dass ich es nicht könnte, aber diese Musik, die Össi mag, ist so lahm. Wieso spielt er nicht mal ein wenig Rammstein? Aber Versprechen hält man ja. Erst recht, wenn sie von mir kommen. Und, na ja, wir haben getanzt. Es war . . . peinlich. Weil ich natürlich die Frau sein musste. Es ist nicht so, als könnte ich das nicht, du weißt ja, dass ich früher ab und zu mit ihm so getanzt hab, aber da hat wenigstens keiner zugeschaut und so. Ich sehe auch als Frau beim tanzen unheimlich gut aus. Ich sehe immer gut aus. Aber wenn wir tanzen, schaut Russland immer so und er lächelt so und... maahn... Gott, ich klinge schwul. Ich sollte aufhören darüber nachzudenken, wie das für andere hat aussehen müssen. Aber wenigstens hat Veneziano mich nicht im Stich gelassen. Er ist mit West dann auch losgeprescht und Spanien auch und dann war irgendwie nichts mehr dabei. Aber den Champagner hätte Specs echt weglassen können. Ich vertrage ja nicht gerade wenig, aber der ganze Zucker und die Musik und Alkohol und seine Blicke und dann das kuschelige Bett im Hotel und irgendwie... Memo an mich selbst: Ich weiß wieder, was ich so toll an ihm fand: Er küsst so gut. From Prussia with love PS: Ich glaube, Weißrussland wird mich demnächst umbringen. Sie schien richtig sauer, als ich mit Russland aufgekreuzt bin. Ich sollte Gilbird weiter abrichten. Holla Tagebuch! 05.05.20xx Es ist Morgen, ich bin wieder Zuhause. Gestern bin ich mit Russland bis Mittag in Wien geblieben, dann hat er mich wieder nach Hause gefahren. West und Veni waren schon wieder da. Sie haben mich angeschaut, als wäre ich der erste Mensch der Welt. Ich habe sie ausgelacht, sie sollten nicht so gucken, ist ja nichts passiert. West hat ewig diskutiert. Wieso, warum, was ist passiert, hat er mich bedroht? Sah ich aus als hätte er mich bedroht? Ich hab einen Bissfleck am Hals. Und an der Schulter. An beiden. Kratzer auf dem Rücken und am Bauch. Aber das sieht er ja alles nicht, von daher. Sehe ich aus als hätte er mich bedroht? Ich glaube eher nicht. Ich hab ihn einfach ausgelacht. Als würde ich mich unterkriegen lassen. Von jemanden, wie Blinigesicht! West hat auch gefragt, wieso ich erst so spät gekommen bin. Wir haben eben noch was gemacht. Im Hotel. Und? Geht ihn gar nichts an. Ist ja nichts weiter passiert. Wenn was wäre, würde ich ihm das schon sagen. Das weißt du ja. Nur weil Russland und ich ein bisschen rummachen, heißt das ja nichts. Es war ja wirklich nichts weiter. Und das lag alles nur am Alkohol. Und dem Zucker. Und der Musik. Nicht an ihm. An ihm finde ich ja nichts. Ganz davon abgesehen, dass wir uns jetzt ja nicht mehr wiedersehen. Für unbestimmte Zeit. Er meinte zwar, er richtet das irgendwie ein, aber das glaube ich nicht. Also gibt es keinen Grund der Sorge. From Prussia with love 3. End tbc. A/N: Wien ist toll! Die Stadt lohnt sich auf jeden mal anzuschauen. .3. Ich hoffe alle Snowrabbit-Fans sind hier ein bisschen mehr auf ihre Kosten gekommen? Das nächste Kapitel wird in der Hinsicht wohl etwas ruhiger, aber hoffentlich auf keinen Fall langweilig. Und zu Erklärung, das russische Wort mit dem * heißt Arschloch. Zumindest wurde mir das übersetzt. xD Wer besser russisch kann als ich, darf mich gern korrigieren! Kapitel 4: Dear Diary, there’s no end learning ‘bout sex, drugs and japan. -------------------------------------------------------------------------- Teil: 4/10 A/N: Tadam. :D Der nächste Teil, bevor ich auf Abireise gehe und eine Woche nicht da bin. Ich werde gucken, ob eine Freundin von mir das nächste Kapitel am Montag hochladen kann, wenn nicht vertröste ich euch auf Freitag - aber dann gibt es vielleicht ein kleines Special im Schlepptau. ;) Wie bereits gesagt ist dieses Kapitel etwas ruhiger in Hinsicht auf Snowrabbit. Macht hoffentlich nichts? ;) Viel Spaß mit: Dear Diary, there’s no end learning ‘bout sex, drugs and japan. Hello hello, Tagebuch! 06.05.20xx Veneziano und West sind heute ziemlich spät aufgestanden... Ich weiß warum. Also hab ich heute Frühstück zubereitet. Veni meinte, er hätte nicht gedacht, dass ich so was kann. Also ehrlich. Ich bin einfach großartig und toll und was denkt er denn bitte? Ich bin Cook-Master! Allerdings musste Veneziano uns dann bald verlassen. Er hätte Zuhause dringliche Geschäfte und so und West und ich müssten auch ein wenig Papierkram erledigen. Als die beiden sich verabschiedet haben, ist mir erst aufgefallen, wie sehr Veni eigentlich an West hängt. Oder beide aneinander. Kann man so schlecht sagen. Und da habe ich auch erst bemerkt, dass ich die beiden noch nie sich habe küssen sehen. Es war irgendwie seltsam... mein kleiner Bruder und... wenn man das dann realisiert und so. Irgendwo war es schon niedlich. Nicht so sexy, als wenn ich jemanden küssen würde, aber eben niedlich. Dann ist er gegangen. West und ich haben Papierarbeit erledigt bzw. sitzt West immer noch dran und ich tue nur so und schreibe in Wirklichkeit Tagebuch. Kesesese. From Prussia with love Hehe, Tagebuch! 08.05.20xx Ich habe ein dickes Grinsen im Gesicht. Ich habe heute in Wests Zimmer geputzt, weil ich gesagt habe, er macht noch die Formulare und ich dafür sauber. (Denn wie du ja weißt, tut ständiges Sitzen meinem hübschen Hinterteil nicht gut. Und ich will noch in vielen Jahren gut aussehen. Im Gegensatz zu West der sicherlich bald... wie auch immer.) Ich habe also saubergemacht und unter dem Deckmantel des Aufräumens ein wenig rumgeschnüffelt. ... Und was sich da zu Tage trägt! Ja, es war nötig in seine Nachttischschublade zu schauen. Außerdem muss ein guter, großer Bruder sich ja um alles kümmern und es freut mich oder macht mich voll Stolz, dass er endlich einen Grund hat, die Kondome, die ich ihm geschenkt habe, auch einsetzen zu können. (Auch wenn ich es mir mehr als witzig vorstelle, wie er in einen Shop geht und sich Gleitgel kauft. Kesesese.) Worauf wollte ich hinaus? Achja, genau. Ich habe ein Buch gefunden. An sich ist das in unserem Haushalt ja nichts Neues. West kauft sich ja für alles Bücher. (Hab ich ihm so was beigebracht? . . . Niemals!) Das Buch nennt sich „Die perfekte Liebhaberin“ und scheint eigentlich was für Frauen zu sein. Aber der Untertitel nennt sich „Sextechniken, die ihn verrückt machen“. Ich hab ja echt alles geglaubt, aber dass er sich so was kauft...? Er ist doch auch ein Kerl, er müsste wissen, wie er es mag und dann auch anwenden können? Oder? Auf alle Fälle hab ich mir das jetzt mal „ausgeliehen“ und werde es mal lesen. Ein guter, großer Bruder, wie ich muss sich ja um seinen kleinen Bruder kümmern. Nicht, dass er hier Mist liest, oder so. Das könnte ich ja nicht verantworten. Mal sehen was dieser Lou so schreibt. From Prussia with love Haha, okay, Tagebuch. 08.05.20xx Lou ist eine Frau. Das muss einem ja gesagt werden! Aber die Tipps hat sie von einem Schwulen. Dass West da nicht stutzig geworden ist? From Prussia with love Yoh, Tagebuch! 11.05.20xx Ich habe die letzten Tage noch ziemlich viel in dem Buch rumgestöbert. Da ist wirklich alles Mögliche erklärt und auch gezeigt und... Ich glaube Wodkabirne hat das Buch auch... Ich hab West auch gesagt, dass ich es ausgeliehen habe. Er fragte, wofür ich das denn bräuchte. Hallo? Ich brauche es gar nicht! Das ist doch wohl logisch. Ich bin ein Naturtalent, nur um das klar zu stellen. Ich hab ihm gesagt, ich lese es, um zu wissen, ob er sich da einen dummen Rat holt oder nicht. Er schien mit der Antwort nicht ganz zufrieden. Ich meinte, er solle mir vertrauen und Veneziano ist ja gerade eh nicht da, er bräuchte die Anleitungen also momentan nicht. Da war er erst mal still. Es macht so Spaß ihn zu ärgern! From Prussia with love Hey, Tagebuch! 12.05.20xx Ich saß beim Fussball schauen neben West und habe in dem Buch gelesen. Er meinte, ich sah sehr gebannt aus. Ich antwortete, dass das Buch auch wirklich ziemlich witzig (ab und an auch verstörend) sei. Dann fragte er, ob ich das für Russland wissen müsste. . . . Ich hab ihm so eine mit dem Kissen drüber gezogen, das kannst du dir nicht vorstellen. Als würde ich... bei Blini... bei der Soljankabacke... bei dem Wodkasuffkopp... niemals! Dafür mach ich ihm jetzt Tabasco ins Abendessen. So. Was behauptet der auch so einen Müll?! Man unterstellt seinem tollen, großen Bruder nicht mit jemand der... der... der eben wie Russland ist, so etwas zu tun! Woha! From Prussia with love Tagchen, Tagebuch! 14.05.20xx Heute hat Japan angerufen! Eigentlich wollte er nur bescheid sagen, dass er bald nach Europa kommt und auch einen Zwischenstopp in Deutschland machen will. Ist das nicht cool? Er kommt awesome me wirklich besuchen! Auf alle Fälle hab ich dann ewig mit ihm geredet und geplant und so. Ich hab ihn gefragt, was er alles gern sehen will und ihm Vorschläge gemacht. Er ist wirklich ein guter Zuhörer. Irgendwie kamen wir auch auf den Ball zusprechen. Aber er wollte mir nicht erzählen, was dann noch mit Griechenland war, stattdessen ist er ausgewichen und hat mich gefragt, was ich denn mit Russland am schaffen hätte. Ich hab geantwortet, das könnte ich ihm ja alles erzählen, wenn er hier ist. Einerseits weil West glaube ich mitgehört hat (Macht er sich etwa Sorgen um mich? Süß!) und dann hat es auch immer in der Leitung gepiept. Wer auch immer angerufen hat, war wirklich penetrant. Aber als ich dann aufgehört habe mit Japan zu telefonieren, kam dann nichts mehr. So jetzt gehe ich erst mal mit den Hunden und Gilbird raus. Die Sonne scheint heute nämlich herrlich schön warm! Wuhu~ Ah, aber ich darf den Sonnenblocker nicht vergessen. Sonst meckert West wieder rum: „Ich kann ja nichts dafür dass du keine Pigmente hast!“ Böh. From Prussia with love Hey, Tagebuch! 15.05.20xx Rate mal wer gestern versucht hat anzurufen. Na? Genau. Wodkabirne! Er hatte heute wieder angerufen und nach mir verlangt. (West ist rangegangen). Dann hat er erst mal gefragt, wer denn gestern so lang telefoniert hat. Als ich antwortete, dass Japan und ich das gewesen waren, schien er nicht so erfreut. Auf alle Fälle, fragte ich dann, was er will und so. Blinigesicht meinte, er würde gern einfach nur ein wenig plaudern, da er gerade in China ist und sich Abends immer im Hotel langweilt. Ich hab nur gesagt, das wäre ja nicht mein Problem, was tut er außerdem in China und wir hätten noch nie viel zu reden gehabt. Er wollte es trotzdem probieren und fragte auch, was ich demnächst so mache. Ich hab ihm erzählt, dass Japan zu Besuch kommen wird, da schien er noch weniger begeistert zu sein. Er wollte nicht verstehen, was ich auf einmal mit dem zu schaffen hätte und wieso Japan kommen soll und er verscheucht wird und so was. Was erwartet er denn bitte? Japan ist niedlich und höflich, der macht sich unter Garantie nicht breit in meinem Bett und wenn was zwischen ihm und mir passieren sollte, ist das alles etwas, was von mir kommt und von mir auch gewollt wird! Als ich ihm das gesagt habe, ich weiß nicht, was war er? Wütend? Oder traurig? Vielleicht wird er auch bald in Japan einrücken, wer weiß... Am Ende hab ich nur wiederholt, dass es nichts bringt, wenn wir reden, da wir sowieso immer streiten. Er hat gesagt, das ist es gar nicht, was er will. Was will er denn dann? Dich, hat er gesagt. Ich hab geantwortet, nur weil in Russland die Frühlingsgefühle erst spät aufkommen, ist das keine Entschuldigung, mich so zu belästigen. Er meinte, ich solle aufhören mich so zu sträuben und es einsehen. Ich hab ihn dann angeschnauzt, er soll zu China gehen, wenn er Aufmerksamkeit braucht. Er fragte, ob ich eifersüchtig wäre. Ich und eifersüchtig? Auf wen oder was denn? Niemals! „Ich hab schließlich Japan.“, hab ich gesagt. Zum Abschluss sagte er, er meldet sich wieder. Das kann er stecken lassen. Pfft. From Prussia with love Ah, Tagebuch, Hilfe! 17.05.20xx West ist übergeschnappt! Er hat gesagt, er will meinen BMW verkaufen und dafür ein umweltfreundlicheres Modell holen. Nein! Niemals! Nicht mein Baby! Er steht doch auf Platz zwei der wichtigsten Dinge in meinem Leben! Direkt nach mir! Okay, und vielleicht nach Gilbird. Und West. Obwohl der mit solchen Aktionen, seine Stellung ziemlich wackelig macht! Mein armes Auto! Ich sollte Veneziano anrufen und ihn herbestellen, damit West sich mit anderen Dingen beschäftigt... From Prussia with love Tagebuch! 17.05.20xx Ich glaube, ich konnte West überzeugen. Er meinte, ich kann den BMW behalten, aber wir holen trotzdem noch ein umweltfreundlicheres. Aber ehrlich. Auf der Rückbank eines Toyotas Sex haben? Nichts gegen Japan, aber... nein. Das hat einfach keinen Stil. From Prussia with love Heyoo Tagebuch~ 19.05.20xx West schaute sich heute Autos an. Er wollte nicht, dass ich mitkomme, weil ich das Design der Teile immer schlecht rede. Aber es ist doch nun mal so. Diese abgelutschten Bonbons aus Japan kommen einfach nicht an die Schlitten aus unserem Land ran! Auf alle Fälle haben ihm wohl einige Sachen gefallen, aber er will warten, dass Japan kommt und sich dann Tipps holen. Die umweltfreundlichsten Autos kommen schließlich aus seinem Land. Vorhin waren wir dann am aufräumen, bis Wodkabirne angerufen hat und wieder mit mir Smalltalk halten wollte. Er sagte, ich hätte wohl Recht gehabt, mit den Frühlingsgefühlen und dass er mich gern sehen will und so was. Ich fragte, ob China ihm nicht reichen würde. Er sagte nur, ich solle aufhören so zickig zu sein. Ich und zickig? Von wegen. Er ist zickig. Wenn dann! Wodkabirne meinte auch, dass ihm das früher dumm gelaufen ist und er es gern wieder gutmachen will und so was. Aber da gibt es nichts gut zu machen, denn man kann die Zeit nicht zurückdrehen. Ich bin großartig, natürlich und keines Falls nachtragend, aber dass heißt noch lange nichts. Nicht für ihn. Er hat gesagt, er verstehe es nicht ganz, das mit damals. Er hätte nicht gewusst, dass es mir angeblich so schlecht ergangen, ob das wirklich alles unfreiwillig gewesen wäre. Er hätte das Gefühl gehabt, ich hätte nach einiger Zeit, damit leben gelernt und ich... Was bildet der sich ein? Natürlich hatte ich mich arrangiert. Aber nicht ihm zu liebe, nicht weil ich etwas für ihn gefühlt habe. Er soll die Vergangenheit endlich beruhen lassen. Es heißt nicht umsonst „Geschichte“. Es gibt kein er und ich mehr. Ich werde jetzt mit Gilbird spielen und weiter aufräumen, da Japan ja bald kommt. From Prussia with love Shit... 21.05.20xx Es ist noch dunkel. Ich hab von ihm geträumt, gerade. Von früher irgendwie, gemischt mit jetzt. Und es hat geschneit, es war kalt. Er war warm und ich war warm. Ich musste mich an den Tag erinnern, als Russland und ich draußen waren. Im Schnee, im Winter. Ich hab ihn beworfen und er zurück. Schnee ist mir im Nacken runtergelaufen und ihm hat es die Haare verklebt und er war rot im Gesicht, weil es kalt war. Und ich war rot im Gesicht. Aber mir war nicht kalt. Er hat gefragt, ob ich glücklich bin, so. So wie es ist. Ich weiß nicht mehr, was ich geantwortet habe. Und ich will das Tagebuch nicht suchen. Ich fürchte, dass „Ja“ dort steht. Es ist noch dunkel, ich bin müde, ich sollte weiterschlafen. From Prussia with love Was zur Hölle? 22.05.20xx Ich hab gestern Nacht was geschrieben? Und wieso ist so ein Bullshit dabei rausgekommen? Ich könnte mich echt selbst auslachen. Ich glaube, wenn ich müde bin, wird meine awesomeness von Schläfrigkeit betäubt und mein Hirn denkt quer. Wie dem auch sei, heute kommt Japan! Wuhu! Ich hole ihn vom Flughafen ab und dann essen wir hier richtig schön deutsch und so. (Nein, aber keine Bratwurst und auch kein Sauerkraut!) Wir müssen noch klären, wo Japan schlafen soll. From Prussia with love Yo, Tagebuch! 22.05.20xx Japan versteht jetzt, warum Deutsche als “Krautz” beschimpft werden. Er kannte kein Rotkraut! Dass es so was noch gibt!? Aber er findet deutsche Kuchen immer wieder lecker. Ist ja auch klar. Den habe ich gebacken, der muss lecker sein! Gilbird hat sich auch gefreut, dass Japan da ist. Er flattert die ganze Zeit um ihn rum und setzt sich zu ihm und so. Ich habe Japan gefragt, wieso er seinen Hund nicht mitgebracht hat, aber er meinte, der verträgt lange Reisen nicht so, also ist der jetzt in der Obhut von einem Freund von ihm. Ich hab gesagt, so lang es nicht China ist. Der würde das arme Hündchen schließlich essen. Da hat Japan gelacht, also so gekichert, mit Hand vor dem Mund. Gott, wie niedlich das aussah! Sogar West hat gemeint, dass diese Züge, die Japan so hat, ansprechend sind. Und der ist schließlich ein vergebener Mann! Da Japan müde war, hab ich ihm mein Bett zurecht gemacht und dort schläft er jetzt. Ich teile mir das Bett mit West. Das wird witzig, das haben wir auch schon lang nicht mehr gemacht. Also so richtig. Im Dunkeln is’ schließlich gut munkeln. Vielleicht kann ich ein wenig was zu Veni rausquetschen? (Nein, ich bin nicht neugierig. Nur ein guter, großer Bruder. Jaja!) From Prussia with love Ahaha, Tagebuch! 23.05.20xx Japan ist so… ulkig, wenn er im Ausland ist! Wir sind heute nach Dresden gefahren und ich habe ihm die Altstadt gezeigt. Gott, er hat noch mehr Fotos gemacht als in Japan! Ob er die Gebäude auch aus einem anderen Blickfeld als dem der Kamera gesehen hat? Aber er schien wirklich begeistert. Schließlich gibt es diese ganze Baukunst bei ihm nicht und er findet das alles prachtvoll und pompös. Tja. Wir hatten eben schon immer einen tollen Sinn für Stil. Sieht man ja an mir! Dann sind wir ein wenig auf der Elbe rumgeschippert und haben uns von dort aus auch alles angeschaut. Er wollte dann unbedingt eine Wurst essen, auch wenn er mit Besteck nicht ganz so zurecht zu kommen scheint. Ich musste mir manchmal richtig ein Lachen verkneifen. Er fand das wohl nicht so witzig. Am Ende haben wir uns mit West in einem Biergarten getroffen. Die Temperaturen sind nämlich momentan schon ziemlich hoch und es ist herrlich draußen zu sitzen bei einem kühlen Bier! Japan fand das auch ganz angenehm (Aber das selbe Spiel wie beim G8-Gipfel. Alkohol + Japan = Holla die Waldfee!). Zuhause ist er ziemlich müde und betrunken ins Bett gefallen. West kommt auch gleich aus der Dusche. From Prussia with love Grüß Gott, Tagebuch. (Eigentlich hasse ich diese Anrede...) 24.05.20xx Nach dem Frühstück besuchen Japan, West und ich Schloss Neuschwanstein. Japan meinte, er würde gern Prinzessinnen und so was sehen. Ich hab ihn ausgelacht und gemeint, so was gibt es nicht mehr hier. Beziehungsweise nicht so, wie er sich das vorstellt. Das war niedlich! Er macht sich noch fertig, bevor wir los können. From Prussia with love Heyo, Tagebuch! 24.05.20xx Japan hat unheimlich viele Souvenirs gekauft… Für wen das wohl alles ist? Dann haben wir beim Essen noch viel geredet. Ich hab ihn ausgefragt, wegen Griechenland, aber man bekommt einfach nichts aus dem Kleinen raus. Nicht einmal jemand, der so awesome wie ich ist! Das muss was heißen. Er meinte nur, nachdem er hier war, besucht er ihn auch. Also ist vielleicht doch mehr im Gange? Wer weiß! Aber ich finde das schon raus! Das Zusammensein musste Wodkabirne natürlich stören. Der ruft aber auch echt unpassend an. Ich hab nur gemeint, ich könnte nicht mit ihm reden und so. Nicht jetzt, da Japan da wäre. Er war wohl sauer, aber das war mir egal. Ich werde jetzt noch mit West bequatschen, was er von Griechenland und Japan hält. Er meinte, ich werde noch zur Tratschtante, deswegen. Pff. Von wegen! Ich muss einfach informiert sein, oder nicht? From Prussia with love Hallo, Tagebuch! 25.05.20xx Beim Frühstück hat Japan gefragt, ob wir uns in Berlin das Brandenburger Tor und die Mauerüberreste anschauen können, oder ob mir das was ausmachen würde. Wieso sollte mir das was ausmachen? Also ehrlich. Jemanden wie mir? Also fahren wir gleich los und schauen uns alles an. From Prussia with love Hey hey, Tagebuch! 25.05.20xx Japan und ich haben bei so einer Stadtführung mitgemacht und Japan fand das unheimlich spannend. Ich wusste das meiste schon, von daher... ich hätte auch so eine Führung machen können! Und die wäre weitaus besser und toller und sowieso mit einem viel hübscheren Führer gewesen. Die Mauer fand er auch total interessant. Wieso nur? Das bisschen Überrest von Beton mit Graffiti und so. Wirklich spannend ist das nicht, oder? Auf alle Fälle hab ich danach vorgeschlagen noch in eine Kneipe zu gehen und auf seinen letzten Abend in Deutschland zu trinken. West kann leider nicht, also gehen wir jetzt zu zweit los! From Prussia with love Tagebuch~ 27.05.20xx Betrunken kann Japan richtig redselig werden. Er hat mich gefragt, ob mich das mit der Mauer nicht traurig macht, wenn ich es sehe. Oder ob ich Russland wieder haben will. Ich fragte, wie er auf so einen Bullshit kommt und was er sich da einbildet. Aber er meinte, er hat meinen Blick gesehen und seinen und wie wir getanzt hätten. Ich sagte, er hätte auch mit Griechenland getanzt. Aber das wäre ja angeblich was anderes. Ich hab gefragt, inwiefern, aber das konnte er mir nicht beschreiben. Ich musste grinsen, denn ich fand es amüsant. Ich war zwar ein wenig angetrunken, gestern Abend, aber immerhin konnte ich mich mehr kontrollieren als Japan und der wirkte eindeutig neben sich. Als wir Zuhause waren, fragte ich, ob er in Wirklichkeit neugierig wäre. Ob er wirklich wissen will, was zwischen Russland und mir war. Er konnte nur nicken. Ich fragte, ob er sich sicher wäre. Er nickte wieder. Ob ich ihm es zeigen soll. Er nickte wieder. Dann hab ich ihn hochgehoben und in mein Zimmer getragen, aufs Bett. Vielleicht bin ich ein wenig zu weit gegangen. Aber ich habe ja schon mal gesagt, dass ich ihn hübsch finde. Weil er zierlich ist, dünn und ein wenig feminin. Außerdem hatte er einen glasigen Blick vom Alkohol und rote Wangen, rote Lippen. Er sah wirklich hübsch aus. Von daher, kann ich das doch rechtfertigen, oder? Es war ja nicht so, als hätte er sich gewehrt. Ich hab gesagt, er soll sich Griechenland vorstellen oder denken, er kann so üben. Vielleicht war das nicht unbedingt überzeugend, aber der Alkohol hat wohl den Rest getan. Denn er wirkte gar nicht mehr schüchtern oder zurückhaltend, als ich mit den Lippen tiefer gewandert bin. Er war zwar nicht laut, aber so, wie er sich in meinen Haaren festgekrallt hat, nehme ich nicht an, dass er es schlecht fand. Soviel Aufmerksamkeit bekommt schließlich nicht jeder von mir und für das hübsche Gesicht, das er gemacht hat war ich ihm gern zu gefallen. Und es hat auch nicht so gewirkt, als hätte er irgendetwas bereut. Ich frage mich, ob West sich gewundert hat, wieso ich nicht ins Bett gekommen bin? Aber irgendwie... Japan sah wirklich niedlich aus, mit den roten Wangen und leicht zitternd, verschwitzt, als er Nähe gesucht hat. Ich bin ja normalerweise nicht so mit kuscheln oder so was, aber bei ihm ging das in Ordnung. Ich hab ihn ein wenig über den Rücken gestreichelt, ihn beruhigt. Der tat fast so, als hätten wir Sex gehabt, dabei war das ja noch echt harmlos gewesen. Aber nunja. Vielleicht hatte ihn das mehr aus dem Konzept gebracht, als ich dachte? Am Morgen schien dann seine Scham zurück gekehrt zu sein. Im Onsen war es ihm ja nicht peinlich gewesen, vor mir nackt zu sein, aber da dann schon. Niedlich war, dass er dann (leicht wankend) aufgestanden ist, sich so halb verbeugt hat, sich bedankte und duschen ging. Wofür bedankte er sich denn? Ich musste mir wirklich ein Lachen verkneifen. Vielleicht war ich so gut mit ihm wie keiner zuvor? Armer, kleiner Japan! Aber witzig war es schon. Wenn wir uns wiedersehen kann ich ja vielleicht auch weiter gehen... Dann brauche ich aber mehr Alkohol! Kesesese. So, jetzt ist Japan wohl fertig mit duschen und es gibt Frühstück. Später bringe ich ihn zum Flughafen, dann reist er weiter. From Prussia with love Yo, Tagebuch! 27.05.20xx Japan ist abgereist, nach Griechenland. Ich habe ihn grinsend zum Abschied umarmt und gemeint, dass ich mich schon freue, ihn wieder zusehen. Da ist er rot geworden. Ich hab gesagt, er soll es Griechenland angenehm machen. (So wie ich ihm, hehe!) Gott, er ist niedlich, wenn ihm was peinlich ist~ Heute Abend gibt’s Fussball! Wooho! From Prussia with love Hey, Tagebuch! 29.05.20xx West kauft sich jetzt wirklich einen Toyota… Ich sage mal nicht, wie hässlich ich dieses Teil finde. Er kann sich damit ja gern lächerlich machen, ich nicht. Ich behalte meinen BMW! Und Gilbird hat einen neuen Trick gelernt! Mein Combat Chicken ist so schlau. Er fliegt immer zu Wests Kopf und setzt sich drauf, zupft an ein zwei Strähnen und löst damit die ganze Frisur. Er ist mindestens so awesome wie ich! From Prussia with love A/N: Und wer Kiku und Gilbo toll fand in diesem Teil, kann sich ja meine neue Fanfiction anschauen. :D *Werbung schieb* Wir sehen uns. Kapitel 5: Dear Diary, you don’t need enemies if you have friends like this. ---------------------------------------------------------------------------- Teil: 5/10 A/ N: Ja, liebe Leser, weil Juu auch awesome ist, könnt ihr trotz der Flucht der Autorin ins wunderschöne Dänemark (auch im Hetalia Sinne ;P ) wie gewohnt montags lesen. Und um euren Neid ein wenig zu schüren: Ich kenne schon die komplette Story , hehe. Und ich sag nur eines: Es wird immer besser ! ;) Viel Spaß mit: Dear Diary, you don’t need enemies if you have friends like this. Holla Tagebuch! 30.05.20xx Ich hab heute eine Einladung erhalten~ Rate von wem! Na? Na? Naaaaa? Ungarn! Genau! Die Olle hat ja bald Geburtstag und lädt eben nach Budapest ein. Ich frag mich wieso sie mich diesmal einlädt...? Normalerweise vermeidet sie, dass ich ihr zu nahe komme. Unsere Streitigkeiten sind zwar schon lang beiseite gelegt, aber sie mag es nicht, dass ich immer über Specs ablästere. Und jetzt möchte sie, dass ich komme und mit ihr feiere? So was, so was. Da muss ich ihr ja direkt noch ein Geschenk besorgen. Nur was? Neue Bratpfannen vielleicht? From Prussia with love Hey Tagebuch! 31.05.20xx West und ich holen heut den Tanz in den Mai nach! (Einen Monat später, alles seine Schuld.) Wir haben auch Specs, Schweiz und Liechtenstein eingeladen weil wir ein wenig mehr feiern wollen. (Ordentlich betrinken trifft es wohl eher...) Was zieh ich denn mal an? Specs wird sicherlich seine besten Klamotten rauskramen. Da müsste ich direkt was gämmeliges anziehen um ihn ungeniert anspucken zu können oder Bier über ihn zu kippen oder so. Mal sehen! From Prussia with love Boah…. 01.06.20xx Mein Schädel dröhnt und ich kann nichts tun außer rumschleichen, Wasser trinken und mein Elend klagen. West geht es nicht besser. Wir haben es gestern aber auch herrlich übertrieben. Dafür hat Schweiz wohl noch nie so ausgeglichen gefeiert... Gott, und wenn Ungarn Specs gesehen hätte! Ich hab ihn noch nie so die Hüften kreisen sehen! Dafür erinnere ich mich nicht mehr an alles. Fürchte ich. Naja, ich leg mich gleich noch zu West, jammere zusammen mit ihm ein wenig rum und morgen dürfte es schon besser sein. Heute nur nicht zuviel machen. Mit den Augenringen bin nicht einmal ich gesellschaftsfähig. From Prussia with love …waaaaas? 01.06.20xx Schweiz und Liechtenstein sind kurz vorbeigekommen, weil West gestern was von ihnen ausgeliehen hatte. Auf alle Fälle meinte Liechtenstein nur, dass sie nie gedacht hätte, dass ich so für Össi fühle. Ich nur: Wie fühle? Dass ich ihn küsse. Ich habe was!? Wieso kann ich mich daran nicht mehr erinnern!? West weiß aber auch nichts mehr. Ich hoffe Specs auch nicht. Sonst wird’s peinlich auf Ungarns Geburtstag. Gah... jetzt dröhnt mein hübscher Schädel noch mehr From Prussia with love Boah, Tagebuch! 02.06.20xx Dieser Trottel. Was fällt der dummen Wodkabirne ein morgens um sieben anzurufen? Ich war immer noch so richtig verpeilt und müde und boah... Und dann fängt er an mich auszufragen, wie es mit Japan war und warum ich so müde klinge. Ich hab ihm gesagt, dass wir feiern waren. Dann fragte er, wie das denn so ablaufen ist. Also hab ich erzählt (wie gesagt, bei Müdigkeit ist meine awesomeness und meine Fähigkeit zu kontern beeinträchtigt), dass wir mit Specs und Schweiz und so dort waren und getrunken und gefeiert haben. Kennt er ja auch. Er fragte, ob ich doll betrunken war. Ich meinte ja, schließlich habe ich ja ein paar dumme Sachen gemacht. Er wollte wissen was, aber ich wollte es ihm nicht erzählen. Aber er hat weiter gefragt und blabla und ich war müde und konnte seine Stimme nicht ertragen, also hab ich einfach erzählt, dass ich wohl mit Specs rumgeknutscht habe. Er tat einen auf voll entsetzt und er hätte gedacht, wir können uns nicht leiden und warum und woha und er wurde noch lauter. Und mein Kater schnurrte noch mehr und... Ich meinte nur, das sei ja gar nichts gewesen, im Gegensatz zu Japan. Hab ich erzählt, dass Müdigkeit und Kater zusammen echt nichts Gutes bewirken? Ich fürchte, er war wirklich... sauer. Er wollte wissen, was genau passiert ist. Ich meinte, so schlimm sei es nicht und ich war da ja auch angetrunken gewesen. Er hat aber darauf beharrt, zu wissen, was los war. Ich fragte, was ihn das bringen würde, was er mit der Information vorhätte. Er war still, nur kurz, atmete tief. Ich meinte, er könnte mich dafür nicht bestrafen. Er hat mir zugestimmt, aber er wollte es trotzdem wissen. Einfach nur so. Schließlich antwortete ich, dass wir eben ein wenig rumgemacht haben, wir aber keinen Sex hatten. Nur anfassen und rumlecken. Er meinte, mehr als das, was in Wien war. Natürlich. Mehr als das. Wodkabirne ist ja auch nicht halb so sexy wie Japan! Ich hab ihn gebeten mich jetzt den Tag in Ruhe zulassen, weil mein Schädel dröhnt und ich weiter schlafen will. Er hat gesagt er meldet sich. ...gah~ Ich hoffe das olle Soljankagesicht rückt jetzt nicht in Japan ein. From Prussia with love Heyaaa~ Tagebuch! 03.06.20xx Mir geht’s schon viiiel besser. Gott sei Dank! Endlich! Das war ja kaum auszuhalten. So mistig wie ich aussah, kann ich ja nicht auf die Straße gehen. Das würde meinem awesome Ruf nicht gut tun! Aber jetzt geht’s ja wieder und ich muss sowieso einkaufen. Ein Geschenk und ein paar neue, tolle Klamotten, die ich zur Feier anziehen kann. Also werde ich heute mal shoppen! From Prussia with love So, Tagebuch! 03.06.20xx Ich denke, ich habe etwas wirklich mega awesome-mäßiges für sie gefunden. Ich werde es noch mit West bereden, ob der es auch schön findet und dann vielleicht morgen kaufen. Ob ich Gilbird mit nach Ungarn nehmen sollte? Dort ist es jetzt auch wärmer als hier, obwohl die Temperaturen hier momentan echt schön sind. Klamotten habe ich auch tolle gefunden! Ich wollte nicht in Uniform gehen. Irgendwie, ich weiß nicht, das wäre so förmlich und ich weiß, dass es Ungarn wahrscheinlich aufregen würde. Ich könnte natürlich meine alte, awesome Uniform anziehen, aber dann... na ja, ich muss es nicht drauf anlegen, eine Gehirnerschütterung durch ihre Bratpfannen zu bekommen. So jemand wie ich stirbt nicht jung. In meinen besten Jahren. Nein, nein. Das wäre zu schade für alle! Jetzt werde ich erst einmal was essen und dann gehe ich schlafen. From Prussia with love Guten morgen, Tagebuch! 04.06.20xx West fand die Idee klasse! War klar. Sie kommt ja von mir. Kesesese. Also gehe ich heute los und hol eine Querflöte. Ich bin nämlich nicht blöd (sondern awesome) und hab mich dran erinnert, an die Zeit als Ungarn, Specs und ich gut miteinander ausgekommen sind. Sie mochte es, wie ich Querflöte gespielt habe, also hab ich ihr eine Zeit lang ein bisschen was beigebracht. Jetzt werde ich ihr eine eigene schenken. Bin ich nicht cool? From Prussia with love Yoh! 04.06.20xx Hab die Querflöte gekauft und was reingravieren lassen. Bin ich nicht toll? Viel zu nett. Wirklich. Ich habe noch einen Anhänger gekauft. Eine Bratpfanne. Kesesese. Ich konnte mir es nicht verkneifen. Und dann werde ich bald meine Sachen packen. Am sechsten fahr ich schon nach Ungarn! (Und genieße die Sonne und den Wein.) From Prussia with love Hey, Tagebuch! 06.06.20xx Ich habe meine Sachen gepackt und frühstücke zusammen mit West, bevor ich nach Ungarn fahre. West hat die Querflöte für mich eingepackt. Ich bin ja keine Sissy und muss so was wie Geschenke einpacken können. Woher kann er eigentlich so was? Schleifen machen und so... Ich mach mir noch Gedanken um ihn. Gilbird bleibt hier, bei West. Er musste mir hoch und heilig versprechen, sich gut um ihn zu kümmern! Nicht, dass ich wiederkomme und mein Combat Chicken nur noch Mc Nuggets ist... Besser nicht dran denken. From Prussia with love Yoho Tagebuch! 06.06.20xx Ich sitze im Flieger nach Ungarn. Tadam! Der Bildschirm zeigt an, dass es dort über 28° sind! Awesome! Fast so heiß wie ich! Ahja und die Querflöte... boah. Zollbeamte sind so pingelig. Ich wollte sie eigentlich als Handgepäck mitführen, aber das wäre wohl zu gefährlich. Natürlich. Ich bedrohe Piloten mit einer Flöte! Töten mit Flöten. (Die Frau neben mir guckt mich doof an, weil ich auf einmal gelacht habe.) Jetzt ist sie sicher verstaut bei meinem anderen Gepäck. Wenn sie die verlieren, gibt es wirklich einen Anschlag! Dann hat es sich mit Prussia ausgelovet! Das können die aber wissen. Bald lande ich auch schon. Ungarn holt mich wohl vom Flughafen ab. Wenn das mal gut geht... From Prussia with love Hallo Tagebuch! 07.06.20xx Ich lebe noch! Weltwunder. Die Schreckschraube hat mich leben lassen! Ich hab gedacht, ich wäre der Einzige gewesen, der so früh kam, aber nein... natürlich nicht. Aber mir wurde ja auch nicht gesagt, dass wir vom siebten in den achten reinfeiern. Also waren dementsprechend auch schon einige Leute bei Ungarn Zuhause. Specs auch. Uhwa, uhwa! In einer stillen Minute hat er gesagt, wir vergessen die erste Mai-Nachhohlfeier besser wieder ganz schnell. So flott waren wir uns wohl noch nie einig. Diese awesome Idee hätte von mir sein können! Es waren haufenweise Leute da, die ich nicht kannte, aber irgendwie erschien mir davon keiner wirklich wichtig. (Polen kommt erst heute. Gott sei Dank. Was hab ich Lust den zu sehen.) Ungarn hat noch einige mehr aufgezählt, die erst heute im Verlauf des Tages kommen. Ich bleibe gespannt. So toll wie ich wird keiner sein. Und so ein tolles Geschenk wird auch keiner haben. Ha! Untergekommen bin ich in einem Zimmer ganz für mich allein mit großem Bett. So toll! Mich wundert es nur ein wenig, da Ungarns Haus ja nicht so groß ist, hier aber doch relativ viele Leute übernachten wollen. Wo die wohl alle untergebracht werden? Aber na ja, kann mir ja egal sein. Solang ich ein Zimmer für mich allein habe! Gestern war auch an sich noch sehr entspannend gewesen. Wir haben zwar nicht viel gemacht, aber vielleicht war es auch besser so. Ungarn und ich sticheln uns eh die ganze Zeit an, wenn wir was zusammen tun. Und Specs muss immer dazwischen gehen. Also hatte sie uns beide in die Küche verbannt und ich hab zusammen mit Specs gebacken. Besser gesagt, er hat gebacken und ich hab ihm Anweisungen gegeben. Awesome me macht sich ja nicht die Hände für sie schmutzig. Also, für sie eher als für andere Mädels aber... also... was auch immer. Am Abend saßen wir draußen und haben Wein getrunken. Ich hatte das Gefühl sowohl Specs als auch Ungarn hatten mich die ganze Zeit was fragen wollen, es sich aber verkniffen. Aber ich bin ja nicht so dämlich und frage nach. Die beiden wollen eh nie etwas Gutes! Aber vielleicht möchten sie jetzt ein Reich mit mir gründen und haben sich nur nicht getraut zu fragen, weil ich so awesome bin und... Woha, ich frag sie beim Frühstück gleich besser mal! Ha! From Prussia with love Wooow, Tagebuch! 07.06.20xx Specs und Ungarn machen gerade die letzten Vorbereitungen. Das Frühstück war toll. Also. Mehr als das. Ich hatte meine neuen Klamotten an. (He, Specs, da siehst du mal, was Mode ist!) Und dann, später, meinte Ungarn nur, wie gut ich darin aussehen würde. Na? Naaa? Ohja. Oooohja. Sie hat es erfasst. Ich bin awesome. Sie hat mir den Kragen gerichtet gehabt und boho, wie Specs eifersüchtig wurde. Hehe! Er kriegt wohl nie Komplimente von diesem Weibsbild? Kesesesese. Ich hole jetzt mein awesome Geschenk und dann kann die Party los gehen! From Prussia with love Boah! 07.06.20xx Was für eine ätzende Gesellschaft... Ich hab gemeint ich gehe auf Toilette und bin nun wohl schon gut zehn Minuten weg. Ich habe mein Kissen geboxt und hätte am liebsten irgendwen verprügelt. Dieses dumme Weibsbild. Was ist das hier für ein Saftladen? Die Feier hätte ja echt witzig werden können, glaub ich. Obwohl. Nein. Ihr fehlt es einfach an awesomeness. Ich meine, da lädt sie so viele Leute ein und alle sind sie als Pärchen hier. Hallo?! Wie lahm ist das denn? Überall dieses Händchen-halten und diese Bemerkungen über den Partner und diese Blicke und... boah, ich glaube, ich muss kotzen. Specs und sie meinten zwar, es fehlen eigentlich noch Leute, aber ich wette, die kreuzen auch alle zu zweit auf. Was sind das denn für Menschen? Sind sie nicht imstande allein einfach jemand zu sein? So wie ich?! Ich brauche niemanden, ich bin immer allein, denn mein gottverdammt tolles Auftreten braucht keine zweite Hälfte, die mich noch toller macht. Aber diese Flachpfeifen dort unten kapieren so etwas ja nicht. Die sehen meine awesomeness nicht! Pfft. Ich sollte diese eklig, glücklichen Pärchen vergiften. Ohja. Aber rein meines Anstands halber werde ich noch mal runter gehen. Es ist schließlich bald zwölf Uhr. Ich werde auf die alte Hexe anstoßen, ihr mein Geschenk geben und mich dann auf dem Balkon sinnlos betrinken, oder so. Anders erträgt man soviel Stumpfsinn ja nicht. From Prussia with love Ich hasse sie… 08.06.20xx Wir haben angestoßen und so. Auf Ungarn getrunken. Hipphipp hurra und so’n Schwachsinn. Sie hat Geschenke ausgepackt, alles toll, alles schön. Sie hat meins bekommen und sich unheimlich gefreut. Sie ist mir um den Hals gefallen – das hat sie noch nie getan. Und Specs war eifersüchtig und ich war irgendwie schadenfroh darüber. Wirklich. Dann hat sie mich gefragt, ob ich was vorspielen könnte, vor allen. Ich meinte, ob ich das nicht irgendwann später oder so machen könnte, doch sie hat drauf bestanden. Scheiß Anstand. Ich hab für sie gespielt. Für diese ganze scheiß Gesellschaft, die da unten immer noch feiert. Und was haben sie gemacht? Mir zugeschaut und sich umarmt und geküsst und Specs hat Ungarn geküsst und... Ich hasse sie. Irgendwann hab ich die Augen zugemacht, aber sie waren ja immer noch da. Dann hab ich aufgehört und zu Ungarn gemeint, sie solle spielen. Dann hat sie gespielt und ich bin abgehauen. Ich hab schließlich keinen Bock auf diese ganzen falschen... falschen Leute... Ich rufe gleich mal West an und frag wie es ihm und Gilbird geht. Ist ja erst halb zwei. Schon witzig. Jetzt bin ich mal in Ungarn, die Nacht ist warm und der Wein schmeckt und ich sitze allein auf dem Balkon und versuche meinen kleinen Bruder anzurufen. Ich glaube, das ist Schicksal. Wenn es das wirklich gibt. Er hat gefragt, ob irgendwas los ist. Ich wollte mich doch nur melden. Er klang verschlafen und ungesprächig. Ich hab aufgelegt. Muss denn etwas los sein we... Scheiße, Specs kommt. So. Er ist wieder weg. Er meinte, es tut ihm leid. Ich hab gefragt, was genau. Er sagte, die ganze Situation. Ich wollte ihn schon anscheißen, dass es mir doch gut geht und dass ich mich nur eben bei West melden wollte und dass er sich immer zu viele Gedanken um nichts macht und sowieso. Aber Ungarn kam auch und sie fragte, ob ich nicht wieder runterkommen wollen würde. Ich will nicht. Langweiler-Verein da unten. Aber ich bin eben nett. Ich geh gleich noch mal runter und kippe den restlichen Wein in mich. From Prussia with love Oh Gott. 08.06.20xx Oh heiliger. Wieso war das gestern auf einmal so... so... wow so. Also ich meine... Oh Gott. Ich schaue nach links und denke mir: Oh. Mein. Gott. Ich hab nicht einmal Kopfschmerzen, weil ich noch so benebelt bin. Mir ist nicht einmal schlecht, weil ich so neben der Spur bin. Oder wächst die Leber einfach wirklich mit ihren Aufgaben...? Ich bin ja doch noch mal runter gegangen und habe einfach alle scheiß Pärchen ignoriert, dafür aber alle Kerle, die auch Eier hatten, aufgefordert mit mir Wetttrinken zu machen. Und dann ging es los. Und wie wir gekippt haben. Irgendwann sind alle ausgeschieden außer ich. Und was macht awesome me dann? Genau. Ich gegen mich. Ein Wetttrinken, das ich immer gewinne. Und die Stimmung gewinnt daran erst... Ich war zwar ziemlich dicht, aber deswegen nicht weniger großartig. Es ist schon toll, wenn jemand wie ich anfängt auf dem Tisch zu tanzen und so. Ich will nicht abstreiten, dass ich vielleicht ein wenig randaliert habe. Und laut gesungen bzw. gegrölt. (Hat eh keiner verstanden außer Specs vielleicht. Eisgekühlter Bommerlunder...) Normalerweise hasse ich ja wirklich die Filmrisse, die ich oft habe, wenn ich was trinke. So was kann echt schrecklich sein. Aber wenn’s um diesen Abend geht, wünsche ich mir einen. Wirklich. Oder, nun. Zumindest für eine gewisse Zeit. Und dann danach ist erinnern vielleicht wieder ganz nett. Wenn ich so schaue. Oh Gott. Denn auf dem Höhepunkt meines Rausches musste mir ja jemand dazwischen funken. Und ich habe ja mit vielem gerechnet. Mit Ungarn, die mit Pfannen auf mich losgeht. Oder West, der mich nach Hause verschleppt. Die Polizei oder ein Krankenwagen, aber nicht Wodkabirne. Nicht er. Es war so seltsam. Er kam rein und entschuldigte sich, alles hätte sich verschoben, er sei viel zu spät und... wieso war er überhaupt eingeladen!? Und wieso erinnere ich mich daran so genau? So scharfgestochen? Es war wirklich seltsam. Er hat erst mit Ungarn geredet, aber die schien irgendwie gar nicht so interessiert mit ihm zu plaudern, sondern sie schleuste ihn zu mir. Ich unterbrach mein unglaublich tolles Showprogramm und wir sahen uns an. Ich glaub, ich muss ganz schön blöd ausgesehen haben. Also nicht Erscheinungstechnisch. Da bin ich ja immer obere Spitzenklasse. Aber so vom Ausdruck her. Vor allem da ich wohl ein wenig länger gebraucht habe, zu realisieren, dass er das war. Die meisten waren so: Oh Gott. Was tut der hier? War ich auch. Aber nicht mit so einem geschockten Ausdruck. Irgendwie. Ich weiß nicht. Hab ich mich gefreut? Wahrscheinlich. Er kam zu mir, begrüßte Specs und so und ich: Woddi! Und hab ihn umarmt. Und er mich. Und er hat irgendwas gelabert, mit Specs, ob ich betrunken wäre, wie doll, ob ich nerve. Hallo? Ich nerve nie. Ich unterhalte. Ich bin ein großartiger Entertainer! Ich weiß gar nicht, was war dann... ich glaube, er hat mich dann ruhig gehalten. Das konnte er schon immer gut. Also... wenn ich betrunken bin! Es ist wohl ein wenig Zeit vergangen, da die ersten schon wieder gegangen sind und langsam alles leer war, aber ich wollte nicht ins Bett und ich wollte Specs noch ein wenig nerven, denn der sah müde aus. Oder lüstern. Wahrscheinlich eher das. So was. Ungarn hat Russland gebeten mich ins Bett zu bringen. Woha. Dann ging’s los. Ich wollte nicht ins Bett. Ich war so was von gar nicht müde. Aber betrunken kann man sich so schlecht wehren. Sonst hätte ich es geschafft, natürlich. Als wäre die olle Wodkabirne stärker als ich! Irgendwie sind wir aber doch in mein Zimmer und ich habe mich gegen ihn gestemmt und geboxt und gesagt, er soll abhauen, ich bin nicht müde. Er hat mich am Handgelenk festgehalten. Dieser Griff. Dieser gottverdammte Griff. Er hat gesagt, ich sollte mich beruhigen und ins Bett gehen. Von wegen! Wir haben gerungen und ich wollte ihm entkommen. Ich werde es ihm zeigen, ich werde es allen zeigen! Ihnen allen! Und er fragte, wer alle sei. Ich meinte, alle da unten. Die scheiß Pärchen. Diese scheiß glücklichen Pärchen. Er wollte wissen, ob ich eifersüchtig bin. Ob ich auch glücklich sein will. Das könnte er stecken lassen. Ich? Eifersüchtig? Niemals. Ich hab ihm gegen die Brust geschlagen. Er solle aufhören so einen Mist zu reden. Er fragte, wieso ich dann zittern würde. Das stimmte nicht. Das stimmte nicht. Er hat meine Hände genommen und gesagt, er müsste es jetzt ausnutzen, dass ich betrunken bin. Er könnte nicht anders. Woha, wie ich es hasse. Wie ich es hasse, wenn er mich so niederdrückt. Und dann sind seine Hände immer überall und nirgendwo lang genug. Und er zieht mich aus. So nebenbei. Ich merke das nie. Ich habe es nie bemerkt. Und dann bin ich immer nackt. Ich. Nur ich. Er nicht. Und das ist so... argh... so... mh. Er drückte mich hinab, auf das Bett, auf den Bauch. Dieses Gefühl. Argh! So dazuliegen, betrunken und... also... Was sollte das? In der ganzen, verdammten Zeit in der ich bei ihm war, musste immer ich mich hinknien. Er hat sich immer in mein Haar gekrallt und auf mich hinab gesehen. Und auf einmal, einfach so, während ich verdammt noch mal richtig betrunken bin, fängt er an meinen Nacken zu küssen, zu lecken und dann die Wirbelsäule hinab und... oh Gott. Ich hasse ihn. Er hat sicherlich das verdammte Buch gelesen, das West auch hat. Sonst wüsste er nicht, wie unverschämt gut sich das anfühlt! Sonst hätte er das nie getan! ... auf einmal. Er unten und seine Lippen und Zunge und... argh! Es kribbelt wenn ich nur daran denke. Wie ich ihn hasse. Wie ich ihn haaaaasse. Es hat sich so unheimlich gut angefühlt und... es war so... peinlich. Ich konnte ja nichts tun außer mich in das verdammte Kissen zu krallen und versuchen nicht so hörbar zu sein und dann muss er natürlich auch noch sagen, dass ich Ausnahmeweise mal lauter bin. Verdammt. Ich schaue nach links und denke mir, „Oh Gott, oh Gott, oh Gott.“. Das darf doch nicht sein. Das kann nicht sein. Ich sollte jetzt aufhören zu schreiben und Russland wecken. Vielleicht können wir ja dann noch... Hm...~ From Prussia with love Hey Tagebuch! 08.06.20xx Es ist stockdunkel draußen! Nachts fliegen ist echt doof. Da sieht man gar nichts. Das ist so was von langweilig, aber bevor ich einschlafe, schreibe ich besser mal, was heute morgen / Mittag noch war. Es war wohl so gegen halb zwölf, als ich Wodkabirne geweckt habe. Ich hab’s so wie früher gemacht und in sein Ohr reingepustet, weil er das hasst. Er hasst es so sehr! Und daraufhin ist er zusammengezuckt, hat mich angesehen, russische Flüche gemurmelt und ist über mich hergefallen. Dann haben wir wieder gekämpft. Er hat mir in die Schulter gebissen. Da ist jetzt ein dicker, blauer Fleck, der recht ungesund aussieht. Ich hab ihn auf dem Rücken gekratzt, schön tief, sodass er die nächsten Tage ja nicht auf der Schulter liegen kann. Ha! Verdient! Ich meine, ich hatte ja eindeutig den Nachteil, weil ich nackt war und er nicht, aber ich war ja schon immer gut darin Klamotten zu zerreißen. Auf alle Fälle ging es wohl ein bisschen heftiger zur Sache als in der Nacht. Was muss die dumme Hexe aber auch ein Bett haben das so rumknarzt und auf dem Boden scharrt? Blini hatte gerade meine Hände über meinem Kopf fest ans Bett gepinnt, lag auf mir und war dabei mit der Zunge an meiner Brust... na ja, da kam Ungarn eben rein. Und sie starrte und sie starrte, starrte, starrte und ich starrte und Blini starrte und ich hab geblinzelt, da ist sie mit hochrotem Kopf wieder raus und hat die Tür zugeknallt. Sie rief durch das Holz zu mir, ob alles in Ordnung sei, ob ich, wir, frühstücken wollen. Ich musste es mir so verkneifen laut aufzulachen und hab gerufen, wir kommen gleich. Wenn ich so darüber nachdenke, war es vielleicht ganz gut, dass sie reingeplatzt ist. Wer weiß, am Ende hätte er vielleicht... bloß nicht. Das hätte ich zu verhindern gewusst! Als wir dann zum Frühstück gegangen sind haben Ungarn und Specs uns angeschaut, als hätten wir Bambi überfahren. In einer ruhigen Minute, fragte sie, ob er mir was angetan hat. Ich meinte, oft genug, aber gestern nicht. Denn das musste man der ollen Wodkabirne ja lassen, dass was er da abends gemacht hatte... naaargh, nein. Aus, aus, aus. ...wo war ich? Achja. Ich hab ihr dann versichert, dass alles in Ordnung sei. So leicht gibt awesome me ja nicht auf. Entweder hat es sie noch mehr verwundert, dass Russland und ich beim frühstück so wie immer waren oder sie fühlte sich bestätigt. Wie auch immer. Ich zickte ihn an, er blieb ruhig. Ich beleidigte ihn, er sagte nichts. Ich lobpreiste mich selbst, er lächelte nur. Ganz normal. Ich weiß nicht, trotzdem war ich innerlich zufrieden, als ich zum Flughafen gefahren bin. Das hat nichts mit der doofen Soljankabacke zu tun oder so. Natürlich nicht. Aber ich kann es auch nicht richtig zuordnen. Mal sehen. Jetzt freue ich mich erst mal auf Zuhause und West und Gilbird~ From Prussia with love Tagebuch! 08.06.20xx Wir landen gleich. Ich bin ganz duselig im Kopf. Ich hab geträumt, jetzt weiß ich nicht mehr, ob es real war, oder nicht. Ob Wodkabirne wirklich gesagt hatte, er hat mich vermisst. Er will mich zurück. Er will mich für sich. Hat er das wirklich gesagt? Beim Abschied in Ungarn meinte er nur, er meldet sich bald. Er meinte nur, wir sehen uns wieder. Dabei weiß er doch genau, was dieser Satz bedeutet. Für mich. Mir ist schlecht. Ich glaube, ich werde krank. From Prussia with love A/ N: Na da kamen doch die Ivan- und Sadisten-Fans wieder auf ihre Kosten. Das nächste Kapitel gibt es dann wieder exklusiv von der Autorin. Bis die Tage Juu loves you Kapitel 6: Dear Diary, this is madness. --------------------------------------- Teil: 6/10 A/ N: Ja, ich bin zurück aus Dänemark, pünktlich mit neuem Kapitel. :D Mit meinem Uploader hat‘s ja anscheinend gut geklappt. .3. (Ich hatte schon ein Special für euch geplant, aber irgendwie... naja.) Auf alle Fälle kommen wir langsam zum Höhepunkt! ° ^° (Auch wenn ich das Gefühl habe mir sind Leser abhanden gekommen... ; 3 ; Bin ich langweilig?) Ich wünsche trotzdem viel Spaß mit: Dear Diary, this is madness. Boah… 10.06.20xx Jawohl. Ich bin krank. Das ist so was von unawesome. (Das liegt bestimmt an den scheiß Reformen in Brandenburg! Nargh!) Ich liege röchelnd in Wests Bett und er kümmert sich um mich, weil ich jedes Mal, wenn ich aufstehe, nach gut fünf Minuten umkippe. Das ist so ätzend, wenn man nur mal auf Toilette will... Dafür darf ich Wests Laptop benutzen und so stalke ich die ganze Zeit die Blogs von anderen. Ich habe auch Veni gefragt, ob er nicht kommen will um meine Krankenschwester zu spielen, aber er ist wohl zu beschäftigt. Aber West ist einfach nicht sanft genug zu mir...! Hmpf! Dabei erwarte ich als großer Bruder ja nun wirklich nicht so viel. From Prussia with love Mah, Tagebuch~ 10.06.20xx West arbeitet noch. Er hat für uns gekocht und mir Medizin geholt. Er hat mir so ein komisches Zeug auf den Rücken geschmiert und mich dann gefragt, woher ich den blauen Fleck an der Schulter habe. Ich meinte, das sei nichts und er sollte sich darum keine Gedanken machen, aber ich glaube, er kann sich eins und eins zusammenreimen. Schließlich ist er mein awesome kleiner Bruder. Ich habe mit Sicherheit abgefärbt. Ich fürchte er hat auch Specs angerufen und gefragt, wer alles bei Ungarns Geburtstag war. Naja, mal sehen, ob er heute Abend was sagt. Ich schlafe nämlich mit in seinem Bett. (Weil ich so krank bin, natürlich!) From Prussia with love Yoh, Tagebuch. 11.06.20xx West ist schon aufgestanden und arbeitet wohl wieder. Meinem Kopf geht es nicht besser und der Husten ist schlimmer geworden, dafür läuft meine Nase nicht mehr so doll. Gestern Abend kam West ins Bett und er runzelte so die Stirn. Dieses komische Runzeln, dieses besorgte „Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, aber wir müssen reden“-Runzeln. Ich hab so getan, als hätte ich es nicht bemerkt. Er räusperte sich einmal, zweimal. Ich wünschte ihm eine gute Nacht und hab mich mit dem Rücken zu ihm gedreht. Und dann dieses lange, tiefe, beschwörende: „Bruder.“ Bwah~ Es ist so unfair, wenn er das sagt. Dann muss ich ihn einfach anschauen und knuddeln. Früher war er so niedlich, wenn er das gesagt hat... Aber als ich ihn diesmal geknuddelt habe, klang das nachfolgende „Bruder!“ gar nicht mehr adorable süß Klein-West mäßig. Ich hab ihn angeschaut und er mich und dann seufzte ich nur und fragte, was los sei. Wir lagen dann auf dem Rücken und haben die Decke angeschaut und er hat gesagt, Specs hätte ihm erzählt, Russland sei auch bei dem Geburtstag gewesen und irgendetwas sei vorgefallen. Elende Verräter! Aber wenigstens haben sie nichts Genaues ausgeplaudert, denn danach hat West mich gefragt: Was es denn war? Was vorgefallen ist? Ob es was mit dem blauen Fleck zu tun hatte? Ich hab gelacht (so gut das unter Husten ging) und gesagt, er mache sich viel zu viele Sorgen und so. Aber ich konnte es ja nicht abstreiten. Man lügt seine kleinen Brüder nicht an. Er sagte, es wäre schon immer so gewesen. Dass ich, seit ich von Russland weg bin, über ihn nichts gutes mehr zu sagen hätte, ihm aus dem Weg gehe und der ganze Kram. Er hätte nie nachgefragt weswegen, zumindest nichts Genaues erwartet, weil er dachte, ich würde es von mir aus erzählen. West fragte, ob ich es jetzt besprechen möchte. Was damals noch passiert ist, außer den Dingen, die jeder weiß, die jeder kennt. Ob es da noch etwas gab. Was tiefer wurzelt, als der bloße Umstand unserer Trennung. Ob da was gewesen sei, zwischen Russland und mir. Ob er mich gezwungen hätte... ob er es immer noch versuchen würde... Ich hab mich zu ihm rumgerollt und ihn in die Arme genommen. Ich habe die Augen geschlossen und geantwortet, er müsse sich keine Sorgen machen. Dennoch konnte ich ihm nichts erzählen. Nicht erklären, wieso nicht. Es war einfach so. Ist einfach so. Ich habe gesagt, er soll mir vertrauen. Irgendwann werde ich es ihm schon sagen. Warum tun die alle so als wäre Wodkabirne wichtig? Ganz ehrlich. Das hilft nicht bei meiner Genesung! From Prussia with love Nyo~ 13.06.20xx Mir geht’s endlich ein bisschen besser! Hooray! Ich sehe schon wieder fast awesome aus. (Und ich kann schon wieder allein auf Toilette...) West hat heute tolle Filme besorgt, die wir uns ansehen werden. Ich glaube der eine heißt „300“ oder so. Gilbird fliegt schon die ganze Zeit unruhig um mich herum. Ich glaube, er will gern raus. Ich auch. Die Sonne scheint so schön! Vielleicht gehe ich dann doch noch ein wenig spazieren. From Prussia with love Kesesesesese! 13.06.20xx “This is madness!” “Madness? This is Prussia!” Ich mag den Film! From Prussia with love Hey Tagebuch! 15.06.20xx Mir geht’s schon viel besser! Ich huste nur noch ein wenig rum, aber sonst ist alles wieder gut. Ganz davon abgesehen, dass ich wieder awesome aussehe und keinen Grünstich mehr im Gesicht habe. (West meinte, ich hab phantasiert, aber er war da! Er war da!) Und da schwitzen ja bekanntlich die beste Medizin ist, bin ich heute auch wieder meine Strecke gelaufen. Aber ich bin so schlecht geworden über den Winter. Ich hab acht Minuten länger als sonst gebraucht! Sowieso muss ich wieder mehr trainieren. Ich fürchte ich habe zugenommen und so was kann ich ja nicht auf mir sitzen lassen. Wenn ich wieder ganz gesund bin, fange ich wieder mit mehr Ausdauertraining an! Jawohl! From Prussia with love Hilfe! 16.06.20xx Ich hab mich gewogen! Es sind fünf Kilo! Fünf! Ich wiege immer noch weniger als West, aber der behauptet, das liegt nur daran, dass ich kleiner bin. Pfft. Auf die drei Zentimeter kommt es auch nicht an! Ich werde ihm mehr Training verordnen. Kann ja nicht angehen! Wir müssen ein awesome, sexy Geschwisterpaar sein. Alter Fritz, schau uns zu und sei stolz auf mich! From Prussia with love PS: Veni hat mir Bonbons geschickt und nun ist mein Husten so gut wie weg! Yo, Tagebuch! 17.06.20xx Ich habe West heute solang mit „Schwabbi“ aufgezogen, bis er mit mir Laufen gegangen ist. Die Hunde haben sich auch gefreut. Gilbird hat auf halbem Weg schlapp gemacht und West meinte, ich dürfe dem Küken nicht soviel zumuten, Combat Chicken, verdammt! West wird schon gucken wenn Gilbird demnächst die Erde in fünf Minuten umrundet, ohja. Auf dem Anrufbeantworter war eine Nachricht von Blinigesicht. Er meinte, er ruft heute Abend noch mal an. Mal sehen was die olle Wodkabirne diesmal will? West hat so komisch geguckt. Hm! From Prussia with love Tagebuch was soll ich tun?! 17.06.20xx Soljankabacke hat angerufen und wollte erst mal ein wenig mit mir reden. Wie es mir geht? Ich hab erzählt, dass ich krank war, aber es jetzt besser ist. Er fragte, ob ich ihn vermisse. Ich hab geantwortet, darauf kann er warten, bis es bei ihm im Winter 30° im Schatten sind. Er sagte: „Dabei habe ich mir soviel Mühe gegeben.“. Ich hab ihn ausgelacht und gemeint, andere geben sich auch Mühe und er sollte sich nichts darauf einbilden. „Und das, wo du so schön laut warst.“ Ich sagte ihm, dass West so halb zuhört und er aufpassen soll, was er sagt. Ich glaube, er war dann ein wenig eingeschnappt. Vielleicht hatte er Telefonsex gewollt und ich habe ihm gründlich einen Strich durch die Rechnung gemacht? Kesesese! Auf alle Fälle, fragte er dann weiter, was ich am 28. Juni machen würde. Ich sagte, dass ich nichts geplant hätte und wieso er das wissen will. Er hat gelächelt. Das hab ich durch das Telefon gespürt. Also nicht dieses Sonnenblümchen-Alles-ist-so-toll-Lächeln sondern dieses Gleich-bist-du-keine-Jungfrau-mehr-Lächeln. Das hieß so was von nichts Gutes! Und er fragte, ob ich ihn vielleicht besuchen kommen möchte. Ich hab ihn ausgelacht. Wie kommt er auf solche wahnwitzigen, hirnrissigen Ideen? „Ich habe zwei Karten für Rammstein in Moskau. Mit Backstagepässen.“ Bastard! Ich hätte fast den Hörer in meiner Hand zerdrückt. Ich meine, WAS? Und er erzählte so salopp, er wäre ja nicht so der Fan, aber da ich ja und er würde ja mit mir, aber ich müsste zu ihm kommen, ich könnte ja dann ein wenig bleiben, Urlaub machen, er würde sich freuen, die alten Zeiten. Ich sagte, fick die alten Zeiten, ich will die Karten! Ich hab für Deutschland keine mehr bekommen und der Arsch...! Der hat bestimmt gedroht, den Gashahn zuzudrehen. Oder so. Wie kommt der sonst so kurzfristig an Karten, die ein Jahr vorher schon ausverkauft sind!? Er fragte, ob ich nun will oder nicht. Er würde mir den Flug bezahlen, ich könnte bei ihm unterkommen, alles kein Problem. Ich sagte, das Problem wäre, dass ich keinen Wert darauf lege, bei ihm unterzukommen. (Ich hab’ Wests bohrenden Blick durch die Wand gespürt. Gruselig!) Er sagte, das wäre die Bedingung. Er will ja auch was von mir haben. „Ich kann mir lebhaft vorstellen, was du haben willst.“, habe ich gesagt, da seufzte er. Will ich nun oder nicht? Sonst schmeißt er die Karten weg. Die armen Karten!! Um Gottes Willen! Ich meine... wie... also... was soll ich tun? Ja sagen? Nein sagen? Bis morgen will er eine Antwort. Ich muss es noch mit West besprechen. Am Ende verbietet er mir ihn zu besu... Moment, er kann mir nichts verbieten. Ich bin sein großer Bruder und mehr awesome als er! Aber rein zur Vorsicht, falls ich nicht wieder zurückkomme, sollte ich es ihm sagen. Damit er weiß wo er suchen kann. ...ich klinge ja schon fast so als würde ich hinfahren... Argh! Dieser Arsch! Das ist so unfair! Ich will auf das Konzert...~ From Prussia with love Hallo Tagebuch! 18.06.20xx Ich habe alles mit West besprochen. Er hat gefragt, ob ich mir sicher wäre. Ob ich das wirklich tun will. Ich hab nur gesagt, dass ich schon auf mich aufpassen kann. Außerdem wäre das ja nur hilfreich, so ein Stein im Brett bei Russland und bessere Beziehungen und blabla. Er wusste, dass es nur ein Vorwand war. Schließlich hab ich politisch nicht mehr viel zu sagen bei ihm und... nunja. Eigentlich haben meine Beziehungen gar keinen Einfluss mehr, aber was soll‘s. Er hat gesagt, wenn ich es tun will, soll ich gehen. Und ich will. Nur wegen dem Konzert. Die olle, bestechende Wodkabirne kann mir gestohlen bleiben. Ich will nur Rammstein sehen! Wenn er bald anruft, sage ich ihm, dass ich vorbeikommen werde. Und keinen Wert darauf lege, etwas anderes zu tun, außer auf das Konzert zu gehen! Was bildet der sich auch ein? Als würde ich Zeit mit der Soljankabacke verbringen. Pfft. From Prussia with love Yoh, Tagebuch. 19.06.20xx Ich hab’s gestern Wodkabirne gesagt. Ich fliege am 27. Abends hin und bleibe bis zum 30. . . . Wie konnte ich mich dazu überreden lassen? West meinte zwar auch, so wäre das anständiger, sonst würde ich ihn ausnutzen aber... er bietet es mir an! Er soll froh sein, dass er mit dem awesome me auf ein Konzert gehen darf. Genau! Stattdessen verbringe ich drei Tage meines wertvollen Lebens mit ihm. Und das, wo doch jeder weiß, dass ich allein viel besser dran bin. From Prussia with love Hey Tagebuch! 21.06.20xx West und ich ziehen hart unser Trainingsprogramm durch, vor allem da es nun schon seit Ewigkeiten so schön und warm ist. Ich meinte, wenn er im Sommer Veni in Italien besuchen will, darf er nicht so speckig sein. Sonst klammert sich Veneziano eher an mich als an ihn. Er hat es wohl nicht zugeben wollen, aber er war wohl dann doch angestachelt, mehr zu tun. Wodkabirne hat auch noch mal angerufen und gefragt, ob ich Baumkuchen mitbringen kann. Ich fragte, ob er nicht lieber ein gutes Bier haben will. Er sagte, Wodka reicht ihm. Ich habe ihn ausgelacht, da er ja nicht wüsste was ihm entgeht. Er sagte, ich sei nur neidisch, weil wir Deutschen nicht drauf gekommen sind, Kartoffeln zu destillieren. Und das mit diesem Unterton. Pff! Ich hab gesagt, wenn er weiter so biestig ist, vergifte ich den Kuchen. Als wir dann aufgelegt haben, hat er gesagt, er freue sich. Jaja! Sentimentales Geplänkel von der ollen Soljankabacke heißt meist nur eins: Böse Hintergedanken. Nicht mit jemand der so awesome ist wie ich, Freundchen! From Prussia with love Tagebuch, wie süß! 22.06.20xx Dass ich diesen Tag mal miterlebe! Als ich heute Nacht auf Toilette geschlurft bin, habe ich West telefonieren gehört. Wohl mit Veneziano. Wie niedlich mein Brüderchen war! So ganz putzig mit gesenkter Stimme und solche Sätze wie „Ich vermisse dich“ und „Wann sehen wir uns wieder?“ und dann so ein zuckriges „Ich liebe dich doch auch.“. In solchen Momenten weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe. Ich bin ja so awesome! From Prussia with love Hey, Tagebuch! 23.06.20xx Ich habe West drauf angesprochen, wann er Veni denn wiedersieht. Er hat natürlich an meinem Unterton bemerkt, dass ich was mitbekommen habe. Es war ihm wohl ein wenig peinlich... Ich hab ihm nur auf die Schulter geklopft und gemeint, peinlicher, als das „früher“ muss es ihm nicht sein. Dann war er richtig rot und meinte ich solle damit aufhören. Ich hab so gelacht, aber gesagt, ich sei ja nur froh, dass jetzt alles funktioniert, dass meine awesome Erfahrung ihn damals gerettet hat. Er hat gleich gekontert und gemeint, woher ich solche Erfahrungen denn überhaupt hätte. Ich hab gegrinst und gefragt, ob er das wirklich wissen will. (Ich war schon immer praktischer veranlagt als er. Bücher schön und gut, aber es geht nichts über die Praxis danach!) Jetzt genehmigen wir uns ein Eis auf dem Balkon. Achja~ From Prussia with love Woohoo, Tagebuch. 24.06.20xx West und ich haben ewig gequatscht. Das haben wir lang nicht mehr gemacht, vor allem so über alte Zeiten. Dem Eis folgte nämlich schnell ein Bier und ein zweites und drittes und dann lockert sich auch meist Wests Zunge. Jetzt liegt er im Bett und ich kann nicht schlafen. Ich habe vorhin das alte Tagebuch und den Eintrag gesucht, aber nur einen kurzen gefunden, aus dem ich mit Müh und Not entschlüsseln konnte was damals passiert ist. Wieso habe ich das nicht aufgeschrieben? Ich war so awesome an dem Tag! Wahrscheinlich war es der erste Schock gewesen... Ich meine, es passiert ja auch nicht jeden Tag dass der Freund seines eigenen Bruders einen fragt, wie Männer Sex haben. Ich fand Veneziano ja schon lange total niedlich. ...Wenn ich so darüber nachdenke, hatte West wirklich süße Verbündete. Japan ist ja auch so. Wenn ich da an Fusselbraue oder Wodkabirne oder so denke. Bäh. Wie dem auch sei, ich war schon, na ja, leicht perplex, als er eben fragte. Vor allem da es wohl auch was war, wo West nicht bescheid wusste. Aber, Gott, wie hätte ich das erklären wollen? Praktischer Unterricht wäre wirklich das Beste gewesen, aber dafür hab ich ja zu viel Anstand. Ich war also mal ganz Gentleman und habe ihnen einfach alles ganz genau erklärt und gezeigt. Dass Veneziano sich dafür ausgezogen hat war ja nicht meine Schuld... Ach man, so richtig praktischer Unterricht wäre wirklich am besten gewesen. Das hätte ein awesome Dreier werden können! Aber ich wollte meinem kleinen Bruder ja nicht das erste Mal mit Veni nehmen. Schließlich wäre ich weitaus besser als West und dann hätte er schwuppdiwupp einen kleinen, süßen Italiener weniger. Hm, aber mittlerweile? Vielleicht sollte ich West mal fragen. Veneziano ist so was sicherlich nicht abgeneigt. Kesesese. Wenn ich er wäre, würde ich mich sofort vernaschen. Ohja. Ups, schon fast zwei, ich sollte langsam schlafen! From Prussia with love Yoh, Tagebuch! 24.06.20xx West und ich haben gerade zusammen gefrühstückt. Das mit dem Dreier habe ich dann aber nicht vorgeschlagen, vor allem da er mir aufgezählt hatte, was ich mit nach Russland nehmen soll. Soooo~ eine Liste. Die Hälfte nehme ich eh nicht mit, ich weiß ja, was Wodkabirne da hat und was nicht. Ich meinte, was ich wohl wirklich bräuchte, wäre Unterwäsche, die sich selbstverteidigt. West hat so ein Gesicht gemacht und gemeint, so was wäre nicht witzig. Ich habe mich gekringelt vor Lachen und gefragt, ob er mir das abkauft und so. Aber er fand das immer noch nicht witzig, er sagte, er hätte da auch drüber nachgedacht, ob Wodkabirne wirklich... woher hätte ich sonst die Erfahrung... Ich hab nur gegrinst und gemeint ich hatte schon Erfahrung, da war er noch ein 1,30 Meter kleiner Knirps gewesen. Er ganz schnippig, wen denn? Ich hab angefangen aufzuzählen, dann wollte er es nicht mehr wissen. Ich glaube trotzdem, dass er es mir nicht ganz abgekauft hat, dass mit Russland nichts war. Vielleicht sollte ich es ihm doch bald erzählen. From Prussia with love Heya Tagebuch~ 26.06.20xx Ich hab alles fertig gepackt, bin gewappnet und moralisch vorbereitet. Ich bin unsicher, ob ich Gilbird mitnehmen soll? Vielleicht frisst Wodkabirne ihn, oder seine kranke Schwester meuchelt mein armes Combat Chicken!? Ich hab Baumkuchen für ihn, Bier und sogar Schokolade. Weil ich weiß, dass er sie mag... Ich sollte nicht so freundlich sein. Am Ende bildet sich das doofe Blinigesicht noch was ein! Am Nachmittag war ich auch mit West einkaufen. Er hat neue Unterhosen gebraucht. Ich habe Witze darüber gemacht, so hübsche schwarze, die am besten eng anliegen, nur für Veni? Aber er kauft immer so normale, schlabbrige Teile. Also wenn ich mitgehe, sind sie wenigstens cool mit Motiven und Mustern, aber am Schnitt kann er echt arbeiten. Ist ja nicht so als wäre er hässlich. Er ist schließlich mein Brüderchen! Nicht so awesome wie ich, aber wenn, dann kommt er nah ran. Ich hab mir dann auch gleich welche gekauft. (hübsche, schwarze, eng anliegende - weil ich kann!) Und dann hab ich West ein paar Hemden ausgesucht und mir selbst ein tolles T-Shirt gekauft. Es war eine Krone drauf. Ich musste es haben. Es sieht einfach zu gut an mir aus! Mit dem ganzen Gold und dem Blut und so. Kesesese. From Prussia with love A/ N: Was wird wohl im nächsten Kapitel passieren? >:D Ich weiß es nicht! Und wer den Film 300 nicht gesehen hat, wird den Witz wohl nicht verstanden haben, da das aber so perfekt zu Gilbert passt, spame ich euch ein wenig: http://www.youtube.com/watch?v=-qR0Uke2XNI Kapitel 7: Dear Diary, Déjà-vus are strange. -------------------------------------------- Teil: 7/10 A/N: Wieder da vom Japantag. ; 3 ; Die Hetalia-Cosplayer sind liebe! *will auch* Ahja, wir nähern uns dem Ende und wie man hoffentlich merken wird, auch dem inhaltlichem Höhepunkt. :D Schlagt mich nicht für zu viel Kitsch. è_é Das wird alles im nächsten Kapitel wettgemacht. ‘schwöre und so! Erfreut euch an: Dear Diary, Déjà-vus are strange. Hey Tagebuch! 27.06.20xx Es ist dunkel. Ich bin auf dem Weg nach Moskau. Ich habe Gilbird bei West gelassen. Die Gefahr ist mir dann doch zu groß! Bei diesen durchgeknallten Slawen weiß man ja nie... Das Wetter soll ganz hübsch sein, ähnlich wie bei uns. Ich hoffe es ja mal! Blinigesicht will ja irgendwas unternehmen und da wäre Regen echt mistig. Also nicht, weil ich unbedingt etwas mit ihm machen will, aber lieber laufe ich den ganzen Tag in der Öffentlichkeit mit ihm rum, als irgendwo allein mit ihm zu sein. Dem steigt der Wodka einfach zu schnell zu Kopf. Ehrlich! Aber ich sollte gar nicht darüber nachdenken. Rammstein, Rammstein, Rammstein. Klingt schon besser! From Prussia with love Yo, Tagebuch~ 27.06.20xx Ich hätte wissen müssen, dass dieser Tag irgendwann wieder kommen würde. Dass ich irgendwann wieder bei der ollen Wodkabirne im Haus bin, in seinem Zimmer. Aber es fühlt sich anders an, weil ich nicht mehr sein Untergebener bin. Ha! Verkackt, dumme Soljankabacke! Boah und diese Russen. So schlimm! Das er immer so dick auftragen muss. Er kann mich ja nicht normal vom Flughafen abholen, nein nein. Er kommt mit der Limousine und serviert Kaviar und Champagner. Wir sind durch Moskau gefahren und nun, es sah wirklich hübsch aus. So beleuchtet. Natürlich nichts im Vergleich zu Berlin oder Königsberg, aber na ja. Er kann eben nicht so awesome sein wie ich. Als wir dann bei ihm Zuhause waren, hat er gefragt, ob ich Hunger hätte, ich meinte ja. Dann sagte er, ich solle uns was kochen. ... Nargh! Ich sagte ihm, er hätte sowieso nichts da, was ich kochen könnte. Er meinte, ich solle Borschtsch machen. Als ob! Ich hab gemeint, wir müssen wohl hungernd ins Bett gehen. Ich glaube aber er ist jetzt unten und macht was? Ich genehmige mir gleich erst einmal ein erholendes Bad. Es ist seltsam, dass sich, seit ich von hier weg bin, sich nichts verändert hat. Oder kaum. Es sind weniger Leute da. Eigentlich ist niemand da. Wenn ich so an seine kranke Schwester denke, fände ich das aber auch besser. Ehrlich gesagt. From Prussia with love Boah, Tagebuch. 27.06.20xx So viele Erinnerungen! Als ich aus dem Bad kam und runtergegangen bin zu Wodkabirne hatte er tatsächlich Blinis gemacht. Aber rate mal, wer auch da war. Seine behinderte Schwester! Und sie hat nach mir geworfen! Mit Messern!! Wieso ist diese Familie so übergeschnappt!? Sie war schon drauf und dran mich zu jagen, da hat Wodkabirne sie festgehalten und gemeint, so geht man nicht mit Gästen um. So geht man mit gar niemand um, du bekloppter Riese! Aber ich hab mich gehütet was zu sagen... Sie haben dann irgendwas besprochen, wovon ich nur die Hälfte verstanden habe, weil sie so schnell russisch reden. Irgendwas mit Essen und sie sollte gehen, aber sie wollte nicht, wegen irgendwas und wegen mir. Aber am Ende konnte er sie wohl doch überreden uns allein zu lassen, solang wie ich da bin. Im vorbeigehen zischte sie mir ein „предатель“* entgegen. Ich murmelte ein „Inzesthure“ und sah zu wie sie verschwand. Ich verstehe schließlich, wenn sie mich beleidigt, sie allerdings kann kein Deutsch. Ha! Blinigesicht hat gefragt, was ich zu ihr gesagt habe, aber ich hab ihm nicht geantwortet. Als die Tür dann zugefallen ist, hat er gefragt, ob wir essen wollen. Es war seltsam, als wir zusammen am Tisch saßen. Weil es irgendwie vertraut war. Nur die anderen Plätze waren eben frei. Komischweise konnten wir auch gut miteinander reden. Obwohl ich weder das Thema Vergangenheit noch Ungarns Geburtstag anbrachte. Weil es dann auch schon spät war, hat er vorgeschlagen ins Bett zu gehen. Und da ging es natürlich wieder los. Die alte Leier vom Platz. Er hat mir vorgeschlagen, dass ich in meinem alten Zimmer schlafen könnte und das obwohl er genau weiß, dass dieses winzige Bett dem awesome me nicht gerecht wird und dass das schon immer so war und sein wird! Argh! Ich habe ihm gesagt, er könnte da ja gern schlafen, ich nehme solang sein Bett. Aber ich wüsste ja ganz genau, er sei zu groß, passe da unmöglich rein und blabla. Und dann sagte er in so einem verschwörerischen Ton, dass Weißrussland vielleicht wiederkommen könnte und ich im Schlaf dann ganz schnell sterben könnte. Also, welche Wahl blieb mir? Richtig. Ein Bett mit der Soljankabacke! Und wo sitze ich gerade? Genau. Auf der Seite auf der ich immer saß und schreibe und warte, dass er aus dem Bad kommt. Und ich bekomme wieder dieses Gefühl, diesen Gedanken, diese Stimmung. „Sei gnädig.“ Argh! Wie ich ihn hasse! From Prussia with love [*Verräter] Ich glaube es nicht, Tagebuch! 28.06.20xx Wodkabirne ist mal vor mir aufgewacht! Dass ich das noch erleben darf... Er scheint unten Frühstück zu machen, ich höre es klappern. Er war noch nie so richtig begnadet, wenn es darum ging. Aber er scheint sich Mühe zu geben, das ist fast schon erschreckend. Gestern Abend als wir im Bett lagen, war er überraschend nett. Er ist zu mir gerutscht und wollte mich küssen. Seine Arme haben mich eingefangen und er strich mein T-Shirt nach oben, war drauf und dran mich auszuziehen. Ich war zu müde, mich zu wehren, zu reagieren. Ich habe ihm zugeschaut, geseufzt und gefragt, ob wir nicht einmal, einmal nur, einfach schlafen könnten. Einfach nur in einem Bett da liegen und schlafen. Und dann hörte er auf einmal auf, einfach so, zupfte alles wieder zurecht und zog mich in seine Arme. Er vergrub das Gesicht an meinem Haar und seufzte leise, er sagte, ich hätte recht. „Gute Nacht.“ Und mehr nicht. Mehr nicht!! ... Hat jemand der Wodkabirne einen Schlag ins Gesicht verpasst oder was? Ist er krank? Oder er plant etwas und denkt, ich rechne jetzt nicht damit? Ha! Von wegen! Ich geh jetzt runter und schaue, was sich rausfinden lässt. From Prussia with love Blargh! 28.06.20xx Soviel Freundlichkeit ist ja nicht auszuhalten! Wodkabirne hatte tatsächlich Frühstück gemacht (Oder es versucht. Ich habe den Rest gerettet!). Danach sind wir ein wenig spazieren gegangen und haben beredet, wie das heute ablaufen wird und so. Zuhause habe ich dann erst mal angefangen und geschaut, was ich heute anziehe. Blini wollte, dass ich es ihm vorführe und er dann sagt, was gut aussieht. (Als hätte er eine Ahnung davon, aber ich tat ihm den Gefallen.) Er saß auf dem Bett und ich hab ihm die Shirts gezeigt, er meinte, ich sollte das eine anziehen (mein neues mit der Krone) und es vorführen. Ich habe mich vor ihm umgezogen und er tat nichts. Absolut nichts. Keine Bemerkung, kein Fummeln, nicht einmal ein eindeutiger Blick. Nur ein sanftes Lächeln. Was zur Hölle!? Er hat mir empfohlen es anzuziehen und wenn ich dann fertig wäre, sollte ich runterkommen, wir könnten ja bis heute Abend ein wenig fernsehen, noch was essen und trinken. Und er ging raus, einfach so. Bämz. Wie: Ich bin hetero. Ich stehe nicht auf dich. I don’t want you to become one with Russia! Es geschehen tatsächlich noch Wunder? Wooho! Jetzt werde ich aber wirklich langsam mal runter gehen. From Prussia with love Heya, Tagebuch. 29.06.20xx Es ist noch früh. Russland schläft oben noch und ich sitze in der Küche und bereite das Frühstück vor. Ich hab nicht neben ihm liegen bleiben können... irgendwie... Gestern auf dem Konzert war es awesome! Wir haben vorher Wodka getrunken. Währendessen auch. Und danach ein wenig. Die Stimmung war phänomenal und die Bühnenshow und alles! Wie die alle abgegangen sind, das war so cool zu sehen. Obwohl die wohl nicht soviel verstanden haben. Wären die sonst so zu „Moskau“ abgegangen? Wer weiß. Aber Wodkabirne und ich standen schön in der Menge. Er hätte wohl auch Sitzplätze gehabt, irgendwo in der Loge, aber pff. Wie langweilig ist das denn? Also sind wir runter spaziert und haben zwischen den Leuten ein Massenbad genommen. Nun, ich wohl mehr als er. Blini scheint es nicht so mit Pogen und Moshen zu haben. Ich hab irgendwann nur noch bunte Lichter gesehen und alles war so laut und betäubend. Es war herrlich. Einmal bin ich wohl fast umgefallen, wegen dem ganzen Rumgespringe, aber Wodkabirne hat mich aufgefangen. Ich frage mich ob er sich auch amüsiert hat? Irgendwann fing dann die Akustikgitarre an und sie spielten „Frühling in Paris“. Alle um uns herum taten sich auf einmal in Pärchen zusammen und umarmten sich und fingen an sich zu küssen. Das war... sehr seltsam. Weil das Lied ja nun eigentlich... also... Blini hat mich dann von hinten umarmt und festgehalten. Er hatte irgendwas gefragt, ich weiß nicht, was es genau war, es war viel zu laut. Ich glaube, er wollte wissen, worum es in dem Lied geht oder so. Ich hab meinen Kopf zurückgelehnt und es ihm übersetzt. „Verstand nur ihre Sprache nicht. Ich hab es nie bereut.“ Und er hat gelächelt und mich fester gehalten. „Oh nein, nicht ein wenig. Oh niemals, ich bereue nichts.“ Dann hab ich mich umgedreht. Überall waren Farben und Musik und Pärchen und seine Arme um mich und er vor mir und er lächelte ganz friedlich. „Wenn ich ihre Haut verließ. Der Frühling blutet in Paris.“ Er hat irgendetwas gesagt. Ich habe es nicht ganz verstanden. Ich glaube, er meinte, Blut im Schnee sei schön. Und er hat mich geküsst. Ich meine, wir haben uns geküsst. Bei einem Rammsteinkonzert. Mittendrin so. Ich hab’s dann besser gelassen. Mit dem Übersetzen. Nach dem tollen Konzert sind wir Backstage gegangen und ich habe Autogramme bekommen und Fotos gemacht! Awesome! Ich meine, ich mit Rammstein?! Kann man sich was Besseres wünschen? (Auf Ebay sind die Fotos sicherlich Gold wert!) Wir waren da noch eine ganze Weile und ich hab mich mit denen unterhalten und wir haben ein wenig zusammen getrunken. Wodkabirne hat sich seltsam zurückgenommen. Als wir in der Limousine saßen und heimwärts gefahren sind, waren meine Glieder so schwer. Aber kein Wunder. Soviel wie ich rumgesprungen bin und mir Schläge verpasst wurden? Ich hab mich an Blini gelehnt und er hat gefragt, ob ich Spaß hatte und es sich gelohnt hat. Ich hab genickt und mich in den Arm ziehen lassen. Wir waren schnell Zuhause. Ich war so gut wie wieder nüchtern. Aber ich habe es mir nicht anmerken lassen. Ich hab ihn an der Hand hochgezogen, ins Zimmer, aufs Bett. Ich sagte ihm, dass ich genau weiß, was ich tun muss. Ich saß auf seinem Schoß und sein Gesicht war mir ganz nah. Er mag es, wenn ich ihn ansehe und nur wie ganz nebenbei seine Hose öffne. Ich wusste, was ich tun müsste. Er hat gelächelt. Dieses Lächeln. Er hat einen Arm um mich gelegt und meine Hände festgehalten, hat gesagt, ich muss nichts. „Du musst gar nichts tun.“ Es war draußen nicht kalt. Das Fenster war nicht mal offen. Aber mir war kalt. So ein eiskalter Schauer auf dem Rücken. Er hat mich geküsst. Es muss furchtbar nach Alkohol geschmeckt haben. Ich hab ihm eine geknallt und gesagt: „Ich will aber.“. Er saß auf dem Bettrand, sah hinab. Ich weiß, dass er zufrieden war, ich weiß, dass er es genossen hat. Er hat durch mein Haar gestrichen, ungeduldig wie eh und je. Aber er hat es sich verkniffen, mich tiefer zu drücken. Ich mag es, wenn er danach schwer atmet. Er hat mich zu sich gezogen, an sich gezogen, ausgezogen. Er hat mich angefasst und wir haben uns geküsst, aber ich habe gesagt, ich kann nicht. Er fragte, warum. Ich meinte nur, ich sei zu betrunken. Aber das stimmte nicht. Ich lag seltsam lange wach. Ich habe ihm beim Schlafen zugesehen und hätte mich am liebsten geohrfeigt. Ich bin so dumm und mache das auch noch freiwillig... nargh...! Was auch immer. Ich bereite jetzt weiter das Frühstück zu, bevor er aufwacht. From Prussia with love Guten Abend, Tagebuch! 29.06.20xx Eigentlich wollte Wodkabirne mit mir heute was in Moskau machen, aber mir tat alles so weh, ich musste passen. Braucht er gar nicht so zu gucken! Ich hab das Konzert schließlich in vollen Zügen genossen! Man kann erst sagen, es hat sich gelohnt, wenn man mit blauen Flecken heimkehrt. Jawohl. Wir haben dann bei ihm Zuhause rumgelungert und nichts getan. Wir saßen auf dem Sofa, haben uns Filme angesehen, gegessen, uns im Garten ein wenig bekriegt, wieder Frieden geschlossen und jetzt hab ich Grasflecken im T-Shirt. Am Abend bin ich dann baden gegangen. Man kann ja sagen, was man will, aber so eine riesige Badewanne hätte ich auch gern. West meint immer, das wäre eine viel zu große Wasserverschwendung und duschen wäre eh besser... aber das ist langweilig! In Blinis Kleinpool kann ich schließlich ganz untertauchen und durchs Wasser an die Decke starren. (Nebenbei bemerkt ist mir aufgefallen, wie unglaublich lang ich die Luft anhalten kann. Ich bin echt großartig.) Irgendwann kam Wodkabirne ins Bad und wollte mit rein. Also ehrlich. Wenigstens Klopfen hätte er können! Ist er selber schuld, wenn danach das ganze Zimmer Unterwasser gesetzt ist! (Ich bin eben grandios, ich kann überall Krieg führen.) Irgendwann, als wir uns auf Waffenstillstand geeinigt hatten und ich an ihn lehnte, seufzte er leise und fragte mich, ob es so schlimm ist. Gewesen war. Wieso ich damals... Ich hab gesagt, das Wasser wird kalt und bin rausgegangen, ins Zimmer. Jetzt sitze ich auf dem Balkon und schreibe. Die Sonne geht gerade unter. Ich werde gleich mal zu ihm gehen und fragen, was wir heute Abend essen. From Prussia with love Tagebuch... 30.06.20xx Ich hasse ihn. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn. Ich liege schon wieder Ewigkeiten wach, neben ihm. Ich habe mir die ganze Zeit überlegt, wie ich gestern passend beschreiben könnte, aber mir fallen nur übertrieben kitschige Filmszenen ein. Das ist alles seine gottverdammte Schuld! Dummes Blinigesicht! Aber wieso muss er auf einmal so... so... eben so sein!? Am Abend war die Luft noch so angespannt zwischen uns. Ich hab wirklich gedacht er schnappt sich jeden Moment eine Kalaschnikow und dann war’s das mit dem awesome me. Wir haben kaum geredet, ich hab ihn nicht mal angesehen. Nicht, dass er das irgendwie verdient hätte. Also normalerweise nicht. Aber ich habe ja Anstand und ich weiß es ja zu schätzen, dass wir auf dem Konzert waren. Irgendwann hatte dann seine komische Schwester angerufen. Das hab ich genutzt und bin abgehauen, hab mich ins Bett verkrümelt. Ich war schon fast eingeschlafen, als er dann auch kam. Er hat meinen Kopf ins Kissen gedrückt, so fest, dass ich kaum noch Luft bekam. Ich hab mich gewehrt, nach ihm getreten, geflucht und gewettert. Sein Griff wurde keinen Moment lockerer. Er hat meine Hände festgehalten, das Shirt weggezerrt und hielt mich damit geknebelt. Ich hab sein ganzes Gewicht gefühlt, er hat mich gebissen, fest; Ich wette die Haut wäre jeden Moment gebrochen. Doch dann auf einmal drehten wir uns auf die Seite und er ließ locker. Er legte die Arme um mich, zog mich dicht, aber vorsichtig. Eine Hand um den Bauch, die andere tiefer. Er fragte leise, ob es tatsächlich das ist. Ob ich das wirklich so brauche. Diesen vorgespielten Hass, damit ich mich auf ihn einlassen könnte. Dieses gegenseitige verletzen, um zu rechtfertigen, dass wir eigentlich verdammt zärtlich zueinander sein wollen. Ich... ich hasse ihn. Dieses absurde, kitschige Gequatsche... ich meine... also. Scheiße, man. Ich muss ihn hassen. Wenn er mir nicht weh tut, was bleibt dann? Er muss mir weh tun, damit ich ihn hassen kann. Ich kann mich nicht in ihn verlieben. Nicht schon wieder. NAAAAAAAARGH! Siehst du, Tagebuch!? Was er mir antut!? Was richtet er an, diese gottverdammte hohle Bratze? Das klingt so schwul und absurd und sowieso überhaupt nicht nach dem awesome me! Und dann schläft er so friedlich. Wie kann man bei solch einem Gesülze so ruhig schlafen? Gott, argh! Ich könnte ihn dafür verprügeln, dass er sich solchen Müll überlegt! Ich sollte es tun. Wirklich. Ein Schlag auf den Hinterkopf erweitert das Denkvermögen. Bekanntlich. From Prussia with love Hallo, Tagebuch! 30.06.20xx Ich sitze im Flieger nach Hause. In meinem Bauch fliegt es auch. Also es rotiert. Oder was auch immer. ...das klingt schon wieder so seltsam. Brr. Ich sollte am Morgen anfangen. Genau. Also. Blinigesicht lag so neben mir und schlief vor sich hin. Ich habe mich dann auf ihn gerollt und gepiekst und in den Hals gebissen. Als er aufgewacht ist, war er seltsamerweise mal nicht schlecht gelaunt oder notgeil. Er war, nun, ja. So eben. So wie gestern. So anschmiegsam. Er war richtig, richtig anschmiegsam. Wie eine Katze. Eine große, breite Katze. Die einem ziemlich fest halten kann. Aber fast genau so beharrt. (Er meinte, der Winter sei kalt gewesen. Ich meine, er hätte gewusst, dass ich vorbei komme und... na ja, das ist was anderes.) Wir lagen da, eine Stunde, zwei vielleicht. Er hat mir den Nacken massiert und die Schultern. Nicht, dass er das so gut könnte wie ich, aber er hat sich Mühe gegeben und wenn man große Hände hat ist das ja eh besser. Er hat die ganze Zeit davon geredet, was wir an dem Tag so machen könnten. Unternehmungen in Moskau und so etwas. Er hat mich gefragt, wie es mit West momentan ist, was so passiert bei uns. Wir lagen einfach nur da. Gottverdammt, das ist so übertrieben schmalzig, wenn ich drüber nachdenke. Er hätte wenigstens mal beißen können oder schlagen oder kratzen, aber nein. Er wollte wissen, ob er meine Hand halten kann, wenn wir in Moskau sind. Ich hab gefragt, ob er jetzt komplett übergeschnappt wäre oder ob ein böser Geist von ihm besitzergriffen hätte. Ich? Hallo? Nein. Um Gottes Willen. Wenn dann nur ganz kurz. Wenn wir mal irgendwo rumstanden und was angeschaut haben und keiner in der Nähe war. Dann hab ich es ihm erlaubt. Aber sonst nicht. Dumme Wodkabirne. Was bildet der sich ein? Als könnte er auf einmal einen auf nett und lieb machen und dieses „ich will dir nichts böses“ und er denkt alles sei gut und er würde mir so näher kommen und irgendwas bewirken. Irgendwelche romantischen Neigungen. Hat er nicht. Natürlich nicht. Niemals. Das awesome me ist dagegen immun. ... Bin ich doch? Oder? Oder!? Nargh! Naaaaaaargh. Ich hasse, hasse, hasse, hasse, hasse, hasse, hasse ihn. Dieses ganze freundliche Getue und immer dieses zärtlich sein – ich könnte ihn dafür verprügeln! Was soll das? Als wäre er... als wäre ich... als wären wir...! Gott. Ich kann schon nichts mehr anderes denken. Da sieht er was er angerichtet hat. Mit seiner scheiß Art und diesem gottverdammten Abschiedskuss!! Ich will jetzt ein Bier. Bitte. From Prussia with love Hey Tagebuch! 01.07.20xx Ah, es geht mir viel besser. Ich strahle wieder in Glanz und Glorie. Wunderbar. Diese ganzen furchtbaren Einträge waren nur Werk der dummen russischen Luft und der dummen russischen Worte, die Wodkabirne so vor sich her brabbelt. Da gebe ich doch nichts drauf! Als könnte er mich damit zu irgendetwas bringen, pff. West hatte mich vom Flughafen gestern abgeholt. Er wollte reden, aber ich war zu müde, also habe ich nur erzählt, wie toll das Konzert gewesen war, wie großartig ich auf den Fotos aussehe und so was. Zuhause angekommen bin ich gleich ins Bett. Ich hab geschlafen wie ein Stein. Ist ja auch kein Wunder. Mein Bett ist ja bequem und ich muss es mir nicht mit irgendeiner ollen Soljankabacke teilen! Nur wegen ihm hatte ich Schlafmangel und so was kann meine Haut nun wirklich nicht vertragen! Heute Morgen haben West und ich zusammen gefrühstückt. Ganz deutsch! Nichts mit Kaviar und in Wodka eingelegte Rosinen oder sonst einen Müll, der mein Hirn vernebeln könnte. Yep. Ich bin vollkommen klar im Kopf und mir absolut bewusst, dass ich nichts mit der dummen Wodkabirne zu tun haben will. Genau. Schluss aus. Ich werde mich nicht melden, ihm nicht antworten und mich erst recht nicht mehr mit ihm verabreden. So sieht’s aus. Es gibt schließlich wichtigere Dinge um die ich mich kümmern muss! West auf Trapp halten, Gilbird trainieren, Specs ärgern undundund. Da bleibt keine Zeit für so ein dummes Blinigesicht. Allein bin ich sowieso viel besser dran. Und da es heute schon echt warm draußen ist und der Boden ganz trocken wird, packt West den Gartenschlauch aus. Ich weiß schon auf was das hinauslaufen wird: Wasserschlacht! Hooray! From Prussia with love Scheiße, Tagebuch 01.07.20xx Ich hab ein wenig Angst runter ins Wohnzimmer zu West zu gehen. Er scheint nicht sehr amüsiert zu sein... Wir waren draußen im Garten, mit den Hunden und Gilbird und ich hab den Schlauch genommen und ihn von oben bis unten durchtränkt und er mich auch. Aber es war toll. Allein weil wir jeden Wet-T-Shirt-Contest gewinnen würden, aber das ist was anderes. Als wir, die Tiere und der Rasen nass waren, hab ich mir das Oberteil ausgezogen und West gefragt, ob ich ihm auch ein Handtuch mitbringen soll, aber er hat mich nur angestarrt. Erst so, als könnte er es nicht fassen, dann wütend. Richtig wütend. Ich hab gefragt, was los sei, da hat er mein Handgelenk gepackt und mich angefahren. Er hat mich richtig angeschnauzt, warum ich das verheimlichen würde, warum ich nichts gesagt habe, ob er das wieder war. Ich hab erst überhaupt nicht verstanden, was er von mir wollte. Wie auch? Wests Gedankengänge sind selbst für ein awesome me viel zu komplex! Als er mich aber so angeschaut hat, wusste ich dann, was er meint. Klar, es war nicht zu übersehen. Ich hatte überall blaue Flecke, Quetschungen, ein paar Blutergüsse und Schrammen. Ich hab ihn ausgelacht und durchs nasse Haar gewuschelt und ihm ganz freundlich erklärt, das wäre nur vom Konzert und halb so wild. West wurde noch wütender und er hielt mich an beiden Armen fest und fragte, wieso ich ihn ständig in Schutz nehme, es immer verharmlose. West hätte es doch schon längst bemerkt, dass was nicht stimmt. In dem Moment wollte ich ihm eine kleben. So ein Stuss. Allein schon, weil er dachte, ich würde lügen und damit die olle Wodkabirne in Schutz nehmen. Hallo? Als hätte ich das nötig! Als würde ich mich so einschüchtern lassen! Ich hab mich von ihm losgerissen und gemeint, wenn er mir nicht glaubt, wäre das sein Problem. Er solle sich bloß nicht so aufspielen! Dann bin ich in mein Zimmer gegangen. So ein Stumpfsinn. Was ist West auch so!? Denkt er, er hätte mehr Lebenserfahrung als ich? Seit wann mischt er sich bitte in meine Angelegenheiten ein? Pff! Pfffft! Und jetzt ist er sauer auf mich!? Ich müsste hier die beleidigte Leberwurst spielen, ohja. Aber nur weil ich so awesome bin, erspare ich uns beiden das. Ich gehe jetzt gleich runter und rede mal Tacheles mit ihm. Dass er klar sieht! From Prussia with love So, Tagebuch! 01.07.20xx Ich war bei West und wir haben geredet. Eeeeewig. Gott, er kann ja so was von um den heißen Brei herum reden. Ich hab ihm erklärt, dass mit Wodkabirne wirklich, wirklich, wirklich nichts gelaufen ist, wovon ich blaue Flecke haben könnte. (Ist ja so. Die verweichlichte Soljankabacke!) Er schien dann insofern damit zufrieden und einverstanden, aber er meinte, man merke mir an, das etwas nicht in Ordnung ist. (Von wegen!) Er hat gesagt, seit ich wieder mehr mit dem Blinigesicht zu tun hätte, wäre ich seltsam drauf. Jaja. West hat gesagt, ich verstehe zwar genug von der Kriegsführung, aber bei zwischenmenschlichen Beziehungen käme ich nicht vorwärts. ... Sagt er mir!? Ich wollte ihn schon anzicken, aber er fing wieder mit „Bruder“ an und er wollte ja nur klar stellen, dass wenn ich irgendwann einmal darüber reden möchte, er solang wartet. Da kann er aber lang warten. Peh. Da gibt es nichts zu bereden. Als bräuchte ich von irgendwem Hilfe, was das angeht. Ich regle meine Dinge sehr gut selbst. Ich bin schließlich awesome Prussia! Bah... aber er schaut dann immer so. Dieser „Wir sind doch Brüder“ Blick... Hass! Wieso fühle ich mich jetzt schuldig, wenn ich es ihm nicht erzähle?! Nargh nargh nargh! From Prussia with love . . . 02.07.20xx Ich bin gestern Abend, als West im Bett war, noch mal zu ihm gegangen. Ich hab gesagt, er soll mir nichts antworten, nicht versuchen, etwas zu verstehen oder zu erklären. Nur zuhören. Ich hab gesagt, er soll erst mal nur zuhören. Ich konnte ihn nicht ansehen, als ich es erzählt hab. Ich hab einfach an ihm gelehnt und alles geschildert. Alles. Was damals passiert ist. Ich habe mich furchtbar dabei gefühlt und irgendwie auch... nicht. Als ich fertig war, sind wir eingedöst. Aber ich konnte nicht schlafen. Gegen vier bin ich in mein Zimmer gegangen und starre seitdem an die Decke und das Gefühl lässt mich nicht los, dass ich etwas falsch gemacht habe. Ein gravierender Fehler. Das kann doch nicht sein, oder? Wie konnte mir so etwas passieren? Ich habe doch sonst immer alles richtig gemacht. Habe ich doch, oder? Oder? Wieso lässt mich diese ganze Erinnerung dann nur nicht los? From Prussia with love A/N: Das nächste Kapitel wird dann vom Stil anders sein. Eigentlich ist es ein großer Themenkomplex, aber zu lang, deswegen hab ich es in zwei Teile getrennt. D: Ich hoffe das macht dann nichts? Findet ihr das doof? Lieber beides auf einmal hochladen? c_c Kapitel 8: Nowhere to hide a heart that is bruised. --------------------------------------------------- Teil: 8/10 A/N: Gott... ihr werdet mich für diesen Teil hassen. Doch bevor es dutzend: „How dare you?“ prasselt: Es ist nach dem Krieg und dass die Russen extreme Verluste hatten, muss ich euch ja sicherlich nicht sagen. Ivans Knuddel-Faktor hin oder her, bei sowas bleibt keiner nett. Und ich weiß, dass die ganze WW2 und DDR Sache ausgekaut ist, aber ich hoffe man merkt, dass primär nicht darum geht. Viel Spaß zu wünschen wäre übertrieben, also wünsche ich heute mal eher eine dicke Haut: Nowhere to hide a heart that is bruised. Es war Winter. Ich glaube, es war immer Winter, solang ich bei ihm war. Haben die Jahreszeiten jemals gewechselt? Hat es jemals aufgehört zu schneien? War die Sonne warm? Haben die Blumen geblüht? Es war Winter, als ich zu ihm kam. In mir fällt noch immer Schnee. Es gab keinen Grund, unfreundlich zueinander zu sein und doch genug Dinge, die wir einander vorwerfen konnten um den Hass zu schüren. Ich wünschte ihm alles Schlechte an den Hals, ich wollte ihn verabscheuen, allein aus dem Grund heraus um nicht mich selbst hassen zu müssen. Es war Winter. In meinem Kopf war es Winter, als ich zu ihm kam. Ich wollte dieses Haus hassen. Vom ersten Moment an, als ich es betrat, habe ich mir geschworen, mich hier niemals wohlfühlen zu wollen. Es widersprach mir. Es wiedersprach meiner Ehre, meinem Stolz, alles für was ich einst stand und noch immer stehen wollte. Ich warf mich niemanden unter. Ich würde mich niemals ihm unterwerfen, nie tun, was er verlangte. Er hatte mich und meinen Bruder getrennt. Er hatte mich beschämt. Er hatte mich gebrochen. Das waren Dinge, die ich ihm nie verzeihen wollte. Es waren Dinge, die ich mir schwor, ihm zurückzuzahlen. Ich würde ihm das Leben so schwer machen, wie ich es nur könnte. Nie wieder aufgeben. Egal, was er tut. Ich würde meinen Kopf nie senken. Ich hatte ja keine Ahnung. Ich kam in diesem Haus an, als der, der verloren hatte. Darüber war ich mir im Klaren, es wurde mir immer wieder bewusst gemacht - ich hatte nichts zu sagen. Ich habe Ivan gegenüber nichts gesagt, keinen Ton geäußert, als er mir das Haus zeigte. Mein neues Heim. Ich musste mich stark zusammenreißen, nicht aufzulachen. Wie er es sich erdreisten könnte, mir zu sagen, was mein Zuhause sei. Wo meine Heimat liegt. Man sagt, Zuhause ist, wo das Herz ist. Er öffnete eine Tür, er lächelte, als er sagte, das sei mein Zimmer. Mein Raum, mein Platz, meine Freiheit. Mein Gefängnis. Ich tat keinen Schritt hinein, ging nicht über die Schwelle in diese beengende Dunkelheit. Es war kalt und leer. Grau mischte sich mit kalten braunen Tönen. Hier lebte nichts. Hier würde mein Herz nie sein. Es war klein und gewöhnlich, langweilig, ein Witz von einem Nichts. Es war meiner nicht würdig. Jede Faser meines Körpers widerstrebte dieser Erniedrigung. Ivan hat gelächelt. Er hat gesagt, es sei noch ein wenig leer, doch das gäbe sich mit der Zeit. Ich würde mich schon daran gewöhnen. Mit der Zeit. Soviel Zeit hätte niemals vergehen können. Ich bin hineingegangen und er schloss die Tür. Ich hatte das Gefühl, die Wände kämen näher, würden mir drohen und mich verschlingen. Als ich die erste Nacht in diesem Haus schlief, in einem Zimmer, das mir zuwider war, in einem Bett, das mir nicht entsprach, unter der Herrschaft eines Fremden, habe ich angefangen bei der Dunkelheit zu zittern. Ich frage mich, ob ich es immer noch tue? Die ersten Tage vergingen schleppend und ohne nennenswerte Interaktion. Ich schlief kaum, da ich immer wieder aus dem Bett fiel, fror oder egal, wie lang ich die Augen auch schloss, nicht einschlafen konnte. Ich aß kaum etwas. Ich wollte Ivan zeigen, wie sehr mir seine Lebensart widersprach. Ich wollte ihm zeigen, dass wir niemals übereinstimmen würden. Ich sprach mit keinem. Weder in der einen, noch der anderen Sprache. Ich gab mir keine Mühe, Russisch verstehen zu wollen und ich zeigte, dass wenn ich etwas zu sagen hatte, es nur auf Deutsch tun würde. Die ersten Tage vergingen und ich spürte diese lauernde Haltung, diese zwei Fronten, die sich aufbauten. Ich zeigte ihm, dass ich bereit für einen Krieg war. Ich zeigte ihm, dass ich anfing zu rüsten und ich wusste, es wäre nur eine Frage der Zeit, eine Frage der Taktik, bis auch er die Geduld verlieren würde. Ich hatte ja keine Ahnung. Es war Winter. Winter in Russland war das Kälteste, was ich je erlebt habe. Die Nächte verfolgten mich. Das Bett war zu unbequem, zu klein, zu wenig. Ich fror jedes Mal mehr, zitterte und verfluchte ihn. Ihn und dieses Land. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Ich bildete mir ein, er tue es mit Absicht, er ließ mich frieren, er ließ mich krepieren. Ich war so wütend. Ich war bereit für Krieg. Ich schlich mich aus dem verfluchten Zimmer, die Korridore entlang, zu seinem Raum. Er war nicht da, als ich eintrat. Es war leer, doch wesentlich wärmer als in meinen Gefilden. Das Bett war groß, besser, würdiger. Ich versank in den Kissen und Decken, dachte nicht über Konsequenzen nach, als ich einschlief. Ich weiß bis heute nicht, was ihn bewegt hatte, mich liegen zu lassen. Ich schlief das erste Mal seit ich getrennt von meinem Bruder war lang, erholsam, tief und fest. Ich schlief ruhig, ohne Gedanken und nicht ahnend, dass der Alptraum beginnen würde, wenn ich erwache. Ich blinzelte zwischen Decken und Kissen hervor, auf und erkannte Ivan. Er saß neben mir im Bett, den Rücken an das Bettgestellt gelehnt, lesend und mich keines Blickes würdigend. Dennoch, er wusste, dass ich wach war. „Was soll das?“, fragte er, dunkel und ruhig und immer noch in den Zeitungsartikel blickend. Ich wand mich von ihm, sah zur Decke. „Ich hasse mein Bett.“, antwortete ich, den abschätzigen Ton im Nachklang. Langsam faltete Ivan die Zeitung zusammen, sagte bedacht: „Das ändert nichts an der Tatsache, dass du dort schlafen wirst.“ Es sollte wie ein Vorwurf klingen, wie eine Anklage. Ich fürchtete, für ihn war es dennoch nur eine Rechtfertigung: „Es ist kalt, jede scheiß Nacht. Ich krepiere dort!“ „Vielleicht wäre es das, was du verdienst.“, sein Blick wand sich schließlich zu mir und er traf mich, durchbohrte mich, lähmte alle meine Glieder, „Nach allem, was du getan hast, Gilbert, wäre es da nicht an der Zeit zu sterben?“ Am Anfang gab es nichts zwischen uns. Nur eine dicke Schneedecke, durch die wir nicht hindurch kamen, nichts sehen konnten, uns nicht erreichten. Am Anfang gab es nichts zwischen uns, doch wir schafften es, Gefühle hochzuspielen, Vorurteile, Beschuldigungen, Entschädigungen aufzugreifen um sie uns gegenseitig an den Kopf zu werfen. Wir schafften es, damit einen Hass zu schüren, der nicht hätte sein müssen. Den wir aber brauchten. Wir brauchten ihm um fortzufahren. Ich hatte mir vorgenommen, nicht klein bei zu geben. Erst recht nicht, wo er nun auf etwas bestand, eine Forderung stellte. Er verlangte etwas und ich war gewillt, alles zu tun, was dem widersprach. Der Krieg hatte begonnen. Wir gingen uns den Tag über aus dem Weg. Bewusst mied ich Ivan, um ihn am Abend umso deutlicher zu zeigen, wie sehr ich mich ihm widersetzen würde. Ich hielt es keinen Augenblick für nötig in mein Zimmer zu gehen. Ich ging in Ivans Raum, provokant legte mich in sein Bett und versuchte zu schlafen. Ich war müde und döste dennoch nur solang, bis auch er eintraf. Ich wollte für eine Konfrontation wach genug sein. Er stand vor dem Bett und sah mich an, starrte regungslos, bis er bemerkte, dass ich noch wach war. „Raus hier.“, befahl er, sah zu mir nieder, als würde sich Ungeziefer in seinem Bett befinden und er würde nicht eher Ruhe finden, bis es zerquetscht wäre. „Vergiss es.“ Ich richtete mich langsam auf, lächelte triumphal, provozierend und lauerte auf seinen Angriff. Ivans Blick verriet nichts. Er war weder zornig, noch dunkel, noch bittend. Er war ausdruckslos, das ewige Lächeln wie weggewischt und niemals da gewesen. „Ich wiederhole mich nicht.“, sagte er, felsenfest vor mir stehend. Ich lächelte, verspottete ihn, lachte ihn aus. Ich lehnte mich ein wenig zurück, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. „Wie schade.“, säuselte ich, „Ich habe nämlich bereits vergessen, was du wolltest.“ Mein Lächeln verging mir, als Ivan mich an den Haaren zog, mich mit schmerzhaft festem Griff in der Schwebe zwischen Boden und Bett hielt. Ich verzog das Gesicht minimal, bevor ich die Finger um sein Handgelenk schloss, die Nägel in sein Fleisch bohrte und ihm deutlich machte, das seine Grobheiten mich nicht einschüchterten. Ich würde nicht klein bei geben. „Ich wiederhole mich nicht.“, sagte Ivan, diesmal mit einem drohenden Unterton, fester meinen Schopf packend und mich mehr und mehr dem Abgrund entgegendrückend. Ich krallte mich umso fester in seine Haut, lächelte schief zu ihm auf: „Du hast dich aber gerade wiederholt, du Trottel.“ Er zerrte mich hinab und ich kam auf den kalten Holzdielen zu liegen. Ivan thronte über mir, unheilvoll und richtend. Mich hat es nicht überraschend, dass er mich verprügelt hat. In keiner Weise. Ich habe nie gedacht, er sei friedfertig und ich habe auch nie damit gerechnet, ich würde verschont werden. Jeder feste Schlag, jeder abschätzige Tritt war verdient, aber ich wettete, ich war mir so sicher, so unglaublich sicher, er hätte nie gedacht, dass ich mich wehre, dass ich zurückschlage und noch mehr provoziere, als er mir bereits gab. Ivan wusste wahrscheinlich selbst zu gut, wie schmerzhaft seine Behandlungen waren. Ich lernte sie kennen. Aber das hielt mich nicht davon ab mit ausgebreiteten Armen in mein Verderben zu laufen. Ich blutete aus der Nase, auf dem einen Auge sah ich nichts mehr, mein Magen hatte sich verkrampft und meine Kiefer bedrohlich geknackt. Es war egal. Ich habe getreten, geschlagen, ihn bespuckt und gegrinst. „Du kannst mich schlagen wie du willst.“, sagte ich ihm, atmete tief, ruhig, „Doch so wirst du mich nie in die Knie zwingen können. Meinen Stolz kannst du nicht schlagen.“ Es herrschte eine plötzliche Stille auf dem kalten Boden, in dem warmen Zimmer. Er sah mich an und wusste, dass diese erste Schlacht für ihn verloren war. Es gab hier nichts mehr zu holen. Ivan erhob sich als wäre nie etwas gewesen und ging zu Bett. Nachdem ich im Badezimmer mein Gesicht gewaschen hatte, legte ich mich neben ihn, mit gebührendem Abstand natürlich. Selbst wenn er nichts sagte, wünschte er mir eine gute Nacht, in der Gewissheit, die nächsten würde er zu ruinieren wissen. Der Krieg hatte erst begonnen. Es herrschte einige Zeit lang ein Status quo. Waffenstillstand. Ivan duldete nichtssagend, dass ich abends in seinem Bett schlief. Dennoch habe ich nie angenommen, er hätte klein beigegeben. Mein blaues Auge war abgeschwollen und die restlichen Blessuren, die ich von unserer ersten Auseinandersetzung hatte, waren ebenfalls bereits am verschwinden. Ich konnte mich endlich wieder waschen ohne zu zucken, da Wasser in eine Wunde prasselte. Als ich allerdings aus der Dusche stieg und mir ein Handtuch umband, stellte ich fest, dass meine Kleidung verschwunden war. Im ersten Moment dachte ich mir nichts dabei, vielleicht wollte ich auch nichts denken, ich bin mir nicht mehr sicher. Ich ging nach unten in mein Zimmer um mich neu einzukleiden. Doch meine Schränke waren leer. Kein einziges Kleidungsstück war mir geblieben. Ich trug ein Handtuch und meine Kette, mehr nicht. Ivan hatte mir sogar meine alte Uniform genommen. Ich habe nie herausgefunden, was er damit bezwecken wollte. Ob er dachte, wenn er mich bloß stellt, ich mich bloß fühlen würde? Ob ich mich schäme oder ob ich es mich nicht getrauen würde, mit in sein Bett zu gehen? Was auch immer er sich bei dieser Aktion gedacht hatte, diesen Sieg würde er nicht nach Haus tragen. Als ich in Ivans Zimmer kam, lag er bereits im Bett, wartend, mich abschätzig musternd. Ich habe mir nichts anmerken lassen, nichts gesagt, oder getan. Ich bin unter die Bettdecke gekrochen, als hätte ich mehr an als nur ein Handtuch, als würde ich nicht frieren, als wäre es mir egal. Ich spürte seinen Blick in meinem Nacken. Der kleine Anschlag hatte den Waffenstillstand nicht gestört. Da müsste er schon härtere Geschütze auffahren. Da Ivan keine Anstalten machte, mir meine Kleidung zurückzugeben, lieh ich mir seine. Sie war mir zu groß und keinesfalls mein Stil, aber sie hielt warm und provozierte ihn nur noch mehr. Ich wusste, als ich einen Tag später wieder duschen ging, dass Ivan mir wieder alles wegnehmen würde. Allerdings hätte ich nicht damit gerechnet, dass er sogar die Handtücher mitnimmt. Ich weiß nicht, inwieweit die Übrigen diese Aktionen miterlebt haben. Wie sie die empfunden haben. Ob sie mich sahen, an dem Abend, als ich zitternd vor Kälte und nackt in Ivans Zimmer spazierte, triefend nass und sauer, doch nicht beschämt, nicht gebrochen, nur noch mehr angestachelt, ihm zu trotzen. Es hat ihn sicher missfallen als ich nass zu Bett gegangen bin und die Zudecke unweigerlich mein Handtuch wurde, doch das änderte nichts daran, dass er genau dieses Spiel zwei Tage später erneut vollzog. Ich trat tropfnass in das Zimmer, spürte einen kalten Luftzug und wie Ivan hinter mir die Tür zugeschlagen hatte. „Deinen Stolz kann man nicht brechen, hm?“, er trat dicht an mich heran, ich spürte sein Lächeln, den Blick über meine Schulter. Ich hielt still, aus den Augenwinkeln sah ich ihm zu, wie er Pläne schmiedete. Wie er sie in die Tat umsetzte. Seine Arme wanderten über meine Schulter, er drückte mich hinab und ich hatte Mühe die Knie gestreckt zu lassen. Sein Gesicht war an meinem nassen Haar, er lächelte, unabdinglich, schwach, mit einem grausamen Unterton. Seine Finger flochten sich um die Metallglieder meiner Kette. Meine Augen weiteten sich einen Moment, kurz. Oh nein. Nicht das. Niemals. Du bekommst mein eisernes Kreuz nicht. Ich rammte den Ellenbogen in seine Magengrube, wehrte mich, doch er hatte keine Probleme all meine Bewegungen mit einem Arm zu stoppen. Seine Finger versteiften sich, packten zu und er zerrte, riss mir den Anhänger vom Hals. Es war der härteste und der machtloseste Kampf, den ich je gekämpft habe. Er packte mich an den Haaren, zog mich von der Tür weg und schleuderte mich hart auf das Bett. Ich fand mein Gleichgewicht nicht, hatte keine Chance einzugreifen als er das Fenster mit einem Ruck öffnete und den Anhänger hinaus in das Schneetreiben warf. Ich sah nichts mehr, als ich neben ihn stürzte, hinaus blickte und nur weiße Flocken mir entgegenschlugen, Kälte mich umspülte und ich fror. Knurrend schlug ich ihn einmal gegen die Seite, bevor ich zur Tür stürzte. „Du holst dir den Tod wenn du nackt raus gehst, Gilbert. Willst du nicht erst einmal etwas anziehen?“, Ivans Stimme, sein Blick verfolgte mich. Ich hielt kurz inne, da ich wusste, dass er recht hatte. Über die Schulter sah ich zu ihm, wie er zu einem Stuhl ging, den ich bis dahin nicht beachtet hatte. Es lag eine zusammengelegte Uniform darauf. Ivan nahm sie, entfaltete sie und hielt sie mir hin. Sie war scheußlich. „Du solltest deine neue Uniform tragen. Sie wurde nur für dich angefertigt. Sie passt zu deinem neuen Namen, Deutsche Demokratische Republik.“ In diesem Moment sträubten sich alle meine Haare. Dieser Name sickerte durch meine Poren in mich, randalierte in meinem Magen und gab mir das Gefühl ihn mit allerlei Verachtung wieder ausspucken zu wollen. Ivan war das egal, er hatte Zeit, er wartete, bis ich zu ihm kam, ihm die Uniform abnahm und sie anzog. Ich ließ ihm keine Minute, mich dafür zu verspotten, seinen Sieg zu genießen. Ich stürzte raus, hinunter und suchte auf den Knien rutschend meine eiserne Vergangenheit im kalten Schnee. Ich weiß nicht, wie lang es gedauert hat, bis ich meinen Anhänger gefunden hatte. Meine Finger waren eisig und mein Haar gefroren, die Kälte war in mich hinein gekrochen und fesselte mich mit einer Erkältung und Fieber für die nächste Zeit ans Bett. Ich schwor mir Rache. Fürchterliche, bittere Rache an dieser Ausgeburt der Hölle. Ich war noch nicht ganz gesund gewesen, als ich in der Nacht in Ivans Zimmer schlich. Ich hatte nicht einmal eine genaue Idee gehabt, was ich ihm antun wollte. Ich muss noch im Fieberwahn gewesen sein, als ich dachte, gewinnen zu können. Als ich über ihn lehnte und die Hände an seinen Hals ansetzte und zudrückte, mit all der Verachtung, die ich für ihn empfand, aber zu geschwächt, um es ihn spüren zu lassen. Es war ihm ein leichtes mich wegzuzerren, die Position zu ändern, es fiel ihm so unglaublich leicht, meinem geschwächten Körper zu kontrollieren. Ich lag unter ihm und er presste mir die Luftröhre zu. Ich konnte nicht sprechen, nicht schreien, nicht einmal krächzen, aber ich lächelte. Ich sah ihn an, mit all meiner Überzeugung. „Töte mich.“, hätte ich gesagt, wenn ich es gekonnt hätte. Sein Griff aber wurde schwächer, er stützte sich mit den Händen neben meinem Kopf ab und zwirbelte Strähnen meines Haares zwischen den Fingern. „Oh, nein, Gilbert. Oh, nein.“, Ivan lächelte sanft, legte die Finger an meine Wange und strich mit dem Daumen über die Lippen, „Ich habe mich immer gefragt, an was du mich erinnerst. Egal wie viel ich überlegte, es wollte mir nicht in den Sinn kommen, doch gerade, da fiel es mir auf.“ Er lehnte sich hinab, lächelnd und leise flüsternd: „Deine Haut ist wie Schnee. So weit und weiß, so unglaublich rein. Weißt du, Gilbert, ich hasse Schnee.“ Ich spürte sein Gewicht auf mir, die Luft aus meinen Lungen entwich und ich atmete schwer. „Schnee betrügt dich. Er ist weich, aber unglaublich kalt. Im Frühling verschwindet er und lässt keine Spur zurück. Mit Schnee muss man vorsichtig umgehen, sonst schmilzt er, rinnt dir durch die Finger.“ Ich fühlte seinen Atem an meinem Hals, an der Schulter, dunkel gehauchte, leise Worte: „Dafür könnte ich den Schnee wirklich hassen, aber versteh’, es gibt nichts schöneres, als rotes Blut in diesem satten Weiß.“ Langsam richtete sich Ivan wieder auf, betrachtete mich eingehend, dann nahm er meine Kiefer zwischen die Finger und wand mein Gesicht. „Du bist wirklich ansehnlich, Gilbert, wenn du blutest.“ Ich habe diesen Satz damals nicht verstanden, erst recht nicht, als er mich liegen ließ, in seinem Bett und so tat, als wäre nichts gewesen. Ich habe es nicht verstanden. Dabei war diese Drohung, diese Andeutung für meine Zukunft so deutlich gewesen. Ich habe es damals nicht verstanden. Ich habe den Schnee nie bluten sehen. Ich war wieder gesund und bereit, erneut in die Schlacht zu ziehen. Ivan hatte sich bis dahin auch zurückgehalten. Selbst wenn ich es als Zumutung empfand, die Kleidung zu tragen, die er ausgewählt hatte. Es war immerhin besser als nackt neben ihm zu schlafen. Denn sobald ich gesund war, nahm ich mir die Freiheit wieder heraus, mich bei ihm einzuquartieren. Für kurze Zeit, dachte ich sogar, dadurch, dass er meine Krankheit verursacht hatte, würde er sich schuldig fühlen und diesen Punkt als unantastbar ansehen. Ich hatte mich geirrt. Es muss ein ätzender Tag für ihn gewesen sein, ich wusste nicht warum. Er kam spät nach Haus, in sein Zimmer. Sein Gesicht war dunkel, der Ton unfreundlich. Ich war am dösen, merkte ihn nur halb. Ivan setzte sich auf die Bettkante an meiner Seite, sein Blick fiel auf mich, doch ich beachtete ihn nicht. Er rüttelte meinen Arm. „Gilbert, steh auf.“, raunte er dunkel, doch ich murrte nur missfällig, rollte mich mehr zusammen. Er fasste meinen Oberarm, zog mich aus meiner Haltung näher zu sich. „Gilbert.“, wiederholte er drohend. Ich sah ihn verschlafen an, brummte leise. Ich war zu müde um wirklich auf ihn reagieren zu können. Ich wurde schlagartig wach, als er mich vom Bett stieß und ich auf den kalten Holzboden fiel. Zischend hielt ich mir mein angeschlagenes Knie, setzte mich auf und sah ihn verständnislos an. Ich konnte seinen Blick nicht zuordnen. Er war müde, irgendwie, irgendwo, tief in ihm drin. Müde von seiner Vergangenheit und er sah mich an, fragend, ob ich es lindern könnte. Dieses Gefühl. Damals verstand ich seinen Blick nicht. Mittlerweile kenne ich ihn, kann ihn zuordnen. Damals verstand ich ihn nicht und ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte, außer wehrhaft zu sein, als er mich zu sich zog. Ivan packte mich an den Haaren und zog mich vor sich. Er betrachtete mein Gesicht, hielt es mit zwei Händen fest, fast schon zärtlich, bevor er mit beiden Daumen meinen Mund aufzwang. Ich zappelte, schlug gegen seine Beine, seine Knie, versuchte mich von seinem Griff zu lösen, doch es war vergeblich. Seine Finger schmeckten bitter. Er ignorierte es, als ich zubiss, zwängte nur wieder meinen Kiefer auf, brachte mich zum röcheln und husten. Ich atmete schwer als er die Hände wieder löste, mir durch das Haar strich. Ich sah ihn an, unsicher, was er gerade damit hatte bezwecken wollen. Meine Lippe war blutig, meine Zunge ebenso, ich schmeckte den ungenießbaren Geschmack von Metall. Ivan aber hielt mich nur an den Haaren fest und wir sahen uns an. Einen ewigen Augenblick lang sahen wir uns nur an. Mein Körper versteifte sich, als sich seine Finger fest in meine Strähnen krallten und er mich dichter zog, zwischen seine Beine. Er strich mit dem Daumen über die blutige Lippe, lächelte und sagte leise, wie weich mein Mund doch sei. So weich. So schön. Ich ruderte mit den Armen, schlug gegen seine Seite, den Bauch, kämpfte mit der letzten Kraft, die mir noch innewohnte. Vergebens. Zu fest war der Griff der meinen Mund aufzwang und den Kopf hinabdrückte. Ich röchelte und hatte damit zu kämpfen, den Würgereflex zu unterdrücken. Der Geschmack war ekelerregend. Ich glaube, es war der Geschmack der Unterdrückung, der Unfreiheit, der Tyrannei. Der Geschmack einer ersten, zerstörerischen Niederlage. Ivans Griff war fest und unbarmherzig, er ließ mir keine Luft zum Atem, keinen Platz zum entkommen. Sein Unterleib zuckte, er wurde unkontrolliert vor Erregung und drückte meinen Kopf fester hinab. Erschöpft sank er zurück und ich hastete zur Toilette. Damals verstand ich nicht, dass dies eine Schlacht gewesen war, die nur Opfer gebracht hatte. Ich verstand nicht, dass er ebenso gelitten hat, wie ich. Damals wusste ich das nicht. In mir quoll nur das Gefühl des Abscheus, der Rache auf, als ich mich über der Toilette erbrach. Ich verwünschte ihn für diese Demütigung. Ich wusste, dass er hörte, dass er gesehen hatte, was er mir angetan hat. Ich zitterte, vor Wut und Scham und gleichzeitig aus Angst, da ich wusste, dass mit diesem ersten Schritt, der Krieg unhaltbar geworden war. Ich hatte ja keine Ahnung. Egal, wie ich es drehte und wand. Die darauffolgende Zeit lebte ich in Angst. Egal, was ich mir einzureden versuchte. Mut, Aberglaube, Übertreibungen, nichts davon merzte das Gefühl aus. Ivan war auf einmal unberechenbar geworden, auf einer Ebene, in der es für mich keine Waffen gab, mit denen ich ihn schlagen könnte. Ich ging ihm aus dem Weg, mied ihn überall, redete nicht mit ihm und kehrte nachts in mein eigenes Zimmer ein. Ich wusste nicht, wozu er fähig war, doch ich ahnte das Schlimmste. Die Tagen und Wochen vergingen. Ivan machte keine Anstalten, nichts. Allen gegenüber tat er ganz so, als sei nichts geschehen. Mir gegenüber verhielt er sich, als wäre ich nur ein Einrichtungsgegenstand. Existent, aber nicht beachtenswert. Ich wog mich in Sicherheit. Die Angst, die Vorsicht, verrauchte langsam aber sicher durch den Gedanken der Demütigung. Ich malte mir aus, wie er innerlich triumphierte, wie er dachte, er hätte sich behauptet. Ob er sich nun als Herrscher über mich fühlte? Ich wollte diesen Gedanken nicht weiterspinnen und doch tat es mein Kopf von allein. Er hat dich gebrochen, er hat deinen Stolz verletzt, er beschämt deine Ehre, macht sich lächerlich über deinen Zustand. Ich durfte nicht so einfach aufgeben. Ich hatte keinen starken, kleinen Bruder mehr, der mir zur Seite stehen würde. Ich hatte keine Unterstützung hier. Nur mich selbst. Ich müsste mir das wichtigste auf der Welt sein, mich immer verteidigen, um gegen Ivan zu bestehen. Ich wollte ihm zeigen, dass er mich nicht unterworfen hatte. Ich musste es tun. Ich hätte meinem Bruder sonst nie wieder ins Gesicht sehen können. Ich musste es tun. Angriff ist die beste Verteidigung. Es war eine stürmische Nacht. Sie peitsche einem die Kälte, den rauen Schnee um die Ohren. Man zitterte bereits, wenn man nur aus dem Fenster sah. Es war eine dunkle, eine pechschwarze Nacht. Kalt und unbarmherzig. Jede Fußspur im Schnee wurde sogleich von dunklen Flocken ertränkt. Die Menschen kamen nach Hause und wünschten sich nichts mehr als Wärme, ein klein wenig mehr Heimlichkeit. Es war der perfekte Moment um deutlich zu machen, dass ich mich niemals unterkriegen lassen würde. Ivan kam spät in das Zimmer. Er musste von draußen kommen, denn er brachte einen kalten Luftzug mit sich, rote Wangen, aber eisige Finger. Es wunderte ihn, dass ich im Bett lag, zugedeckt bis zur Nasenspitze, die gesamte Breite ausnutzend. Noch bevor er etwas sagen konnte, richtete ich mich sitzend auf. Es wurde deutlich, dass ich nichts an mir trug. Seicht lächelnd, aber stumm, lockte ich ihn mit einem Finger, wartete, bis er vor mir stand um ihn beim entkleiden zu helfen. Er sah mir gleichgültig zu, doch da er sich nicht bewegte, musste er skeptisch gewesen sein. Ich zog ihn ins Bett, ließ ihn auf der Kante knien und küsste seinen Bauch, ließ fahrig die Hände wandern, suchend, erkundend, als würde ich das freiwillig wollen. Tatsächlich wollen. Als wünschte ich ihn zu verführen. Dabei war es eine ausgeklügelte Taktik. Ich wusste, wie ich ihn berühren musste, wie ich mich verhalten musste, was zu sagen war und wo ich besser schwieg. Ich zog ihn, gab den Takt an, kontrollierte dieses Spiel. Angriff. Ich tat es freiwillig, damit er merkte, dass es nichts gab, wozu er mich noch zwingen könnte. Er lehnte über mir, während ich seine Hand führte, den Körper hinab und zwischen die zitternden Beine. Ich war mir im klaren darüber, dass es weder leicht, noch einfach, noch angenehm sein würde für mich, doch so konnte ich wenigstens ein kleines Stück von dem kontrollieren, was ich mir freiwillig antun wollte. Es war eine kalte, raue Nacht. Die niemanden schonte oder bevorzugte. Genauso war es zwischen uns. Da gab es keine Zärtlichkeit oder Rücknahme. Ich machte ihm in aller Brutalität deutlich, dass ich mich, selbst wenn er Macht über mich verfügt, ihm niemals beugen würde und Ivan zeigte mir, dass, egal, was ich versuchen würde, er es mir so unangenehm wie nur möglich machen wollte. Der Schmerz war unglaublich, ich kämpfte dagegen an und versuchte es gleichzeitig Ivan dafür heimzuzahlen, zerkratzte ihm den Rücken und biss seine Schultern blutig. Es war ein unwirklicher Krieg in den Laken und keiner von uns hatte ihn gewonnen. Es war das erste Mal, dass wir in diesem großen Bett dicht aneinander gedrängt, erschöpft und verausgabt einschliefen. Es sollte nicht das letzte gewesen sein. Ich denke, dieses Angebot kam ihm gelegen. Wir stellten jegliche andere Bemühungen einander zu demütigen und den rechten Platz zu weisen ein und konzentrierten uns auf die Nächte. Wir ließen es aussehen, als wäre es ein freiwilliger Akt von beiden Seiten, doch in Wirklichkeit war es ein bitterer Kampf. Keiner gewann in diesen Nächten. Im Grunde haben wir damit niemand außer uns selbst geschadet. Wir gingen einander mit härtester Brutalität um, zeigten dem anderen die tiefen Abgründe, die uns inne wohnten und waren schockiert, als wir sie selbst erblicken mussten. Wir suchten im anderen uns selbst und fanden wir uns, konnten wir uns so ungeniert hassen wie nie zuvor. Ich habe es erst spät bemerkt, hatte diese Erkenntnis gut versteckt. Ich wollte nicht wahrhaben, dass es mir schon lang nicht mehr darum ging, Ivan zu bestrafen. Meine Rachegedanken, für das, was er mir und meinem Bruder, meinem Land, angetan hatte, waren längst abgeklungen. Im Grunde wollte ich mich selbst dafür bestrafen, so schwach gewesen zu sein. Ich war mein strengster Richter und Ivan der beste Henker. Ich war mir nie sicher, doch vielleicht haben ihn ähnliche Ziele getrieben. Es war eine ruhige Nacht gewesen. Der Mond hatte sich hinter den Wolken versteckt und mit der sich ausbreitenden Dunkelheit legte sich Verzweiflung auf die Menschen. Es war diese eine Nacht, die alles geändert hat. Ich kam ins Krankenhaus und musste mit fünf Stichen genäht werden. Ivan hatte mich hingebracht. Er wusste selbst, dass er es dieses Mal übertrieben hatte. Es war eine Sache zwischen ihm und mir, die er nun unweigerlich nach außen getragen hatte und die Fragen aufwarf. Fragen, die er nicht hat gebrauchen können. Ich lag auf dem Bauch im Krankenbett, das Gesicht im Kissen erstickt und duselig vor Schmerzmitteln. Eine Krankenschwester schien mit mir reden zu wollen, doch mit meinem gebrochenen Russisch verstand ich kaum etwas. Sie fragte, „Bist du deutsch?“. Ich nickte. Dann kam eine andere Schwester. Die fragte nun auf Deutsch, ob alles in Ordnung mit mir sei, wie mein Name lautete und ähnliches. Sie begann diesen unbrauchbaren Smalltalk; Ich müsste mir keine Sorgen machen, alles was ich ihr erzähle bleibt unter uns. Ich wusste, was die nächsten Fragen wären und die Schmerzmittel betäubten nicht genug, als dass sie meinen Verstand verdreht hätten. „Dieser Mann, der Sie hergebracht hat, war er das?“, fragte die Schwester, mit einem Lächeln so unschuldig und in Hintergedanken doch verurteilend. Ich konnte mir ihre Geschichte im Kopf ausmalen. Ein Deutscher, der als russischer Kriegsgefangener übrig geblieben war. Am besten im Keller eingesperrt, damit man ihn für alle Vergehen strafen könnte, ohne dass es jemals jemand merkt. Sie hatten Ivan bereits als Schänder abgestempelt ohne ein Wort mit ihm gewechselt zu haben. „Nun, mehr oder weniger.“, antwortete ich gelangweilt, „Er ist mein Freund.“ Ich sah, dass sie von diesen Worten nicht überzeugt war. Sicherlich. Die blauen Flecken, die Bissspuren, Kratzer und Blutergüsse sprachen deutlich für Gewalt. Doch ich wollte nicht das arme Opfer sein, dem sie helfen wollte. Ich wollte Ivan nicht als gemeingefährlichen Kriminellen hinstellen. „Erzählen Sie mir, was passiert ist.“, fuhr die Schwester in einem Ton fort, der ihre Gedanken vollständig verschleierte. Ich war mir im Klaren darüber, dass sie nicht leicht zu überzeugen wäre, doch ein falsches Lächeln hatte ich noch für jeden übrig. „Wissen Sie.“, ich wand mich auf die Seite, grinste leicht, spielte ein wenig Verlegenheit mit rein, „Wir wollten mal was neues ausprobieren. Irgendwann wird dieses Fesseln und Auspeitschen auch langweilig. Aber ich habe mich wohl ein wenig übernommen mit unseren neuen Spielsachen.“ Sie war pikiert, blinzelte mich ratlos an. Anscheinend passte ein schändender Russe besser in ihr Weltbild als ein masochistischer Deutscher. Doch sie sparte sich eine Antwort, als Ivan eintrat. Sie verabschiedete sich höflich von mir auf Deutsch, bevor sie etwas hektisch den Raum verließ. Ivans Blick folgte ihr, bevor er sich an mein Bett setzte und mich schließlich ansah, als fehlten ihm die Worte. Ich drehte mich wieder auf den Bauch, knüllte das Kissen unter meinem Kopf zusammen. „Ich habe ihr gesagt, wir seien ein masochistisches Schwulenpärchen, das es übertrieben hat. Wenn dich jemand fragt, solltest du das gleiche sagen, sonst wird es auffällig.“, erklärte ich in einer dunklen, monotonen Stimmlage ohne Ivan anzusehen. Eine angespannte Stille durchzog den Raum, machte ihn leise und meinen Kopf wieder schwer. Er nahm meine Hand, hob sie und gab mir einen Kuss auf den Handrücken. Part 1 End tbc. A/N: Ist nicht so gründlich gebetat, bitte verzeiht. Ich hab einfach momentan soviel Stress und anderes. Bin gespannt auf eure Reaktionen. Kapitel 9: But I’ll be fine --------------------------- Teil: 9/10 A/N: Ich hab den ersten Teil dieses Kapitels wohl schon zwanzig Mal umgeändert und er gefällt mir immer noch nicht richtig... è_e Ich hoffe dennoch ihr seid für den vorletzten Part eingestimmt und ich wünsche, ohne viel Vorblabla, viel Vergnügen mit: But I’ll be fine Ich konnte bald wieder zurückkehren. Gesagt oder nachgeforscht hatte niemand mehr. Dieses Thema schien ihnen allen wohl zu heikel, als dass sie es aussprechen, anbringen und erläutern wollten. In Ivans Haus wurde ich neugierig beäugt, doch keiner wusste, wieso ich im Krankenhaus gewesen war. Diese Sache spielte nur zwischen ihm und mir Ich hatte keine anschließenden Probleme und alles war gut verheilt, dennoch, zwischen Ivan und mir hatte sich etwas geändert. Seit der Nacht wagte er es nicht mehr mich anrühren. Ich hatte keine Anstalten gemacht es darauf anlegen zu lassen. Ich befürchtete, dass nur ein Waffenstillstand herrschte, der von kurzer Dauer wäre. Doch er hielt sich, einen Monat, den zweiten. Die Tage und Wochen vergingen mit einer Ruhe und Trägheit, als wären wir unter einer Lawine begraben in der alles vergessen, alles weiß, alles lautlos war. Wir schliefen unbewegt in seinem Bett und nur wenn der kalte Wind an den Fenster rüttelte, rutschen wir zusammen. Ich, um mich zu wärmen und er, um etwas Unvergängliches in seinen Armen zu wissen. Wir aßen zusammen. Nicht aus Fürsorglichkeit oder dem Anstand halber, sondern, weil es kein Anderer tat. Ihn fürchtete jeder, mir misstrauten alle. Wir aßen, das, was ich kochte und das, was er sich wünschte. Es war ein Wunder, dass er bis hierhin überlebt hatte, obwohl er nicht einmal wusste, wie man den Herd bediente. Beinah schon belohnend nahm er mich immer öfter mit, in die Stadt oder zum spazieren. Mit ruhigen, gleichmäßigen Schritten immer weiter, immer tiefer. Wohin auch immer. Ich lernte seine Sprache und mit ihr zusammen schleichend, tiefer bohrend, eindringend und ausfüllend sein Leben, seine Gewohnheiten. Ich lernte ihn nicht nur kennen, ich lernte ihn lesen, zu verstehen. Schon bald hatte ich das Gefühl, als Einziger seine wahren Neigungen interpretieren zu können. In diesen Momenten, wenn er nach Hause kam und lächelte und ich erkannte, wie falsch es war, denn ich wusste, dass er nachts meine Hand umklammern würde. Der Winter war ihm egal, die Wärme irrelevant. Wieso konnte es keiner sehen? Dass auf ihm soviel Schnee ruhte, eine untragbare Last und er gäbe alles auf, könnte er nur gehen. Es gab diese Momente. Diesen einen Augenblick, als nach fast zwei Monaten, in denen unsere einzigen Berührungen die unserer Hände war, er mich in die Arme zog und ich mein Gesicht an ihm verbarg. Es war reglos wie die Zeit zuvor, ruhig, still und doch mit einer inneren Unruhe verbunden, die ich bei Ivan selten gesehen habe. Ich wusste, dass es falsch war und er wusste, dass er es bereuen würde, als wir uns küssten und nicht mehr losließen. Am Anfang gab es nichts zwischen uns. Nur eine dicke Schneedecke, durch die wir nicht hindurch kamen, nichts sehen konnten, uns nicht erreichten. Wir hatten sie durch unseren Krieg zerstört, unwissend, wie schützend sie gewesen war und nun, da wir uns näher standen, als je zuvor, mussten wir fortfahren. Am Anfang gab es nichts zwischen uns und nun spürte ich Zärtlichkeit in Ivans Berührungen. Von einen Tag auf den anderen war der Schnee geschmolzen. Es war Frühling. Ich spürte die Sonne, sah die Blumen, das satte Grün. Es war Frühling. Das durfte nicht sein. Das hätte niemals sein dürfen. Es musste doch Winter bleiben. Diese Veränderung hatte schleichend begonnen. Unser Hass hatte sie geschürt und schließlich in eine vollkommen andere Richtung gedrängt. Wir wussten beide, dass sie nicht gut war. Nicht gut für die Zukunft, aber heilend für die Vergangenheit, betäubend für die Gegenwart. Denn egal, wie wir es drehten und wanden, dass wir am Tag Zeit zusammen verbrachten, lenkte uns von jeglichen Problemen ab. Es ließ uns beinah normal erscheinen, freundlich vielleicht sogar; Herzlich. Natürlich stritten wir uns auch, beschimpften uns ab und an, doch es war nie wirklich beleidigend, nie hasserfüllt. Ich kannte ihn zu gut um ihn noch hassen zu können. Fremden gegenüber versuchten wir es nicht zu zeigen, doch man sah, dass wir einander zugeneigt waren. Es mussten die Blicke gewesen sein oder unsere Gesten. Wenn wir gemeinsam einkaufen gingen und er versuchte, meine Wünsche zu erfüllen. Das Ringen um eine Person, die ihn nicht fürchtete. Wir lasen gemeinsam Zeitung, so blieb ich über Ludwig informiert und fand auch die Dinge heraus, die Ivans Beziehungen ins Ausland beschrieben. Beunruhigen darüber drangen aber nie zu einander vor. Unsere Beziehung konnte nur auf Schweigen aufgebaut werden. Wir hörten Musik, oftmals deutsche Klassik. Er hob die Hand und dirigierte, schwang im Takt. Ich hab ihn deswegen so oft belächelt und korrigiert. Er ist nicht sonderlich musikalisch gewesen. Es gab diese Tage, wie aus dem Bilderbuch, an denen wir nebeneinander saßen und den Sonnenuntergang beobachteten. Zu dieser Zeit, war es nie kälter oder wärmer als in Deutschland gewesen. Es war diese Zeit im Frühling, diese hellen Tage, die so erfüllt schienen. Doch in unserem Inneren, tief, wussten wir, das wir diese Stunden nicht einfach verstreichen lassen durften, ungeschoren. Zuviel war passiert, als dass wir einen schönen Schleier der Glückseligkeit darüber hätten ausbreiten dürfen. Sobald die Nacht hereinbrach, es dunkel genug war und die Türen hinter uns verschlossen wurden, konnten wir uns bestrafen. Bestrafen dafür, dass wir auch nur einen Augenblick lang annehmen konnten, alles wäre in Ordnung, schön und perfekt. Je näher wir uns am Tag waren, desto weiter versuchten wir uns in der Nacht zu entfernen. Je zärtlicher die Gesten, desto kälter und herzloser unser Umgang. So freundlich, wie wir bei Licht schienen, desto verachtender wollten wir in der Dunkelheit sein. Ich hatte mit Ivan geschlafen, als Zweck, um ihn zu zeigen, dass er mich niemals unterwerfen könnte. Wir hatten den Deckmantel der Freiwilligkeit benutzt, um eine eventuelle Unfreiwilligkeit vorzubeugen. Nun hatte sich dieses Spiel umgekehrt. Es war das Mittel, das im Vordergrund stand. Es war der Zwang, Gewalt, Nötigung, die unsere Maske bildete, um zu verheimlichen, dass wir nichts anderes wollten, als uns nah zu sein. Jeder Biss, jeder Kratzer, jedes verächtliche Wort, dass wir uns an den Kopf warfen, das alles bildete Tarnung. Wir gaben vor anderen und vor unseren eigenen Bedürfnissen nicht zu, dass wir etwas füreinander empfanden. Selbst wenn wir es uns eingestanden hätten, ich befürchte, anders wären wir nie in der Lage gewesen es auszudrücken. Er hielt mich. Hielt mich auf. Ich mich fest. Gewaltvoll, schmerzhaft, stark, damit wir nach all der Zeit in der wir nie Gefühle gebraucht haben, merkten, dass doch noch welche da waren. Tief verborgen und nur mit Härte zu wecken. Mein Körper gab Ivan die Bestätigung hierfür, denn selbst, wenn ich protestierte, nahmen meine Handlungen ihn an. Nach diesen Monaten, nach all der Zeit bei ihm, allem, was passiert war zwischen uns, war es das erste Mal, als wir miteinander schliefen und ich es mit meinem ganzen Körper wollte. Es war Frühling. Etwas war grundlegend falsch gelaufen. Zwischen ihm und mir. Doch ich bereute nichts. Schnell merkte ich, dass dieser neue Status, der mir zufiel, Vorteile brachte. Es war zur Selbstverständlichkeit geworden, dass ich in Ivans Bett schlief. Er schützte mich vor der Verachtung anderer und bemühte sich darum, mein Leben angenehm zu machen. Etwas hatte sich grundlegend geändert, war falsch gelaufen. Doch ich bereue nicht, dass ich diese Bevorzugung ausgenutzt habe. Sie hat mir in so manchen Situationen geholfen, die Umstände erträglich gemacht. Es schien ein unerschöpflicher Vorrat an positiven Auswirkungen bis mir dadurch schließlich meine Grenzen gezeigt wurden. Ivans Fürsorge engte mich schlussendlich ein. Ich war nicht in der Lage zu protestieren, als es nicht nur um die Trennung von meinem Bruder, sondern die vollständige Abkapselung ging. Eine Mauer, die unüberwindlich schien und die jeden Kontakt, den wir bis dahin erhalten hatten, problematisch werden ließ, gar unmöglich machte. Er hatte es gerechtfertigt durch die Umstände, in seinem Land, das Problem Amerika. Ich durfte nicht protestieren durch die Umstände, die zwischen ihm und mir herrschten. Die Ruhe war wie der Schnee der Lawine weggeschmolzen, die Trägheit aufgehoben. Man merkte schon bald die Angespanntheit in seinem Haus. Nicht nur ich, der unzufrieden war, beinah alle seine Mitbewohner schienen ihn anzuzweifeln. Im Frühling werden die neuen Gedanken geboren und die Lebensgeister erwachen. Es war eine turbulente Zeit, in der Ivan und ich es dennoch irgendwie geschafft haben zu überleben. Miteinander zu leben. Füreinander zu sein. Es gab diese lauen Sommernächte. Der Wind war zu schwach um durch die Gardinen zu dringen und die Luft in Ivans Zimmer fiebrig. In diesen lauen Sommernächten war es viel zu warm um zu schlafen. Ivan lag auf mir, der dunkle Atem, der sich an meinem Bauch abrollte und seine müde Hand, die an meiner Seite ruhte. Er strich mir über die nackte Hüfte und ich über die frischen Kratzspuren an seinem Rücken. In diesen dösigen Sommernächten redeten wir wie im Fieberwahn, dunkel und leise, alles Wahre und alles, was die Fantasie uns einbläute. Ich redete, wie mir der Mund gewachsen war. Beschwerte mich, ohne beschwerlich zu klingen, über das Essen oder die Methoden. Am meisten aber über diese Mauer, diesen Schutzwall. Vor was soll er schützen?, hab ich ihn gefragt, doch er hat mir nichts geantwortet. Die Medien antworteten mir, doch wenn Ivan auf meiner Haut gebettet lag, die Finger schläfrig, aber erkundend wandern ließ, antwortete er nichts. Es waren diese lauen Sommernächte, in denen wir an uns festklebten. Seine Hände tänzelten und er hielt mich fest und er sprach, leise, schläfrig. Er sagte mir, die Welt ändert sich so schnell. Alle um ihn herum verändern sich so unheimlich schnell. Nach dem Winter kommt der Frühling und nach dem Frühling der Sommer. Die Sonne scheint heiß und der Wettlauf beginnt. Und Ivan sagte mir, er hätte das Gefühl, nicht mehr mitmachen zu können. Als wären seine Beine im Schnee festgefroren. Ich hatte keine tröstenden Worte für ihn, keine aufmunternden Gesten. Das war nie meine Art gewesen. Ich hob nur seinen Arm, ließ ihn plump auf meine Haut fallen und seufzte. „Du schwitzt genug um wieder aufzutauen.“ In diesen Sommernächten klebten wir aneinander, teilten unsere Sorgen, dachten sie zu halbieren und ahnten nicht, dass wir sie so nur mehr häufen würden. Die Wärme hielt an. Die Sonne schien unermüdlich. Doch egal, wie schön die Bäume sich wogen und die Blumen nickten, dies alles konnte nicht verschleiern, dass die Unruhen wuchsen. Sowohl Ivan als auch ich merkten, dass die Rastlosigkeit uns ergriffen hatte und dass ich ihr drohte zu verfallen. Jeden Brief, den ich an meinen Bruder schrieb und der erst viel zu spät beantwortet wurde, verschlimmerte es. Ich hatte ihn seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen - oder kam es mir nur so vor? Jede Nachricht wurde kürzer, jedes „Es geht mir gut“ ein Schritt in Richtung Verzweiflung. Ivan wusste davon, er sah es mir an. Noch war Sommer. Noch schien die Sonne. Aber wir beide wussten, dass die Blätter schon bald welk werden würden. Es war nach einem offiziellen Treffen. Ich hatte Ivan begleitet. Es war förmlich gewesen und wir beide in Uniform gekleidet, unter der wir in der Abendhitze schwitzten. Das Haus war dunkel, als wir eintraten, nur die Dämmerung tauchte die erleuchteten Flecken vor den Fenstern in ein tiefes Rot. Ivans Gesicht stand in Flammen, als die Tür hinter uns zufiel und er mich ansah. Die Alliierten, mein Bruder, hatten verkündet, dass eine deutsche Wiedervereinigung angestrebt wurde. Ich sah Ivans Augen nicht, nur ein dunkles Leuchten, das sich in dem Schatten des Flures zurückzog. Ich erinnere mich genau an diesen Abend. Er fasste mein Handgelenk. Es war der Griff. Dieser Griff. Er zog mich mit sich, die Treppen hinauf und immer tiefer, immer weiter vom Sonnenuntergang weg. Er warf die Tür zu seinem Zimmer auf und mich auf das Bett. Ich war überrascht, schockiert und ein wenig ängstlich, da soviel Härte, soviel uneinstimmige Härte, rar geworden war. Er kniete sich vor mich und hektisch, beinah panisch, öffnete er Knopf für Knopf meiner Uniform. Ich sagte nichts, ich tat nichts. Seine Finger, seine Hände haben gebebt, als er mich entkleidet hat. Erst als ich nackt vor ihm lag und er meine Haut berühren konnte, war er zufrieden, hörte auf zu hektisch zu sein. Er strich mit einer sentimentalen Zärtlichkeit vom Bauch hinauf, die Brust entlang zum Hals und als drohe er Gefahr sich zu verbrennen, berührte er das eiserne Kreuz. Ivan richtete den Blick langsam auf, sah mich an, bevor er den Mund stumm öffnete. Er schien Worte zu suchen, greifen zu wollen, die in diesem Raum leer und hohl standen und doch niemals hätten ausdrücken können, was er sagen wollte. Schließlich beugte er sich hinab, küsste den Anhänger, meinen Hals, das Ohr und schien sich endlich für eine Aussage entschieden zu haben: „Preußen“. Ich erinnere mich genau an diesen Abend. An dieses Wort. Wie er es gesprochen hat. Das leicht gerollte R, das leise Zischen im Nachklang. Es schien das einzige deutsche Wort zu sein, das er kannte. Es war das Beste, was er mir hätte sagen können. Wir wussten beide, was es bedeutete. Ich repräsentierte ein Land, dessen Name mir nicht über die Lippen kommen wollte. Ich war ein Teil, ein Bruchstück, das unter Ivans Einfluss stand, seine Bestimmungen. Aber in meinem Herzen würde ich immer der sein, als der ich groß geworden bin, gelebt habe und starb. Damit, dass er es ausgesprochen hatte, dass er mich anerkannte, belebte er mich an diesem Abend neu. Wir waren innig und ich ihm ergeben, solang er nur diesen Namen wieder und wieder flüsterte. Immer und immer wieder hallte es in meinem Kopf, Wer bin ich? Und er antwortete mir. Wieder und wieder. Es war der Abend, an dem ich mich ihm hingab, vollständig aufgab, da endlich jemand bestätigte, dass ich nicht tot war. Ivan war der erste und einzige, der mich wieder zum leben brachte. Es war spät. Die Sterne standen am Himmel und der Mond erhellte die Fassaden des Hauses. Erschöpft lag ich in den Kissen und Ivan auf meiner Brust. Ich war dösig. In meinem Kopf vermischte sich bereits Realität mit Traum, doch Ivans dunkle, gebrummte Stimme holte mich zurück. Ich blinzelte zu ihm, fragte, was er gesagt hatte. „Es ist kein Schutzwall“, sagte er leise. Seine Augen waren geschlossen und sein Atem schwer. „Es ist eine Mauer. Ich wollte dich und deinen Bruder nie trennen, euch nie entzweireißen.“ Ich spürte, wie seine Arme sich fester um mich schlangen und er schwer atmete. „Doch du darfst nicht gehen. Ich werde dich nicht gehen lassen.“ Langsam sah ich hinab, doch er erwiderte meinen Blick nicht. Er hatte das Gesicht stur an meine Brust geheftet, murmelte nunmehr leise dagegen: „Verlass mich nicht, Gilbert. Verlass mich nicht.“ Als ich an die Decke sah und der Wind durch das offene Fenster wehte, glaubte ich, den Herbst zu schmecken, Regen zu spüren. Es tut mir so leid. Du hättest es doch ahnen müssen. Der Sommer ging vorüber. Das Blattwerk wurde bunt und farbenfroh, man hätte nicht ahnen können, dass dieses verräterische Rot ein Vorbote war. Der Regen tränkte das ausgedörrte Gras und die hängenden Blumen. Er wusch den Staub des Sommers weg, den Dunst und die Hitze. Ich lief schnell durch die sich bildenden Pfützen, hatte meine Schuhe in der Hand. Das Hemd war durchtränkt, doch ich fror kein Stück. Ab und an sah ich über die Schulter zurück, rief Ivan zu, er solle sich beeilen. Es hatte sowieso nichts geholfen. Wir waren pitschnass, als wir in den Flur polterten. Ich warf einen letzten Blick hinaus an den Himmel. Schwere Wolken zogen näher und in der Ferne sah man Lichter aufzucken. Ivan nahm meine Hand, als er mich nach oben führte. Das kleine Zimmer im unteren Geschoss hatte ich seit einer Ewigkeit nicht mehr betreten. Mir fiel auf, dass ich nun vollkommen bei Ivan lebte, in seinem Haus, seinem Zimmer. Doch ich habe niemals mit ihm hier gewohnt. Die Handtücher lagen uns im Nacken, abwesend hatte Ivan eine Hand auf meinen Kopf gelegt und die nassen Haare verstrubbelt. Wir saßen vor dem offenen Fenster. Vor unseren Gesichtern erschlug sich warme und kalte Luft und das Gewitter zog mit schweren Trommeln heran. Mit jedem Blitz leuchtete mein Gesicht auf. „Ist es nicht wunderbar?“, fragte ich ihn, „Die Erhabenheit der Natur?“ Er brummte dunkel, weder ablehnend noch zustimmend. Sein Blick glitt träge zu der zuckenden Wolkendecke. „Es beginnt ganz klein“, fuhr ich fort, hatte die Knie angezogen, „Man spürt einen einzelnen Tropfen, die schwüle, schwere Luft, bevor sich mit einem Schlag alles zusammenzieht, das Gewitter sich mehr und mehr zusammenbraut und schließlich entlädt, als wäre es zu nichts anderem geboren“. Ivan hatte sich zurückgelehnt. „Es ist zu nichts anderem geboren. Es kommt daher und stirbt im nächsten Moment.“ Langsam wanderte mein Blick zu ihm. „Bist du dir sicher, Ivan? Was ist, wenn es in Wirklichkeit auf der Suche war? Die kalte Luft, die warme finden wollte und ihr Finale großartig und grandios ist, bevor sie sich trennen?“ Ivans Arme verschränkten sich und er sah dem Gewitter entgegen. Der Blitz erhellte kurz sein Gesicht. Ich spürte seine Gedanken, doch er sprach keine davon aus. Er mochte nicht an ein Finale denken. Doch es würde kommen und sich mit einem gewaltigem Donner, einem grellen Blitz verabschieden. Erst dann würde die Ruhe nach dem Sturm Einzug erhalten. Es kam mir so vor, als wäre es ewig Herbst und als wäre er der eigentliche April. Die Tage waren lichtdurchflutet und man konnte unter den Bäumen gehen und sich kaum satt sehen. Die vielen Farben, der Tanz im Wind von roten Blättern und roten Gesichtern. Es gab die Tage, an denen es nur regnete, die Welt von einem grauen Schleier verhüllt war und man zum Fenster hinaus sah und sich den Sommer zurückwünschte. Es war die Zeit, in der ich oft an meinen Bruder dachte. An die Apfelernte oder die Pflaumen. So oft ich auch die Augen schloss und mir die Ohren zuhielt, ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wie es roch, wenn der Apfelkuchen im Ofen wartete. Es war die Zeit, es waren diese Momente, in denen ich die Augen wieder öffnete und so etwas wie Angst spürte. Ich schrieb ihm viele Briefe, sagte Lieber Ludwig, Mein Lieber Ludwig, Mein Bruder. Ich schrieb die banalsten Dinge, fragte, verlangte und hoffte doch, dass keines der Worte so verzweifelt klang, wie ich es war. Ich wusste, dass die Hälfte meiner Briefe niemals ihr Ziel erreichen sollten. Und wenn es nur einer war, nur einer, den er las. Wenn er nur nicht vergessen würde, dass ich hier bin. Ivan war immer öfter nicht Zuhause. Ich lag oft bis spät in die Nacht wach und schlief dennoch ein, bevor er kam. Es ging ihm nicht gut. Seinem Land ging es nicht gut. Wir versuchten krampfhaft aufrecht zu erhalten, was wir bis dahin aufgebaut hatten. Doch wenn wir uns berührten, waren wir abwesend. Wir schliefen in den Armen des anderen ein, doch waren nicht erschöpft von der Nacht, sondern von den Alpträumen des Tages. In seinen Küssen schmeckte ich keinen Frühling mehr. Die Blätter fielen vom Baum und legten sich schwer auf mein Gemüt. Jede Nacht, die ich allein zu Bett ging, war ein Überfall auf meine Gedanken. Ich hatte hier nichts außer Ivan. Was wäre, wenn er weg ist? Ich fragte mich, ob ich einfach so zu meinem Bruder zurückkehren könnte. Ich war mir nicht mehr sicher, ob er mich nach all der Zeit noch erkennen könnte, selbst wenn mein Gesicht das gleiche war. Ich war mir nicht mehr sicher, ob er mich noch brauchte. In diesen Augenblicken wusste ich manchmal nicht, ob es draußen kälter war, als in mir drin. Ich schrieb Ludwig. Es war der letzte Brief, den ich ihm schrieb. Er war kurz. Doch ich steckte all meine Verzweiflung in ihn. Mein lieber Bruder, erwarte mich. Ich hatte einen Entschluss gefasst, der mir im ersten Moment so einfach schien, doch als Ivan Heim kehrte und ich ihn umarmte, wurde die Last hundertmal schwerer und ich begriff, was ich im Stande war, zu tun. Es tut mir so leid. Du hättest es doch ahnen müssen. Ich wusste nicht, war es noch Herbst? Vielleicht Frühling oder Sommer? Wer hätte es sagen können, wo doch in dieser einen Nacht soviel Schnee in mir fiel? Ich gab mich ihm hin und ich flüsterte, verführte, lockte. Ich fragte ihn, ob er wisse, dass die Preußen gute Reiter gewesen sind? Er wusste es nicht. Ich zeigte es ihm. Und seine Hände haben sich an meiner Hüfte festgebrannt, er streichelte, hielt mich, wie keine Abende zuvor. Ich sah seinen Blick genau vor mir. Ich wusste, was er dachte, was er für mich fühlte. Wir waren zu weit gegangen und nun trugen wir die Konsequenzen dafür. Seine Umarmung lastete auf mir, sie zerdrückte mir mein Herz und sein Geschmack war bittersüß. Ich konnte nicht an mir halten, ich konnte mich nicht mehr aufhalten. Ich hab mich fest an ihn gekrallt und gezittert. Mir war kalt, obwohl es so warm zwischen uns war. Ivan ließ mich mein Gesicht an seine Schulter vergraben. Er wusste, dass ich nicht wollte, dass er mich so sah. Ich habe hundert, vielleicht tausendmal gesagt, es tut mir leid, es tut mir leid, es tue mir so schrecklich leid. Ich kann nicht mehr. Ich sagte ihm, mit jedem Tag, der verstreicht, werde ich unsicherer. Mit jedem Tag, steigt die Angst, die pure Angst, dass mein Bruder mich vergessen könnte. Ich wiederholte, immer wieder, ich will nicht, dass er erkennt, dass er ohne mich leben kann. Ich will nicht, dass er bemerkt, dass ich nutzlos für ihn bin. Ich habe doch nur ihn. Mir ist nichts geblieben. Es war das erste Mal, in den Jahren, die ich bei Ivan verbracht habe, dass ich ihn um etwas bat. Ich flehte, ich flehte ihn an: Ich will zu meinem Bruder. Ich war der Richter und der Henker und dies unser Todesurteil. Ich erinnerte mich an seine vorherigen Worte. „Verlass mich nicht“. Ich hatte tausend Dinge in Gedanken, die er hätte sagen können um mich zum bleiben zu bewegen. Da waren tausend Gründe und tausend Belege, die ihm geholfen hätten. Er nannte keinen einzigen, er hatte nichts geantwortet. Es war zu spät. Ivan wusste das. Und ich weiß bis heute, dass, wenn er nicht gesagt hätte, die Grenzen sind frei, diese Mauer nie gefallen wäre. Ludwig hatte auf mich gewartet und er hat mich in die Arme genommen. Ich habe ihn nicht losgelassen. Ich weinte. Nicht vor Freude. Nicht nur. Ich weinte, weil es ein Abschied war. Für immer. Doch das hat mein Bruder nie erfahren. Das hat keiner je erfahren. Ich habe damals zu Ivan gesagt, wir sehen uns wieder. Doch ich habe mich nicht daran gehalten. In der darauffolgenden Zeit bin ich nie zu ihm zurückgegangen. Und sei es nur für ein paar Minuten gewesen um meine verbliebenen Sachen zu holen. Ich konnte ihm nicht mehr in das Gesicht schauen. Ich gab mir die Schuld, für die harte Zeit, die er anschließend hatte. Ich gab mir die Schuld daran, dass sein Haus leerer und leerer wurde und er schließlich allein zurückblieb. Ich wusste, wäre ich zurückgegangen und hätte er nur ein Wort gesagt, wäre ich schwach geworden, hätte versucht ihm zu helfen und es wahrscheinlich noch schlimmer gemacht. Ich war der Ansicht, so, wie es war, die vollständige Trennung voneinander, sei der einzige Weg um loszukommen. Loszulassen. Loslassen, Loslassen. Ich erzählte allen die Geschichte von der DDR, die nichts hatte und dem Russland, das nicht fähig war. Ich erzählte nichts, über Gilbert oder Ivan. Vom Todgeglaubtem und dem Winter. Ich ließ sie in dem Glauben, ich hasse den Menschen, der hinter den Taten steckte. Der Mensch, der mich zu Arbeiten zwang, die ich nicht tun wollte. Doch ich erzählte nichts, über den Menschen, der hinter meiner Wiederbelebung stand. Der Mensch, dem ich freiwillig das gab, was ich noch besaß. Ich spielte meine Maskerade perfekt und belog mich selbst. Bis ich nicht mehr wusste, ob ich mir glauben konnte, oder nicht. Doch eines wurde mir über die Zeit hin klar; Egal, wie mich entschieden hätte. Verloren wäre immer etwas gewesen. Nur nachts, wenn ich allein in meinem Bett liege, überkommt mich das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. Ein gravierender Fehler. Denn egal, wie viel Sonnenschein mein Bruder in mir weckt; In mir drin fällt noch immer Schnee. A/N: Ich hoffe es ist deutlich geworden, dass mit dem „Russland erlaubt Gilbert zu gehen“ der Fall der Mauer gemeint ist, der Dank Gorbatschow auch wirklich stattfinden konnte. Und ja: Es gibt auch heiße Sommer in Russland. ° A ° Bin gespannt auf eure Reaktion. :D Wir sehen uns zum Endspurt! > 3< Kapitel 10: Dear Diary, let’s start. ------------------------------------ Teil: 10/10 A/N: Zwei Monate später, 40 Kommentare, 32 Favoriten – Ihr habt‘s geschafft. Das zehnte und letzte Kapitel. Ihr seid befreit von Gilberts launischen Tagebucheinträgen, freut euch! ; 3 ; Ich hoffe euch hat es genauso Spaß gemacht zu lesen wie mir zu schreiben und ich danke allen Kommentatoren und Fans. ;///; Durch euch liebe ich das Hetalia-Fandom! Und nun sage ich das letzte Mal viel Spaß mit: Dear Diary, let’s start. Hey, Tagebuch! 02.07.20xx Boah, diese Nacht war so anstrengend. Nicht nur, dass ich haufenweise Träume hatte und kaum Schlaf fand, nein, am Morgen musste mich West ja auch noch zu quatschen. Er meint, er hätte sich seit gestern Abend so seine Gedanken gemacht. Ich hab gemeint, ich will das gar nicht hören, aber das hat ihn ja noch nie gestört. Er fing dann an zu erzählen, da hab ich mir die Finger in die Ohren gesteckt, gesungen und gesagt, er soll mich heut Abend ansprechen, wenn ich noch eine Mütze Schlaf bekommen hab. Jetzt frühstücke ich im Bett zu Ende und leg mich noch eine Runde hin. Bin ja gespannt, was mir mein kleiner Bruder so für „weise“ Ratschläge geben will. Pff. From Prussia with love Yoh, Tagebuch~ 02.07.20xx Ich hab ziemlich lang geschlafen, also ist West einfach irgendwann reingekommen und hat mich geweckt. Er saß an meinem Bett und ich hab ihn angesehen, während er geredet hat. Ich glaube, er hat vorher genau überlegt, was er sagen will. Wahrscheinlich war’s nicht ganz einfach für ihn, aber selber schuld, wenn er’s hören wollte? Er meinte, er wolle mir da eigentlich nicht reinreden, wie ich mich Russland gegenüber verhalte, sei immerhin meine Sache und selbst wenn er jetzt ein anderes Bild von ihm hat (Vermutlich ein schlechteres, sorry, Wodkabirne!) würde er mir alle weiteren Schritte überlassen. Allerdings, sagte er, gäbe es da Dinge, die er nicht ganz verstanden hätte, nach denen er mich fragte. Einerseits wollte er wissen, ob ich glücklich gewesen bin, damals, mit Russland. Ich hab versucht zu erklären, er war ja nicht da und wenn der kleine Bruder nicht um einen rum ist, fehlt eben was, aber er hat abgewinkt. Er meinte, dass natürlich etwas fehlte, dass immer etwas fehlen würde, (Das klang so nach: Glaube mir, ich hab Erfahrung, denn ich bin ja vergeben. Hoho! . . . ergh.) aber er meinte, ob ich glücklich war, wenn ich mit Russland zusammen gewesen bin, wenn wir Zeit zusammen verbracht haben. Blöde Frage. Was sollte ich darauf antworten außer „Ja“? Es war ja nicht so, als wäre alles schlecht gewesen und vor allem mit dem ollen Blinigesicht war’s aushaltbar. West hat dann so blöde gelächelt, wohl eher mich „belächelt“. (Mich! Mich!!) Er sagte, dass es für Leute wie uns, für uns Deutsche, schwer ist, glücklich zu werden und er verstehe nicht, wieso ich das so einfach aufgegeben habe. Erstens Mal: Was? Zweitens: Wie bitte? Ich hab ihn erst mal zusammengestaucht, von wegen, dass ich das sehr wohl weiß, dass das scheiß Glück nicht einfach zu beschaffen ist und weiter, dass er nicht davon reden soll, dass ich etwas so „einfach“ aufgegeben habe. Schließlich ging es um ihn! Ich hab das gemacht, damit wir wieder vereint sein können, weil er doch mein ein und alles ist, mein Bruder, mein einziger. West hat mich dann umarmt und gesagt, er hätte das Selbe getan, aber es wäre an der Zeit, das zu überdenken. Ich war erst mal total perplex und wusste nicht so wirklich, was er meinte. Er sagte, dass ich damals wahrscheinlich wirklich keine andere Möglichkeit gehabt habe, außer den Mann den ich... ich... (bah, er hat dieses ekelhafte Wort benutzt)... den ich „liebe“ zu verlassen, aber seitdem wäre ja schon einige Zeit vergangen und es hat sich viel geändert. Er meinte, nur weil ich nicht mehr unter seiner Kontrolle stehe und nicht mehr bei ihm wohne, hieße das ja nicht, dass wir nicht zusammen sein könnten. Ich hab ihn angeschaut, als hätte ein Alien von meinem Bruder Besitz ergriffen. Ich konnte es nicht glauben. Hatte mein kleiner Bruder mir gerade wirklich vorgeschlagen, eine Beziehung mit Russland anzufangen, so wie er mit Veneziano?! So dusiwusi kitschig niedliches Zusammensein? ... Oh Gott, mir wird übel, wenn ich nur daran denke. Er meinte, ich solle es mir überlegen und Russland vielleicht anrufen. Ich hab ihm gesagt, sich zusammenzurotten wäre nur was für Schwächlinge. West hat dann irgendwas gebrummt, von wegen, dann hätte ich wenigstens guten Sex und den bräuchte ich ja mal wieder dringend. . . . Alter Fritz, ich hoffe du bist mein Zeuge, dass ich solche Flausen niemals meinem Bruder in den Kopf gesetzt habe! Wie dreist er mir gegenüber geworden ist! So was! Ich werde die olle Soljankabacke bestimmt nicht anrufen oder irgendwie so einen Rotz vorschlagen. So weit kommt’s noch! From Prussia with love Mh . . . 02.07.20xx Ich habe Wodkabirne vorhin angerufen, aber nicht, weil ich irgendwas vorgeschlagen habe, nein nein! Ich habe ihm nur gesagt, dass ich viel über Früher nachgedacht habe und er ja immer eine Antwort wollte und so was. Ich hab ihm gesagt, ich hätte jetzt vielleicht eine, aber ich muss da noch mal genau drüber nachdenken. Ich hab ihn gefragt, ob wir uns dann in nächster Zeit irgendwie sehen oder so, aber er war wohl etwas hektisch, meinte, ich sollte warten, ich würde von ihm hören. Dann hat er aufgelegt, das dumme Arschkind. Ich meine, das ist man einmal nett und dann wird man abgewimmelt. Pfft! Was denkt der denn wer er ist? Dass er einfach so das awesome me warten lässt? Der kann bleiben wo der Pfeffer wächst, dumme Wodkabirne. From Prussia with love Wieso fallen mir alle in den Rücken, Tagebuch? 03.07.20xx Ich habe gestern dann noch mehrmals versucht das olle Blinigesicht anzurufen, aber bei ihm Zuhause ging keiner ans Telefon und sein Handy ist ausgeschaltet. (In dem Moment habe ich mich gefragt, wieso ich überhaupt seine Nummer habe? Und wieso die in der Gruppe „Wichtig“ eingeordnet war und mit einem Herz dahinter? Ich glaube bei dem G8 Gipfel war doch was gewesen und... na ja egal.) Als ich heute Morgen dann aufgewacht bin, habe ich es erneut versucht, aber wer hätte das gedacht, der werte Herr war wieder nicht da. Als gäbe es irgendwas Wichtiges in seinem Leben um das er sich kümmern muss! West meinte ich sollte einfach warten bis er sich meldet, so wie er es gesagt hat. Er hat gemeint, Wodkabirne muss sich sicherlich um wichtige Dinge kümmern und es ist ja nicht so einfach bei so einem großen Land, ob ich das vergessen hätte und... narghnarghnargh. Jaja. Ich kenne doch das olle Soljankagesicht! Aber kann er schön vergessen, dass ich jetzt noch nett zu ihm bin. Man lässt mich nicht warten! Ich gehe jetzt mit den Hunden spazieren. Ich lass mir doch nicht von ihm den Tag versauen. From Prussia with love Irgendwas ist falsch gelaufen, Tagebuch. 03.07.20xx Oder hast du eine Erklärung für all das!? Gestern Nachmittag, als ich mit West in der Küche stand, hat es geklingelt und wer stand vor der Tür? Nicht der Postbote! Nicht Specs! Nein, die Wodkabirne höchstpersönlich. Mit Gepäck und einem Lächeln, das hätte die Sonne neidisch gemacht. Ich stand da so: ... eh? Was will der hier? Er hat mich erst mal gemustert, da wurde sein Grinsen noch breiter. (Was kann ich dafür, wenn West mich beim Backen zwingt eine Schürze zu tragen?!) Dann hat er mich umarmt, Gott, ich hab fast keine Luft mehr bekommen. Ich hab ihn nur angeraunt, was willst du hier? Er meinte, ich hätte das erste Mal verlangt, ihn zu sehen. Da sei er auf den schnellsten Weg hergekommen, aber leider waren kaum Last Minute Flüge mehr verfügbar und so was. Ich hab ihm die Wange lang gezogen und geantwortet, dass ich nicht gesagt hätte, ich wolle ihn sofort sehen, sondern irgendwann. In ferner Zukunft! ...Das schien ihm herzlich egal zu sein. Als West dann auch kam und schaute, was es für ein Lärm wäre, hat Blini gefragt, ob er bleiben könnte. Ich motzte: Nein! West zuckte nur die Schultern, deutete auf mich, das sei meine Sache. Wie ich im Stich gelassen werde! Und dann hat er so geschaut, so. Er hat mir die Strähnen zurückgestrichen, die Stirn geküsst und gesagt, er hat lang darauf gewartet, dass ich ihn frage, ob er kommt. Und dann, ich weiß nicht, haben wir uns einfach umarmt. Wir standen im Flur und haben uns einfach umarmt. Er hat gesagt, er sei müde, es sei ein langer Weg gewesen, ob er nicht ein wenig verweilen könnte? Ich hab dann seine Sachen in mein Zimmer getragen. Mal sehen wie lange er bleiben wird. Ich muss jetzt noch ein Kissen und eine Decke holen, denn wie wir ja wissen, wird er sowieso in mein Bett gekrochen kommen und am Ende friere ich, weil er viel zu viel Decke beansprucht. (Obwohl man bei den Temperaturen momentan gar keine Bettdecken bräuchte, aber es geht ums Prinzip!) Ich glaube, West redet auch gerade mit Wodkabirne. Ob das gut geht? Nicht, dass wir am Ende ein zerbombtes Wohnzimmer haben... Ich werde vielleicht besser mal nachschauen. From Prussia with love Oi, Tagebuch! 03.07.20xx Es war seltsam. Wirklich, wirklich seltsam. Aber auch irgendwie gut. Ich hab gar nicht gewusst, dass West und Wodkabirne sich doch so gut verstehen? Also genug zu reden hatten sie auf alle Fälle. Wir haben zusammen auf dem Balkon gegessen, die Temperaturen sind schließlich schon richtig schön und Blinigesicht freut sich ja eh immer über Sonne. Wir waren zu dritt mit den Hunden spazieren und am Abend saßen wir im Wohnzimmer. Das dumme Blinigesicht musste da natürlich einen Arm um mich legen und zog mich an sich. Hallo? Mein Bruder saß daneben! Nicht, dass der das nicht auch machen würde, wenn ich dabei bin und Veneziano an ihm lehnt, aber... trotzdem. Das war seltsam. West hat zwar nichts gesagt oder getan, aber... ich meine... wie kommt denn das? Extrem schwul und als wären wir ein Pärchen. Das ist doch wirklich ein komischer Gedanke, oder?! Aber irgendwie... nargh! Die dumme Soljankabacke war so glücklich? Als die Sonne untergegangen war, meinte er, er sei müde. Ich hab gesagt, dann soll er ins Bett gehen. Er hat mich dann so angeschaut, mit diesem fragenden Gesicht, ich hab nur die Brauen gehoben. „Wollen wir zu Bett gehen?“, fragte er dann auf Russisch, leicht lächelnd. ... Unterton! Niemals! Ich wusste natürlich ganz genau, was er damit meinte. Bin ich blöd, oder was? Ich bin awesome. Bei mir muss man nicht mit dem ganzen Zaun winken! Ich drehte den Kopf beiseite und antwortete (Auf Deutsch wohlgemerkt!): „Ich bin nicht müde.“ „Ich weiß, wie ich dich müde machen kann.“ Gott, was hatte er ein Glück, dass West kein Russisch kann, sonst hätte er sich eine gefangen! Ich hab ihm die Wange lang gezogen, aber nichts gesagt. Für West hat das sicherlich seltsam ausgesehen. Aber da mein Brüderchen ja mindestens so großartig ist wie ich, hat er natürlich gemerkt, dass irgendwas ist. Er hat sich dann höflich entschuldigt, gemeint, er muss noch was arbeiten und uns allein gelassen. Das war definitiv nicht gut. Blinigesicht fing dann an mich am Hals zu küssen, zu streicheln, zog mich an sich. Ich hab ihm gesagt, wenn er endlich aufhört so eklig kitschig, romantisch zu sein, geh ich mit. Jetzt sitze ich hier. Wodkabirne ist noch im Bad und ich bin bettfertig und schaue Fernsehen. Bah, besser ich kläre das heute Abend als irgendwann anders. From Prussia with love Hey, Tagebuch! 04.07.20xx Es ist wirklich wie ein Déjà-vu. Jedes Mal, wenn ich neben ihm aufwache und Tagebuch schreibe, während er noch schläft. Allerdings denke ich mir gerade eher, dass ich noch liegen bleiben will und er nicht aufwachen soll. Gestern Abend war... turbulent. Er kam vom duschen in mein Zimmer und hatte nichts an als seine Unterhose. Und das ist selten. Sehr selten. Meistens zieht er sich, wenn dann, im Bett aus, wenn’s dunkel ist, aber gestern... Das war unfair. Weil er so muskulös ist und ich nicht. Also, ich bin muskulös. Mehr als Japan oder so! Ich tue schließlich was für meinen Körper. Aber gegen ihn hab ich keine Chance. Man fühlt sich wie ein Kaninchen vor dem Wolf, wenn man da vor ihm sitzt und er einen einfach nur ansieht. Aber darum geht es ja gar nicht. Ich sagte zu ihm, wir müssten reden. Das schien ihm zu missfallen, vor allem, da die Aussage von mir kam. „Jetzt?“, fragte er, „Können wir nicht nach dem Sex reden?“ Dreistes Vieh. Ich sagte zu ihm, es wird keinen Sex geben, wenn wir nicht reden. Da brummte er nur aber setzte sich brav zu mir. Man kann sich ja vorstellen, wie das ist, wenn er da erwartend neben einem sitzt. Aber ich wäre ja nicht das awesome me, wenn ich nicht damit umgehen könnte. Außerdem hatte ich mir bereits alles im Kopf überlegt, was ich sagen wollte. Dennoch war es eine schwere Geburt, ich konnte ihn nicht ansehen. Ich hab gesagt, dass es mir Leid tut, so wie es damals gelaufen ist, dass ich ihm nicht weh tun wollte, aber ich hatte Angst, wegen meinem Bruder. Die meiste Zeit hat er nichts gesagt. Nur zustimmend gebrummt und mich irgendwann in den Arm gezogen. Ich erklärte ihm, dass ich damals mit ihm nicht unglücklich war, dass ich nicht bereue, was zwischen ihm und mir war, aber dass ich nicht zurück kann. Es wird nie so sein, wie es früher einmal war. Ich glaube, wir haben uns unbewusst fester gehalten, ich hab seine Seite gestreichelt. Ich kann nicht mehr bei dir wohnen, ein Teil von dir sein, sagte ich zu ihm, aber, wenn er das will, dann würde ich gern sein Partner sein, mit allem was dazugehört. Als ich ihn dann fragend angesehen habe, hat er nichts geantwortet. Er hat mich aufs Bett gedrückt und mich verführt, stumm, ohne ein Wort. Ich hab die Beine um ihn geschlungen und mich an seinem Haar festgekrallt, weil ich die Wärme nicht mehr ertragen habe. Er hat mich festgehalten, an sich gedrückt und jedes Beben in sich aufgenommen. Ich konnte kaum atmen zwischen den Küssen, war benebelt von den Gefühlen, die wir wieder geweckt hatten. Er lehnte über mir, meine Arme waren um seinen Nacken geschlungen und ich zuckte jedes Mal im Takt. Ich spürte seinen Atem und seinen Blick und war kaum aufnahmefähig, als er zu mir sprach: „Ich habe die ganze Zeit versucht, dich zu vergessen, von dir loszukommen, doch es hat nicht funktioniert.“ Ich bog den Rücken zum Hohlkreuz, sog die Luft zwischen den Zähnen ein. „Ich habe mich immer gefragt, was ich falsch gemacht habe, wieso du weggelaufen bist.“ Er lehnte sich hinab, atmete gedehnt an meinen Hals aus. „Ich hab mich gehasst dafür, grausam zu dir gewesen zu sein. Ich habe gedacht, ich bekomme dich nie zurück, egal, was ich tue.“ Meine Beine und Finger waren zittrig, mein Körper innerlich wie ein Bogen kurz vor dem Zerreißen gespannt. „Alles was ich getan habe, tut mir Leid, doch wenn du mich willst, bin ich dein.“ Ich keuchte dunkel auf, wusste nicht mehr, wo oben und unten, wo links oder rechts war. Wusste nicht mehr, ob es sein oder mein Herzschlag war. „Ich bin einsam ohne dich. Ich brauche dich.“ Wusste nicht mehr, ob das seine oder meine Worte gewesen waren. . . . Klingt irgendwie kitschig, wenn ich das so schreibe? Oder? Egal, muss ja keiner wissen. Wird auch keiner wissen. Wenn jemand fragt, sage ich, zusammenrotten ist was für Schwächlinge und ich mache es nur wegen dem Sex. Hah! Jetzt muss ich noch was suchen, bevor er aufwacht und dann... ja, was dann? Ist mein Leben jetzt anders, weil ich vergeben bin? Bah, ich glaube meine Gehirnzellen tanzen Pogo in meinem Kopf. Oder sind das diese berühmt, berüchtigten Schmet... bah. Nein. From Prussia with love Tagebuch~ 04.07.20xx Heute morgen als Russland noch geschlafen hat, habe ich ihm eine Kette mit einem eisernen Kreuz umgehängt, so wie ich eine habe. West hat Veneziano ja auch eine geschenkt und... ich weiß nicht, die Geste ist doch gut, oder? Nicht so eklig tuntig oder so, aber, ich meine, er gehört doch jetzt zu mir, oder? Er ist dann aufgewacht, hat nur kurz geschaut, gelächelt und sich bedankt. Als wir dann auf dem Bett rumgerollt sind, haben sie sich verhakt. Durch das Gelächter ist irgendwann West reingekommen, hat geschaut, was wir machen, aber er war wohl beruhigt, dass es nur... ja, dass es nichts schlimmes war. Wir sind gemeinsam zum Bäcker gegangen um Brot zu kaufen. Irgendwie war es peinlich, als er meine Hand halten wollte, aber ich konnte ihn dann auch nicht mehr loslassen. Er hat gefragt, wie ich es finden würde, wenn wir in Kaliningrad (Ich sage immer noch Königsberg, komme was wolle.) ein neues Ferienhaus bauen würden. Von meinem alten Haus stehen nur noch klägliche Überreste, aber man könnte auf dem Grundstück ja etwas Neues bauen, für uns beide, damit wir im Sommer hinfahren können. Das wäre neutraler als in Deutschland und Russland und auch wesentlich geschützter vor jüngeren Geschwistern, vor Moralaposteln oder Personen, die bei wichtigen Aktivitäten stören könnten. Ich könnte so oft wie ich will dort sein. Er fragte, ob wir Sonnenblumen davor anpflanzen wollen. Ich sagte ihm, Gilbird pickt sicherlich gerne die Kerne weg. Er muss ja irgendwann mal ein starker, großer Reichsadler werden. Ich glaube, das ist ein guter Anfang. Oder nicht? Klingt das zu kitschig? Hm! Wenn jemand fragt, sage ich das ist unsere Privatresidenz für SM-Spiele. Genau. Klingt schon besser. Muss ja keiner wissen, dass Russland gern Händchen hält. From Prussia with love End A/N: Jaja, Happy End. Es tut mir Leid, das musste sein. u_u Wenn ich gut bin kommen demnächst neue OS in der Sammlung online und wenn nicht könnt ihr euch in der Zwischenzeit mit ( http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/142934/251366/) Barfuß im Fieberregen hinwegtrösten. Die geht nämlich jetzt wo ich hiermit fertig bin weiter. ; 3 ; Und wenn ihr noch ein wenig ausharrt gibt’s auch ein Gemeinschaftsprojekt von und mir mit unseren Lieblingen. (Tretet ihr in den Arsch, sie tippt nämlich viel zu lahm, faule Socke. :D) Über allgemeines Feedback freue ich mich immer und ich danke allen die mir bisher fleißig Kommentare geschrieben haben! ;///; Ihr seid klasse! ♥ ♥ Eure mono Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)