Big Green von sleepyhead82 ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Es wurde dunkel. Die letzten Sonnenstrahlen färbten die Wolken über der Farm rosa. Irgendwo in den Bäumen saß ein Käuzchen, das leise sein Nachtlied sang. Ein leichter Wind ließ die Blätter rascheln und wiegte die Blumen leicht in der Abendröte. Es war ein wunderschönes Naturschauspiel. Doch Clark bekam von alledem nichts mit. Er saß in Gedanken versunken an der Küchentheke und betrachtete das Bild von Big Green. Sarah hatte es ihm mitgebracht und erzählt, was Daniel und Lois über ihn berichtet hatten. Sie sagte ihm auch, dass sie sich Sorgen machte. Clark wusste nicht so recht, was er damit anfangen sollte. Natürlich glaubte er seiner Freundin, sie hatte eigentlich immer Recht mit ihren Vermutungen, aber im Moment machte er sich noch keine Gedanken darum. Er wusste einfach noch nicht genug über diesen Big Green. Viel mehr beschäftigte ihn noch die Sache mit Devon und Lex. Hoffentlich würde sich nicht heraus stellen, das Devon der zweite Lex werden würde. Wie konnte Oliver nur so unvorsichtig sein? Und dann war da noch etwas völlig anderes, das ihm immer wieder durch den Kopf ging. Das Baby! Dafür das Clark, nach dem Kampf mit den Meteoritenfreaks vor einem halben Jahr, weiterleben durfte, hatte Jor-El das Baby eingefordert. Er wollte, das Clarks Sohn die Ausbildung machte, die Jor-El ursprünglich für ihn geplant hatte. Sicherlich war noch Zeit bis sein Kind alt genug war, um zu Jor-El zu gehen. Aber langsam musste sich Clark etwas einfallen lassen, um zu verhindern, dass er seinen eigenen Sohn verlieren würde. Und zu guter Letzt, beschäftigte ihn noch eine andere, angenehmere Sache. Etwas, dass er schon ziemlich lange vor sich her schob, weil er nicht wusste, wie und wann er es tun sollte. Das Einzige das er wusste, war, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte, es überhaupt tun zu wollen. Um nichts war er sich seit langem so sicher, wie in dieser Sache. Seine Hand glitt in die Hosentasche, tastete nach dem kleinen Kästchen, dass er schon tagelang bei sich trug. Er würde es tun, vielleicht nicht morgen, oder übermorgen, aber sicher ganz bald. Wenn der richtige Augenblick gekommen war. Mit einem Flüstern wurde er aus seinen Gedanken gerissen. “Schade, das Gedankenlesen nicht zu unseren Fähigkeiten gehört,” wisperte Sarah in sein Ohr und schlang ihre Arme von hinten um ihn. Ein müdes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. ‘Zum Glück,’ dachte Clark, denn sonst könnte er sie mit seinen Plänen gar nicht überraschen. Er zog die Hand aus der Tasche und legte sie auf ihren Unterarm, den er zärtlich mit dem Daumen streichelte. Sie roch einfach wunderbar. Auch wenn er sie noch nicht gesehen hatte, wusste er genau wie sie gerade aussah. Er konnte ihr Shampoo riechen, dass angenehm in seiner Nase kribbelte. Langsam erhob er sich und drehte sich zu ihr. Sie sah genau so aus, wie er es sich vorgestellt hatte. In ein großes Handtuch gewickelt stand sie vor ihm, die langen, nassen Haare fielen über ihre Schultern. Überall perlten noch kleine Wassertropfen an ihr herab. Sanft lächelte sie ihn an und blickte ihm dabei tief in die Augen. Es verschlang ihm beinahe den Atem, sie sah einfach zauberhaft aus. Er versank in ihren grünen Augen und alle Sorgen fielen von ihm ab. “Was beschäftigt dich denn?” fragte Sarah leise. Clark strich ihr eine nasse Strähne von der Stirn und antwortete ehrlich: “Du!” Verdutzt zog Sarah ihre Augebrauen zusammen und sah ihn fragend an: “Ich?” Clark spürte, wie er sie verwirrte. Konnte sie es sich denn wirklich noch nicht denken? Rechnete sie denn nicht damit? Schließlich war sie schwanger von ihm. Sie würden bald ein Kind gemeinsam großziehen! Oder wollte sie das vielleicht gar nicht? Unsicherheit machte sich in ihm breit. Wann wäre wohl der richtige Augenblick? Würde es ihn überhaupt jemals geben? Oder würde er sich selbst immer etwas vormachen, um der Situation zu entfliehen? Vielleicht jetzt? Seine Hand tastete wieder nach dem Kästchen in der Hosentasche. Jetzt? Hier? In diesem Augenblick? Sarah bemerkte, das Clark etwas beschäftigte. Etwas wichtiges. Er wirkte so abwesend und zugleich angespannt und nervös. Was war nur los mit ihm? “Clark?” Sie sorgte sich, wollte nach ihm greifen, als er plötzlich vor ihr auf die Knie sank und ihre Hand ergriff. Sie begriff nicht im geringsten, was hier passierte, bis er endlich etwas sagte: “Sarah… Schatz… willst du mich heiraten?” Er zog das Kästchen mit dem Ring aus der Tasche und öffnete es. Sein Herz raste vor Aufregung. Sarah fiel aus allen Wolken. Ein Heiratsantrag! Noch nie hatte sie daran gedacht, nicht ernsthaft jedenfalls. Ihr fehlten die Worte. Erst, als sie Clarks gequälten, flehenden Blick wahrnahm, war sie zu einer Reaktion fähig. Clark kam es ewig vor. Warum sagte sie denn nichts? Sie wollte nicht! Oh nein. Doch dann zog sie ihn hoch und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. “Ja!” hauchte sie und hielt ihm die Hand entgegen. Erleichtert schob Clark ihr den Ring auf den Finger, zog sie eng an sich heran und küsste sie erneut. Er war überglücklich. Am nächsten Morgen klingelte schon früh das Telefon. Sarah und Clark saßen beim Frühstück. Clark nahm das Gespräch an: “Ja?” Er lauschte kurz in den Hörer. “Hi, Mom! Ja, hier ist alles klar! Ja! Nein, wir schaffen das alles ganz gut hier, mach dir keine Sorgen. Erhol dich ruhig noch ein bisschen bei Nell. Nächsten Freitag? Ja, wir holen dich vom Bahnhof ab. Um sechs? Okay! Ich dich auch, Mom! Bis Freitag!” Clark legte auf und setzte sich wieder zu Sarah. “Am Freitag kommt sie wieder?” fragte Sarah etwas irritiert. Sie wunderte sich, weil es ihr nicht gelungen war, das Gespräch mit anzuhören. Ihre Fähigkeiten ließen immer öfter nach. “Ja, sie will nicht länger als zwei Wochen auf der Farm fehlen, du kennst sie doch. Besonders wegen letztem Mal. Sie hat immer noch nicht verkraftet, dass sie damals nicht da war, als ich fast gestorben…” Clark sah Sarah besorgt an: “Was ist los? Warum guckst du so merkwürdig?” Sarah starrte angestrengt auf ihr Toast. Clark seufzte, als ihm klar wurde was sie versuchte. “Geht es wieder nicht?” fragte er mitfühlend. Sarah schüttelte enttäuscht den Kopf und reichte ihm die Scheibe. Mit zwei kurzen Strahlen seines Hitzeblickes bräunte er ihre Toastscheibe und legte sie ihr zurück auf den Teller. “Danke! Ich hoffe, dass nach der Schwangerschaft alles wieder so funktioniert, wie es funktionieren soll,” sagte sie genervt und schmierte sich Marmelade auf den Toast. Besänftigend lächelte Clark sie an. “Fändest du es denn so schlimm, wenn es nicht so wäre?” fragte er ruhig. “Naja, ich habe mich halt daran gewöhnt und schließlich, bringt es ja auch einige Vorteile mit sich,” dachte sie laut nach und warf dabei einen Blick auf die Uhr. “So wie für dich jetzt zum Beispiel!” Sie zog die Augenbrauen hoch und grinste ihn an. “Wieso, wie spät ist es denn?” fragte Clark beunruhigt. “Zehn vor acht!” “Was?” Er ließ seinen Toast auf den Teller fallen und war sofort verschwunden. Sekunden später stand er mit Anzug und Krawatte neben ihr. “Bis nachher!” meinte er schnell und drückte Sarah einen Kuss auf die Wange. Dann machte er sich auf den Weg zum Daily Planet. Zwei Minuten später brach Sarah mit starken Kopfschmerzen zusammen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)