Big Green von sleepyhead82 ================================================================================ Kapitel 28: Kapitel 28 ---------------------- Devon saß schon seit dem Morgen im Labor und untersuchte eifrig, wie schon die letzten vierzehn Tage, Sarahs Blut. Am Vormittag war es ihm schließlich gelungen, Ravens DNS von Sarahs zu trennen. Er wusste, dass Sarah damit noch nicht geholfen war. Die DNS von Raven hatte sich bereits in ihrem gesamten Körper verteilt, sie nur aus dem Blut zu lösen, würde ihr nichts bringen. Aber trotzdem half ihm dieser Schritt immens. Er konnte sich nun ganz allein Ravens Erbgut widmen und schon am Mittag hatte er einen nächsten Erfolg zu verbuchen. Er erkannte nun, wie Raven sein Schutzfeld aufbaute. Ein besonderes Hormon war dafür verantwortlich, eines, das er noch nie zuvor gesehen hatte. War Raven überhaupt menschlich? Egal, Devon musste so schnell wie möglich ein Mittel finden, dass dieses Hormon angreift. Würde es ihm gelingen, etwas dergleichen herzustellen und Raven zu injizieren, dann wäre Raven ihnen schutzlos ausgeliefert und sie könnten ihn bezwingen. Völlig vertieft in sein Vorhaben, bemerkte er nicht die Raben die vor seinem Fenster kreisten. Lana klopfte unterdessen an Lex’ Bürotür. Ohne eine Antwort abzuwarten trat sie ein. Sie trug einen luftigen Rock und ein knappes Top, denn nach wie vor war es immer noch unerträglich heiß. Es war inzwischen Mitte Mai und sie hatten schon sechs Wochen dieser Hitze hinter sich. Es wurde dringend mal Zeit, dass es regnete. Lex ließ seinen Blick auf sie fallen und stand von seinem Schreibtisch auf, als sie auf ihn zu kam. “Du siehst bezaubernd aus,” begrüßte er sie mit einem sanften Kuss. Er untertrieb maßlos, sie sah einfach nur unheimlich sexy aus, doch es war nicht seine Art, so zu reden. Sein Blick fiel auf eine Tüte, die sie in der Hand hielt. Er deutete vorsichtig darauf und fragte neugierig: “Was ist da drin?” Lana lächelte ihn sanftmütig an. “Ich dachte mir, dass du dich bestimmt wieder nicht von der Arbeit losreißen kannst. Also habe ich dir was zu essen mitgebracht. Ente süß-sauer!” Sie ging an ihm vorbei, stellte die Tüte auf seinem Schreibtisch ab und packte die heißen Schalen aus. “Mhh, das riecht wirklich gut,” bemerkte Lex, der nun feststellte, was für einen Hunger er eigentlich hatte. Lana war einfach unglaublich, sie schien manchmal besser zu wissen, was er brauchte, als er selbst. Mit einem Lächeln drückte sie ihm das Besteck in die Hand und ließ sich auf dem Sessel neben seinem Schreibtisch nieder. Lex machte es sich derweil so gut es ging auf seinem Bürostuhl bequem und schaufelte die wohlschmeckende Kost in sich hinein. “Mmhhh, sehr lecker,” deutete er mit halbvollen Mund, mit der Gabel, auf sein Gericht. “Das ist die beste Ente in ganz Metropolis,” erklärte Lana stolz. Sie sah ihm verliebt beim Essen zu und verfiel in Gedanken. Jetzt war sie fast ein Jahr wieder mit ihm zusammen und ihre Liebe zu ihm war tiefer denn je. Lex war einfach wunderbar. Er tat so viel Gutes und im Gegensatz zu früher, ließ er sie an seinem ganzen Leben teilhaben. Er verheimlichte ihr nichts mehr und vor allen Anderem stand sie bei ihm an erster Stelle, gefolgt von seinen Freunden. Nichts ging Lex mehr über die Menschen, die er liebte. Und das war es, was sie so an ihm schätzte. Schließlich stimmte sie ein ernstes Thema an. “Ich war vorhin mit Lois bei Sarah,” sagte sie knapp. “Und? Wie geht es ihr?” fragte Lex mit hochgezogenen Augenbrauen. Er machte sich genau wie alle Anderen große Sorgen um Sarah. Ihn verband etwas ganz besonderes mit ihr. Denn sie war die Einzige damals gewesen, die wirklich an ihn geglaubt hatte. Die es geschafft hatte, dass er sich so ändern konnte. Es tat ihm schrecklich weh, dass er ihr nicht helfen konnte, so wie sie ihm damals. Er ließ das Besteck sinken und sah Lana aufmerksam an. “Nicht gut,” antwortete sie traurig. “Sie wirkt abwesend und leer. Es scheint, als hätte sie alle Hoffnungen aufgegeben. Selbst Lois’ Sprüche konnten sie nicht mehr aufheitern. Sie hat nicht einmal mehr gelächelt.” Lana schluckte und sah Lex benommen an. Der nahm ihre Hand und sah ihr tief in die Augen: “Ich wünschte wir könnten etwas für sie tun. Irgendetwas. Aber… es ist vielleicht ihre Art mit der Sache umzugehen, vielleicht braucht sie das!” Lana schüttelte sachte den Kopf: “Nein, es kann doch nicht sein, dass sie sich so zurückzieht. Sie braucht Ablenkung, Freunde, die für sie da sind!” “Das sind wir doch,” versuchte Lex Lana zu beschwichtigen. “Du bist mit Lois fast jeden Tag bei ihr. Chloe kümmert sich rührend um sie, wenn sie Zeit hat und ich telefoniere fast jeden Abend mit ihr. Außerdem ist Clark auch noch da.” Lana nickte nachdenklich. Vor ihren Augen spielte sich eine Szene zwischen Sarah und Clark ab, die sie gestern miterlebt hatte. “Als ich gestern bei ihr war, kam Clark gerade nach Hause. Lex, sie würdigt ihn keines Blickes mehr. Er wollte sie begrüßen, aber sie hat sich einfach weggedreht. Du hättest Clark sehen sollen, er ist total fertig. Wir müssten uns genauso um ihm kümmern.” Lex sah Lana besorgt an. Was sie erzählte hörte sich schrecklich an. Er stellte sich vor, wie er sich fühlen würde, wenn Lana so mit ihm umgehen würde. “Ich werde mal mit Clark sprechen,” meinte er nachdenklich und ergriff wieder sein Besteck. “Danke,” lächelte Lana ihn beruhigt an, worauf Lex nur mit einem zaghaften Nicken reagierte. Lois öffnete leise die Tür zu Devons Labor. Sie war gerade mit Lana von Sarah zurückgekehrt. Der Besuch hatte sie ziemlich runter gezogen. Sie hatte die ganze Zeit versucht, Sarah mir ihren Sprüchen aus der Reserve zu locken, doch war kläglich gescheitert. Nun wollte sie ihrem Freund einen kleinen Besuch abstatten. Vorsichtig schlich sie sich in den Raum. Devon saß an seinem Mikroskop und war völlig in seiner Arbeit versunken. Auf Zehenspitzen pirschte sich Lois von hinten an ihn heran. Dann beugte sie sich zu ihm hinab und schlang ihre Arme von hinten um seinen Körper. “Na, du Arbeitstier,” säuselte sie ihm ins Ohr. Erschrocken fuhr Devon herum und hätte dabei fast das Mikroskop zu Boden gerissen. Mit aufgerissenen Augen sah er Lois an. “Lois, erschreck mich doch nicht so!” fauchte er sie an und atmete tief durch. Lois konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. “Was machst du hier?” wollte Devon wissen. “Dich besuchen. Mal gucken was du hier so treibst,” antwortete Lois etwas enttäuscht. Sie hatte sich eine andere Reaktion gewünscht. Er musste ja nicht gleich über sie herfallen, aber wenigstens ein paar nette Worte wären schön gewesen. “Hier, schau mal,” forderte er sie auf und deutete auf das Mikroskop. Er wollte seine eben gemachte Erkenntnis sofort mit Jemanden teilen. Lois spürte, dass er regelrecht aufgeregt war. Scheinbar hatte er einen Fortschritt gemacht. Sie tat, was er von ihr verlangte, doch mit dem Bild, das sich ihr bot, konnte sie nichts anfangen. “Ähm… schön! Viele kleine bunte Krabbeltierchen,” meinte sie, als sie den Blick von der Probe gelöst hatte und ihn ansah. “Das sind keine Krabbeltierchen,” sagte Devon genervt. “Das ist Ravens DNS. Lois, ich weiß jetzt, wie er das Schutzfeld um sich herum aufbaut. Ich muss nur noch ein Mittel finden, dass die verantwortlichen DNS-Teilchen ausschaltet, dann können wir ihn schnappen.” Er strahlte sie glücklich an. Lois wusste nicht so recht was sie dazu sagen sollte. Einerseits freute sie sich über seine Erkenntnis, andererseits war ihr auch klar, dass somit Sarahs Leben auslief. “Bis heute Abend habe ich bestimmt etwas entwickelt, das das Kraftfeld ausschalten kann!” Aufgeregt lief er durch den Raum und sammelte verschiedene Flüssigkeiten zusammen. “Devon,” unterbrach Lois ihn. “Wollen wir nicht erst mal zusammen was essen gehen?” Sie wollte ihm nicht direkt sagen, was er mit seiner Forschung bewirkte. Es war wichtig, dass sie Raven kriegen würden, viele Menschenleben hingen davon ab, aber ob Devon klar war, dass er somit auch Sarah Todesurteil aussprach? Sie wollte ihn etwas von seinem Unternehmen abhalten, etwas Zeit schinden. “Nein, Lois! Je schneller ich das rauskriege, umso besser,” ließ er sich nicht abhalten. “Devon,” hauchte Lois, doch er reagierte nicht. Verzweifelt beobachtete sie ihn, wie er hektisch von einer Ecke in die andere lief. “Devon!” schrie sie nun. Er stoppte augenblicklich in seinem Tun und sah sie fragend an. “Ist dir eigentlich klar, was passiert, wenn du das schaffst?” fuhr sie ihn an. Devon schluckte und sah in die Stadt hinaus, ihrem Blick ausweichend. Da fielen ihm die Vögel auf, die vor dem Fenster kreisten. Eine Sekunde später erschütterte ein furchtbares Beben das Gebäude. Lex stürzte an sein Fenster, nachdem das Beben aufgehört hatte. Geschockt sah er nach draußen. “Oh mein Gott,” entfuhr es ihm, als er die riesige Staubwolke zwei Blocks weiter aufsteigen sah. “Lana, wir müssen hier sofort weg!” Er umfasste das Handgelenk seiner Freundin und zog sie hinter sich her, während er sich auf den Weg, zum Dach des Gebäudes, machte. Lana ließ sich hinterher ziehen, und warf auch noch einen kurzen Blick hinaus. Etwas Unglaubliches musste geschehen sein. Devon stürzte zum Schrank in seinem Labor, während Lois perplex aus dem Fenster sah. Er schnappte sich seinen Trank und füllte ihn in sein kleines Bleifläschchen. Dann nahm er selbst ein paar Tropfen zu sich. “Lois, du musst hier weg,” röchelte er, während die Verwandlung begann. Er riss sich den Kittel vom Körper. Dann durchfuhren ihn die üblichen Schmerzen. Er ließ sich auf die Knie fallen und stützte sich mit den Armen am Boden ab. Er sah wie seine Haut die grüne Farbe annahm und seine Muskeln anwuchsen. Er hatte sich zwei Wochen nicht verwandeln müssen. Die Schmerzen waren kaum auszuhalten, er hatte sie nicht so heftig in Erinnerung. Mit einem tiefen Schrei lehnte er sich nach hinten, er spannte die Hände zu Fäusten, um den Schmerz besser aushalten zu können. Wie kleine Stromstöße, durchjagte ein Stechen seinen Körper. Lois dreht sich um. Es war das erste Mal, dass sie sah, wie Devon sich zu Big Green verwandelte. Am liebsten wäre sie zu ihm gegangen und hätte ihm beigestanden. Seine Schmerzen mussten unglaublich sein. Jeder Muskel seines Körpers war bis auf das äußerste angespannt. Sein Gesicht verriet, die Qualen die er litt. Doch das Ganze hielt nur einige Sekunden an. Dann war die Verwandlung abgeschlossen. Er richtete sich auf und stand vor ihr, sein Kopf stieß fast an die Decke. Lois schluckte, als er so vor ihr stand. Er war beeindruckend, riesig und schien unglaublich stark. “Devon, ich…” begann Lois respektvoll, doch sie wurde sofort von ihm unterbrochen. “Lois, du musst hier weg. Verlass so schnell wie möglich die Stadt! Hier ist es jetzt zu gefährlich für dich!” Empört sah sie ihn an und holte Luft, um zu widersprechen, doch er ließ sie gar nicht erst dazu kommen. Ehe sie sich versah, lag sie in seinen riesigen Armen und er rannte mit ihr durch das Gebäude. An den Fahrstühlen trafen sie auf Lana und Lex, die sie erschrocken ansahen. Sie hatten Devon noch nicht als Big Green so aus der Nähe gesehen und waren verblüfft, wie riesig er war. Devon ließ sich davon nicht ablenken und setzte Lois ab. “Fliegt ihr mit dem Hubschrauber?” fragte er hektisch und Lex bestätigte ihm dies, sprachlos, mit einem Nicken. “Gut,” war Devon zufrieden und ließ Lois bei den Beiden stehen. Dann rannte er los und machte sich auf den Weg zum Geschehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)