Forbidden von hotch (Die x Miyavi) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Nein, diese Gedanken müssen verschwinden! Bisher hat Miyavi ihn auch nur einfach als seinen Bruder gesehen- sonst nichts. Warum also soll sich das jetzt ändern, nur weil dieser ihm seine verbotenen Gefühle gestanden hat? Kopfschüttelnd nimmt der Schwarzhaarige sich ein Outfit aus dem Schrank und legt dieses schonmal auf das Bett. Grübelnd die Arme verschränkend steht er erstmal davor, betrachtet sich das Gesamte und ist sich unschlüssig, dass dieses ganz schwarze 'Kostüm' für eine Feier geeignet ist. Aber da naht auch schon Hilfe vom Kenner, was sich dadurch zeigt, dass die Tür geöffnet wird. "Und, was gefunden?", hört Miyavi den Anderen fragen und nickt bloß. Mit fragendem Blick dreht er sich kurz zu dem Rothaarigen um und zeigt auf die auf dem Bett liegenden Stoffe. "Das trage ich total gerne, sieht auch schön aus, aber... es ist halt ganz schwarz", klagt Miyavi gespielt und erntet ein vielsagendes Kopfschütteln. "Nein, die Farbe spielt eigentlich keine Rolle, solange das Outfit an dir was aussieht", schmunzelt Dai und mustert die Klamotten auch noch einmal flüchtig. Dann winkt er nickend ab, deutet ein Hinausgehen an und schlägt seinem kleinen Bruder vor, einfach mal reinzuschlüpfen. "Okay, dann mach ich das mal", grinst Miyavi fröhlich und beginnt auch sofort, sich zu entblättern. Es scheint ihm egal zu sein, dass der Ältere sich noch im Raum befindet und es bis jetzt erst zur Türe geschafft hat, sich noch einmal umdreht und den Anderen nun splitterfasernackt von hinten bewundern kann. Doch sieht er schnell wieder weg, verschwindet aus dem Zimmer, um sich nicht wie ein Spanner vorzukommen und lehnt sich rückwärts gegen die geschlossene Türe. Dieser Anblick hat es ihm mehr als nur angetan, weshalb sein Gesicht eine Farbe angenommen hat, die seinen gefärbten Haaren sehr nahe kommt. Mittlerweile fühlt Dai sich auf irgendeine Weise von Miyavi provoziert. Denn erst seit dieser über die Gefühle seines älteren Bruders bescheid weiß, passieren plötzlich ganz zufällige Dinge wie der Kuss, das Entblättern trotz der Anwesenheit des Anderen - obwohl man meinen müsste, dass Miyavi gerade durch das Wissen über diese Umstände nun pinibler darauf achten würde, dass er genau solche Dinge vermeidet. Auch wenn der Jüngere der Beiden eher der schüchterne und anständige Part von dem Geschwisterpaar zu sein scheint, wirkt es auf einmal, als habe er eine total gegensätzliche Seite an sich, die er zu dem unpassendsten Zeitpunkt- und zwar jetzt -nach außen hin zeigt. Dai ist sich sicher: wenn noch einmal solch eine Situation eintritt, wird er nicht mehr den Rücksichtsvollen spielen, sondern dann würde sein Jagdtrieb geweckt werden und er würde keine Gelegenheit auslassen, Miyavi zu zeigen, wie er zu ihm steht- denn das scheint er gerade genüsslich herauszufordern. Oder täuscht das nur? Die Tür öffnet sich schlagartig und Dai kann sich gerade noch fangen, um nicht nach hinten zu kippen, als er sich schließlich umdreht und den Jüngeren elegant in schwarzen Stoff gehüllt vor sich stehen sieht. Mehrmals mustert er den Lächelnden. "Du siehst... umwerfend aus! Wenn du heute Abend alleine im Club bleiben solltest, dann weiß ich auch nicht...", staunt der Rothaarige und erwidert das Lächeln des Anderen. "Sollen wir deine Haare noch ein bisschen stylen?" Verwirrt verdreht der Schwarzhaarige seine Pupillen nach oben, obwohl er seine Haare auf dem Wege sowieso nicht komplett sehen kann, blickt wieder zu Dai und zuckt nur ratlos mit den Schultern. "Ich weiß nicht... Hab Spray und alles da. Willst du das machen?" In der Tat genießt der Jüngere die bewundernden Blicke seines Gegenübers, genoss es ebenso zu wissen, dass als er sich ausgezogen hat, sein großer Bruder noch im Zimmer anwesend war und es gesehen haben muss. Es ist schon fies ihm gegenüber, was Miyavi auch weiß, aber dennoch reizt es ihn, seinen 'Verehrer' mit kleinen Dingen wie diesen zu provozieren. Es ist eben schon lange her, dass ihn jemand so bewundert und beinahe verehrt hat und vielleicht nutzt er deshalb diese eher fragwürdige Art des Genießens was seine Wirkung auf Andere angeht. Dai hat eingewilligt, weshalb sich die beiden zurück in Miyavi's Zimmer begeben und dieser sich setzt, während Dai sich Kamm und Haarspray greift, um die Frisur noch ein bisschen aufzupimpen. Sie sprechen dabei nicht miteinander. Während der Ältere fleißig und hochkonzentriert an Miyavi's Frisur arbeitet, beobachtet dieser das Vorgehen im Spiegel und ist dabei weniger auf die Frisur, sondern mehr auf die großen Augen des 'Privatfriseurs' fixiert. Ein leichtes Kribbeln beginnt in seinem Bauch und der Gedanke an die vergangenen mehr oder minder gewollten Küsse ließen dieses Kribbeln nicht gerade weniger werden- ganz im Gegenteil. Zwar ist es ein seltsames Gefühl, aber dennoch angenehm- irgendwie. Und auch wenn der Künstler bisher nicht damit klargekommen ist, dass sein Bruder etwas für ihn empfindet, das er nichtmal im Traum für ihn fühlen sollte, so lässt er von dem negativen Denken darüber nun immer mehr ab und findet sogar gefallen daran. Aber das darf Dai natürlich nicht mitbekommen- noch nicht! Lieber spielt Miyavi weiterhin das Unschuldslamm und provoziert den Anderen ein wenig, da dieser scheinbar davon ausgeht, dass er sich niemals Hoffnungen machen braucht und würde somit auch nichts fehlinterpretieren. Nur dumm, dass Dai seinen Bruder schon von Geburt an kennt und es merken wird, wenn dieser ein falsches Spiel spielen sollte. "Fertig", strahlt Dai nach einer guten viertel Stunde und hat sichtlich gute Arbeit geleistet. Auch Miyavi gefällt sich im Spiegel und bedankt sich mit einer stürmischen Umarmung. "Danke. Du bist einfach der Beste. Ich sehe plötzlich so... toll aus", lacht der Schwarzhaarige, als wäre er nicht schon vorher davon überzeugt gewesen, ein sehr hübsch geratener Mann zu sein. "Kein Ding", entgegnet der Ältere schmunzelnd und verabschiedet sich ins Bad, um seine Hände unter warmem Wasser vom Haarspray zu befreien. Miyavi folgt ihm und sieht ihn skeptisch an. "Aber du? Du siehst nicht aus, als wolltest du zu einer Party. Willst du mich etwa allein da hinschicken?", fragt er beinahe vorwurfsvoll mit einem ängstlichen Unterton. Aber Dai lacht nur und sieht an sich runter. "Bist du verrückt? So gehe ich natürlich nicht mit und alleine lasse ich dich auch nicht gehen." Mit einem Augenzwinkern und einem flüchtigen "Bin gleich wieder da", verschwindet der Rothaarige also in seinem eigenen Schlafzimmer und lässt einen ratlosen kleinen Bruder zurück, der nicht im Flur rumstehen will und sich deshalb im Wohnzimmer auf das Sofa setzt. Ganze 20 Minuten später, als Miyavi schon mehr als ungeduldig wird, erscheint plötzlich wieder sein eben noch verschollener Bruder und sein Anblick raubt dem Jüngeren beinahe den Atem. Mit riesigen Augen mustert er ihn von den abstehenden Haaren über die tiefschwarz umrandeten, großen Augen, bis zum sehr gewagten Lederkostüm, das mit mindestens 1 000 Nieten und noch mehr Ketten bestückt zu sein scheint. "Wow, du siehst.... Nein, so kannst du nicht mit!", streikt Miyavi plötzlich und schüttelt den Kopf- wirkt sogar ängstlich. Und ja, ängstlich ist er auch, denn er weiß, dass er Dai nicht den ganzen Abend ertragen kann, wenn er so rumläuft! Sein Outfit lädt ja praktisch dazu ein, nein, fordert dazu auf, über ihn herzufallen. Und genau davor hat der Jüngere Angst- sich selbst nicht im Griff behalten zu können. Verdutzt guckt Dai an sich herunter und zieht die Augenbrauen hoch. "Aber wieso denn nicht? Sehe ich so beschissen damit aus?" "Nein, eben nicht! Bitte.. tu mir das nicht an...", fleht der Schwarzhaarige leise und da geht bei dem Älteren ein Lichtlein auf. Es ist mehr als offensichtlich, dass seine Bekleidung nicht nur gewagt ist, sondern dem Anderen so sehr an ihm zu gefallen scheint, dass er ihm diese am Liebsten sofort wieder vom Leibe reißen würde, um... um Dinge zu tun, an die er sonst noch nicht einmal im Traum denken würde. Lachend lehnt Dai sich gegen die Wand und wirft dem kleinen Bruder auffordernde Blicke entgegen. "Was genau ist dein Problem?", fragt er ganz trocken als würde er nicht ahnen, was der Grund für den Aufstand sein könnte. Es ist ja tatsächlich möglich, dass er sich mit seiner Annahme irrt und es ihm bloß so vorkommt, als habe Miyavi plötzlich gefallen an ihm gefunden. Der Schwarzhaarige hört sich die Frage an, guckt immer wieder weg und wirkt sehr nervös. Scheinbar liegt Dai mit seiner Annahme richtig? Stotternd beginnt Miyavi etwas zu erklären: "Naja, du... also dein Outfit, das... das ist ziemlich gewagt und.... es.... es provoziert und.... es ist so eng... Naja, du siehst damit halt... Ach, vergiss es!", beendet er hastig seine halbwegs definierbare Erklärung mit einer Handbewegung, als er in richtung Wohnungstür geht, um sich Stiefel anzuziehen. "Du willst mir also damit sagen, dass ich darin schwuchtelig und billig aussehe, oder was?" Mit Absicht solch eine direkte, falsche Vermutung äußernd will der Rothaarige den Anderen nun dazu bringen, endlich genau zu sagen, was ihn angeblich so stört. Dabei macht er einige Schritte auf den noch Gebückten zu, als dieser sich wieder aufrichtet und leicht erschrocken in das Gesicht des Anderen sieht. "W-was? Nein! Das wollte ich damit bestimmt nicht sagen", wehrt er sich und wird weiterhin von prüfenden Blicken des Älteren durchbohrt. Das lässt seine Nervosität nun noch mehr ansteigen und ungewollt mustert er gierigen Blickes wieder seinen provokant gekleideten Bruder, der noch immer auf eine plausible Antwort wartet. "Soll ich es wieder ausziehen?" Ruckartig hebt der Angesprochene den Kopf, der gerade noch leicht gesenkt davon war, dass sein Blick etwas weiter unten an seinem Gegenüber gehaftet hat. "Nein, lass es an. Ich werde dann halt möglichst vermeiden müssen, dich anzusehen", gibt der Jüngere leise zu, was nur vom Anderen belächelt wird. "Dafür, dass du diesen Anblick angeblich nicht lange ertragen kannst, waren deine Augen aber gerade ziemlich lange auf mich gerichtet und zwar ziemlich intensiv", wirft Dai mit spöttischem Unterton gespielt vor und schnappt sich schließlich seinen Mantel, um ihn sich überzuziehen. Miyavi hingegen fühlt sich gerade mehr als ertappt und schweigt lieber. Bloß nicht zu viel sagen! Auch der Ältere hat keine Lust mehr, dem Anderen alles aus der Nase zu ziehen und verlässt schließlich mit diesem zusammen die Wohnung, das Haus. Ein Taxi bringt sie zum Club, wo man Dai auch schon sehnsüchtig erwartet. Denn seine Freunde sind schon neugierig auf den umschwärmten, begabten kleinen Bruder ihres Kumpels, den er für heute angekündigt hatte, mitzubringen. Angekommen, steigen die Beiden aus dem Wagen, bezahlen den Fahrer, betreten den Club. Mehrere Leute stürzen sich auf den Rothaarigen und umarmen ihn, als hätten sie ihn schon Jahre nicht mehr gesehen. Er stellt den Freunden seinen hübschen Bruder vor und wird neugierig angesehen, freundlich begrüßt und auch sofort auf einen Drink eingeladen. Von den Freunden weiß niemand etwas über die heimlichen Gefühle, die ihr sonst so harter Genosse für seinen eigenen Verwandten hegt- und das soll sich auch nicht ändern. Aber Dai vertraut seinem Bruder, weshalb er auch nicht außergewöhnlich darauf reagiert, dass dieser mit einem seiner Kumpel an die Bar geht, um dort ein bisschen zu quatschen und nebenbei etwas zu trinken. Immer wieder schweift der Blick des Künstlers durch die Halle, die von lauter Musik beschallt und von bunten Lichtern beleuchtet wird. Die Tanzfläche ist voll von Menschen, die sich elegant zum Rhythmus der Musik bewegen, was Miyavi natürlich sofort zu einem neuen Werk inspiriert. Dabei vergisst er beinahe, dass er einen Gesprächspartner vor sich stehen hat, der die ganze Zeit unentwegt redet. Er sieht aus wie eine Frau, doch nach näherem Betrachten, nachdem der Schwarzhaarige den Blick wieder auf ihn gerichtet hat, fällt ihm auf, dass es sich um einen Mann handelt, der ihn da fröhlich zutextet. "Du siehst auf den ersten Blick aus wie eine Frau", bemerkt Miyavi mit skeptischem Blick, was sein Gegenüber nur zum Lachen bringt. "Ach, das sagen alle. Aber ich bin ein Kerl- und kann es sogar beweisen!" Sie kommen weiter ins Gespräch und amüsieren sich prächtig, während Dai schon wieder ein Mädchen auf die Tanzfläche geschleppt hat. Sie scheint sich sehr für ihren Tanzpartner zu interessieren. Aber der hat sie nur mitgenommen, weil sie tanzen kann und er sich alleine da oben total dämlich vorkommen würde- also nur Mittel zum Zweck. Eine Weile scheinen die 'Probleme' zwischen den Geschwistern vergessen zu sein... Aber der Schein trügt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)