Forbidden von hotch (Die x Miyavi) ================================================================================ Kapitel 12: Kapitel 12 ---------------------- Nachdem Dai und Miyavi ihr trautes Heim erreicht haben, fallen sie auch schon kurz darauf in ihre Betten. Der Abend war einfach zu viel: zu viel Alkohol, zu viel körperliche Anstrengung- alles auf einmal. Sie schlafen schnell ein, nachdem sie sich noch eilig umgezogen haben und nun beinahe leblos in ihren Betten liegen. Die Nacht ist nur flüchtig, der Schlaf so kurz. Nicht nur, weil sie erst morgens von der Party zurückgekommen sind, sondern weil irgendjemand es sich erdreistet, am frühen Morgen an der Tür zu klingeln. Unwillig öffnet Dai die Augen und schält sich mühsam aus den Federn. Notdürftig wirft er sich den Morgenmantel über, nachdem er aufgestanden ist und torkelt schlaftrunken zur Türe. Seine müden Augen öffnen sich allerdings schlagartig, als er seine Eltern erblickt. "Mama, Papa?" Verwundert über die frühe, unangekündigte Ankunft und noch verwirrter über die wütenden Gesichter gewährt er ihnen den Eintritt. Sie verlangen nach Miyavi, den der Rothaarige daraufhin wecken geht. Mit mulmigem Gefühl im Magen betritt er dessen Zimmer, rüttelt ihn hastig und weniger zärtlich wach, spürt dabei das Zittern, das ihn überkommt und sieht in ein verschlafenes Gesicht, in dem sich zwei müde Augen langsam öffnen. "Miyavi, aufstehen. Die Eltern sind da, keine Ahnung was sie wollen, aber du musst aufstehen", flüstert Dai hektisch, worauf der Geweckte plötzlich aufspringt. "Was?!" Er ahnt, dass etwas nicht stimmt und sofort verlässt er das Bett, zieht sich was über und begleitet seinen Bruder ins Wohnzimmer, wo die Eltern schon wartend auf dem Sofa sitzen. "Guten Morgen", grüßt Miyavi seine Eltern kleinlaut und sieht ihnen an, dass irgendetwas sie ziemlich zu reizen scheint. Nun überkommt auch ihn ein ungutes Gefühl und er befürchtet, dass der Typ von gestern nun irgendetwas verraten hat. Es ist kein Geheimnis, dass Dai's Freunde auch guten Kontakt zu den Eltern haben und somit wäre es auch kein Wunder, wenn dieser alles verraten hätte. Um seinen Eltern nicht völlig anders gegenüberzutreten als sie ihn kennen, spielt er wieder den Unschuldigen, den Anständigen. Aber das scheint sie weniger zu interessieren. "Ihr habt Schande über die Familie gebracht", wirft der Vater den beiden Söhnen mit gefestigter, wütender Stimmlage vor, was ihnen beiden einen Schauer über den Rücken jagt. "Was denn für eine Schande?" Dai versucht nun, den Unwissenden zu spielen und hofft inständig, dass nicht die verbotene Beziehung zwischen ihm und seinem Bruder damit angesprochen wird. "Man hat uns darüber informiert, dass ihr Dinge miteinander tut, die ihr nicht tun dürft... Ihr tut Dinge, die Brüder nicht miteinander machen", erklärt die Mutter mit traurigem Blick. Eine Art Verzweiflung und auch Enttäuschung ist in ihren Augen zu sehen. Die Brüder wissen sofort, dass es nun raus ist. Ihre verbotene Liebe ist nun kein Geheimnis mehr. Miyavi hatte besonders zu seiner Mutter immer einen engen Draht, weshalb er es nicht aushält, sie so zu sehen. Er will doch, dass sie stolz auf ihn ist. Nun muss eine Lösung her- er darf nicht das Bild eines Perversen für sie verkörpern und so beginnt er, sich seinen eigenen Bruder zum Feind zu machen. Tränen steigen ihm in die Augen und vor seiner Mutter lässt er sich auf die Knie fallen, nimmt ihre Hände in seine und sieht sie flehend an. "Es ist nicht so, wie ihr denkt... Dai hat die Schuld, nicht ich. Er wollte das unbedingt und... ich wollte das nicht... Er hat mich einfach gegen meinen Willen..." "WAS?! Hey, was redest du da, verdammt?!", unterbricht Dai den Jüngeren fassungslos und voller Wut. Er kann nicht begreifen, dass man ihn nun als Vergewaltiger hinstellen will und erntet nur ein heimliches, fieses Grinsen seines Bruders. "Du hast dir einfach das geholt, was du wolltest. Du hast mein Leben zerstört!", faucht der Kniende ihm entgegen und klammert sich weiter an der Mutter fest. Dai kann nicht glauben, was er da hört und verliert die Kontrolle. Vor den Augen seiner schockierten Eltern reißt er den Jüngeren am Schopf in die Höhe, packt ihn anschließend am Hals und drückt ihn gegen die Wand. "Was zum Teufel spielst du für ein perverses Spiel, hä?! Wenn du nicht draufgehen willst, solltest du langsam mal anfangen, die Wahrheit zu sagen!" Finsterer kann ein Blick gar nicht sein wie der des Rothaarigen, der voller Hass noch immer seinen Bruder im Würgegriff hält und ihn am Liebsten auf der Stelle töten würde. Mit einem einzigen Satz hat Miyavi es also geschafft, seinen Bruder innerlich zu zerstören, ihn als ein Monster hinzustellen und seine Liebe in Hass umzuwandeln. Nach Luft ringend versucht der Schwarzhaarige, sich von dem Älteren zu befreien, was ihm aber nicht gelingt. "Ich... habe dich nie geliebt...", presst er mühsam heraus und ist sogar noch imstande, ihn hinterlistig anzulächeln. "Du verdammtes Miststück", faucht Dai ihn an, seine Tränen nicht zurückhalten könnend und wird schließlich durch seinen Vater von dem Jüngeren losgerissen. Die Mutter eilt sofort hin zu dem Verletzten, der auf die Knie sinkt und hastig wieder nach Luft schnappt. Schützend nimmt sie ihn in den Arm und wirft Dai böse Blicke zu. Dieser befindet sich noch immer im Griff seines Vaters und zittert vor Aggression, atmet schwer und sein Kreislauf droht zusammenzubrechen. "Warum tust du mir das an?", kommt es kläglich von ihm, worauf Miyavi ihn nur mit bösen Blicken durchbohrt. "Weil du es nicht anders verdient hast! Ich habe es satt, ständig in deinem Schatten zu stehen, der 'kleine Bruder' zu sein, der sowieso nichts anderes kann, als Bilder zu malen...", zischt dieser ihm von unten entgegen, löst sich aus der Umarmung seiner Mutter und stellt sich dicht vor Dai, der noch immer vom Vater schweigend festgehalten wird. "Ich hasse dich", haucht der Jüngere ihm entgegen, bevor er ihm noch einen letzten Kuss auf die Lippen presst und verschwindet schließlich in seinem Schlafzimmer. Im nächsten Moment bricht Dai weinend zusammen, erntet verächtliche Blicke seiner Eltern, die ihn nun durch Miyavi's Schauspielkünsten für einen Verbrecher halten. Sie kennen den Jüngeren nur als dieses anständige Unschuldslamm und genau DAS ist sein Vorteil in diesem Spiel. Ohne einen weiteren Kommentar alarmiert der Vater die Polizei. Dai ist viel zu sehr beschäftigt mit seinen wirren Gedanken, die seine Tränen begleiten. Er weiß nicht weiter.... Mit einem Mal steht er auf, steuert direkt auf Miyavi's Schlafzimmer zu und platzt einfach hinein. Ohne Ankündigung stürzt er sich auf den überraschten Bruder und drückt ihn fest in die Matratze. "Lass mich los!", brüllt dieser in seiner Panik los und fängt sich auch direkt eine deftige Ohrfeige ein. Der Überlegene fasst Gedanken, die er sich nie hätte erträumen können. Er sieht den Anderen unter sich liegen und spürt, wie es ihn innerlich zerreißt, ihn so zu erleben. Er begreift einfach nicht, warum Miyavi plötzlich nur wegen der Eltern so reagiert, seinen Bruder so bloßstellt und verletzt. Der soll ihn je geliebt haben? Es scheint immer mehr ein abgekartetes Spiel zu sein. Denn der Jüngere spielte die ganze Zeit irgendwelche Spielchen auf Kosten des älteren Bruders- auf Kosten dessen Gefühle! Nun sieht er zu ihm runter und verspürt nur noch den Drang ihn zu zerstören. "Wieso tust du das? Du bist so ein jämmerlicher Egoist! Glaub mir, ich bring dich um!!", brüllt der Rothaarige ihn an- unter Tränen und schon vom Verlust seines Verstandes gezeichnet. Sein Blick ist hasserfüllt, voller Mordlust und seine Kraft nicht auszuhalten. Getrieben von der unbändigen Wut, die ihn ihm brodelt, greift er nach einem der Samuraischwerter, die als Wandverzierung über Miyavi's Bett hängen und rammt dieses seinem Opfer direkt in den Brustkorb. Ein lauter Schrei verstummt mit dem Ablassen des Täters von seinem Opfer, der nun noch immer über diesem kniet und emotionslos auf die blutende Wunde starrt. Die Eltern stürmen gemeinsam mit den eingetroffenen Polizeibeamten das Zimmer und trauen ihren Augen nicht. Ihr jüngerer Sohn liegt regungslos auf seinem Bett mit einem Schwert in der Brust und offenen, trüb werdenden Augen. Eine letzte Träne bahnt sich ihren Weg über die Wange und vereint sich schließlich mit dem Blut, das sich auf der Matratze sammelt. Kaum haben die Beamten sich den Mörder geschnappt, bricht dieser ohnmächtig zusammen und wird kommentarlos weggebracht. Die Mutter lehnt sich aufgelöst an ihren Mann, der sie tröstend umarmt und auch selbst seinen Emotionen nachgibt... Sie informieren den Bestatter und die Leiche des jungen Künstlers wird zunächst in die Gerichtsmedizin gebracht.. Dai wird in einem späteren Verfahren wegen Totschlags zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, wird aber auch noch nebenbei psychologisch behandelt, weil er diese Vergangenheit nicht alleine verkraftet. Seine Eltern haben ihm eine zweite Chance gegeben und trotzdem ist alles nicht so vertraut wie zuvor. Schließlich kann Dai nicht beweisen, dass er seinen so braven und anständigen Bruder nicht vergewaltigt hat, sondern dass diese verbotene Liebe von beiden Seiten kam. Nachdem er seine Strafe abgesessen hat, versucht er wieder normal zu leben. Doch das birgt viele Hindernisse. Das Image des Verbrechers haftet wie eine zweite Haut an ihm und selbst seine Freunde von damals haben sich abgewendet. Er zieht um, findet einen neuen Job, neue Freunde und sogar eine Freundin. Auch äußerlich gibt es Veränderungen, die nicht an das alte Leben erinnern sollen: die einst roten Haare sind nun schwarz, die Kleidung etwas weniger düster und selbst das Rauchen hat er aufgegeben, was ihn zudem auch gesünder aussehen lässt. Es ist ein komplett neues Leben: ein Leben ohne seinen geliebten Bruder, der ihn zum Mörder gemacht hat und scheinbar niemals der war, für den ihn alle immer hielten. Ein Leben ohne das Vertrauen der Eltern, aber auch ein Leben mit neuen Möglichkeiten. Dai heiratet seine Freundin nach 4 Jahren und sie bekommen ein gemeinsames Kind. Weil Dai tief im Inneren daran glaubt, dass sein Bruder wirklich der war, den er immer geliebt hat, bekommt das Kind seinen Namen: Miyavi. ENDE. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Zuerst wollte ich ein Happy-End schreiben, aber da ich selbst auf offene oder böse Enden stehe, hab ichs mir anders überlegt :D Danke fürs fleißige Kommentieren :))) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)