Die Piratenprinzessin von LadyShihoin (Das Blut eines Dämons) ================================================================================ Kapitel 24: Einblick in die Vergangenheit ----------------------------------------- ^^ Drei Jahre zuvor ^^ Tobias seufzte. Irgendwie lief momentan alles schief. Er war nun seit wenigen Tagen 17 Jahre alt und langweilte sich dennoch zu Tode. Eigentlich hatte er allen Grund zur Freude, denn vor wenigen Tagen hatte sich ein Marine Schiff angekündigt, dass in etwa einer Woche auf der Insel anlegen würde. Er hatte ursprünglich vorgehabt, das Marine Schiff von den Soldaten zu räumen und dann die Kontrolle zu übernehmen. Stark genug war er, denn seine Ki-Ki no Mi war ziemlich mächtig. Seit Carina damals ein paar Wochen auf seiner Insel gewesen war und ihm ein paar Dinge über Logia Früchte erzählt hatte, klappte das Training wie am Schnürchen. Neben der Kraft der Teufelsfrucht trainierte er momentan auch seine Schnelligkeit und Reaktionen auf verschiedene Angriffe, denn nur die Energie Frucht allein konnte ihm nicht immer das Leben retten. Zwar war er ein Logia Nutzer, aber seine Teufelsfrucht hatte auch wenige Nachteile, die er unbedingt verbergen musste. Er konnte weder von Kugeln, noch von Messern verletzt werden, aber auch er war nicht unverwundbar. Faustschläge konnten ihn ebenso gut treffen, wie jeden anderen auch, vorausgesetzt er war in seiner menschlichen Form und andere Teufelsfruchtnutzer hatten auch Chancen ihn zu erwischen. Dennoch, seine Frucht lieferte ihm praktische Vorteile, das konnte er nicht leugnen. Zum einen konnte er sich vollkommen in Energie auflösen, wodurch sein Körper die meiste Zeit geschützt war. Seine Energie wirkte sich, je nach dem wie er wollte, gut oder schlecht auf andere Menschen aus. Einerseits konnte er, wenn sein Energienebel jemanden traf, dieser Person Kraft entziehen und diese in sich selbst aufnehmen. Auf der anderen Seite konnte er auch seine Kraft auf andere Menschen übertragen, wenn es denn notwendig war. Mit bloßem Energieentziehen konnte er seine Feinde zwar nicht töten, aber dafür hatte er ja noch andere Techniken. Wo war er stehen geblieben? Ach ja, er wollte das feindliche Schiff kapern, doch dann war ihm etwas oder besser gesagt jemand in die Parade gefahren. Und dieser jemand war seine Mutter. Nicht absichtlich, aber immerhin so, dass Tobias seinen Plan noch einmal überdenken musste. Seit einiger Zeit ging es seiner Mutter nicht gut. Sie war ständig blass, hatte Kreislaufprobleme und Übelkeit. Wenn er ehrlich war, war er sich fast sicher, dass sie bald … Er konnte, nein, er wollte diesen Gedanken nicht zu ende denken. Sein „Erzeuger“ hatte sich seit einigen Jahren nicht mehr blicken lassen. Allein das hatte seiner Mutter schwer zu schaffen gemacht, aber auch Tobias verstand es nicht. Wie konnte jemandem der Beruf wichtiger sein, als die eigene Familie? In dieser Hinsicht verabscheute er seinen Vater regelrecht, aber er würde schon sehen, was er davon hatte. Er hatte es ihr damals immerhin versprochen. Einer der sieben Samurai der Meere zu werden. Und er wollte Carina auf keinen Fall enttäuschen. Sie hatte immerhin schon einen Teil der Abmachung erfüllt. Tobias wusste noch ganz genau, wie sehr er sich darüber gefreut hatte, als er ihren Steckbrief in Händen gehalten hatte. Er wusste zwar nicht, wo sie sich momentan aufhielt, aber sicherlich ging es ihr gut. Ohne wirklich motiviert zu sein, machte er sich auf den Weg nach Hause, wo seine Mutter erneut unter einem starken Hustenanfall zu leiden hatte. „Mum, du musst die verdammten Tabletten nehmen“, sagte der Schwarzhaarige genervt und nahm sich einen Yoghurt aus dem Kühlschrank. „Ich weiß, mein Schatz, aber du weißt doch genau, dass ich die Tabletten nicht so gut vertrage. Ich gehe nächste Woche noch einmal zum Arzt und frage ihn, ob er mir neue verschreibt.“ Während Tobias sich genüsslich einen Löffel in den Mund schob, betrachtete er seine Mutter ganz genau. In seinen Kindheitserinnerungen hatte sie wunderschöne lange blonde Haare gehabt, die ihr wie bei einem Engel über die Schultern gefallen waren. Dann waren da noch ihre strahlenden grünen Augen, die er selbst besaß und natürlich ihr aufrichtiges Lächeln auf den Lippen. Nun aber waren ihre Haare kurz, die Augen stumpf und das Lächeln war erzwungen, wenn es denn überhaupt einmal zum Vorschein kam. Sie spielte die Starke, um ihm keine Sorgen zu bereiten, aber Tobias durchschaute sie. Sie hatte seinen Vater so sehr geliebt und sie liebte ihn immer noch, obwohl sie sich seit Jahren nicht mehr gesehen und gehört hatten. „Du musst nicht wegen mir auf deine Reise verzichten“, sagte sie in diesem Moment und der Teenager sah halb erschrocken, halb überrascht auf. „Aber …“, begann er, verstummte dann aber. Seine Mutter konnte ihn anscheinend genauso gut durchschauen, wie er sie. „Ich komm schon alleine zurecht und außerdem will ich, dass du glücklich bist. Also lebe deinen Traum und geh.“ „Und … da bist du dir auch wirklich ganz sicher?“, fragte Tobias und seine Mutter nickte ihm selbstsicher zu. ^^ Wenige Wochen später ^^ „Das ist doch schwerer, als ich gedacht habe“, murmelte Tobias frustriert und nahm erneut einen kräftigen Schluck von seinem Bier. Um Samurai werden zu können, musste er erst einmal ein berüchtigter Pirat werden. Pirat war er schon, denn durch die Aktion mit dem Marine Schiff hatte er jetzt ein Kopfgeld von 110 Millionen Berry. Doch wirklich berühmt hatte ihn das nicht gemacht. Jetzt hatte er zwar ein Schiff, aber immer noch keine Crew und das war das eigentliche Problem an der Sache. Denn nur mit wenigsten ein paar Männern würde er auch so bekannt werden, das die Marine auf ihn aufmerksam werden würde. Dann musste er nur noch einen Samurai aus dem Weg räumen und schon wäre das erledigt. Leider war das alles leichter gesagt als getan. Ein erneutes Seufzen entwich ihm und neben ihm rückten auf einmal die Barhocker nach hinten, als sich zwei Personen neben ihm nieder ließen und auch sogleich etwas zu Essen und Unmengen an Bier bestellten. Tobias staunte nicht schlecht, als er sah, dass es ein junges Mädchen war, das nun direkt neben ihm saß. Neben ihr hatte ein ebenso junger Mann Platz genommen. Beide hatten tiefschwarzes Haar und braune Augen. „Die sind doch kaum älter als 15 oder 16 und treiben sich schon in so einer gefährlichen Gegend rum. Oh Mann“, dachte der 17-jährige und beobachtete die Beiden weiterhin unauffällig. „Ach komm, stell dich doch nicht so an“, meckerte gerade das Mädchen den Jungen an und schob sich eine große Portion in den Mund. „Du weißt genau wie ich darüber denke“, zischte dieser zurück und die Schwarzhaarige schnaubte erbost. „Uns bleibt gar keine andere Wahl, also mach dich locker und genieß die Show.“ Tobias zog beide Augenbrauen in die Höhe. Wovon redeten die Beiden da bloß? „Wenn die Sache schief geht und wir gesehen werden, ist es deine Schuld, Alice“, sprach der Junge und Alice grinste schelmisch. „Mir ist schon seit ein paar Wochen keine Pleite mehr passiert, also hack nicht auf dem rum, was am Anfang mal gewesen ist.“ Die Zwei beendeten somit ihr Gespräch und aßen stillschweigend vor sich hin. Als sie damit fertig waren, legte ihnen der Barbesitzer die Rechnung hin und der Junge sah Alice auffordernd an. Mit seinen Lippen formte er ein stummes „Mach schon“ und das Mädchen nickte. Mit einer blitzschnellen Bewegung ihrer linken Hand berührte sie den Barbesitzer ganz sachte am Arm und dieser sah sie verwundert an. „Schau mir in die Augen, nur in die Augen, schau nicht daran vorbei“, murmelte sie leise, es klang fast wie eine Melodie. Tobias beobachtete verwundert, wie sich ihre Augen von dem Schokobraun in ein leuchtendes Rot verwandelten und die Augen des Mannes dieselbe Farbe annahmen. „Wir sind nur ganz kurz hier gewesen, haben nichts gegessen oder getrunken und müssen deswegen auch nichts bezahlen. Ach und wenn Männer von der Marine in deine Bar kommen und Bilder von uns zeigen, kannst du dich nicht mehr erinnern, das wir einmal hier gewesen sind, okay?“ Wie in Trance nickte der Mann und das Mädchen setzte ein zuckersüßes Lächeln auf, bevor sie den Blickkontakt unterbrach und den Mann losließ. Dieser schien für einen Moment verwirrt zu sein, widmete sich dann aber wieder den restlichen Gästen. „Das gibt’s nicht“, war das Einzige, was Tobias denken konnte. Himmel, wer waren die beiden Teenager? Er legte ein paar Berrys auf den Tisch und eilte den Beiden in einem Eiltempo hinterher. „Na siehst du Tyson, hat doch alles super geklappt“, kicherte Alice und Tyson nickte bejahend. „Tja Schwesterchen, wenn ich auch von einer Teufelsfrucht gegessen hätte, die mir so eine Fähigkeit beschert, dann hätte ich das auch schon ausprobiert. Dennoch bin ich immer derjenige, der sich prügeln muss, wenn du dich mal wieder in irgendeine Scheiße manövriert hast.“ Tobias ging nur wenige Meter hinter den Beiden, aber in seinem Kopf formte sich jetzt schon eine Idee, die ihm sehr gut gefiel. Doch natürlich kam ihm wieder etwas dazwischen. Die Marine. „Stehen bleiben“, erklang hinter ihm eine ziemlich laute Stimme und sowohl er, als auch Alice und Tyson drehten sich um. „Das ist ja ne ganze Patrouille“, dachte Tobias, aber ernsthaft besorgt war er deswegen nicht. Die würde er mit links fertig machen. Gerade wollte er seinen Körper in den weißen Energienebel verwandeln, da zeigte der Anführer der Marine mit einem Finger nach vorne und Tobias erstarrte. Der Typ zeigte nicht auf ihn, sondern an ihm vorbei. Konnte es sein, dass … Der Teihzu drehte sich nun ebenfalls um und es war genau so, wie er gedacht hatte. Sowohl Tyson, als auch Alice waren in Kampfstellung gegangen. „Die haben es auf die Beiden abgesehen“, dachte er verwundert und für einen Moment konnte er nicht anders, als dieses Szenario zu beobachten. „Alice und Tyson, ihr seit wegen handgreifliche Handlungen gegenüber der Marine verhaftet. Ergebt euch und wir werden euch nichts tun.“ Für einen Moment herrschte Stille. Diese wurde dann allerdings durch das leise Kichern von Alice durchbrochen und auch Tyson musste nun lachen. „Hast du das gehört Bruderherz? Die glauben wirklich, dass wir uns verhaften lassen“, lachte die Schwarzhaarige und ein spöttisches Grinsen legte sich auf ihre Züge. „Unser Vater hat euch geschickt, nehme ich an? Dann könnt ihr ihm von uns ausrichten, dass er sich seine scheiß Pläne mit uns in den Arsch schieben kann.“ „Oha“, dachte Tobias. Das Mädchen hatte Mumm in den Knochen, das musste man ihr lassen. Die Männer von der Marine hatten mittlerweile ihre Gewehre erhoben und direkt auf die Gesuchten gerichtet. „Hey, du da“, sagte in diesem Moment Tyson und Tobias sah ihn an, verwundert, dass das Wort an ihn gerichtet wurde. „Geh lieber aus der Schusslinie, das könnte gefährlich werden.“ Ein belustigtes Lächeln legte sich auf das Gesicht des Teihzu und er machte einen Schritt auf Alice und Tyson zu. „Eigentlich wollte ich euch beide nur fragen, ob ihr nicht Lust habt in meiner Bande mit zu machen?“ Hinter seinem Rücken hörte er starkes Lufteinziehen von der Marine, aber das interessierte ihn momentan relativ wenig. Aber auch Alice und Tyson hatten ihre Augen geweitet und starrten ihn an, als ob er der Piratenkönig persönlich wäre. Endlich rang Alice sich dazu durch etwas zu sagen. „Wie bitte?“, sagte sie und verengte die Augen zu Schlitzen, weil sie glaubte, dass er versuchte sie reinzulegen. „Keine Sorge“, sagte er. „Ich gehör nicht zu denen. Mein Name ist Tobias Teihzu und ich such Leute für meine Crew. Und ihr Beide würdet ganz gut dazu passen. Vor allem du mit deinen Fähigkeiten Alice.“ „Ich glaube, der meint das Ernst, Alice“, sagte nun Tyson und auch er musterte seinen Gegenüber misstrauisch. „Machen wir einen Deal“, schlug Tobias vor. „Ich mach die Idioten von der Marine fertig und dafür kommt ihr in meine Mannschaft. Ihr werdet eh gesucht und habt nichts mehr zu verlieren, oder?“ Die Beiden sahen sich an und schienen anscheinend nachzudenken. „Na schön“, sagten sie dann synchron und Tobias drehte sich mit einem Ruck zu der Marineeinheit herum. „Na gut Jungs, lasst uns das mal eben über die Bühne bringen, ja?“, sagte er und war bester Laune. Sein Tag war soeben gerettet worden. Die Sache dauerte keine 5 Minuten, da rührte sich keiner der Männer mehr und die Zwillinge waren mehr als nur beeindruckt. „Du bist echt stark“, gab Tyson widerwillig zu und auch Alice stimmte ihrem Bruder zu. „Das war eine Logia-Frucht, oder?“ „Jap“, antwortete Tobias und streckte seine Hand aus. „Na, was ist jetzt? Haltet ihr euch an den Deal und kommt in meine Crew? Ich würde mich freuen.“ Tyson schlug nach wenigen Sekunden bei ihm ein. „Klar Mann, dann sind wir jetzt eben offiziell Piraten.“ Auch Alice schlug bei ihm ein. Tobias lächelte. Jetzt waren sie immerhin schon zu dritt. Als sie auf seinem Schiff und nun auf hoher See waren, lernten sie sich besser kennen. Alice und Tyson waren beide 16 und Zwillinge. Ihr gemeinsamer Vater war ein hohes Tier bei der Marine und hatte vorgehabt, Tyson zu einem Marinesoldaten ausbilden zulassen und Alice mit einem reichen Marinesoldaten zu verheiraten. „Oh Gott, bei so einem Vater wäre ich auch abgehauen“, sagte der 17-jährige und die Zwillinge lachten. „Deine Teufelsfrucht war eine Paramecia oder Alice?“, fragte er sie und sie nickte. „Ja, sie heißt Anji Anji no Mi und verleiht mir hypnotische Kräfte.“ „Warum hast du denn damals nicht einfach euren Vater hypnotisiert?“ „Damals hatte ich die Teufelsfrucht noch nicht gegessen, aber das ist keine schlechte Idee.“ Die Zwillinge waren echt in Ordnung und sie waren richtig begeistert von seinen Plänen, einer der 7 Samurai der Meere zu werden. Selbst als Tobias ihnen nach wenigen Tagen erzählte, dass Sengoku sein Vater war, konnten sie nur darüber lachen. „Dem sein Gesicht würde ich gerne sehen, wenn er erfährt, dass sein Sohn Pirat ist“, lachte Tyson und auch Tobias stellte sich das lustig vor. So vergingen fast drei Jahre, wo sich seine Crew noch um ein paar Mitglieder vermehrte und er Erfahrungen und Stärke sammelte. Auch sein Kopfgeld betrug nun 260 Millionen Berry und mittlerweile war er sich sicher, dass sein Vater Bescheid wusste. Doch obwohl er nun schon so lange unterwegs war, hatte er immer noch kein Lebenszeichen von Carina wahrgenommen. Weder sie noch einen neuen Steckbrief von ihr hatte es gegeben und das besorgte ihn ein wenig. Doch wenn er ein Samurai sein würde, wären sie Feinde, auch dieser Gedanke machte ihm zu schaffen. „Das glaub ich jetzt einfach nicht“, schrie Alice auf einmal so laut, dass sich alle Köpfe ihr zuwandten. Sie rannte in Lichtgeschwindigkeit zu ihrem Käpt’n, vollzog nicht einmal tänzerische Bewegungen dabei, was sie eigentlich immer tat, wenn sie ging. „Sieh dir das an, Tobias“, sagte sie ganz aufgeregt und hielt ihm eine Zeitung unter die Nase. Tobias zog beide Augenbrauen in die Höhe und nahm die Zeitung entgegen. Doch als auch er den Artikel und dessen Inhalt erfasste, gab er ein überraschtes Keuchen von sich und sah Alice an, die mittlerweile fast gigantisch grinste. „Zeig doch mal her“, verlangte Tyson und riss seinem Käpt’n die Zeitung aus der Hand. „Sir Crocodile verhaftet und seinem Posten enthoben“, las er laut vor und Tobias ballte die Faust. „Gut, wir müssen auf dem schnellsten Wege in Marine Hauptquartier, bevor die jemanden anderes ernennen. Wenn sich der Sohn ihres Chefs anbietet, werden die sicherlich darüber nachdenken. Also. Machen wir uns auf den Weg!!“ Und nun stand er hier, das Herz klopfte ihm bis zum Hals. Vor ihm war die Tür zum Konferenzsaal. Darin befanden sich sein Vater und wahrscheinlich noch andere Mitglieder der 7 Samurai. Ja genau, andere Mitglieder, denn er selbst gehörte jetzt auch zu ihnen. „Dann mal los“, sagte er zu sich selbst und öffnete lautlos die Tür. Schon nach wenigen Metern erblickte er seinen Vater. Sein Gesicht war älter als in seiner Erinnerung und auch seine Frisur hatte sich leicht verändert, aber ansonsten war er immer noch derselbe geblieben. „Fufufufu“, ertönte in diesem Moment ein Lachen und Tobias Augenmerk richtete sich für einen Moment auf Flamingo, der auf dem Konferenztisch saß und ihn angrinste. Das war also Don Quichotte de Flamingo. „Ich würde mal sagen: Willkommen bei den 7 Samurai“, sagte er, aber Tobias antwortete ihm nicht, registrierte neben bei noch die restlichen Anwesenden. Vizeadmiral Garp und Admiral Aokiji. Der Flottenadmiral sah ihn mit grimmiger Miene an und Tobias musste sich ein Grinsen verkneifen, als sein Vater mit ihm die ersten Worte seit Jahren sprach. „Bist du jetzt endlich zufrieden? Elender Bengel“, schnaubte Sengoku und Tobias konnte nicht anders, als leicht aufzulachen. „Na na na, redet man denn so mit seinem eigenen Sohn?“, antwortete er und sein Vater ließ den Kopf auf den Tisch sinken. ^^ Wenige Stunden später ^^ „Schon komisch, gar nicht mehr von der Marine angegriffen zu werden“, sagte Alice und warf sich auf das weiche Bett in ihrem Quartier. Heute würden sie noch in der Marine Basis bleiben und morgen würden sie wieder aufbrechen. „Hast du das Gesicht von Vater gesehen, als wir gerade eben an ihm vorbei gegangen sind? Der Typ hat keinen Ton heraus bekommen“, lachte Alice und Tyson stimmte in ihr Lachen mit ein. „Das würde ich ihm auch nicht raten.“ Plötzlich klopfte es an der Tür und alle Blicke richteten sich gen Geräusch, als Tobias sich räusperte und dem Besucher erlaubte einzutreten. Tobias Augen weiteten sich, als sein Vater eintrat und ihn bittend ansah. „Können wir reden?“, fragte er und Tobias sah aus den Augenwinkeln, dass Alice und Tyson aufgestanden waren. „Uns fällt gerade ein, dass wir noch ein paar Vorräte aufs Schiff bringen müssen, Käpt’n“, sagten sie synchron und waren, bevor Tobias auch nur ein Wort sagen konnte, verschwunden. „Verräter“, murmelte er leicht und ging an das große Fenster im Raum, wandte seinem Vater den Rücken zu. „Was willst du?“, sprach er nach einigen Sekunden des Schweigens. „Mit dir reden“, kam es zurück, aber Tobias wusste nichts damit anzufangen. „Und worüber? Ich glaube, da gibt es nicht viel zu bereden.“ Hinter ihm ertönte ein tiefes Seufzen, dann trat Sengoku dicht hinter seinen Sohn. „Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Dafür, dass ich dich und deine Mutter all die Jahre alleine gelassen habe und mich nie gemeldet habe.“ „Deine Reue kommt zu spät“, flüsterte der Schwarzhaarige und unterdrückte Wut schwang in seiner Stimme mit. Sengoku sah, wie der Schwarzhaarige seine Fäuste so fest ballte, dass seine Knöchel weiß hervortraten. „Du hast keine Ahnung“, stieß der Samurai schließlich hervor. Dann drehte er sich um, sein Gesicht war wutverzerrt. „Du hast keine Ahnung, wenn man nach zwei Jahren auf See auf die Heimatinsel kommt, um seine Mutter zu besuchen und dann gesagt bekommt, dass sie schon seit einem halben Jahr tot ist. Du hast keine Ahnung. Sie könnte noch leben, wenn du dich mehr um sie gekümmert hättest. Die Einsamkeit hat sie kaputt gemacht.“ Sengokus Augen waren vor Schock geweitet. Von dem Tod seiner Frau hatte er nichts gewusst. Schuldgefühle ergriffen ihn, ließen ihn schwer schlucken. „Ich kann verstehen, wie sehr du mich hassen musst. Ich habe mich nicht gemeldet, weil ich dachte, dass ich euch dadurch besser beschützen könnte. Die Liste meiner Feinde ist endlos lang und ich dachte, wenn ich euch meide, dann würden sie nicht auf euch aufmerksam werden. Aber damit habe ich es wohl noch schlimmer gemacht.“ Tobias genoss für einen Moment den Schmerz in den Augen seines Vaters, doch immer noch brodelte die Wut in ihm. Gerade wollte er erneut seine Stimme erheben, als er die Tränen bemerkte, die seinem Vater über die Wangen liefen. Gegen seinen Willen keimte Mitleid in ihm auf. Er hatte sich jahrelang ausgemalt, wie es werden würde, wenn er seinen Vater für alles, was er getan hatte, in den Boden stampfen konnte, aber jetzt, wo der Zeitpunkt endlich da war, fehlten ihm die Worte. „Hör zu“, sagte er anstatt dessen und der Flottenadmiral sah auf. „Ich werde dir nie verzeihen, was du mir und Mutter angetan hast, aber ich kann versuchen normal mit dir umzugehen, denn als Samurai darf man sich nicht von Gefühlen und emotionalen Bindungen leiten lassen.“ Sengoku schmerzte es zu sehen, was aus seinem Sohn geworden war und er allein war schuld daran. „Geh jetzt, meine Crew und ich werden morgen, früh aufbrechen.“ Er sah, wie sein Vater die Augen schloss und langsam nickte, bevor er den Raum verließ. Tobias atmete tief ein und aus. Er hasste sich selbst dafür, dass sein Herz schmerzte, aber durch seinen Vater hatte er etwa wertvolles gelernt und sich nebenbei etwas geschworen. Er würde niemals einem Menschen, der ihm etwas bedeutete so sehr verletzten, wie sein Vater es bei ihm getan hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)