Anthology of love von Desty_Nova ================================================================================ Kapitel 1: Etwas ---------------- Etwas I Mit mir stimmt etwas nicht Irgendwie bin ich nicht ganz Manche sagen ich sei Merkwürdig, Unheimlich, Abartig, Unlogisch, Ich hätte nicht alle Tassen im Schrank, Eben verrückt Jedoch auf eine positive Weise II In letzter Zeit Wirke ich noch melancholischer Als ich es früher war Vielleicht vergaß ich Ein Teil von mir In der Vergangenheit Oder ich ließ es absichtlich Es könnte ja sein, dass ich... Wiederum ist es unmöglich III Soll ich überhaupt anfangen Dieses Etwas zu beschreiben Ein Versuch ist es nun doch Wert Man fühlt sich ungefähr Halbbetrunken, Schlafwandlerisch, Ohnmächtig, Wie ein Stein Oder besser Wie ein wachsendes Kristall Doch der Schein trügt Ich strahle nicht Bin sondern Reflexion Äußerlich wertvoll Und innen hohl Beziehungsweise leer Wie ein Blatt Papier IV Die Sinne täuschen mehrmals Und ich bilde mir nur alles ein Dann müsste diese Leere Auch eine Einbildung sein Die Erklärung taugt auch nichts Denn es ist so Als ob ich die Sterne Und den Mond in der Nacht ignoriere Dann wäre ich In völliger Dunkelheit Mit dieser Leere V Es erinnert mich an Märchen Eben nur an traurige Ohne einen glücklichen Schluss Oder ohne ein Erkenntnis Mit synthetisierten Emotionen Einigkeit, Freundschaft, Vertrauen, Gut, Böse, Hass, Und, und, und Da war doch noch dieses Etwas VI Warum löschte ich es? Grenzte es von meinem Gedächtnis ab Was war damals passiert? Was war mit mir los? War es Schmerzhaft, Schrecklich, Krankhaft, Schlimm, Schlimmer, Etwas? Muss es denn gleich So negativ sein, Dass ich vergrub Irgendwo, irgendwann Was war der Grund? Fragen helfen mir Auf Dauer Auch nicht weiter VII Ich schreibe gerade, Dass ich versuche Mich an Etwas zu erinnern, Welches ich auch Mit Hoffnungen Auf ein Wiedersehen vergaß Vielleicht war es gar nicht schlimm Wie ein Traum, Wunsch, Lust, Schön, Schöner, Etwas! Genauso könnte es gewesen sein Jugenderinnerungen von den Letzten Jahren Mit einer unerwarteten Lang hinausgezögerten Französisch klingenden Pointe VIII Etwa ein Ende Für ein Neuanfang Oder ein Ende Zielstrebig vor einem Grab, Das leer sein könnte, Da mir das Etwas fehlt? Wenn dieses Etwas Scheinbar so wichtig ist Also, alles In sich birgt, Mit sich bringt, Weiterträgt, Immer da, Trotzdem fern, Somit muss Etwas Alles sein Und Alles Liebe... Kapitel 2: Suche ---------------- Suche Mich zieht es wieder einmal heraus, Ohne ein Grund und ohne ein Ziel. Vorbei an vielen Gärten und Haus, Kinder mit ’nem Ball spielen ein Spiel. Vielleicht lockten mich Sonnenstrahlen Oder Bäume flüsterten mich her. Blumen mir meine Sinne stahlen Auf der Suche nach jemand, nur wer? So verloren und kalt war’s mir nie, Ziemlich, wie ein einsamer Baumstumpf, Geist-, lust- und wurzellos und zwar wie... Scheuchend durchdringen Winde mein Rumpf. Einzig’ Grund warum ich her bin, etwa sie? Unklar benebelt ist’s, wie im Sumpf... Kapitel 3: Wir -------------- Wir Sie schläft... Ihr Kopf auf meiner Schulter und ich betrachte sie, ihre Haare. Sie regen sich kaum, auch wenn die Fenster offen sind, im Zug. Wir wissen nicht wohin wir fahren, haben keine Ahnung woher wir kommen, aber wir sind hier, zusammen... Kapitel 4: Stadtmärchen ----------------------- Stadtmärchen In dieser stürmischen Nacht muss ich wieder an sie denken... Wie sie manchmal verträumt an einer Brücke oder Straßenlaterne auf mich wartete. Sie verschmolz fast mit ihrer Umgebung. So unbemerkt konnte sie sein. Und ihre nichts sagenden Blicke, die sie mir jedes Mal zum Abschied schenkte, erschreckten mich wie ein Blitzschlag deren Donner ich noch stundenlang spüren konnte. Sie ging nicht, sondern floss geradlinig und alles musste ihr ausweichen. Irgendwann auch ich. Kapitel 5: Traum ---------------- Traum Heut Nacht nach vielen Jahren, umarmte mich die Liebste. Ich umarmte sie auch und fragte wie es ihr gehe. Doch etwas… etwas stimmte nicht am Bild, ich kann’s lesen! Liebste, die mich umarmte… Sie war nie mein gewesen… Kapitel 6: Nachtwache --------------------- Nachtwache Es ist wohl irgendwie unvermeidbar, Dass ich wieder auf dich warte An derselben Stelle, auf der Karte, Die wir gezeichnet hatten, so wunderbar Doch die Tinte war mein Blut Du warst eine der unheilvollen Sirenen, Die Gewässer erschuf aus meinen Tränen In denen ich ertrank, in deren Flut Die grauen Straßen waren Unsere Welt, die grünen Parkanlagen Unser Land und die Schaukeln Unser Heim, die die Erinnerungen aufbewahren Aus den altvergessenen Tagen, Die wir dann erzählen unseren Enkeln Vielleicht lebe ich nicht lang Und verende vielleicht des Kummers wegen Allein und unserer Heimat entlegen Zuhörend dem Eulengesang Oder bin ich etwa auf ewig verdammt An den verlassenen Straßenecken Nach dir zu suchen an den Lichtflecken Schmerzerfüllt dir nah zu sein und doch im Exil, verbannt Ich weiß, dass die nächtliche Wache Umsonst ist, aber es bleibt mir nun mal Nichts, die Nacht ist nicht zu verfärben. Obwohl da bliebe schon eine Sache Dich zu finden, die mein Herz stahl Um in deinen Armen zu sterben, Wieder zu sterben und wieder zu sterben Kapitel 7: Farben ----------------- Farben Grün ist nicht grün, Sondern hat viele Töne Abkömmlinge und Söhne, die sich recken, wachsen kühn Blau ist nicht blau Oben Himmel hier das Meer Steine funkeln auch so leer Man wird einfach nicht schlau Gelb ist nicht gelb, Gold, Weizen und die Sonne Alles für sich eine Wonne Zu viel? Dann brennen dieselb‘ Rot ist nicht rot Die Rose und etwas Blut Herz, die innere Glut Und der Mensch ist in Not Weiß ist nicht weiß Wolken, Wolle und der Schnee Manchmal matt und seh‘ wie das Haar vom Greiß Schwarz ist nicht schwarz Kohle, Rabe und die Nacht Doch, wenn ich dich so betracht‘ Eher deiner Augen Glanz… (Hat zwar nicht das Niveau der früheren Gedichte und doch liebenswer, würde ich sagen) Kapitel 8: Venustransit ----------------------- Venustransit Zog vorbei wie der Morgenstern heut Nacht Unverhofft mir meine Muse erschien Sah sie heiter lächelnd in bunter Tracht inmitten vergessener Melodien Kapitel 9: Stille ----------------- Stille Ein Spaziergang an der Promenade. Die Sonne taucht ins türkisene Meer. Orange leuchtet der Horizont so energisch wie deine Laune, baumelnd wie deine Umhängetasche. Arm in Arm, eng angeschmiegt an meine Schulter. Du redest über heut Abend, über die nächste Woche, über die nächsten Monate, Jahre und ich sage etwas mit tief versunkenen Augen. Bleibst stehen, dein Arm fällt hinab. Ich gehe weiter, Hände in den Taschen, ohne zurückzublicken bis alles sich in lila hüllt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)