Visionen - One Shot-Sammlung von Valenfield ================================================================================ Kapitel 1: Zukunft ------------------ Wieder mal eine neue Idee meinerseits. Eine OS-"Challenge" zum Thema Final Fantasy-Charaktere. Ich musste einfach mal wieder was Anständiges schreiben. Die meisten dieser OS' werden wahrscheinlich relativ kurz sein, so sollen sie doch meist nur kurze Einblicke geben. Der Titel "Visionen" ist ziemlich zufällig gewählt. Visionen im Sinne von Einblicke in das mögliche Leben des Charakters ;) Bevor ich wieder zu viel schwafle; viel Spaß mit OS Nummer 1. --------------------- Manchmal…wenn man einfach nicht mehr weiter weiß, wenn alles vergebens scheint…was soll man dann tun? Das Thema fallenlassen und hoffen, dass alles einfach vorbeigeht? Die Sache selbst in die Hand nehmen? Aber wie? Wie soll man die ungeweinten Tränen trocknen? Besonders dann, wenn die Person vorgibt, keine Hilfe zu wollen? Es ist schwierig, auf ungestellte Fragen eine Antwort zu finden, die stummen Hilfeschreie wahrzunehmen, sich um andere zu kümmern und gleichzeitig nicht den Verstand zu verlieren. Dennoch sage ich mir, dass es irgendwie vielleicht nicht mehr so schwierig sein wird…vergebens. Jeder einzelne Tag, der vergeht, macht alles schlimmer. Jeder Tag bringt neues Leid, wodurch sich alles verschlimmert. Ständig neue, trauernde Blicke. Sie zu ignorieren wäre falsch, aber…was soll man denn sonst tun?! Helfen kann man meist nicht, da man genauso verzweifelt ist. Ich starre mein Spiegelbild im Wasser an. Mein Blick ist verzweifelt, es frustriert mich umso mehr. Wind fegt von einem Moment zum anderen um meine Ohren, setzt das Wasser in Bewegung und löst ein beunruhigendes Rauschen aus. Eigentlich klingt es harmonisch, aber andererseits wie die Ruhe vor dem Sturm, dem neuen Tag. Ich bin nicht ganz sicher, wann er anbrechen wird, also richte ich meinen Blick gen Himmel. Durch die weiß leuchtenden Baumkronen erkenne ich allerdings zu wenig. Langsam aber sicher scheint es einigermaßen hell zu werden, mehr kann ich nicht sagen. Ein neuer Tag von stummem Leid. Auch wenn ich mich insgeheim frage, ob das alles je ein Ende haben wird, und obwohl ich es fast bezweifle, kann ich nicht einfach aufgeben. Ich kann und will einfach nicht auf ewig in einer Angst leben müssen. Natürlich ist unsere Reise ängstigend und gefährlich, was mir der gestrige Tag noch mal ganz genau vor Augen führt, aber lieber verliere ich, als überhaupt nicht zu kämpfen. Jeden von uns plagen Zweifel, doch gemeinsam können wir über unsere Schatten springen. Ich richte mich auf, um in die Stadt zurückzukehren. In die Hütte, in der wir diese Nacht verbringen, bevor wir wieder aufbrechen. Hoffentlich können die anderen schlafen, sie verdienen es sich. Besonders Cloud würde ich es gönnen. Ich blicke einen Moment lang zurück. Natürlich…es hat uns alle mitgenommen, aber Cloud…er gehört zu der Sorte Mensch, die sich entweder vollkommen distanziert, oder die ganze Schuld auf sich nimmt. In diesem Fall wird es Letzteres sein, was natürlich völliger Schwachsinn ist. Ich seufze, während ich meinen Weg fortsetze. Mir ist nicht ganz klar, woher er diese Eigenschaft hat, aber ändern lassen wird es sich nicht so schnell, was allerdings nicht heißt, dass ich es nicht versuchen würde. Nicht, um mich besser zu fühlen, sondern weil sie nicht wollen würde, dass er sich schuldig fühlt…Aerith… Erst, als ich an der Hütte angekommen bin und eintrete, merke ich, dass Tränen über meine Wangen laufen. Sie ist gestorben, weil sie den Planeten und die, die ihr wichtig sind, beschützen wollte. War es alles umsonst? Ich sehe, dass die anderen auf den Betten oder auf dem Boden liegen und es sich so gemütlich wie möglich machen. Sie würden es nie zugeben, aber mindestens die Hälfte von ihnen ist wach. Yuffie kann ganz sicher nicht schlafen. Sie ist schließlich noch so jung…ich möchte gar nicht so genau wissen, wie sehr ihre fröhliche Art von diesem Schock gehemmt sein wird. Cloud schläft selbstverständlich auch nicht – und wenn doch, dann plagen ihn irgendwelche Albträume, die ich mir nicht vorstellen möchte. Selbst Barret findet wahrscheinlich keinen Schlaf. Er denkt wahrscheinlich an Elmyra und Marlene. Da Vincent mir ein komplettes Rätsel ist, kann ich nicht sagen, ob er schläft. Cid schnarcht; na wenigstens einer. Nanaki liegt in einer Ecke, auch bei ihm kann ich nicht sicher sein, ob er wirklich Schlaf gefunden hat. Ich trete an mein Bett, lege mich so geräuschlos wie möglich und schließe meine Augen. Egal, wie dunkel die Nacht auch ist, die Sonne wird immer aufgehen, solange dieser Planet existiert. Ich weiß zwar nicht genau, wie es jetzt weitergehen soll, aber eines weiß ich: Solange wir nicht aufgeben, besteht die Hoffnung, unsere Zukunft zu retten. Ihr Tod soll nicht umsonst gewesen sein. Ich werfe einen letzten Blick auf die anderen, hoffend. Auch wenn man nicht alle Zweifel abschütteln kann, müssen wir nach vorne sehen, um die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Für sie, für uns, für alle. --------------------- 03.05.10 - 05.05.10 Das war's auch schon. Sehr kurz, wie ich ja bereits sagte. OS Nummer 2 wird wohl bald folgen, da Xell einer meiner Lieblingscharakter ist ;D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)