Vom Waisenhaus zur Traumvilla von Fakara-SK ================================================================================ Kapitel 12: Duell und familiäre Angelegenheiten ----------------------------------------------- Wir mischten unsere Decks und riefen gleichzeitig als wir sie in die DuelDisk reinschoben: „Zeit für ein Duell!“ „Ich fang an!“, kündigte ich an und zog zu den 5 Karten eine weitere hinzu. „Ich spiele die Hexe des schwarzen Waldes im Angriffsmodus und überlasse dir alles weitere“, moderierte ich. „Dann spiele ich meinen Kojikocy und greife deine Hexe an.“ „400 Lebenspunkte interessieren mich nicht das Geringste, wenn ich dafür eine Karte aus meinem Deck holen darf“, grinste ich und löste den Effekt dieser Karte ein, was mir erlaubte eine Monsterkarte mit 1500 oder weniger Verteidigungspunkten in mein Blatt aufzunehmen, mit dem Nachteil, sie meinem Gegner zeigen zu müssen. Meine Wahl traf die regenerierende Mumie. Er legte noch eine Karte verdeckt und beendete dann seinen Zug. „Als erstes Spiele ich die Zauberkarte Schreckliches Feuer. Sodann rufe ich meine regenerierende Mumie auf das Feld um deinen Kojikocy zu vernichten“, was sodann auch geschah, also ging ich davon aus, dass seine verdeckte Karte nur ein Bluff gewesen war. Ich legte noch eine Karte verdeckt und er war wieder an der Reihe. Nun spielte er ein Monster, dass meines vernichten sollte. Doch meine Falle machte diesen Plan zunichte und er musste dafür 500 Lebenspunkte einbüßen. Er stand nun ohne jeglichen Schutz da und ich war wieder am Zug. „Dann werde ich dir wohl ein klein bisschen wehtun müssen. Ich spiele mein Monster Holzkohlen Impachi im Verteidigungsmodus und greife dann mit meiner regenerierenden Mumie deine Lebenspunkte direkt an. An deiner Stelle würde ich mich vorsehen, du hast nur noch mickrige 500 Lebenspunkte, ich dagegen noch mehr als 6-mal so viel.“ „So einfach ist es nicht mich zu schlagen, nicht umsonst bin ich zweiter in der Rangliste der besten Duellanten. Sieh dich vor!“, knurrte Seto und zog eine Karte. Sein Zug bestand nur daraus ein schwaches Monster auf das Feld zu rufen und zwei verdeckte Karten auf das Feld zu legen. „Der älteste Trick der Welt, Bruderherz. Deine verdeckte Karte ist wahrscheinlich Crush-Karte oder schon wieder ein billiger Bluff. Für diesen Fall lege ich eine Karte verdeckt und greife nun dein Monster an.“ Es war wirklich seine Crush-Karte und ich aktivierte Raigeki-Brecher, was seine Karte zerstörte. „Da du deine Karte nun verbraucht hast, erlaubt dies mir die nächste Karte zu spielen. Sie nennt sich Metamorphose. Sei verdoppelt die Angriffspunkte meines Monsters und lässt mich deins mit Leichtigkeit auslöschen, was bedeutet, dass du 1.200 Lebenspunkte verlierst.“ „Das kümmert mich nicht die Bohne. Ich lege noch eine Karte verdeckt und beende damit meinen Zug. Mach deinen, ich will es hinter mich bringen.“ „Oh, habe ich deine Vorstellung zu Nichte gemacht mich haushoch zu schlagen?! Das tut mir aber Leid für dich, denn jetzt rufe ich meinen Herrn der Drachen um darauf die Flöte des Drachenrufers zu aktivieren und rufe zwei weiße Drachen mit eiskaltem Blick und das auf einen Schlag. Na sieh mal wie du damit4 zu Recht kommst und jetzt meine Drachen… Direkten Angriff auf ihre Lebenspunkte!“ „Nicht so vorschnell, du hast wohl meine verdeckte Karte vergessen. Ich aktiviere Sündenbock, was meine Lebenspunkte wohl erstmals beschützen sollte.“ „Du vergisst, dass ich 3 Stück auf einen Schlag ausgelöscht habe, also bleibt dir nur noch einer und der wird gleich auch vernichtet werden. Bei meinem nächsten Zug!“ „Den wird es nicht geben, denn damit setze ich dir den letzten vernichtenden Schlag zu…“, ich hielt inne. War ich mir sicher, dass ich das Duell nur mit Hilfe von Zauber- und Fallenkarten gewinnen wollte. Nein, ich wollte ihn mit einem Monsterangriff vernichten. Jedoch hatte ich keines zur Auswahl, dass sich der Macht des Weißen Drachen widersetzen konnte. Also musste ich doch auf Zauberkarten zurückgreifen, aber das war eine feige Strategie. Ich rang mit mir selbst. „Ich spiele Monsterreanimation um ein Monster von meinem Friedhof zurückzuholen. Sogleich opfere ich dieses und meinen verbliebenen Sündenbock um das Monster Flügelgeflecht zu bekommen. Sodann stärke ich dieses Monster mit der Zauberkarte waghalsig voranstürmen um dann einen deiner weißen Drachen anzugreifen. Das heißt du besitzt nur noch 50 Lebenspunkte, welche ich dann mit meiner Zauberkarte Funken auslösche, was bedeutet, dass ich gewonnen habe und du mich mal schön in Ruhe lassen darfst“, ausführte ich, steckte mein Deck wieder in die Silberbox zurück und entfernte die Duelldisk von meinem Arm. „Wie konnte das passieren?! Freu dich so lange du noch kannst über deinen Sieg, bald werde ich dich wieder schlagen“, grummelte er böse. „Aber weißt du. Ich will gar nicht in die Villa einziehen. Mir reicht es schon, dass wir wieder miteinander sprechen: Gewöhn dich lieber an diesen Zustand, dass mehr als nur ein Duellant besser ist als du“, grinste ich und wollte gehen, aber er hielt mich fest: „Aber ich möchte, dass du in die Villa einziehst.“ „Damit ich dir beibringe, wie man sich richtig duelliert? Um Kosten des Appartements einzusparen, in dem ich Hause? Spaß beiseite. Warum ist dir das so wichtig? Ich dachte eine Frau im haus wäre nicht wirklich optimal“, beteuerte ich. „Akzeptier einfach die Antwort, dass es mein Wunsch ist. Wenn es dich so viel Überwindung kostet, kannst du auch im Appartement wohnen bleiben. Die Villa ist zu zwei sowieso viel zu groß. Überleg es dir nochmal.“ „Ich übernachte vielleicht probeweise mal dort und treffe dann meine Entscheidung. Wäre das eine annehmbare Option, Herr Kaiba?“ „Ja, Frau Kaiba.“ Mokuba stieß zu uns und beglückwünschte mich direkt jubilierend: „Super Duell! Gut gemacht, Sarah, das hätte ich nicht erwartet.“ „Der Einsatz war zu hoch. Wer weiß in was für ein Kostüm mich Seto rein gezwungen hätte für die Sklavenarbeit.“ „Apropos Sklavenarbeit. Wie ich vorhin schon sagte, Bestrafung muss sein, also…“ „Das Duell und das lange Schweigen zwischen uns war doch schon Bestrafung genug oder? Lass es bitte, Bruderherz“, setzte ich einen Hundeblick auf und machte ihm schöne Augen. Wenn ihm jemand den Kopf verdrehen könnte, dann sollte ich das am besten sein und keine andere Frau auf der Welt. Er gab sich geschlagen: „Einverstanden. Dann musst du aber zwangsläufig bei uns einziehen, wenn ich schon darauf verzichte.“ „Wie gesagt, ich überlege es mir nach ein bis zwei Wochen Übernachtung bei euch“, blieb ich stur. „Na gut. Dann ziehst du für den Zeitraum des Turniers zu uns. Wir fahren jetzt zu dir um die nötigen Utensilien dafür zu beschaffen. In Ordnung?“, forderte er auf. Zustimmend nickte ich und wir machten uns auf den Weg zur Limousine, die darauf nach Anweisung meines großen Bruders zu meinem Appartement fuhr. Sie warteten unten während ich einen Koffer pachte, welchen ich darauf dem Chauffeur übergab, der ihn im Kofferraum verstaute. „Ich möchte nur mal kurz in der Firma vorbei schauen. Es ist zwar sowieso keiner da, aber…“, er vollendete den Satz nicht und ließ das auf sich beruhen. „Sollen wir dann schon mal vorfahren?“ „Es wird nicht lange dauern, Mokuba. Wartet im Auto“, entgegnete er und stieg sodann aus. Eine Viertelstunde verstrich bis er wieder kam: „Fahren Sie los!“ „Gab es irgendetwas Wichtiges, wovon ich wissen sollte?“, fragte ich vorsichtig, da ich ihn nicht kränken wollte, wenn ich mich so einmischte. „Nein, es ist alles normal soweit. Ich hoffe nur, dass das Personal keine Fete da drin veranstaltet während meiner Abwesenheit.“ „Möchtest du, dass ich lieber da bleibe um ein Auge auf alles zu haben?“ Eigentlich wollte ich das gar nicht fragen, denn ich wünschte mir am Turnier teilnehmen zu können. „Das wird nicht nötig sein. Dieses Turnier soll für Spitzenduellanten sein, also bist du unentbehrlich. Mach dir über die Firma keine Gedanken. Ich habe auch so alles im Griff“, säuselte Seto und wir waren nun auch schon an der Villa angekommen. Ich nahm mein Gepäck aus dem Kofferraum und wir gingen hinein. „Warum lässt du ihn nicht von den Bediensteten hoch bringen“, meinte Mokuba sichtlich erstaunt über meine Initiative meines eigenen Hab und Guts. „Weil dort viel zu wertvolle Dinge drin sind“, antwortete ich und stellte ihn im Flur ab, wo wir stehen blieben. Ich könnte es nicht verantworten, wenn die Millenniumswaage in die falschen Hände geraten würde, wo Schah Dee mir sie doch so zuversichtlich anvertraut hatte. Wahrscheinlich wäre es auch eher meine Bestimmung gewesen sie immer und überall mit mir herum zu tragen, aber dieses Ding war viel zu unhandlich um das vollführen zu können. „Möchtest du als Erstes dein Zimmer sehen?“, erkundigte Seto sich vorsorglich. „Wenn du die nötige Zeit hierfür aufbringen kannst“, entgegnete ich. Er nickte und führte mich die Treppe hinauf, nach links den Flur entlang, am Ende dessen nach rechts und in das dritte Zimmer auf der rechten Seite. Auf der linken Seite waren Fenster von denen aus man in den gigantischen Hof der Villa schauen konnte. Wir traten in den großen raum ein. Darin war ein breites Himmelbett, ein kleineres Zimmer mit zwei Lederstühlen und einem Holztisch, ein Bad mit Massagedusche, Whirlpool, WC, einem B. D. und einem Waschbecken mit Spiegel darüber, hinter dem sich ein Schrank befand. Insgesamt hatte diese kleine Einrichtung mehr Luxus als das Appartement in dem ich vorher gehaust hatte und das war vorher für mich beinahe völlig unmöglich gewesen. „Sarah, kommst du mal bitte?“, rief Seto mich von der anderen Seite des Zimmers. Ich folgte dieser Aufforderung und ging auf ihn zu. „Hier ist noch ein Fernseher, falls du einen benötigst und darin ist auch ein…“ „Begehbarer Kleiderschrank!?“, jubilierte ich hüpfend, klatschte in die Hände und fiel ihm dann um den Hals. „Danke Seto! Danke! Danke! Danke!“ „War mir klar, dass dich das freut. Typisch Frau!“, grinste er und legte eine Hand kurz auf meinen Rücken. Darauf ließ ich ihn wieder los. Er räusperte sich und meinte, ich soll mich einrichten und sobald ich fertig war, runter in den Speisesaal zum Essen erscheinen. „Falls du noch irgendwelche Fragen hast, hier ist ein Telefon, mit dem du runter telefonieren kannst. Die Durchwahlen stehen hier an der Seite. Bis später.“ Mit diesen Worten ließ er mich dann auch alleine. Mir fiel wieder ein, dass ich eigentlich nur für wenige Nächte hier bleiben wollte und dass der Kleiderschrank vielleicht nur ein Vorwand war um mich fürs Bleiben zu stimmen. Allein damit könnte er mich aber nicht zuversichtlich stimmen. Den Zeitungsartikel des Unfalls meiner Eltern hatte ich in einen Bilderrahmen gesteckt, den ich nun auf dem Nachttisch neben meinem Bett aufstellte. Direkt daneben fand auch mein Millenniumsgegenstand platz. Meine Klamotten für die nächsten Tage legte ich auf ein regal im Kleiderschrank. Danach macht eich mich im Bad frisch und schlenderte runter zu meinen Brüdern in den Speisesaal. „Da du nun hier bist, können wir beginnen. Ich hoffe, dass du hungrig bist. Die Küche ist nämlich ausgezeichnet“, meinte Seto und klatschte zwei Mal in die Hände, worauf das Personal servierte. Von einer anderen Tatsache als ausgezeichnetes Essen wäre ich auch nie ausgegangen, er verpulverte sein Geld auch in alles Mögliche und wenn es schon Küchenpersonal sein musste, dann auch Gutes, so gut kannte ich ihn auch schon mittlerweile. „Also ein 5 Gänge Menü schaffe ich nicht. Fallen die Portionen arg groß aus?“, erfragte ich. „Lass dich überraschen. Was du nicht schaffst, lass einfach liegen“, lächelte Mokuba. Ich war irgendwie neidisch auf ihn. Er war so jung und durfte schon seit zig Jahren diesen Luxus genießen, den sein großer Bruder geschaffen hatte. Als Vorspeise gab es Salat, der Hauptgang bestand aus Rinderrouladen mit Rotkraut und als Nachspeise wurde Götterspeise serviert. „Darf ich nun fragen, was nach dem Heim mit euch passiert ist? Mich würde es interessieren“, begann ich das Thema Vergangenheit anzusprechen und hoffte auf ein gutes Ergebnis. „Klar, kein Problem. Ich forderte Gozaburo auf eine Partie Schach heraus und stellte die Forderung auf mich und Mokuba zu adoptieren, wenn ich gewinnen würde. Er nahm das auf die leichte Schulter und strengte sich nicht an, weshalb ich auch gewann. Er zog daraus eher einen Nutzen als wir und ich musste Tag und Nacht lernen. Im Endeffekt hat es sich zwar für mich ausgezahlt, wie man heute sehen kann. Natürlich testete er mich und irgendwann kam ich auf die Idee seine Aktien aufzukaufen bis ich 51 % besaß, wenn du verstehst was das bedeutet. Nun war ich der Leiter dieses Unternehmens und begann alles von Grund auf umzukrempeln, verschaffte der Firma den ruf, den sie heute besitzt. Vor ein bis zwei Jahren ist Gozaburo verschwunden und keiner weiß wo genau er sich aufhält, was mir auch ziemlich gleich ist. Gibt es noch etwas Besonderes was du wissen möchtest?“ „Nun ja. Wie kamst du auf die Idee aus dem ehemaligen Konzept der Firma einen Spielentwickler zu machen?“, erkundigte ich mich. „Mir ging es eigentlich nur darum den Ruf aufzubessern. Klar war das Unternehmen schon erfolgreich, als es noch Waffen herstellte. Doch da neben Wirtschaft und Politik Duell Monsters einen hohen Standpunkt in dieser Ära hat, erschien es mir als sinnvoll. Immerhin besaß ich genug Grips um die Pläne für diese Vision in die Tat umzusetzen und siehe da, wir sind wahrscheinlich noch erfolgreicher als vorher. Außerdem ist es besser wenigstens ein wenig etwas Eigenes zu erschaffen, als fast alles vom alten zu übernehmen, findest du nicht auch?“ Ich wusste, dass es nur eine rhetorische Frage war, deswegen antwortete ich erst gar nicht darauf. „Ich werde mich dann in mein Zimmer begeben. Die nächsten tage werden sicherlich anstrengend und ich will ja bei Kräften sein, wenn ich einen nach dem anderen in die Knie zwinge.“ „Darf ich dich noch begleiten? Mokuba, du gehst dann auch besser schlafen“, kommandierte Seto und der Kleine tat wie ihm geheißen. Mein großer Bruder ließ seinen Worten auch Taten folgen und setzte sich mit mir in das für mich vorgesehene Zimmer auf die Lederstühle. „Was gibt es denn, Bruderherz?“, lächelte ich ihn höflich an. „Ach eigentlich wollte ich nur noch ein bisschen bei dir sitzen und mit die belangloses Zeug plaudern.“ Ich zog eine Augenbraue in die Höhe und er wusste wohl selbst, wie ungläubig das für jemanden wie ihn klang. Wenn er irgendwann etwas ohne Hintergedanken tat, würde ich auf der Stelle meinen Platz hier abtreten. „Denkst du oft zurück ans Heim? An unsere eigentlichen Eltern?“, fraget er leise. Wow, war er sentimental?! „Ans Heim nicht, dafür geht es mir hier viel zu gut. An Mum und Dad schon, dass tat ich schon immer auch wenn ich so gut wie gar nichts über sie weiß. Wieso interessiert dich das?“, stellte ich auch eine Frage. „Das interessiert mich nur. Ich glaube, Mokuba würde das nie zugeben, da er das was ich für ihn geleistet habe viel zu sehr schätzt.“ „Er würde dich auch nie als, entschuldige bitte, arroganten Schnösel bezeichnen, was im Grunde genommen nur eine Beschreibung deiner selbst ist. Ich hingegen äußere gerne schon mal offen meine Meinung, was sicherlich für dich nicht einfach werden wird“; lächelte ich gewitzt. „Ach was. Du bist eben in der Pubertät. Deswegen habe ich dir das auch so schnell verziehen. Denn eigentlich gerade in diesem Zeitraum braucht man seine Eltern am meisten: Du bräuchtest vor allem eine weibliche Vertrauensperson. Da du aber nur Brüder hast, muss es wohl einen Ersatz geben. Ich hoffe du weißt, dass ich immer für dich da bin, egal was passiert und das du mit mir über alles reden kannst“, bot er an. Ein bestimmter Gedanke belustigte mich so sehr, dass ich nicht anders konnte als zu Lachen anzufangen. „Den Witz habe ich nicht mitbekommen“, sagte er wieder ernst, weil meine Antwort auf seine liebenswerte Unterbreitung nur ein Lachen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)