Vom Waisenhaus zur Traumvilla von Fakara-SK ================================================================================ Kapitel 22: Die drei Drachen ---------------------------- Kapitel 22 Die drei Drachen Am Hauptsitz der Kaiba Corporation angekommen, schloss ich auf und wir fuhren mit dem Aufzug hinauf. „Gehst du dann bitte schon mal die Treppe hoch. Ich bringe den ganzen Kram gleich“, bat ich in meinem Zimmer angekommen, was er daraufhin auch tat. Sodann hob ich eine Kiste unter meinem Bett hervor, welche ich mit hinaus nahm. Auf dem Tisch stellte ich sie ab und setzte mich gegenüber von Yami. Bevor ich auch nur Anstalten machte diese zu öffnen, schaute ich ihn abwartend an, ober auch wohl bereit war. Er nickte mir zu. Sodann hob ich den Deckel ab. Ganz unten lag das Buch, welches ich als Erstes heraus kramte. Dort waren jegliche Weisheiten zusammen gefasst, welche nichts mit den offenkundigen Tatsachen +über das alte Ägypten zu tun hatten, sondern mit Geheimnissen beispielsweise der Millenniumsartefakte. „Woher hast du das ganze Zeug?“, fragte Yami und griff nach einer vergoldeten Anubisstatue. „Das meiste hat mir Schah Dee gegeben und den Rest habe ich über die Jahre gesammelt“, entgegnete ich und durchblätterte das Buch. Suchend nach dem Spruch lies ich Yami den Rest der Kiste durchwühlen. Er hielt mir ein in Glassichtfolie laminiertes Stück Papyrus entgegen: „Was ist das?“ „Kannst du es nicht lesen?“ „Hm… ja. Atemu, der Pharao“, erwiderte er. „Wahrscheinlich stand dort noch viel mehr, jedoch ist der Rest entweder abgetrennt worden oder über die Jahre verwittert. Schließlich wüsste ich nicht, dass die alten Ägypter damals schon ein Laminiergerät hatten oder Ähnliches.“ Zuversichtlich nickte er und durchstöberte weiter. „Hier. ich habe es gefunden. Der Zauber mit dem du damals Seelen in die Millenniumsgegenstände eingeschlossen hast. Hier steht auch, wie man ihn rückgängig machen kann. Der Haken ist, dass man dadurch nicht nur eine sondern gleich alle Seelen wieder frei setzt. Und das gelingt nur, wenn man alle eurer Körper findet um die Seelen wieder hinein zu setzen.“ Verwirrt schaute er mich an und legte seinen Kopf schief: „Aber ein Körper ist doch sterblich und von den Überresten unserer dürften vielleicht noch höchstens Knochen übrig sein. Wenn überhaupt.“ Ich lächelte: „Du vergisst das damals die Leichname von hochrangigen Persönlichkeiten mumifiziert wurden. Gewebe dürfte keines mehr existieren. Die Knochen dürften aber gut in stand sein.“ „Es ist mir egal, in was für einem Zustand meine Knochen sind, weißt du wie unangenehm das über sich selbst zu hören ist?! Außerdem habe ich nicht vor als Skelett umher zu wandeln?!“, bemerkte er böse. „Reg dich ab, Atemu. Du wirst nie so rumlaufen müssen. Dein Gewebe ist in Sekunden wieder hergestellt nach Einsetzung deiner Seele. Vertrau mir; Schatz.“ „Nein. Egal was für Vorteile es bringt, mein Engel. ich kann das nicht. Außerdem… gib mal her!“, schnappte er sich das Buch. Es war nicht auf Englisch geschrieben, sondern auf altägyptisch. Doch ich war natürlich sicher, dass er es ohne Probleme lesen konnte. „Sarah? Da steht nichts von Körpern… was redest du?“, kniff er misstrauisch die Augen zusammen. „Entschuldige. Ich wollte mir einen kleinen Scherz mit dir erlauben. Es war nicht böse gemeint.“ „Ein Scherz? Ein Scherz?! Willst du mich verarschen?! Das ist nicht lustig!!“, haute er mit seinen Handflächen auf den Tisch. Erschrocken wich ich zurück, nahm das Buch und packte alles weg und fort. „Sarah, warte…“ „Was?!“, starrte ich ihn nun auch gereizt an, „es ist mir wichtig Atemu. Es tut mir Leid, wenn ich dich überrumpelt habe. Ich wollte ich auch nicht mit meinem Gerede verärgern. Es war nur ein Scherz.“ „Es ist mir auch wichtig, dass wir einander genießen können. Aber das war gerade ziemlich schwarzer Humor auf meine Kosten. Ich möchte nicht über meine eigene Leiche nachdenken, würdest du auch nicht wollen oder?“ Noch ein weiteres Mal entschuldigte ich mich nicht und räumte einfach nur weg. „Komm her“, hielt er mir einen Arm hin und zog mich an sich, als ich sie entgegen genommen hatte. „Komm schon. Lass uns nicht streiten. Ich möchte nicht, dass wir so miteinander umgehen“, meinte er. „Ich doch auch nicht: Immerhin dachte ich, ich würde dir einen Gefallen tun…“ „Dazu bist du nicht verpflichtet. es genügt mit vollkommen, dass du da bist und mich unterstützt. Lass uns das vergessen. Küss mich, Sarah.“ „Nein…“ „Nein?“, verwundert sah er mich an. Ich schlang meine Arme um ihn: „Sorry, Babe. Nicht immer benehme ich mich so rein, wie du es bist.“ „Ich bin vollkommen auf deiner Seite, das weißt du“, strich er mir über meinen Oberschenkel und holte sich einen Kuss, welchen er sich wohl verdient hatte. „Komm, lass uns noch eine Runde spazieren gehen.“ „Nein. Wir bleiben hier. Ich möchte nun alleine, so lange es noch möglich ist, Zeit verbringen.“ Von seinem begierigen Blick verfügt, setzte ich mich schräg auf seinen Schoß, sodass ich ihn noch gut ins Gesicht schauen konnte. Vielleicht war ja heute der letzte Tag an dem ich ihm so nahe sein konnte. Es warteten schließlich Kämpfe gegen das Böse vor uns. Wir küssten uns innig. Etwas erleuchtete das Zimmer und tauchte es in verschiedene Farbtöne, die wie ein Regenbogen aussahen, jedoch sich zu bewegen schienen. Ich erhob mich und ging näher an das Fenster: „Was ist das? Es sieht aus wie die Polarlichter, aber das ist unmöglich.“ Gerade während ich mich zu Atemu drehte, um seine Meinung hierüber zu hören, erschrak ich. Er war verschwunden. „Pharao? Wo bist du?“, hektisch sah ich mich im raum um. Vielleicht war er hinunter gegangen ohne dass ich es bemerkt hatte. Aufgrund der kurzen Zeitspanne war dies wohl eher unrealistisch, jedoch irgendeine logische Erklärung für sein Verschwunden musste es wohl geben. Die Treppe hinunter stürmend bemerkte ich schon recht zeitig, dass er nicht dort war. Wohin konnte er verschwunden sein? Hysterisch durchkämmte ich meinen Wohnbereich, doch konnte ihn nirgends finden. Es musste etwas mit den Lichtern zu tun haben. ich entschloss mich, hinaus auf die Straße zu gehen, damit sich das Phänomen genauer anschauen ließ. So ging ich hinaus. Eine aufgewühlte Tea kam zusammen mit Serenity die Straße entlang gerannt: „Joey ist verschwunden! Von einer auf die anderen Sekunde! Wo ist Yugi? War er nicht bei dir?!“ Sie waren total außer Atem und ich rannte ihnen ein Stück entgegen: „Doch, aber mit ihm ist dasselbe passiert.“ Gemeinsam sahen wir zu Himmel, woraufhin die Tänzerin unseren gleichen Gedanken aussprach: „Es muss etwas mit diesem Lichtern zu tun haben.“ „Seto…“, fiel mir ein und stürmte wieder in den Komplex und in sein Appartement. Sein Bett war benutzt worden, doch er unauffindbar. Auch in seinem Büro keine Spur. Mokuba schlief friedlich. Aufgewühlt ging ich wieder hinunter. „Habt ihr Tristan erreicht? Geht es wenigstens ihm gut?“, fragte ich nervös. Zitternd nahm ich eine Zigarette hervor. „Ja, er ist zuhause und schläft“, antwortete Serenity. „Also sind insgesamt 3 Leute wie vom Erdboden verschluckt“, fasste ich zusammen und mein Atem wurde noch unruhiger. Von Angst erfüllt lief ich die Straße auf und ab. In meiner Hosentasche vibrierte es. Hektisch zog ich das Mobiltelefon hervor: „Seto!“ „Wo steckst du? Komm in mein Büro sofort!“, befahlt er strikt. „Du bist wieder da?! Wo warst du?! Du warst verschwunden. Ich habe mir Sorgen gemacht!“, seufzte ich erleichtet jedoch noch etwas aufgedreht. „Komm einfach her“, bat er monoton und legte auf. „Einer ist wieder da… vielleicht Joey und Yugi auch“, erklärte ich an die anderen gerichtet. „Wir werden noch Joey sehen. Kümmerst du ich um Yugi?“, erkundigte sich Tea. „Mach ich. Sag mir Bescheid, ob alles wieder in Ordnung ist, okay?“, bat ich und stürmte hinein. Als Erstes ging ich in mein Appartement um nach Yami zu sehen. Er saß mit einer leuchtenden DuellMonsterkarte in der Hand im Raucherraum. „Was ist passiert?“, fiel ich ihm um den Hals. „Wir waren in der Welt der Duellmonster wegen Dartz. Uns wurden mächtige Kreaturen, also Monsterkarten zugeteilt, welche uns unterstützen sollen: Diese Monster, also deren ganze Welt wird durch diesen Dartz ebenfalls bedroht.“ „Eine Monsterwelt?!“, ungläubig starrte ich ihn an und daraufhin auf die leuchtende Karte in seinen Händen. Das Auge des Thimäus. Er nickte und es schien so als wolle er auch nicht wirklich glauben, was ihm wiederfahren war: „Eine Welt in der die Karten echt sind.“ „Ich habe ja schon viel erlebt und mitbekommen, was es für ungewöhnliche magische Dinge auf dieser Welt gibt. Aber eine parallele Ebene in der solche Wesen leben sollen, erscheint mir doch gar unglaubwürdig und abstrakt.“ „Diese Drachen sollen vor 10.000 Jahren schon mal gegen die Bestie die sich Leviatan nennt, welche Dartz erwecken möchte, gekämpft haben. Im alten Atlantis.“ Mit gerunzelter Stirn trat ich sodann zurück und erklärte, dass ich noch zu Seto müsse um nach ihm zu schauen. Er würde dies bestimmt überhaupt nicht verkraften. Wahrscheinlich fragte sich dieser schon, wo ich verblieb. Er nickte und wollte sodann zu Joey und den anderen. ich versprach nachzukommen sobald ich fertig war. Im Aufzug trennten sich unsere Wege und er gab mir zum Abschied einen Stirnkuss. „Pass auf dich auf“, flüsterte ich und verließ den Fahrstuhl. „Wo bist du denn so lange gewesen?“, fragte Seto gereizt. „Entschuldige. Du warst nicht der Einzige, der dies so durchlebt hat“, erwiderte ich und setzte mich auf die ihm gegenüberliegende Seite des Schreibtisches auf einen Stuhl. „Du weißt es schon?“, hinterfragte er. Ich nickte während ich erwiderte: „Ist irgendwie nicht ganz nachvollziehbar. Was meinst du dazu?“ „Irgendeine schlechte Projektion, wenn du mich fragst. So etwas ist nicht möglich“, erwiderte er. nachdenklich griff ich nach der Karte, die zwischen uns lag: „Wie erklärst du dir dann, dass die Karte nun wirklich in deinem Besitz ist? Die Kralle des Critias.“ Widerwillig zuckte er mit den Achseln: „Erklär du mir es.“ „Wenn du es nur für einen virtuellen Gag hältst, kann ich dir darauf keine Antwort geben. Wenn das Ereignis jedoch real war, dann weißt du wahrscheinlich selbst, wie.“ Nach eintretender Stille sagte ich dann: „Wie auch immer. Entscheide dich für eine Version deiner Wahl. Wenn du meine tatsächliche Meinung hören möchtest, denke ich, dass euch das wirklich passiert ist und was auch immer euch gesagt wurde, es entspricht der Wahrheit. Ich muss nun zu Yami und den Anderen. gibt es sonst noch etwas, worüber du mit mir sprechen wolltest?“ Er schüttelte den Kopf: „Lass dich nicht von ihnen manipulieren und pass gut auf dich auf. Morgen ist Arbeiten angesagt, also komm nicht so spät.“ „Ich versuche es. Komm lass dich noch mal drücken, Bruderherz“, ging ich auf ihn zu und schloss ihn in meine Arme. Er streichelte mir über den rücken und dann verabschiedete ich mich. Bevor ich zur Tür hinaus ging, rief er mich nochmal beim Namen. Zögerlich drehte ich mich um und starrte ihn fragend an. „Schon gut. Es war nicht so wichtig. Gehe nur.“ Verdutzt und verunsichert drehte ich mich wiederum um und wallte meines Weges. Auf dem Weg in die Innenstadt rief ich Tea, welche die Einzige außer mir mit einem Handy war, an: „Wo seid ihr?“ „Bei Joey in seiner Wohnung.“ „Wo liegt die?“ Sie gab mir eine mündliche Wegbeschreibung und ich beendete das Telefonat. Dort angekommen betätigte ich die Klingel und nach dem Surren des Türöffners lief ich zwei Etagen die Treppen hinaus. „Komm rein“, hatte Joey schon an der Wohnungseinfangstür gewartet. Ich folgte seinem Angebot und setzte mich in das Wohnzimmer, in dem Tea und Yugi saßen. Momentan war er in seiner ursprünglichen Gestalt anwesend. „Und? Konntest du mit Kaiba sprechen?“, fragte Joey ernsthaft interessiert. „Ja. Er ist so abweisend wie immer solchen Ereignissen gegenüber. Mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit kann ich nun nicht festlegen, wie sehr ihn das überrumpelt oder gar berührt hat.“ „Verstehe.“ „Was mach en wir jetzt?“, erkundigte sich Tea. „Abwarten. Möchte jemand einen Tee?“, fragte der Wohnungsbesitzer. Wir nickten zeitgleich und er verschwand in der Küche. Das Summen eines Wasserkochers erklang nach kurzer Zeit. „Wo ist Serenity?“, erkundigte ich mich. „Zuhause. Sie ist noch so jung um bis in die tiefe Nacht auszubleiben“, bemerkte Yugi. Verständlich nickte ich. Sie wohnte schließlich noch bei ihrer Mutter und so viel ich wusste, war das Verhältnis zwischen ihm und ihr nicht so geprägt von guten Ereignissen. Als Kinder waren die beiden voneinander getrennt worden und Joey war bei seinem Vater aufgewachsen. In diesem Moment fragte ich mich, wo dieser steckte, denn wie es schien wohnte unser Kamerad hier alleine. Derweil kam der Wohnungsbesitzer mit einer Kanne Tee und Tassen hinaus und schenkte uns ein. „Was für einen Tee hast du hier aufgesetzt?“, erkundigte ich mich und roch an der Tasse, aus der Qualm hervor stieg. Es war ein angenehmer süßer Geruch. „Kamille mit Honig. Falls noch jemand Süßstoff oder Zucker möchte, sagt bescheid“, lächelte Joey und nahm sodann Platz. „Was ist nun genau geschehen? Ihr wart in dieser Monsterwelt und habt Karten verteilt bekommen. Wie sieht es dort aus und war das eine Erklärung für die Lichter?“, erkundigte ich mich übereifrig. Tea war wohl schon in alles eingeweiht und lehnte sich zurück, während Joey erzählte: „Das schwarze Magiermädchen führte uns und flehte uns um Hilfe an. Wir waren in einem Saal, in welchen drei in Kristall eingeschlossene Drachen standen. Jeder von uns war dazu bestimmt worden ein Schwert, von denen es ebenfalls drei Stück gab aus einem Geschöpf heraus zu ziehen. nach dem Erhalt des Schwertes erwachten die Kreaturen zum leben und dann wurden wir wieder zurück gebracht, worauf wir die Karten in Händen hielten. Die Lichter waren ein Hilferuf aus deren Welt. Sie waren der Grund weshalb wir dort hin gelangten.“ „Warum ausgerechnet mein Bruder? Der Pharao ist nun immer ein wesentlicher Bestandteil, du bist quasi sein Anhängsel. Aber mein Bruder…?“, grübelte ich und sah verunsichert zu Boden. „Hey! Joey Wheeler ist mehr als nur ein Anhängsel! Dieses Mal rette ich die gesamte Welt.“ „und du glaubst, dass du gegen Dartz auch nur den Hauch einer Chance hast? Du bist dir doch darüber im Klaren, dass er noch viel stärker ist als Marik oder die bisherigen Gegner.“ Er schwieg. „Ich glaube Kaiba war damals im alten Ägypten eine so große Rolle als Widersacher des Pharaos, sodass er hier auch nicht entbehrlich ist“, bemerkte Yugi. „Gegen den Pharao sind alle sowieso nur wie die Bauern in einem Schachspiel“, verglich Tea und gab hiermit ein großes Eingeständnis ab. „Eine absurde Vorstellung, wenn du mich fragst“, gestand Joey. „Der Pharao denkt wahrscheinlich ganz anders darüber. Für ihn sind wir alle, jeder einzelne Mensch auf der Erde wertvoll“, legte ich dar. „Das ist wahr“, nickte Yugi. „Seht ihr. Und er kennt ihn am Besten“, grinste ich. „Das liegt wohl daran, dass ich gerade selbst gesprochen habe, Sarah.“ „Oh…“, verdutzt sah ich ihn an, dann peinlich berührt zu Boden. Mein zweites Ich meldete sich seit Langem mal wieder zu Wort: „Bitte, Sarah. Lass mich nur dieses eine Mal kurz übernehmen!“ „Wieso?“ „Ich habe etwas zu diesem Thema hinzuzufügen bzw. euch und insbesondere dem Pharao zu übermitteln. Es geht um Dartz.“ „Kann ich das nicht für dich weitergeben?“, entgegnete ich genervt. „Das könntest du, aber bitte lass mich nur dieses eine Mal raus“, flehte sie. Dieser Dialog spielte sich fern von den anderen ausschließlich in meinem Unterbewusstsein ab. Widerwillig überließ ich ihr die Kontrolle über meinen Körper, konnte jedoch alles aus einer Seitenperspektive mit sehen. Geschockt sah Yami sie an. Ob er sie wohl erkannte? Nein, das war unmöglich, schließlich hatte er jegliche Erinnerung an damals verloren. Oder er war durch die gemeinsame Vision, die wir beide durchlebt hatten verblüfft von der Genauigkeit, Präzision der Visionen und das sie nun als ein Teil dieser Vergangenheit vor ihm stand. „Hallo, mein Name ist Sylv. Ich teile mit Sarahs Körper und bin der Geist, der in der Millenniumswaage eingeschlossen wurde. Damals war ich die Kellnerin und Magd des Pharaos. Zu eurem Thema von Dartz und dem alten Atlantis kann ich ein paar Fakten hinzu geben. Hört einfach genau zu. Damals im alten Ägypten gab es diesen Mann schon. Wie ihr vielleicht wisst, sammelt er schon lange Seelen der Menschen. bereits damals hat er es schon auf die überaus mächtige Seele des Pharaos abgesehen. Heute, in der Gegenwart, hat er wahrscheinlich beschlossen sie sich zu holen. zum damaligen Zeitpunkt war dies nicht möglich. Keiner der Leute früher wusste, wieso leere Hüllen von Körper in Massen gefunden wurden. In irgendeiner Art und Weise schaffte Dartz es nicht geschnappt bzw. erwischt zu werden. Er hat sich entschlossen in dieser Zeit alles preis zu geben, denn welche Polizei, welcher Richter oder gar gesamte Staat würde in der Neuzeit eine derart abgedrehte Geschichte glauben?“ Yami schüttelte den Kopf: „Warum soll ich dir gewähren, auch nur noch ein weiteres Wort zu sprechen? Du scheinst mir keine sonderlich vertrauenswürdige Person zu sein.“ „Weil meine Worte euch interessieren könnten, mein Pharao“, belehrte sie ihn. „Hör auf Sylv!“, meckerte ich und wolle wieder übernehmen. „Warte, lass mir noch einen Augenblick“, bat sie und hob abwehrend ihre Hände. „Dann leg los mit deinen Informationen“, ungeduldig beugte sich Yami vor und warf seinen Kameraden einen prüfenden Blick zu. Er konnte Sylv anscheinend schon vom ersten Augenblick an nicht sonderlich leiden. „Er arbeitet nicht alleine. Er wird sich Untertanen suchen, soweit er diese noch nicht besitzt. Sie werden vielleicht auch aus euren Kreisen stammen. Seine Gabe ist es Menschen zu manipulieren und das Böse in ihnen zum Vorschein zu bringen. Dies schafft er mithilfe eines Siegels. Mit diesem verschlingt er das Böse der Seelen der Menschen. Mein Pharao, ihr seid durch und durch gut. Lasst nicht zu, dass das Böse in euch zum Vorschein kommt, denn nur dieser Teil von euch kann eure Seele verzehren. Eine Niederlage ist nicht verkraftbar für euch, mein Herrscher oder?“ Geschlagen sah er mit zusammen gepressten Lippen, gerunzelter Stirn und zusammengezogenen Augenbrauen zu Boden. „Es ist wegen mir, nicht wahr? Über mich brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Ich komme klar. Konzentrier dich einfach auf deine Aufgabe und höre auf leichtsinnig zu werden, denn das bringt uns nicht weiter“, ließ ich Sylv keine Sekunde länger am Drücker. Er sah mich an und in seinen Augen funkelte große Verzweiflung. Als ich ihm ein aufmunterndes Lächeln schenkte, schlugen die Zweifel in pure Leidenschaft, Verehrung und Liebe um. „Tea, Tristan und Joey sind ja auch noch da. Wir stehen alle hinter dir, das weißt du auch. Also mach dir keine Sorgen. Atemu.“ Nickend erhob er sich: „Alles klar. Ich bringe die kleine Prinzessin noch nach Hause und dann gehe ich schlafen. uns stehen harte Zeiten bevor.“ Schnell trank ich meinen Tee aus, bedankte mich bei Joey und verabschiedete mich. Förmlich zog mich Yami am Handgelenk hinaus. Er sah nicht so aufgewühlt aus, wie er wohl tatsächlich sein musste. „Was ist los?“, erkundigte ich mich einfühlend, als er mich immer noch ziehend durch die Straßen führte. Was war bloß in ihn gefahren?! Schnell ließ er mein Handgelenk los und ging immer noch schnellen Schrittes weiter. „Entschuldige mich. Das war gerade etwas zu viel für mich“, erklärte er ein wenig verstört. Widerwillig zuckte ich mit den Schultern und setzte an etwas zu sagen, doch er unterbrach mich in dem er fort fuhr: „Als ich sie gesehen habe, ist mir so einiges klar geworden. Sie erschien mir so eiskalt und unberechenbar. Da frage ich mich, ob wohl alle Seelen, welche in den Millenniumsgegenständen eingeschlossen wurden so bösartig sind. bis jetzt sind fast alle Besitzer von diesen oder zumindest die Geister von der Dunkelheit ummantelt gewesen. Kannst du dir einen Reim daraus machen, wie ich mich fühle?“ Selbstverständlich konnte ich ihn verstehen und das Empfinden nachvollziehen. Was mir jedoch unerklärlich erschien, war die Tatsache, dass Yami Sylv mit beispielsweise Marik unter einen Hut steckte. Auch wenn er sie jetzt bei der ersten Begegnung so eingeschätzt hat, war sie keineswegs böse. Das wusste ich, weil ich alle Gedanken mit ihr teilte. „Voll und ganz, Atemu. Jedoch ist Sylv keinesfalls so wie Bakuras oder Mariks Geist. Außerdem war Pegasus schon immer von Natur aus unstreitig falsch eingestellt im Bezug auf was richtig oder nicht ist. Deshalb sehe ich keinen Grund zur Sorge, diesen Gedanken auch auf alle anderen zu projizieren. Vor allem weiß ich am Besten wie Sylv ist und nur weil sie so forsch geklungen hat, bedeutet das nicht, dass sie immer so ist. Ach ja… genauso weiß Yugi, dass du ein guter Mensch bist. Wenn du Selbstzweifel hegst, ist das normal. jeder mach auch mal Fehler, selbst du, als der allmächtige Pharao. Du bist nur ein Mensch, Yami. Kein Gott, der perfekt ist.“ Lange rede kurzer Sinn. Was er sich so zusammen spann, waren alles nur Hirngespinste. Völlig wertlos und irrelevant. Zwar war sein Gedankengang einfach nachzuvollziehen, aber seine Schlussfolgerung recht unsubstantiiert. In den Minuten, die zwischenzeitlich verstrichen, ließ er sich wohl meinen Vortrag nochmals durch den Kopf gehen und ich war mir völlig sicher, dass in seinem Innern, mir der kleine Yugi voll und ganz zustimmte. „Und ich warne dich. Du hast mich schon am Haken. Wage es dich nicht meine Erwartungen zu enttäuschen oder mich wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen. Gehe ins Bett, ruhe dich aus und morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Das ist ein Apell, keine Bitte. nur eins sollst du wissen, wenn du nun nach hause gehst. Ich vertraue dir. Die ganze Menschheit vertraut dir. Es ist nicht notwendig dies als Last anzusehen. Es ist ein Geschenk an dich. Lass dich nochmal drücken. Jetzt habe ich dich aber genug zugetextet.“ „Danke“, legte er seine Arme um mich. Wir waren vor dem Gebäude, welches mein Zuhause war, angekommen. „Es gibt nichts wofür du dich bedanken brauchst. Wir sein ein Team, zu dem auch Joey, Tristan, Tea, Mai, Serenity, selbst mein Bruder... ich könnte diese Liste endlos weiter führen, hinzuzählen. Gute Nacht“, ich gab ihm einen flüchtigen Kuss und wollte im Haus verschwinden. Auf halben Weg stoppte er mich, da er mir hinterher gelaufen war: „Sarah… Danke, dass du meine Seele erleuchtet hast.“ Behutsam legte ich meinen Zeigefinger auf seine Lippen und machte ein sanftes zischendes Geräusch: „Wie gesagt. Es gibt keinen Grund sich zu bedanken. Geh nach Hause, Atemu.“ Er ließ mich widerwillig gehen und wartete bis ich im Haus verschwunden war. Angestrengt ließ ich mich in mein Bett fallen und schließ ohne eine Möglichkeit mich umzuziehen ein. Der Tag hatte mich so ausgelaugt, dass ich erst wieder erwachte, als man mich unsanft weckte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)