Hanging By A Moment von SarahSunshine (Naruto OS-Sammlung | NEU: Neji x Hanabi) ================================================================================ Kapitel 1: You're not alone --------------------------- Es war ein kühler Frühlingsmorgen in Konohagakure. Der Himmel war grau. Wahrscheinlich würde es in kürzester Zeit anfangen zu regnen. Die Straßen waren leer. Keine Menschenseele war auf dem Weg. Niemand machte Besorgungen und keine Kinder spielten auf der Straße. Es war trist. Einsam. Traurig. Um die Ecke kam eine junge Frau mit langen blonden Haaren. Sie trug ein schwarzes Kleid und hatte zwei wunderschöne Blumensträuße in der Hand. Ihr Blick war starr auf den Boden gerichtet, während sie einen Fuß vor den anderen setzte. Ihr Weg führte sie durch ein paar Straßen, bis sie den Friedhof ihres Heimatdorfes erreichte. An den Toren blieb sie einen Augenblick stehen. Ihre einst so glänzenden türkisen Augen waren leer und traurig, spiegelten nur noch Schmerz und Leere wider. Unter ihnen zeichneten sich dunkle Augenringe ab. Die einst so junge, lebenslustige Frau wirkte müde und schwach. Sie atmete aus. Ihr Atem wurde zu einer blassen Wolke, verdunste gleich wieder. Langsam betrat sie die Ruhestätte vieler heldenhafter Shinobi, vieler unschuldiger Zivilisten, aber auch vieler glücklichen, alten Anwohnern, die ihre letzte Ruhe an diesem Ort fanden. Wie automatisch trugen ihre Beine sie zu einem bestimmten Grab. Sie machte halt und kniete sich auf das, vom Morgentau befeuchteten, Gras. „Asuma-sensei…“, flüsterte sie leise, „Es tut mir leid.“ Ihre Stimme war gebrochen und schwach. Ihre Lippen begannen zu beben und schon kurz darauf durchbrach ein herzzerreißendes Schluchzen die Stille auf dem Friedhof. Der Blondine liefen unzählige Tränen über die blassen Wangen. Sie legte die Blumen auf dem Grab ihres früheren Lehrers ab und stand dann auf. „Ich war einfach zu schwach…“ Der ganze Körper der jungen Frau zitterte. Sie umklammerte den anderen Blumenstrauß mit ihren dünnen Fingern und ging ein paar Gräber weiter. Ihre traurigen Augen fuhren über die Inschrift des noch gar nicht so alten Grabes. Nara Shikamaru „Warum…?“, hauchte sie atemlos und fiel auf die Knie, „Warum musstest du sterben?!“ Sie krallte ihre Hände ins feuchte Gras, welches sie mit ihren Tränen tränkte. „Warum konnte ich dich nicht beschützen?!“ Ihre Hand ballte sich zu einer Faust. Sie schlug mehrfach hart auf den Boden. „Ich war einfach zu schwach… und du… Du musstest dafür gerade stehen…“ Sie hob ihr Haupt und las sich erneut die Inschrift des Grabsteins durch. Plötzlich spürte sie etwas Kaltes, Nasses auf ihrer Nasenspitze. Daraufhin schaute sie gen Himmel. Die grauen Wolken brachen auf und erfrischten die Welt mit dicken, schweren Regentropfen. Eine Weile starrte Ino bloß in den Himmel. Der Regen wurde immer stärker. Er durchnässte ihr Kleid, ihre Haare. Sie war so in ihre Trauer vertieft, dass sie gar nicht merkte, wie sich ihr jemand näherte. Erst als der Regen nicht mehr auf sie traf, da ein schwarzer Regenschirm über ihr aufgespannt wurde, realisierte sie die andere Person. Das schokobraune Haar und die dunklen Augen, die ihr so vertraut waren. Der stämmige, junge Mann kniete sich neben sie und legte einen Arm um ihren zarten, bebenden Körper. „Was machst du hier, im Regen, alleine?“, fragte er sanft. So sanft, wie sie es noch nie wirklich von ihm gehört hatte. „Ach Choji!“, rief sie aus und warf sich gegen seine Brust. Er war der Einzige, der von ihrem Team noch übergeblieben war. „Es ist alles meine Schuld! Nur meintwegen ist er gestorben!“ Der Braunhaarige drückte sie fester gegen sich und strich über ihren nassen Rücken. „Es ist nicht deine Schuld, Ino. Shikamaru ist im Kampf gestorben. Wir konnten nichts mehr für ihn tun…“ Sie schluchzte in sein schwarzes Oberteil. „Aber er ist nur meinetwegen…“ „Scht!“ Choji sah den Blumenstrauß, der neben dem Grab seines ehemaligen besten Freundes lag, und nahm ihn in die Hand. „Shikamaru ist heldenhaft von uns gegangen. Für sein Dorf, seine Freunde. Um uns zu schützen. Und ich bin mir sicher, er würde nicht wollen, dass du dich so gehen lässt.“ Er drückte sie leicht von sich und schaute ihr in die Augen. Dann führte er ihre Hand zu dem Blumenstrauß. Gemeinsam mit seiner umschloss er diesen und legte ihn auf dem Stein ab. Dann hob er sie auf die Füße, streichelte ihr sanft die Tränen von der Wange, welche mittlerweile durch den Regen und das Weinen gerötet waren. „Wir werden ihn nie vergessen“, flüsterte er und zog sie in eine Umarmung. Ino schmiegte sich an seinen warmen Körper und schloss ihre Augen. Shikamaru, ihr bester Freund, ihr Teammitglied, ihr Retter. Sie würden ihn niemals vergessen. „Und jetzt lass uns gehen. Nicht, dass du noch krank wirst.“ Der Akimichi legte seinen Arm um sie und zog sie langsam auf die Tore des Friedhofes zu. Als sie diese durchschritten, drehte Ino sich noch einmal um. Sie schloss ihre Augen und sah ihr Team vor sich. Damals, als sie gerade zusammen gekommen waren. Jung und unschuldig. „Choji?“, hauchte sie leise und blickte zu ihm auf. Er schaute sie an und vermittelte ihr, dass sie seine Aufmerksamkeit hatte. „Danke.“ ____________________________________________________________________________ © Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)