Wenn die Wölfe heulen von Sopschild (und der Schnee schmilzt) ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6: Ceunon ---------------------------- Kapitel 6: Ceunon Ylva knurrte und fletschte die Zähne, zum ersten mal war Murtagh sicher einen Halbschatten vor sich zu haben, Ylvas Eckzähne waren wesentlich spitzer als die eines Menschen, wenngleich nicht so spitz wie die des Schatten Durzas. Trotzdem war es mehr als eindrucksvolles Fauchen. Ylva zog seine - /ihre Beine vor die Brust und katapultierte Murtagh mit einem festen Tritt von sich herunter. Murtagh flog ungefähr drei Meter weit und landete hart im nassen Gras, wo er stöhnend liegen blieb. Als er aufschlug, dachte er das gesamte Himmelfirmament kreise um seinen Kopf. Mit schmerzhaft verzogenen Gesicht hob er den Kopf, nur um Ylva in gebückter Haltung stehen zu sehen. Die Hände zu Klauen geformt und ein wütendes Zischen auf den Lippen. Ihre grünen kalten unheimlichen Augen folgten jeder seiner Bewegungen, als er sich schwerfällig aufrappelte. Die Sonne stieg langsam den Horizont hinauf und zeichnete lange Schatten auf den Boden. Murtagh sah sie ungläubig an : „Ich glaub es nicht, ich hab mich mit einer Frau geschlagen!“ Ylva seufzte rau und richtete ihren Blick gen wandernder Sonne. „Deswegen wissen so wenige, das ich ein Mädchen bin, nicht weil ich nicht stolz auf das was ich bin oder weil meine Eltern um einen Sohn gebeten haben, nein die Männer dieser Gesellschaft denken das sie Frauen mit Samthandschuhen anfassen müssen und nehmen sie nicht ernst. Des weiteren, bitte entschuldige, aber dies ist eine Tatsache, nehmen Männer Frauen nicht wahr, es sei den sie laufen halbnackt vor ihnen herum. Und auch dann werden Frauen nicht als Frauen gesehen, sondern als neustes Objekt der Begierde. Würde mein Name noch ansatzweise den selben furchterregenden Nachgeschmack bei den Häschern des Königs auslösen wenn sie wüssten das ich eine Frau bin? Da bezweifele ich. Und sollte ein Mann es wirklich einmal mit einer gestanden Frau zu tun hat, kann man sicher ein, das sie auf dem Scheiterhaufen ladet, solch Angst haben manche vor eigenständigen Frauen.“ Murtagh sah sie verwundert an, er hatte mit einer wütenden Fauchen gerechnet. Aber nicht mit einer ehrlich gemeinten Meinung oder einer Erklärung. Nachdem er Zeuge von ihrer Kraft geworden war, er bezweifelte, dass eine andere Frau es geschafft hätte ihn mehrere Meter ohne Magier zu schleudern, wusste er, sie war nicht zu unterschätzen. Ob es daran lag ob sie ein Halbschatten war, oder an ihrer Schnelligkeit, welche sie ihm ohne Zweifel demonstriert hatte, wusste er nicht. „Bei allen Geistern dieser und aller anderen Welten, wir haben den halben Tag vergeudet!“, stellte Ylva erschrocken fest. „Wir müssen uns beeilen, wir müssen in Ceunon sein, bevor die Elfen einfallen!“ „Elfen?“, verwirrt und erschrocken zugleich stockte Murtaghs Atem. „Ja, Elfen. Ceunon ist die Stadt, welche nahe dem unendlichen Wald der Elfen Du Weldenvarden errichtet wurde. Die Elfen sind keineswegs so naiv zu glauben sie können sich auf den Angelegenheiten der Menschen und Zwerge heraushalten. Schon bald wird sich eine neues Weltbild erheben und Galbatorix fallen. Die Elfen rüsten sich wie alle Völker diese Landes für die entscheidende Schlacht. Und strategisch gesehen ist es mehr als Logisch als erstes in Ceunon einzufallen.“ Die junge Halbschatten knetete langsam und bedächtig einen dicken fleischigen Grashalm zwischen ihren Fingern, was einen leichte aromatischen Duft verströmte. „Galbatorix ist dem Untergang geweiht. Die einzige Frage ist, wie wird er untergehen? Urû'baen wird schon in absehbarer Zeit fallen. Jeder der die Zeichen deuten kann weiß dies. Niemand ist so mächtig sich allen rebellierenden Völkern auf Dauer zu widersetzten. Die Feinde des Imperiums haben sich verbündet und werden es vernichten. Nur werden wir in dieser dunklen oder hellen Stunde , man weiß es nicht, das Richtige tun?“ „Wenn Galbatorix doch weiß, warum schickt er nicht ein Barteilion nach Ceunon?“ „Der König schwelgt bereits im Siegestaumel und ist blind für die drohende Gefahr. Er ist zu Macht besessen als das er die Augen öffnet. Seinen Feinden kommt diese Einstellung mehr als gelegen. Viele Menschenleben wird der Krieg fordern. Doch aus der Asche des Krieges wird sich eine neues strahlendes Reich erheben. Die Varden werde diese Königreich ein ein neues Zeitalter führen.“ „Was wird auf uns?“ „Es kommt auf die Seite an, auf welcher du am Ausgang der Schlacht stehen wirst. Wirst du das sinkende Schiff noch rechtzeitig verlassen können oder wird es dich mit auf den Meeresgrund ziehen? Schon bald wirst du dich entscheiden müssen und dich deiner selbst beweisen!“ Ylva legte ihm die Hand auf die Schulter und sah ihm fest in die Augen. „Wenn die Zeit gekommen ist, wirst du den Richtigen Weg wählen, glaub mir.“ „Warum bist du dir da so sicher? Du kennst mich nicht einmal.“ „Das mag sein.Aber ich weiß, du bist Galbatorix genauso abgelehnt wie ich. Außerdem besitzt du ein reines Herz. Finde einen Weg das steinerne Siegel zu lösen und du wirst die Prophezeiung erfüllen.“ „Welche Prophezeiung? Was meinst du? Du sprichst wieder einmal in Rätseln!“ Ein süßes Kichern erklang. „Das ist mein Geheimnis. Weißt du hinter Geheimnissen steht der Schlüssel zu allem.“ Sie wand sich ab und sammelte ihren Sachen, welche bei der Rangelei verstreut wurden vom Boden auf. Allen Anschein nach war das Gespräch für sie beendet. Sie ist unglaublich! Murtagh starrte sie fassungslos an,während sie sich summend auf die Weiterreise vorbereitete. Ja, aber recht erstaunlich, das du nicht schon früher bemerkt hast, das sie ein junges Mädchen ist. Wie bitte? Du wusste's es? Natürlich. Sie riecht nach Frau. Das hättest du mit deinem verkümmerten Geruchssinn aber auch bemerkt haben! Entschuldigung, ich schnüffel nicht erst an meinen Mitmenschen. Solltest du aber. Außerdem glaube ich, ihr letzter Satz war kein Rätsel, sondern ein Hinweis! Hinweis? Was bist du eigentlich für ein ignoranter Steinschädel?! Das Buch! Aber sie weiß nichts von dem Buch. Bist du dir da sicher? Ich glaube deine Rettung, alles war von Anfang an geplant. Sie weiß mehr und ist mehr, als sie zugibt. Wie schon einmal gesagt: Vertraue ihr nicht! Murtagh lenkte seinen Aufmerksamkeit zurück auf Ylva, die sich soeben auf Nemesis Rücken zog und ihn abwartend ansah. „Kommst du jetzt oder willst du absichtlich den Zorn des Königs auf dich ziehen?“ „Damit scheinst du ja Erfahrung zu haben.“ „Ich weiß, ich habe mein hübsches Köpfchen schon für den ein oder andern hingehalten.“ Murtagh packte seine Sachen und stieg in Dorns Sattel. „Eingebildet?“ „Absurder Gedanke!“ Ylva schenkte ihm ein schiefes Grinsen bevor sie mit Nemesis los preschte. Auch Dorn stieg höher und verschwand langsam in den Wolken. Die Tage vergingen. Murtagh genoss die Gesellschaft von Ylva. Sie hatte eine sehr verwirrende und manchmal unheimliche Denkweise. Ein Mysterium, das es zu ergründen galt. Ein wenig erinnerte sie ihn an die verrückte Kräuterhexe Angela, wessen Bekanntschaft er im Kreis der Varden machte. In den Pause wenn Dorn und Murtagh sich auf dem Boden befanden, redeten sie oft über belangloses. Murtagh war immer wieder von ihrer kritischen Anschauung überrascht und stellte schon bald fest, wie sehr sie Galbatorix hasste. Der Grund allerdings blieb ihm verborgen. Am Abend des dritten Tages, hörten sie Stimmen und rochen verbranntes Holz. Als sie durch das Unterholz schlichen, sahen sie vor sich die Stadt Ceunon. Durch die engen Gassen der Stadt huschten schemenhafte Gestalten. Schnell und mit der erschreckenden Eleganz animalischer Jäger sah man die im Dunklen wandern. Ylva welche sich flach au den Boden gelegt hatte spähte mit zusammengekniffenen Augen in die Nacht. Murtagh wusste sie sah wesentlich besser als er, aufgrund ihres Erbes. Trotzdem konnte er sich nicht vorstellen, dass sie die Gestalten erkennen könnte. „Die Elfen sind bereits da.“ Ries sie ihn aus seinen Überlegungen. „Woher weißt du das?“ „Seit ihr Menschen wirklich so blind, das du sie nicht siehst?“ „Was sollen wir nun tun? Wir müssen die Bewohner warnen!“ „Nein!“, flüsterte Ylva bestimmende, „Die Dorfbewohner sind jetzt nicht wichtig! Einzig was zählt ist die Mission. Wir müssen diesen Mann und seinen Schriftrolle finden, bevor es die Elfen tun.“ „Aber, sie werden sie alle umbringen!“ „Ein nötiges Opfer! Jede Revolution fordert das Blut Unschuldiger.“ „Wir können nicht einfach zusehen!“ „Vergesse das was du nicht ändern kannst! Was nützt es dir wenn sie dich umbringen oder gefangen nehmen? Du magst Stark sein, aber gegen die geballte Kraft unzähliger Elfen hast weder du, noch Dorn oder ich eine Chance!“ Murtagh schloss die Augen und die Tränen schossen ihm in die Augen als der Wind die ersten panischen Schreie antrug. Sein gesamter Körper zitterte , die Hände zu festen Fäusten geballt. Die weißen Knöchel traten hervor und er schimpfte sich selbst eine Feigling, weil er nichts unternahm. Eine fremde kalte Hand legte sich auf seine und er blickte auf. Ylva sah ihn mitfühlend an. „Es tut mir leid!“ Nach einigen schweren Atemzügen, die an die Meditation erinnerten, sah er Ylva fest in die Augen., während er versuchte die Schreie so gut es ging auszublenden. „Wie ist der Plan?“ „Wir nutzen den Aufruhr um uns in die Stadt zu schleichen. Aber wir müssen davon ausgehen, das die Elfen dein Gesicht kennen. Wir müssen aufpassen. Dorn und Nemesis werden sich an einem angelegen Ort verstecken müssen, damit der Wind uns nicht verrät. Niemand wird in dem Gedrängen auf uns achten, trotzdem müssen wir mehr als Aufpassen. Die Elfen haben erstaunlich scharfe Sinne. Sie könnten uns erkennen. Wir müssen so schnell wie möglich diesen Arkadius finden!“ Damit war es beschlossen. Kurz darauf sah man zwei unscheinbare Schatten sich in die aufgeschreckte Stadt stehlen. Langsam ging der abnehmenden Mond auf und schickte sanftes Licht durch das Geäst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)