Lass mich dich lieben von PiedPiper (Rin und Sesshoumaru) ================================================================================ Kapitel 10: Eine Youkai sein ---------------------------- Noch eine Anmerkung die mir durch das Kommentar von Neco erst richtig aufgefallen war: Rin hat für sich selbst entschieden in zwei Tagen abzureisen, weil sie sich, wie du auch vermutet hattest, unerwünscht dort fühlt!^^ „W-wobei wollen Sie mir Helfen?“, fragte ich und hielt mich noch immer hinter Ah-Uhn der nur schnaubte. Vorsichtig ging die Frau näher auf ihn zu und strich über seinen Hals. „Ganz ruhig, ich tue deiner Herrin schon nichts“, sagte sie dann und ihre Lippen bildeten ein sanftes lächeln. „Ich bin nicht seine Herrin!“, antwortete ich dann hastig, „Er gehört zu Sesshoumaru-sama.“ Verwundert blickten ihre schwarzen Augen zu mir. Schwarze Augen- pechschwarz. Das konnte doch wirklich nur noch ein schlimmeres Zeichen sein! „Sesshoumaru-sama, der Youkai den du dein Herz geschenkt hast?“, fragte sie dann, als sie sich wieder vollkommen Ah-Uhn zugewandt hatte. Und um das Herz das es hier gerade ging, pochte nur noch schneller. Woher wusste sie den etwas von meinen Gefühlen, über Sesshoumaru-sama? Ich…hatte doch kein Wort darüber verloren! Leise kichernd, drehte sie sich zu mir. „Weißt du, ich bin eine Youkai, die wegen einiger gewisser Wünsche von euch Menschen entstanden ist. Und zwar den Wunsch ein Youkai zu sein. Manche wollten dies, damit sie ihre Macht noch mehr ausbreiten konnten, noch stärker wurden, während andere es aus Liebe taten“, ein Herz zerreisendes seufzen kam über ihre Lippen, „Vielen Menschen konnten wir diesen Wunsch erfüllen, weil wir in ihrer Nähe waren und ihren Drang danach verspürten.“ Langsam sah sie zu mir und wieder legte sich ein lächeln auf ihre schön geformten Lippen. „Ich habe dich gefunden, kleines Menschenmädchen und deinen Wunsch verspürt. Du kannst dich so glücklich schätzen, mich getroffen zu haben, den der größte Teil meiner Art ist schon ausgerottet.“ Obwohl sie über etwas Schreckliches sprach, lächelte sie glücklich- und mein Herz sank noch tiefer. Ich habe noch nie von solch einer Youkai-Art gehört! Natürlich gab es einige Youkai’s die wegen Menschen entstanden sind, aber durch einen Wunsch! Vor allem ja solch einen Wunsch. Ich, wollte daran glauben, doch etwas in mir sperrte diesen Gedanken eindeutig zu meinen Träumen. Wahrscheinlich schlief ich noch immer und war noch nicht ganz aus dem Schock erwacht, der mir bei dem bloßen Gedanken wieder Angst einjagte. Mein Herz pochte immer schneller, so schien es mir und dann kam diese Frau auch noch näher auf mich zu. „Vertrau mir ruhig. Fangen wir doch mit dem Vertrauen doch am Besten mit den Namen an. Wie hießt du, also?“, fragte sie und lächelte mich an. „Rin“, sagte ich leise. Warum ich es gesagt habe, wusste ich nicht genau, es kam einfach über mich. „Rin, ein hübscher Name, er passt zu dir. Ich heiße Miu“, sagte sie dann und beugte sich hinunter zu den Blumenkranz, der mir irgendwann wohl aus den Händen gefallen zu sein schien. „Hast du ihn gemacht?“, fragte sie und deutete darauf. Ein nicken, dass nicht von mir selbst gelenkt wurde, brachte ich gerade mal zu Stande. „Hübsch“, sagte sie kichernd und saß ihn sich dann auf. Das war so irreal, es konnte doch nicht wirklich sein, was hier gerade vor sich ging. Und Ah-Uhn schien sich jetzt auch beruhigt haben, den er fraß jetzt wieder sein Gras. Ich hätte heute schon weg gehen sollen! Hier passierten mir doch wirklich nur schlimme Dinge und diese Youkai, wird mich bestimmt nur fressen wollen. So wollte ich zwar nie enden, aber was hatte ich den jetzt noch zu sagen. „Rin, woran denkst du gerade?“, fragte sie besorgt und zog mein Gesicht zu ihr, „Beruhige dich, ich bringe dich wirklich nicht um.“ Ich schluckte schwer und sah ihr in die Augen. „W-wenn Sie mich fressen wollen, dann tun Sie es bitte jetzt“, brachte ich schwer über meine Lippen, doch so schneller es wohl vorbei war, so besser war es doch, oder? Doch Miu lachte auf einmal nur laut auf. „Rin, ich habe dir doch gesagt, dass ich dich nicht umbringen werde! Vertrau mir ruhig“, vorsichtig drückte sie mich an sich, „Ich werde dir deinen Wunsch erfüllen, wenn du dies willst. Nur musst du bedenken, dass es dir auch dein Leben auf diese Art kosten könnte. Dein Körper würde sich schließlich ganz verändern und wie du weißt ist ein Youkai um so einiges stärker als ein Mensch, braucht nicht immer Nahrung oder schlaf. Dein Körper müsste sich so bei einigen Sachen umstellen.“ „Sesshoumaru-sama, hasst mich“, flüsterte ich dann leise, weshalb ich dies gesagt habe weiß ich nicht, wahrscheinlich damit sie kurz aufhörte, über so etwas zu sprechen. Ich wollte es ja schon, es war mein Kindheitstraum schließlich! Nur…was würde es mir bringen, wenn Sesshoumaru-sama mich doch hasst? „Er hasst dich?“, fragte sie dann verwundert und hielt mich ein wenig von sich weg, „Weil du ein Mensch bist?“ Ich zuckte leicht mit den Schultern. „Ich weiß es nicht“, flüsterte ich und sah auf den Boden. Alles kam auf einmal in mir hoch, was nur mit Traurigkeit zu tun hatte, alle schrecklichen Dinge, die mir passiert sind verbreiteten sich in meinen Kopf und wollten mich wohl endlich an Boden sehen- doch die Arme von Miu, die wieder um meinen Körper lagen, hielten mich auf meinen eigenen Beinen. „Armes kleines Menschenmädchen“, flüsterte sie und strich durch mein Haar, „Wir werden das schon zusammen schaffen.“ Tränen rannen über meine Wange. Warum war sie so nett zu mir? Ich hörte ein leises seufzen von ihr und dann spürte ich wie sie mich auf den Arm nahm. „Ich glaube wir sollten, dass wirklich machen. Ich bring dich zu meinen Aufenthaltsort“, sagte sie und lächelte mich an, „Es ist nicht weit entfernt von hier.“ Ah-Uhn hob den Kopf, als er sah wie die Youkai mit mir ging. „Bleib ruhig hier“, sagte Miu dann, blieb noch mal stehen und sah zu ihm, „Ich werde ihr nichts tun! Du hast mein Wort. Nur wirst du sie vielleicht gleich ein wenig anders sehen.“ Ah-Uhn gefiel dies trotzdem nicht, wie ich durch mein noch immer verschwommenes Blickfeld erkannte. Verdammte Tränen, verdammte Schwäche. Ich glaube…es war wirklich gut eine Youkai zu werden. Nicht mehr so unbeholfen zu sein! Ich strich mir über meine Wange und zog mich etwas an ihr hoch, damit ich nicht mehr so wie ein kleines Kind in ihren Armen lag. „Ah-Uhn, ich möchte das. Geh ruhig zurück. Ich werde den Weg schon alleine zurück finden. Das Verspreche ich dir“, sagte ich und lächelte ihn dann an. Er weigerte sich noch immer, doch dann seufzte nur Miu. „Lassen wir ihn hier“, flüsterte sie leise und dann spürte ich nur noch wie der Wind mir regelrecht um die Ohren peitschte. Ich kniff meine Augen zusammen und drückte mich ein wenig an Miu, die mich nun auch fester an sich gedrückt hielt- und dann stoppte sie. „Wir sind da“, meinte sie leise und ließ mich langsam hinunter, doch meine Beine gaben ziemlich schnell nach, weshalb ich mich noch einmal an sie krallte, und sie mich stützte zu einem braunen Fell, wo sie mich dann ein wenig drauf saß. „Bleib hier sitzen, ich hole nur noch etwas, was wir dafür brauchen“, sagte sie, drehte sich um und schon war sie verschwunden. Langsam sah ich mich um und sah erst jetzt, dass in meiner Nähe ein Feuer an gezündete war und sonst nichts besonderes hier gab. Es war eine einfache Höhle. Ich drehte meinen Kopf nun wieder zum Eingang der Höhle und blickte in einen Wald hinein. Ob wir jetzt weit weg waren? Aber auch stellte sich dann mir noch eine Frage. Jetzt wo ich darüber nachdachte- warum wurde eigentlich diese Youkai-Art ausgerottet, wenn sie so etwas, eigentlich ja hilfreiches, tat? War es etwa wirklich so…schrecklich? Mein Blick wanderte langsam zu meinen Füßen und blieb dort hängen. „Ich bin wieder da“, erklang dann wieder die zarte Stimme von Miu und sie saß sich neben mich. „Miu, sagen Sie. Warum ist Ihre Rasse eigentlich ausgerottet worden?“, fragte ich sie dann und blickte dabei noch immer auf meine Füße. „Weißt du Rin, es war für die Menschen verdammt hilfreich. Sie konnten sich da durch ja auch mit richtigen Youkai’s auseinandersetzen- ohne gleich zu wissen, dass sie im Nachteil waren. Und wenn sie schon mit ihrer Kraft umgehen konnten, waren sie gefährlich. Verdammt gefährlich! Und auch wenn es um die Liebe ging, waren sie nicht damit einverstanden. Die Chance dies zu überleben ist gering, Rin“, ihre Stimme hatte keine Regung von Ernsthaftigkeit oder einer anderen bekommen, „Lieber wollten diese Paare, die es natürlich mehr als seltsam gab, so lange Leben, bis der jeweilige andere starb, als dies hinter sich zu bringen. Doch wenn es der Mensch getan hatte und er dabei starb, wurde die Schuld wieder auf uns geschoben. Und…du hast bestimmt gemerkt, dass diese Fähigkeit schon an die Kraft des Shiko-no-Tama ähnelt. So kann uns niemand wirklich Leiden und hat uns mal vor Jahrhunderten fast vollständig ausgerottet. Ich war noch ziemlich klein und beherrschte dies damals noch gar nicht, weshalb man mich an Leben ließ. Doch haben sie auch zwei Ältere nicht umgebracht, die sich weit weg von diesem Getümmel aufhielten. Von diesen lernten wir es.“ „Wer ist ‚wir’?“, fragte ich leise und sah sie nun an. Ihre Augen waren nun auf ihre Hände gerichtet, in denen sie etwas hielt, was ein Amulett darstellen könnte. „Noch drei andere, überlebten neben mir, also gibt es insgesamt nur noch sechs Stück von uns“, meinte sie und zuckte dann mit den Schultern, „Aber jetzt zu uns.“ Sie stand auf und öffnete dieses Amulett, als sie einen Becher geholt hatte und schüttelte eine silbrige Flüssigkeit hinein. Es sah- unappetitlich aus und als ich den Geruch davon vernahm, wurde mir Übel. „Hier, dass musst du trinken“, sagte sie, „Wenn du dir sicher bist.“ Ich blickte noch mal auf den Becher. „Sicher bin ich mir nicht mehr“, flüsterte ich, als der Geruch noch mal zu mir herüber wehte. „Lass dich nicht vom Anblick und dem Geruch lenken. Denk lieber darüber nach ob du wirklich dafür bereit bist auch dein Leben aufzugeben“, sagte sie nun doch ein wenig ernster. Ja, darüber war ich mir auch noch nicht mal so sicher. Aber was wird eigentlich, wenn ich es überlebe, aber Sesshoumaru-sama mich noch immer nicht leiden kann? Und warum denke ich über so etwas immer viel zu spät nach?! Vorsichtig zog sie den Becher weg. „Dann werde ich es wieder weg kippen“, sagte sie leise und drehte sich zu dem Feuer. Mein Herz pochte. Wenn sie es wegkippen würde, würde dies auch meine wohl letzte Chance auf ein Leben als eine Youkai sein. Ich glaube nämlich nicht, dass sie es mir dann noch einmal geben würde. Langsam stand ich auf. Meine Beine hielten mich wieder stand und ich rannte auf sie zu. „Ich will es doch, Miu“, sagte ich dann als ich vor ihr stand und so den Weg versperrte. Wenn ich sterben würde, würde es keinen etwas ausmachen. Vielleicht Kohaku und Naoko-chan, aber…sonst würde doch keiner Tränen für mich vergießen. Bestimmt nicht…. „Wenn du dir da sicher bist, dann hier“, sagte sie und hielt mir den Becher zögernd hin. Mein Entschluss stand fest. Ich werde es machen. Ich hielt den Becher an meine Lippen, kniff meine Augen zusammen und hielt meine Luft an, um diesen ekeligen Geruch nicht mehr zu riechen. Dann schluckte ich es mit einem Schluck herunter. Sofort bemerkte ich, dass es nicht nur unappetitlich aussah und roch, sondern auch noch ekelhaft schmeckte. Doch- ich spürte nichts. Keinen Schmerz. Glücklich darüber, sah ich Miu an, doch dann zog sich etwas in mir zusammen. Mir wurde heiß, zu heiß. Langsam sackte ich auf den Boden und die Übelkeit stieg an, doch ich brachte nur ein husten zustande. Etwas Warmes lief aus meinen Mund dabei und ich umschlang meinen Oberkörper, um die Schmerzen zu besänftigen. Nach Luft schnappend beugte ich mich vorne über. Das warme aus meinen Mund war rot- rot…Blut. Ich habe Blut gespuckt und mein Brustkorb schmerzte. Ich bekam keine Luft. Hilfe. Ich wollte etwas sagen, doch ich konnte nicht. Meine Luft entschwand. Panik. Ich wollte atmen. ‚Atme!’, schrie ich mich selbst innerlich an, doch ich bekam es nicht hin. Der Schmerz. Ich konnte nicht schlucken, nur wieder husten. Wieder Blut. Ich legte mich auf die Seite und mein Körper zog sich immer mehr zusammen. Ich sterbe. „Du machst das gut, Rin. Du schaffst das“, drang eine leise Stimme an mein Ohr. Ich öffnete meine Augen einen Spalt, doch sah ich alles nur verschwommen. Was tat ich gut? Ich tat nichts gut, ich starb. Sah sie es nicht? Sah sie es wirklich nicht. Tränen rannen über meine Wange. Sie wollte mich doch nur umbringen! Doch weiter konnte ich nicht denken. Es wurde schwarz, doch der Schmerz blieb. Ich starb! ~Kapitel 9 Ende~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)