Drums of Hearts von Dragonohzora (Sanae & Tsubasa) ================================================================================ Kapitel 10: Mütter ------------------ Mütter Immer noch fassungslos starrte Tsubasa auf die Kondomschachtel in seinen Händen. Seine Mutter war mehr als nur Peinlich. Immer wieder las er das, was sich seine Mutter sogar noch erdreistete mit einem fetten Edding rauf zu schreiben. Viel Spaß! Himmel, das war das peinlichste Geschenk, was seine Mutter ihm je geschenkt hatte. Seine Wangen waren rot. Ihm war unglaublich heiß. Wo war ein Loch, in das er verschwinden konnte. Glaubte seine Mutter etwa, er würde Sanae bei ihren ersten Dates gleich bespringen wollen? Mal abgesehen davon, dass seine Mutter überhaupt solche Gedanken hegte er würde das tun wollen. Ihre Beziehung war noch lange nicht derart intim, dass er sich über Verhütung Gedanken machen musste und falls er irgendwann doch mal Gedanken die in diese Richtung gingen hegen sollte, würde er sowas ganz bestimmt nicht mit seiner Mutter besprechen wollen. Das erinnerte ihn an den Tag, wo er zwölf Jahre alt war und seine Mutter mit ihm über Sex hatte sprechen wollen…… „Tsubasa, eigentlich wäre das Aufgabe deines Vaters, aber wie du ja weißt, ist er oft nicht da und nun ja….Du wirst so schnell groß. Du bist jetzt schon zwölf Jahre alt und es wird Zeit, dass wir beide uns unterhalten, über viele Veränderungen, die dein Körper durchlaufen werden!“ „Mama, was soll die Banane?, Hochrot stierte er seine Mutter an und betete inständig, das sie nicht weiter sprach. Das sein Körper sich veränderte, das wusste er bereits. Sehnsüchtig starrte er nach draußen. Er würde jetzt viel lieber mit seinen Freunden kicken. „Zu den Veränderungen gehören auch Mädchen!“ Verwundert blickte Tsubasa zu seiner Mutter. „Mama, muss das sein? Ich weiß wie der Hase läuft!“ „So weißt du das?“ „Für deine ganzen Erklärungen ist das schon viel zu spät!“ „Wie spät?“ Verwundert und auch geschockt sah sie recht streng zu ihrem Sohn hinüber, der wie ihr schien mit seinen Gedanken nicht ganz ei ihr verweilte. „Ähm, so spät nun auch wieder nicht“, stammelte er recht hastig und wich dem Blick seiner Mutter aus. „Da bin ich wirklich erleichtert Tsubasa. „Mama, wir haben das ganze schon in der Schule gehabt!“ Natusko Ohzora lächelte. „Dann zeig mir doch einmal, wie gut du da aufgepasst hast!“ Lächelnd reichte sie ihrem Sohn die Banane und ein Kondom! „Eines Tages wirst du mir sehr Dankbar sein!“ „Mama!“ „Wie ich sehe hast du keine Ahnung!“ Genervt rollte Tsubasa mit seinen Augen. „Wozu auch, sowas interessiert mich nicht, ich will jetzt lieber raus und zum Fußballplatz, ich bin jetzt schon viel zu Spät dran!“ „Erst zeigst du mir, wie du das Kondom auf die Banane rollst!“ „Und wozu?“ „Nenn es von mir aus Schule des Lebens!“ „Boa, du bist echt peinlich Mama!“ „Da muss jeder Junge durch und da du nun ein Teenager bald bist und dein erster Samenerguss…“ redete, merkte sie eigentlich nicht, wie peinlich ihm das war? „Schon gut schon gut!“ Knallrot knirschte Tsubasa mit seinen Zähnen und tat was seine Mutter von ihm verlangte. Er würde alles tun, nur damit seiner Mutter nicht weiter Natsuko allerdings grinste breit und beobachtete ihren Sohn. Doch je länger Tsubasa mit dem Kondom zugange war, desto mehr musste sie feststellen, dass ihr Sohn kein wirkliches Talent besaß im Umgang mit der Banane und dem Kondom. Sie betete inständig, dass er sich später, wenn er mal eine Freundin haben sollte geschickter anstellte. Tsubasa erschauderte bei der Erinnerung und nun diese Aktion? Seufzend machte er eine Schublade auf und verstaute die Kondomschachtel genau dorthin. Ständig brachte seine Mutter ihn in Verlegenheit. Bedröppelt zog er sich seinen Pyjama an und verschwand nochmal kurz ins Bad hinein. Irgendwie fühlte er sich ziemlich matschig. Er putze sich die Zähne, ehe er dann zurück in sein Zimmer huschte und sich unter die Bettdecke kuschelte. Wie hatte er sein eigenes Bett vermisst. „Hatschi!“ Verwirrt blinzelte er. „Haha… hatschi!“ Genervt suchte er nach einem Taschentuch. Er hatte sich doch nicht wirklich was eingefangen? Das konnte er ja nun gar nicht gebrauchen. Seufzend machte er das Licht aus und versuchte endlich zu schlafen, morgen früh sah die ganze Sache bestimmt schon ganz anders aus. Es dauerte nicht lange, als er dann einschlief. Es war eines seiner besonderen Talente überall sofort einschlafen zu können, wenn er es darauf anlegte. ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ Sanaes Ohren klingelten. Ein Piepsen und ein nervtötendes Geräusch weckten sie schließlich auf. Verschlafen brauchte sie eine ganze Weile, ehe sie zu sich kam. Stöhnend schlug sie neben sich, direkt auf den krächzenden Wecker, doch das Piepen wollte und wollte nicht aufhören. Verwirrt starrte Sanae zur Decke, ehe sie schließlich ihre Bettdecke zurückschlug und aufstand. Stampfend ging sie zum Fenster und öffnete diese, ehe ihre Augen aufleuchteten. „Mamaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!“, fing sie plötzlich aufgeregt an zu schreien. Es dauerte auch nicht lange, als ihre Zimmertür aufging. „Was schreist du hier so herum, wie eine ganze Affenscharr im Urwald?“ Sanae ignorierte gekonnt den leisen Unterklang ihrer Mutter. „Sie sind geschlüpft!“ „Oh, jetzt schon, ich habe erst nächste Woche damit gerechnet?“ Neugierig gesellte sie sich zu ihrer Tochter und lugte aus dem Fenster, direkt zur Regenrinne hinaus, wo seit Jahren jedes Jahr wieder eine Spatzenfamilie ihre Familie gründete. „Hoffentlich überleben dieses Jahr alle“, meinte Sanae besorgt. „Das liegt nicht in unseren Händen!“ „Leider“, brummelte Sanae betrübt, lächelte dann aber sofort wieder. Die Sonne schien und der Himmel war hellblau, es versprach ein guter Tag zu werden. „Sag mal, wann fängt denn deine Schicht an?“ Erschrocken zuckte Sanae zusammen. „Oh nein, wie spät ist es?“ „Schon nach neun Uhr durch!“ „Verdammt, ich komme zu spät!“ Kopfschüttelnd sah Frau Nakazawa ihrer Tochter hinterher. Dabei war sie sonst immer so überpünktlich? Naja, es war gestern Abend auch Spät gewesen. Zufrieden schloss sie das Fenster ihrer Tochter. Ihre Tochter war nun endlich glücklich, endlich war sie mit dem Jungen zusammen, der ihr Herz schon in der Grundschule gestohlen hatte. Nun mussten sie abwarten, wohin diese Beziehung führen würde. ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ „Hey, wann hast du Pause?“ „Eigentlich garnicht!“ Sanae sah ihre Freundin Yukari entschuldigend an. „Das ist ja doof, na gut, dann nehme ich einen heißen Tee und ein paar von den Makronen!“ „Kommt sofort!“ Sanae nahm die Bestellung auf und rannte in die Küche. Kurz darauf kam sie dann auch schon mit Tee und Makronen zurück. „Hier, die Makronen sind noch heiß!“ „Na du hast ja gute Laune!“ Yukari grinste. „Hat deine Laune zufälligerweise mit einem ganz besonderen Fußballer zu tun?“ Sanaes Augen blitzten. „Hab ich es doch gewusst, dann ist er also endlich nach Hause gekommen!“ „Ja, endlich!“ Sanae grinste. „Und?“ Sanae lachte und sah, dass ihre Freundin schon vor Neugierde platzte. „Nun, er sieht jetzt noch viel besser aus!“ „Das geht?“ „Und ob!“ „Wirst du ihm zumindest diesmal deine Gefühle gestehen?“ Amüsiert legte Sanae ihren Kopf in den Nacken. Wenn Yukari wüsste, was alles passiert war, in der kurzen Zeit, wo Tsubasa wieder in Lande war und welche Gefühlsachterbahn sie wegen ihm mal wieder durchleben musste. „Also…“ „Also?“ „Hey Nakazawa, ich bezahle dich nicht, damit du hier rumstehst und nichts tust!“ Sanae griente. „Wir reden nachher!“, raunte Sanae ihrer Freundin zu. „Ich komme ja schon“, brüllte sie nicht gerade Ladylike durch das Cafe hinweg!“ Und ob sie nachher reden würden. Sie würde nach Feierabend einfach wieder herkommen. Yukari trank in Ruhe ihren Tee aus und aß zwei der Makronen, ehe sie sich den Rest einpacken ließ und bezahlte. Kurz drehte sie sich wieder zu Sanae um. Sie sah heute irgendwie ganz besonders hübsch aus, trug sie etwa Lippenstift? Wie eigenartig? Doch dann sah sie auf die Uhr und bemerkte, dass sie zu Spät ins Büro kam, wenn sie weiter hier so herumtrödelte. ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ Enttäuscht starrte Sanae auf ihr Handy, als sie ihren Spin Schrank zuschob. Er hatte ihr nicht geschrieben oder versucht sie anzurufen. Sie hatten zwar nichts vereinbart, aber irgendwie war sie davon ausgegangen, dass er sich melden würde. Seufzend zog sie sich ihre Jacke über und nahm ihre Handtasche. Es war zwar erst fünf Uhr am Nachmittag, aber sie hätte Tsubasa heute zu gerne noch gesehen. Ob sie einfach bei ihm vorbeischauen sollte? In Gedanken trat sie aus dem Stadtcafe heraus indem sie arbeitete und wäre fast über Yukari gestolpert. „Du hier?“ „Überraschung“, lachte ihre Freundin ihr zu. „Du glaubst doch nicht etwa freiwillig, dass ich mir deine Neuigkeiten nur am Telefon erzählen lassen!“ Grinsend hakte sie sich bei Sanae ein. „Ich dachte wir machen heute mal wieder einen Mädelsabnd!“ „Und was sagt denn dein Freund dazu?“ „Er ist nicht mein Freund!“ „Aber er arbeitet daran, dass er es bald sein wird!“ Yukari lachte. „Wie lange willst du ihn eigentlich noch zappeln lassen?“ „Keine Ahnung, ich mag es, wie er um mich herumscharwenzelt!“ „Er ist doch kein Hund!“ Yukari kicherte. „Mag schon sein, aber es ist eben Ryo!“ „Ryo ist eine treue Seele und er mag dich wirklich!“ „Ich möchte mir eben sicher sein und nun reden wir nicht weiter von mir, sondern von dir!“ „Du konntest mit Tsubasa also schon sprechen, was hältst du davon, wenn wir für ihn eine Wiedersehensfeier veranstalten? Ich kenne da ein nettes Restaurant!“ „Ähm, keine Ahnung, aber du kennst ja Tsubasa. Er mag so einen Trouble ja nicht sonderlich gerne!“ „Ach? Dabei steht er doch im Rampenlicht!“ „Äh, da hast du wohl recht“, gluckste Sanae schließlich. Eigentlich wusste sie auch nicht wirklich, ob er sowas mochte. „Er wird sich bestimmt freuen, den einen oder anderen Wiederzusehen! Ich kann ihn ja mal fragen, was er davon hält!“ „Wieso denn du?“ „Ich wollte eigentlich jetzt zu ihm, tut mir wirklich leid, aber den Mädelsabend müssen wir verschieben!“ „Wassssssssssssss? Das kommt überhaupt nicht in Frage, wir haben uns seit einer Woche nicht mehr gesehen und ich hab mir extra früher frei genommen!“ „Ja, aber ich will..“ „Papperlapapp. „Tsubasa kann warten, oder seid ihr etwa verabredet? „Argwöhnisch musterte sie ihre Freundin. „Wobei, wir könnten die Zeit ja nutzen und Pläne schmieden!!“ „Pläne schmieden?“ „Ja, wie wir dich endlich mit Tsubasa zusammen bringen!“ „Sag mal, wann hast du eigentlich mit Ryo zuletzt geredet?“ „Was soll denn diese seltsame Frage?“ „Sag schon!“ „Nun lenk doch nicht ab!“ „Also es ist schon länger her“, schlussfolgerte sie. „Keine Ahnung, vor ein paar Tagen, haben wir mal kurz telefoniert!“ „Mhhh…!“ „Was soll das denn bitte heißen?“ „Nichts, ich wundere mich nur, das Ryo es dir nicht erzählt hat!“ „Ich verstehe nur Bahnhof!“ „Das glaube ich dir sofort!“ Kichernd beugte sich Sanae zu Yukari herüber. „Wir brauchen uns keinen Plan mehr ersinnen, damit Tsubasa auf mich aufmerksam wird!“ Sanae lächelte glücklich. „Nachdem Tsubasa zurück war, hat er sich total seltsam benommen“, fing Sanae dann an zu erzählen. Ich habe ihn kaum wieder erkannt!“ Schnell erzählte sie Yukari was in den letzten Tagen passiert war und wie sich Tsubasa benommen hatte. „Und dann hat er mir seine Liebe gestanden! Wir sind jetzt fest zusammen!“, beende Sanae dann ihre Erklärungen und errötete sanft um ihre Wangen herum. „Wow, du und Tsubasa?“ Yukari quiekte glücklich. „Das wurde aber auch endlich mal Zeit, das ganze Theater mit euch beiden hat schon viel zu lange gedauert!“ „Da sagst du was!“ Doch dann lächelte Sanae. „Verstehst du jetzt, wieso ich heute noch zu Tsubasa möchte?“ Verträumt nickte Yukari. „Natürlich, also gut, ich entlasse dich, nicht dass es sich Tsubasa doch nochmal anders überlegt!“ Leichenblass starrte Sanae sie an. „Glaubst du, das dies passieren könnte?“ „Was? Oh Sanae, ganz bestimmt nicht! Das war nur ein Scherz ok? Ich habe immer schon gewusst, das Tsubasa mehr für dich fühlt.“ „Wirklich?“ „Aber klaro. Tsubasa lief doch immer Krebsrot an, wenn man ihn auf dich ansprach!“ „Das hast du wohl geträumt!“ „Nein, das stimmt wirklich. Das kannst du mir glauben.“ Sanae seufzte. Sie wünschte sich Yukaris Zuversicht zu haben. „Jetzt hast du ihn zumindest an der Angel und nun liegt es an dir, ihm zu zeigen, dass ihr keine Kinder mehr seid!“ „Wie meinst du denn das?“ „Kurz zögerte Yukari, ehe sie sich räusperte. „Wir reden hier schließlich von Tsubasa! Er sieht die Welt doch bestimmt immer noch, wie die eines Kindes!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)