Liebe mit Hindernissen von Kittykate ================================================================================ Prolog: Liebe mit Hindernissen ------------------------------ Akane Tendo half ihrer älteren Schwester Kasumi in der Küche beim Abwasch. Während die Älteste der drei Tendo-Töchter fleißig einen Teller nach dem anderen wusch, trocknete Akane seit einer kleinen Ewigkeit einen Teller ab. Gedankenverloren starrte das blauhaarige Mädchen auf die Arbeitsplatte und polierte das Porzellan. Kasumi entging keinesfalls die gedankliche Abwesenheit ihrer Schwester. Sie betrachtete das Mädchen genauer und stellte fest, dass Akane fernab irgendwo zwischen Erde und Mond schwebte. Wie immer waren Kasumis braune Haare zu einem Zopf gebunden und fielen ihr über ihre rechte Schulter. Mit einem sanften Lächeln entzog sie ihrer Schwester den blitzblank polierten Teller. Überrascht hielt Akane in ihrem Tun inne und starrte Kasumi an. Diese stellte das gerettete Gut auf die Arbeitsfläche und bemerkte spitz: „Akane, dieser Teller glänzt bereits. Wie lange möchtest du ihn denn noch putzen?“ Eine leichte Röte stieg auf Akanes Wangen. Sie war mit ihren Gedanken soweit abgedriftet, dass sie nicht einmal bemerkte, wie lange sie diesen Teller eigentlich schon in ihren Händen hielt. Sanft entzog Kasumi ihrer jüngeren Schwester auch das Geschirrtuch und griff nach deren Händen. „Akane, du musst mir nicht helfen! Geh lieber und ruh dich ein wenig aus“, bat sie freundlich. Nach einem zögerlichen Blick von Akanes Seite, lächelte Kasumi und nickte, um ihre Worte zu bestätigen: „Ich schaffe das auch alleine. Ganz bestimmt!“ Sie ließ die Hände ihrer Schwester los und drehte sich wieder der Arbeit zu. Etwas hilflos stand das Mädchen neben ihrer Schwester, entschied sich dann aber für den Rückzug. Sie war Kasumi keine große Hilfe gewesen. Auch wenn sie ihr gerne half und dabei sogar Ablenkung fand. Sie wollte nicht an die Geschehnisse denken, die vor einigen Tagen passierten. Langsam verließ sie die Küche und trat in den Flur hinaus. Sie würde sich in ihr Zimmer zurückziehen und für sich eine neue Ablenkung suchen müssen. Mit gesenktem Kopf trat sie auf die Treppe zu, die in das obere Stockwerk führte. Etwa in der Hälfte blieb sie stehen. Ihre Augen erfassten ein paar brauner Schuhe. Ihr Blick glitt über zwei Beine, die in einer Jeanshose steckten, hinauf auf einen Oberkörper. Ein weißes Hemd verdeckte die Haut, dennoch ließen die Muskeln, die sich darunter abzeichneten, auf einen gut trainierten Körper schließen. Auch die Unterarmmuskeln waren gut ausgeprägt, während die Oberarme in den kurzen Ärmeln des Hemdes verschwanden. Zum Schluss blickte sie in das Jungengesicht, das sie seit über einem Jahr jeden Tag sah. Seine Lippen waren leicht geöffnet, als wolle er ihr etwas sagen, während seine blauen Augen direkt in ihre braunen Augen blickten. Sein dunkles Haar fiel ihm in einem dichten Pony über die Stirn und im Nacken zeigte sich ein kleiner geflochtener Zopf. Akane starrte ihn überrascht an. Normalerweise trug er nie solche Sachen. Sie wusste nicht einmal, dass er überhaupt Kleidung wie diese besaß. Seitdem sie ihn kannte, trug er seine chinesische Kampfkleidung, aber Jeans und Hemd, das war ihr vollkommen fremd. „Ranma“, hauchte sie fast tonlos. Doch im nächsten Moment wich sie zur Wand und senkte ihren Kopf. Sie gab ihm stumm den Weg frei. Wortlos ging er weiter. Wenig später war er zur Tür raus. Akane widerstand dem Drang ihm nachzusehen. Es brachte ja doch nichts. Sie hatten sich geeinigt. Beide hatten in ihrer Rage dem ganzen Fiasko ein Ende gesetzt. Keiner von ihnen trug allein die Verantwortung. Sie stieg die Treppen empor und trat über einen schmalen Flur zu ihrem Zimmer. Dort setzte sie sich auf ihr Fensterbrett, zog ihre Beine an und blickte gedankenverloren in die Ferne. Sie wollten es beide so. Es war richtig, was sie getan hatten. Akane merkte gar nicht wie die Zeit verging. Der Vormittag wurde zum Nachmittag, als sie plötzlich eine Stimme hinter sich hörte. „Hallo, Akane!“ Überrascht drehte sie sich zur Türe und sah ihre hübsche Schulkameradin eintreten. Ihre langen braunen Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie schloss die Türe hinter sich und trat auf das blauhaarige Mädchen zu. „Hast du mich vergessen?“ Traurig wandte sich Akane wieder dem Fenster zu. Langsam nickte sie. „Es tut mir leid, Ukyo!“ Besorgt trat die Braunhaarige näher heran und lehnte sich mit dem Rücken an das Fensterbrett. Ihre braunen Augen ruhten auf Akanes Gesicht. „Was ist passiert?“ Erst schwieg Akane, aber dann flüsterte sie monoton: „Wir haben die Verlobung gelöst.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)