Stiller Schrei von Eskimoese ================================================================================ Kapitel 4: Nacht ---------------- Is gerade irgendwie Nacht und es ist dunkel. Is ja auch Nacht. Darum is‘ es dunkel. Manchmal wenn es dunkel ist, ist es ganz still. Gute Stille, böse Stille, gute Stille. Ich werde verrückt. Düm. Decke über den Kopf gezogen ängstlich die Augen aufreißen und an was Tolles denken. Das Buch, das ich lese, ist toll. Es liegt neben mir und ich weiß, dass ich gleich wieder Angst haben werde. In dem Buch geht es um Abgründe. Abgründe, die ein Mensch in sich trägt, versucht zu verbergen und doch manchmal daran scheitert. Dieser eine Moment, in dem die Fassade bröckelt und man einen Blick hinter das mühevoll aufgebaute Mauerwerk werfen kann. Der so menschliche Mensch wirkt in diesem Moment so unsagbar unmenschlich, dass Mensch es nicht glauben kann. Mensch, dat gibbet doch nich! Warum hat man Angst, wenn es dunkel ist? Man ist hilflos. Fühlt sich unsicher, auch wenn die ach-so-bunten Tapeten ringsherum auf einen hinab grinsen. Die am Tag so fröhlich-aussehenden Farben, sind nachts grau. Völlig grau und erdrückend. Back-bracking. Wums! Also lieg ich so im Bett und denk mir:“Nö.“ Angst ist ein Gefühl. Gefühle kann man unterdrücken. Gleichgültigkeit. Diese Nicht-Emotion erfüllt mich so sehr, dass ich einen Moment die Luft anhalte und der Stille lausche, die nun so vollkommen erscheint. Als wäre es mein Atem gewesen, der sie störte und für mich so unerträglich machte. Gehöre ich hierhin? Is gerade irgendwie Nacht und es ist dunkel. Is ja auch Nacht. Darum is‘ es dunkel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)