This aint'a Lovestory von Rosenmaedchen (Wer einen anderen Menschen kennenlernt, der lernt sogleich sich selbst kennen. |SasuxSaku ♥| -> Weblog beachten!) ================================================================================ Prolog: The beginning is half of the whole ------------------------------------------ Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen Dicker, grauer Rauch kam unter der Tür durch, die nach draußen führte. Feuer. Wir waren eingesperrt. Das alte, trockene Holz der Tür entzündete sich und die Flammen züngelten sich sofort am Balken entlang, hoch zur Decke über uns. Die schönen, getäfelten Holzwände fingen ebenfalls augenblicklich Feuer. Dunkler, öliger Rauch schwängerte die Luft, brannte in meiner Lunge und brachte mich zum Husten. Die Menschen um mich herum schrien entsetzt und voller Angst um ihr Leben, einige suchten einen Ausweg. „Wir müssen hier raus, bevor die Decke runterkommt.“ Er hatte Recht. Einzelne Trümmer der Decke landeten bereits unten und es würde nicht mehr lange dauern, bis das gesamte Haus einstürzte. Ich nahm seine Hand, konnte aber einen weiteren Hustanfall nicht unterdrücken. Er zog mich sanft, aber bestimmt, in eine Richtung, wo ein Fenster war. Einige Jugendliche standen bereits davor und stritten sich, mit Stimmen voller Panik und Angst, wie sie es zerbrechen können. Einer ging plötzlich um etwas zu holen und ich fing wieder an zu Husten. Er öffnete den Knoten seines Halstuches und band es mir darum. Es roch nach ihm. Irgendwo explodierte etwas. Menschen schrien sofort auf und ein großer Teil der Decke kam runter. Ich drückte mich, voller Angst, an ihn und wollte, dass es aufhört. Ich wollte hier raus, lebend. Durch den Aschenebel suchte ich verzweifelt seinen Blick. Er versuchte mir mit seinem Blick soviel wie ‚Es wird wieder alles gut’ zu sagen, jedoch glaubte ich nicht daran und als ich den Angstschimmer in seinen Augen sah, wusste ich, dass auch er zweifelte. Der Junge, der etwas holen sollte um das Fenster zu zertrümmern, kam wieder mit einer kleinen, antiken Statue. Die warf er sofort gegen die Glasscheibe, die, wie erhofft, zerbrach. Jetzt müssten wir uns beeilen, denn alle wollten so schnell wie möglich raus. Auch weil es nun gefährlicher wurde, da das Feuer extra noch Sauerstoffzufuhr bekam. Er drängte mich zum Fenster und hob mich hoch aufs Fensterbrett. Ich hielt ihm meine Hand hin, damit ich ihm hoch helfen konnte, nur er wurde weggedrängt. Ich rief verzweifelt nach ihm, bis ich ihn hören konnte. „Geh du schon raus und bring dich in Sicherheit! Ich komm gleich nach! Wir treffen uns draußen!“ Ich wollte mich weigern. Doch der Feuersturm tobte so heiß, dass er meine Haut versengte. Die anderen Jugendlichen, die flüchten wollten, schuppten mich beiseite, sodass ich fast die Balance verlor. Ich konnte nicht warten, sondern musste raus. Kaum war ich draußen hörte ich wieder etwas explodieren. Nein! Die Decke brach und das Haus stürzte ein. Und er war noch drin. Ich merkte, wie Leute mich packten, auf mich einredeten und versuchten mir zu helfen. Doch ich war wie versteinert. Mein bester Freund hatte mir das Leben gerettet und ist meinetwegen gestorben. Vor Schreck wachte ich auf. Meine Klamotten klebten nass an mir, wie eine zweite Haut, und mein Atem ging unregelmäßig. Ich träumte fast immer von diesem Abend, sah jedes Mal aufs Neue, wie mein bester Freund sein Leben opferte um meines zu retten. Ich fing an zu zittern und beschloss eine kalte Dusche zu nehmen, um die Albträume abzuschütteln. Jetzt schlief ich also schon am Tag ein und bekam sie. Draußen donnerte es. Ich schluckte. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Aujourd'hui, c'est le mauvais temps. Oder sagen wir einfach, dass draußen so ein scheiß Wetter war, dass ich in meinem langweiligen Zimmer hockte, um genau zu sein auf der Fensterbank, und über mein Leben nachdachte, was ich sonst nie machte. Von unten hörte ich Gelächter. Mein Stiefvater hatte Besuch von meiner Mutter ihrem Bruder Charles, einer meiner Onkel aus Frankreich. Ich musste ganz schön meinen vorlauten Mund halten, damit mir nicht irgendein peinlicher Satz rausrutschte als ich ihn sah. Seit Weihnachten hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Mein Onkel hatte jetzt Glatze. Gut, er hatte vorher schon nicht viele Haare. Aber wieso macht er sich gleich Glatze? Statt seinen eigentlichen vierzig Jahren sah er aus wie Ende siebzig. Naja, wenigstens hatte ich jetzt einen schönen Spitznamen für ihn. Um meine Laune noch weiter gen Nullpunkt sinken zu lassen, fiel mir ein, dass ich noch meine Sachen packen musste. Heute war der letzte Ferientag und morgen ging es wieder in die Anstalt zu dem Haufen sadistischer Lehrer. Zu allem Übel durfte ich dann auch wieder Monja, die arrogante Schulzicke ertragen. Zum Glück muss ich mir mit ihr kein Zimmer mehr teilen. Das war die Hölle! Mir reicht es schon, wenn sie in den Pausen immer versucht, sich an irgendwelche Jungs ran zu machen, auf ihre ganz eigenen Weise. Sie tut in seiner Gegenwart so, als würde sie fallen, in der Hoffnung, er fängt sie auf. Sind anscheinend Störungen in ihrem Oberstübchen, die sie da hat, oder Gleichgewichtsstörungen. Ich denke aber eher erstens trifft zu. Doch ich freute mich auch auf die Schule, also abgesehen vom Unterricht und Monja. Ich sah meine besten Freundinnen wieder. Und ich hatte ein Zimmer, wo nicht die ganze Zeit der Stiefvater oder die eigene Mutter rein kamen um mich mit sinnlosem Zeug zu zutexten. Da viel mir etwas ein und schnurstracks sprang ich von der Fensterbank auf und lief nach unten ins Wohnzimmer. Dort bemerkte ich sofort die Blicke von meinem Onkel Glatzkopf und meinem Stiefvater auf mir. „Was?“, entfuhr es mir sofort genervt. Ich hasste es wenn man mich anstarrte und ich wusste, dass ich heute scheiße aussah. Mein Onkel Glatzkopf grinste breit bevor er sagte: „Du siehst aus wie eine gefüllte Olive.“. Mein Stiefvater brach in schallendes Gelächter aus und mein Onkel stimmte ein. Ich sah an mir runter und runzelte die Stirn. „Ich weiß ja, dass ihr nicht viel von Mode versteht, aber dieses dunkelgrüne Oberteil ist total in. Und wenn das mit der gefüllten Olive heißen soll, dass ich zu dick bin, dann werd ich magersüchtig, nur dass ihrs wisst.“, sagte ich und schaute beide abwechselnd böse an. Mich als dick bezeichnen, soweit kommt’s noch! Beide verstummten sofort. Ich seufzte. „Ich wollte eigentlich nur unsere Diskussion von gestern Abend fortsetzen.“ „Was für eine Diskussion?“, fragte Onkel Glatzkopf zugleich. „Ob ich ein Schloss für mein Zimmer kriege oder nicht. Mir geht es nämlich total gegen den Strich, dass jeder der will einfach in mein Zimmer spazieren kann.“ „Du bekommst keins“, legte mein Stiefvater sofort fest, „dir könnte was passieren.“ „Was soll mir denn bitte in meinem Zimmer passieren?“ „Naja, du könntest ohnmächtig werden.“ „Oder“, fing mein Onkel Glatzkopf an und ich wusste, dass dabei nichts Gutes rauskommen konnte, „du könntest dein Bett anzünden und würdest in den Rauchschwaden ersticken.“ Beide fingen wieder an zu lachen und ich ging genervt wieder hoch. Bin ich froh wenn ich aus diesem Zirkus morgen raus bin! Je veux sortir! „Ich bin wieder da!“, rief ich laut und mein eigenes Echo antwortete mir. Kurze Zeit später hörte ich von oben polternde Geräusche und schon tauchte der Haarschopf meiner Mutter auf. „Schätzchen, da bist du ja! Wir haben uns alle solche Sorgen gemacht, dass dir was passiert ist!“. Während sie das vor Freude rief umarmte sie mich stürmisch. Ich hingegen verdrehte genervt die Augen. „Keine Sorge Mum, mir geht’s glänzend.“. „Bist du sicher?“, fragte sie und schaute mich eindringlich an. Ich nickte. Dann ließ sie mich los. „Ich hab dein Lieblingsessen gemacht.“, eröffnete sie mir sofort, als ich ihr in die Küche folgte. „Wow.“, antwortete ich nur. Ist ja nichts Neues für sie. Immer wenn ich zum Spaß Basketball spiele, oder irgendeine andere Sportart, macht sie sich total Sorgen um mich. Na gut. Kann ich ihr nicht verübeln, aber irgendwann kann man es auch übertreiben und darin war sie die Weltmeisterin. Aber heute ging es mir wirklich prima. „Du solltest nicht so viel Extremsport machen, sondern dich schonen.“, sagte sie zu mir während sie die Teller aus dem Schrank holte und sie auf den Tisch stellte. Ich half ihr derweil beim Besteck. „Mum, du weist doch das ich nicht lange still sitzen kann. Und ich weiß auch selber, wo meine Grenzen liegen und wo nicht.“ „Ja, du hast recht. Entschuldigung.“ Sie stellt das Essen auf den Tisch und ich ging hoch um den Rest meiner Familie zu holen. Eine halbe Stunde nach dem Essen war ich ihn meinem Zimmer und packte fleißig Sachen zusammen. Dann dachte ich daran, wie ich meiner Mutter vorhin eiskalt ins Gesicht gelogen habe, ja und sogar mir selber. Heute beim Basketball war eben nicht alles in Ordnung. Als ich den Ball gerade im Korb versenken wollte, merkte ich, dass es wehtat und kurz aussetzte. Zum Glück setzte es gleich wieder ein, scharf drauf zu sterben war ich nicht. Ich hasste meine Krankheit und wollte einfach nur genauso Spaß am Leben haben wie der Rest, aber das wird vielleicht unmöglich sein. Meine Schwester verließ gerade mein Zimmer, weil unser Vater sie gerufen hatte und mit ihr reden wollte. Ja, sie war jetzt eine von den Großen und würde das gleiche Eliteinternat besuchen dürfen wie ich. Ich hoffte mal nur, dass sie den Druck stand halten kann. Ich stand von meinem Schreibtischstuhl auf und ging zum Fenster. Na super, es regnete noch stärker als vorher und nun hörte ich es auch donnern, was mir sogleich ein Seufzen entlockte. Den Spaziergang konnte ich also heute vergessen. Obwohl ich auch nicht ganz so scharf darauf war. Gestern war ich joggen, wie ich es in den Ferien fast jeden Morgen tat. Meine Route war eigentlich immer die gleiche: von unserem Haus quer durch die Siedlung, mitten in die Stadt, dann kurze Rast bei McDonalds, zurück durch den Stadtpark und noch ein kleines Stück durch den Wald, zurück zur Siedlung. Nur den Morgen sollte ich nicht mal bis zu McDonalds kommen. Denn in der Stadt, nahe der Kirche und dem Stadtbrunnen wurde ich aufgehalten, von Tenten. Die war mal meine beste Freundin, seit dem Kindergarten an. Bis sie sich dann mit den falschen Leuten abgegeben hat. Dann war sie nur noch cool wenn sie geraucht und krumme Dinger gedreht hatte. Mein Vater hat mir jeglichen Umgang mit ihr verboten, sogar ich selber wollte nicht mehr wirklich etwas mit ihr zu tun haben. Sie hielt mich also unfreiwillig auf. Begin Flashback „Hey!“, rief sie und zerrte mich an meinem Arm herum, sodass ich fast hinfiel. Ich starrte sie an, bis ich endlich herausbekam das da vor mir Tenten stand. Sie hatte sich ihre schönen, braunen Haare kupferfarbig gefärbt, was ihr überhaupt nicht stande. Ihr Kleidungsstil war auch schon mal besser, sie sah aus wie eine billige Nutte. Mir war diese ganze Situation im Moment mehr als unangenehm. „Wa- Was willst du denn von mir?“. Das schlimme war, immer wenn mir etwas äußert unangenehm war, fing ich an zu stottern. „Dir mal wieder ‚Hallo’ sagen.“, antwortete sie mir und musterte mich, „du schaust mich ja nicht mehr mit dem Arsch an. Dein Alter kann mich wohl immer noch nicht ab?“. „Äh, nein. Mein Vater möchte das nicht.“. »Und ich bin auch nicht scharf drauf.«, fügte ich in Gedanken hinzu. Sie fasste mich fester am Arm an. „Jetzt pass mal auf: Wenn ich will krieg ich alles und ich finde einen Grund, dass wir wieder Zeit miteinander verbringen. Gepeilt?“. Schon leicht böse schaute sie mich dabei an. Ich nickte flüchtig und dann ließ sie mich los und ging. Erleichtert, dass sie weg war, atmete ich auf. End Flashback Auf so ein weiteres Zusammentreffen kann ich gut und gerne verzichten. Ich habe mittlerweile zwei Freundinnen gefunden, mit denen ich durch dick und dünn gehen kann. Da brauch ich Tenten nicht. Ich hoffe mal nur, sie meint das nicht ernst, was sie gesagt hat. Weil das macht mir schon etwas Angst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)