Etwas, das man sieht, aber nicht gesehen werden kann von KaitoDC (Fortsetzung der ersten Staffel) ================================================================================ Kapitel 5: Alltag? ------------------ Viel Spaß beim Lesen! KaitoDC Japanische Version (Romaji) – Deutsche Version Hai – Ja Sennenpuzzle – Millenniumspuzzle Aibou – Partner Muto Sugoroku – Solomon Muto Kajiki Ryouta – Marko Tsunami Jonouchi Katsuya – Joey Wheeler Honda Hiroto – Tristan Taylor Mazaki Anzu – Tea Gardner Atemu – Atem (Pharao, Yami) Mou hitori no boku – Mein anderes Ich ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 5 – Alltag? „Yugi, aufstehen! Es ist Zeit für die Schule!“, schallte es durch die Wohnung der Mutos. Kurz darauf regte sich eine kleine Gestalt, die sich in eine Decke eingerollt hatte. „Ich will nicht“, kam es nuschelnd von dem Knäuel und das kleine Wesen drehte sich zur Wand. //Yugi, du musst aber aufstehen//, sagte eine Stimme belustigt, woraufhin Muto Yugi sich blitzschnell umdrehte und den Geist des Pharaos kurz erschrocken ansah. „Ach jaaaahh....“, sagte der König der Spiele und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. //Hab ich dich etwa erschreckt?// „Ein wenig. Hab nur kurz vergessen, was gestern Abend passiert ist“, antwortete Yugi und gähnte verhalten. „Muss ich wirklich schon aufstehen?“, fragte Yugi und sah seinen Yami flehend an. Dieser saß auf seinem Schreibtisch und sah ihn höchst amüsiert an. Ja, ein Muto Yugi war schon ein Langschläfer. //Ich befürchte schon, Aibou//, erwiderte er grinsend. „Ja ja, amüsier' dich nur auf meine Kosten“, sagte Yugi mit einem gespielt bösen Blick zu seinem Yami und stand nach einiger Zeit mit einem tiefen Seufzer auf. Dann machte er sich daran, sich umzuziehen und seine Schultasche zu packen, hängte sich noch das Sennenpuzzle um den Hals, als er auch schon wenig später in der Küche saß und frühstückte. Nach dem Frühstück ging Yugi noch schnell wieder nach oben, holte seine Schultasche und eilte nach draußen. Er wäre fast gegen Anzu gelaufen, die vor der Tür zum Game-Shop stand. „Oh, entschuldige, Anzu“, sagte Yugi und war knapp an Anzu vorbei gerauscht. „Nicht schlimm. Wollen wir gehen?“ Mit einem bestätigenden Nicken gingen die beiden Freunde zur Schule. Doch hätte Yugi auch nur im Entferntesten damit gerechnet, was in seiner Klasse passieren würde, dann hätte er wohl lieber den Tag zu Hause verbracht, denn kaum war Yugi durch die Klassenzimmertür geschritten, da stürmten auch schon seine Mitschüler auf ihn ein und bombardierten ihn mit Fragen. „Hey, Yugi, das war ein spitzen Duell gestern!“ „Kann ich mal die Götterkarten sehen?“ „Wirklich toll, wie du noch im letzten Moment deine Zauberkarte gespielt hast und dich gerettet hast!“ „Wer ist eigentlich Yami?“ „Unglaublich, wie du die drei ägyptischen Götter besiegt hast!“ „Kannst du mir auch Duell Monsters beibringen?“ „Was ist denn ein Schattenduell?“ „Dieser Nebel, der gestern über der ganzen Arena hing, war das etwa eine Feldzauberkarte?“ „Über welchen Pharao habt ihr gestern gesprochen?“ Langsam aber sicher wurde Yugi überfordert und wurde auch immer weiter in die Ecke gedrängt. Eilig sprangen ihm seine Freunde zur Hilfe und holten ihn aus der Menschenmasse, die ihn fast zerdrückte. „Was soll dieser Lärm hier?!“, rief plötzlich die Lehrerin, die soeben ins Klassenzimmer kam. „Ähm... nichts, nichts, alles in Ordnung“, sagte Honda mit einem entschuldigenden Lächeln und schob seine Freunde zu ihren Plätzen, während sich der Rest der Klasse ebenfalls auf ihre Plätze begaben. „Nun, da jetzt endlich Ruhe herrscht, will ich euch das neue Geschichtsthema in diesem Halbjahr nennen. Wir werden uns demnächst mit dem Alten Ägypten beschäftigen, mit Schwerpunkt im Neuen Reich ab der 18. Dynastie. Zu diesem Thema werden wir am Freitag in das Museum gehen, welches neue Exponate aus Ägypten ausgestellt hat.“ Daraufhin waren einstimmige, genervte Seufzer zu hören. Einzig allein Honda, Anzu, Jonouchi, Ryo, Kaiba und Yugi blieben still. Manche von ihnen mussten sich sogar ein Grinsen verkneifen, erinnerten sie sich doch an ihre Reise ins wahre Alte Ägypten und hatten einiges an Wissen mitgebracht. Jonouchi konnte sich nicht halten und lachte leise. „Was ist denn so witzig, Jonouchi?“, fragte die Lehrerin scharf. „Oh, nur, dass wir wirklich zufällig das Thema Ägypten haben, wo wir doch einen wahrhaftigen Pharao in unserer Klasse haben. Obwohl, eher seinen Geist.“ Honda schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Dieser Blondschopf konnte manchmal wirklich nicht seine Klappe halten. Nicht wenige seiner Mitschüler sahen Katsuya fragend bis hin zu verächtlich an. Unter ihnen war auch Kaiba Seto. Viele hielten ihn nun für komplett verrückt. „Raus! Wenn Sie sich beruhigt haben und endlich klaren Verstandes sind, können Sie wieder rein“, befahl die Lehrerin. Als Jonouchi endlich draußen war, fuhr sie fort: „Nun, Schüler, da Ägypten die Heimat der Hieroglyphen ist, habe ich das ägyptische Alphabet für euch gedruckt, doch nur die Zeichen für das lateinische Alphabet, denn das Ägyptische hat über 800 Zeichen.“ Mit diesen Worten holte sie einen Stapel Papiere aus ihrer Tasche und reichte jedem ein Blatt. „Hm...“, machte Yugi und besah sich das Blatt. Dort waren in einer Tabelle die japanischen Schriftzeichen und in der anderen die dazugehörigen Hieroglyphen und wie man sie aussprechen musste. Plötzlich erschien der Geist der Sennenpuzzles neben dem Bunthaarigen und sah auf die Hieroglyphen herab. Yugi sah ihn kurz verwundert an. /Seit wann kommst du denn im Unterricht raus?/, fragte Yugi ihn in Gedanken. //Ab und zu lausche ich deinem Unterricht, und da du jetzt wohl in Geschichte ein ziemlich interessantes Thema für uns hast, wollte ich eure Hieroglyphen sehen. Erstaunlicherweise habt ihr in eurer Zeit viel über die Bedeutung der Heiligen Schriften herausgefunden.// /Nun, Archäologen hatten ja auch einige Jahrtausende Zeit/, erwiderte Yugi mit einem kleinen Grinsen. „Muto, wären Sie so freundlich und beantworten meine Frage?“, rief die Lehrerin Yugi wieder in die Realität zurück. Daraufhin erhob sich Yugi hastig. „Ähm... ich weiß die Antwort nicht...“, sagte Yugi zaghaft. Plötzlich schallte Gelächter durch den Raum und Yugi wurde soweit rot, dass er als Ampelersatz hätte durchgehen können und setzte sich beschämt wieder hin. „Ich habe nicht einmal eine Frage gestellt, Muto“, sagte die Lehrkraft dann streng. „Passen Sie demnächst besser auf.“ „Hai“, sagte Yugi schnell. Die restliche Stunde sprachen sie über das Alte Ägypten und was die Schüler alles darüber wussten. Dabei konnten Yugi und seine Freunde mächtig punkten, wo sie doch tatsächlich im Alten Ägypten waren. Als Hausaufgabe mussten sie in ihrem Geschichtsbuch die Entstehungsgeschichte des Neuen Reichs und die einzelnen Informationen zu den Pharaonen der 18. Dynastie lesen. Am Montag würden sie dann ins Museum gehen. „Oh man, muss die uns immer so viele Hausaufgaben aufgeben? Als hätten wir am Wochenende nichts besseres zu tun“, meckerte Jonouchi nach Schulschluss. „Ach, so schlimm ist es nun auch wieder nicht“, erwiderte Anzu. „Ägypten ist doch interessant.“ „Genau, Jonouchi. Außerdem haben wir doch einen Experten dafür, falls wir Schwierigkeiten mit dem Thema haben“, stimmte dann auch Honda zu und sah bedeutungsvoll zu Yugi. Dieser konnte nur amüsiert den Kopf schütteln. Da würde der Pharao wohl demnächst ziemlich häufig seinen Körper übernehmen müssen. „Sagt mal, Leute, habt ihr eigentlich irgendwas von Ryouta seit gestern gehört?“, fragte Anzu plötzlich. Ihre Freunde schüttelten bedrückt den Kopf. „Er war ja gestern verdammt gruselig“, murmelte Jonouchi. „Und diese Kleidung stand ihm nun wirklich nicht“, meinte Honda. „Er war auch nicht mehr er selbst gewesen“, sagte Yugi leise. „Er war nicht mehr Ryouta, sondern eine dunkle Seele, die ihn kontrolliert hat. Ich habe es gespürt, diese dunkle Aura, die ihn umgab.“ „Aber das war wirklich spitzenklasse, wie du ihn dann fertig gemacht hast!“ Yugi lächelte schwach, nach wenigen Augenblicken jedoch verblasste es wieder. „Ich hätte wirklich nicht gewusst, wie es geendet hätte, wenn der Pharao nicht gekommen wäre und mithilfe des Sennenpuzzle Ryoutas dunkle Seite ins Reich der Schatten geschickt hätte. Ich meine, es stand Kajikis gute Seele, Großvaters Leben und meine Seele auf dem Spiel...“ /Vielen Dank, Mou hitori no boku. Wenn du nicht gewesen wärst, dann wüsste ich nicht, ob ich jetzt noch hier stehen würde./ Daraufhin erschien sein Geist neben ihm. Er hatte seine Arme vor der Brust verschränkt und schaute in die Ferne. //Das war nur selbstverständlich, schließlich habe ich mir geschworen, dass ich dich immer beschützen werde, Aibou.// Daraufhin errötete Yugi kaum merklich. Das war ihm nun gänzlich neu, dass sein Yami sich so etwas vorgenommen hatte. „Aber dennoch ist jetzt Ryouta wieder gut!“, holte Jonouchi ihn wieder in die Realität zurück. „Wie wär's, wenn wir mal beim Krankenhaus vorbeischauen?“ „Gute Idee, Jonouchi. Dann lasst uns gehen“, stimmte Anzu sofort begeistert zu und ging voraus zum Domino Hospital. Dort angekommen gingen sie erst einmal zum Informationstresen und fragten nach Kajiki Ryouta. Zuallererst mussten sie erst einmal einige Papiere ausfüllen mit ihrer Anschrift und ihrem Namen, weil sie keine Verwandten von Ryouta waren, und wurden danach endlich zu Ryoutas Zimmer mit Nummer 515 geschickt. Gerade wollten sie am Zimmer klopfen, als die Tür plötzlich von innen aufgerissen wurde und eine Krankenschwester direkt in Yugi hineinlief. Die Schwester stolperte nur etwas nach hinten, doch Yugi hatte weniger Glück und landete mit seinem Allerwertesten auf den Boden. „Entschuldige“, sagte die Schwester schnell und half Yugi auf. Dieser konnte nur lächelnd abwinken und ging mit seinen Freunden in Ryoutas Raum. Die Schwester sah ihm verwundert nach, hatte keineswegs den König der Spiele in ihrem Krankenhaus erwartet. Ryouta saß aufrecht in seinem Bett und schaute gedankenverloren aus dem Fenster. Erst nach einigen Sekunden bemerkte er seine Besucher und seine Augen wurden groß. „Yugi!“, rief Kajiki erstaunt. „Ausgerechnet ihr besucht mich, obwohl ich gestern so... so...“ „Arrogant und ekelhaft war, dass man dich hätte treten können dafür?“, half Jonouichi nach und kassierte dafür böse Blicke von Anzu. Kajiki nickte stumm und musterte Yugi. „Yugi, es tut mir wirklich Leid, was ich gestern alles getan habe. Ich wollte es wirklich nicht! Aber irgendetwas hatte mich dazu getrieben.. ich hatte auf einmal nur noch vor, dich zu besiegen, Yugi... es erschien mir plötzlich richtig und vertröstete mich darauf, dass es allein meinem Vater zugunsten wäre...“, sagte Ryouta immer leiser werdend. „Ryouta, schon gut. Du warst nicht wirklich du selbst, also war es auch nicht deine Schuld. Außerdem ist alles doch noch gut ausgegangen“, sagte Yugi beruhigend. „Aber was war denn bloß mit mir los gewesen?“, fragte Ryouta, kurz vorm Verzweifeln. „Ähm....“, machte Yugi nur, bevor er von Honda unterbrochen wurde. „Du würdest uns so oder so nicht glauben, Ryouta. Hauptsache, es sind alle heil rausgekommen.“ Kajiki sah ihn kurz mit hochgezogener Augenbraue an, zuckte kurze Zeit später jedoch mit den Achseln und gab sich mit der Antwort zufrieden. Noch eine Weile lang unterhielten sie sich über belanglose Dinge, wobei Yugi und die anderen erfuhren, dass Kajiki in den nächsten Tagen wieder zur See gehen würde, bis Yugi und seine Freunde wieder nach Hause mussten. „Gute Nacht, Großvater“, sagte Yugi noch, bevor er in sein Bett stieg und auch bald einschlief. Doch diese Nacht sollte nicht erholsam für ihn sein. „Yugi... hilf uns!“, ertönte plötzlich eine leise Stimme. Sie schien kraftlos, erschöpft, die so gar nicht zu seinem Besitzer gehören wollte. Es war die Stimme von Jonouchi Katsuya. „Freunde, haltet durch!“, rief ein Bunthaariger namens Muto Yugi fast schon verzweifelt zurück. Er versuchte, nicht den Mut zu verlieren. Er hatte solche Angst um seine Freunde..., befürchtete, sie zu verlieren. „Yugi... lass uns nicht im Stich!“, bat Mazaki Anzu mit müder Stimme. „Mein Weißer Hai, greif an!“, befahl Kajiki Ryouta unerbittlich. „Nein!“, schrie Yugi und seine Lebenspunkte fielen auf Null. „Yugi... ich dachte, du holst uns hier raus...“, warf Hiroto Honda dem kleinen Jungen vor. „Ich werde euch herausholen, bitte, geht nicht!“ „Du hast uns enttäuscht... wieso?“, wisperte Jonouchi. „Ja, wieso, Yugi? Wieso hast du verloren?“ Anzu. „Wieso hast du uns im Stich gelassen?“ Honda. „Wieso, Yugi?!“ Jonouichi. „Ich... Freunde.. es tut mir Leid. Ich habe versucht zu gewinnen, aber ich war nicht stark genug! Ich... habe verloren...“ Yugi sank auf die Knie, hielt seinen Kopf in seinen Händen. „Es tut mir so Leid...“, wimmerte er. „Es ist zu spät, Yugi. Dafür müssen wir bezahlen, Anzu, Honda und ich, weil du einen Fehler gemacht hast...“ „Bitte... nein...das habe ich nicht gewollt...“ „Für deine Entschuldigungen ist es zu spät.... du bist an allem Schuld“, warf ihm Anzu vor. „Nein...“, wimmerte Yugi ängstlich. „Nein... ihr dürft mich nicht verlassen!“ „Zu spät, Yugi...“ Plötzlich spürte Yugi, wie sich seine Freunde immer weiter von ihm entfernten. Entsetzt sah er auf, konnte jedoch nur noch gähnende Schwärze sehen, selbst ihre Stimmen waren verstummt. Da spürte er, wie ein brennender Schmerz seine Brust durchzog. Er sah unter Tränen auf, genau in die Augen seines Yamis. Doch diese waren kühl auf ihm gerichtet, so hatte sein Yami ihn noch nie angesehen. Pure Enttäuschung war in seinen Augen zu sehen. Sein Yami wandte sich von ihm ab, schritt in die Dunkelheit. „Nein, Anzu, Honda, Jonouchi, Mou hitori no boku!“ Da brach der Boden unter seinen Füßen zusammen und er fiel in die Finsternis, ohne Entkommen. „NEIN!“ Hosted by Animexx e.V. 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