Etwas, das man sieht, aber nicht gesehen werden kann von KaitoDC (Fortsetzung der ersten Staffel) ================================================================================ Kapitel 29: Das Spiel beginnt ----------------------------- Eins kann ich Ihnen schon einmal verraten: Wir nähern uns langsam dem Showdown! KaitoDC Japanische Version (Romaji) – Deutsche Version Otogi Ryuji – Duke Devlin Aibou – Partner Muto Surogoku – Solomon Muto Jonouchi Katsuya – Joey Wheeler Honda Hiroto– Tristan Taylor Mazaki Anzu – Tea Gardner Atemu – Atem (Pharao, Yami) Mou hitori no boku – Mein anderes Ich ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 29 – Das Spiel beginnt „Also, morgen sind eure Präsentationen fällig, ich hoffe, ihr seid alle gut vorbereitet für die nächste Stunde. Die erste Gruppe, die vorstellen wird, ist die mit dem Namenlosen Pharao, mit der ich gerne noch einmal nach dem Unterricht sprechen möchte. Euch allen noch einen schönen Tag“, entließ Kame Yamamoto seinen Kurs an nächsten Tag vom Geschichtsunterricht und packte die Sachen auf dem Pult in seine Ledertasche, die kennzeichnend für jeden Lehrer war. So strömten allmählich die Schülerinnen und Schüler aus dem Klassenzimmer und ließen die sechs Übrigen mit ihrem Lehrer allein. Kaum wurde die Tür hinter dem letzten Schüler geschlossen, sah Kame auch schon auf und blickte Yugi und seine Freunde ernst an. „Ich will gleich zur Sache kommen: Satoi hat mich gestern angerufen und mir berichtet, dass sie, als sie am Abend am Historischen Museum vorbeigegangen war, den Direktor Morasu gesehen hat.“ Die anderen zogen erstaunt eine Augenbraue hoch. Endlich war also der Museumsdirektor von seiner 'Geschäftsreise' zurückgekehrt. „Wir haben beschlossen, nicht länger zu warten und heute nach Schulschluss sofort zum Museum zu fahren und ihn zu... verhören, sagen wir mal. Da ihr heute nur sieben Stunden habt, habt ihr sicherlich Zeit am Nachmittag, nicht wahr?“ Bestätigende Nicken. „Dann treffen wir uns nach dem Unterricht auf dem Lehrerparkplatz. Bis später.“ Mit diesen Worten griff sich der Referendar seine Tasche und verschwand mit eiligen Schritten durch die Tür. Er bemerkte nicht, wie ein Schatten hinter der nächsten Ecke lauerte und blaue Augen ihm folgten. „Findet ihr nicht auch, dass Kame heute irgendwie anders war als sonst?“, fragte Anzu in die Runde, während sie und ihre Freunde die Treppenstufen in der Schule hinunter trabten und sich auf dem Weg zum Lehrerparkplatz machten. „Ja, er war irgendwie ernster drauf als gewöhnlich. Angespannter, gestresster...“, meinte Ryo nachdenklich. „Fein beobachtet.“ Die sechs Freunde drehten sich erschrocken um, hatten niemanden hinter sich erwartet, und erblickten Satoi, die ihnen lässig entgegen trat und offensichtlich auf demselben Weg war wie sie. „Kame geht diese ganze Sache ziemlich nahe, er will unbedingt Teishi finden, um endlich zu erfahren, warum er tut, was auch immer er tut, zum Beispiel einen Plan für den Weltuntergang oder so schmieden. Ich würde euch lieber raten, ihn nicht auf Teishi anzusprechen, er kann ziemlich wütend werden.“ Satoi sah Yugi und die anderen eindringlich an, um den Ernst ihrer Bitte zu unterstreichen. „Warum denn wütend?“, fragte Anzu vorsichtig. Sie hatte bisher nicht wirklich den Eindruck gehabt, dass ihr Geschichtsreferendar leicht aus der Ruhe zu bringen wäre, eigentlich. „Würde es dich nicht auch wütend machen, wenn dein bester Freund versucht, dich schlecht zu machen und es offenbar so ist, dass du dich vollkommen in ihn geirrt hast?“, stellte Satoi die Gegenfrage. Ihre Stimme hatten einen kühlen Unterton angenommen. „Oh...“ Daraufhin schwiegen die Freunde, wussten nichts zu sagen. So gingen sie alle still weiter, bis sie vor einem silbernen Auto zu stehen kamen, an dem Kame bereits ungeduldig lehnte. Er nickte Satoi grüßend zu und schloss seinen Wagen auf. „Ihr müsst euch aufteilen, wir müssen mit zwei Autos in die Stadt fahren“, informierte Kame sie und sah die Freunde auffordernd an. Sie sahen sich fragend an, bis sie sich achselzuckend aufteilten: Jonouchi, Yugi, Yami und Honda würden bei Kame mitfahren, während Ryo, Anzu und Otogi, dem sie in der Pause Bescheid gesagt hatten, zu Satoi gingen. Diese hatte ihren Wagen in der Nähe der Schule geparkt, da der Lehrerparkplatz bereits gänzlich besetzt war, sodass sie sich eilig auf den Weg machen mussten. Kame öffnete den restlichen Freunden die Tür und Yugi, Yami und Honda stiegen hinten, auf die Rückbank, ein. Als Jonouchi keine Anstalten machte, auf den Beifahrersitz Platz zu nehmen, sah der Referendar ihn fragend an. „Könnte ich kurz mit Ihnen sprechen?“ Kame zog überrascht eine Augenbraue hoch, nickte jedoch und entfernte sich einige Schritte vom Wagen, Jonouchi folgte ihm. „Ich höre.“ „Ich... äh...“ Jonouchi kratzte sich leicht verlegen am Kopf, wusste wohl nicht so recht, wie er anfangen sollte. Kames Augenbrauen näherten sich immer weiter einander, je länger Katsuy schwieg. „...Ja?“ „Ich... wollte mich bei Ihnen... entschuldigen“, brachte schließlich der Blonde, wenn auch ziemlich holprig und nuschelnd, heraus. Nun trat ein noch überraschter Ausdruck auf Kames Gesicht als zuvor, seine Augenbrauen flogen regelrecht in die Höhe. „Entschuldigen? Wofür denn?“ Seine Stimme klang verdutzt. „Na, ich war ja nicht gerade nett zu Ihnen bisher. Ich hatte Sie angeschrien, dass Sie böse wären, habe schlecht über Sie geredet, überhaupt war ich zu Ihnen ziemlich... aggressiv...“ Kame sah ihn an, musterte ihn eingehend. „Wie kommt dieser plötzliche Sinneswandel?“, fragte er nach einer Weile. „Yugi hat mir gestern ziemlich den Kopf gewaschen; ich habe erkannt, dass ich mich Ihnen gegenüber nicht fair verhalten habe. Ich... hatte Ihnen gar keine Chance gegeben, zu beweisen, dass Sie eigentlich ein guter Mensch sind. Ich hatte mir bereits ein Bild von Ihnen gemacht, bevor ich Sie näher kennengelernt habe.“ Diese kleine Rede war bereits erstaunlich für Jonouchi, er hatte selber nicht erwartet, solche Wörter herauszubringen. Offensichtlich hatte es doch noch etwas gebracht, dass er gestern Abend nicht einschlafen konnte. Stattdessen hatte er über den vergangenen Tag nachgedacht, über das, war Yugi ihm gesagt hatte. Dabei hatte er etwas bemerkt – nämlich dass er sich nun gänzlich befreit fühlte, als wäre alle Last von seinen Schultern gefallen. Er hatte zuvor gar nicht wirklich wahrgenommen, dass ihn etwas niederdrückte, wie eine dunkle Macht seine Gedanken vergiftete und sie in negative Richtungen zog. Klar, seine Gefühle waren ebenfalls im Spiel gewesen, vor allem seine Wut und seine Unverständnis, doch noch etwas, das alles noch viel düsterer aussehen ließ. Er wusste nicht, was. Dann, im Laufe des Abends, hatte ihn allmählich ein leicht schlechtes Gewissen beschlichen, er hatte sich daran erinnert, wie er so manches Mal den Referendaren angefahren hatte, obwohl dieser nichts getan hatte. Daraufhin hatte Jonouchi beschlossen, sich am nächsten Tag bei ihm zu entschuldigen – was er nun erfolgreich durchzog. „Und du denkst, du hast mich jetzt ausreichend kennengelernt, um mir zu vertrauen?“, fragte Kame, sein Blick war plötzlich durchdringend und ernst. Katsuya war leicht irritiert. Wieso sah er ihn so seltsam an? „Ähm, nun ja, nicht wirklich... aber... durch Ihre ganzen Erzählungen wirken Sie halt sympathischer und vertrauenswürdiger als zuvor. Ich habe ja nicht gesagt, dass ich Ihnen jetzt bedingungslos vertraue, ich bin nicht Yugi, da müssen Sie schon mehr tun. Ich wollte mich nur dafür entschuldigen, dass ich so doof zu Ihnen war, mehr nicht.“ Da fing Kame auf einmal an zu lächeln, das erste Lächeln, das er an den Tag legte. Er lachte leicht, seine Gesichtszüge hatten etwas nachsichtiges an sich. Das verwirrte Jonouchi nur noch mehr, als ohnehin schon. „Du hättest dich zwar gar nicht zu entschuldigen brauchen, schließlich ist es kein Verbrechen, misstrauisch zu sein, aber ich nehme deine Entschuldigung trotzdem bereitwillig an.“ Er grinste seinen Schüler amüsiert an und hielt das Gespräch für beendet, denn da wandte er sich auch schon um und schritt zu seinem Wagen. „Aus diesem Typen werd' ich nie schlau“, grummelte Katsuya noch und stieg auf den Beifahrersitz. Kame startete den Motor und manövrierte das Auto aus der Parklücke, Satoi wartete bereits in ihrem türkisfarbenen Suzuki und fuhr ihm, als er endlich auf der Straße war, nach, in Richtung Innenstadt. Einige Zeit lang war es still in den beiden Wagen, nur der Motor und das gelegentliche Schalten der Gänge war zu hören, bis Anzu fragte: „Warum fahren wir eigentlich mit dem Auto in die Stadt? Wir hätten auch zu Fuß gehen können, das hätte höchstens 20 Minuten gedauert.“ „Anscheinend sind diese 20 Minuten zu lang für Kame“, entgegnete Satoi, ohne sie anzublicken, schließlich musste sie sich auf den Verkehr konzentrieren. Ihre Stimme klang überraschend schneidend, als würde sie diese Tatsache, Kames Verhalten, missbilligen. „Er kann es nicht abwarten, den Museumsdirektor zur Rede zu stellen.“ Das ist nicht typisch für ihn. Er war es doch immer, der die Geduld in Person war. Doch nun... . Sie erinnerte sich an gestern, als sie auf dem Heimweg von ihrer Halbtagsschicht am Domino Hospital war. Sie war am Museum vorbeigegangen, und wer kam da zufälligerweise im selben Moment aus diesem Komplex? – der Museumsdirektor höchst persönlich. ~ Soll ich Kame darüber informieren?, dachte Satoi, die hinter einem Baum lehnte, geschützt vor den Blicken anderer, vor allem die des Direktors. Er würde sie nicht sehen können. Sie hielt ihr Mobiltelefon in den Händen, hatte bereits die Rufnummer ihres besten Freundes auf dem Display, doch sie zögerte, auf den grünen Knopf zu drücken. Kames Wutanfall, sein 'Zusammenbruch', denn anders konnte sie die Ereignisse am Nachmittag nicht nennen, so etwas war ihm noch nie passiert, soweit sie das wusste, und sein plötzlicher Abgang waren ihr nicht entfallen. Genauso wenig, wie sie ihn darum gebeten hatte, den Rest des Tages einfach nur abzuschalten, nicht mehr über seine Probleme nachzudenken. Doch Satoi bezweifelte, dass Kame ihrer Bitte nachgekommen war. Sie seufzte leise und betätigte die Taste, über dem ihr Daumen bereits seit Minuten schwebte. Ein Tuten war zu hören. Er wird so oder so keine Ruhe mehr finden, ehe er Teishi gefunden hat... „Kame?“, meldete sich ihr bester Freund am Telefon. Seine Stimme klang matt. „Ich bin's, Satoi. Ich bin gerade am Historischen Museum und habe den Museumsdirektor hinausgehen sehen.“ Eine Weile herrschte Stille am anderen Ende der Leitung. Da hörte sie jedoch einige Schritte, dann Rascheln von... Kleidung? „Was machst du da?“ „Ich ziehe mich an, was sonst. Ich komme sofo-“ „Das hast du doch nicht wirklich vor, oder? Mensch, Kame, es ist halb elf Uhr abends und Morasu ist gerade rausgegangen, ist es da nicht klar, dass er bereits auf dem Weg nach Hause ist? Ich sehe ihn gerade in sein Auto einsteigen, den wirst du nicht mehr kriegen.“ „Wieso hast du ihn nicht aufgehalten?!“, rief der Referendar erzürnt und man hörte ein Geräusch im Hintergrund, als hätte er seine Faust auf irgendeinen Tisch geschlagen. „Damit du dann hierhin eilst und ihn zur Rede stellst? Ich will keine Tote“, entgegnete Satoi ruhig, kühl. „Du übertreibst“, erwiderte Kame. Sie konnte geradezu sehen, wie er seine Augen verdrehte. „Mag sein, aber hältst du es nicht für besser, es erst morgen zu tun? Da können wir auch die Kinder mitnehmen, ich denke, sie werden nicht minder gespannt darauf sein wie du.“ „Na gut.“ Seufzen. „Du hast morgen frei, nicht wahr?“ „Ja.“ „Gut, könntest du dann nach der... siebten Stunde mit dem Auto bei der Schule vorbeikommen?“ „Mit dem Auto?“ Satoi runzelte ungläubig ihre Stirn. „Du willst doch nicht wirklich mit dem Auto in die Stadt, oder? Es dauert doch gerade mal eine Viertelstunde von der Domino Oberschule bis zum Museum!“ „Doch. Ich will keine Zeit verschwenden.“ Kame klang ziemlich entschlossen. „Da ist jemand aber ungeduldig“, murmelte die Praktikantin und verdrehte ihre Augen, wie es ihr bester Freund wahrscheinlich zuvor schon getan hatte. Sie hörte sein leises Lachen. Er hat sich offenbar wieder ein wenig beruhigt... „Dann sehen wir uns morgen, Kame“, verabschiedete sie sich von ihm und wollte beinahe auflegen, als sie seine hektische Stimme vernahm. „Halt!“ „Hm?“ „Ich... wollte mich noch für... heute Nachmittag entschuldigen. Ich wollte dich wirklich nicht anschreien, Satoi. Ich hoffe, ich habe dich nicht verletzt, dass ich einfach so gegangen bin.“ Reue war aus seiner Stimme herauszuhören. Ihre Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln. „Schon gut. Von mir aus kannst du mich öfters anschreien, solange du mich hinter deine Maske blicken lässt.“ „Versprochen.“ ~ Satoi begann unwillkürlich zu lächeln, schaltete in den zweiten Gang und folgte Kames silberfarbenem Wagen. In diesem hatte anscheinend niemand so wirklich das Bedürfnis, zu sprechen, denn es herrschte beinahe beängstigende Stille. Sie alle waren gewissermaßen angespannt wegen dem bevorstehenden 'Gespräch' mit einem Schattenduellanten. „Ich habe kein gutes Gefühl“, durchbrach Yami leise das Schweigen und sah mit gerunzelter Stirn aus dem Fenster. Es war so still, dass alle ihn verstehen konnten, obwohl dessen Lautstärke einem heiseren Flüstern entsprach. „Meinst du, weil wir gleich mit Morasu-san sprechen und wir uns dadurch vielleicht in Gefahr begeben?“, fragte Yugi sein anderes Ich, blickte fragend zu ihm hinauf. „Nicht nur deswegen. Ich weiß es nicht, aber bereits den ganzen Tag beschleicht mich ein Gefühl, dass etwas passieren wird, etwas, das nicht nur uns betreffen wird.“ „Du kannst einem ganz schön Angst einjagen mit deinen Vorahnungen, Yami“, mischte sich Jonouchi ein und sah grinsend in den Seitenspiegel. „Aber mal doch nicht gleich den Teufel an die Wand, die Welt wird schon nicht untergehen, nur weil irgendein Idiot meint, er müsse das Schattenreich öffne-“ „Hast du gerade 'irgendein Idiot' gesagt, Jonouchi Katsuya?“, fragte plötzlich Kame und warf dem Angesprochenen einen derartig bitterbösen Blick zu, der durch Mark und Bein ging. „Ich... äh... ich hab's natürlich nicht so gemeint“, stotterte Jonouchi, vollkommen verunsichert unter dem eiskalten Blick seines Lehrers. „Jonouchi...“, sagte Honda kopfschüttelnd und hätte sich am liebsten mit der Hand gegen die Stirn geklatscht. Manchmal war sein Freund wirklich mehr als nur kopflos. „Er scheint ja wieder ganz der Alte zu sein“, lächelte Yugi vor sich hin. Er war einfach nur glücklich über diese Tatsache. Da stutzte Yami. Schon wieder haben sich diese Schatten verändert. Normalerweise sind sie so stark, dass ich sie relativ locker bewältigen kann. Manchmal werden sie stärker, dies geschah jedoch nur dann, als vom Refendaren geredet wurde und das nur zu Anfang, im Laufe des klärenden Gesprächs mit ihm letzte Woche Montag waren die Schatten leicht schwächer geworden. Nur das eine Mal, als vom Direktor die Rede war, entfachten sie kurzzeitig ihre ganze Macht und hätten es fast geschafft, die Barriere zu durchbrechen. Danach waren sie sanftmütiger geworden, doch jetzt... es ist, als seien sie... verschwunden. Nein, das ist nicht richtig. Sie sind immer noch da, aber... ihr Wesen ist anders, ihr Charakter hat sich verändert. Sie sind keineswegs mehr aggressiv, versuchen nicht einmal mit Gewalt, die Mauer einzureißen. Sie... sie umgeben meinen Wall, als würden sie eine zweite Schutzschicht bilden wollen, versuchen gar nicht erst, hinein zu gelangen. Warum? Yami ließ grübelnd seinen Blick schweifen, sah sich das Wageninnere an, ohne es wirklich zu sehen. Da fiel sein Blick auf Yugi – und seine Augen weiteten sich. Kann es sein...? „Wie fühlst du dich, Aibou?“ Yugi, der bis dahin ein fast schon 'seliges' Lächeln auf den Lippen hatte, drehte sich vollkommen perplex zu Yami. „Wie ich mich fühle?“, fragte er vollkommen verdutzt. Yami nickte bestätigend, ließ sein jüngeres Ich nicht eine Sekunde aus den Augen. „Ähm... ich bin... glücklich?“, sagte Yugi ein wenig fragend. „Also, wegen Jonouchi, weil er wieder der Alte ist, meine ich...“ „Was ist mit mir?“, fragte dieser vom Beifahrersitz her und drehte sich interessiert um. „Und wie hast du dich bei dem Gespräch am Samstag gefühlt, als wir noch dachten, Kame sei der Bösewicht?“ „Äh, nun ja, ich war halt wütend. Ich hatte gedacht, er war es, der die ganze Zeit versucht hat, einen Keil zwischen mich und euch zu treiben, deshalb. Aber wieso fragst du mich das denn, Mou hitori no boku?“ „Und bei dem Gespräch dann, am Montag?“, bohrte Yami einfach weiter, ohne auf seine Frage einzugehen. Langsam wurde es Yugi unbehaglich, seine Gefühle so offen auszusprechen, denn er wusste, alle hatten ihre Ohren interessiert gespitzt. Doch wieso wollte Yami dies unbedingt wissen? „Na ja, ich war am Anfang natürlich ein wenig wütend, schließlich stand ich dem vermeintlichen Drahtzieher des Ganzen gegenüber, aber dann wich die Wut langsam und ich begann, ihm zu vertrauen. Nur ganz kurz war ich noch wütend, als ich erfahren musste, dass Morasu-san zu den Schattenduellanten gehörte. Ich meine, ich hatte ihm ein Stück weit vertraut, und er hat mich die ganze Zeit in die Irre geführt. Aber jetzt sag mir doch endlich, was los ist. Wieso fragst du mich das alles?“ „Jetzt verstehe ich...“, murmelte Yami. „Ich weiß jetzt, warum die Schatten sich so derartig seltsam verhielten...“ „Die Schatten? Meinst du etwa diese Schatten, die versuchen, in meine Seele einzudringen? Was ist mit ihnen?“ „Diese Schatten, sie richten sich nach deinen Ge-“, doch da wurde Yami plötzlich von einem lauten Aufschrei Hondas unterbrochen. „Seht!“ Da sahen sie alle nach vorne, durch die Wundschutzscheibe – und erstarrten. Am Horizont bildete sich eine gigantische, schwarz-violette Wolke und breitete sich immer weiter über den Himmel aus, die Sonne wurde allmählich von ihr verdeckt. Nur noch ganz schwach durchdrangen die Sonnenstrahlen diesen dunklen Nebel. Plötzlich öffnete sich diese Wolke, Menschen begangen zu schreien und Panik brach überall um sie herum aus. Autos fuhren irgendwohin, ohne irgendwelche Verkehrsregeln zu beachten, Hydranten wurden von ihnen zerstört, Fußgänger flüchteten aus den Geschäften und rannten in hellster Aufregung durch die Stadt, es war ein unglaubliches Szenario, wie in einem Film. Als sei es die Apokalypse. Monster, riesige Monster mit Flügeln flogen vom Himmel, Feen mit Schwertern, Magier und Hexen erschienen aus der dunklen Wolke und näherten sich rasant der Erde. Überall waren Wesen aus der Duell Monsters-Welt, vor denen die Menschen flüchteten. „D-Das ist doch der Regenbogenfinsternisdrache!“, rief Jonouchi und zeigte mit ausgestrecktem Zeigefinger auf den Drachen, der majestätisch aus der Menge herausstach und nur wenige hundert Meter vor ihnen auf dem Asphalt landete, der unter seinen mächtigen Krallen nachgab. Da peitschte er plötzlich mit seinem Schwanz – direkt in die Richtung der Freunde! „Haltet euch fest!“, schrie Kame und schaltete blitzschnell in den Rückwärtsgang. Satoi sah das weiße Licht von Kames Wagen und reagierte, schaltete ebenfalls auf rückwärts. Beide gaben Vollgas. Kame hatte sich mit der rechten Hand am Sitz von Jonouchi festgehalten und schaute unentwegt nach hinten, verlangte vom Auto alles, was es zu bieten hatte, und manövrierte es durch die Menschenmassen, die ohne Rücksicht auf die Straße rannten und den möglichst kürzesten Weg nach Hause nahmen, Hauptsache weit weg von den Monstern. Er und Satoi waren hochkonzentriert, wollten schließlich niemanden überfahren, und schafften es auch endlich, aus der Gefahrenzone zu kommen. Vorläufig. Gerade rechtzeitig hatten sie es geschafft, denn kaum waren sie stehen geblieben, peitschte nur wenige Meter vor ihnen der stählerne Schwanz des Drachen in den Asphalt, dass dieser zerbrach und kleine Brocken davon durch die Luft geschleudert wurden. „Alle raus!“, befahl Kame scharf und riss seine Tür auf, ebenso wie die anderen. Auch Satoi und die übrigen Freunde stiegen schnell aus ihrem Auto und allesamt flüchteten sie auf den Bürgersteig, denn einen Augenblick später wurden ihre Wagen mit einer einzigen Attacke des Regenbogenfinsternisdrachen vollkommen geröstet und zerstört. „Dabei habe ich den Wagen doch erst seit zwei Jahren“, sagte Kame mit finsterem Blick, beinahe schmollend. „Ich glaube, wir haben jetzt wichtigere Dinge zu tun, als Ihrem Wagen nachzutrauern!“, rief Jonouchi und deutete auf die schwarze Wolke, aus denen immer mehr Kreaturen erschienen. Über ihren Köpfen schalteten plötzlich alle Großbildschirme, die an jeder möglichen Fassade in der Innenstadt angebracht waren, auf ein und dasselbe Programm, eine hektische Frauenstimme erklang aus den Boxen und rief: „Breaking News! Überall in der Welt hat sich der Himmel verdunkelt, Monster erscheinen und greifen die Menschen an! Panik bricht aus!“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ P.S.: Es gibt den Regenbogenfinsternisdrachen wirklich als Duell Monsters-Karte: http://images2.wikia.nocookie.net/__cb20080728191002/yugioh2/de/images/b/b7/Regenbogenfinsternisdrache.png Nun, an dieser Stelle muss ich Ihnen etwas nicht gerade schönes mitteilen, lieber Leser. Im Moment stecke ich in einer... wie sagt man?... seelischen Krise, die sich leider in alle Bereiche meines Leben ausgewirkt hat und immer noch auswirkt. Ich bin gerade so unkreativ wie noch nie, genauso steht es auch um meine Konzentration, und ich bin wirklich nicht sicher, ob ich das nächste Kapitel rechtzeitig bis in zwei Wochen fertig haben werde. Wie bereits gesagt, ich werde diese FF nicht abbrechen, aber es kann sich alles verzögern. Auch die Antworten auf die Reviews werden leider ein wenig auf sich warten lassen. Ich kann mich momentan einfach nicht aufraffen, überhaupt irgendetwas wirklich motiviert zu tun. Aber ich will auch nicht einfach eine halbherzige Antwort auf die so lieben Kommentare schreiben, das wäre nicht gerecht. Deshalb: Ich weiß nicht, wann mein Leben wieder in halbwegs geregelten Bahnen verläuft. Die Antworten auf die Reviews: Keine Ahnung, wann, tut mir ehrlich leid. Das nächste Kapitel: Hoffentlich in zwei Wochen, ich werde mich bemühen ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)