Wolfsblut II von Satnel ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Titel: Wolfsblut II Teil: 8 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Die Hand zum Ohr hebend, betätigte der Vampir den Knopf seines Ohrstöpsels. „Was gibt es?“ „Deine Freundlichkeit ist wie immer umwerfend.“ Die Stimme am anderen Ende des Telefons klang ätzend. Levi griff sich an die Schläfen und massierte diese. Wenn ihn seine Vergnügungen nicht umbrachten, dann schafften es diese Ratssitzungen. „Hör zu Tal, ich komme gerade aus einer Sitzung. Mein Vorrat an Freundlichkeit ist für heute aufgebraucht.“ „Ah und da sind wir gleich beim Thema. Ich benötige deine Funktion als Mitglied des Rates.“ „Wofür?“ Levi runzelte misstrauisch die Stirn. Der Wolf war ein guter Freund und für fast jede Aktion zu haben, doch das bezog sich auf seine Freizeit. Wenn er nun auf seine Arbeit zu sprechen kam, konnte das nur unangenehm werden. „Keine Sorge es ist nicht illegales. Zumindest nicht aus deiner Sicht.“ Man konnte das Grinsen des Wolfes regelrecht hören. „Ach und um was handelt es sich dann?“ Levi betrat sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Das war wohl eine Sache die man am Besten hinter verschlossenen Türen besprach. „Es gibt da jemanden der mit dir reden will. Keine Sorge, er will nur wissen ob die Gerüchte wahr sind.“ „Welche Gerüchte?“ Nun war sein Interesse geweckt. Gerüchte waren immer unterschiedlich. Erst wenn man alle kannte, konnte man sich ein Gesamtbild machen. Das hatte erst die früheste Vergangenheit bewiesen. „Gerüchte sind es wohl nicht. Viel eher will er wissen ob es stimmt, was euer kleiner Prinz uns gesagt hat.“ „Oh.“ Natürlich was sonst? Levis Interesse erlosch schlagartig wieder. Wenn es nur darum ging Raidons Worte zu bestätigen, warum fragte er dann ihn? Wahrscheinlich weil er der Einzige in so einer Position war, den er kannte. Die Frage war leicht selbst zu beantworten. „Gut ich mache es. Wie erkenne ich denjenigen?“ „Nun… du kennst mich doch oder?“ „Du?“ Das war nun wirklich eine Überraschung. Bis jetzt hatte er Tal nie als politisch engagiert eingeschätzt. „Blödsinn.“ Die Stimme des Wolfes klang amüsiert. „Allerdings sieht er aus wie ich. Es ist mein Zwillingsbruder. Sein Name ist Ran.“ „Ernsthaft?“ Belustigt hob der Vampir die Augenbrauen. „Was der Name, oder das er mein Zwillingsbruder ist?“ „Das es dein Zwillingsbruder ist.“ Nun an den Namen verschwendete er nicht wirklich einen zweiten Gedanken. Klar, es war ein eher weiblicher Name, doch heutzutage nahm man das nicht mehr so genau. Der Gedanke allerdings das es zwei von Tals Art gab, war allerdings sehr verlockend. „Nur vom Aussehen her. Charakterlich sind wir uns sehr unähnlich.“ Als hätte er seine Gedanken gelesen. Levi seufzte tief. „Na gut. Ich habe in drei Tagen in der Stadt zu tun. Da kann ich ihn ja treffen. An unserem gewohnten Treffpunkt, Punkt Mitternacht.“ „Einverstanden, ich werde es ihm mitteilen. Levi? Danke.“ „Du schuldest mir etwas.“ Es gefiel ihm gar nicht das er nun auch seine Freizeit dieser langweiligen Sache opfern sollte. Die Sitzungen an sich waren schon ermüdend genug. Alles was er dazu beitrug waren Ideen, die sowieso abgelehnt wurden weswegen er damit nun eher sparsamer war. Die Hoffnungen die er bei seinem Antritt im Rat gehegt hatte waren sowieso schon wieder alle verflogen. Allerdings hatte er Zeit, irgendwann würde man seinen Plänen zuhören. Er starb immerhin nicht und wenn doch, nun dann hatte er sein Ziel erreicht. Beides war eine Möglichkeit mit der er sich zufrieden gab. Tod oder Erfolg, es gab schlimmere Dinge. Key lag auf seinem Bett und las in einem Buch. Schon seit Minuten rechnete er mit einem bestimmten Szenario, deswegen war er nicht überrascht als es nun eintraf. Die Tür wurde aufgerissen und mit einem Fluch wieder ins Schloss geworfen. Eine Person legte sich auf das Bett ihm gegenüber. Langsam senkte Key das Buch und sah zu seinem Bruder. „Willst du reden?“ „Nein!“ Arkin vergrub das Gesicht in seinem Kissen, so das seine Stimme etwas gedämpft klang. „Okay.“ Key hob das Buch wieder um weiter zu lesen. Arkin hob das Gesicht und sah seinen Bruder an. „Sie ist so ungerecht.“ Seufzend ließ Key das Buch wieder sinken und legte es aufgeschlagen auf seiner Brust ab. „Was erwartest du denn? Sie hat sich Sorgen gemacht. Einfach so zu verschwinden ohne jemanden zu sagen wohin du gehst.“ Kurz musterte er seinen Bruder. „Doch genau das war auch der Sinn nicht?“ „Ich bin kein Kind mehr. Man muss sich weder Sorgen um mich machen, noch muss ich Rechenschaft darüber ablegen wo ich mich aufhalte.“ „Doch genau das sind wir. Du und ich wir gelten noch als Kinder und das weißt du gut genug. Du kannst nicht verlangen das man dich als Erwachsenen ansieht, wenn du gleichzeitig noch auf den Kindheitsbonus setzt wenn du etwas falsch gemacht hast. Entweder das Eine oder das Andere. Da das Andere in unserem Fall aber nicht zur Debatte steht, solltest du dich mit dem Einen zufrieden geben.“ Für ihn war es auch nicht leicht immer als Kind angesehen zu werden, wenn er sich wesentlich erwachsener fand als so manche die schon als solche galten. Dabei musste man nur einen Blick in die Gemeinschaftsräume der Männchen werfen. So kindisch war er niemals gewesen und darüber war er auch froh. Kein Wunder das die Weibchen darüber lachten, oder angeekelt das Gesicht verzogen. „Ich will aber nicht darauf warten endlich vierundzwanzig zu werden nur um alle Freiheiten zu besitzen.“ Key legte das Buch zur Seite und richtete sich auf. Sein Blick richtete sich auf seinen Bruder. „Wenn es dir nur darum geht erwachsen zu werden weil du die Freiheiten genießen willst, dann hoffe ich das du noch lange ein Kind bleibst. Denn dann hast du nichts begriffen. Als erwachsen zu gelten heißt nicht alles machen zu dürfen, daran solltest du immer denken wenn du das forderst. Es heißt Verantwortung zu übernehmen für sich selbst und für Andere.“ Wenn er das nicht einsah, dann würde sich sein Bruder nicht von den Männchen im Gemeinschaftsraum unterscheiden. Ein Weg den er sowieso schon beschritt, da er ja nicht auf ihn hörte. „Du hörst dich an wie unsere Mutter.“ Mit einem genervten Laut vergrub Arkin sein Gesicht wieder in seinem Kissen. „Ja, das Problem ist nur das weder auf sie noch auf mich hörst.“ Mit diesen Worten legte er sich wieder hin und nahm das Buch wieder zur Hand. Er hörte nur wie Arkin etwas in sein Kissen grummelte. „Wenn du willst das ich es verstehe, dann solltest du es lauter aussprechen.“ Was brachte es jemanden zu verfluchen, wenn es dieser nicht mitbekam? Allerdings kam keine Erwiderung, weswegen er es für den Moment dabei beließ. Irgendwann würde er es sowieso erfahren. Arkin drehte den Kopf in seine Richtung und funkelte ihn verärgert an. „Keine Sorge, diesen Ausflug bereue ich sowieso.“ „Oh darüber habe ich mir keine Sorgen gemacht.“ Key machte sich diesmal nicht einmal die Mühe sein Buch wieder zur Seite zu legen. Was ihm Sorgen bereitete war, das er solche Ausflüge überhaupt machte. Gerade dieses Temperament würde ihn noch einmal in Schwierigkeiten bringen. Größere Schwierigkeiten als bisher. Natürlich sie waren beide mit zuviel Temperament gesegnet, bei solchen Eltern war das nicht verwunderlich. Nur er schaffte es dieses unter Kontrolle zu halten. Es musst schon eine Menge passieren das er laut wurde ohne es zu wollen. Das war eine der wenigen Eigenschaften die seine Großmutter bei ihm immer wieder bedauerte. „Aber es war aufschlussreich.“ „Das freut mich für dich.“ Es war immer gut neue Erfahrungen zu sammeln. Arkins Worte sagten eigentlich nur aus das der Abend zwar nicht so verlaufen war wie er wollte, er aber etwas Neues gelernt hatte. Für sie bedeutete das, das er wohlbehalten zurück war und sich seinen nächsten Ausflug vielleicht besser überlegte. So konnten alle zufrieden sein. Key bemerkte das sein Bruder aufstand und sich bewegte. Er las einfach weiter in seinem Buch. Mit den Jahren hatte er gelernt nicht jeder Handlung seines Bruders übermäßige Aufmerksamkeit zu zollen. Außerdem konnte er in diesem Zimmer nicht allzu viel anstellen, dafür hatte er gesorgt. Ein Körper setzte sich neben ihn auf die Matratze und eine Hand entzog ihm das Buch. „Key?“ „Ja?“ Fragend sah er seinen Bruder an. Wenn er mit diesem unschuldigen Blick kam, hieß das meistens nichts Gutes. „Können wir…?“ Arkin deutete mit seinem Zeigefinger zuerst auf sich und dann auf seinen Bruder. „Du weißt schon.“ Key sah ihn verwirrt an. „Jetzt?“ Wenn sein Bruder in dieser Hinsicht noch etwas lernen musste, dann war es den richtigen Augenblick zu erkennen. Jetzt war dieser Augenblick nicht, immerhin hatten sie sich erst vor einigen Momenten gestritten. Allerdings da war dieser Blick. Besiegt seufzte Key. „Meinetwegen. Du kennst die Regeln.“ Lächelnd nickte Arkin rasch. Das Buch legte er dabei schon auf den Boden. „Ja die sind mir bekannt.“ Key richtete seinen Oberkörper leicht auf und streichelte seinem Bruder übers Haar. „Du bist manchmal schon seltsam.“ Seltsam vielleicht, doch auch noch so kindlich. Er würde nie wirklich erwachsen werden und das war zum Teil auch gut so. Es reichte wenn er für sie beide erwachsen genug war, dann konnte er das machen was er bis jetzt immer getan hatte. Den Ärger für Arkin auf ein Minimum reduzieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)