Wolfsblut II von Satnel ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Titel: Wolfsblut II Teil: 18 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Levi gähnte, als er die Bar betrat. Das war schon das zweite Treffen zu dem ihn Tal überredet hatte, langsam sollte er aufhören nach dessen Pfeife zu tanzen. Nicht das er etwas dagegen hatte sich mit dessen Bruder zu treffen, doch es war nicht gerade das abendfüllende Vergnügen das er sich vorstellte. So ähnlich sie sich auch sehen mochten, so verschieden waren sie auch. Er seufzte als er den Wolf sah. Wie beim letzten Mal passte er nicht in die Umgebung, da half auch der Drink, der vor ihm stand nichts. Er stoppte an der Theke und bestellte sich ein Bier. Ob er sich bei einem weiteren Treffen nicht eher in einem Cafe verabreden sollte? Dort würde er vielleicht weniger auffallen, doch dort konnte man sich nicht ungestört unterhalten. Dem Barkeeper einen Geldschein hinhaltend, nahm er sein Bier und ging zu dem Tisch an dem der Wolf saß. „Weißt du, wenn man schon etwas zu trinken bestellt, sollte man auch wirklich einen Schluck davon nehmen. Du wirkst wie ein Jugendlicher, der nicht weiß was er hier soll.“ Der Wolf wirkte nicht sehr überrascht, immerhin hatte er ihn schon seit seiner Bestellung beobachtet. „Ich bin zwar kein Jugendlicher, aber ehrlich gesagt weiß ich wirklich noch nicht genau was ich hier will. Außer einigen brauchbaren Antworten.“ „Von mir?“ Levi hob amüsiert eine Augenbraue und nahm ihm gegenüber Platz. „Nun das hängt von den Fragen ab die du stellst.“ „Es geht dabei um eine Sache von vor neunzehn Jahren.“ „Die Hinrichtung der Verräterin.“ Levi war sich ziemlich sicher das diese Sache gemeint war. Vor neunzehn Jahren war zwar einiges passiert, doch nur wenig davon hatte die Öffentlichkeit erfahren und den kurzen Krieg sprach niemand an. Irgendwann hatten wohl beide Seiten beschlossen das es taktvoller, oder diplomatischer wäre diese Sache nicht mehr anzusprechen. Als ob man so etwas einfach vergessen könnte. Aber das war eben Politik. Ran sah ihn einen Moment verwundert an, bevor er nickte. „Ja, das auch.“ „Auch?“ Levi nahm einen Schluck von seinem Bier. „Mehr ist vor neunzehn Jahren auch nicht passiert. Nichts das der Rede Wert wäre. Wir schlagen uns zwar noch immer mit den Konsequenzen herum, aber da unsere Anführer nicht darüber reden, sollten wir es auch nicht.“ Seiner Meinung nach wäre es dafür zwar längst schon Zeit, aber seine Meinung interessierte ja niemanden. Er war nur eine weitere Gestalt im Vampirrat, die ab und zu ihre Hand heben durfte, um einer Abstimmung einen respektablen Anschein zu geben. Den Kopf kurz schief legend musterte ihn Ran. Dann nickte er und sein Blick richtete sich auf das Glas vor ihm. „Das ist wahr. Eigentlich interessiere ich mich für eure Berichte bezüglich dieser Sache. Was sie vor ihrem Tod noch alles verraten hat.“ „Ihr habt eine Kopie davon bekommen.“ Das nahm Levi zumindest an. Immerhin war es eine Angelegenheit die beide Rassen anging. Selbst wenn nicht, so hatte Raidon seinem Geliebten sicher eine Abschrift gegeben, so gesehen log er nicht einmal. „Ja, aber das kann doch nicht alles sein. Immerhin war das nur ein Bericht über eine kurze Befragung und die Abstimmung über ihr Todesurteil.“ Ran runzelte die Stirn. „Ja.“ Eben genau so, wie es sich abgespielt hatte, mehr gab es nicht. Zwar hatte es danach noch eine Befragung gegeben, doch bei dieser war nicht mehr herausgekommen. Aus diesem Grund gab es auch keine Aufzeichnung darüber. Fassungslos sah ihn der Wolf an. Seine Worte schienen ihn entsetzt zu haben. „Einfach so? Ohne Möglichkeit für sie sich zu verteidigen, oder Untersuchungen was wirklich passiert ist?“ Ein weiteren Schluck von seinem Bier nehmend, nickte Levi. „So regeln wir die Dinge unter uns. Es ist unnötig weiter zu graben, wenn eine Sache so offensichtlich ist. Wir sind Vampire, wenn es eine legale Möglichkeit gibt einen von uns loszuwerden, werden wir nicht dagegen protestieren. Das erspart uns die Mühe einen Unfall zu inszenieren, um den Betreffenden loszuwerden. Wir sterben nicht oft und das kann ziemlich lästig sein bei manchen Personen.“ Levi sah die Sache sehr pragmatisch. Er war damit aufgewachsen, weswegen ihn diese Art der Rechtssprechung nicht empörte. Ihre Rasse war nicht so gerecht wie die Werwölfe, oder gar die Menschen. Wenn ein hochrangiger Vampir dabei war zu fallen, gab es niemanden der ihn auffangen würde. Viel eher würden sie die Stelle des Aufpralls noch mit Pfählen spicken. „Aber das ist unfair dem Angeklagten gegenüber. Somit ist ja jeder Angeklagte bei euch schuldig.“ „Nun das ist anzunehmen wenn man angeklagt ist, oder?“ Bei ihnen gab es nicht viele Anklagen, was seltsam war wenn man hörte wie einfach es war. Doch Fakt war, das es bei ihnen nicht viel gab dessen man sich schuldig machen konnte. Mord, Diebstahl, Betrug das alles waren Dinge die Vampire unter sich ausmachten. Wenn man das nicht selbst lösen konnte, war es Pech aber kein Grund gleich von höherer Stelle Gerechtigkeit zu fordern. Das galt als schwach und wurde nicht gerne gesehen. Das Einzige dessen man sich schuldig machen konnte, war Hochverrat und das in vielerlei Formen. Ebenso wie das Urteil bei einer solchen Anklage feststand, wenn man sie nicht entkräften konnte. Und wenn jemand als Verräter angeklagt war, gab es genug Beweise um dieses Urteil zu erwirken. „Und bevor wir hier weiterdiskutieren, solltest du daran denken wir ihr die Dinge regelt. Jemand beim geringsten Anzeichen von Schuld gleich zu zerfleischen, ist auch nicht sehr fair.“ „Das machen wir doch nicht! Es ist verboten ein Mitglied unserer Rasse zu töten.“ Allein dieser Gedanke schien den Jüngeren zu entsetzen. Der Vampir machte eine leichte Handbewegung um dem Wolf zu signalisieren, das es besser war seine Stimme etwas zu senken. Er wollte nicht mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, als er sowieso schon hatte. Bei seiner Antwort klang seine Stimme allerdings ziemlich sarkastisch. „Natürlich. Aber es ist mir auch egal. Weswegen wolltest du dich also mit mir treffen?“ Rans Finger legten sich um das Glas vor ihm und nun nahm er wirklich einen Schluck von seinem Getränk. Allerdings hielt er sein Glas, nachdem er es abgestellt hatte, auch weiterhin fest. „Nur wegen dieser Berichte. Wenn ihr allerdings nicht mehr habt, dann war es wohl reine Zeitverschwendung.“ „Warum dieses Interesse für eine Sache, die längst verjährt ist?“ Das interessierte Levi nun schon. Bei ihnen sprach schon niemand mehr darüber und wenn doch, dann ging es meistens um die andere Sache. „Nun wir hegen einige Vermutungen wegen ihren Worten damals.“ Man merkte Ran an, das er dies nur widerwillig zugab. „Wegen dem Wolf meinst du? Ich dachte die Nachforschungen diesbezüglich habt ihr schon aufgegeben?“ Wenn nicht, dann waren die Ermittler der Werwölfe entweder sehr unfähig, oder sehr hartnäckig wenn es darum ging etwas zu finden, wo nichts war. „Haben wir auch. Es ist etwas komplizierter, sagen wir einfach wir nehmen aktuellere Probleme etwas ernster als ihr.“ Ran schüttelte den Kopf. „Egal, ich habe was ich wollte. Wenn es auch nicht so ausfiel wie ich wollte, doch das ist ja immer das Risiko dabei.“ Er erhob sich und lächelte leicht. Ein gewisses Risiko gab es bei solchen Sachen immer. Man bekam nicht immer was man wollte, oder das was man bekam gefiel einem nicht. Levi hatte schon beide Arten erlebt. Allerdings hatten ihn die Worte des Wolfes schon neugierig gemacht. Welche aktuellen Probleme konnten im Zusammenhang mit damals stehen? Plötzlich hob Ran einen Finger, so als hätte er etwas vergessen. „Ah ja.“ Der Wolf beugte sich über den Tisch und küsste den Vampir. So abrupt aus seinen Gedanken gerissen, blinzelte Levi überrascht. Damit hatte er eigentlich nicht gerechnet. Aber er war ziemlich gut darin sich auf neue Situationen einzustellen. Seine Hand legte sich auf den Hinterkopf des Wolfes und seine Zunge suchte Einlass in den Mund des Jüngeren. Mal sehen wie weit dieser bereit war zu gehen. Vielleicht bekam er so auch heraus was er damit bezweckte. Die Lippen des Anderen öffneten sich leicht und ließen dem Vampir so einen größeren Spielraum. Levi ließ sich nicht lange bitten und folgte dieser Einladung. Allerdings war er auch nicht sonderlich erstaunt darüber, schon nach kurzer Zeit eine Hand an seiner Brust zu spüren. Der leichte Druck, den diese ausübte war dabei keineswegs als Liebkosung zu verstehen. Er löste sich von dem Wolf und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Ran grinste nur frech. „Die restliche Bezahlung kannst du dir von meinem Bruder holen.“ Damit verließ er die Bar. Levi sah ihm nur amüsiert nach, bevor er sein Bier leerte. Anscheinend hatte er sich getäuscht. Der Kleine war seinem Bruder charakterlich doch etwas ähnlicher als er gedacht hatte. Vielleicht war diese Geschäftsverbindung doch etwas lukrativer als er zu Beginn dachte. Aber das war etwas das nur die Zukunft zeigen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)