Wolfsblut II von Satnel ================================================================================ Kapitel 23: ------------ Titel: Wolfsblut II Teil: 23 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Stöhnend öffnete Levi die Augen. Was war passiert? Er wusste nur noch, das er auf die Jagd gegangen war, doch wie war sie ausgegangen? Anscheinend nicht so erfolgreich, wenn er sich das Ergebnis ansah. Levi bemerkte das er auf dem Boden lag, in irgendeinem Keller. Ein Umstand, der ihm anscheinend das Leben gerettet hatte, da es sicher schon Tag war. Mühsam richtete er sich in eine sitzende Position auf. Er hob einen Arm und betrachtete seinen Ärmel, mit dem Ergebnis nicht zufrieden, betrachtete er den restlichen Stoff. Ein Hemd konnte man das ja nicht mehr nennen. Einmal davon abgesehen das es dreckig war und stank, so wie wahrscheinlich auch der Rest seines Körpers, war es überall zerrissen. Was zum Teufel hatte er nur getrieben? Entweder hatte er sich mit einem anderen Vampir, oder einem Werwolf angelegt. Levi hoffte inständig das es Ersteres war, bei Zweiteren konnte er ernsthafte Schwierigkeiten bekommen. Für seine Zukunft wäre es sicher nicht förderlich der Grund für einen erneuten Krieg zu sein. Allerdings reichte eine kleine Prügelei sicher nicht aus, um neue Konflikte zu erzeugen. Wenn damals auch nur eine Entführung für Probleme gesorgt hatte, es kam eben immer darauf an wer der Gegenüber war. Den Kopf schüttelnd stand Levi auf. Darüber konnte er sich Gedanken machen, wenn es soweit war. Jetzt sollte er einmal sehen wie und ob er heimkam. Wo war er eigentlich? Er ging zur Tür und öffnete sie vorsichtig. Sofort stach ihm grelles Sonnenlicht in die Augen und sein Körper fühlte sich heiß an. Den Schmerz verdrängend, blinzelte Levi einige Male, um sich an die neuen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Es dauerte einen Moment, bevor er seine Umgebung erkennen konnte. Das kam ihm alles vage bekannt vor. Levi zog sich wieder in die Dunkelheit zurück und schloss die Tür. Mit einem Ärmel wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Hah, und er lebte doch noch. Von wegen die Sonne würde sie umbringen. Auch wenn er dieses Experiment schon öfters durchgezogen hatte, freute er sich doch jedes Mal wieder, wenn es gelang. Es fühlte sich einfach gut an, eingefahrene Thesen über den Haufen zu werfen. Wenn es auch nichts gebracht hatte. Solange er nicht mit Sicherheit wusste wo er sich befand, sollte er sich nicht hinauswagen. Das war dann selbst ihm zu gefährlich. Er ging keine Risiken ein, wenn es ihm keinen Spaß versprach. Und auf dem Heimweg zu verbrennen hörte sich nicht gerade nach Spaß an, vor allem weil seine Chance dann nicht existierte. Bei all seinen Unternehmungen gab es die Chance das er überlebte oder draufging, hier würde er sicher sterben. Das gab ihm keinen Kick, nur die Überzeugung das er ein Idiot war. Demnach hatte er viel Zeit, um darüber nachzudenken was eigentlich passiert war. Er hatte das Gefühl etwas wichtiges vergessen zu haben. Etwas noch Wichtigeres, als das Ende des letzten Abends. Levi befeuchtete seine Lippen. Dabei spürte er einen vertrauten Geschmack auf seinen Lippen. Blut. Also hatte er doch eine Beute gefunden, oder seinen Gegner zumindest in dieser Hinsicht geschadet. Wenn es auch etwas abgestanden schmeckte, was aber durchaus verständlich war nach der Zeitspanne in der er bewusstlos war. Wenigstens war seine Nacht in dieser Hinsicht erfolgreich gewesen, das war ja beruhigend. Sich neben einen Stapel Kisten setzend, zog Levi die Beine an seinen Oberkörper. Wenn er hier schon nicht wegkam, konnte er wenigstens etwas schlafen. Eine Tätigkeit der er um diese Uhrzeit normalerweise auch nachkam. Heute Nacht hatte er noch genug Zeit um herauszufinden was eigentlich passiert war. Auch wenn Levi nicht so sicher war, ob er das wirklich wissen wollte. Musste er ihn so genau beobachten? Er war sauer auf ihn und das wusste er auch. Arkins Schlag traf den Sandsack an einer Stelle, die jeden Mann in die Knie gehen lassen würde. „Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, es gibt schon wieder ein Problem zwischen uns.“ Key stand mit verschränkten Armen etwas entfernt und beobachtete seinen Bruder bei seinem Training. „Ach wirklich?“ Arkin wusste das seine Stimme im Moment ziemlich ätzend klang, doch das war Absicht. Nur fruchtete das bei seinem Bruder selten. „Ja, wirklich. Willst du darüber reden? Das soll sehr befreiend wirken.“ Der gleichgültige Ton seines Bruders gefiel Arkin überhaupt nicht. Sie waren Brüder, ein wenig sollte ihn sein Zorn schon berühren. Doch wenn Key den Grund für seinen Zorn erfuhr, würde ihn das wohl eher amüsieren. Warum er darüber sauer war wusste er ja selbst nicht. „Du hast ihn geküsst!“ Nein, er war einfach nicht dafür geschaffen Dinge lange für sich selbst zu behalten. Irgendwann plauderte er alles aus, er redete einfach gerne. Vor allem wollte er, das Key wusste weswegen er nicht mit ihm reden wollte und sich schuldig fühlte. Sein Bruder jedoch sah ihn nur einen Moment lang an und lächelte dann wissend. „Oh, du hast uns also doch gesehen.“ Natürlich hatte er sie gesehen, immerhin wollte er ja wissen wie das Gespräch ausging. Doch bei dem was er da sah, wünschte er sich beinnahe es nicht gesehen zu haben. Key war sowieso schon in allem besser als er, musste er ihn jetzt auch noch überflügeln? Berührungsängste hatte sein Bruder auf jeden Fall keine. „Was regst du dich eigentlich so auf? Ich sollte doch mit ihm reden, oder?“ Arkin gab dem Sandsack noch einen harten Schlag und trat dann einige Schritte zur Seite um nicht getroffen zu werden, wenn er wieder zurück schwang. „Ja, reden. Von küssen war da nie die Rede.“ Key sah ihn belustigt an und schnaubte amüsiert. „Es war von mehr nie die Rede.“ Dann seufzte er und stemmte einen Arm in die Hüfte. „Wo liegt eigentlich dein Problem, Arkin? Du wolltest das ich mich um dein Problem kümmere, ich habe mich darum gekümmert. Wie ich das mache ist ganz alleine meine Sache. Was also stört dich? Das du nicht alleine im Mittelpunkt von Tals Aufmerksamkeit stehst? Das war doch von Anfang an klar. Oder bist du eifersüchtig? Dann solltest du dir aber eher Gedanken um den Grund dafür machen.“ „Ich bin nicht eifersüchtig!“ Arkin sah seinen Bruder empört an. Er wollte doch das Tal ihn in Ruhe lies. Allerdings war dann seine Reaktion schon seltsam. Zwar hatte ihm Tals Drohung Angst gemacht, doch auch irgendwie geschmeichelt. Das er sich nun so einfach seinem Bruder zuwand war schon ein herber Schlag für ihn. Er wollte ungeteilte Aufmerksamkeit und diese nicht immer mit seinem Bruder teilen müssen. Das hatte er seine gesamte Kindheit lang. „Ich weiß selbst nicht was mit mir los ist.“ Seufzend ließ Arkin die Schultern hängen. Sein Bruder sah ihn einen Moment lang nachdenklich an, dann klopfte er ihm aufmunternd auf die Schulter. „Ach mach dir keine Sorgen. Das sind die Hormone, die gehen in dem Alter mit uns allen durch.“ Arkin sah seinen Bruder zweifelnd an und bemerkte dessen Grinsen. Etwas entspannter erwiderte er dieses. „Dann aber auch bei dir.“ Wenn er sich das auch nicht vorstellen konnte. Schließlich kannte er seinen Bruder. Dieser würde sich niemals von so etwas banalem wie seinen Hormonen leiten lassen. Wenn auf einen von ihnen das Wort verantwortungsvoll zutraf, dann auf Key. Er wäre sicher ein besserer Anführer als er. Deswegen war er auch froh, das sein Geburtsrecht ihm zu dieser Position verhalf. Wenn er und Key wirklich Brüder wären, dann müsste er sich vielleicht auch um diese Position bemühen. Umsonst, denn wenn Key sein Gegner war, zog er immer den Kürzeren. Das war schon seit ihrer Kindheit so und hatte sich seitdem nicht geändert. Noch immer grinsend schüttelte Key den Kopf. „Natürlich. Schließlich bin ich auch noch jung.“ „Du warst doch niemals jung.“ Arkin legte den Kopf leicht schief. Key maß seinen Bruder mit einem undeutbaren Blick und wurde übergangslos wieder ernst. „Ich frage mich ob ich es dir sagen soll, aber du wirst es so oder so erfahren. Auch wenn ich mich um das Problem kümmern wollte, so hatte ich kein Glück. Tal hat nicht vor von dir abzulassen.“ „Hat er nicht?“ Im ersten Moment wusste Arkin nicht, ob er darüber glücklich oder wütend sein sollte. Zuerst küsste er seinen Bruder und dann wollte er auch noch ihn? Das war mehr als nur unverschämt. Allerdings war es auch ein gutes Gefühl zu wissen, das Key auch nicht alles bekam was er wollte. Er ging zu seinen Sachen und warf sich ein Handtuch über die Schulter. „Soll er es ruhig versuchen, er wird schon sehen was er davon hat.“ Lächelnd ging er zum Ausgang der Trainingshallen. Dadurch entging ihm jedoch das zufriedene Lächeln auf den Lippen seines Bruders. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)