Harry Potter and the mystery of the Puruasteria island von Lesemaus (Das Geheimnis der Insel Puruasteria (SSxLMxHP u.v.m.)) ================================================================================ Kapitel 8: Gefangenschaft und Pläneschmiedung --------------------------------------------- Halli hallöle^^ Ich bin ein paar Tage zu früh, aber auch nur aus dem Grund, weil ich das nächste Wochenende nicht Zuhause bin, da ich der Leipziger Buchmesse bewohne. Darum lade ich das Kapitel heute schon hoch, damit ihr nicht noch eine Woche länger warten müsst, würde ich persönlich auch blöd finden-_- Um euch schon einmal vorzuwarnen: Meine Betaleserin ist ausgefallen, da sie momentan zu viel Stress um die Ohren hat und ich leider auch, weil ich noch ne Menge Schularbeiten schreibe, darum wundert euch nicht, wenn hier und da mal vielleicht ein Schreibfehler auftaucht>-< Dann wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und freue mich auf eure Meinungen zu diesem Kapi^^ Mit freundlichen Grüßen Lesemaus16 ********************************************************************** Gefangenschaft und Pläneschmiedung Es war angenehm war, als Ron aus der tiefen Dunkelheit seines Bewusstseins wieder auftauchte. Einen Moment gab er sich der trügerischen Sicherheit hin, die ihn umgab, da er glaubte in seinem eigenen Bett im Fuchsbau zu liegen, Zuhause, bis sich sein Verstand online meldete und ihm siedend heiß einfiel, dass er von Draco und den ihm unbekannten Schwarzhaarigen entführt worden war. Ruckartig richtete er sich in dem Bett auf, indem er lag und musste sich auf die Zunge beißen, um einen Schmerzenslaut zu unterdrücken, als er dabei seinen verstauchten Knöchel bewegte, der ihm das sofort büßte. „Du solltest dich nicht so schnell bewegen, sonst heilt dein Knöchel langsamer.“, erklang eine angenehme Stimme nicht weit von ihm. Erschrocken blickte Ron auf. Da war wieder dieser Schwarzhaarige, den er nicht einzuordnen vermochte. Er saß auf der Fensterbank, behielt sowohl den Rothaarigen, als auch anscheinend die Parkanlage draußen im Blick. Sein linkes Bein war aufgerichtet, dass andere hing locker herunter. Schwer schluckte der Jüngere, als er die blauen Seelenspiegel auf sich gerichtet sah, die einen deutlich roten Kreis um die Iris aufwies. Ein pechschwarzer Umhang umschmeichelte den Körper des Älteren auf eine positive Art und Weise. Die Figur wurde an den richtigen Stellen betont, dadurch fiel Ron die schmale Taille sowie die Muskeln an Armen und Beinen auf, die den anderen durchaus attraktiv machten. Allerdings interessierte Ron diese Tatsache weniger. „Wo bin ich hier?“, fragte der Weasley leise, um das Zittern seiner Stimme so gering wie möglich zu halten. „Du befindest dich auf Malfoy Manor.“, antwortete ihm der Mann ruhig, kein bisschen Unsicherheit, sondern nur Charme, Macht und Kraft ausstrahlend. Malfoy Manor? Verdammt, wie sollte er denn hier wieder wegkommen?, fragte sich der Rothaarige. Wer war von seinen Freunden außerdem noch hier? Oder war er der einzige gewesen, der geschnappt wurde? Würde zu ihm passen, doch er hoffte, dass dies doch nicht der Fall war. Mit einer geschmeidigen Bewegung erhob sich der Mann und war innerhalb weniger Schritte an Rons Bett, auf dessen Kante er sich niederließ. Automatisch wich Ron ans andere Bettende zurück, um so viel Abstand wie möglich zu diesem Mann zu haben, der ihn total verwirrte, wenn der in seiner Nähe war. Erst jetzt registrierte Ron, dass er überhaupt nicht seine Klamotten trug. Fassungslos blickte er auf das Schlafanzugoberteil, welches er nur trug. Es sah fast wie Seide aus, doch der Rothaarige widerstand der Versuchung es mit seinen Fingern zu berühren, zudem war ihm das Oberteil viel zu lang: an den Armen reichte es ihm bis über die Fingerspitzen und an den Beinen bis zur Mitte seiner Oberschenkel. Eine Hose hatte man ihm gar nicht erst angezogen, lediglich eine Boxershort zierte seinen Unterleib. „Wo sind meine Sachen?!“, fauchte er erzürnt, als er sich gefasst hatte. Seelenruhig antwortete ihm der Mann. „Die waren dreckig, darum haben wir sie in die Wäsche gegeben.“ „Wir?“, echote Ron. In dem Moment öffnete sich die Zimmertür und ein Junge trat ein, der ihm nur zu bekannt vorkam. „Ja, wir Ron.“, schmunzelte Draco, der die Unterhaltung von Tom und ihrem letzten Bindeglied der Triade bereits vor der Zimmertür auf dem Gang vernommen hatte. „Oder hast du vergessen, dass ich auch noch da bin?“, fragte der Blonde absichtlich gekränkt klingend, während er sich innerlich scheckig lachte. Alle Erinnerungen kamen in Ron hoch, alles was Draco ihm angetan hatte. Die aufdringlichen Küsse, die unverschämten Berührungen, die in ihm Gefühle hervorriefen, die er überhaupt nicht haben wollte! Seine Wut schwoll von einem Augenblick zum anderen dermaßen an, dass seine Aura um ihn herum pulsierte. Die Seelenspiegel merklich verdunkelt, brachte er es aber doch nicht übers Herz seine Kräfte auf einen lebenden Gegenstand zu schleudern, deswegen richtete er sie auf etwas Totes. Mit einem splitterndem „Peng“ zersprang die Blumenvase und ihre Scherben verteilten sich scheppernd im Raum. Unbeeindruckt von dieser Aktion zog Draco eine feingeschwungene Augenbraue hoch. "Hast du es jetzt, Ronniekins?", fragte er gelangweilt, seinen besten Malfoyblick anwendend, der eine perfekte Reizung mit Rons unbeliebtem Spitznamen ergab, von dem er genau wusste, dass es Ron auf die Palme brachte, dass hatte sich schon in Hogwarts unzählige Male erwiesen. Und so war es. Ron brodelte innerlich vor Wut, doch anstatt wieder etwas in die Luft zu jagen, sprang er aus dem Bett auf, um direkt auf dieses "Arschloch" loszugehen und ihm ordentlich eins über die Löffel zu ziehen, aber bevor er überhaupt in Dracos Reichweite kam, schlang sich ein muskulöser Arm um seine Taille und hielt ihn zurück. Bevor die beiden Kids noch aufeinander losgingen, wobei das eher auf Rons Kappe gehen würde, zog Tom den Jüngeren auf seinen Schoss und hielt ihn dort, auch wenn dieser sich zappelnd versuchte von ihm zu lösen. Ein bösartiges Lächeln erschien auf Dracos Lippen, der den Rotschopf höhnisch betrachtete. "Hab ich da eine empfindliche Stelle getroffen?", fragte er sarkastisch, als er zu den beiden trat, den richtigen Augenblick abpasste, um sich Rons lädierten Knöchel zu krallen, da er eine heilende Salbe aufgetrieben hatte, die gut für Ron sein würde. Wütend funkelte Ron den Malfoy an, als der seinen Fuß in einem unnachgiebigen Griff hielt. "Lass los!", zischte er erbost, versuchte dem anderen seinen Knöchel zu entwenden, was aber mehr Schmerzen verursachte, als das es wirklich etwas brachte. Gequält zischte er auf. "Halt endlich still und lass deinen Knöchel behandeln oder willst du, dass er gar nicht mehr heilt?!", fauchte Draco. Zerknirscht musste Ron feststellen, dass diese Schlange recht hatte und wenn er von hier fliehen wollte, musste er voll einsatzfähig sein. Mit einem verstauchten Fuß würde er nicht weit kommen. Innerlich noch leicht angepisst, ließ er seinen Fuß schließlich locker hängen. Als Dracos kühle Finger seinen Fuß berührten, zuckte er zurück, hielt danach aber konsequent still, um Dracos Grinsen aus dessen Gesicht zu wischen, der sich wieder köstlich zu amüsieren schien. Bedachte, sanfte Finger entfernten den provisorischen Verband um seinen Fußknöchel, tasteten das Gelenk behände ab, um den Schweregrad der Verletzung herauszufinden. Aufmerksam betrachtete Ron den Blonden, der sich zum Verarzten auf den Boden gekniet hatte. Das blonde Haar fiel ihm in die Stirn, verdeckte teilweise sein Gesicht, sodass der Rothaarige versucht war, ihm dieses fortzustreifen, um seine silbergrauen Augen zu sehen, die ihn schon immer auf eine gewisse Art und Weise angezogen hatten, egal ob sie kalt, wütend oder sanft auf ihm lagen. Schluckend schaute er zur Seite, als die verräterische Röte in sein Gesicht kroch. Er hatte den Malfoy in Hogwarts insgeheim immer bewundert. Egal was der andere sich vornahm, sah man einmal vom Quidditch ab, da war Ron mittlerweile genauso gut, es gelang ihm immer. Er hatte nie mit Fehlschlägen zurechtkommen müssen, egal wann. Als Draco die kalte Paste der Salbe auf seinen blau angelaufenen, leicht geschwollen Knöchel auftrug, schauderte Ron, da es doch ein wenig kühl war. Genauso geschickt, wie er ihn entfernt hatte, band der andere den Verband wieder um seinen malträtierten Fuß, welcher allmählich das unangenehme Pochen abstellte, seit Ron zu sich gekommen war. In einer fließenden Bewegung erhob sich der Slytherin und legte die Salbe sowie eine neue Rolle Verband auf den Nachttisch und der Jugendliche ahnte bereits Böses, solange sein Knöchel noch nicht wieder in Ordnung war. Musste er jetzt ein paar Mal täglich diese Prozedur über sich ergehen lassen? Himmel hilf! Mit grimmigem Blick musterte er den Arm um seine Taille, der ihn noch immer an Ort und Stelle hielt, was ihm gar nicht gefiel. Laut räusperte er sich. "Was wird hier gespielt?", fragte Ron verstimmt. Erst jagten sie ihn und seine Freunde als wären sie Schwerverbrecher und nun kümmerten sie sich um seine Wunden, obwohl er ja offensichtlich der Feind war. Was ging hier bloß vor sich? Er wollte das wissen, jetzt, sofort und er würde keine Ruhe geben, ehe er nicht eine plausible Antwort bekommen hatte! Mit verschränkten Armen vor der Brust, lehnte sich Draco an die Wand, während er seinen Blick keine einzige Minute von seinem jüngeren Gefährten ließ. "Bist du denn überhaupt bereit für die Wahrheit?", fragte er kalt. "Zuerst hast du es ja vorgezogen, lieber den Kopf in die Erde zu stecken und das Weite zu suchen.", konnte er sich den kleinen Seitenhieb seinerseits nicht verkneifen. Er gab es nicht gerne zu, genau wie Tom, aber die Zurückweisung seines Gefährten hatte ihm in seiner Seele weh getan und das würde er den Rothaarigen spüren lassen. Missbilligend verzog Ron den Mund, ehe er den angriffslustigen Blick des Malfoys furchtlos erwiderte. Wenn der Blonde ihn wirklich verletzen wollte, war dieser eindeutig auf dem Holzweg. Sein Spiel konnte man auch zu zweit spielen! "Wärt ihr nicht direkt auf Konfrontationskurs gegangen und hättet euch ein wenig zurückgehalten und im Gegenzug ein wenig mehr erklärt, hätten wir auch keinen Grund gehabt zu türmen, um selbst die Wahrheit herauszufinden.", knurrte er, während er sich innerlich selbst auf die Schulter klopfte, da sich Malfoys Gesichtszüge verhärteten. Warnend wurde der Druck des Griffes um seine Hüfte erhöht, aber noch nicht so, dass es ernsthaft schmerzte. Eher ein unangenehmes Ziehen. "Wahrheiten also, ja?", fauchte Draco erzürnt. Mit zwei großen Schritten war er bei Ron, der ihn mit geweiteten Augen ansah, da er nicht gedacht hatte, ihn auf die Palme bringen zu können, da bei dieser Art Spielchen Ron meistens verlor, da er grundsätzlich zu hitzköpfig war, packte diesen am Kragen seines Schlafanzugoberteils, um ihn von Tom runter zu zerren, auf das Bett zu schmeißen und sich, wie vorhin im Wald, provozierend auf dessen Hüften zu setzen. Mit Seelenspiegeln, welche aus flüssigem Silber zu bestehen schienen, somit keine Ähnlichkeit mehr zu menschlichen aufwiesen, hielt er Rons Blick auf sich gerichtet, der erschrocken nach Luft schnappte. "Du willst also Wahrheiten? Hier hast du eine: unser kleines Stelldichein im Wald kann sich jederzeit wiederholen, weil wir beide es wollen!", grollte Draco, als er wieder begann seine Hüfte in kreisenden gegen Rons zu bewegen. "Ja klar, Frettchen!", zischte Ron wütend zurück. "Und weißt du auch woran das liegt? Ich bin nämlich auch nur ein Junge mit Hormonen!", die letzten Worte schrie er förmlich heraus und verpasste dem dreisten Jungen über sich eine gewaschene Backpfeife, die dessen Kopf zur Seite neigte. Schwer atmete der Jüngere. Normaler weise war es nicht seine Art mit der flachen Hand zu schlagen, dass taten nur Mädchen, aber sein Zorn hatte schneller reagiert, als an diese Nebensächlichkeit zu denken. Eiskalte, silberfarbene Augen richteten sich zurück auf ihn. Dracos inneres Wesen wühlte auf. Sein Gefährte versuchte ihn zu dominieren, war stark genug sich ihm entgegenzuwerfen. Das durfte er nicht zulassen! Tom hatte sich bisher aus dem Streit herausgehalten, damit beide Jungen merkten, wann sie an ihre Grenze bei dem anderen stießen, um bereits ein wenig die Rangordnung in ihrer Triade bestimmen zu lassen, doch als sein Vampir registrierte, dass die Situation drohte außer Kontrolle zu geraten, griff er beherzt dazwischen. Eines stand jedenfalls schon fest: langweilig würde es mit diesen Streithähnen garantiert nicht werden, was ihn doch zum Schmunzeln brachte. "Hey ihr beiden!", forderte er laut. Ein wütendes "was" bekam er zurückgefeuert, von beiden Jungen gleichzeitig, die, als sie das bemerkten, sich vernichtend anfunkelten, als wollten sie den jeweils anderen gleich aufspießen, obwohl Tom genau wusste, dass sie das niemals tun würden, nicht solange sie innere magische Wesen hatten, die ihre Instinkte übernahmen, wenn sich ihr menschliches Bewusstsein abschaltete. "Draco.", bat er sanft, da der Vampir wusste, dass Draco eher auf ihn hören würde, als Ron. Missbilligend schnalzte Draco mit der Zunge, als er den indirekten Befehl vernahm. Nur mit unglaublicher Anstrengung gelang es ihm, sich von Ron zu lösen. Wäre es nach dem Blonden gegangen, hätte er Ron längst spüren lassen, dass diese Sache im Wald bei ihm nichts mit einem Hormonenüberschuss zu tun hatte. Schließlich entfernte er sich mit verzogenem Gesicht von dem Dämon, der von seiner Abstammung noch gar nichts ahnte, um sich an Toms Seite zu schmiegen, wie eine Katze, die jetzt ihre Streicheleinheiten einforderte...und sie sogar bekam. Ungläubig sah Ron dabei zu, wie sich Draco von dem schwarzhaarigen Mann, dessen Namen er noch immer nicht kannte, durch das Haar streicheln ließ. Anscheinend waren die beiden ein Paar oder so etwas in der Art, ansonsten hätten sie sich nicht so nahe gestanden, denn für eine normale freundschaftliche Beziehung, hatte dieses Bild der beiden einen zu tiefen Klang. Sie schienen glücklich... Warum durchzuckte Ron bei diesem Bild ein Stechen in seinem Herzen? Er wandte die Augen ab. Es ging ihn doch gar nichts an, was die beiden miteinander machten. Den Schwarzhaarigen kannte er nicht einmal und mit dem Malfoy stritt er sich in der Schule doch auch nur? Warum also machte ihm das etwas aus?! "Du bist verwirrt, Ron, und das verstehe ich vollkommen. Draco hat sich vor etwa einem halben Jahr nicht anders gefühlt, bis ich es ihm erklärt habe.", begann der Mann neben ihn. Ron setzte sich in eine sitzende Position und schlang die Arme um die angezogenen Beine. Eine deutliche Abwehrhaltung, so interpretierte Tom sie. "Es bringt nichts, wenn du auf stur schaltest.", scholt der andere ihn. "Denn so wirst du von der Wahrheit noch ungeschützter getroffen, als du eh schon bist." Innerlich seufzte der Weasley. Zu dieser Erkenntnis war selbst er schon gelangt, da brauchte ihn der andere nicht belehren, aber Ron hasste Veränderungen in seinem Leben. Das war schon damals so gewesen, als er den Fehler gemacht hatte, nicht auf seine Mutter zu hören. Diesen Fehler würde er nicht noch einmal machen, dass hatte er sich geschworen. "Und was ist die Wahrheit?", fragte Ron leise, als er den Knoten aus seiner Zunge bekommen hatte, während er den "schwarzen Mann" von der Seite betrachtete. Überrascht zog Tom die Augenbraue hoch. Das war doch ein Anfang! Der Andere konnte also kooperieren, wenn er es wirklich wollte. Schnell fummelte Tom den Gefährtentrank aus seiner Umhängetasche, den er Ron bei dessen Ankunft in Malfoy Manor abgenommen hatte, bevor dieser es sich wieder anders überlegte. Auffordernd hielt er ihn dem Jüngeren hin. "Trink und deine erste Frage wird sich von alleine klären." Ron betrachtete den Zaubertrank, als wäre der ein wildes Tier, blickte unentschlossen drein, aber im Inneren wusste er, dass er keine andere Wahl hatte, wenn er endlich antworten auf seine Fragen haben wollte. Mit zittriger Hand nahm er den Trank entgegen, wobei er penibel darauf achtete, die Hand des Mannes nicht zu berühren. Er wollte keine Empfindungen besitzen, von denen er nicht wusste, warum er sie verspürte. Angeekelt verzog er das Gesicht, als er den Trank entkorkte. Hermine und Luna hatten wirklich saubere Arbeit geleistet, wobei er sich gewünscht hätte, dass ein Zaubertrank wenigstens ein einziges Mal gut schmeckte. So wie es roch, würde dieser Tag noch lange entfernt sein. Die Luft anhaltend schluckte er das gesamte Gebräu auf einmal und musste sofort den Würgreflex unterdrücken. Eine Gänsehaut bildete sich vor Ekel auf seinen Armen und er musste die Hand vor den Mund schlagen, um seine Beherrschung zu behalten. Als es endlich vorbei war, fluchte er wie ein Rohrspatz, den man geärgert hatte. "Das die immer so widerlich schmecken müssen!" murrte er ungemütlich, als er die vor ihm erscheinende Pergamentrolle packte, um sie zu öffnen. Wem machte er was vor? Er quasselte im Augenblick nur so viel, weil er nervös war, wie das Ergebnis ausfallen würde. Gefährtentest von Ron Weasley: Getestete Person: Ronald Billius Weasley Alter: 17 Jahre Status: Gryffindor-Schüler in Hogwarts Vormund: Molly und Arthur Weasley Gefährtenart: Triade Dominante Gefährten: Draco Lucius Malfoy, geborene Dunkelveela Thomas Gryffindor-Slytherin, geborener Vampir Peng!... Das Schwein war tot. * * * Mit zwiegespaltenen Gefühlen hatte sich Neville in dem bequemen Sessel gesetzt, dem Remus ihn in einem gemütlich kleinen Apartment angeboten hatte, als dieser sich ihm gegenüber in einem Sessel fallen gelassen hatte, während sich Fenrir an die Wand lehnte und ihn nicht aus den Augen ließ. "Möchtest du etwas trinken?", fragte sein Verteidigungslehrer. "Kürbissaft oder Wasser?" Verneinend schüttelte Neville den Kopf, ohne ein Wort herauszubringen. Laut seufzend lehnte sich Remus in seiner Sitzgelegenheit zurück. Er hatte zwar gedacht, dass es schwierig werden würde Neville zum Reden zu bringen, aber das er so mundtot war, machte die Sache noch komplizierter. Fenrir und er hatten den Jugendlichen nicht außer Gefecht setzen müssen, wie bei Tom und Draco, sondern hatten ihn ganz normal unter Apparation hierher bringen können. "Wo sollen wir am besten anfangen?", murmelte Remus, der versuchte den roten Faden in diesem Gespräch aufzunehmen. "Am Anfang.", antwortete ihm die leise Stimme von Neville, der ihn mit einem Blick bedachte, der von ehrlicher Verzweiflung geprägt war. Überrascht schaute Remus den Jüngeren an. "Fangt am Anfang an und erklärt euer handeln, denn ich verstehe es nicht. Gar nichts", sagte Neville, der sichtlich nervös auf seinem Platz hin und her rutschte. Bestätigend nickte der jüngere Werwolf. "Zum Anfang gehört dies hier.", setzte er an, stellte eine Phiole auf den Tisch vor Neville, die diesem verdammt bekannt vorkam. Gefährtentest. Mist! Da war ja noch was. Der Jugendliche betrachtete den Trank, als sei er etwas Giftiges. "Warum haben sie sich mir auf diese Art und Weise genähert, obwohl sie eine Freundin haben?", fragte Neville, dem diese Tatsache seit geraumer Zeit durch den Kopf schwebte und nicht mehr losließ. Der andere hatte eine Freundin, Tonks, mit der er fest zusammen war, warum also schmiss er sich an den Schüler ran, wenn er bereits vergeben war? Zugegeben Remus Gestalt beängstigte ihn kein bisschen, dass hatte sie noch nie, da war Snape tausend mal bedrohlicher, aber er war der Schüler von ihm. Auf Dauer würde das niemals klappen und gut gehen, da Gerüchte auftreten würden, wie z.B., dass er mit seinem Lehrer schlafen würde, um gute Noten zu bekommen, zudem war er ein magisches Wesen. Irgendwo auf der Welt würde er einen Gegenpart haben, der für ihn bestimmt war. Also kam Remus nicht in Frage. Außerdem war da noch dieser andere gruselige Mann, der allem Anschein nach auch ein Werwolf war. Was sollte er denn noch glauben? Seine Gefühlswelt stand Kopf. "Trink ihn und du wirst wenigstens in dieser Hinsicht Klarheit bekommen.", versuchte ihn sein Lehrer zu überzeugen, was zwar voll danebenging, aber da der andere Werwolf ihn bereits bedrohlich mit seinen goldenen Augen ansah, tat der Schüler ihn dem Gefallen. Remus war Nevilles etwas ängstlicher Blick hinter ihm nicht entfallen und er funkelte Fenrir warnend über seine Schulter an, der seine Lefzen amüsiert hochzog. Der Schüler schüttelte sich, als er das eklige Gebräu seine Kehle hinunter zwang, doch das kurze Warten schien sich eine Ewigkeit weit auszubreiten und machte die aufkommende Stille bedrückender, sodass sie ein neues Tief erreichte. Nervös knotete Neville seine Finger ineinander, konzentrierte sich auf alles, nur nicht auf die beiden anderen Männer im Raum. Ignorierte sie. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er wusste nur zu genau, dass die beiden Werwölfe es deutlich vernehmen mussten, als stünde er direkt neben ihnen. Er musste hier raus! Oder zu mindestens noch herausfinden, ob es außer ihm noch jemanden erwischt hatte, bei seinem ständigen Glück wäre er der Einzige, der sich doof angestellt hatte. Mit einem „Puff“ erschien das Testergebnis vor ihm, aber er machte keine Anstalten es in die Hand zu nehmen. Warum sollte er auch? Um noch mehr schockierende Neuigkeiten zu erfahren? Nein danke, da verzichtete er lieber freiwillig! "Möchtest du es nicht lesen?", fragte Remus behutsam, bedachte seinen Gefährten mit einem warmen Blick. Stur schüttelte der Schüler den Kopf, was ihm ein tiefes Knurren von Fenrir bescherte, der sich innerlich kaum zurückhalten konnte. Der Kleine sollte endlich den Test lesen, ansonsten würde hier Blut fließen! Remus bemerkte Fenrirs Stimmungswechsel besorgt. Die Laune des Älteren war berüchtigt jede Minute schwanken. "Ich weiß, was da drin steht, genauso wie der andere Herr hier. Du würdest dich nur selbst ins eigene Fleisch schneiden, wenn du das Ergebnis nicht liest.", versuchte der Lehrer die Neugier von Neville zu wecken, da er sich noch gut daran erinnerte, dass Neville begeistert an schulischen Projekten teilnahm, wenn man ihn dazu ermutigte, so war es zumindest im dritten Schuljahr gewesen, deswegen glaubte Remus nicht, dass sich das großartig geändert hatte. Zaghaft streckte Neville die Hand aus, hielt in der Bewegung inne und brach sie schließlich ganz ab, da er sich einfach unschlüssig war. Ein Aufschrei wurde laut und ehe sich der Schüler besann, fand er sich mit dem Oberkörper bis hinunter zur Hüfte Rücklinks auf dem Tisch wider, der zwischen der Sesselgarnitur stand. Seine Hände wurden im eisernen Griff gehalten, der förmlich vor Stärke strotzte, eine kräftigere Hüfte drückte an seine und ein männlicher Oberkörper schwebte gefährlich mit einer unterschwelligen Drohung über ihm. Alles durchdringende Seelenspiegel bohrten sich in seine, schienen ihn verschlingen zu wollen. Er wimmerte auf, als das finstere Knurren von dem Mann über ihm ertönte und genau dieses Knurren war es, das diesen Mann verriet. Neville hatte es schon einmal gehört, als er am Bahnhof gewartet hatte, um seine Freunde abzuholen. Er war es! Dieser Mann hatte ihn überfallen und bedroht! Die Augen des Jugendlichen weiteten sich fassungslos, als ihm das klar wurde. "Sie!", fauchte er und versuchte sich aus dem Griff zu winden, doch dieser war einfach zu stark! Er hatte nicht die geringste Chance dagegen anzukämpfen! "Sie haben mich am Bahnhof überfallen!", knurrte er, wand sich unter dem Größeren. Wie hatte er diese Begegnung nur vergessen können? Sie war so wichtig gewesen! Beschwichtigend legte Remus Fenrir eine Hand auf die Schulter, als sich Neville immer mehr unter seinem Partner wand, wie ein Aal, drohte sich selbst zu verletzen und seien es nur Prellungen. Das wollte weder Fenrir noch Remus. "Lass ihn los, sonst tut er sich noch weh.", bat Remus, der nicht vor seinem Partner zurückwich, als dieser ihn mit gebleckten Zähnen ansah. Er wusste, wie Fenrir gegenüber ihm reagierte und Remus wusste genau, wann er nachgeben musste, obwohl er auch ein dominanter Werwolf war, deswegen ließ er sich in die mit Muskeln bepackten Arme fallen, als Fenrir in einer raschen Bewegung zu ihm herumfuhr, ihn an sich zog, sodass ihre Körper aneinander gepresst waren, ehe er ihn vernichtend küsste, bis es Remus schwindlig wurde. Automatisch spürte der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, wie Fenrirs innerer Werwolf sich beruhigte, dass merkte er an den sich lockernden Griff um seinen Rumpf. "Geht’s wieder?", fragte Remus leise, mit verklärten Augen, als sich der Ältere von ihm löste. Fenrir setzte zu einer Antwort an, als sie das erschrockene Keuchen von Neville vernahmen. Sofort richtete sich ihr Blick auf ihn, der sich nicht mehr länger auf dem Tisch befand. Der Schüler hatte sich in den hintersten Teil des Zimmers verkrochen, eingetaucht zwischen den zimmerdeckhohen Vorhängen und zwischen den zitternden, schmalen Händen das Pergament, welches er sich zuvor nicht überwinden konnte zu lesen. Gefährtentest von Neville Longbottom: Getestete Person: Neville Frank Longbottom Alter: 17 Jahre Status: Gryffindor-Schüler in Hogwarts Vormund: Alice und Frank Longbottom Gefährtenart: Triade Dominante Gefährten: Remus Aliat Lupin, gebissener Werwolf Fenrir Greyback, geborener Werwolf Erschrocken hisste Neville auf, als Remus begann zu sprechen, während sich die beiden ihm näherten. "Es gibt für all das eine vernünftige Erklärung, Neville.", sagte er ruhig. "Aha, dann bin ich aber mal gespannt auf ihre Erklärung, denn das hier..." er deutete auf seinen Gefährtentest und anschließend auf Fenrir, der nur eine Augenbraue hochzog. "...ist nicht leicht zu erklären!" Aha, dachte Remus. Da kam eindeutig der Gryffindormut in ihrem Gefährten hoch, grinste er innerlich und begann die lange Geschichte zu erzählen, wie alles vor mehr als sechzehn Jahren begonnen hatte. * * * "Scheiße!", hauchte Ron in seinen Grundfesten erschüttert. "Na danke auch.", äußerte Draco trocken, als er sich bemüht ruhig an den Bettpfosten lehnte, Tom direkt hinter sich, nur zur Sicherheit, falls er wieder ausflippen sollte. "Das geht gar nicht!", begehrte Ron auf und sprang vom Bett auf. "Wenn das, was hier steht wirklich wahr sein sollte, was ich nicht denke, dann seit ihr magische Wesen und braucht Fazit auch einen magischen Gefährten und ich bin zufälliger Weise lediglich ein einfacher Reinblüter, der übrigens jetzt die Biege macht!", sprach Ron hastig und verdünnisierte sich aus dem Zimmer oder versuchte es zu mindestens, denn bevor er überhaupt die Zimmertür erreichte, tauchte wie aus dem Nichts Thomas vor ihm auf, wie er durch den Gefährtentest erfahren hatte und versperrte ihm mit verschränkten Armen vor der Brust den Weg. Missmutig schaute Ron den anderen an. "Könnt ihr mich nicht einfach gehen lassen?", maulte Ron beleidigt und zog eine Schnute. Er hatte keine Lust mehr auf dieses Theater und wollte zu seinen Freunden zurück, zu Harry, Hermine, Luna, Neville und seiner kleinen Schwester Ginny, die sich alle garantiert Sorgen um ihn machten. "Du weißt, dass das nicht geht.", scholt Tom ihn. "Außerdem würde sich dein anderer Freund ansonsten alleine fühlen, der sein Dasein bei Remus und Fenrir fristet." Perplex blickte Ron Tom an. "Ihr habt noch jemanden von meinen Freunden gefangen?", fragte er zögernd, mit deutlichem Unbehagen in der Stimme. Bestätigend nickte Tom. "Und wer?", fragte der Rothaarige angespannt. "Neville Longottom.", antwortete ihm der Schwarzhaarige. Das Herz des Jüngeren sackte in seine Hose. Neville war auch hier...verdammt! Das verkomplizierte alles, so konnte er nicht einfach die Biege machen, weil ihn dann ein schlechtes Gewissen plagen würde, seinen Freund hier in unbekannten Gefilden zurück zu lassen. "Kann ich ihn sehen?", fragte Ron bittend und hoffte, dass der andere es zulassen würde. Statt einer Antwort wurde ihm ein weiterer Trank vor die Nase gehalten. Es lag dem Rothaarigen auf der Zunge zu fragen, was das nun wieder war, aber er ließ es bleiben und stürzte das Gebräu mit verzogenem Gesicht hinunter. Nach einer Minute, welche ihm wie eine Ewigkeit vorkam, erschien eine weitere Pergamentrolle vor ihm. Seufzend strich sich Ron durchs Haar. "Was solls.", murmelte er mehr zu sich selbst, als das es für die Ohren der beiden anderen bestimmt war und riss das Siegel auf, um das Pergament zu studieren. Kam es Ron nur so vor oder musste ihn da oben jemand hassen? Anscheinend schon, denn es wurde sowohl mit seinem als auch mit dem Leben seiner Freunde gespielt, als wären sie nur Marionetten. Wesenstest von Ron Weasley: Getestete Person: Ronald Billius Weasley Alter: 17 Jahre Status: Gryffindor-Schüler in Hogwarts Vormund: Molly und Arthur Weasley Wesen: Dämon Anmerkungen: Auf der getesteten Person liegen magische Blockaden, die in den nächsten zwei Monaten gelöst werden müssen, damit sich der durch sie angegriffene Magiekern regenerieren kann, ansonsten werden bleibende Schäden auftreten, die im Alter zu Problemen führen könnten. Ausgedacht und erfunden konnte der Test nicht sein, denn magische Zaubertränke waren derart schwer zu manipulieren, dass sich selbst ihre Brauer nicht daran trauten, aber das seine eigenen Eltern ihn zahlreiche Jahre bewusst angelogen hatten, war für ihn schwer zu verdauen. Bei jedem magischen Kind in der Zaubererwelt wird nach der Geburt ein Wesens- und Gefährtentest gemacht, um lebensbedrohlichen Situationen vorzubeugen, denn bei bestimmten magischen Wesen musste der Gefährte bei der Umwandlung anwesend sein, damit der devote Part nicht starb. Das schrie förmlich nach einer Kriegserklärung gegen seine Eltern! Sobald er wieder mit Neville bei den anderen war, musste er mit Ginny ein ernstes Wort unter Geschwistern reden! Langsam ließ Ron das Pergament sinken, ehe er sich Tom zuwandte. "Ich möchte zu Neville.", forderte er. Spöttisch zog der Vampir eine Augenbraue hoch. "Traust du uns etwa nicht über den Weg?", fragte er belustigt und Ron musste grinsen. "Nein, nicht im Geringsten." * * * Remus hatte es geschafft, Neville davon zu überzeugen, sich wieder hinzusetzen, doch bevor er seine Geschichte beginnen konnte, klopfte es an der Tür, die auf den langen Korridor führte, indem sich Suite neben Suite reite. "Herein.", forderte der Werwolf ruhig, beobachtete seinen jüngeren Gefährten aus dem Augenwinkel, wie dessen Blick hoffnungsvoll auf der Tür lag, als hinge sein Leben davon ab. Verübeln konnte Remus es dem Jüngeren nicht, schließlich würde dieser diese Wohnung nicht eher verlassen, wie Fenrir und Remus ihm die Erlaubnis dazu erteilten. Je nachdem wie kooperativ oder auch nicht kooperativ er war, konnte das eine Zeit lang dauern, ließ man die Mahlzeiten im Esszimmer einmal außen vor. Die Tür öffnete sich gemächlich und Tom trat ein, gefolgt von Draco. Verwundert erhob sich Remus, da die beiden in der Tür stehen, anstatt weiter einzutreten. "Ist etwas passiert?", fragte der Lehrer besorgt. Mit einem "Wusch" schoss eine kleinere Gestalt neben ihm vorbei, Neville, wie er feststellen musste, dieser warf sich einer anderen Gestalt um den Hals, die versteckt hinter Dracos großer Person, der mit seiner Größe bald den dunklen Lord erreicht würde, wenn dieser so weiter machte, gestanden hatte. "Ron!", schrie Neville überglücklich nicht allein bei ihren Feinden zu sein und warf sich dem Rothaar um den Hals. Ron musste über diese Reaktion lächeln, schloss seine Arme fester um seinen Freund, froh jemanden hier zu haben, mit dem er seine Gedanken und Gefühle teilen konnte, der ihn verstand, für ihn da war und ihn nicht verlassen würde. "Ich bin auch froh dich zu sehen.", flüsterte ihm Ron zu, diesen Moment der Vertrautheit genießend, welche aber durch die Hand auf seiner Schulter erfolgreich zerstört wurde, die sowohl Verheißung wie Fluch zugleich war. Nur zögernd trennten sich die beiden Jugendlichen voneinander, hätten die Ruhe gerne noch ein wenig mehr genossen. Böse funkelte Ron Draco an, der ihn unterbrochen hatte, aber dieser erwiderte den Blick ungerührt, während er die beiden Schüler in seinem Jahrgang zurück zum Sofa führte, damit sie sich setzten. Tom beschwor währenddessen zwei zusätzliche Sessel herauf, in denen sich Draco und er fallen ließen. Jetzt durchschaute Remus das Spielchen. "Ich verstehe.", lächelte er. "Ron hat geglaubt ihr würdet lügen, als ihr ihm von Neville erzählt habt und wolltet ihm eines Besseren belehren. „Genauso war es.“, bestätigte Tom Remus Vermutung. Die Jugendlichen sahen sich nur augenverdrehend an. „Geht es dir gut, Neville?“, fragte Ron flüsternd, um den anderen wenigstens etwas von ihrem Gespräch vorzuenthalten, was bei den beiden anwesenden Werwölfen natürlich nicht funktionierte. „Natürlich geht es ihm gut!“, polterte Fenrir, der Ron erbost mit blitzenden Augen anvisierte. „Was glaubst du denn, was wir mit unserem Gefährten machen?! Er ist unser ein und alles, kleiner Weasley, genauso wie du für Tom und Draco der Mittelpunkt ihrer Existenz bist!“ Erschrocken zuckte Ron ob der lauten Stimme zusammen, war für einen Moment zu verängstigt, ehe sich sein Gryffindormut und sein Temperament wieder zurück meldeten. „Ich weiß ja nicht, was ihr mit ihm gemacht haben könntet! Womöglich habt ihr ihn niedergeschlagen oder einfach gezwungen mitzukommen!“, fuhr er den Werwolf an, der sich mit einem Ruck erhob und dabei an den kleinen Tisch stieß, der zwischen den einzelnen gepolsterten Sesseln stand. „Wag es weiter zu reden, du kleiner, ahnungsloser…“, begann Fenrir, eine deutliche Drohung aussprechen wollend, als er von Tom unterbrochen wurde, welcher bereits mit dem Gedanken spielte mit seinem Zauberstab zwischen die beiden zu gehen, sollten sie nicht von ihren hundertachtzig runterkommen. „Ron, komm her.“, befahl Tom mit einer kälteren Stimme, als noch zuvor, welche den Rothaarigen dazu veranlasste, hartnäckig die Lippen aufeinander zu pressen und neben Neville sitzen zu bleiben, während er Fenrir noch immer wütend mit seinem Blick traktierte. „Ron!“, sprach Tom warnend aus, deutlich weniger Geduld in der Stimme, als zuvor. Etwas in Ron wollte sich diesem Mann entgegen werfen, seinem Befehl sofort nachkommen, doch sein rationales Denken hielt ihn davon ab. Warum sollte er tun, was dieser Mann von ihm verlangte? Auch wenn Ron den Gefährtentest selbst gesehen hatte, er glaubte ihm einfach nicht, genauso wenig seiner Abstammung. Das konnte alles gar nicht sein! So etwas ließ sich nicht vertuschen, nicht vor eigenen Familienmitgliedern und besonders nicht vor dem Zaubereiministerium, indem es Gesetz war, dass sich jedes magische Wesen registrieren ließ. Bei Nichtachtung dieser Maßnahme war mit hohen Strafen zu rechnen, die sogar so weit reichen konnten, dass man aus Großbritannien und insbesondere England verband wurde. Wie also sollte diese ganze Sache siebzehn Jahre geheim gehalten worden sein? Es ging einfach nicht! Es waren zu viele Anzeichen vorhanden, die ein magisches Wesen von normalen Zauberern unterschied. Zugegeben, Rons eigene Kräfte waren durch mehrere Blockaden gebannt und unterdrückt worden, aber wie stand es um seine Eltern? Er kannte sie als ganz normale Hexe und Zauberer und sie hatten nie auch nur den Anschein gegeben, mehr als einfach nur normal zu sein! Gott, in seinem Kopf drehte sich alles! Eine brutale Hand an seinem Kragen, die ihn in die Luft zerrte, riss ihn aus seiner Gedankenwelt. Überrascht schnappte er nach Luft, nicht fähig sich zu wehren. Neville musste geschockt zusehen, wie sein Freund Ron von Nevilles älterem Gefährten in die Luft gehoben wurde. Adrenalin rauschte augenblicklich durch seine Adern. Sein rationales Denken setzte aus und er handelte nur noch instinktiv. Schneller, als man es ihm zugetraut hätte, fuhr Neville aus seinem Sessel hoch und hängte sich an Fenrirs starken Arm, um diesen runter zu drücken, damit Ron wieder Fuß auf dem Boden fassen und Luft bekommen konnte. „Bitte lass ihn los!“, wisperte der Junge verzweifelt. Ron und er waren bereits alleine hier. Er wollte keinen Freund verlieren, von denen er ersten wenige hatte und zweitens, der ihm seit seiner Hogwartszeit ans Herz gewachsen war. Und dafür würde er alles tun. Alles! Seine Worte prallten an dem Werwolf ab. Es zeigte sich keine Reaktion, lediglich der wilde, goldfarbene Blick hatte sich auf ihn gerichtet, war undurchdringlich, unverwüstlich. Sich innerlich auf die Lippen beißend, da niemand der anderen eingriff, als wollten sie, dass Ron seine Lektion darauß lernte, einen Werwolf nicht unnötig zu reizen, trat Neville einen Schritt zu Fenrir, schlang seine dünnen Ärmchen um die muskulösen Schultern und drückte schüchtern, aber bestimmend seinen Mund auf den des anderen. Die erhoffte Wirkung ließ nicht lange auf sich warten. Schon nach wenigen Sekunden löste sich der harte Griff um Rons Hemd, der keuchend ob des plötzlich verlorenen Haltes zurückfiel, nur um sich gleich darauf in Nevilles Nacken zu vergraben und um seine Hüfte zu schlingen, um ihn näher an den Mann zu drücken, der kein Blatt mehr zwischen sie lassen wollte. Eigentlich hatte Neville vorgehabt, sich nach einem kurzen Moment wieder von Fenrir zu lösen, aber diese Aktion wurde erfolgreich durch die starken Arme verhindert, die den Anschein in dem Jugendlichen erweckten, dass diese sich nicht so schnell von ihm lösen würden, würde ihm nicht jemand zu Hilfe kommen. Der Jugendliche keuchte überrascht auf, als sich eine Zunge zwischen seine Lippen zwängte und gierig seinen Mund in Beschlag nahm. Seine Herzschlag beschleunigte sich von null auf hundertachtzig und seine Beine versagten fast ihren Dienst, so wacklig erschienen sie ihm auf einmal, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit sein Gewicht nicht mehr tragen würden, würde in der Größere jetzt loslassen. Um zu sagen der Kuss fühlte sich gut an, wusste Neville nicht. Er war einfach nur…merkwürdig. Er hatte noch nie zuvor einen Kuss, geschweige denn einen Zungenkuss bekommen und konnte es deshalb nicht ganz einsortieren, aber das Kribbeln in seinem Bauch, welches stetig stärker zu werden schien, bedeutete doch etwas Gutes oder? Sehr zaghaft, da der andere doch etwas zu rabiat ranging, erwiderte er den Kuss, bewegte seinen Mund gegen Fenrirs Lippen, die sich eigenartiger Weise sanft und geschmeidig anfühlten. Gar nicht spröde oder rissig, wie sie von weitem aussahen. Als jedoch Fenrirs Zunge seine berührte, schreckte Neville zurück, als er sich gewahr wurde, was er hier gerade machte und genoss. Mit hochrotem Gesicht stieß er sich so stark wie möglich von dem anderen ab, entschlüpfte dessen hartnäckigem Griff und verkroch sich zurück in seinen Sessel, in dem er am liebsten vor Scham im Boden versunken wäre! Ron klappte die Kinnlade mindestens bis zum Boden runter und so, wie es sich innerlich anhörte, durchschlug sie noch locker mehrere Wände, ehe sie im Keller angelangt war. Er fasste nicht, zu welchen Mitteln Neville gegriffen hatte, um dafür zu sorgen, dass er noch heil aus der Sache rauskam! Warum? Warum hatte sein Kumpel das getan? Er hätte auch Magie oder sonst etwas einsetzen könne, um diesen Grobklotz da von ihm wegzubekommen, aber das hätte nicht sein müssen! Er konnte den anderen doch überhaupt nicht leiden, warum also zum Teufel küsste er ihn?! „Du hast es immer noch nicht verstanden oder?“, sprach ihn eine Stimme direkt neben ihn an, die Ron herumfahren ließ. Draco hatte sich mit einer geschmeidigen Bewegung auf Rons Sessellehne gesetzt, um besser mit ihm reden zu können. Schluckend verneinte Ron. „Und das, obwohl du aus einer alten, magischen Familie stammst.“, seufzte Draco. „Molly und Arthur haben euch alle doch magisch erzogen oder nicht?“, fragte er weiter. Langsam nickte Ron, war sich aber nicht sicher, was das nun mit Neville und diesem Idioten von Riesenwerwolf zu tun hatte. „Also kennst du garantiert die Geschichten von magischen Gefährten?“, wurde er weiter ausgefragt. Wieder nickte der Rotschopf. Ja, verdammt. Er kannte jede einzelne Geschichte, warum magische Gefährten zusammengehörten, warum es dominante und devote Partner gab und warum sie früher oder später, sich doch ineinander…verliebten..oh „Ah, dem Kleinen ist ein Licht aufgegangen!“, kicherte Draco amüsiert. „Magische Wesen können nicht voneinander lassen. Zunächst würde es ihre Magie nicht erlauben, da sie nur mit dem anderen Part kompatibel ist und da sich ihre inneren Wesen zueinander hingezogen fühlen, egal wer in diesem Körper steckt. Früher oder später geben sie diesem Drängen nach, da es nicht sonderlich förderlich ist, gegen uralte Instinkte anzukämpfen, die sich bereits seit deiner Geburt in deinen Genen befinden.“, erklärte Draco, machte damit den Eindruck eines Lehrers, der sein Fachgebiet in- und auswendig konnte. Sichtlich erblasste Ron, als die Erkenntnis mit Dracos Worten kam. Er würde sich binden…früher oder später, weil er sich irgendwann dem Zugzwang nicht mehr würde entziehen können. Um zu sagen, Ron war zum Schreien zu Mute, traf es ganz gut… „So, Ron.“, mischte sich Tom wieder ein, der bis dahin Draco hatte sprechen lassen, da er grundsätzlich der Typ war, der erst analysierte und dann handelte, zudem musste er sein aufgewühltes Gemüt beruhigen, welches noch immer in ihm hochzubrechen drohte, seit Ron sich seinem Befehl wiedersetzt hatte. Überrascht davon, aus dem Gespräch mit Draco gerissen zu werden, schaute er den anderen perplex an, da er und Draco bei einem völlig anderen Thema waren. In einer fließenden Bewegung erhob sich Tom aus seinem Sessel und reichte seinem jüngsten Gefährten auffordernd die Hand hin. Hart schluckend, folgte Ron dieser Geste, unterbewusst wusste er bereits, was sie zu bedeuten hatten, aber sein Hirn wollte oder konnte es nicht wahrnehmen. „Wir sollten in unsere Gemächer zurückkehren.“, begann Tom, neben den sich bereits Draco gestellt hatte. „In einer halben Stunde beginnt das Abendessen. Bis dahin müssen wir deinen Knöchel noch einmal verbinden und dich salonfähig machen, also komm bitte.“, bat der Schwarzhaarige, der den innerlichen Kampf seines Gefährten in dessen Seelenspiegel genauestens beobachten konnte. Er wollte es ja selbst nicht, dass sich Ron von Neville trennte, aber sie mussten jetzt wirklich los, wenn sie rechtzeitig zum Abendessen erscheinen wollten. Unwillkürlich steigen Ron die Tränen in die Augenwinkel, besonders als sich Neville hilfesuchend an seinen rechten Arm klammerte, um ihn daran zu hindern zu gehen. „Ihr seht euch in einer halben Stunde beim Abendessen wieder.“, mischte sich Draco ein, der sich das Elend auch nicht mehr mit ansehen konnte, obwohl er Ron manchmal am liebsten den Kopf abreißen würde, wenn dieser ihn auf die Palme brachte, so war er doch kein Unmensch, für den ihn die Außenstehenden in der Gesellschaft immer hielten. Schwer schluckend schloss Ron die Augen, um die aufwühlenden Gefühle zu beruhigen, die ihn drohten aus der Fassung zu bringen. „Bitte Nev.“, wisperte er rau, die Stimme am Ende fast wegbrechend. Er wollte ja auch unbedingt bei dem anderen bleiben, aber wenn dies nicht durch seine Gefährten möglich war, würden sie zumindest beim Abendessen wieder aufeinander treffen, was ihn doch unheimlich beruhigte. Schließlich hätten ihre Gefährten auch einfach eschließen können, sie in ihren Gemächern einzuschließen und nicht mehr raus zulassen, bis sie sich an sie gebunden hatten oder noch irgend so einen anderen Mist. Neville wimmerte herzzerreißend auf, krallte sich nur noch fester an Rons Arm, welcher allmählich zu schmerzen begann. Er wollte nicht hier bleiben! Nicht mit diesen zwei Werwölfen, die seine Gefühlswelt auf den Kopf stellten und nicht mit den ganzen Informationen, die sie unweigerlich durch Draco bekommen hatten, auch wenn der Jugendliche fest davon überzeugt war, dass dies nur die Spitze des Eisbergs war, die Erklärungen für diese ganzen Aktionen der Erwachsenen warteten schließlich auch noch auf sie. Nun schaltete sich auch Remus ein, der bei diesem Elend auch nicht mehr weiter zuschauen konnte. Es gab schon genug Leid unter diesen Kindern, sie brauchten nicht noch unnötig mehr. „Neville?“, fragte er behutsam, berührte den Jungen vorsichtig an der Schulter. Heftig zuckte der Braunhaarige zusammen und schaute den ehemaligen Auror aus erschrockenen, geweiteten Augen an, die Pure Verzweiflung und Angst ausstrahlten, was den Werwolf verletzte, da er mit mehr Vertrauen gerechnet hatte. „Lass Ron bitte los. Ihr seht euch in einer halben Stunde wieder und ich denke, ich spreche gleichzeitig für Tom und Draco, wenn ich sage, dass es nicht das Geringste ausmacht, wenn ihr nebeneinander sitzt.“, schlug er vor und erhielt ein Nicken von Tom. Trotz des guten Zuredens krampfte sich der Junge nur noch mehr zusammen, was den Lehrer seufzen ließ und ihn buchstäblich keine andere Wahl ließ. Mit beiden Händen umfasste er die schmale Hüfte von Neville, der zitternd die Augen zusammenkniff und hob diesen von Ron weg, nachdem Fenrir zwar bestimmend, aber sanft dessen Hände von dem Rotschopf gelöst hatte, der sich wiederwillig erhob und mit Tom und Draco ihre Gemächer verließ. „Sch…“, murmelte Remus beruhigend in das Ohr ihres jüngsten Gefährten, den er sich auf seinen Schoß gesetzt hatte, welcher am ganzen Körper zitterte, wie Espenlaub, dabei strich er ununterbrochen über den mit einem T-Shirt bedeckten Rücken, in der Hoffnung, den anderen, und sei es nur für wenige Minuten, ruhig zu bekommen, da dieser sonst früher oder später vor Erschöpfung umkippen würde und das war wirklich das Letzte, was gerade er und Fenrir wollten, obwohl…was Fenrir wollte, konnte sich Remus schon jetzt gut vorstellen, aber bis zu diesem Zeitpunkt war es noch ein langer, langer Weg, für jeden von ihnen, aber Nevilles zierlicher Körper auf seinem Schoss und dessen Kopf vergrabend in seiner Halsbeuge, war ein guter Anfang, beschloss Remus, während er Fenrir hinterher spähte, der mit einigen Klamotten im Badezimmer verschwand. * * * Still beobachtete Ron Tom dabei, wie dieser ihm nun zum zweiten Mal an diesem Tag den Verband an seinem Knöchel wechselte, innerlich mit den Gedanken und Gefühlen weit, weit weg. Sein ganzes Leben hatte sich von innen nach außen gekehrt, Sachen an Bedeutungen verloren, andere an Bedeutung gewonnen, die ihn ab sofort permanent begleiten würden…womöglich für immer. „Was wird nun mit uns geschehen?“, fragte Ron leise, als der Ältere mit dem Verbinden fertig war und seinen Blick hob, um den Rothaarigen ansehen zu können. „Zunächst einmal werden wir gleich Essen gehen. Ihr hattet schon den ganzen Tag nichts Vernünftiges. Und danach werden wir Erwachsenen eine erneute Kriegsratsitzung betrieben, um zu schauen, wie wir mit euren anderen Freunden verfahren, bis wir sie aufgespürt haben.“ Skeptisch beäugte Ron den anderen wachsam. „Wer sagt euch, dass ihr sie überhaupt findet?“, fragte der Rothaarige mit einem herauszuhörenden, provozierenden Ton, da er innerlich hoffte, dass seinen Freunden Luna, Hermine, Harry und seiner kleinen Schwester Ginny die weitere Flucht gelingen würde. Tom hielt in der Bewegung inne. Eigentlich hatte er vorgehabt das medizinische Zubehör im Badezimmer der Wohnung zu verstauen, als er die zwar zaghafte, aber feste Stimme seines jüngeren Gefährten hörte. Mit funkelnden Seelenspiegeln blickte der Schwarzhaarige Ron mit seinen roten Augen an, die der Jugendliche glaubte noch von irgendwoher kennen zu glaubte, nicht im Zusammenhang, sondern mit etwas anderen…gefährlicherem, etwas was er nicht zu eilig wiedersehen wollte. Was konnte das bloß sein? Oder besser: wer? „Das werden wir.“, erwiderte er dunkel. „Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“, versprach er selbstgefällig, dabei nahmen seine Seelenspiegel wieder ihre normale Augenfarbe von saphirblau an, ehe er im Badezimmer verschwand. Ron unterdrückte ein schnauben. Sie würden es ja noch sehen. Als Tom aus dem Bad zurückkam, drückte er dem Rotschopf einige Klamotten in dessen Größe in die Hand und scheuchte diesen, sich für das Abendessen fertig zu machen. Wenig später steckte Ron, es grauselte ihn innerlich, in einem grünen, dünnen Pullover mit Rollkragen, der dem Hause Sytherin alle Ehre machte, da es in den Gängen des Manors ungewöhnlich kühl war, und eine einfache schwarze Jeans, die ihm an den Füßen ein wenig zu groß war, wahrscheinlich waren es alte Klamotten von Draco, der innerhalb des letzten Jahres einen waren Schuss nach oben gemacht hatte. Unwohl zupfte er an dem Kragen herum, während er Toms Blick ausgesetzt war, der mit seinem neuen Erscheinen durchaus zufrieden wirkte, sich imaginär auf die Schulter klopfte, weil er Sachen ausgewählt hatte, die seinem Gefährten standen. „Mussten es unbedingt grüne Klamotten sein?, fragte Ron schmollend, der Gryffindor- oder zu mindestens neutrale Farben bevorzugt hätte. „Wo wäre dann der Spaß dabei?“, fragte Draco schmunzelnd, als er zu den beiden stieß und den Körper seines jüngeren Gefährten mit Wohlwollen betrachtete. Würde sich Ron nicht noch immer so gegen ihre Verbindung wehren, würde er ihn jetzt an sich heranziehen und…andere Dinge mit ihm anstellen. Aber sie mussten jetzt zum Abendessen, sonst kämen sie zu spät und mit hoher Wahrscheinlichkeit würde Neville an die Decke gehen, kämen sie auch nur eine einzige Minute zu spät. Darum gab er dem Kleineren einen kleinen Schubs Richtung Tür, der ihn über seine Schulter wütend anblitzte, dennoch sich in Bewegung setzte, während die anderen beiden ihm folgten. Zugegeben, Draco sah unwiderstehlich gut und sexy aus, da aber Ron eigentlich dem weiblichen Geschlecht zugesagt war, verbot er sich jeden anderen Gedanken darüber, trotzdem nahm sich der Wesley die Chance nicht, die sich ihm unerwartet bot, als sein Dreiergespann auf einen anderen Mann traf, der ihn vom Aussehen her nichts sagte, aber die anderen beiden, seine Entführer, in ein Gespräch verwickelte. Mit klopfendem Herzen und schwitzigen Händen stand ron schräg hinter Draco und spürte seine Chance gekommen. Er musste zwar noch Neville einsammeln, aber irgendwie würde er das schon schaffen, wenn er erst einmal von seinen angeblichen Gefährten fort war. Obwohl die Chance gering war, sollte sie am Schopf gepackt werden! Leise wich er zwei Schritte nach hinten zurück, selbst der Mann, in dessen Sichtfeld er sich befinden musste, schaute nicht zu ihm, sodass Tom und Draco nicht auf ihn aufmerksam werden konnten. Ron schaute sich im Gang um. Es ging nur nach rechts oder links. Er hatte also die Qual der Wahl. Seine Entscheidung fiel auf links, wo er sich auf Zehenspitzen entlang schlich. Die zurückgelegten Meter kamen ihn wie eine Ewigkeit an Zeit vor, als plötzlich und völlig unerwartet Neville um die Ecke an der nächsten Kreuzung in seine Richtung bog, Remus und dieser Greyback dicht an seinen Fersen, die einem das Gefühl von zwei großen Schränken vermittelten. Trocken schluckte Ron, als er mutterseelenallein auf dem Gang entdeckt wurde. Scheiße! Wenigstens leuchteten Nevilles Seelenspiegel erfreut auf. Ein gefährliches Grinsen schlich sich auf Remus Lippen, als Ron ganz alleine ohne eine Spur von Tom und Draco das Anwesen zu erkunden schien oder heimlich zu türmen, was ihm natürlich nicht gelingen würde. Mit seinen Wolfskräften, schließlich waren es nur noch drei Tage bis Vollmond, schoss er auf den Teenager zu und blieb zwei Meter vor ihm stehen, als eine andere Gestalt hinter dem Jungen auftauchte, der vor Schreck wie erstarrt auf der Stelle stand. Ron vermochte sich nicht von der Stelle zu rühren, derart heftig war er schockgefroren, als er den nächsten Alpträumen begegnet war. Darum konnte er nur erschrocken zusammenfahren, als Remus garantiert nicht freundlich auf ihn zukam, doch da legte sich schon ein anderer Arm um seine Hüfte, der ihn an einen anderen Körper zog und dabei so viel Druck ausübte, dass er sich so schnell würde nicht mehr lösen können ohne, dass der andere es wollte. „Na, hast du deinen kleinen Ausflug genossen?“, wurde er wispernd gefragt. Heißer Atem strich an seinem empfindlichen Ohr entlang, was seine Nackenhaare zum Aufstellen brachte und einen Schauer über seinen Rücken jagte, der angenehm durch seinen Körper kribbelte. Tief Luft holend, dabei einen durchaus gut riechenden Duft in der Nase, spähte er über seine Schulter und war dabei nicht überrascht, direkt in Dracos Veelaaugen zu blicken, welche ein merkwürdiges Glimmen nach außen ausstrahlten. „Fenrir, Remus, Mr. Longbottom.“, erscholl Toms Stimme von seiner rechten und er schloss ergeben seine Augen. Mist. Diese Aktion war definitiv in die Hose gegangen, aber ein Versuch war es ihm immerhin Wert gewesen. „Du solltest besser auf deinen Gefährten Acht geben!“, polterte Fenrir in seiner typisch lauten Werwolfstimme, die dafür sorgte, dass sie von den Wänden mehrfach widerhallte. „Keine Sorge, Fenrir.“, beschwichtigte ihn Tom, dessen Grinsen in die Länge wuchs, als er an seinen Gefährten herantrat. Rubinfarbene Augen bohrten sich in seine blauen Seelenspiegel. „Das werde ich.“, flüsterte er, ehe er bestimmend das Kinn nach oben drückte und seine Lippen auf die von Ron presste. Im ersten Moment übermannte den jugendlichen die Fassungslosigkeit, dass er schon wieder ohne seine Zustimmung geküsst wurde, ehe sich seine eigene Dickköpfigkeit zurückmeldete und dem anderen, der dauernd mit der Farbe seiner Augen spielte, am liebsten eine gewischt hätte, sodass dessen Wange schön prickeln würde! Leider schien dies wiederum Draco geahnt zu haben, der daraufhin noch fester seine Arme um Ron schloss, welcher sich dadurch noch weniger bewegen konnte, darum tat er etwas, was er vorher noch nie getan hatte: Er biss Tom kräftig auf die Lippen! Dieser zuckte durch den Schmerz zusammen, erstickte jedoch jedes Geräusch und trennte sich mit säuerlicher Miene von Ron, während ihm Blut aus der offenen Wunde tropfte, wie eine Träne, die über sein Kinn lief. Ein kleines bisschen Schuld empfand der junge Weasley schon, aber war das nicht eher unangebracht, bedachte man, was sie alles schon mit ihm angestellt hatten? Da schlug ihn unvermittelt ein Duft in die Nase, der so berauschend und exotisch, völlig unbekannt für ihn war, dass Rons Kehle plötzlich wie ausgetrocknet war. Süßlich, aber doch herb und schwer, wie ein edler Tropfen Wein, der nur darauf zu warten schien, von ihm aufgesogen zu werden, wie das Wasser für einen Verdursteten. Unwillkürlich spannte sich der Weasley an, war nun ein steifes Brett in Malfoys Armen, der diese mit Verwirrtheit beobachtete, ehe ihm die Erleuchtung kam. Natürlich! Ron war ein Dämon in einer alt eingesessenen Reinblüterfamilie. Einer Reinblüterfamilie, die sowohl Dämonen als Mitglieder gehabt hatte, als auch Feuerfeen, sowie Ginny es war, was sie von ihrer Mutter geerbt hatte, als auch vor Uhrzeiten Vampire in die Familie eingeheiratet hatten, die ihre Gene zwar unterdrückt, aber doch weiter vererbten. Fazit musste Ron auch gelegentlich Blut trinken, aber das kam hauptsächlich erst im Alter vor, da die älteren Vampire nicht mehr dazu in der Lage waren, bei Verletzungen in ihrem eigenen Organismus genügend Blut zu produzieren. Die Jüngeren hatten lediglich das Verlangen nach Blut, besonders das ihrer Gefährten, ohne es als lebensnotwendig anzusehen. Es war das Vergnügen an sich, was sie dazu verleitete. Der Jüngste der männlichen Weasleys atmete flach durch die Nase, um so wenig Duft des verlockenden Blutes einzuatmen, wie es ihm möglich war. Sein Kiefer schmerzte auf eine Art, die er sich nicht erklären konnte und er wollte am liebsten weit, weit weg. Weg von seinen angeblichen Gefährten, weg von den Leuten, die seine Freunde und ihn hinters Licht geführt hatten, weg von seinen Gefühlen, welche gegenüber Tom und Draco ein Ausmaß annahmen, dem er bald nicht mehr entkommen würde oder standhalten konnte, wachse es weiter in ihm heran. Das alles hier war für Ron einfach nur ein Alptraum der besonders unangenehmen Art und Weise, den er am liebsten so schnell wie möglich vergessen wollte! Da Draco eine Veela war, konnte er sich diesen Blutdurst, dieses Verlangen nach Blut, nicht vorstellen, aber für so ein junges, magisches Wesen, das gerade erst am erwachen war, musste es ein Schlag ins Gesicht sein. „Tom, wisch dir bitte das Blut ab und lass uns weiter. Du weißt, die anderen fangen nicht eher an zu essen, bis alle anwesend sind.“, lenkte Draco ein, welcher den Arm um Rons Schultern schlang und dessen Körper seitlich an seinen eigenen Körper presste, Rons Gesicht dabei an Dracos Brust versteckt. Innerlich dankte Ron dem Blonden für dieses geschickte Manöver, während er seinen hochroten Kopf versteckte. Am liebsten wollte der junge Weasley im Erdboden versinken, um dieser überaus unangenehmen Situation zu entgehen. Als Draco ihn weiter Richtung Esszimmer führte, ohne auf die anderen zu achten, die hinter ihnen zurückblieben, wollte Ron in Tränen ausbrechen, zumindest gaben seine brennenden Augen eine gute Voraussetzung dafür, als sich sein Magen vor Dankbarkeit zusammenzog. * * * Mit ausfallenden Schritten durchquerte Balthazar die in schwarz getauchten Gänge mit seiner leichten Last auf den Armen, um in seine Privatgemächer zu gelangen, welche im geschützteren Bereich des Palastes des Herren der Hölle lagen, da er zu den engsten Vasallen Luzifers zählte. Der Flug hierher hatte nur wenige Minuten in Anspruch genommen, dank eines Raum-Zeit-Reiseportals, Minuten in denen er versucht hatte einen klaren Kopf zu bekommen, damit er nicht noch vollends den Verstand verlor. Hätte sein Gefährte nicht aus Versehen die kleinen Maden bereits getötet, die ihn angegriffen hatten, hätte Balthazar das mit Vergnügen selbst in die Hand genommen. Niemand legte ungestraft Hand an seinen Gefährten, wenn dieser das selbst nicht wollte! Die kleinen Hände um seinen Nacken waren zwar immer noch verkrampft, doch hatten sie sich ein wenig gelockert, sodass Balthazar ein wenig runterkam, da er spürte, dass sein Gefährte müde wurde, trotz der Schmerzen. Er gehörte jetzt ins Bett und nirgendwo anders hin! Und wie er dem Jugendlichen in seinen Armen das mit der Gefährtensache erklären wollte, war auch eine Sache für sich. Der junge hatte sich sein ganzes Leben unter Muggeln aufgehalten. Es würde viele Gespräche brauchen, aber erst einmal mussten sie beide die Umwandlung des Kleineren überstehen und Morgen…Morgen konnte noch warten. Heute war Heute. Als der gefallene Engel um die nächste Ecke bog, kamen seine privaten Gemächer in Sicht. Eine Wache befand sich nicht weit, die diesen Gang bewachte. Mit ernster Miene trat er an den Mann heran, der salutierte. „Guten Abend, Heerführer Lord Balthazar.“, grüßte der Soldat mit Respekt, was der Lord mit einem steifen Nicken zur Kenntnis nahm. „Ich habe einen Auftrag für Euch.“, forderte Balthazar, duldete keine Diskussion. „Ja, Mylord.“, sagte der Soldat und spitzte aufmerksam seine Ohren. „Geh mit drei anderen Soldaten zur Unterführung der landstraßenbrücke in Little Whinging Surrey und entsorg da ein paar…Leichen. Sorg dafür, dass Euch niemand sieht und nichts an die Öffentlichkeit dringt.“, erklärte der Lord, drückte das kleine Bündel in seinen Armen näher an sich, als das Zittern von diesem zunahm. „Sollen wir den Tatort dokumentieren und Proben entnehmen oder soll alles beseitigt werden?“, fragte der Soldat. Nachdenklich runzelte Balthazar die Stirn. Es durfte nichts an die Öffentlichkeit dringen, besonders an die Muggel, aber der gefallene Engel konnte sich nicht sicher sein, da das Zaubereiministerium nicht doch etwas von dem Erwachen seines Gefährten bemerkt hatte. Es war klug zur Not, doch noch etwas in der Hinterhand zu halten, was sich positiv auf sein Gegenstück bezog, sollte es zu einer Anklage und anschließenden Vernehmung kommen. „Dokumentiert alles, was Ihr finden könnt und fertigt eine Replikation des Unfalls an. Ich erwarte Euren Bericht spätestens in drei Tagen auf meinem Schreibtisch.“, ordnete er an. „Jawohl, Mylord.“, bejahte der Soldat Balthazars Forderung und salutierte, während der Lord mit seiner leichten Last auf den Armen seine privaten Gemächer betrat, sofort das Schlafzimmer ansteuerte, um Dudley in dem großen Bett hinzulegen, welches locker drei Ausgewachsenen Platz geboten hätte. Mit einem Wink seiner Hand lockerten sich die zusammengebundenen, seidenen vorhänge von den Bettpfosten seines Himmelbettes und glitten wie ein eleganter Fächer um das Bett herum, um es abzudunkeln, vom Rest des dunklen Raumes zu trennen, lediglich eine kleine Lichtkugel erhellte das Kopfendes Bettes, um dem Lord genug Licht zu spenden, um seinen Gefährten betrachten zu können. Bleich lag Dudley in den großen Kissen, wirkte dadurch nur noch zerbrechlicher. Balthazar zerriss es das Herz ihn so zu sehen, deswegen schwang er sich selbst schnell zum Arzeneischrank, welchen er regelmäßig selbst befüllte und nahm jeweils einen Schmerztrnak und einen Schlaftrank heraus, den er zwar nur ungern einsetzte, aber Dudley würde seine vollen Kräfte am nächsten Morgen brauchen, deswegen war es notwendig seinem Körper die nötige Ruhe geben zu können, ohne allerdings die nächtliche Umwandlung zu unterbrechen, die im vollen Gange war. Der große Mann setzte sich behände an das Bettende und flößte Dudley die Tränke ein, indem er sanft dessen Kehle massierte und so den automatischen Schluckreflex anregte. Vorsichtig deckte er den Jüngeren zu, ehe er seine Tagesgewänder gegen seine Nachtkleidung eintauschte, um sich an die Seite seines Gefährten zu begeben, um über dessen Schlaf zu wachen, falls Komplikationen bei der Umwandlung auftreten sollten, aber der Lord war zuversichtlich, nun wo er den Jungen an seiner Seite hatte. Durch ihn würde dem Kleinen nichts geschehen…niemals. Mit einem letzten Aufglimmen erlosch die Lichtkugel über ihm und versetzte das Zimmer in völlige Dunkelheit. Jetzt hieß es nur noch warten. * * * „Also.“, begann Harry, nachdem er sich wieder einigermaßen im Griff hatte, seine Wut auf ein erträgliches Maß reguliert. „Wie wollen wir Ron und Neville aus den Klauen von Remus und den anderen holen?“, fragte er. Es war schwierig, verdammt schwierig und für einige andere wahrscheinlich unmöglich, aber er wäre nicht umsonst der-Junge-der-lebte, wenn er nicht versuchen würde, dass Unmöglich möglich zu machen. „Erst einmal müssen wir herausfinden, wo sich die Beiden überhaupt befinden.“, schaltete sich Hermine ein. „Dadurch, dass wir nicht mehr wissen, wer Freund und Feind ist, können alle möglichen Verstecke i Frage kommen, nicht nur die Offensichtlichen und vielleicht sogar Orte, die wir bisher gar nicht kennen.“ „Kann man sowas nicht auspendeln mit einer Karte?“, fragte Ginny, die das früher einmal mit bei ihrer Mutter beobachtet hatte, als sie herausfinden wollte, wo sich Ron und Harry aufhielten, die zu dem Zeitpunkt das Auto von ihrem Dad gekippnet hatten. „Möglich ist so etwas schon, aber es bedarf Stadtkarten dafür und einen großen Magievorrat, da diese Art von Zauber sehr kraftaufwendend ist.“, sie schüttelt den Kopf. „Unsere jetzige Situation würde das nicht zulassen. Wir bräuchten Tage, um wieder auf die Beine zu kommen, haben aber immer noch unsere Gefährten im Nacken sitzen.“, erklärte die Blonde. Missmutig runzelten alle die Stirn. Es musste doch irgendeinen Weg geben! Ein Wesen mit großer Macht und unkontrolliert von den feindlichen Parteien, ein Freund von den Teenagern, der ihnen gerne half, ohne Vorbehalte und mühelos zu ihnen gelangen konnte. „Ich hätte da jemanden.“, sagte Harry zögerlich, wurde aber mit einer herrischen Bewegung seitens Hermine unterbrochen, welche ihn bedrohlich anfunkelte. „Wage es ja nicht, Harry James Potter oder ich werde kein einziges Wort für eine sehr lange Zeit nicht mehr mit dir wechseln“, zischte das Mädchen, was Harrys Gedanken besser zu kennen schien, als er selbst. Genervt verdrehte der Junge die Augen, ehe er Hermine ernst betrachtete. „Ich weiß, wie du über diese Sache denkst, aber uns fällt momentan niemand besseres ein oder hast du vielleicht jemanden, dem du diese wichtige Aufgabe anvertrauen würdest? Ohne ihn sind wir aufgeschmissen!“, belehrte Harry sie. Hermine schnalzte missbilligend mit der Zunge, verschränkte stur die Arme vor der Brust. „Ich mag es trotzdem nicht, diese völlig reinen Wesen für unsere Belange zu missbrauchen!“ „Aber wir missbrauchen sie doch nicht, Liebes.“, warf Luna ein, der endlich ein Licht aufgegangen war, von wem und was ihre beiden Freunde überhaupt redeten. „Hauselfen besitzen einen großen Magievorrat, weil sie zu den ersten magischen Wesen zählen und die Schutzzauber der Häuser ihrer Herren tragen. Würden sie nicht jeden Tag ihre Magie gebrauchen, würde sich diese gegen sie richten und auf Dauer töten.“, erklärte sie mit ihrer ruhigen Stimme. Skeptisch zog Hermine ihre Augenbraue hoch und machte damit Snape erhebliche Konkurrenz. Sie war definitiv nicht überzeugt von Lunas zugegeben logischer Erklärung, die Hieb- und Stichfest klang. Luna wandte sich zu Harry um. „Bitte Dobby doch einfach hier zu erscheinen und es Hermine zu erklären, da ich denke, dass sie es eher von ihm glauben wird, als von uns, schließlich ist er ein Hauself.“, machte sie den Vorschlag. Senierend nickte der Grünäugige. So dumm war dieser Vorschlag wirklich nicht und dann würde seine beste Freundin endlich mal aufhören ihm zig Mal im Jahr einen Vorwurf nach dem anderen zu machen, wenn er Dobbys Dienste in prekären Situationen beanspruchte. „Dobby!“, rief Harry. Ein Plopp ertönte und der Hauself erschien direkt neben Harry. „Guten Tag, Harry Potter Sir. Was kann Dobby für Harry Potter Sir tun?“; fragte der kleine Hauself, wackelte aufgeregt mit seinen Schlappohren, während seine großen Kulleraugen auf Harry ruhten, diesen aufgeregt und erwartungsvoll ansah. Der Jugendliche fühlte sich unter diesem Blick noch unsicherer, als bei seinen Freunden oder wenn er in irgendeiner Prüfung in Hogwarts saß, deswegen klingte sich die blonde Ravenclaw wieder ein, um ihren Freund nicht noch weiter in Verlegenheit zu bringen. „Dobby, kannst du uns sagen, warum Hauselfen einen Herren haben müssen und brauchen?“, fragte sie und wurde aus großen Augen angesehen. „Hauselfen brauchen einen Herren!“, sprach Dobby aufgeregt, die Finger ineinander geschlungen, sodass es beinahe so aussah, als würde er sich sie jeden Moment brechen. „Ohne Herren würden Hauselfen sterben. Hauselfen besitzen zu großen Magieverrat, um diesen alleine abzubauen. Hauselfen dienen gerne dem Herren, um nicht getötet zu werden, da sich ihre Magie sonst gegen sie richten würde.“ „Siehst du?“, fragte Luna, musterte Hermine skeptisch, welche ihre Lippen immer noch mürrisch zusammengekniffen hatte, bis sie ihren Blick abwandte, um zu schmollen. Die anderen ließen sie schmollen. Sie hatten größere Probleme zu bewältigen, als eine beleidigte Hexe in ihrer Mitte. „Harry?“, fragte Luna auffordernd. Harry nickte bestätigend. „Dobby.“W, begann er und der Hauself wandte sich ihm zu. „Kannst du mir einen Gefallen tun?“, fragte der Jugendliche zaghaft, da er nie der Art Mensch war, der gerne fragte. Bei den Dursleys hatte er es nie gedurft, war dafür sogar gestraft worden, warum also sollte er jetzt damit anfangen? Genau, er würde damit nicht mehr anfangen. Man sagte nicht umsonst, dass man nicht das Gelernte verlernte. Das war wie beim Fahrradfahren, dass verlernte man nie. Freudig hüpfte Dobby auf, als er die Frage seines Herren hörte. „Natürlich! Dobby tut alles für Mister Harry Potter! Schließlich ist Harry Potter Dobbys Freund. Dobby wird immer tun, um was Harry Potter ihn bittet.“, dabei nickte er so wild mit dem Kopf, dass Harry die Befürchtung hatte, dass er durch den Schwung sich noch ein HWS-Schleudertrauma zuzog, was wirklich schmerzhaft sein konnte. Innerlich legte sich Harry die nächsten Worte gut zurecht, da sie entscheidend waren, ob Dobby ihnen helfen würde oder nicht, schließlich handelte es sich um seine besten Freunde, die tief in der Tinte steckten, die durch Dobbys ehemaligem Master Lucius Malfoy verursacht worden war. „Dobby.“, betonte er, hatte sofort die ganze Aufmerksamkeit des kleinen Elfen auf sich. „Kannst du unsere Freunde von Ron Weasley und Neville Longbottom durch einen Ortungszauber finden? Es ist wirklich wichtig!“, bat Harry in brünstig, schaute den Hauself beinahe schon flehend an. Es machte den Jugendlichen verrückt, seine Freunde nicht bei sich zu haben, die wenigen, die er sowieso hatte, da die meisten anderen Leute nur seine Berühmtheit wollten und nicht die Person hinter diesem Begriff. „Besitzt Harry Potter Sir eine Landkarte und ein Pendel?“, fragte Dobby routinemäßig. Bedauernd musste Harry den Kopf schütteln. Auch wenn er Hermine dafür bewunderte, an alle möglichen Dinge gedacht zu haben, selbst sie war nicht darüber gestolpert, dass sie eventuell eine Karte und ein Pendel benötigen würde, weil ihnen zwei Freunde abhanden gekommen waren. Missmutig runzelte der Elf die Stirn, überlegte scharf, welche Möglichkeiten er noch hatte, um seinem Freund Harry Potter doch noch eine Hilfe sein zu können. Dobby wollte nicht nutzlos sein, ganz und gar nicht! Eine imaginäre Glühbirne leuchtete über Dobbys Kopf mit einem Mal auf. „Dobby hätte noch die Möglichkeit, den Ortungszauber ohne Karte und Pendel auszusprechen, aber Dobby benötigt persönliche Dinge von Mr. Weasley und Mr. Longbottom und etwas von ihrem Entführer.“ Sofort wühlten Hermine und Luna in den Taschen ihrer Freunde, um die Haarbürsten ans Licht zu zerren. „Aber woher sollen wir etwas von Lucius Malfoy, Severus Snape oder von Remus Lupin herbekommen?“, fragte Ginny skeptisch, welche sich schräg hinter Harry begeben hatte, um über seine Schulter den Hauselfen sehen zu können. „Ich weiß es vielleicht.“, sagte Luna plötzlich unerwartet, kam mit schnellen Schritten zu Harry, der sie völlig perplex ansah, als sich die Blonde an seinem Rücken zu schaffen machte. „Was…?“, begann er, wurde aber von Luna unterbrochen. „Halt bitte still, Harry.“, bat Luna. „Da du am meisten Kontakt zu Lucius Malfoy und Severus Snape hast, besteht die irreparable Hoffnung, dass sie irgendwelche Spuren auf dir hinterlassen haben.”, schlussfolgerte sie. Eifrig flogen ihre Finger über seine Kleidung, suchten den kleinsten Millimeter ab, den sie ertasteten. Harry glaubte sich verhört zu haben, als er rot anlief, die verräterische Hitze in seinen Wangen spürte, die ihn zu einer Ampel mutieren ließ, die die Farbmarkierungen für die Muggelautos angab. „Spuren?!“, echote er, beinahe hysterisch klingend. „Wovon zum Teufel redest du, Luna?“, fauchte er peinlich berührt, weil ihm dieses zweideutige Thema aus dem Gleichgewicht brachte, da es s ich so anhörte, als hätte er etwas Unanständiges mit diesen beiden Männern gemacht, welche er seit zig Jahren kannte und die ihn abgrundtief hassten. Obwohl…seit er diesen Wesens- und Gefährtentest gemacht hatte, war er sich in gar nichts mehr sicher, was diese beiden Männer, seiner eigenen Vergangenheit und seinen Eltern angingen. Alles war in seinen Grundfesten erschüttert und zerstört worden, zerbrochen wie Glas und wurde nun nach und nach wieder zusammengesetzt, bis sich ein neues Gerüst bilden würde, mit neuen faden und Wegen, die es zu entdecken galt, wie eine bisher unbekannte Insel, auf der noch niemand war. Die Ravenclaw verdrehte die Augen. „Ich meine nicht das, was du gleich unter der Gürtellinie schiebst. Beide Zauberer waren dir eng auf den Fersen, ihr habt Manövers in der Luft vollbracht, an denen wir anderen kläglich gescheitert wären, also kann es sein, dass du auch Haare oder andere DNA-Elemente von ihnen durch den Wind abbekommen hast und diese suche ich jetzt an dir und ich bin mir sehr sicher, dass ich auch etwas finden werde und…ha! Da ist es ja!“, triumphierte sie. Mit einem breiten grinsen zupfte sie von Harrys Saum ein langes, goldenes Haar, welches eindeutig Lucius Malfoy zuzuordnen war. „Glaubst du, du kannst damit den Ortungszauber durchführen, Dobby?“, fragte Luna und reichte das Haar dem Elfen, der es in seine dünnen, kleinen Händchen nahm. „Ja, so wird Dobby den Zauber durchführen können, Miss Lovegood.“, dabei schlackerten wieder dessen Ohren, als würden sie es tun, um seine Worte zu unterstreichen. „Soll Dobby den Zauber sofort machen?“, fragte der Elf. „Ja, bitte Dobby.“, bat Harry, auf den Dobby ursprünglich nur hören würde, selbst wenn seine Freunde den Hauselfen bitten würden, wirklich gehorchen tat er nur bei Harry, obwohl e s sich der Jugendliche nicht erklären konnte, warum das so war. Zugegeben, Harry hatte es Dobby durch seine geschenkte Socke im zweiten Schuljahr ermöglicht, sich von Lucius Malfoys Sklavenschaft zu befreien, alleine schon, um diesen Mann zu ärgernd, der ihn damals mehr als nur gereizt hatte, mit seiner hochnäsigen Art, aber deswegen musste der Elf doch nicht in seiner Schuld stehen. Er war frei zu tun, was er wollte. Innerlich die Schultern zuckend, konzentrierte sich der Junge-der-überlebt-hatte-wel-seine-Mutter-sich-für-ihn-geopfert-hatte wieder auf den Hauselfen, der ihm manchmal mehr Ärger als Nutzen eingebbrockt hatte dadurch, dass er den Jugendlichen beschützen wollte, als dieser mit dem kompliziert aussehenden Zauber begann. Die Teenager hatten sich kreisförmig um ihn angeordnet, als dessen kleine Händchen, in denen er einmal die Haare ihrer Freunde hielt, in der anderen das einzelne Haar von Lucius Malfoy, begannen in einem bläulichen Licht zu leuchten, welches sich ausbreitete, bis der Elf nur noch schemenhaft zu erkennen war und die Teenager sich die Hände vor die Augen halten mussten, um nicht vollends zu erblinden, als das Licht förmlich in einer Fontäne explodierte, die in den Himmel schoss während Dobbys piepsige Stimme laut und deutlich eine lateinische Formel aufsagte, deren Sinn sich selbst Hermine entzog, dabei konnte diese ja die halbe Bibliothek von Hogwarts zitieren. Die energiegeladene Druckwelle war gewaltig, noch Minuten nach dem Zauber kribbelte die Haut der Jugendlichen und ihnen wurde mit bleichen Gesichtern bewusst, dass sie diesen Zauber niemals, selbst mit vereinten Kräften und ihrer ganzen Willenskraft hätten durchführen können. Wenn die Hauselfen einmal in ihrem Leben auf die Idee kommen sollten, sich gegen die Sklaverei zu erheben, die ihnen aufgebürdet worden war, hieß es eindeutig in Deckung gehen, denn mit diesen mächtigen Wesen war definitiv nicht gut Kirschen essen. Zurück bleiben leuchtende Buchstaben, die jeder der Anwesenden verstanden hätte, wären sie in einer anderen Sprache geschrieben worden. Da dies allerdings ein Name war, deren Titel in unterschiedlichen Sprachen meistens immer gleich bleiben, prangten zwei deutlich zu lesende Wörter in der Luft, die jedem einzelnen der Teenager eine mit Gänsehaut begleitende Kälte vermittelte. Malfoy Manor. Das war ganz und gar nicht gut! „Na klasse!“, äußerte sich Hermine, die den Gedanken aussprach, der bei jedem der Freunde durch den Kopf geisterte. Wie sollten sie denn nach Malfoy Manor kommen und dort erfolgreich einbrechen? Das war für ihr Alter so gut wie unmöglich! Das Manor war von mächtigen Schutzzaubern umgeben, zudem hatten sie keinen blassen Schimmer, wie viele Hexen und Zauberer sich momentan in dem Haus aufhielten. Nachher würde es gar keiner von ihnen mehr herausschaffen und das war das Letzte, was sie erreichen wollten. Es sei denn..sie benutzten ihre neuen Fähigkeiten, welche durch die bröckelnden Blockaden jeden Tag aufs Neue erstärkten. Ginny beherrschte das Feuer…Sie konnte drohen, dass Manor abzufackeln, wenn Snape und die anderen nicht nach ihrer Pfeife tanzten. Hermine gebot über die Erde. Sie vermochte es die Erwachsenen, wenn sie denn auf einem Möbelstück saßen, an dieses zu fesseln und auch anderweitig Schwierigkeiten zu machen: Harrys Kräfte zeigten bisher nur das Aufrufen von bewegbaren Gegenständen, aber dafür war er ein guter Wortführer und Kämpfer, selbst wenn er momentan nicht einmal seinen Zauberstab zur Verfügung hatte, war er eine Bedrohung. Vielleicht hatten Snape und Malfoy ihn in Gewahrsam genommen und er konnte sich diesen bei dem Einbruch wiederbeschaffen, doch wo sollte er wenn anfangen zu suchen? Im Manor gab es sonst wie viele Möglichkeiten, wo sein Zauberstab sein könnte! Wenn er einen Aufrufzauber verwendete, würden ihm wahrscheinlich zig Zauberstäbe entgegenkommen. Luna war eine pfiffige kleine Hexe, in welcher noch ungeahnte Möglichkeiten schlummerten, vielleicht war es nachher sogar so, dass sie alle ihre Feinde im Alleingang von den Füßen fegte, zu mindestens hatte diese Vorstellung ihren ganz persönlichen Reiz, wenn man länger an ihr festhielt. „Wie sollen wir an den Schutzzaubern vorbeikommen?“, fluchte Hermine undamenhaft. „Wir haben zwar schon viel geleistet in den letzten Tagen geleistet, aber das übersteigt selbst den Horizont von Teenagern!“ „Da stimme ich Hermine zu.“, gab Luna bekannt. „Die Malfoys sind eine alte Reinblüterfamilie, deren Ursprung bis zu Merlins Zeiten zurückgehen, was nicht viele Familien von sich behaupten können. Wir haben kein Wissen darüber, wie lange das Manor bereits existiert. Es könnte Wochen dauern die Schutzschilde zu senken. Die einzige Möglichkeit in einem kurzen Zeitrahmen in das Anwesen z gelangen, ist jemand internen als Medium zu benutzen.“ Fragende Gesichter blickten ihr entgegen. „Das hab ich jetzt nicht verstanden, Luna.“, gab Harry zu. „Könntest du das noch einmal für ganz Dämliche erklären?“, fragte er. Bezaubernd nachsichtig lächelte die Blonde und wollte bereits zum Sprechen ansetzten, als der quirlige Hauself sie unterbrach. „Harry Potter Sir kann Dobby als Medium benutzen, denn Dobby war der Hauself von ehemaligem Master Malfoy Senior, sodass Dobby durch die Schutzzauber in das Manor apparieren kann.“, bot er sich aufgeregt an, klimperte die teenager aus seinen großen Kulleraugen hoffnungsvoll an. „Ich weiß nicht.“, gab Harry skeptisch von sich, betrachtete den Elf mit gerunzelter Stirn, dessen Schultern merklich herab sackten, als er die indirekte Ablehnung seiner Hilfe erhielt. Der-Junge-der-lebte bemerkte seinen Fehler. Seufzend legte er Dobby eine Hand auf den komisch geformten Kopf, welcher über diese Geste sichtlich überrascht hochfuhr. Sanft lächelte der grünäugige ihn an. „Es liegt nicht daran, dass ich nicht auf deine Fähigkeiten vertraue, dass ich nicht möchte, dass wir dich als Medium benutzen. Du bist ein guter Freund von mir und meine Freunde möchte ich selbstverständlich von jeglichem Ärger oder Gefahren fernhalten, weil sie mir zu wichtig sind, als dass ich es zulassen würde, dass ihnen ein Leid geschieht.“, endete er. Dobbys Haupt schwoll an vor Stolz, dass er zu den Freunden des Helden der Zaubererwelt gezählt wurde. Natürlich verstand er die Beweggründe seines noch jungen Masters, aber Dobby wollte unbedingt nützlich für diesen Jungen sein, der nie etwas haben wollte, forderte und der für sein Alter von unendlicher Bescheidenheit war. „Und wenn Dobby Harry Potter Sir und seinen Freunden nur in die Kerker appariert und danach sofort wieder disappiert?“, fragt er hartnäckig, sehnsüchtig. „Dobby wird sich auch keiner weiteren Gefahr aussetzen und sofort nach Hogwarts zurückkehren, damit Harry Potter Sir sich keine Sorgen machen muss, dass Dobby in irgendwelche gefahren schlittern könnte! Mein Gott, für diese Hartnäckigkeit allein hätte der Hauself einen Orden vierdient! Harry konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann ihn das letzte Mal ein Lebewesen seines Freundes- und Bekanntenkreises ihm eine derart fette Blase ans Ohr gequatscht hatte! Da er nicht vorhatte noch mehr seines Ohres an den Hauselfen zu verlieren, stimmte er schließlich mit ein. Die anschließende Beschreibung von Dobbys dankbarem Gesichtsausdruck und dessen Dankesbekundungen ersparte er sich an dieser Stelle einfach Mal, da er durch sie früher oder später sowieso nur Kopfschmerzen bekommen würde. „Also brechen wir in Malfoy Manor mit drei pubertierenden Mädchen und einem jungen ein, die durch einen kleinen Hauselfen, der einem kaum bis zum Oberschenkel geht, in den Keller appariert wurden?“, fragte Ginny sicherheitshalber nach. Das Nicken der drei Anwesenden war ihr Antwort genug. „Ihr wisst schon, dass das ziemlich schwach klingt oder?“ „Natürlich, liebe Ginny.“, antwortete ihr Luna. „Aber selbst der kleinste Krieger kann in Zeiten der Gefahr ein ganzes Volk retten.“ Da war sich die jüngste Weasley aber nicht so sicher! * * * Kapitel Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)