Der Vampir im Keller von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Traum oder Wirklichkeit? ----------------------------------- Der Vampir im Keller Hallo ^^ Das hier ist meine erste Story mit selbst ausgedachten Personen und vor allem die erste mit einem Vampir. Ich hoffe, euch gefällt die Story… ich bin ziemlich nervös… <_< …. Aber jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen =) (Ach ja… für eventuelle Rechtschreibfehler entschuldige ich mich jetzt schon… ^^) Ethan trifft nach einem misslungenen Abend auf einen mysteriösen jungen Mann und ist hin und her gerissen von Faszination und Schrecken, denn wie sich herausstellt, bekommt er es mit einem Vampir zu tun. ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Kapitel 1: Traum oder Wirklichkeit? Ethan war gerade auf dem Weg nach Hause. Es war mitten in der Nacht und er kam von seiner eigenen Geburtstagsfeier, die er für sich alleine in einer Disco gefeiert hatte. Vor einem halben Jahr war er von Australien nach London gezogen um sein Studium zu beginnen und da konnten seine Freunde natürlich nicht einfach nebenbei zu ihm kommen um seinen 22. Geburtstag zu feiern. Doch dass der Abend so schlecht werden würde, hätte er auch nicht gedacht. Die Disco war einige Blocks von seinem neuen zu Hause entfernt, aber noch so nah, dass er zu Fuß gehen konnte. Nichts ahnend hatte er die Disco betreten und am liebsten wäre Ethan rückwärts wieder raus. Der Raum ist nicht sonderlich groß gewesen und bis oben hin gefüllt mit Menschen, die er noch nie gesehen hatte. Doch alleine bleiben wollte er auch nicht. Also versüßte er sich den Abend etwas mit ein paar Drinks und wimmelte hin und wieder Mädchen ab, die an seinen Lippen hingen. Seine letzte Beziehung mit einer Frau war schon fast ein Jahr her. Seine Exfreundin hatte sich als äußerst schlechtes Los entpuppt und seit dem wollte er lieber 3 mal hinschauen, auf wen er sich einließ. Und bei den ganzen Mädels dort, konnte unmöglich die Richtige dabei sein. Sie alle gehörten zu der Sorte, die viel ausgingen, um möglichst viele Jungs abzuschleppen. Und Ethan wäre da natürlich eine Besonderheit gewesen. Er wusste, dass die Mädchen nur so hinter ihm her waren, auch wenn er sich das nicht erklären konnte. Gut, er hatte einen relativ sportlichen Körper, aber ansonsten war nichts besonders an seinen braunen kurzen Haaren und den grün-braunen Augen. Nun ja, Frauen waren eh ein Mysterium und ohne ein solches Wesen konnte er sich wenigstens ausreichend auf sein Studium konzentrieren. Ethan seufzte. Er musste noch einige Minuten draußen bleiben. Noch mal Luft schnappen, durchatmen und den Abend ruhen lassen. Er bog in eine Straße ein, die ihn schon seit seinem ersten Rundgang durch die Stadt interessiert hatte. Die Gegend hier war ziemlich düster und vereinzelt standen dort ziemlich heruntergekommene Fachwerkhäuser. Ethan war, als würde er einen ganz anderen Ort betreten. Hier schien schon seit langer Zeit niemand mehr zu leben. Doch gerade das faszinierte ihn so sehr. Er stellte sich bei derartigen Häusern immer vor, wie sie restauriert und innen zu modernen Wohnungen umgebaut wurden. Nach seinem Architekturstudium wollte er auf jeden Fall diese Richtung einschlagen. Noch eine ganze Weile lang ging er verträumt durch die Straße, bis er merkte, dass es ziemlich kalt wurde. Er fing an sich zu wundern. Die ganze Nacht über war es noch ziemlich warm gewesen, es war ja auch mitten im Sommer. Warum also wurde es auf einmal so kalt? Ein fast schon eisiger Windhauch wehte an ihm vorbei und bescherte ihm eine Gänsehaut. Automatisch verschränkte er seine Arme vor der Brust und seine Schritte wurden schneller. Je eher er zu Hause war, desto besser. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon 4 Uhr morgens war und das einzige, was er jetzt wollte, war sein Bett. In Gedanken kuschelte er sich schon in seine Decke und war kurz davor ins Land der Träume zu gehen. Da hatte er plötzlich das Gefühl, dass jemand an ihm vorbeigegangen war. Er sah sich um und konnte niemanden ausfindig machen. Bildete er sich jetzt schon vor lauter Müdigkeit andere Menschen ein? Das einzige was ihm auffiel, war, dass er wohl durch zu viele kleine Gässchen gegangen sein muss, denn irgendwie wusste er nicht, von wo er gekommen war. Er sah sich nochmals um, doch außer der Tatsache, dass der Platz um ihn herum, auf dem er jetzt stand, plötzlich noch dunkler wirkte als sonst, fiel ihm nichts besonderes auf. Bis er plötzlich wieder das Gefühl hatte, dass jemand an ihm vorbeigegangen war. Er drehte sich in die andere Richtung, doch wieder sah er niemanden. So langsam aber sicher schlich sich ein komisches Gefühl bei ihm ein. Irgendwie musste er wieder zurück um überhaupt mal festzustellen, wo er eigentlich war. Nachts sah eben doch alles anders aus, als am Tage. Doch wo er auch hinschaute waren nur dunkle Seitengassen. Ethan seufzte. Von wo war er denn jetzt gekommen? Einen Moment stand er einfach nur da und versuchte, sich zu erinnern. Er entschied sich für eine Straße, in der es am hellsten war. Vermutlich war er von dort gekommen. Doch gerade als er losgehen wollte, wurde der Stille um ihn herum durch eine Männerstimme jäh ein Ende gesetzt. „Dort solltest du besser nicht lang gehen.“ Ethan machte einen Satz. Obwohl die Stimme sehr leise war, hatte er sich zu Tode erschreckt. Er drehte sich um und suchte die Quelle der Stimme. Zuerst sah er niemanden, doch dann erkannte er, dass sich jemand im Schatten eines größeren Gebäudes verborgen hielt. „Wer ist denn da? Hallo?“, fragte Ethan vorsichtig. Doch er bekam keine Antwort. Er wartete noch kurz, dann schlug er eine andere Richtung ein. „Das ist auch die falsche Straße.“ Ethan zog unweigerlich eine Augenbraue hoch. Was zum Teufel sollte das werden? Er war hundemüde, wollte einfach nur irgendwie nach Hause und irgendein Irrer versteckte sich im Schatten und sagte ihm, dass er den falschen Weg gehe. Noch schlimmer konnte der Abend ja nicht werden. Er würde sich jetzt rumdrehen und zu dem Mann gehen, ihn fragen, was er eigentlich von ihm wollte und dann würde er durchatmen und einfach einen Weg nehmen. Irgendwann musste er ja an einer bekannten Stelle vorbeikommen, und wenn es bis zum Morgengrauen dauern würde. Und spätestens dann würde er sich wieder zurechtfinden. Er drehte sich also um und erschrak ein zweites Mal fast zu Tode. Vor ihm stand ein Mann in völlig dunkler Kleidung und schaute zu ihm herab. Ethans Herz pochte wie wild. Er musste sich erst mal von dem Schrecken erholen, bevor er wieder klar denken konnte. Doch das wollte ihm nicht wirklich gelingen. Er war gefangen von der Figur vor ihm. Der Schein einer entfernt stehenden Straßenlaterne reichte, um den Fremden im Gesamten besser erkennen zu können. Dieser hatte einen langen schwarzen Mantel mit aufgestelltem Kragen an. Dadurch, dass der Mantel offen stand, konnte Ethan auch das schwarze Hemd und die dunkle Jeans mit einem breiten schwarzen Ledergürtel erkennen. Die Haare waren ebenfalls Pechschwarz und umrandeten ein ziemlich markantes Männergesicht, mit ausgeprägten Kiefer- und Wangenknochen. Unter einer ziemlich geraden Nase, die die Gesichtsmitte zierte, waren ein paar schön geschwungene Lippen, die ein leichtes Lächeln formten und als Ethans Blick bei den Augen angekommen war, musst er schlucken. Sie waren merkwürdig dunkel. Er konnte nicht sagen, ob sie nicht vielleicht braun waren, aber selbst dafür waren sie zu dunkel. Oder lag es einfach daran, dass das Licht der Straßenlaterne nicht hell genug war? Er wusste es nicht. Dafür wusste er aber umso mehr, dass diese Augen ihn gefangen hielten, ihn beinahe in ihren Bann zogen. Es kam ihm so vor, als käme er ihnen immer näher. Erst als der Mann vor ihm, der nur wenige Jahre älter als er selbst sein konnte, den Mund öffnete und schmunzelnd „Du hast dich wohl verlaufen“ sagte, konnte er sich wieder von diesen Augen trennen. Er ging einige kleine Schritte rückwärts und beobachtete den Fremden weiter. „Ich… ich habe mich nicht verlaufen. Ich weiß nur gerade nicht, wo ich bin.“ Der Mann hatte die Hände vor der Brust verschränkt und schien nun eher zu grinsen, denn zu lächeln. „Was hast du denn um diese Uhrzeit noch hier zu suchen?“ Ethan war total verwirrt. Warum zur Hölle wollte er das wissen? „Ähm, ich wüsste nicht, was Sie das angeht.“, erwiderte er auch so gleich. War das Pech denn heute nur ihn am verfolgen? Er wollte doch nur nach Hause und in sein Bett, war das schon zu viel verlangt? Er würde den Kerl jetzt einfach ignorieren und irgendeine Straße nehmen. Also drehte er sich wieder um und ging in Richtung der dritten Straße von fünf möglichen. Nach ein paar Metern drehte er sich noch mal um, um zu sehen, ob der Mann auch ging, doch der war nicht mehr zu sehen. Ethan wunderte sich, wie der Mann so schnell verschwinden konnte, doch es war ja nicht sein Problem. Als er sich wieder rumdrehte um seinen geplanten Weg entlang zu gehen, wäre er fast rückwärts gestolpert. Der Mann stand wieder vor ihm und lächelte. Würde dieser Kerl ihn nicht die ganze Zeit so nerven, hätte Ethan dem Lächeln stundenlang zuschauen können. Wie schon zuvor von den Augen, wurde er nun von diesen schönen, immer breiter lächelnden Lippen gefangen genommen. „Wenn du nach Hause willst, solltest du dort lang gehen.“ Mit einer kurzen Kopfbewegung zeigte er die Richtung, die er meinte. Ethan schlug das Herz bis zum Hals. Was wollte dieser Kerl nur von ihm? So langsam war ihm die ganze Sache nicht mehr geheuer. „Was wollen Sie von mir? Ich habe kein Geld dabei, das musste ich für die vielen Drinks ausgeben, um den Abend zu überstehen.“ Den letzten Satz hatte er eher zu sich selbst gesagt und ihm wurde wieder klar, dass an allem nur diese Party schuld war, die er sich selbst gegeben hatte. Seine Gedanken wurden von einem leisen Lachen unterbrochen. „Warum lachen Sie eigentlich als? Ich finde das überhaupt nicht witzig. Und jetzt lassen Sie mich in Ruhe.“ Ethan ging an dem Fremden vorbei und schlug seinen ursprünglichen Weg ein. Wär doch gelacht, wenn er so nicht auch nach Hause käme. Er drehte sich nicht mehr um. Der Typ konnte ihm doch gestohlen bleiben. Woher wollte er eigentlich wissen, wo er wohnte? Total in seinen verwirrten und leicht wütenden Gedanken versunken ging er schnellen Schrittes durch die kaum beleuchtete Straße. Er hörte keine Schritte hinter sich und so ging er davon aus, dass der Kerl ihn nun endlich in Ruhe ließ. Während er eine Weile immer der Nase lang weiter ging, fragte er sich immer wieder, wer dieser Kerl wohl gewesen sein mag. Ein bisschen gruselig war es ja schon. Diese dunkle Aufmachung. Und was ihm erst jetzt richtig bewusst wurde: Das bleiche Gesicht, das sich so auffallend von allem anderen abhob. Er konnte sich absolut keinen Reim darauf bilden. Aber das konnte ihm ja sowieso egal sein. In wenigen Minuten würde er wohl zu Hause sein und diesen ganzen Abend vergessen können. Doch als er sich umsah, merkte er, dass er in einer Sackgasse war. Neben ihm waren nur Hauswände und vor ihm eine Mauer. Ethan seufzte laut. Schlimmer konnte es doch gar nicht mehr werden. „Ich hab’s dir doch gesagt.“ Da hatte er sich wohl gewaltig geirrt. Es konnte noch viel schlimmer werden. Ob er diesen Abend überhaupt überleben würde? Noch ein einziges Mal und sein Herz würde aussetzen. War der Typ ihm etwa die ganze Zeit gefolgt? Ethan traute sich gar nicht erst, sich umzudrehen. Doch das war eh nicht nötig. Mit wenigen Schritten stand der Kerl plötzlich vor ihm und lächelte schon wieder dieses vielsagende schiefe Lächeln. Das reichte Ethan. Wer war er denn, dass er sich als von diesem Kerl vorführen ließ. „Was wollen Sie eigentlich von mir? Habe ich Ihnen irgendetwas getan? Passt ihnen mein Gesicht nicht? Bin ich in Ihrem Territorium gelandet?“ Während seiner Ausführungen warf er wild die Hände in die Luft und steigerte sich immer mehr hinein. Er hatte sich schon umgedreht und war, immer noch wütend vor sich her am schimpfen, schon auf dem Rückweg aus dieser Sackgasse, als er plötzlich von einer starken Hand am Arm gepackt und umgedreht wurde. Er hatte nicht einmal mehr die Gelegenheit sich auch darüber aufzuregen, da sich sofort weiche kühle Lippen auf seine legten. Ethan war geschockt. Er konnte sich nicht wehren. Eigentlich konnte er sich überhaupt nicht mehr bewegen. Was war nur geschehen und warum küsste dieser Mann ihn einfach? Wenn Ethan auch zugeben musste, dass es sich irgendwie schön anfühlte. Irgendwie so sanft und weich. Moment, was dachte er da eigentlich? Ein fremder, komisch aussehender Mann küsste ihn hier einfach und ihm fiel nichts besseres ein, als dass es ihm gefiel? Ein Murren wanderte seine Kehle hinauf und zum Glück ließ der Mann von ihm ab. Endlich konnte er sich auch wieder bewegen. Er starrte dem Mann vor sich in die Augen, oder zumindest dorthin, wo er die Augen vermutete, denn hier war es deutlich dunkler als dort, wo er ihn das erste Mal getroffen hatte. „Spinnen Sie eigentlich total oder sind Sie einfach nur pervers?“ Ethan spürte kein bisschen Angst, vielmehr Verwirrtheit und Verwunderung mit einem Hauch Neugierde. Doch der Kerl beantwortet ihm seine Frage nicht, sondern ging einfach an ihm vorbei. Nach wenigen Metern fragte er: „Kommst du nun, oder willst du die Nacht hier verbringen?“ Ethan blickte dem Mann skeptisch hinterher. Na gut, hier konnte er wohl nicht bleiben, er musste zurück. Aber dass er mit dem anderen gehen musste, gefiel ihm ganz und gar nicht. Dennoch folgte er ihm mit wenig Abstand. Ein paar Momente später ging er fast neben ihm und hatte sich wieder einigermaßen beruhigt. „Ich merke, du bist nicht mehr wütend. Glaubst du mir jetzt endlich und lässt mich dich nach Hause führen?“ „Ich will einfach nur noch in mein Bett. Und wenn Sie mich jetzt nicht dort hinbringen, garantiere ich für nichts mehr“, antwortete Ethan murmelnd. Doch der Andere lachte nur wieder leise. „Ich soll dich in dein Bett bringen?“ Ethan hatte keine Lust mehr zu antworten. Er fragte sich auch nicht mehr, was dieser Kerl nun eigentlich von ihm wollte, solange er ihn nur nach Hause brachte. Er merkte schon, wie er immer müder wurde. Seine Augenlider fielen immer wieder kurzzeitig zu, er blinzelte öfter, doch irgendwann konnte er seine Augen nicht mehr offen halten. Und das Letzte, was er mitbekam, war, wie er noch einen Schritt nach vorne tat und dann war alles schwarz. ~°~°~°~°~°~ Ethan wachte auf, als ein dumpfes Geräusch ganz in seiner Nähe die Stille und somit seinen Schlaf durchbrach. Immer noch leicht müde und erschöpft rieb er sich die Augen, doch er musste feststellen, dass es viel zu dunkel war, um etwas zu erkennen. Unter sich fühlte er etwas weiches, seidenes, fast wie ein Bett mit seidenem Bezug, doch als er versuchte sich aufzurichten, hatte sein Kopf eine schmerzhafte Begegnung mit etwas Hartem. Wo zur Hölle war er hier? „Hallo? Ist hier irgendjemand?“ Seine Stimme reichte nicht weit. Es war fast so, als würde sie von irgendetwas gedämpft werden. War er etwa eingesperrt? Ein mulmiges Gefühl machte sich in seinem Inneren breit. Er versuchte sich daran zu erinnern, wie er in diese Lage gekommen sein konnte. Und kaum hatte er die Augen geschlossen, erschien dort dieser merkwürdige Mann. Ob der was mit dieser Sache zu tun hatte? Das war wohl am wahrscheinlichsten. Warum musste er dem Fremden auch folgen? Lernten nicht alle Kinder von ihren Eltern, nicht mit fremden Männern zu reden oder gar mit ihnen mitzugehen? Und dabei hatte er noch nicht mal was Süßes angeboten bekommen. Ethan seufzte. Jetzt hieß es erst mal, aus diesem „Ding“ rauszukommen. Er tastete mit den Händen über sich entlang und bekam immer mehr das Gefühl, in einer doch ziemlich merkwürdig geformten Holzkiste zu liegen. Er tastete mit den Händen an dem Holz über sich entlang und mit ein bisschen Kraftaufwand drückte er kräftig nach oben. Er musste sich etwas anstrengen und der Deckel hob sich und kippte zur Seite auf. Ethan setzte sich auf und schaute sich sein „Gefängnis“ an. Er konnte sich irren, aber es sah verdammt danach aus, als säße er in einem schwarzen Sarg mit blauem Satin. Mit einem Satz war Ethan draußen und stand nun in diesem Raum. Als er sich umsah, raubte ihm der Anblick fast den Atem. Anscheinend hatte ihn dieser komische Typ in einen Keller oder ähnliches gebracht. Ethan würde fast schon sagen, dass er in einem Raum war, der aussah wie ein mittelalterlicher Kerker, gemütlich und modern eingerichtet. Das Zimmer wurde mit Kerzen beleuchtet, die überall herumstanden, jedoch keineswegs störten. Der Boden war aus Holz, die Wände aus Stein, mit stützenden Balken, die sich auch über die Decke erstreckten. Alles Andere in diesem Raum war das totale Gegenteil vom Raum selbst. In einer Ecke stand ein schwarzes Ledersofa mit einem Glastisch davor. Der Sarg hinter ihm lag dem Sofa direkt gegenüber. Rechts von ihm war eine große Holztür und dieser gegenüber stand ein riesiges hölzernes und volles Bücherregal mit einem gläsernen Schreibtisch davor. Ethan gab es nicht gerne zu, aber wer auch immer hier wohnte, wenn man es denn „wohnen“ nennen konnte, hatte Stil. Ethan drehte sich noch mal zu dem Sarg um, und da erkannte er erst, dass hinter diesem keine Wand, sondern ein blauer schwerer Vorhang hing. Was wohl dort hinter steckte? Doch als Ethan die Hand ausstreckte, wurde er von einem erneuten Geräusch abgelenkt. Es schien von außerhalb des Raumes zu kommen. Ethan lehnte sich mit dem Ohr an die Tür, um besser hören zu können. „Na los… lass mich vorbei. Ich sagte, ich will ihn sofort sehen.“ „Und ich sagte, du sollst verschwinden.“ Ethan erkannte die zweite Stimme eindeutig. Sie gehörte dem mysteriösen Fremden. Anscheinend stritt er mit einem anderen. Plötzlich bebte die Tür und Ethan sprang erschrocken zurück. „Du hast Glück, dass es gleich hell wird. Beim nächsten Mal kommst du mir nicht so einfach davon, das kannst du mir glauben, Andric.“ Die Stimme des zweiten Fremden war direkt an der Tür und klang ziemlich kalt. „Los, mach das du weg kommst.“, konnte Ethan seinen „Entführer“ nur noch antworten hören. Die Tür zitterte noch mal und dann war es eine ganze Zeit lang ruhig. Ethan wusste nicht was er machen sollte. Was war da bloß gerade geschehen? Er näherte sich langsam wieder der Tür, als diese plötzlich aufging. Ein ziemlich wütend aussehender bekannter Fremder kam in den Raum und eilte an ihm vorbei direkt aufs Sofa zu. Ethan stand verdutzt neben der Tür und wusste nicht so recht, was er tun sollte. Doch das Problem erledigte sich ziemlich schnell von selbst. Der Fremde war noch nicht am Sofa angekommen, da drehte er sich schon wieder um und sah Ethan mit erstauntem Blick in die Augen. „Du bist schon wach?“ Für Ethan war das ganze wie ein Traum. Das konnte alles überhaupt nicht passieren. Wahrscheinlich hatte er ein wenig über den Durst getrunken, war zu Hause in seinem Bett eingeschlafen und träumte jetzt so ein wirres Zeug. Das konnte die einzig logische Erklärung sein. Völlig überzeugt von dieser Theorie ging er geradewegs aufs Sofa zu und setzte sich. „Ich bin nicht wach. Ich träume gerade. Wahrscheinlich löst du dich gleich in Rauch auf und wirst zu einer dieser Tussis, die mich in der Disco verführen wollten. Schöne Wohnung übrigens. Zwar ein bisschen düster, aber okay. Jedem seins.“ Ethan machte es sich auf dem Sofa bequem. Er hatte nicht gewusst, dass geträumte Ledersofas so toll sein konnten. Nun wartete er einfach darauf, dass etwas passierte. „Du glaubst, du träumst?“ „Ich glaube es nicht nur, ich weiß es.“ Ein leises Lachen seitens des Fremden erfüllte den Raum. „Wenn doch alle meine Opfer so amüsant wären, wie du.“ Der Fremde ging auf seinen Schreibtisch zu, öffnete eine Schublade und kam mit einer Flasche Whiskey und einem Glas zu ihm. Schnell war dieses halb gefüllt und Ethan bekam es in die Hand gedrückt. „Trink. Das verfeinert den Geschmack deines Blutes.“ Ethan wollte gerade einen Schluck nehmen, als er realisierte, was ihm sein Sitznachbar da gerade gesagt hatte. „Mein Blut?“ Das war ein sehr komischer Traum. Er hoffte nur noch, dass er sich nicht in einen Alptraum verwandelte. Schulterzuckend nahm er einen Schluck und schaute dann verwundert in das Glas. Seit wann schmeckten Träume so intensiv? Mit steigender Panik stellte er das Glas mit einem leichten Klirren auf dem Tisch ab. Ethan kam sich sowieso vor, als wäre er im falschen Film, also konnte er auch handeln wie im Film. Er kniff sich feste in den Oberarm und schrie auf. „Aaah…“ Verdammt, das hatte wehgetan. Aber das ließ nur auf eines schließen: Er war keineswegs am Träumen. Das hier war die Realität. Und er befand sich direkt darin. „Warum tust du dir weh?“, fragte eine schmunzelnde Männerstimme neben ihm. Ach ja, da war ja noch jemand. Ethan schaute nach links und rutschte zeitgleich weiter nach rechts in die Ecke des Sofas. Mit einem Mal war er hellwach und konnte wieder in klaren Gedankengängen überlegen. „Wer zur Hölle sind Sie und was wollen Sie von mir?“ „Um erst mal deine zweite Frage zu beantworten: Wie schon angedeutet: Ich will dein Blut.“ Während er sprach, lehnte er sich zurück ins Sofa und schlug das eine Bein über das andere. Dabei nahm er die Whiskeyflasche in die Hand und las augenscheinlich das Etikett. „Und zu der Frage wer ich bin: Sei ehrlich. Willst du das wirklich wissen?“ Er drehte seinen Kopf zu Ethan und musterte ihn grinsend von oben bis unten. Ethan stand mittlerweile ziemlich wütend auf und ging zum Sarg. „Natürlich will ich das wissen. Immerhin bin ich in diesem… Ding aufgewacht. Sie haben mich entführt und hier eingesperrt. Und wie ich wissen will, wer Sie sind!“ Ethan schaute wieder zurück zum Sofa, um auf eine Antwort zu warten und musste erschrocken feststellen, dass der Fremde schon wieder direkt vor seiner Nase stand. „Du willst also wirklich wissen, wer ich bin?“ Ethan nickte leicht und machte kleine Schritte nach links, um etwas mehr Luft zwischen ihm und dem anderen zu bekommen, doch dieser folgte ihm sofort. „Sonst ist mein Abendessen nicht so neugierig. Aber andererseits ist es um diese Uhrzeit auch schon lange nicht mehr am leben.“ Wieder lachte er, bevor er weiter sprach. „Du musst nicht wissen, wer ich bin. Es wird dir sowieso nichts mehr bringen. In weniger als 5 Minuten wird auch dein Leben ausgehaucht sein. Schade eigentlich. Du scheinst… nett zu sein. Aber deswegen werde ich eine Ausnahme machen. Ich bin Marcus. Marcus Laros Damian Andric.“ Ethan stieß mittlerweile schon gegen den Schreibtisch und wusste nicht mehr weiter. Wer zum Teufel war dieser Kerl nur? Er wollte ihn doch nicht wirklich umbringen? Ethan konnte seinen Gegenüber nun viel besser erkennen. Hier unten war es zwar auch ziemlich düster, aber dennoch bedeutend heller, als auf der Straße. Und er konnte erkennen, dass er sich nicht geirrt hatte. Der Typ hatte tatsächlich nahezu schwarze Augen. Die schwarzen Haare hingen kinnlang über seine Wangen und ein Teil des Ponys reichte über sein Auge und seine Nase bis fast zu den Lippen. Im direkten Vergleich schätzte Ethan sich mit seinen 1,81 m etwa einen Kopf kleiner als der andere. Und immer noch verblüffend war diese helle Haut. Sie wirkte beinahe gespenstig und doch so wunderschön, dass Ethan sich nicht abwenden konnte. Doch auf sein Gehirn konnte er sich immer noch verlassen. Und das sagte ihm im Moment nichts Gutes. Ethan musste sich etwas überlegen, oder er würde diesen Abend wohl nicht überstehen. Er nickte mit dem Kopf in Richtung Tür. „Wer war das denn eben? Etwa auch ein… Opfer von dir?“ Der Fremde lachte. „Richard? Selbst wenn er der letzte Mensch auf Erden wäre, würde ich ihn nicht anpacken. Er war wegen dir hier. Du hattest dich in seinem Territorium aufgehalten, als ich dich gefunden habe und er meinte deshalb, dass du ihm zustehst und nicht mir. Zum Glück konnte ich ihn abwimmeln, er ist echt ein schmieriger Typ. Aber genug geredet. Ich habe Hunger.“ Marcus kam Ethan immer näher und beugte sich schon leicht nach vorne. Ethans Herz pochte wie wild. Er war wie versteinert, wurde von dem hungrigen Blick seines Gegenübers gefangen gehalten und hoffte nur noch auf ein Wunder. Und dieses geschah sogar, denn ein plötzliches lautes Klopfen an der Tür unterbrach die beinahe knisternde Stille im Raum. „Marcus? Mach auf, ich bin’s.“ Ethans Herz machte einen Hüpfer. Zum einen hatte er sich erschreckt und zum anderen freute er sich, als sich sein Gegenüber, wenn auch leicht knurrend, umdrehte und mit den gemurmelten Worten „Heute ist nicht mein Tag“ zur Tür ging. Kaum war diese offen, kam ein junger Mann mit dunkelblonden Haaren herein geweht. Ethan versuchte an seinem Entführer vorbei zu schauen, um einen besseren Blick auf den Gast zu erhaschen. Dieser hatte eine ebenso bleiche Haut, sah jedoch um einiges geselliger und freundlicher aus. „Brandon, was willst du hier? Ich bin beschäftigt.“ Der Neue schaute sich um und erkannte erst jetzt, dass da noch jemand im Raum war. „Oh, das tut mir leid. Ich dachte, du bist schon fertig mit Abendessen…“ Der Mann, der augenscheinlich Branden hieß, beäugte den jungen Mann, der leicht verwirrt am Schreibtisch stand, eine kurze Zeit und grinste dann. „Mann Alter. Da hast du dir ja jemanden geangelt. Willst du mir nicht was übrig lassen? Ich hatte vorhin nur…“ „Brandon! Was willst du hier?“ Brandon drehte sich Augen rollend um und schloss einfach die Tür. „Hast du mal auf die Uhr geschaut? Es wird gleich hell, das schaffe ich nicht mehr.“ „Und was willst du mir jetzt damit sagen?“ Der blonde seufzte. „Na ich will hier bleiben bis heute Abend. Ist doch klar. Und bei so einer verlockenden Gesellschaft…“ Dabei schaute er Ethan tief in die Augen, sodass dieser die strahlend blauen Augen erkennen konnte. Brandon ging zum Sofa und legte sich der Länge nach hin. „Ist zwar nicht wie mein Sarg, aber müsste reichen.“ Er gähnte dabei herzhaft. „Das glaube ich ja wohl jetzt nicht. Du kannst doch nicht einfach hier herkommen und dich auf meinem Sofa breit machen. Vor allem nicht, wenn ich BESCHÄFTIGT bin.“ Ethan schaute dem ganzen Schauspiel mehr als interessiert zu. Wenn das so weiter ging, konnte er sich sicher bald aus dem Staub machen, ohne das irgendjemand etwas bemerkte. Er hatte erst gar nicht versucht, zu verstehen, was die beiden meinten. Es konnte eh nichts Erfreuliches sein. Es hieß jetzt einfach so schnell und unauffällig wie möglich von hier zu verschwinden. Er machte einen Schritt nach vorne und wurde sogleich daran erinnert, dass er eigentlich nichts zu melden hatte. „Wer hat dir erlaubt, dich zu bewegen?“ Sein Entführer blickte ihn mit kaltem Blick an. „Darf ich mich nicht mal bewegen? Jetzt werde ich schon von einem Irren entführt, der auch noch einen irren Freund hat und darf keinen Schritt tun. Was habe ich nur falsch gemacht?“ Ethan hatte mehr zu sich selbst gesprochen, doch Brandon hatte jedes Wort verstanden. Er fing leise an zu lachen und setzte sich wieder auf. „Sag mal, Marcus. Wo hast du den denn aufgegabelt? Hat der überhaupt keine Angst?“ „Wenn ich dich sehen würde, hätte ich auch keine Angst. Aber du siehst es ja selbst. Der kleine hier ist überaus neugierig und mutig. Alle Aufmerksamkeit galt nun wieder Ethan, der sich in seiner Haut zunehmend unwohl fühlte. Dieses Gefühl verstärkte sich noch, als der schwarzhaarige wieder auf ihn zu kam. „Ich weiß echt nicht, was ihr von mir wollt, ich glaube, ich will es auch nicht wissen. Aber was auch immer es ist, macht schnell. Ich hasse es, warten zu müssen. Und mein Abend war schon beschissen genug. Alles was ich wollte, war mein Bett.“ Ethan seufzte laut und schaute zum Boden. Es kam ihm immer noch alles wie ein Traum vor. Wahrscheinlich war er deshalb so gelassen. Brandon lachte. „Ich glaube, ich komme mal öfter vorbei. Ist ja richtig lustig hier. Ethan schaute wieder auf. „Was wollen Sie eigentlich? An ihrer Stelle würde ich still sein. Ihr Freund scheint ja nicht gerade erfreut über Ihren Besuch zu sein.“ Ethan konnte sich diesen bissigen Kommentar einfach nicht verkneifen. Seine Lage war schon schlimm genug, da brauchte hier nicht noch als einer rumzuhängen und sich darüber lustig zu machen. „Ja Brandon. Eigentlich hat er Recht. Ich sollte dich rauswerfen. Zumal du mir jetzt mein Abendessen verdorben hast.“ Marcus kam wieder auf Ethan zu. Es sah jedoch nicht so aus, als wolle er ihm irgendetwas antun. Und ehe Ethan sich versah, beugte Marcus sich zu ihm herunter und küsste ihn erneut. Doch dieses Mal war es nicht nur ein sanftes Berühren der Lippen, sondern vielmehr ein feuriger Angriff der Leidenschaft. Ethan blieb die Luft weg und automatisch stieg er in das Spiel mit ein. Er wusste nicht warum, aber es fühlte sich so an, als müsste es sein, als wäre es das Richtigste auf der Welt. Und dann waren die Lippen plötzlich weg. Er hörte nur noch ein geflüstertes „Wir werden uns wieder sehen, Ethan…“ bevor Marcus ihm einen Finger auf die Stirn legte und er augenblicklich sein Bewusstsein verlor. ~°~°~°~°~°~ „Hey, was machst du da?“ „Wenn ich wieder komme, will ich, dass dieses Zimmer genauso aussieht, wie ich es verlassen habe. Verstanden?!“ Es war mehr ein Befehl als eine Frage, als sich Marcus den ohnmächtigen Ethan über die Schulter warf und zur Tür ging. Brandon schaute seinem Freund verwirrt hinterher. War dieser Junge nicht eigentlich als Abendessen gedacht? Warum brachte Marcus ihn dann weg? Er wurde aus diesem Kerl einfach nicht schlau. Vor allem, weil es mittlerweile hell sein müsste. Er schaute auf die Uhr. 5:47 Uhr. Na gut, ein bisschen Zeit blieb ihm wohl noch. Da konnte er sich ja in Ruhe hier umschauen. Brandon wusste, dass Marcus den Raum hinter dem Vorhang meistens mit seinen Opfern benutzte. Beim letzten Mal stand dort ein großes Bett mit Handschellen. Wusste der Geier, was Marcus für perverse Spielchen mit seinen Opfern spielte, bevor er sie aussaugte. Das konnte ihm zwar egal sein, aber neugierig war er trotzdem. Ob er noch mal einen Blick wagen sollte? Marcus hatte ja nur gesagt, es soll alles aussehen, wie immer. Das hieß ja nicht, dass er nicht mal schauen konnte. Ruckzuck war er an dem schweren blauen Vorhang angekommen und schob das Ende an der Wand zur Seite. Was sich ihm nun bot, erschreckte ihn zutiefst. Dort stand nicht nur ein Bett mit Handschellen, sondern auch eine in den Boden eingelassene Wanne. Wann zur Hölle hatte Marcus eine Wanne in seinen Boden eingebaut? Und dahinter war ein Gestell aus schwarzen Holzbalken, die X-förmig an der Wand angebracht waren. Auch hier waren metallene Ringe, die wohl als Handschellen dienten. Das war zu viel für Brandon. Er wollte sich nicht im Entferntesten vorstellen, was Marcus hier unten in seinen vier Wänden fabrizierte. Gerade als er den Vorhang wieder vorschob und zurück zum Sofa gehen wollte, öffnete sich die Tür und Marcus kam wieder rein. Kurz wechselten sie ihre Blicke, bevor Brandon anfing zu reden. „Was hast du denn mit dem Jungen gemacht? Du saugst deine Opfer doch nie auswärts aus. Dafür hast du doch dein…“ Er zeigte einfach mit dem Daumen hinter sich. „Na was glaubst du wohl? Ich habe ihn nach Hause gebracht. Wenn du hier bist, kann ich mich wohl kaum in Ruhe ernähren.“ „Du meinst, deinen Spaß haben.“ Dafür kassierte Brandon einen ziemlich kalten Blick. „Wenn du hier drin bleiben willst, solltest du darauf achten, was du sagst.“ Damit war für Marcus die Diskussion beendet. Er schwang sich elegant in seinen Sarg und ließ den Deckel zufallen. Brandon konnte nur noch verwundert den Kopf schütteln. Hier herrschte aber noch gewaltig Gesprächsbedarf. Aber das würde er heute Abend mit dem anderen Vampir klären. Jetzt hieß es erst mal schlafen. In den Sommermonaten konnte man sowieso mehr schlafen, als wach sein, da die Sonne schon so früh aufging und sich immer erst so spät wieder verabschiedete. So legte er sich seufzend auf das Sofa und versuchte zu schlafen. Das konnte ja heiter werden. ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Soo... so viel zum ersten Kapitel... Ihr wisst ja.. ohne Kritik kann man sich nicht verbessern... ;-) Kapitel 2: Der Weg in die Ewigkeit ---------------------------------- So, hier ist nun das zweite Kapitel. Ich habe wieder versucht, weitgehend die Fehler zu eliminieren, aber ob mir das wirklich gelungen ist, bleibt fragwürdig… >_> Jetzt wünsche ich noch viel Spaß beim Lesen ^^ ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Kapitel 2: Der Weg in die Ewigkeit Ethan wachte schweißgebadet auf und saß kerzengerade im Bett. Das Sonnenlicht schien durchs Fenster und blendete ihn ein wenig. Orientierungslos schaute er sich um und nach wenigen Augenblicken erkannte er, dass er in seinem Zimmer war. Wie war er hier hingekommen? War er nicht noch vor einigen Stunden in einem Kerker mit einem zwielichtigen Typen gewesen, der ihn umbringen wollte? Oder hatte er das Ganze doch nur geträumt? Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon 19:00 Uhr durch waren und er somit den ganzen Tag verschlafen hatte. Zum Glück war heute Samstag, sodass er sich keine Gedanken um die Uni machen musste. Ethan stand auf und bemerkte, dass er bis auf die Boxershorts ausgezogen war. Hatte er das alles noch geschafft, nachdem er wohl aller Wahrscheinlichkeit nach ziemlich voll nach Hause gekommen ist? Ethan konnte sich einfach keinen Reim darauf bilden. Und dazu kam, dass sein Kopf tierisch schmerzte. Er machte sich auf ins Bad und stellte sich vor den Spiegel. Zuerst war ihm gar nicht aufgefallen, dass seine Brust beschrieben war. Erst nachdem er sich eine ordentliche Menge Wasser ins Gesicht gespritzt hatte und ein wenig wacher aus der Wäsche schaute, fielen ihm die schwarz geschriebenen Worte auf seiner Brust auf. „Du bist mein.“ Geschockt las er die Worte wieder und wieder. Woher konnten sie stammen? War die ganze letzte Nacht etwa doch kein Traum gewesen? Ethan wusste einfach nicht mehr, was er denken sollte. Doch bei der Erinnerung an diesen komischen mysteriösen Typen machte sein Herz einen kleinen Hüpfer. Was konnte nur geschehen sein? Es wäre wohl am besten, wenn er die ganze Sache erst mal vergessen würde. Auch sein Bauch stimmte dieser Entscheidung mit einem lauten Knurren zu. Ethan würde jedoch erst duschen gehen und dann ein kleines Abendessen vorbereiten. Gesagt getan war er auch schon komplett nackt und in der Dusche verschwunden. Mit dem Abwaschen der schwarzen Schrift auf seiner Brust wischte er auch jeden weiteren Gedanken an diese Geschichte aus seinem Kopf. Das warme Wasser entspannte ihn ungemein und erst als er merkte, wie er sich vor Hunger kaum noch auf den Beinen halten konnte, stellte er das Wasser ab, schnappte sich ein Handtuch und machte sich auf den Weg in die Küche. Dummerweise war kaum noch etwas im Kühlschrank. Ethan fackelte nicht lange rum und griff sich das Telefon. Er bestellte sich eine Pizza und einen Salat und schmiss sich aufs Sofa um durch das Fernsehprogramm zu surfen. Irgendwann hatte er keine Lust mehr und beschloss noch schnell in die Videothek zu gehen und sich ein paar Filme auszuleihen. Er verließ die Wohnung und kam nach einigen Minuten wieder. Der Pizzabote stand vor der Tür und machte den Eindruck schon mehrmals geklingelt zu haben. Ethan entschuldigte sich, nahm sein Essen entgegen und gab dem guten Mann noch ein ordentliches Trinkgeld. Schnell war die erste DVD eingeschmissen und die halbe Pizza verschlungen. Ethan versuchte krampfhaft sich auf den Film zu konzentrieren, doch es wollte ihm einfach nicht gelingen. Seine Gedanken drehten sich immer wieder um diesen Marcus. Er konnte sich das alles doch nicht eingebildet haben?! Und das schlimmste war, dass sein Herz bei diesen Erinnerungen unnormal schnell schlug. Er spürte es richtig stark in seiner Brust klopfen und fühlte auch so ein leichtes Gefühl der Aufregung, man könnte es mit Lampenfieber vergleichen. Und dann dachte er noch an den letzten Kuss und seine Finger schnellten automatisch zu seinen Lippen. Er hatte selten ein solches Feuer bei einem Kuss gespürt. Doch das Merkwürdigste war, dass er das dringende Bedürfnis hatte, diesen Mann nochmals aufzufinden. Anscheinend gab es nur eine Sache, die er machen konnte: Er musste noch mal zu diesem Platz gehen. Wenn er ihn denn finden würde. Er verließ die Wohnung und schaute sich um. Wo sollte er nun lang gehen? Am besten wäre in Richtung Disco. Und wenn er zu dem Punkt kommen würde, an dem er sich vor fast 24 Stunden verlaufen hatte, würde er den weiteren Weg bestimmt finden. Zum Glück war es noch hell genug, die Sonne war gerade am Untergehen, also würde er sich beeilen müssen, um nicht wieder im Dunkeln auf irgendwelche zwielichtigen Kerle zu stoßen. Doch diese Hoffnung konnte er aufgeben. Es wurde schneller dunkel, als er „Marcus“ sagen konnte, doch zum Glück wusste er noch wo er sich befand. Die Stelle, an der er diesen Mann das erste Mal getroffen hatte, konnte nicht mehr weit weg sein. Ethan wollte sich gerade noch mal in Erinnerung rufen, wie die Stelle ausgesehen hatte, da hörte er plötzlich eine eiskalte schneidende Stimme hinter sich. „Du lebst noch? Ich dachte Andric hätte dich schon längst verspeist. Nun gut, dafür gehörst du jetzt mir.“ Ethan drehte sich erschrocken um und sah einen Mann auf sich zukommen. Er schien fast zu schweben und kam immer näher. Das musste der Fremde gewesen sein, mit dem Marcus die kleine Auseinandersetzung vor der Tür gehabt hatte. Ethan wurde ganz flau im Magen. Wo war er hier nur reingeraten? Dieser Richard schien nicht zu Scherzen aufgelegt zu sein. Er war förmlich von einer kalten Angst einflößenden Aura umgeben und Ethan ahnte nichts Gutes. Richard war inzwischen bei ihm angekommen und grinste breit. „Dein Blut ist etwas Besonderes. Das wusste ich schon seit du das erste mal in meinem Territorium aufgetaucht bist.“ Richard leckte sich über die Lippen und starrte eine bestimmte Stelle an Ethans Körper an. Dem Blickwinkel nach zu urteilen, dessen Kehle. Ethans Adamsapfel hüpfte nervös auf und ab, als er versuchte den Kloß in seinem Hals herunterzuschlucken. In seinem Kopf spukte schon seit der letzten Nacht immer wieder dieses eine Wort herum. „Vampir.“, flüsterte er und dieses Wort jetzt auch noch zu hören, machte seine Bedeutung noch schwerwiegender. „Richtig. Normalerweise sind meine Opfer schon lange tot, bevor sie dahintergekommen sind, was ich bin. Du bist wirklich besonders.“ Richard stand direkt vor ihm. Ethan war wie erstarrt. Er konnte diese ganze bizarre Situation immer noch nicht richtig glauben. Plötzlich legte ihm sein Gegenüber die kalte Hand um seinen Hals und drückte leicht zu. Dann fragte er verwundert: „Du hast keine Angst? Dein Herz schlägt so normal wie immer… Na umso besser. Das macht den Geschmack deines Blutes reiner.“ Ethan legte seine Hände um den Arm des anderen, um sich aus dessen Griff zu befreien, doch es tat sich nichts. „Lass mich los.“, knurrte Ethan, doch der andere lachte nur. „Lass ihn sofort los.“, ertönte plötzlich eine Stimme nicht weit hinter Richard. Ethan merkte, wie der Griff um seinen Hals lockerer wurde, während Richard sich umdrehte. Hinter diesem konnte Ethan Marcus ausfindig machen, der mit vor der Brust verschränkten Armen direkt hinter ihm stand. „Andric, du schon wieder. Muss ich erst überall Leuchtreklame aufstellen, damit du verstehst, dass du dich hier nicht herumtreiben sollst?“ Richard ließ nun vollkommen von Ethan ab, um sich Marcus gegenüber zu stellen. Ethan ergriff die Chance und ging ein paar Schritte rückwärts. Er hatte das Gefühl, dass hier gleich etwas Unschönes passieren würde und er wollte sicher nicht mittendrin dabei sein. Leider hatte er die Rechnung ohne die beiden Vampire gemacht, die sich ihm wieder zuwandten. „Wo willst du hin?“, fragte Richard lachend. „Denkst du etwa, du kannst uns entkommen? Dummer Mensch.“ Dann wendete er sich wieder Marcus zu. „Was mache ich jetzt mir dir? Du hast es wieder mal gewagt, dich hier her zu trauen.“ Marcus lächelte nur herablassend. „Ich will nur holen, was mir gehört. Und du wirst mich nicht aufhalten.“ Der schwarzhaarige schritt an dem anderen vorbei, geradewegs auf Ethan zu. „Los, du kommst jetzt mit mir.“, sagte er leise aber bestimmt. „Halt, halt, halt. Wo willst du hin, Andric?“, fragte Richard auch sofort und griff nach Marcus’ Arm. Dessen Blick verfinsterte sich augenblicklich, er drehte sich um und griff dem anderen an die Kehle. Richard wurde in die Luft gehoben und hing an Marcus’ Arm. „Du verdammter…“, knurrte er. Dann flog er plötzlich in hohem Bogen gegen die nächste Hauswand. Ethan beobachtete das ganze Spiel mit Schrecken. Wieso passierte immer ihm so etwas? Richard rappelte sich wieder auf und stürmte wutentbrannt auf Marcus zu. Doch der verschwand plötzlich einfach und tauchte an einer anderen Stelle wieder auf. Nicht nur Ethan war erstaunt. Auch Richard schaute total verwirrt zu Marcus. „Da staunst du, was? Seit unserem letzten Kampf bin ich stärker geworden. Vielleicht hättest du mich damals doch nicht verschonen sollen. Jetzt hast du das Nachsehen.“ Marcus verschwand wieder und tauchte hinter Richard auf. Mit einem präzisen Schlag mit der Hand in Richards Nacken setzte er diesen außer Gefecht. Richard fiel nach vorne und blieb bewegungslos liegen. Ethan traute sich kaum zu atmen. Verängstigt schaute er Marcus an, der in etwa 10 Meter Entfernung stand. Was würde er jetzt mit ihm machen? Es war wohl doch keine so gute Idee gewesen, noch einmal hier hin zu kommen. Sein Herz schlug mittlerweile in einem viel zu schnellen, ungesunden Tempo. Ja, jetzt hatte er definitiv Angst. Ethans Blick wanderte zu dem ohnmächtigen Richard. Marcus stand über diesem und hob ihm am Kragen des Mantels hoch. Dann kam er auf Ethan zu, Richard mit ausgestrecktem Arm neben sich tragend. „Los, folge mir.“, sagte er wieder in diesem leisen bestimmenden Ton, bevor er in eine kleine Seitengasse abbog. Doch Ethan rührte sich nicht und schaute Marcus nur hinterher. „Was haben Sie mit mir vor?“, fragte er so leise, dass er schon dachte, der andere hätte es nicht gehört. Doch dieser blieb stehen und drehte sich um. „Ich kann dich auch wieder in die Welt der Träume schicken und dich mit ihm zusammen tragen, wenn dir das lieber ist, aber gehen lassen werde ich dich nicht mehr.“ Ethans Angst wurde langsam aber sicher zu Zorn. Was bildete sich dieser Kerl nur ein? Er würde einen Teufel tun und mit ihm mitgehen. Das würde seinen garantierten Tod bedeuten. Ethan wartete, bis Marcus sich wieder umwandte und weiterging. Dann lief er in die Straße zurück, aus der er gekommen war. Er fragte sich, was dieser Marcus jetzt mit Richard vorhatte und malte sich die absurdesten Geschichten aus. Die beiden waren also Vampire. Das konnte er immer noch nicht glauben. Wie sollte er mit dieser Information in Zukunft umgehen? Doch diese Frage war erst mal unwichtig, denn plötzlich tauchte Marcus vor ihm auf. „Habe ich mich falsch ausgedrückt?“, fragte er in einem scharfen Ton. Sein Blick war finster und ließ darauf schließen, dass er keine Scherze mehr verstehen würde. „Du solltest jetzt besser machen, was ich sage, sonst werde ich nicht mehr so nett zu dir sein, wie ich es eigentlich vorhatte.“ Marcus lies Ethan keine Chance mehr zu antworten, sondern schnappte sich Ethans Oberarm und zog ihn hinter sich her. „Wo gehen wir hin?“, traute Ethan sich nach einer Weile zu fragen. Der Griff um seinen Arm wurde lockerer, jedoch immer noch stark genug, dass Ethan sich nicht mehr losreißen konnte. „Das wirst du schon sehen. Erst mal muss ich dieses Elend loswerden.“, antwortete Marcus und hob dabei seinen Arm um zu zeigen, dass er Richard meinte. Marcus schaute immer wieder zwischen die einzelnen Häuser und als sie ein ziemlich heruntergekommenes Industriegebäude erreichten, stoppte Marcus plötzlich und bekam ein merkwürdiges Funkeln in den Augen. „Hier ist der perfekte Ort.“ Sie blieben vor einer Reihe von Stahltoren stehen. Hier verbargen sich wohl Lagerhallen, die nicht mehr im Gebrauch waren. Marcus ließ Richard fallen und Ethans Arm los und ging zu einem der Stahltore. Er fackelte nicht lange herum, sondern öffnete das Tor mit einem kräftigen Schlag auf das Schloss. Danach ließ er es hochfahren und schleifte Richard in den dunklen Raum. Das Tor wurde wieder geschlossen und Marcus verbeulte das Schloss so, dass sich das Tor nur noch schwer von innen öffnen ließ. Dann kam er grinsend zu Ethan zurück. „Richard wird noch eine ganze Weile ohnmächtig sein und wenn er von Schmerzen geplagt aufwacht, wird er merken, dass die Sonne ihn durch diese wundervoll großen Fenster anlächelt. Er wird sich allerdings nicht lange darüber freuen können. Die Sonne wird ihn in Sekundenschnelle verbrannt haben und ich habe endlich meine Ruhe.“ Es schien fast so, als würde Marcus sich das Schauspiel genauestens vorstellen und es zutiefst genießen. Dann wandte er sich wieder Ethan zu. „Wir haben noch einen kleinen Fußmarsch vor uns. Also beweg dich.“ Und Ethan tat wie ihm geheißen. Nach 10 Minuten kam Ethan die Umgebung sehr bekannt vor. Hier ging es zurück zu seiner Wohnung. Marcus lief die ganze Zeit neben ihm her. Sein Gesicht war total ausdruckslos und Ethan wurde einfach nicht schlau aus ihm. In 5 Minuten wäre er wieder zu Hause. „Du bringst mich nach Hause? Das ist wirklich nett.“, versuchte er es. Marcus schaute ihn nur von der Seite an und ging weiter. Als sie dann wirklich vor der Tür zu Ethans Wohnung hielten, war Ethan verwirrt. Er dachte, es wäre reiner Zufall, dass sie diesen Weg entlang gingen. Und nun betraten sie auch noch das Treppenhaus. Doch es ging keinesfalls nach oben zu Ethans Wohnung. Nein, Marcus packte ihn wieder am Arm und zog ihn die Treppe herunter, anscheinend in den Keller. Jetzt wurde Ethan etwas mulmig zumute. „Meine Wohnung ist im 4. Stock.“, versuchte er die Situation scherzhafter zu machen. „Und meine ist hier unten.“, antwortete Marcus nur. Ethan stutzte. Hier unten? Der Raum, in dem er letzte Nacht aufgewacht war, sollte hier unten sein? Wie sollte das gehen? Er war schon mal im Keller gewesen um einige Dinge wie sein Fahrrad zu verstauen. Aber hier war doch keine Wohnung?! Marcus öffnete die Tür zum Keller. Der Raum war ganz gewöhnlich. Ethan sah zu, wie Marcus zielstrebig eine bestimmte Wand ansteuerte. Dort stand nur ein großer metallener Schrank. Marcus öffnete und betrat ihn. Und auf einmal war er verschwunden. Ethan wagte es in den Schrank zu schauen und war erstaunt. Ihn begrüßte eine angenehme Kälte, die von einer Öffnung in der Wand kam. Es führte ein Weg in ungewisse Dunkelheit. „Nun komm schon. Ich musste lange genug warten. Ich hoffe, dein Blut war die ganze Sache auch wirklich wert.“ Die letzten Wörter waren bei Ethan nur noch als Murmeln angekommen, doch er hatte sie verstanden. Dieser Vampir wollte jetzt also wirklich sein Blut aussaugen. Vielleicht schmeckte er ja so schlecht, dass er nach dem Schluck wieder gehen konnte?! Oder er könnte sich mit Marcus irgendwie einigen. Ethan wurde schlecht. Das alles war zu surreal um es wirklich zu realisieren. Er schritt vorsichtig durch den dunklen Gang, tastete sich an der erdigen Wand entlang und konnte schon bald seine eigene Hand nicht mehr vor Augen erkennen. Da hörte er plötzlich ein Klicken und sah, dass Marcus vor ihm ein Feuerzeug entzündet hatte. Nun konnte er schon viel eher sehen, wo er hinlief. „Seit wann gibt es hier einen Gang?“, fragte er neugierig. Marcus drehte sich kurz um und schaute ihn ungläubig an. „Bist du immer so neugierig oder einfach nur unglaublich nervend?“ Ethan schaute dem schwarz gekleideten Mann hinterher. „Also entschuldige mal, erst will mir ein schmuddeliger Vampir an die Kehle, dann werde ich Zeuge bei der Beseitigung des besagten Vampirs und jetzt muss ich einem anderen Vampir folgen um mich aussaugen zu lassen. Und ich darf noch nicht mal was fragen?“ Ethan regte sich auf. Am liebsten würde er diesem Marcus mal richtig eine reinhauen. Doch ihm fiel noch etwas besseres ein. Er würde einfach weiter Fragen stellen. „Warum wohnst du hier unten? Ich meine, du wohnst im Keller meines Wohngebäudes. Hättest du dir nicht was anderes suchen können?“ „Ich wohnte schon hier, da war das Gebäude noch nicht mal gebaut.“ „Wieso bin ich letzte Nacht ohnmächtig geworden, bevor ich in diesem Sarg aufgewacht bin?“ „Bei meinem Kuss habe ich dir den Impuls dazu übertragen.“ „Warum mussten wir den ganzen Weg hier her gehen, wenn du einfach verschwinden und woanders wieder auftauchen kannst?“ Marcus drehte sich wieder um und schaute Ethan zweifelnd an. „Willst du irgendetwas mit deiner Fragerei bezwecken?“ „Warum bist du so schwarz gekleidet?“ Marcus drehte sich mit den Worten „Schluss jetzt. Wir sind da.“ um und Ethan konnte die Holztür sehen, die er schon vom Rauminneren kannte. Jetzt wurde es also ernst. Marcus schloss die Tür mit einem Schlüssel auf, der ihm um den Hals an einer Kette hing und betrat den Raum. Ethan folgte ihm. Durch die Kerzen war der Raum fast schon gemütlich beleuchtet, doch Ethan hatte nicht viel Zeit um darüber nachzudenken, denn sobald er das Zimmer betreten hatte, schloss Marcus die Tür und drückte ihn an diese. Marcus’ Hände waren links und rechts von seinem Kopf und ihm blieb nichts anderes übrig als in diese dunklen fesselnden Augen zu schauen. „Was machst du jetzt mit mir?“, fragte Ethan flüsternd. Marcus grinste und kam seinem Gesicht immer näher. Ethan hielt die Luft an, als Marcus Lippen ganz kurz die seine streiften. Dann drangen leise Worte an sein Ohr. „Ich sollte dich aussaugen und in die Themse werfen… aber du bist anders als die anderen. Deshalb werden wir noch ein wenig Spaß zusammen haben…“ Dann spürte Ethan, wie kühle Lippen sein Ohrläppchen streiften und zu seinem Hals wanderten. „Was… was meinst du mit… Spaß?...“ Ethans Herz schlug ihm bis zum Hals. Das ganze hier sah nach einer verdammten Verführung aus. Von einem Vampir. Einem männlichen Vampir. Er schluckte, als er eine Zunge fühlte, die über die Stelle an seinem Hals leckte, an der sich seine Halsschlagader befand. Marcus könnte jetzt einfach zubeißen und ihn aussaugen. Automatisch schloss Ethan die Augen und versteifte sich. Marcus merkte, dass sein Gegenüber anscheinend nicht an Spaß dachte. Das würde er ändern. Außerdem war er nicht einer dieser Vampire, die ihre Opfer einfach eiskalt aussaugten. Nein, er versuchte stets ihnen die Angst zu nehmen oder ihnen gar nicht erst zu sagen, was er vorhatte. Meist war der Biss eine völlige Überraschung und bevor die Menschen realisieren konnten, was gerade geschah, war es auch schon wieder rum. Nur dieses Mal hatte sich alles geändert. Und jetzt lag es an ihm Ethan zu beruhigen. Schließlich würden beide etwas davon haben. Dazu kam, dass er diesen jungen Mann vor sich wirklich interessant fand. Seit er vor einigen Wochen oben in die Wohnung gezogen war, konnte Marcus nicht mehr ruhig schlafen. Er wusste, er würde sich diesen Mann holen müssen um wieder ein einigermaßen geordnetes Dasein zu führen. Und nun war es endlich soweit. Er müsste Ethan dazu bringen, sich zu entspannen, was wahrscheinlich nicht so einfach war, wenn man dabei war, dem Tod ins Auge zu blicken. Marcus’ Lippen wanderten zu Ethans und er verschloss einfach dessen Mund. Ohne lange zu warten, strich er mit der Zunge über Ethans Unterlippe und musste grinsen, als dieser versuchte, seinen Mund geschlossen zu halten und den Kopf wegzudrehen. Marcus griff Ethan in den Nacken und schob sein Knie zwischen die Beine des Braunhaarigen. Dieser erschrak und öffnete automatisch seinen Mund. Grün-braune Augen schauten voller Schrecken in plötzlich kobaltblau strahlende Augen und verloren sich fast darin. Ethan fiel auf, dass Marcus’ Augen gar nicht mehr schwarz waren. Beschäftigt mit der Frage, ob sie schon immer so blau waren und er es nur nicht richtig wahrgenommen hatte, bemerkte er zu spät, dass der Oberschenkel zwischen seinen Beinen anfing sich zu bewegen und leicht reibend gegen seinen Schritt drückte. Wieder versuchte Ethan sich dem Kuss des Vampirs zu entziehen und schaffte es sogar, indem er den Kopf nach rechts drehte. Doch bevor er irgendetwas sagen konnte, zwang ihn eine Hand an seiner Wange wieder in die Augen des anderen zu schauen. „Du hast dich nicht vor Richard gefürchtet, aber jetzt hast du Angst? Dein Herz klopft wie verrückt. Bin ich so schrecklich?“, fragte Marcus leise schmunzelnd. Ethan löste sich von diesem intensiven Blick und schaute zu Boden. Marcus hatte ja auf der einen Seite Recht. Bis jetzt war er immer relativ nett zu ihm gewesen, mal abgesehen von diesen ständigen Küssen, die ihn mehr als verwirrten. Doch Ethan hatte immer diesen einen Gedanken im Hinterkopf: Irgendwann würde dieser charmante Kerl seine Zähne in seinen Hals versenken und ihn bis zum letzten Tropfen aussaugen. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie schmerzhaft das eventuell sein könnte. Davor hatte er am meisten Angst. Als wenn Marcus seine Gedanken gelesen hätte, drangen auch sogleich beruhigende Worte an sein Ohr. „Der Biss ist das geringste Problem, um das du dich kümmern solltest…“ Ethan blieb keine Zeit mehr, um noch etwas zu erwidern. Seine Lippen wurden wieder in Beschlag genommen und kurz darauf hob Marcus ihn hoch, sodass er automatisch seine Beine um dessen Hüfte legen musste. Ethan spürte eine Hand an seinem Rücken und die andere unter seinem Po, damit er nicht wieder herunter fallen konnte. Trotzdem versuchte er sich von dem Mann wegzudrücken. Doch Marcus setzte sich plötzlich in Bewegung und steuerte den blauen Vorhang an. Ethans Augen wurden immer Größer und er brachte kein Wort heraus. War es jetzt etwa soweit? Im Nu war der Vorhang beiseite geschoben und Ethan wurde auf etwas weiches gelegt. Marcus richtete sich wieder auf und schaute auf ihn herab. „Ich habe mir überlegt, dass ich dir die Wahl lasse. Schau dich um und wähle aus, was dir am besten gefallen könnte.“ Ethan setzte sich auf und sah sich um. Hier waren zwar auch überall Kerzen im Raum, aber doch viel weniger, als nebenan, weshalb es hier noch düsterer wirkte. Erst beobachtete er noch, wie Marcus seinen langen schwarzen Mantel auszog und ihn an einen Haken an der Wand hängte, dann wanderte sein Blick automatisch zu dem Rest, der sich im Raum befindenden Möbelstücke. Er selbst saß auf einem großen Himmelbett, mit Gitterstäben am Kopfende und zu beiden Seiten einem wieder blauen Vorhang. Nicht weit vom Bett entfernt war ein großes hölzernes X an der Wand befestigt. Komische Metallringe baumelten an den Enden und Ethan wendete seinen Blick schnell wieder ab. Dann sah er ein großes Becken im Boden. Es sah fast aus wie ein Whirlpool und reichte für mehr als eine Person. Nur das Wasser fehlte. Gab es hier unten etwa einen Wasseranschluss? Ethan schüttelte kaum merklich den Kopf und sah sich weiter um. An der anderen Wand des Raumes hingen einige Ketten in unterschiedlichen Längen von der Decke. Ethan hatte plötzlich haarsträubende Bilder im Kopf. „Na, hast du dir schon etwas ausgesucht? Ich hoffe nicht den Pool. Bis der voll ist, dauert etwas…“, wurde er plötzlich aus seinen Gedanken gerissen. Ethan sah Marcus geschockt an. Dann fing er an zu lachen. „Du machst doch Scherze. Du willst mich doch nicht wirklich an eins von diesen komischen… Dingern… binden, um mich auszusaugen?! Ich weiß mittlerweile, dass ich vor dir nicht weglaufen kann, aber das…“ Ethan kicherte vor sich hin. Doch plötzlich ging alles ganz schnell. Er fühlte nur noch, wie er nach hinten gedrückt wurde und seine Hände über seinem Kopf festgehalten wurden. Eine gefährlich klingende Stimme direkt an seinem Ohr flüsterte: „Ich könnte sofort deine zarte Haut mit meinen Zähnen durchstoßen und dir das Leben aushauchen.“ Zum Beweis kratzte Marcus vorsichtig mit seinen Zähnen über Ethans Hals, bevor er weiter sprach. „Nein, das alles brauche ich nicht, um dein kleines Leben auszulöschen.“ Ethan schluckte. „Wo… wofür dann?“ Marcus lachte leise gegen Ethans Hals und hinterließ mit seiner Zunge eine feuchte Spur bis zu Ethans Ohr. „Das wirst du schon noch sehen.“ Als Marcus mit seiner Zunge die empfindliche Haut hinter Ethans Ohr entlang strich, ging ein Beben durch den Körper unter ihm. Ethan zog scharf Luft ein. Das fand Marcus äußerst interessant. Er leckte noch einmal über die gleiche Stelle und konnte förmlich zusehen, wie eine Gänsehaut über den jungen Mann rollte. „Ni… nicht…“, flehte Ethan schon fast, als Marcus sein Spiel noch ein mal wiederholte. Ethan wusste nicht, wie ihm geschah. Er lag hier auf einem riesigen Himmelbett, ein eigentlich relativ gutaussehender Mann, der ein Vampir war, kniete über ihm, leckte ihm am Hals rum und er selbst wurde auch noch geil davon. Er konnte nur hoffen, dass Marcus das nicht merkte, wobei er diese Hoffnung eigentlich schon aufgegeben hatte. Marcus richtete sich wieder auf und hielt immer noch mit einer Hand Ethans Hände über dessen Kopf zusammen. Er grinste teuflisch. Und dann spürte Ethan plötzlich etwas kaltes an seinem Handgelenk. Er warf den Kopf nach hinten und erkannte, dass Marcus dabei war, seine Hände mit Handschellen am Bett festzumachen. „Hey, was soll das? Mach mich wieder los.“ Marcus grinste immer noch. „Du wolltest doch wissen, für was das gut ist.“ Ruckzuck waren die Handschellen verschlossen und Ethan mehr als wütend. Was bildete sich dieser Kerl schon wieder ein? Er war doch kein Spielzeug! Verärgert schaute er dem Mann über sich in die Augen und da war wieder diese Dunkelheit. Wurde er jetzt verrückt? „Warum schaust du so erstaunt?“, fragte Marcus auch gleich. Ethan gab keine Antwort. Wahrscheinlich strömte in diesem Raum ein Gas, das ihn total benebelte. Doch dass Marcus gerade dabei war, ihm das Hemd aufzuknöpfen nahm er noch wahr. Ihm wurde seine prekäre Lage so richtig bewusst, als er wieder diese göttlichen Lippen auf den seinen spürte. Und nicht nur das. Diese kühlen Finger, die langsam seinen nun nackten Oberkörper herauf strichen, brachten ihn dazu, zu erschaudern. Ethan wusste nicht mehr, was er denken sollte. Er war doch nicht schwul?! Und doch gefiel ihm die Sache zunehmend. Vor allem wenn Marcus’ Zunge schon wieder über diese bestimmte Stelle hinter seinem Ohr strich. Moment mal. Er konnte doch jetzt nicht einfach hier liegen und das ganze auch noch genießen. Zumal es auch noch ziemlich demütigend war, mit Handschellen an ein Bett gekettet zu sein. „H…hör…“ Ethan räusperte sich. „Hör bitte auf…“ Marcus ließ von ihm ab und richtete sich grinsend auf. „Ich glaube, du weißt immer noch nicht, wer ich bin und wo du hier bist, kann das sein? Keine Sorge, ich werde dich nicht mehr lange zappeln lassen, zumal ich langsam Hunger bekomme.“ Marcus Grinsen wurde so breit, dass Ethan meinte, die spitzen Eckzähne sehen zu können. Dann beobachtete er, wie der Mann über sich sein eigenes Hemd auszog. Zum Vorschein kam eine bleiche muskulöse Brust, die sich ziemlich stark von dem schwarzen Stoff des Hemdes abhob. Ethan wunderte sich. So breit waren ihm Marcus’ Schultern überhaupt nicht vorgekommen. Sie wirkten richtig stark.. und männlich. Und ganz zu schweigen von den doch sehr ausgeprägten Bauchmuskeln. Ethan stellte sich vor, wie es wäre seine Hand dort drüber wandern zu lassen, ob die Haut genauso kühl wie Marcus’ Finger waren und wie sich wohl ein Stöhnen aus der Kehle dieses wunderschönen Mannes anhören würde. Sein Blick wanderte automatisch weiter nach unten zu dem in Jeans gepackten Schritt des Vampirs und Ethan errötete. Zu seinem Unglück hatte Marcus seine Blicke auch noch gemerkt und grinste fast schon teuflisch. „Dir gefällt, was du siehst?“ Ethan schaute verlegen zur Seite. Doch sofort fühlte er eine kühle Hand an seiner Wange, die ihn zwang, wieder zu Marcus zu schauen. Und der küsste ihn direkt wieder. Die andere Hand wanderte wieder über Ethans Oberkörper und blieb an dessen Brustwarze hängen. Ethan wusste nicht, auf was er sich mehr konzentrieren sollte: Den Finger, der unentwegt seine Brustwarze reizte oder die Zunge, die seine Lippen liebkoste und sich Eintritt verschaffte. Als Marcus seine Brustwarze leicht mit Zeigefinger und Daumen drückte, stöhnte Ethan in den Mund des anderen und begann sich zu räkeln. Doch eine grundlegende Sache hatte er vergessen: Markus kniete über ihm und bekam jede Bewegung mit. So auch das leichte Reiben von seinem Schritt an dem des Vampirs. Und dieser war höchst entzückt darüber, dass seine ganzen Bemühungen den jungen Mann unter ihm nicht kalt gelassen hatten. Ethan schien sogar erregter zu sein, als er versuchte zu zeigen. Aber das ließ sich ja herausfinden. Marcus trennte sich von den roten, leicht geschwollenen Lippen und rutschte ein Stück weiter runter. Seine Lippen legten sich um die Brustwarze, die bisher nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen hatte, während seine Hand weiter nach unten wanderte und sich an dem Knopf von Ethans Jeans zu schaffen machte. Dieser versuchte plötzlich seine Arme nach vorne zu reißen, doch durch die Handschellen klappte das nicht. Die Folge war ein schmerzhaft klingendes „Aaaahh…. Verdammte Scheiße…“ Marcus schaute kurz auf, um sich zu vergewissern, dass es seinem Opfer gut ging. „Falls du vergessen hast: Du bist angekettet. Könnte etwas schwierig werden, sich zu befreien…“ Doch Ethan schaute ihn nur mit einem wütenden Blick an. „Warum öffnest du auch meine Hose, ohne mich zu fragen? Und warum hast du mir überhaupt die hier…“, er wackelte mit den Armen um zu zeigen, dass er die Handschellen meinte, „..umgelegt? Ich laufe doch gar nicht weg. Mir ge…“ Ethan errötete erneut, als er merkte, dass er wieder mal eindeutig zu viel redete. Ja, ihm gefiel, was hier passierte, aber trotzdem hatte er sich erschrocken und trotzdem musste das nicht heißen, dass dieser Vampir einfach alles mit ihm machen durfte, was er wollte. „Dir gefällt, was ich mache? Sehr gut, dann kann ich ja fortfahren.“ Gesagt getan war Ethans Jeans offen und Marcus noch ein Stück weiter runter gerutscht, sodass er sich jetzt auf Augenhöhe mit Ethans Bauchnabel befand und so über Ethan kniete, dass dessen Beine zwischen seinen eigenen ausgestreckt lagen. Er küsste die Stellen um Ethans Bauchnabel und vergrub gleichzeitig seine Finger in den Bund der Jeans. Mitsamt den darunter liegenden Boxershorts zog er den jungen Mann langsam aus. „Warte…“, versuchte Ethan den Vampir zu bremsen, doch der dachte nicht daran mit seiner Tätigkeit aufzuhören. Noch ein kleines Stück und schon kam ihm die harte Männlichkeit Ethans aufrecht in ihrer voller Pracht entgegen. Ethan fühlte, wie seine Wangen glühten. Hier lag er nun, seine Hände irgendwo über seinem Kopf dingfest gemacht, das Hemd geöffnet und seine Brust entblößt und über seiner Erektion war ein Vampir gebeugt, der erst seine perversen Spielchen ausleben wollte, bevor er ihm das Leben aushauchen würde. Apropos Leben aushauchen: Ethan wollte ja versuchen einen Deal auszuhandeln. Vielleicht konnte er so am leben bleiben. Zumindest für eine geraume Zeit. „Marcus…?“, Ethan fand es mehr als komischen, diesen Namen laut auszusprechen. Marcus schaute neugierig auf. „Ich wollte… also… kann ich dich vielleicht…“ Ethan wurde nervös. Und dann musste er zusehen, wie Marcus plötzlich die Hand um seine Erektion legte und anfing, langsam auf und ab zu reiben. Ethan zog scharf Luft ein. „Was… was machst du da?“, fragte er überflüssigerweise. „Das siehst du doch. Rede weiter, ich höre dir zu.“ Ethan beobachtete die kühle Hand und konnte kaum den Blick abwenden, geschweige denn sich auf die Worte konzentrieren, die eben noch klar und deutlich in seinen Gedankengängen herumgeschwirrt waren. Was wollte er sagen? Verdammt, warum fühlte sich das auch so gut an? Marcus erhöhte das Tempo seiner Hand und schaute zu und genoss sichtlich, wie Ethan seine Augen schloss und immer schneller atmete. „Wolltest du mir nicht etwas sagen?“, fragte er grinsend. Ethan öffnete wieder die Augen und als er Marcus Eckzähne sah, fiel ihm wieder ein, was er wollte. Schwer atmend versuchte er ein klares Wort herauszubekommen. „Also… ich hatte mir gedacht… vielleicht könntest du mich ja… aaahh“ Ethan keuchte auf, als Marcus mit dem Daumen über seine Spitze streichelte. „Wenn du kurz aufhören könntest… Danke…“ Ethan atmete tief durch, als Marcus seine Tätigkeit kurz einstellte. „Wie wäre es, wenn wir einen Deal machen? Du bringst mich heute nicht um. Aber dafür darfst du mich anzapfen, wann immer du willst.“ Marcus schaute erst erstaunt, bevor er dann anfing zu lachen. „Du bist echt etwas besonderes. Ich sollte dieses Angebot annehmen. Doch ich bezweifle, dass ich das kann.“ „Warum?“, fragte Ethan auch sofort nach. Lächelnd beugte sich Marcus nach unten. „Erstens…“ Ethan schaute zu, wie Marcus einen sanften Kuss auf seine Spitze gab und keuchte. „… duftet dein Blut so verführerisch, dass es mir kaum gelingen wird, nicht alles zu trinken…“ Marcus war mit seinem Mund noch ganz nah an Ethans Spitze, sodass dieser jeden Atemzug spüren konnte, und fast verrückt wurde. Automatisch bewegte sich sein Becken etwas nach oben um diesem verführerischem Mund wieder näher zu kommen. Doch Marcus’ kühlen Hände legten sich sofort auf seine Hüfte und hielten ihn auf die Matratze gedrückt. „Zweitens…“ Nun sah Ethan zu, wie der Vampir mit seiner Zunge an der Unterseite seines Schaftes ansetzte und dann langsam und genüsslich nach oben fuhr. „… reicht immer nur ein Teil Blut leider nicht aus. Und drittens…“ Marcus setzte seine Handarbeit fort und leckte einmal kurz über die nun schon feuchte glänzende Spitze Ethans, bevor er seinen Satz beendete. „… würde dein wunderschöner Körper das nicht lange mitmachen. Ist deine Frage damit beantwortet?“ Ethan konnte nichts mehr antworten. Einerseits schienen die Antworten von Marcus endgültig zu sein und andererseits war er von dem Mund, der sich gerade über seine Erektion hermachte, total abgelenkt. Stück für Stück verschwand sein Schwanz in dieser warmen feuchten Höhle und Ethan konnte ein Stöhnen nicht mehr zurückhalten. Als Marcus auch noch zu saugen begann, war es für Ethan endgültig vorbei. Er warf mit einem lauten „Ooooh mein Gott…“ den Kopf in den Nacken und sein Becken schoss automatisch in die Höhe, bzw. wollte in die Höhe schießen, wurde jedoch immer noch von dem Schwarzhaarigen nach unten gedrückt. Ethans Brust hob und senkte sich schnell und er hatte das Bedürfnis, sich irgendwo festzukrallen. Sein Blick wanderte wieder zu dem Mann an seiner Härte und sein Atem stockte. Marcus blickte ihm geradewegs in die Augen, während er die Männlichkeit immer weiter in seinem Mund verschwinden ließ. Und Ethan erkannte wieder dieses leuchtende Blau. Das konnte er sich doch nicht einbilden. Ethan musste jetzt einfach wissen, was Sache war. „Warum… hast du einmal blaue… und dann wieder… aaahh… schwarze Augen?“ Jetzt war es an Marcus erstaunt aus der Wäsche zu blicken und von Ethans Männlichkeit abzulassen. „Blau? Du hast meine blauen Augen gesehen?“ „Ääh.. ja?! Warum?“ Marcus kam wieder nach oben gekrabbelt und schaute ihm tief in die Augen. „Welche Farbe siehst du?“, fragte er leise. Ethan schluckte. „Immer noch blau.“ Marcus Augen wurden immer größer. „Das… Das kann doch nicht…“ Es sah so aus, als würde der Vampir Ethans Lippen anstarren, doch eigentlich war er mit seinen Gedanken ganz woanders. Bis er plötzlich wieder aufschaute und Ethans fixierte. „Du…“ Ethan bekam es langsam mit der Angst zu tun. Warum schaute Marcus auf einmal so komisch und was hatte es nun mit diesem ständigen Wechsel der Augenfarbe auf sich? Wieder wurden Marcus’ Augen dunkel. Langsam von innen nach außen und Ethan schaute gespannt zu. Dann fing Marcus auf einmal an zu lächeln. „Ich hätte es eigentlich wahrnehmen müssen. Allein deine Furchtlosigkeit… So lange gewartet und nichts gemerkt. Jetzt, wo ich es weiß, ist alles so klar…“ „Wovon redest du?“, wagte Ethan zu fragen. „Ethan…“ Das war das erste Mal, dass Marcus seinen Namen laut aussprach und es klang himmlisch. “Bist du bereit, um in meine Welt einzutreten?” Ethan schaute verwundert. Was sollte das nun wieder heißen? Er war fest davon ausgegangen, dass er diesen Abend nicht mehr überleben würde. Hatte Marcus seinen Plan etwa doch geändert? „Du wirst gleich ein leichtes Brennen an deinem Hals spüren und merken, wie du immer schwächer wirst. Du darfst aber auf keinen Fall diesem Gefühl nachgeben. Bleib wach, hast du verstanden?“ Ethan nickte eingeschüchtert. Vielleicht hätte er doch nicht so viel fragen sollen. Dennoch konnte er sich weitere Fragen nicht verkneifen. „Was wird jetzt aus mir? Was hast du vor? Und was hat es nun mit deinen Augen auf sich? Kannst du mich nicht noch aufklären, bevor du mir das Leben aushauchst?“ Marcus zog eine Augenbraue nach oben und schaute verwundert. Dann lächelte er. „Ich werde dir dein Leben nicht nehmen. Also nicht wirklich. Ich werde dir dein Leben nehmen und dich dann unsterblich machen.“ Ethans Augen wurden groß und er schluckte. „Un… unsterblich?“ Marcus seufzte mit geschlossenen Augen, bevor er ihn anlächelte. „Eigentlich wollte ich mir die Erklärungen sparen, aber du scheinst vorher keine Ruhe zu geben. Also gut…“ Marcus küsste ihn sanft, bevor er fortfuhr: „Du siehst ab und zu meine blauen Augen?! Das ist ein Zeichen dafür, dass du mein neuer Gefährte bist. Gefährten sind Vampire, die das gleiche Blut in ihrem Körper fließen haben und den Rest ihres unsterblichen Lebens gemeinsam verbringen. Normalerweise fließt im Körper eines Vampirs so wenig Blut, dass wir nicht mal Sex haben können. Und normalerweise hätte ich dich einfach soweit ausgesaugt, dass du noch bei Bewusstsein bist und ich genug Blut habe um mit dir zu schlafen. Doch da ich jetzt herausgefunden habe, dass du mein Gefährte bist, ändert das natürlich alles.“ „Aber wieso bin gerade ich dein… Gefährte?“ „Nun ja… das hat etwas mit deinen Genen zu tun. Einer deiner Vorfahren war mal ein Vampir und nun ist es an der Zeit, dass du auch wieder einer wirst. Und ich suche schon seit mehreren Jahrhunderten einen neuen Gefährten. Und nun lass mich dich endlich beißen. Der Geruch deines Blutes ist einfach zu verführerisch…“ Marcus leckte sich über die Lippen und kam mit seinem Mund Ethans Hals immer näher. „Warte… erklär mir noch… wie genau werde ich jetzt zum Vampir?“ Marcus rollte mit den Augen. „Ich werde mit meinen Zähnen die dünne Haut an deinem Hals durchstoßen und saugen bis dein Lebenssaft meine Kehle herunter läuft. Schon nach kurzer Zeit fließt dein Blut durch meine Adern und vermischt sich mit meinem Blut. Ich werde mir ins Handgelenk beißen und du trinkst dieses Blut. Alles weitere wirst du dann merken. Ich hoffe, das war deine letzte Frage.“ Ethan grinste. Er wusste nicht warum, aber er konnte es irgendwie gar nicht mehr abwarten. Ein komisches Gefühl hatte sich während Marcus’ Erklärungen in seinem Inneren breit gemacht. Da war Neugierde, Spannung und auch Vorfreude. War es etwa sein Schicksal ein Vampir zu werden? „Eine Frage habe ich noch.“ Marcus wollte schon protestieren, doch Ethan beendete schnell seinen Satz: „Worauf wartest du noch?“ Marcus lächelte noch einmal charmant bevor sich seine Lippen an Ethans Hals legten. Ethan drehte den Kopf automatisch so, dass Marcus leichter an seinen Hals kommen konnte. Irgendwie war das alles aufregend. Und komischerweise vertraute er dem Vampir blind. Schon seit er ihn das erste Mal getroffen hatte, war da dieses Gefühl der Vertrautheit, ja fast schon Verbundenheit. Tief in seinen Gedanken versunken spürte er plötzlich einen stechenden Schmerz an seinem Hals. Marcus hatte ihn gebissen und das vorausgesagte Brennen begann auch sofort. Ethan biss die Zähne zusammen um nicht vor Schmerzen aufzuschreien. Hatte Marcus nicht von einem „leichten“ Brennen geredet? Nur mit großer Überwindung konnte Ethan seinen Kopf in der gleichen Stellung halten, obwohl er mehr als gewillt war, sich diesem Schmerz einfach zu entreißen. Ethan hörte, wie Marcus immer wieder schluckte und allmählich spürte er ein Schwindelgefühl. Er hatte wohl schon ziemlich viel Blut verloren und es fiel ihm schwer die Augen noch offen zu halten. Doch dann merkte er, wie Marcus von ihm abließ. Ethan schaute aus halb geschlossenen Augen zu ihm herauf und wollte etwas sagen, doch dann beobachtete er wie Marcus sein eigenes Handgelenk zu seinen blutverschmierten Lippen führte und offenbar dort zubiss, wo die Pulsader entlang lief. Und als nächstes bekam Ethan genau diese Stelle an seinen Mund gepresst. „Du musst saugen. Aber pass auf… du musst dich selbst unter Kontrolle halten… nicht zu hastig.“ Marcus redete sehr schwerfällig und schien wie in einem Rausch. Als Ethan seine Zunge vorsichtig über die offene Stelle an Marcus Handgelenk gleiten ließ, stöhnte dieser und lehnte sich wieder nach vorne um weiter Ethans Blut zu trinken. Auch Ethan fing langsam und unbeholfen an zu saugen und schloss schon bald seine Augen vor Genuss. Er wusste, dass Blut normalerweise metallisch schmeckte, doch dieses hier hatte einen unbeschreiblichen Geschmack. Es war süß und herb gleichzeitig und beim Schlucken hinterließ es ein brennendes Kribbeln in seiner Kehle. Ethan hatte das Gefühl wie in einem Rausch zu sein und bekam gar nicht genug von dieser warmen Flüssigkeit. Es fiel ihm dementsprechend schwer, sich zurückzuhalten. Voll in seiner Benommenheit gefangen war da plötzlich noch eine Hand an seiner vernachlässigten Männlichkeit und bei der ersten Berührung stöhnte Ethan gegen die Hand an seinem Mund. Marcus ging nicht mehr so vorsichtig und sachte mit ihm um, wie er es noch vor wenigen Minuten getan hatte. Die Hand rieb seinen Schwanz gekonnt schnell und hart. Je näher Ethan seiner Erlösung kam, umso stärker saugte er das Blut aus Marcus’ Handgelenk. Er fühlte sich wie in einem Strudel aus intensiven Empfindungen, verschiedenen Geschmäckern und bunten Farben vor seinem inneren Augen gefangen. Er sah auf einmal Bilder, die er noch nie zuvor gesehen hatte: Er schien sich an einem Ort von früherer Zeit zu befinden. In einem London vor einigen Jahrhunderten. Er stand auf einer Brücke und in einiger Entfernung schlugen die Glocken eines Uhrturms. Plötzlich wurde er nach hinten gerissen und auf den Boden gedrückt. Ein ziemlich schaurig aussehender junger Mann mit langen blonden Haaren beugte sich über ihn und biss ihm ohne Rücksicht auf Verluste in den Hals. Ethan schrie allein von diesen Bildern geschockt laut auf. Doch dann kam noch ein weiterer Vampir, der den blonden wegdrückte. Dieser Kerl sah wesentlich freundlicher aus, doch auch er fing an Ethan auszusaugen. Und dann passierte das selbe, was Marcus mit ihm gemacht hatte. Er bekam das Handgelenk des Fremden an den Mund gepresst. „Los trink, Marcus. Hab keine Angst. Ich bin William, dein Gefährte. Dir wird nichts mehr zustoßen.“ Ethan wunderte sich und saugte gleichzeitig noch stärker an Marcus Handgelenk. Seine Brust fing an zu brennen und dann sah er zu, wie der blonde Vampir William von ihm runter stieß und ein Kampf entbrannte. Plötzlich änderte sich die Umgebung, alles war weiß und Marcus stand vor ihm. „Ethan… es ist vollbracht….“ Marcus trat näher zu ihm und küsste ihn. Dann war Ethan plötzlich wieder im Hier und Jetzt, immer noch ans Bett gefesselt und Marcus’ Blut saugend. Ihm wurde schrecklich heiß in der Brust und gleichzeitig hatte er das Gefühl, dass er seine Glieder vor Kälte nicht mehr spürte. Dafür die Hand an einer Männlichkeit sehr wohl. Noch ein paar mal strich Marcus kräftig über seine volle Länge und dann kam er so heftig, dass sein ganzer Körper bebte. Den dabei hervorgerufenen Schmerz in seinen Handgelenken durch die Handschellen nahm er gar nicht wahr. Das Brennen in seiner Brust dafür umso mehr. Es wurde immer stärker. Ethan stellte sich automatisch vor, wie sein Herz in Flammen aufging. Der Schmerz ließ ihm sogar den Atem stocken. Er traute sich nicht mehr tief Luft zu holen. Am liebsten hätte er sich zusammengedrückt und die Hände um seine Brust geschlungen, in der Hoffnung, dass der Schmerz dadurch etwas nachlassen würde. Doch durch diese verdammten Handschellen war das nicht möglich. Marcus ließ mittlerweile von ihm ab, leckte sich über die Lippen und nahm auch seine Hand wieder von Ethans Mund weg. „Mach… mich bitte… los“, flehte Ethan durch seine zusammengepressten Zähne. Und Marcus tat ihm tatsächlich diesen Gefallen. Er stand auf und holte einen kleinen silbernen Schlüssel aus seiner Hosentasche, mit dem er erst die linke, dann die rechte Handschelle öffnete und Ethan riss seine Arme augenblicklich um sich und drehte sich auf die Seite. Marcus legte sich hinter ihn und zog ihn vorsichtig an sich ran in eine Umarmung. „Es ist gleich vorbei.“, flüsterte er ihm beruhigend ins Ohr und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Und tatsächlich. Der Schmerz ließ allmählich nach und Ethan wagte wieder tief Luft zu holen. Das erste merkwürdige, das er an sich bemerkte, war sein Sehvermögen. Er sah alles total scharf und hell, obwohl der Raum nur durch einige wenige Kerzen erhellt war. Auch in seinem Mund hatte sich einiges getan. Er fühlte mit seiner Zunge die spitzen Eckzähne, die sich deutlich von den anderen abhoben. Dann drehte er sich um und sah direkt in die funkelnden blauen Augen des anderen. „Was ist geschehen?“, fragte er ihn leise und vorsichtig. Dann schaute er an sich runter und bemerkte, dass er einerseits immer noch halb nackt und andererseits genauso bleich wie Marcus war. Während er sich die Hose wieder hochzog, fragte er Marcus: „Was… was war das eben?“ Wie von der Tarantel gestochen setzte sich Ethan plötzlich auf und fasste sich an den Hals. Doch da war nichts. An seinen Fingern hing kein Blut und als er sich über die Lippen leckte, schmeckte er auch nicht diesen Geschmack von eben. Dann drehte er sich wieder und schaute auf den liegenden Vampir neben sich herab und auf einmal durchfluteten ihn Gefühle, die er noch nie gefühlt hatte. Tiefe Verbundenheit, Vertrauen, Zusammengehörigkeit und… Liebe? Wie konnte das sein? Doch das Verlangen, diesen wunderschönen Mann zu küssen, überwiegte seine Verwirrung. Er beugte sich nach unten und presste seine Lippen fordernd auf die des anderen, stützte sich dabei auf dessen Brust ab und bemerkte, dass die Haut überhaupt nicht mehr kalt war. Dann schossen ihm wieder diese Bilder durch den Kopf. Er trennte sich von Marcus und schaute ihm in die Augen. „Was hat das alles zu bedeuten?“ Marcus lächelte ihn an. „Du bist jetzt ein Vampir, genau wie ich. Dein Leben als Mensch ist vorbei. Du bist für die Ewigkeit in deinem Körper gefangen, oder zumindest so lange, bis ein anderer Blutrünstiger Vampir kommt und dir irgendwie dein verdammtes Leben nimmt. Was ich aber mit allen Mitteln verhindern werde. Und keine Angst. Das alles hört sich schlimmer an, als es ist. Du wirst im Laufe der nächsten Stunden und Tage immer mehr Veränderungen an dir bemerken und irgendwann wirst du auch Hunger haben. Aber keine Sorge. Ich bin jetzt an deiner Seite und werde dir alles zeigen.“ Er setzte sich auf und wollte Ethan küssen, doch der drehte seinen Kopf zur Seite. „Wie kann das alles sein… und… wer war dieser William?“ Zu viele Fragen gingen Ethan durch den Kopf. „Kann ich dir das später erklären? Bitte?“ Und dann nahm Marcus Ethans Hand und führte sie zu der harten Beule in seinem Schritt, schaute ihm dabei tief in die Augen. Ethan wusste nicht warum, aber ihn überfiel eine derart starke Lust, dass er sich auf Marcus schmiss und ihn leidenschaftlich, fast schon ungeduldig, küsste. Er strich um Einlass bittend mit der Zunge über Marcus’ Lippen und stöhnte leise, als sich ihre Zungenspitzen berührten. Ethan schwang sein Bein über Marcus Körper und setzte sich auf dessen Becken. Er bewegte seine Hüfte ein wenig und brachte nun auch Marcus zum Aufstöhnen, als sich ihrer beiden Erregungen nur durch den Stoff ihrer Jeans getrennt berührten. Ethans Hände wanderten über Marcus Oberkörper, rieben hart über dessen Brustwarzen und eine rutschte sofort nach unten in Marcus’ Hose. Und was er da fand, ließ ihn erstaunen. Er unterbrach den Kuss um Marcus in die lustverhangenen Augen zu schauen. „Überrascht?“, fragte der mit einem schelmischen Grinsen. „Ja… ein wenig…“, grinste Ethan zurück. Unbeirrt bewegte er sich mit den Lippen weiter südwärts und küsste sich eine Spur zu Marcus’ Bauchnabel. Seine Hände waren schon längst damit beschäftigt die Jeans zu öffnen und langsam auszuziehen. Sie landete in der nächsten Ecke und Ethan beugte sich über die prachtvolle Länge, die sich ihm entgegenreckte. Er hatte noch nie etwas mit einem anderen Mann gehabt und hatte keinerlei Ahnung, wie das hier enden sollte. Aber neugierig war er trotzdem. Er versuchte sein Bestes und fing an, rund um die abstehende Länge die Haut mit Küssen zu verwöhnen, immer die goldene Mitte auslassend. Und er hätte nicht gedacht, dass ihm das so viel Spaß machen würde. Er gab vor, Marcus’ Männlichkeit in den Mund zu nehmen, stoppte aber kurz davor grinsend. „Ethan… bitte…“, flehte der Vampir. Ethan beendete seine kleine Folter und kam wieder nach oben um Marcus’ Lippen in Beschlag zu nehmen. „Worum flehst du denn so? Sag es mir.“ Doch anstatt einer Antwort wurde er mit einem festen Griff an seinen Schultern zur Seite gedrückt und fand sich unter Marcus wieder. „Hey, was soll das? Noch mal lasse ich mich nicht fesseln.“, protestierte Ethan. Marcus antwortete nicht, er kniete sich so über Ethan, dass sich sein Glied unmittelbar vor Ethans Mund befand. „Ich werde dich nicht fesseln. Knebeln kommt der Sache da schon näher.“ Marcus grinse anrüchig. „Und jetzt nimm ihn in den Mund. Ich musste lange genug warten.“ Ethan schaute zu, wie Marcus mit seinem Glied immer näher kam und öffnete automatisch den Mund. Alle Sorgen und Gedanken waren vergessen, als seine Zunge Marcus Spitze berührte und er merkte, wie der andere schon diese kleine Berührung genoss. Seine Hände legten sich an Marcus’ Hüften und er schob sich dessen Härte tiefer in den Mund. Immer wieder ließ er seine Zunge über die Eichel streichen oder fuhr die Adern an der Unterseite von Marcus’ Männlichkeit nach. Und das ließ den schwarzhaarigen nicht gerade kalt. Er stützte sich mittlerweile an der Wand ab und stieß immer wieder leicht in den Mund unter sich. Ethan konnte gar nicht genug von diesem Mann bekommen. Er freute sich zudem darüber, dass Marcus’ Lust so gut schmeckte. Gar nicht salzig, oder bitter, wie es sonst eigentlich die Norm war. Doch was seine eigene Lust noch mehr anstachelte, war dieses kleine tiefe Stöhnen, das Marcus immer wieder zu unterdrücken versuchte. Ethan schien seine Arbeit gut zu machen. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen und er legte sich noch mal richtig ins Zeug. Er ließ seine Hand nach oben wandern und reizte Marcus’ Brustwarze. Dieser stöhnte plötzlich lauter auf, als vorher. „Pass… auf deine Zähne auf…“, brachte Marcus erregt hervor. Ethan lächelte verlegen. Er war so damit beschäftigt, diesen wunderbaren Mann über sich zu verwöhnen, dass er gar nicht auf seine neuen Fangzähne geachtet hatte. Ethan wollte sein Tun fortsetzen, doch Marcus drückte sich von ihm weg. Er rutschte wieder weiter nach unten und kniete sich über ihn, sodass er Ethan wieder in einen leidenschaftlichen Kuss fangen konnte. Dieser schaute fragend und wunderte sich über diesen plötzlichen Abbruch. Und Marcus beantwortete ihm auch sogleich die unausgesprochene Frage: „Wir haben nicht nur den ganzen Tag Zeit, sondern die ganze Ewigkeit. Und ich habe noch einiges mit dir vor… Also kein Grund zur Hast…“ Damit beugte er sich wieder nach unten, um Ethan in einen Rausch der Gefühle zu küssen. ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Joa… ich hoffe, dieses Kapitel hat euch auch gefallen =) Eigentlich hatte ich vor, die Story hier enden zu lassen, aber wenn ich noch mal so drüber lese… Da könnte noch etwas hinterher kommen… Ach, ich laber schon wieder zu viel… ihr wisst ja, was ihr machen könnt, wenn euch die Story gefällt ^.~ Kapitel 3: Unerwartetes Wiedersehen ----------------------------------- Hier nun Kapitel 3... viel Spaß beim Lesen, auch wenn das Kapitel etwas kürzer ist. (Mögliche Rechtschreibfehler sind natürlich Absicht, um eure Aufmerksamkeit zu testen, is ja klar, ne?! ^^) ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Kapitel 3: Unerwartetes Wiedersehen Ethan stöhnte laut, als Marcus ihm ein weiteres Mal in die Brustwarze biss. Er konnte nicht sagen, wie oft der andere ihn nun schon zum Höhepunkt gebracht hatte. Als Mensch hätte das nie funktioniert, da war er sich sicher. Sowieso kam ihm alles nun ganz anders vor. All die Empfindungen und Eindrücke, die er wahrnahm, unterschieden sich extrem zu denen zu seiner Zeit als Mensch. Marcus verwöhnte ihn bisher nur, ohne selbst auch nur einmal gekommen zu sein. Und für Ethan war klar, dass er das schnellstmöglich ändern wollte. Ein guter Liebhaber nahm schließlich nicht nur, sondern gab auch. Bisher hatte er unter Marcus gelegen, wieder einmal, und konnte gar nicht anders als das zu genießen, was mit ihm gemacht wurde. Jetzt nahm er die Zügel in die Hand und mit einer schnellen Drehung lag Marcus wieder unter ihm. Was Ethan besonders gefiel, war seine neue Stärke. Er konnte es nicht wirklich in Worte fassen, aber es fühlte sich an, als durchströme ihn eine zähflüssige Substanz, die ihm mit kleinen unaufhörlichen Strömschlägen ein ständiges Kribbeln durch die Muskeln jagte, fast wie eine dauernde Unruhe und dem Drang etwas zu tun. Marcus lag unter ihm und grinste abwartend. Und allein von diesem Anblick hätte Ethan ein weiteres Mal kommen können. Er rutschte nach unten und gerade, als er seinen Mund um Marcus’ wartende Erektion legen wollte, gab es ein lautes Poltern und jemand rief: „MARCUS.... MACH AUF, SCHNELL...“ Ethan hörte sofort, dass es sich um Brandon handelte. Er schien sehr aufgebracht zu sein. Fragend schaute er Marcus in die Augen. „Ignorier ihn einfach. Er haut gleich wieder ab.“ Ethan zuckte mit den Schultern und beugte sich wieder nach unten. „ES GEHT UM RICHARD...“ Nun läuteten auch Ethans Alarmglocken. Gleichzeitig lösten sich Ethan und Marcus voneinander. Während Ethan abwartend auf dem großen Bett sitzen blieb, zog Marcus sich im Gehen die Hose wieder an und öffnete schließlich die Tür. Brandon kam hereingestürzt und schlug die Tür wieder hinter sich zu. „Alter, was zur Hölle hast du gemacht? Kannst du nicht mal anständig einen Vampir beseitigen? Wäre es so schwer gewesen, ihm den Kopf abzureißen?“, fragte Brandon sofort. „Moment mal, soll das etwa heißen, dass Richard lebt?“ „Genau das, du Blitzmerker! Ich habe gerade gemütlich meine Runde gedreht, als ich an einer Lagerhalle vorbeigekommen bin und dort eine kleine Vampirversammlung stattfand. Und dreimal darfst du raten, wer die angezettelt hat. Richtig, Richard. Die wollen hier gleich antanzen um dich auseinander zu nehmen. Du Trottel musstest es dir ja auch nicht nur mit Richard verscherzen, sondern noch mit einem halben Dutzend anderen Vampiren. Mann alter, wenn du nicht mein Kumpel wärst, würde ich glatt mitmachen. Soviel Dummheit gehört schon bestraft.“ Mittlerweile war auch Ethan dazu gekommen und erntete sogleich einen fragenden Blick von Brandon. „Was... Sag mir nicht, dass...“ „Doch. Ich habe Ethan verwandelt. Er ist mein Gefährte.“ Nun schaute Brandon anerkennend. „Ich dachte nicht, dass ich das noch mal erleben darf. Nun ja, jetzt sind wir ja schon mal zu dritt. Naja, ich sollte besser zweieinhalb sagen. Der Bursche kann nie und nimmer so kämpfen wie wir.“ Ethan blickte zwischen Marcus und Brandon hin und her. Die beiden warfen sich vielsagende Blicke zu. „Habe ich das richtig verstanden? Richard ist auf dem Weg hier her um gegen euch zu kämpfen? Ich dachte, dass die Sonne ihn in Sekundenschnelle verbrennen wird, wenn er wach wird?! Kann es sein, dass dein Plan geringfügig in die Hose gegangen ist?“ Ethan kratzte sich nachdenkend an der Schläfe und grinste schief. „Wie schön, seinen Humor hat er anscheinend behalten. Freu dich, Marcus. Jetzt hat dein tristes Dasein sein Ende. Aber jetzt wieder zurück zum Thema: Was machen wir nun? Ich bin mir nicht sicher, ob wir gegen sieben Vampire ankommen.“ Marcus dachte nicht lange nach, sondern schritt zu seinem Bücherregal und schien ihn zur Seite schieben zu wollen. Zum Vorschein kam ein neuer dunkler Raum. Nicht nur Ethan schien neugierig zu sein. Auch Brandon’s Augen wurden immer größer. Marcus betrat das dunkle Zimmer und kam nach einigen Sekunden wieder, mit drei langen Schwertern in den Händen. „Du erstaunst mich immer wieder von neuem. Hast du noch mehr Waffen da drin?“, fragte Brandon verwirrt. Marcus grinste. „Du musst auch nicht alles wissen. Denkst du, du kannst damit umgehen, Ethan?“, fragte Marcus seinen neuen Gefährten und warf ihm das Schwert zu. Überrascht streckte Ethan die Hände aus, in dem Glauben, das Schwert sowieso nicht fangen zu können und war umso erstaunter, als es plötzlich perfekt in seinen Händen lag. Er betrachtete es genau und bekam ein Kribbeln in den Fingern. „Ich denke schon. Was genau muss ich denn machen?“ Marcus hatte auch Brandon ein Schwert überreicht und erklärte Ethan, was zu tun ist, während er hinter dem Vorhang verschwand um sich komplett anzuziehen. „Ich weiß, es ist viel verlangt. Du bist gerade erst zum Vampir geworden, aber wir können nicht auf dich verzichten. Ich werde versuchen, die anderen so gut es geht von dir fern zu halten. Wenn das nicht hinhaut, versuch deine ganze Kraft in einen Schlag zu legen und deinem Gegner mit einem glatten Schnitt den Kopf vom Körper zu trennen. Verstanden? Und komm ja nicht auf die Idee, einen von ihnen aussaugen zu wollen. Der schwierigste Teil des Vampirseins steht dir nämlich noch bevor und ich hoffe, dass die Phase nicht gerade dann anfängt, wenn dir Vampirblut um die Ohren fliegt. Das wäre nicht nur für dich schlecht.“ Marcus kam wieder auf Ethan zu und zog ihn am Nacken zu sich hin, um ihn zu küssen.“ „Jaja, ist gut jetzt, Leute. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Kopf abschlagen oder wahlweise auch Herz rausreißen. Ganz einfach. Und jetzt lasst uns gehen.“ Brandon öffnete die Tür und wollte rausgehen. Doch urplötzlich wurde er zurück in den Raum geworfen und landete auf dem gläsernen Schreibtisch, der mit einem lauten Klirren zersprang. Auch einige Kerzen fielen um und gingen zum Glück sofort durch die kleine Wachswelle aus. Marcus wartete nicht lange, sondern stürzte sich auf den ersten Vampir, der den Raum betrat. Nun geschah alles blitzschnell, doch Ethan konnte dank seiner neuen verbesserten Wahrnehmung alles genau beobachten. Marcus holte aus und schon trennte das Schwert mit einer nahezu weichen Bewegung den Kopf des unbekannten Vampirs von dessen Körper. Ohne auf den kopflosen Leib zu achten sprang Marcus nach draußen. Auch Brandon hatte sich wieder aufgerappelt und folgte Marcus. Ethan stand immer noch an der gleichen Stelle und war sich unschlüssig darüber, was er machen sollte. Von draußen hörte er klirrende Schwerter und Flüche und plötzlich sah er ein bekanntes Gesicht in den Raum schauen: Richard. Dessen Lippen formten sich zu einem sardonischen Grinsen und er kam geradewegs auf Ethan zu. „Na dass ich dich hier noch mal treffe... Wie ich sehe, hat Andric dich zu einem Vampir gemacht?! Dann brauche ich ja nur eins und eins zusammenzurechnen und komme auf das Ergebnis, dass du sein Gefährte bist. Habe ich Recht? Natürlich habe ich Recht. Es wird mit sehr viel Freude bereiten, dir das Herz aus der Brust zu reißen, während Andric dabei zusieht.“ Richard lachte laut. Ethan hob abwehrend das Schwert, konnte aber nicht verhindern, dass seine Hände zitterten. „Na na na, so geht das aber nicht.“ Richard machte noch einen großen Schritt auf Ethan zu und bohrte sich selbst das Schwert durch den Bauch. Ethan war so geschockt, dass er automatisch losließ und einige Schritte rückwärts ging. Ungläubig starrte er auf das Schwert, das immer noch in Richards Körper steckte. Und plötzlich hatte er einen angenehmen Duft in der Nase. Seine Eckzähne wurden augenblicklich noch etwas länger und ein komisches Gefühl überfiel ihn. Dann sah er das Blut, das an der Spitze des Schwertes, das aus Richards Rücken herausragte, hing und hinabtropfte. Ethan schluckte und konnte seinen Blick nicht mehr abwenden. „Kann es sein, dass du noch kein Blut zu dir genommen hast?“ Richards Grinsen wurde noch bösartiger. Er zog das Schwert wieder aus seinem Körper und warf es von sich. „Wär hätte gedacht, dass ich heute Abend noch so viel Spaß haben werde?“, sagte er mehr zu sich selbst und drehte sich dann wieder zur Tür. Ethan beobachtete, wie sich die Wunde an Richards Rücken von alleine wieder schloss und wurde wieder etwas klarer im Kopf. Doch dann musste er sehen, wie erst zwei Vampire Brandon ins Zimmer trugen und gleich darauf drei andere Vampire Marcus in ihrem Griff hatten. Beide knurrten immer wieder wütend und versuchten sich zu befreien, doch es gelang ihnen nicht. Sie knieten zwischen den Vampiren und konnten sich nicht befreien. Richard schaute auf sie hinab und lachte. „Habt ihr wirklich geglaubt, dass ihr uns besiegen könnt? Was hättet ihr denn gemacht, wenn ihr gar nicht davon erfahren hättet, dass ich noch lebe? Ihr seid echt erbärmlich!“ Marcus schrie laut und wütend auf, doch Richard beeindruckte das ganz und gar nicht. Ethan stand immer noch an der gleichen Stelle und war wie versteinert. Was sollte er tun? Das Schwert war nicht mehr in erreichbarer Nähe, Marcus und Brandon waren gefangen und anscheinend machte sich jetzt diese Phase in ihm breit, von der Marcus vor wenigen Minuten noch geredet hatte. Sein Hals brannte und er konnte kaum schlucken. Dazu kam, dass er eine Heidenangst in sich aufsteigen fühlte, je näher Richard Marcus kam. „Was soll ich jetzt mit dir machen? Dich dafür bestrafen, dass du mir mein Abendessen geklaut hast, um es zu verwandeln? Oder dafür, dass du mich der Sonne ausliefern wolltest? Oder soll ich dir einfach den Kopf abreißen, weil ich dich nicht leiden kann? Ach nein, ich habe eine viel bessere Idee.“ Mit diesen Worten drehte Richard sich um und schritt wieder auf Ethan zu. „Du hast Durst, nicht wahr, kleiner?! Willst du einen Schluck Blut?“ Schon biss Richard sich in sein Handgelenk und eine rote Flüssigkeit trat hervor und tropfte an seinem Arm herunter. Ethan atmete tief ein und schluckte hart. „Ethan nicht. Denk daran, was ich dir gesagt habe. Reiß dich zusamm...“ Einer der Vampire drückte Marcus’ Kehle zu, sodass er nicht mehr reden konnte. Ethans Blick wanderte von dem blutenden Handgelenk zu Marcus und wieder zurück. Er spürte solch ein tiefes Verlangen danach, dieses Blut auf seiner Zunge zu schmecken. Er fragte sich, ob es genauso gut schmeckte, wie das von Marcus. Und plötzlich war das Blut vergessen. Er sah nur noch, wie Marcus und Brandon am Boden gehalten wurden und eine immense Wut stieg in ihm auf. Da war wieder dieses Kribbeln, das ihn beinahe dazu anstachelte, sich zu bewegen. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte stieß er Richard von sich fort, sodass dieser gegen einen seiner Gehilfen flog und Brandon sich losreißen konnte. Ethan schnellte zu dem Schwert, das Richard weggeworfen hatte und mit einer schnellen Bewegung köpfte er einen anderen Vampir. Richard war wieder aufgestanden und wutentbrannt auf ihn zugeschossen. Doch er hatte die Rechung ohne Marcus gemacht. Brandon hatte mittlerweile kurzerhand die Herzen zweier Vampire, die Marcus festgehalten hatten, herausgerissen und nun kam Marcus’ große Stunde. Er packte Richard an der Schulter und drehte ihn um. Noch ein kurzes Lächeln und schon befand sich Marcus’ Hand in Richards Brust. Richard stöhnte auf, als Marcus langsam zupackte und das Herz des Vampirs langsam und genüsslich Stück für Stück aus dessen Körper riss. „Dieses Mal ist es endgültig.“ Der nun leblose Körper des Vampirs fiel nach vorne und zerfiel zu Staub. Genauso wie die fünf anderen Vampire zuvor. Lediglich einer war noch am leben. „Los verschwinde und lass dich nie wieder in unserer Nähe blicken.“, sagte Brandon mit schneidender Stimme und der Vampir eilte davon. „Ich muss sagen, das war ganz schön knapp. Ich habe zwischendurch schon geglaubt, das ist unser Ende...“ Brandon redete vor sich hin und bekam gar nicht mit, wie Ethan und Marcus sich tiefe Blicke zuwarfen. „Ich bin so stolz auf dich. Du hast es geschafft, dich Richard zu widersetzen.“ „Es war ganz einfach. Ich habe mich einfach an den Geschmack von deinem Blut erinnert und schon war es um mich geschehen.“ Ethan lächelte sein Gegenüber an. „... mein ihr nicht auch, dass... na toll... kaum ist das Gesindel beseitigt, bin ich wieder vergessen. Verdammtes Ignorantenpack. Ich geh nach Hause. Marcus, wir sprechen uns.“ Brandon verließ das verwüstete Zimmer und ließ die beiden Vampire alleine. Marcus schloss schnell die Tür und kam wieder zu Ethan, um ihn in den Arm zu nehmen. „Als Richard dir sein Blut anbot, hatte ich solche Panik. Ich weiß, wie schwer es ist, dem Geruch von Blut zu widerstehen.“ „Warum sollte ich es eigentlich nicht trinken?“ „Ganz einfach: Wenn ein Vampir das Blut eines anderen Vampirs trinkt und dieser Vampir ist nicht sein Gefährte, wirkt das Blut wie Gift. Und du bist gerade erst ein Vampir geworden. Es wäre sofort tödlich für dich gewesen.“ Ethan schaute nach oben in Marcus Augen und konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er musste einfach diese Lippen küssen. Marcus jedoch ging nicht auf den Kuss ein. „Ethan, warte. Schau dich mal um. Wir müssen erst aufräumen. Und nicht nur das. Wir haben noch einiges zu erledigen.“ „Was denn erledigen? Ich dachte, wir haben die Ewigkeit vor uns?“ Marcus lachte. „Ja, haben wir. Aber wie willst du die Ewigkeit überstehen ohne Sarg? Und was willst du machen, wenn du Hunger hast?“ „Im Bett schlafen und kochen?“ Marcus drehte sich lachend weg um sich das Ausmaß der Zerstörung seines Zimmers anzusehen. Seinen schönen Glasschreibtisch konnte er vergessen, soviel war klar. Glücklicherweise war dem Couchtisch nichts passiert. Doch seine Holztür hatte einige Schläge und Hiebe mit dem Schwert abbekommen und musste höchstwahrscheinlich bald erneuert werden. Der Schaden hielt sich noch in Grenzen, da der größte Teil des Kampfes im Gang stattgefunden hatte. Marcus ging hinaus in den Gang um die Lage dort zu checken. Von den Bewohnern oberhalb konnte keiner etwas mitbekommen haben. Die Gänge hier unten waren extrem schalldicht. Während Marcus den dunklen Gang begutachtete, schwang Ethan sich aufs Sofa. So viel wie er in den letzten paar Stunden erlebt hatte, war ihm in seinem ganzen bisherigen Leben nicht passiert. Das alles ging auf einmal von Null auf Hundert. Sein Leben als sterblicher Mensch war vorbei, was alleine ja schon eine Therapie wert gewesen wäre. Dazu kam nun auch noch, dass er ein immer größeres Verbundenheitsgefühl für einen anderen Mann, bzw. Vampir spürte. Und was ihn dermaßen quälte, war keinesfalls dieses neue „Leben“, sondern ein unbändiges Verlangen. Seine Brust brannte wie verrückt, wenn er nur an Marcus dachte. Und dieser Kerl wollte jetzt erst aufräumen. Ethan überlegte kurz. Wenn er das schnell übernehmen würde, wäre eine Sache schon abgehakt. Er grinste und schoss auf einmal so schnell durchs Zimmer, dass ein normales Menschenauge ihn nicht mehr gesehen hätte. Ruckzuck hatte er alle Scherben auf einen Haufen gelegt und sich noch nicht mal geschnitten. Marcus war immer noch nicht zurück. Ethan kam eine Idee. Er setzte sich wieder aufs Sofa und zog sein Hemd aus. Ob er sich jemals daran gewöhnen konnte, dass seine Haut nicht mehr sonnengebräunt war, sondern blass? Seine Hand wanderte weiter nach unten zum Knopf seiner Jeans. Wäre doch gelacht, wenn er heute nicht noch das bekäme, was er wollte: Marcus. Schnell war die Hose geöffnet und seine Hand dabei seine wachsende Männlichkeit zu streicheln. Als Vampir fühlte sich alles gleich noch viel intensiver an und Ethan genoss es. Sowieso hätte er sich vor 24 Stunden nicht mal vorstellen können, so etwas zu erleben. Immerhin war er jetzt ein Vampir. Ein waschechter Vampir! Und das hatte er Marcus zu verdanken. Demjenigen, der innerhalb von kurzer Zeit sein Herz zum Rasen brachte. Und das sollte schon was heißen, denn wie er jüngst festgestellt hatte, schlug sein Herz jetzt nur noch halb so schnell wie früher. Ethan war gerade völlig in Gedanken, als Marcus wieder das Zimmer betrat. „Also einstürzen wird der Gang wohl nicht, aber... hey, was machst du da?“ Marcus stand perplex im Raum und beobachtete Ethan, der es tatsächlich wagte, sich auf seinem teuren schwarzen Ledersofa einen runterzuholen. Er ging schnurstracks aufs Sofa zu. „Runter. Vom. Sofa!“, sagte er langsam und leise, jedoch sehr bestimmt. Ethan blickte ihn von unten hinauf grinsend an und sein Blick sprach Bände. „Hol mich doch runter!“ Marcus wollte gerade nach Ethans Arm greifen, um ihn wirklich vom Sofa herunter zu ziehen, da packte Ethan nach seinen Hüften und zog ihn auf sich, sodass Marcus automatisch über Ethan kniete. Dieser wartete nicht lange und küsste Marcus fordernd. „Mhh... Ethan... warte.“ Ethan beendete den Kuss und schaute Marcus fragend an. „Ich wollte dir doch zuerst die verschiedenen Seiten des Vampirseins zeigen.“, sagte Marcus auch sofort. „Na wir sind doch gerade dabei.“ Ethan lächelte unschuldig. Na schön, dieses Spiel konnte Marcus auch spielen. Er schnappte sich Ethans Arme und hielt sie mit einer Hand über dessen Kopf an die Wand gedrückt fest. Da Ethan sich schon so schön ausgezogen hatte, war es nun ein leichtes für ihn, mit der anderen Hand Ethans Schwanz zu nehmen und einigermaßen fest zu reiben. Ethan keuchte erschrocken auf. Mit so einer schnellen Reaktion hatte er ganz und gar nicht gerechnet. „So, du willst also eigene Regeln aufstellen? Das kannst du grad vergessen. Ich bin hier der Chef, verstanden?“ Um seine Worte noch zu verstärken, drückte seine Hand noch ein bisschen fester zu und wurde schneller. Ethan stöhne und schloss die Augen. Wieso kontrollierte Marcus schon wieder alles? Er wollte nicht wieder der einzige sein, der hier sein Vergnügen hatte. Also war seine einzige Möglichkeit, sich loszureißen und Marcus unter sich zu bringen. Gerade als Ethan ein wenig Kraft aufbringen wollte, um sich aus Marcus’ Fängen zu reißen, sah er, wie dieser sich auf die Unterlippe biss und sie augenblicklich zu bluten begann. Direkt im Anschluss drückten sich diese Lippen auf seine eigenen und er wurde praktisch dazu gezwungen seine Zunge über die blutende Stelle streichen zu lassen. Kaum hatte er das gemacht, durchflutete ihn eine wahnsinnige Wärme und das Blut rauschte in seinen Ohren. Sein Zahnfleisch pochte, als seine Eckzähne wieder ein Stück länger wurden und das Verlangen nach mehr machte sich in seinem Magen breit. Marcus machte derweil eifrig weiter und versuchte ein Grinsen an Ethans Lippen so gut es ging zu unterdrücken. Selbst hatte er es noch nie erlebt, wie es ist, Blut von seinem eigenen Gefährten zu trinken. Nur durch Erzählungen anderer Vampire bekam er eine wage Vorstellung davon, was Ethan jetzt gerade fühlte. Und eben diese verstärkte Erregung wollte er ausnutzen, um Ethan eine kleine Lektion zu erteilen. Er löste sich von den vor Erregung zitternden Lippen und wandte sich Ethans Ohr zu. „Ich will dir nur eins sagen: Du wirst nicht auf meinem Ledersofa kommen!“ Nachdem er diese Worte mit schneidendem Tonfall gesagt hatte, ließ er Ethans Arme los und führte seine nun freie Hand auch nach unten. Ethans Stöhnen wurde durch Marcus’ stetige Handarbeit immer lauter und er fühlte seinen Orgasmus herannahen. Doch plötzlich spürte er, wie Marcus mit seiner einen Hand einen engen Ring am Ende seines Gliedes formte und mit Hilfe seines Fingers einen starken Druck auf eine Stelle direkt unter seinen Hoden ausübte. Ethan zog sofort geschockt scharf Luft ein. Das Resultat von Marcus’ Griff war, dass er ein so intensives Gefühl in seinem Schwanz hatte, dass er meinte, einen Orgasmus zu haben, nur dass da absolut nichts kam. „Was... hah... hast du... gemacht?“, fragte Ethan völlig außer Puste. Marcus ließ langsam von ihm ab und beugte sich wieder zu seinem Ohr. „Ich sagte doch: Du kommst nicht auf meinem Sofa. Und jetzt steh auf. Wir haben noch etwas zu erledigen, bevor es hell wird.“ Ethan war immer noch völlig fertig und schnappte nach Luft. Das konnte doch nicht wahr sein. Ursprünglich hatte er doch vorgehabt, Marcus zu verführen und nicht schon wieder, zum wievielten Male, umgekehrt. Er ließ ein leises Seufzen verlauten. Und was ist das überhaupt für eine Aktion gewesen? Wie konnte er denn einen Orgasmus haben obwohl er überhaupt nicht... nun ja... eben nicht richtig gekommen ist? Verwirrung machte sich in ihm breit. „Worauf wartest du? Zieh dich an und komm.“ Marcus stand schon in der Tür und wartete ungeduldig. Ethan schaute irritiert an ihm auf und ab, bis sein Blick an einer bestimmten Stelle hängen blieb. Marcus’ Jeans waren eindeutig ausgebeult. „Sag mal... was ist eigentlich damit?“, fragte er und zeigte auf Marcus’ Körpermitte, während er aufstand und sich die Kleidung wieder richtete. Grinsend ging er auf den anderen Vampir zu und wollte ihn küssen, doch Marcus drehte sich weg. „Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Ich habe deine Lust und deinen Hunger vorübergehend gestillt und das muss jetzt erst mal reichen. Und nun komm.“ Marcus ging schnellen Schrittes voraus in den dunklen Gang und Ethan konnte nicht anders, als ihm wieder einmal stumm zu folgen. Warum nur ließ Marcus ihn nicht auch mal die Führung übernehmen? Was war nur los? Und wo mussten sie so früh am Morgen noch hin? Ethan kam schon wieder alles vor wie in einem Traum. In den letzten Stunden war so viel geschehen. Er wurde zum Vampir gemacht, wurde mehrmals von einem Mann verwöhnt und dann noch der Kampf. Und was sagte eigentlich die Uhr? Ein Blick auf seine Armbanduhr verriet ihm, dass es kurz vor vier Uhr morgens war. Wann war er noch mal los gegangen, um Marcus zu suchen? Nach 22:00 Uhr? Dann war in den letzten sechs Stunden ziemlich viel passiert. Völlig in Gedanken versunken lief er plötzlich geradewegs in Marcus’ Rücken. „Hey, warum bist du stehen geblieben?“ Ethan sah sich um. Sie waren im normalen Kellerraum angekommen und er konnte sehen, dass der metallene Schrank zu Marcus Wohnung nicht mehr als solcher zu identifizieren war. Richard schien ihm einfach einen kräftigen Schlag in die Seite gegeben zu haben, sodass er so verbeult war, dass er freiwillig zur Seite gerückt war um die Vampire durchzulassen. „Es grenzt an ein Wunder, dass den Bewohnern hier nichts aufgefallen ist. Das muss ziemlich laut gewesen sein.“, sagte Marcus nur und ließ Ethan aus dem Gang heraustreten. „Den können wir nicht hier lassen. Echt gut gemacht. Jetzt kann ich mich noch um einen neuen Schrank kümmern.“ Marcus seufzte und hob den Metallklumpen auf. „Wir müssen uns beeilen. Vielleicht bekomme ich einen neuen, bevor irgendjemandem auffällt, dass hier ein Loch in der Wand ist. Komm.“ Marcus trug den Schrank mit einer Leichtigkeit durch die Gegend, die Ethan staunen ließ. Ob er auch so stark war? Sowieso hatte er noch so viele Fragen über das Vampirsein. Das Schlimmste war aber, dass er sich fast noch genauso fühlte wir vorher als Mensch. Der einzigen, bis jetzt deutlichsten Unterschiede waren seine verbesserten Sinne und eben dieses Kribbeln, das ihm ständig durch den Körper zog. „Wo gehen wir denn jetzt überhaupt hin? In ungefähr zwei Stunden wird es doch hell.“ Ethan ging mittlerweile neben Marcus her und schaute ihn fragend an. Marcus drehte sich grinsend zu ihm. „Zum Bestatter.“ ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Kapitel 3: abgehakt ^^ Für Lob und Kritik bin ich wie immer offen. In Kapitel 4 bekommt Ethan dann auch endlich, was er will. Und ich werde einige Erklärungen bezüglich „meiner“ Vampire reinbringen. Kapitel 4: Zwischen Lust und Frust ---------------------------------- Hai ^^ Ja.. ich bin jetzt endlich mit Kapitel 4 fertig. Dank der letzten Nachtschicht bin ich früher fertig, als erwartet. Also, viel Spaß beim Lesen. ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Kapitel 4: Zwischen Lust und Frust „Was? Zum Bestatter? Was soll das heißen?“, fragte Ethan sofort irritiert. „Und komm ja nicht wieder auf die Idee mich mit ‚Das wirst du schon sehen’ abzuspeisen. Ich will mal vernünftige Antworten.“, fügte er mit Nachdruck hinzu. Marcus lachte leise. „Kein Problem. Ich hatte sowieso vor, dir auf dem Weg einiges zu erklären. Wir sind ja bisher nicht dazu gekommen, weil du so unersättlich bist...“ Marcus grinste weiter vor sich hin und bog in eine Seitenstraße ein, Ethan folgte ihm brav. „Wie bitte? Ich bin unersättlich? Was soll das denn heißen? Wer hat denn die ganze Zeit nicht die Finger von mir lassen können? Hmm? Außerdem kann ich nix dafür. Das hat bestimmt was damit zu tun, dass ich jetzt ein Vampir bin.“, versuchte Ethan sich zu verteidigen. „Natürlich. Das ist der Grund. Nicht etwa, dass du mich so heiß findest, dass dir das Blut in den Schwanz schießt, wenn du mich nur ansiehst...“ Marcus grinste wieder unverschämt, bevor sein Blick wieder ernst wurde. „Wir müssen uns etwas beeilen. Und jetzt kommt das erste, was ich dir zeige. Vielleicht hast du es schon bemerkt. Du hast bestimmte Fähigkeiten, um genau zu sein, dieselben, wie ich. Unter anderem kannst du dich übernatürlich schnell bewegen. Aber du musst aufpassen. Es ist nicht so einfach. Mit der Zeit kannst du die Kontrolle verlieren und das ist vor allem in einer Stadt wie London nicht gerade von Vorteil. Deshalb solltest du jetzt meine Hand nehmen.“ Marcus hielt Ethan seine Hand hin und wartete darauf, dass er sie nahm. Kaum war das geschehen, merkte Ethan, wie die Umrisse der umstehenden Häuser zu verschwimmen anfingen, aber doch noch irgendwie klar zu erkennen waren und ihm der Gegenwind ins Gesicht peitschte. Marcus war wirklich wahnsinnig schnell und Ethan fragte sich, ob sie überhaupt noch den Boden berührten. Das Gefühl dabei war komisch. Er hatte ein leichtes Schwindelgefühl, aber gleichzeitig war es auch irgendwie befreiend. Ähnlich wie in einer Achterbahn. Und kaum fing Ethan an, dieses Gefühl zu genießen, da stoppten sie plötzlich und Ethan musste sich bremsen um nicht automatisch weiterzulaufen. Er schaute sich um und merkte recht schnell, dass er diese Gegend ebenfalls nicht kannte. Ein Blick zu Marcus zeigte ihm, dass dieser den kaputten Schrank gar nicht mehr dabei hatte. „Sag mal, wo ist denn das Ding hin?“, fragte er verwundert und zeigte auf die Stelle, an der der Schrank vorher gewesen war. „Den bin ich unterwegs losgeworden.“, tat Marcus die Sache wie eine Leichtigkeit ab und Ethan erwartete beinahe, dass er gleichgültig die Schultern zuckte, was jedoch nicht passierte. Dann ging Marcus auch schon wieder normal weiter. Sie gingen auf einer schlecht gepflasterten Straße. An den Seiten spendeten alte schwarze Straßenlampen ein schmutziges gelbes Licht und die Häuser standen aneinander gegliedert etwas zurückgesetzt. Auf Ethan wirkte diese Straße wie ein ganz normales Viertel. Doch beim genaueren Hinsehen fiel ihm auf, dass es sich fast ausschließlich um Läden handelte. Innen war nicht viel Licht. Hier und da mal eine kleine Lampe, die erahnen ließ, was dort verkauft wurde. Ethan fing an sich zu wundern, wer um diese Uhrzeit noch in einen dieser Läden ging und die Antwort folgte sofort, denn Marcus war plötzlich nach links verschwunden und betrat eines der kleinen Geschäfte. Ein Blick auf das altmodische Ladenschild mit der Aufschrift „Isaac Fuller – Bestattungen“ verriet ihm, dass sie ihr Ziel wohl erreicht hatten. Bevor die Tür wieder ins Schloss fiel, machte Ethan schnell zwei Schritte nach vorne und stand nun auch in dem düsteren Laden. Der Raum, in dem sie jetzt standen, war klein aber fein. An der linken Wand befand sich eine Kassentheke aus dunkelrot schimmerndem Holz. Eine silberne Tischklingel vermittelte sofort ein Gefühl des Willkommenseins. Genauso wie die einladende Sitzgarnitur bestehend aus einem roten Ledersofa, zwei gemütlich aussehenden Sesseln und einem kleinen Kaffeetisch in einer Ecke. „Setz dich und warte. Ich bin gleich zurück.“, bat ihn Marcus und verschwand hinter einem Vorhang, der sich neben der Kasse befand. Ethan seufzte automatisch. Jetzt war er schon ein Vampir und konnte sich immer noch nicht dagegen wehren, dass Marcus ihn immer im Dunkeln tappen ließ. Er setzte sich aber trotz allem in einen der Sessel und sah sich weiter um. Die Wände des Raumes waren in einem dunklen Orange gehalten und direkt neben der Eingangstür stand sogar eine einigermaßen große Zimmerpflanze. An der Wand über dem Sofa hingen alte Fotos von Menschen und Ethan fragte sich, was Marcus hier wollte. Er saß noch eine Weile auf dem Sofa und sah sich die Dekoration an, die anscheinend mit viel Liebe fürs Detail überall im Zimmer verteilt worden war und diesem damit ein besonderes Flair gab. Besonders gut gefiel ihm, dass alles farblich auf orange, rot und schwarz abgestimmt war. Und dann hatte sein Warten plötzlich ein Ende, denn Marcus trat lachend wieder vor den Vorhang, in Begleitung eines etwas älter scheinenden Mannes. Ethan erhob sich, wie es ihm der Anstand gebot, direkt und lächelte freundlich. Sofort wurde er neugierig begutachtet. „Das ist er? Hmm...“, hörte er den Fremden murmeln und Marcus nickte überflüssigerweise. „Ja. Ich denke, ich bekomme das bis heute Abend hin. Eiche hast du gesagt? Geht klar.“ Der Fremde kam breit grinsend auf Ethan zu und hielt ihm die Hand hin. „Hi. Ich bin Isaac. Du bist Ethan? Nett dich kennen zu lernen. Du scheinst ein ordentlicher Junge zu sein. Das ist gut.“ Ethan wurde von diesem Mann von oben bis unten begutachtet und kam nicht umhin dasselbe bei ihm zu tun. Der andere war einen knappen Kopf kleiner als er und hatte dunkle Haare, in denen sich einige graue Strähnen bemerkt machten. Seine Haut war ebenso bleich wie Ethans und unter den schwarzen Augen verbargen sich tiefe Augenränder. Doch gleichzeitig strahlte das Gesicht eine immense Energie aus, die sich Ethan nicht erklären konnte. Die Kleidung war eher leger mit einer hellen Stoffhose und einem schwarzen Hemd. Plötzlich drehte sich Isaac um und sprach wieder mit Marcus. „Wie gerne ich mal probieren würde... Du hast wirklich nicht untertrieben. Nun ja. Wir werden sehen, ob ich auch noch mal in den Genuss eines Gefährten komme oder nicht... Jetzt macht euch aber auf den Weg.“ Isaac drehte sich noch ein letztes Mal zu Ethan um und verabschiedete sich mit einem „Bis bald mal wieder.“, bevor er Marcus noch einen vielsagenden Blick als Verabschiedung zuwarf und wieder hinter dem Vorhang verschwand. Marcus schritt auf Ethan zu und lächelte komisch. „Was.. war das denn?“, fragte Ethan zögerlich. „Das werde ich dir unterwegs erklären. Komm.“ Marcus beugte sich nach vorne, um Ethan einen kurzen sanften Kuss zu geben der diesen überrascht aufkeuchen ließ, bevor er sich gen Tür wandte und den Raum verließ. Immer noch leicht irritiert folgte Ethan ihm wieder schnellen Schrittes. „Wer genau war das denn jetzt?“, fragte er auch sofort. Schließlich hatten die beiden anscheinend über ihn geredet. Da konnte er doch auch erfahren, wer das war. „Das war Isaac.“, war Marcus’ triviale Antwort. „’Das war Isaac’. Das weiß ich! Er hat sich mir vorgestellt. Macht es dir eigentlich Spaß, mich ständig so zu ärgern?“ Ethan ging schmollend neben Marcus her. „Du erstaunst mich. Du bist schon seit einigen Stunden ein Vampir und ärgerst dich nicht darüber, dass du kein Blut bekommst, sondern, dass ich dir kaum Informationen sage?!“, fragte Marcus amüsiert. „Sei nicht so ungeduldig, du erfährst schon alles. Vergiss nicht: Du hast jetzt die Ewigkeit vor dir.“ „Ja ja, die Ewigkeit. Wie soll ich die Ewigkeit bloß mit dir aushalten... mir reicht schon der Moment...“, murmelte Ethan leicht hoffnungslos. „Warum haben hier eigentlich alle Läden noch auf?“, fragte er nach einem Blick auf seine Umgebung. „Diese Läden werden alle von Vampiren betrieben. Praktisch von Vampiren, für Vampire.“, erklärte Marcus nun doch bereit, endlich mehr Informationen herauszurücken. „Und was ist mit den Menschen?“ „Die Vampire hier arbeiten nur nachts, das heißt am Tage sehen die Geschäfte aus, wie die gewöhnlichen Läden der Menschen, nur dass sie alle geschlossen sind. Außerdem meiden die Menschen diese Straße aus einem natürlichen Instinkt heraus. Eigentlich hätte dieser Instinkt dich auch nicht in Richards Territorium führen lassen... Wenn sich wirklich mal jemand hier hin verirrt, dann war es das letzte Mal.“ „Du willst mir also erzählen, dass es Vampire gibt, die arbeiten?“, fragte Ethan erstaunt. „Natürlich. Zwischenzeitlich arbeite ich auch. Wenn ich mal Geld brauche. Das kommt aber nicht so häufig vor.“ Nun war Ethan sprachlos. Er versuchte sich vorzustellen, wie ein arbeitender Marcus aussehen könnte, doch so ganz wollte ihm das nicht gelingen. Irgendwie passte da nichts. „Darf ich fragen, wo du dann arbeitest?“ „Natürlich darfst du fragen.“ Ethan wartete eine Weile, bis ihm klar wurde, dass Marcus ihm wohl keine Antwort geben würde. Er fing leise an zu lachen. „Natürlich darf ich fragen, aber antworten wirst du nicht. Das hätte ich mir auch denken können. Kennst du Isaac schon lange?“, versuchte Ethan es dann wieder. Und wie durch ein Wunder schien Marcus nun endlich alles erzählen zu wollen. „Ich kenne Isaac schon seit ich ein Vampir bin. Er hat mich damals sozusagen aufgenommen, kurz nachdem William gestorben ist. William müsstet du gesehen haben, oder?“ Ethan nickte nur, während er den schnellen Schritten Marcus’ folgte. „Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, wie das ganze passiert ist, aber ich lag nun mal dort, halb ausgesaugt und war dabei mich in einen Vampir zu verwandeln. Und niemand war da, um mir zu erklären, was mit mir geschah. Bis plötzlich Isaac auftauchte.“ Marcus machte eine kurze Pause und Ethan versuchte sich in Marcus’ damalige Situation hineinzuversetzen. „Nun ja. Er nahm mich mit zu sich nach Hause und zog mich sozusagen groß, als Vampir, versteht sich. Er hatte schon einige Jahre zuvor ebenfalls seinen Gefährten verloren und ich bin mir nicht sicher, was er in mir sah. Einen Ersatz oder vielleicht so etwas wie einen Sohn. Er brachte mir alles bei, was ich heute weiß.“ Während Marcus erzählte, schien er mit seinen Gedanken tief in Erinnerungen zu schwelgen und Ethan wollte ihn nicht unterbrechen. Stillschweigend gingen sie noch eine Weile durch die dunkle Gasse, bis Marcus plötzlich stehen blieb. „Wir sind da.“ Sie standen wieder vor einem dunkeln Gebäude, doch dieses Mal waren da keine Schaufenster, durch die man einen Blick hätte hinein werfen können. Lediglich eine weiße Tür mit einem kleinen ovalen Fenster aus dem ein schwacher bläulicher Lichtschimmer kam, ließ vermuten, dass das Gebäude nicht leer war. „Wo sind wir jetzt?“, fragte Ethan leise und konnte sehen, wie sich Marcus’ Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln verzogen. „Hier ist die Blutbank. Wir holen dir einen kleinen Abendsnack.“ Erst hatte Ethan das Gefühl, dass eine Gänsehaut über seinen Rücken lief, doch dann merkte er dieses schmerzliche Kratzen im Hals, als er an Blut dachte. Marcus war wohl klar, was in Ethan vorging, denn plötzlich wurde sein Blick wieder ernst. „Hör mir jetzt genau zu. Ich weiß, dass es hart werden wird, wenn wir da drin sind, denn auch wenn sie alles versuchen, um den Blutgeruch gering zu halten, schwebt er doch noch merklich in der Luft. Also versuch dich zusammenzureißen und nicht auf die erste Blutkonserve zu stürzen, die du siehst. Ich will nämlich nicht, dass du hier zum ersten Mal deinen Hunger stillst und womöglich noch in einen Blutrausch gerätst. Hast du alles verstanden?“ Ethan nickte und beobachtete, wie Marcus an die Tür klopfte, die kurz darauf geöffnet wurde. Zum Vorschein kam eindeutig ein Vampir, den Ethan sofort an dessen ganzer Aura erkannte, die er ausstrahlte. Etwas verwirrend waren die ungewöhnlich orangerot strahlenden Haare, die in alle Himmelsrichtungen abstanden und die funkelnd grünen Augen. „Hallo Marcus. Schön, dich auch mal wieder zu sehen. Immer hinein in die gute Hütte. Oder wie sagt man? Naja, du weißt schon.“ Marcus nickte zur Begrüßung lächelnd mit dem Kopf, während Ethan von ein paar grünen Augen eingehend gemustert wurde. „Und wer bist du? Dich hab ich hier ja noch nie gesehen.“, kam es auch gleich etwas forsch von dem Rothaarigen. „Ich bin Ethan, Marcus’ Gefährte.“, antwortete Ethan mit fester Stimme und griff nach Marcus’ Hand.“ Plötzlich änderte sich der Gesichtsausdruck des anderen Vampirs schlagartig, es sprühte fast so vor freudiger Aufregung. „Ist das wirklich wahr, Marcus? Du hast endlich deinen Gefährten gefunden?“ Marcus nickte zustimmend und es schien, als wäre ihm diese Situation ein bisschen peinlich. „Oh mein... Woooow... das heißt Partyyy.... “ Der andere Vampir hüpfte plötzlich jubelnd wieder zurück ins Haus und ließ seine beiden Gäste in der Tür stehen. „Was war das denn jetzt?“, fragte Ethan leicht verwirrt. Die Antwort kam auch sofort, mit einem bestimmten Unterton in der Stimme. „Das... ist Marius.“ Vom Inneren des Gebäudes hörte man auf einmal ein lautes „Wo bleibt ihr denn?“, woraufhin Marcus Ethan mit einer Kopfbewegung zeigte, dass er ihm folgen sollte. Sie gingen durch einen düsteren Flur. Eine Neonröhre an der Decke warf ein kaltes blaues Licht auf sie, bis sie zu einer offen stehenden Tür kamen. Marcus betrat das Zimmer und bekam sofort eine Blutkonserve zugeworfen. Augenblicklich traf Ethan der Geruch des Blutes wie ein Schlag ins Gesicht. Er spürte, wie seine Reißzähne länger wurden und sein Rachen anfing zu brennen. Seine ganze Aufmerksamkeit galt nur noch dem Beutel mit der roten Flüssigkeit in Marcus’ Händen. Doch plötzlich kam ein noch viel stärkerer Geruch aus einer anderen Richtung. Ethan wirbelte blitzschnell herum und sah, wie ein weiterer unbekannter Vampir einen der Beutel geöffnet und seinen Kopf in den Nacken gelegt hatte, damit das Blut einfacher seine Kehle hinunter fließen konnte. Ethan hatte plötzlich das Gefühl, sich nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Sein Körper reagierte wie von alleine und steuerte direkt auf den Fremden zu. Doch plötzlich befand er sich in einem Klammergriff. Marcus schlang seine Arme von hinten fest um seinen Körper und hielt ihn davon ab noch einen weiteren Schritt zu machen. „Ethan... hör mir zu. Du bekommst Blut, aber nicht jetzt. Du darfst jetzt nicht in einen Blutrausch verfallen...“ Nur langsam drangen die leisen Worte durch Ethans Bewusstsein und kamen schließlich mit leichter Verzögerung in seinen Gehirnwindungen an. Marcus spürte, wie Ethans verspannter Körper immer lockerer wurde, bis er fast schon erschöpft in seinen Armen lag. „Gut gemacht.“, flüsterte Marcus und achtete darauf, dass Ethan auf seinen eigenen Beinen stehen blieb. Die anderen zwei Vampire schauten aus großen Augen, die Bände sprachen. „Ganz genau. Er hatte noch kein Blut. Das hättet ihr euch auch eigentlich denken können.“ Marcus’ Stimme war eiskalt, als er Marius einige Geldscheine vor die Füße warf und sechs Blutkonserven der Blutgruppe B positiv verlangte. Nachdem Marius die sechs gewünschten Beutel aus einer der vielen Schubladen geholt und Marcus in einer Tasche überreicht hatte, verabschiedete sich dieser mit einem dezenten Nicken und half Ethan das Gebäude zu verlassen, indem er sich dessen Arm über die Schulter legte und ihn an der Hüfte festhielt. Ethan war wirklich noch etwas schwach auf den Beinen. Nie hätte er gedacht, dass ihn diese Aktion so viel Kraft kosten würde. Anscheinend war er kurz vorm verhungern, oder sollte er besser sagen kurz vorm verdursten? Sie verließen das Gebäude und gingen einige Meter stumm weiter, bis Marcus stehen blieb und ihn anschaute. „Entschuldige bitte diesen Vorfall. Ich hatte mir so etwas schon gedacht, aber ich hatte die Hoffnung, dass Marius sich zurückhält. Nun ja, jetzt solltest du erst mal was zu dir nehmen, bevor du mir hier wegkippst.“ Marcus lächelte leicht und reichte Ethan den ersten Blutbeutel. Ethan schaute ihn sich an und fragte dann „B positiv? Das ist meine Blutgruppe.“ „Ich weiß, als Vampir schmeckt man irgendwann die verschiedenen Gruppen raus. Es ist besser, wenn du zu Beginn erst mal Blut deiner eigenen Gruppe trinkst. Außerdem ist dieses Blut nicht so vollwertig wie frisches Blut. Wie du vielleicht weißt, sind hier nur die roten Blutkörperchen drin, sodass du dich theoretisch gesehen vegetarisch ernährst. Aber das reicht jetzt für den Anfang erst mal, bis ich dir alles andere beigebracht habe. Und jetzt trink!“ Ethan schaute Marcus etwas zweifelnd von der Seite an und widmete sich dann dem Blut. Langsam und vorsichtig öffnete er einen der vielen Verschlüsse und wurde fast augenblicklich von dem intensiven Geruch des Blutes umgehauen. Ein letzter Blick zu Marcus versicherte ihm, dass er sich nicht weiter zurückhalten musste. Als der erste Tropfen Blut daraufhin über seine Zunge und seine Kehle hinunter floss, fühlte Ethan sich, als könnte er fliegen. Alles in ihm pulsierte und er hatte immer mehr das Gefühl sich in einer Art Trance zu befinden, je mehr Blut er aus dem Beutel saugte. Schnell war die erste Blutkonserve leer und Marcus reichte ihm schon die geöffnete zweite. „Teil es dir bitte ein. Mehr bekommst du heute nicht mehr. Komm, wir gehen weiter.“ Ethan trottete Marcus hinterher, an dem Blut saugend wie an einem Schokomilchshake, und fühlte sich großartig. „Hey Marcus, wo gehen wir jetzt hin?“, fragte er fröhlich und war im Nu wieder neben seinem Gefährten, während seine zweite Blutkonserve mittlerweile auch leer war. „Jetzt gehen wir dir einen ordentlichen Mantel besorgen. Vielleicht ist es dir noch nicht aufgefallen, aber als Vampir hast du eine geringere Körpertemperatur und dir ist schneller kalt. Deshalb brauchst du auch im Hochsommer einen Mantel.“ „Kalt? Also wenn mir kalt wird, brauche ich dich doch einfach nur...“ Ethan stockte. Er konnte sich gerade noch zurückhalten, seinen Gedanken nicht laut auszusprechen. Es mochte sich zwar komisch anhören, aber er hatte das Gefühl, dass seine Wangen zu glühen anfingen. „Was? Was brauchst du mich einfach nur? Sprich ruhig weiter.“, hakte Marcus schon fast wissend grinsend nach. „Ähm... ich wollte sagen... nun ja... also... ich...“, stammelte Ethan vor sich hin und zu seinem Glück bog Marcus wieder ab und blieb vor dem nächsten Laden stehen. Sie betraten ihn und eine kleine Türklingel gab einen sanften Ton von sich. Plötzlich kam eine junge Frau angerauscht. Mit einem überraschten „Marcus!“ umarmte sie diesen. Marcus schien nicht sehr begeistert zu sein und Ethan schaute sich diesen weiblichen Vampir genauer an. Sie hatte kurze blonde Haare und war etwa zwei Köpfe kleiner als der große Mann, den sie umarmte. Ihr Körper war zierlich, aber Ethan konnte sich denken, dass viel Kraft in ihr steckte. Kurze schwarze Hotpants ließen einen guten Blick auf ihre schlanken hellen Beine zu. Ihr knappes Oberteil verdeckte gerade so, was verdeckte werden sollte. Sein Blick wanderte wieder in das Gesicht der Frau und er schaute direkt in tiefschwarze Augen, die ihn merkwürdig fixierten, während Marcus sich aus der Umarmung zu lösen versuchte. Ethan konnte diesem Blick nicht weiter standhalten und sah sich seine Umgebung genauer an. Augenscheinlich waren sie hier in so etwas wie einem Bekleidungsgeschäft, nur dass hier komplett die freundliche Atmosphäre fehlte, die den Kunden zum einkaufen bringen sollte, was vor allem am fehlenden Licht lag. In einer Ecke konnte er mehrere Drehständer mit verschiedenen Oberteilen ausfindig machen, während direkt zu seiner rechten ein Ständer mit dunklen Jeans und Hosen hing. Weiter hinten hingen lange Mäntel in verschiedenen Farben und Ausführungen. „Hallo Valerie. Wie geht es dir?“ Die Frau wandte sich wieder Marcus zu und lächelte freundlich. „Du weißt doch, mir geht es immer gut. Viel interessanter wäre zu wissen, wie es DIR geht. Du hast dich ja Monate lang nicht blicken lassen. Und wer ist das?“ Wieder spürte Ethan diese Blicke auf sich und musste dann beobachten, wie diese Valerie ihm wieder tief in die Augen blickte. Und dann war ihr auf einmal der Schock ins Gesicht geschrieben. „Sag nicht, dass das dein...?!“ „Darf ich vorstellen? Valerie – Ethan, Ethan – Valerie.“ „Wow, das ist... wow.” Valerie schien keine Worte zu finden, sondern schaute immer wieder an Ethan auf und ab. „Aber das heißt ja dann... dass ich jetzt gar keine Chance mehr bei dir habe... Verdammt.“ Valerie murmelte vor sich hin und schien nachzudenken. Marcus warf Ethan ein entschuldigendes Lächeln zu, das wohl so viel bedeuten sollte wie „So ist sie nun mal“. Dann ergriff Marcus wieder das Wort. „Val, es tut mir Leid, dass ich dich enttäuscht habe, aber wir brauchen jetzt dringend einen Mantel für Ethan und müssen wieder zurück sein, bevor es hell ist.“ Aus den Gedanken gerissen wirbelte Valerie plötzlich herum und war auf einmal ganz hibbelig. Sie wuselte an der Kasse herum, kam mit Maßband wieder und murmelte, während sie Ethan in einem Mordstempo maß, immer wieder unverständliches Zeug. Einmal konnte Ethan ein „zu schwarz“ raushören, als sie gerade mehrere Stoffmuster an seinen Arm hielt. Dann verschwand sie kurz in einem Hinterraum und kam mit einem langen dunklen Mantel wieder. „Ihr habt Glück. Ethan hat tolle Maße, ich habe noch einen Mantel gefunden, der ihm passt und absolut seinem Typ entspricht. Bevor ihr ihn allerdings bekommt, möchte ich, dass Ethan noch etwas anderes anprobiert.“ Valerie lächelte unschuldig und zog Ethan dann einfach mit sich zu einer Umkleidekabine. Hilflos schaute er zu Marcus, doch der zuckte nur mit fragendem Blick die Schultern. Kaum war Ethan in der kleinen Kabine, bekam er eine Jeans und ein Hemd in die Hand gedrückt. Weil er einfach nicht wusste, wie er sich verhalten sollte, zog er kurzerhand den Vorhang zu und begann sich tatsächlich umzuziehen. Die neue Jeans hatte eine interessante Farbe. Sie war nicht wirklich blau, aber auch nicht schwarz. Irgendwas dazwischen. Außerdem waren die Taschen ausgefallen und männlich verziert. Der Reißverschluss ist durch drei silberne Knöpfe ersetzt worden und ein schwarzer Gürtel war auch schon dran. Als Ethan sie komplett anhatte, schaute er automatisch an sich runter und konnte nicht glauben, dass diese Jenas so gut saß. Es fühlte sich fast so an, als hätte er gar keine an und als er sich im Spiegel betrachtete, fiel ihm auf, dass vor allem sein Hintern eine gute Figur in dieser Hose machte. Das Hemd war weiß und bewirkte, dass seine eigentlich ebenfalls weiße Haut nicht mehr so blass schien. Außerdem schmiegte es sich perfekt an seinen Oberkörper. Den unteren Teil steckte er in die Hose und die obersten zwei Knöpfe ließ er offen. Ja, so fand er sich wirklich scharf. Diese Valerie beherrschte anscheinend ihr Handwerk. Grinsend schob er den Vorhang zur Seite und trat aus der Kabine. Marcus war sich gerade mit Valerie am unterhalten und schien etwas nervös, als er seinen Gefährten erblickte. Ethan konnte sich irren, aber es sah verdammt danach aus, als wäre Marcus die Kinnlade ein Stück nach unten gefallen. Valerie kam sofort auf ihn zugeschossen und fuhr sich durch ihr kurzes Haar. „Verdammt... ich bin echt gut. Dreh dich mal, damit ich dich von allen Seiten sehen kann.“ Ethan kam ihrer Bitte nach und drehte sich langsam, nicht ohne ein wenig zu posen. „Also wenn du nicht zu Marcus gehören würdest, würde ich dich auf der Stelle vernaschen.“ Ethan fühlte sich gut. Er suchte Marcus’ Blick, doch der schaute in eine andere Richtung und sein Gesichtsausdruck war etwas angespannt. „Jetzt gib ihm den Mantel, damit ich bezahlen kann und wir gehen können.“, sagte er leise aber mit einem bestimmten Nachdruck in der Stimme. Valerie wartete nicht lange, huschte hinter die Kasse und kassierte, während Ethan sich den Mantel über den Arm warf und schon langsam zur Tür ging. Marcus folgte ihm nur wenig später, nachdem er sich von Valerie verabschiedete hatte. Auch Ethan drehte sich noch mal um und warf ihr ein freundliches „Danke. Es war nett, dich kennen zu lernen. Ich hoffe, man sieht sich bald wieder.“ zu. „Ja, hoffe ich auch.“, antwortete sie und zwinkerte ihm zu. Marcus ging schnellen Schrittes und Ethan kam kaum hinterher, da er noch damit beschäftigt war, sich den Mantel überzuwerfen. „Jetzt warte doch mal. Warum rennst du denn auf einmal so? Wir haben doch noch eine knappe halbe Stunde Zeit, bevor es hell wird.“ Ethan hatte ein ungutes Gefühl. Irgendwas stimmte doch nicht. Er griff nach Marcus’ Arm, doch anstatt ihn zu packen und festzuhalten, geschah es genau umgekehrt. Marcus schnappte sich seinen Arm und zog ihn plötzlich ruckartig zur Seite. Ethan stolperte gegen Marcus’ Körper, als dieser stehen blieb. Er hatte kaum Zeit, sich zu orientieren, da wurden seine Lippen schon in Beschlag genommen. Und dieser Kuss war eindeutig nicht von schlechten Eltern. Er war fordernd und leidenschaftlich, fast schon flehend und ungeduldig und Ethan wurde mit einem Mal klar, was los war. Fast schon schelmisch grinste er in den Kuss und schaffte es nebenbei Marcus an eine naheliegende Wand zu pressen. „Ist deine Beherrschung endlich am Ende? Wurde ja auch Zeit.“ grinste Ethan und merkte sofort, wie das Blut durch seine Adern rauschte, um sich in seiner Körpermitte zu sammeln. Er küsste Marcus stürmisch und ließ seine Hände über dessen Oberkörper wandern. Und wider seine Erwartungen lies Marcus ihn gewähren, schien diese Berührungen sogar unbedingt zu wollen. „Als du plötzlich da standest... Val hat dir mit Absicht diese Kleidung gegeben... Sie wusste genau... wie gut sie dir stehen würde... und ich wurde augenblicklich von dieser Lust überro....“ Ethan hatte genug gehört. Er war ja nicht dumm. Deshalb unterbrach er Marcus einfach mit einem Kuss und ließ Taten sprechen. Schnell war der schwere Mantel von Marcus’ Schultern gestreift und endlich kam Ethan besser an diesen verlockenden Hals. Seine Lippen streiften über die Hauptschlagader und er konnte deutlich Marcus’ Herzschlag spüren. Das Verlangen nach Blut kam wieder in ihm hoch und er war versucht von Marcus zu kosten. Doch im letzten Augenblick konnte er sich noch zurückhalten und ließ nur seine Zunge spielerisch über die verlockende Stelle tanzen. Dafür bekam er von Marcus einen leisen Seufzer. Jetzt konnte Ethan Marcus endlich zeigen, was in ihm steckte. Und das musste er auch schnell machen, denn viel Zeit blieb ihnen nicht mehr, bis die Sonne aufging. Er nahm wieder Marcus’ Lippen sanft in Beschlag und zog ihm derweil das Hemd aus der Hose, um direkt danach mit den Händen darunter zu fahren und die nackte Haut unter seinen Fingerspitzen zu fühlen. Marcus hatte einen wunderschönen Körper. Der Sixpack war nur leicht ausgeprägt, doch deutlich zu spüren, die Oberarme waren muskulös und stark, eben richtig männlich, was auch die schlanke Taille und der nach obenhin breiter werdende Oberkörper mit diesen schönen breiten Schultern unterstrich. Mittlerweile hatte Ethan einfach Marcus’ Hemd aufgerissen, ungeachtet der Knöpfe, die durch die Luft flogen und kam so überall perfekt mit seinen Fingern dran. Die kleinen Brustwarzen streckten sich seinen Fingern sofort entgegen, als er drüber strich und Marcus’ Brustkorb hob und senkte sich schneller. Ethan spürte wie seine neue Jeans langsam aber sicher eng wurde, doch jetzt würde er sich nur um Markus kümmern. Während er mit seiner Zunge die Vertiefung zwischen Marcus’ Bauchmuskeln nach unten strich, öffnete er mit flinken Fingern den Gürtel an Marcus’ Hose, gefolgt von Knopf und Reißverschluss. Und es schien wirklich Zeit zu sein, denn Ethan sah deutlich, wie erregt Marcus mittlerweile war. Ruckzuck war die Hose nach unten gerutscht und Ethan war froh, dass Marcus anscheinend nicht viel Wert auf Unterwäsche legte. „Ethan... mach...“ flehte Marcus leise stöhnend und drückte sich ihm entgegen. Irgendwie hatte Ethan das Gefühl, dass dies die einzige Situation werden würde, bei der Marcus nicht mehr sich selbst und somit auch Ethan unter Kontrolle hatte, sondern sich mal völlig fallen ließ. Ethan konnte sich genau vorstellen, dass sie hiernach wieder in ihre bisher üblichen Rollen verfielen: Ethan, der ahnungslose junge Vampir und Marcus, der alles im Griff hatte und die Kontrolle übernahm. Deshalb hieß es jetzt für ihn die Situation schön auszukosten. Obwohl es in dieser Gasse noch relativ dunkel war, konnte Ethan dank seiner verbesserten Sinne alles vor sich erkennen und was er da sah, ließ ihn hart schlucken. Klar, er hatte diesen beeindruckenden Körperteil schon einmal im Mund, jedoch nur kurz, weil Marcus ihn nicht länger gelassen hatte. Naja und weil er etwas unvorsichtig mit seinen Zähnen gewesen war. Aber diesen Fehler würde er nicht noch einmal machen. Ohne überhaupt erst mal Hand angelegt zu haben, leckte er fordernd über die verführerisch glänzende Spitze und hörte, wie Marcus scharf Luft einzog. Jetzt war der richtige Zeitpunkt gekommen, um in die Vollen zu gehen. Ohne Vorwarnung schob er seinen Mund so weit wie möglich über Marcus’ gesamte harte Männlichkeit, achtete dabei auf seine Zähne und wackelte spielerisch mit seiner Zunge an der Unterseite hin und her. Die Geräusche, die aus Marcus’ Mund kamen, waren wie Musik in seinen Ohren. Endlich konnte er zeigen, was er draufhatte und vor allem, dass er schnell lernte, denn wie er noch sehr gut in Erinnerung hatte, war Marcus bei ihm wenige Stunden zuvor ähnlich vorgegangen. Langsam fing er an, seinen Kopf vor und zurück zu bewegen und sanft zu saugen. Seine Hände umfassten derweil die Stellen, die nicht durch seinen Mund bedeckt waren und übten einen guten Druck aus. Marcus stöhnte fast ungehalten und sein Becken schien ein Eigenleben entwickelt zu haben. Immer wieder merkte Ethan, wie sich Marcus ihm entgegendrückte und so versuchte er in den Rhythmus einzusteigen, damit er sich nicht verschluckte. Gleichzeitig versuchte er ein Vakuum in seinen Mund zu bekommen, so wie Marcus es bei ihm gemacht hatte. Wenn er es richtig machte, würde es diesem sicher gefallen. Und das schien es wirklich, denn kaum hatte Ethan angefangen, hörte er ein lautes „Ooohhhh...“ über sich und konnte sich nur schwer ein Grinsen verkneifen. Auch spürte er plötzlich Hände auf seinem Kopf, die versuchten, ihm die Richtung zu weisen. „Ethan... wenn du... ich werde...“ Ethan dachte sich schon, was Marcus ihm sagen wollte und er war bereit. Mehr sogar, er wollte endlich spüren, wie es ist, wenn Marcus seinen Höhepunkt erlebte. Seine rechte Hand übte weiterhin Druck an Marcus’ Schaft aus, während die linke nach oben krabbelte und hart über Marcus’ Brustwarze strich. Und dann war es schon soweit. Ethan merkte, wie Marcus’ Körper sich kurz anspannte, um dann in mehreren Schüben seine Lust in Ethans Mund zu entladen. Dieser hatte sich zwar darauf eingestellt, war im Endeffekt aber doch etwas überrascht über die Intensität. Dennoch schluckte er so gut wie alles und stand dann flink wieder auf, um seinen Gegenüber, der eigentlich schon total aus der Puste war, noch einmal leidenschaftlich zu küssen und ihn währenddessen wieder halb anzuziehen. Seine eigene Erregung ignorierte er gekonnt. Dafür war sicher später noch Zeit. Ethan beendete ihren Kuss wieder und schaute auf seine Armbanduhr. Es wurde höchste Zeit, der Himmel leuchtete schon hell und Ethan wartete eigentlich nur auf den ersten Sonnenstrahl. Ein wenig Panik stieg ihn ihm hoch. Vielleicht hätte er doch warten sollen, bis sie wieder zu Hause waren?! „Keine Sorge, halt dich einfach an mir fest.“ Marcus war fast komplett angezogen, das Hemd stand ihm noch offen, wegen den weggeflogenen Knöpfen, und hatte sich sogar den Mantel wieder angezogen. Er hatte wohl auch gemerkt, dass es allerhöchste Eisenbahn wurde und so legte er einen Arm um Ethan und wartete, bis dieser sich genügend festhielt. Marcus hoffte, dass alles hinhaute. Bisher war er noch nie nach so einer Aktion schnell gerannt und hatte dabei noch jemanden unterm Arm gehabt. Nun ja, dann musste er sich eben mal zusammenreißen und konzentrieren, was ihm nicht gerade leicht fiel, wenn er daran dachte, was Ethan da gerade mit ihm gemacht hatte. Er schüttelte kaum merklich den Kopf und verstärkte den Griff um Ethans schmalen Körper. Dann rannte er los. Er war wirklich stolz auf sich selbst, dass er diesen Trick des schnellen Laufens gelernt hatte. Es war alles nur eine Frage der richtigen Energieverteilung und er wusste jetzt schon, dass es Ethan wesentlich leichter fallen würde, es richtig unter Kontrolle zu bekommen, denn erstens hatte er mit Marcus’ Blut die besten Voraussetzungen und zweitens war es eindeutig zu sehen, dass sein junger Gefährte eine besondere Menge an Kraft und Energie in sich hatte. Der einfachste Weg würde wohl über Issac führen. Er konnte ihm sicher noch einige Tipps geben. Marcus merkte, wie er langsam seine Konzentration verlor und konnte nur knapp einer Hauswand ausweichen. Zu allem Übel kam auch noch dazu, dass die ersten Sonnenstrahlen sich schon über der Stadt breit machten und Marcus versuchen musste, im Schatten zu bleiben. Zum Glück waren sie jeden Moment zu Hause. Ethan sah nur noch Sterne, als sie endlich zum Stehen gekommen waren. Das war ihm dann doch eindeutig ein bisschen zu schnell gegangen. Marcus hielt ihn noch am Arm fest und half ihm ins Treppenhaus des Gebäudes. Ethan schloss kurz seine Augen und fixierte dann einen festen Punkt auf dem Boden und schon war sein Problem wieder Schnee von gestern. Er drehte sich zu Marcus um und grinste schief. Marcus lächelte leicht und schaute dann wieder ernst. „Ich muss noch mal los. Ich habe vergessen einen neuen Schrank mitzubringen. Du weißt schon... die Tür zu meiner Wohnung...“, fügte er hinzu, als er Ethans fragenden Gesichtsausdruck sah. Bei dem hatte es inzwischen klick gemacht und er stieg sofort auf die Barrikaden. „Die Sonne ist am Aufgehen! Du kannst jetzt nicht mehr raus!“ Doch Marcus grinste nur. „Ich pass schon auf mich auf. Wäre nicht das erste Mal...“ Marcus machte einen schnellen Schritt auf Ethan zu, zog ihn so nah wie möglich an sich ran und legte seine Lippen sanft auf die seines Gefährten. Für einen Moment standen sie einfach so da und genossen die Lippen des jeweils anderen, bis Marcus sich langsam von Ethan trennte. „Bis gleich.“ Damit drehte er sich um und verschwand blitzschnell aus Ethans Sichtweite. Dieser hatte ein mulmiges Gefühl bei der Sache, doch es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als hier zu warten... ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Ich versuche das nächste Kapitel ein wenig schneller hinzubekommen. Ich hab zwar jetzt erst mal Freizeit, aber wer weß, was da noch alles dazwischen kommen kann... ~.~ Ein paar weise Worte von euch Lesern werden mir bestimmt helfen ;-) Ich will auch endlich mal ein bisschen Liebe mit einfließen lassen... das ist so schwer bei einer story, die ursprünglich nur ein pwp-oneshot werden sollte... ^^° naja... ich lass ma kekse da.. *wink* Kapitel 5: Der Beginn der Ewigkeit ---------------------------------- Hallo ^^ Ich hoffe, es hat nicht zu lange gedauert. Leider hatte ich zwischendurch den mittleren Teil meines roten Fadens verloren. Das Ende war schon in Sicht, aber der Weg dahin war weg. Aber zum Glück habe ich ihn wieder gefunden und kann euch nun das nächste Kapitel liefern :) Viel Spaß. ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Kapitel 5: Der Beginn der Ewigkeit Ethan wartete schon ganze 5 Minuten und hatte langsam einfach keine Lust mehr. Mal abgesehen davon, dass er irgendwie ein Müdigkeitsgefühl verspürte. Er brauchte nicht lange zu überlegen, sondern entschloss sich recht schnell dazu, in seine eigene Wohnung zu gehen. Und zum ersten mal, seit er in seiner Wohnung wohnte, freute er sich darüber, dass der Großteil seiner Fenster Richtung Westen lagen und so die Sonne keinen freien Eintritt hatte, zumindest in den frühen Morgenstunden noch nicht. Alles war so, wie er es verlassen hatte. Sogar der leere Pizzakarton stand noch vor dem Fernseher. Ethan musste unwillkürlich lächeln. Er war noch gar nicht dazu gekommen, über sein zukünftiges Leben nachzudenken. Diese Pizza war wohl die letzte, die er jemals gegessen hatte. Er würde Marcus noch mal fragen, wie das mit normalem Essen war. Und wie sollte es denn mit der Uni weiter gehen? Das konnte er wohl erst mal an den Nagel hängen. Mal ganz zu schweigen von seiner Familie. Na schön, er hatte sich ja sowieso von seinen Eltern getrennt, mit dem Ausblick sie erst mal ein paar Jahre lang höchstens an den Feiertagen zu sehen. Und schließlich konnte er auch noch telefonieren. Was Ethan jedoch komisch vorkam, war die Tatsache, dass er anscheinend einen Sarg brauchte, um zu schlafen. So ganz wollte er das ja nicht glauben, vor allem, weil sein Bett so himmlisch weich und kuschelig war. Das musste gleich ausprobiert werden. Außerdem fingen seine Augen langsam an zu brennen, die neue Sehschärfe hatte anscheinend auch ihre Tücken. Schnell ließ er noch die Rollläden in seinem Zimmer runter und schloss die Tür, bevor er den Mantel von seinen Schultern rutschen ließ und sich elegant der Länge nach auf sein Bett warf. Bisher war alles so wie immer. In seinem Schlafzimmer herrschte eine angenehme Kühle, doch ihm war das zu kalt. Die schnell wärmende Daunendecke verdeckte jede Stelle, an der es noch ziehen konnte und Ethan wurde nach und nach immer wärmer. Und obwohl er gerade in der richtigen Schlafstimmung war, konnte er einfach nicht in die Traumwelt abdriften. Irgendwas stimmte nicht. In seinem Inneren herrschte eine unangenehme Unruhe und jedes Mal, wenn er versuchte die Augen zu schließen, musste er sie wieder öffnen, um sich zu vergewissern, dass alles um ihn herum noch genauso war, wie eine Minute zuvor. Nachdem er das 5. Mal die Augen wieder geöffnet hatte, hatte sich tatsächlich etwas geändert. Jemand stand in seinem Zimmer. Dieser jemand war niemand anderes als Marcus, der ihn mit vor der Brust verschränken Armen anlächelte. „Wie bist du denn... ohne, dass ich was gehört habe?“, fragte Ethan verwirrt und stand auf. „Das wirst du noch früh genug herausfinden“, antwortete Marcus allerdings nur und kam auf Ethan zu. „Hast du versucht, in deinem Bett zu schlafen? Bist du so müde? Kein Wunder, so oft, wie du dich in den letzten Stunden deiner Lust hingegeben hast. Das schafft auch nicht jeder Vampir und schon gar nicht die jungen. Aber in deinem Körper fließt ja mein Blut. Besseres hättest du nicht bekommen können.“ Marcus grinste ziemlich selbstsicher und ging dann Richtung Tür. Ethan stand immer noch erstaunt neben seinem Bett und starrte Marcus hinterher. An Selbstbewusstsein schien es diesem Kerl ja wirklich nicht zu mangeln. Er folgte dem anderen und verließ damit seine Wohnung. „Du, sag mal. Wohne ich jetzt bei dir? Soll ich meinen Mietvertrag kündigen? Oder wie läuft das jetzt ab?“, fragte Ethan auf dem Weg nach unten. „Lass ruhig noch weiter laufen. Um die Miete musst du dir keine Gedanken machen, das erledige ich.“ „Du meinst, du willst den Vermieter aussaugen?“, fragte Ethan leicht schockiert. Marcus drehte sich um und schaute ihn mit skeptischem Blick an; die eine Augenbraue nach oben gezogen und leicht lächelnd. Bis er auf einmal anfing zu lachen. „Wenn ich alle Probleme so lösen würde, gäbe es ja kaum noch Menschen auf der Welt. Ich meinte eher, dass ich die Miete bezahlen werde. Ich muss dir noch viel beibringen. Das könnte amüsant werden...“ „Machst du dich etwa über mich lustig?“, fragte Ethan schmollend und merkte, wie seine Wangen vor Scham wärmer wurden. Doch als Antwort wurde er nur an die Wand gedrückt. „Du solltest auf die Sonne aufpassen, sonst kann ich mich bald nicht mehr über dich lustig machen.“, sagte Marcus ruhig. Und tatsächlich. Hätte er ihn nicht an die Wand gedrückt, wäre Ethan geradewegs in die durch das Fenster fallende Sonnenstrahlen gelaufen. Da das Fenster jetzt genau über ihm war, konnte er im Schatten an der Wand weiter nach unten gehen, doch etwas an Marcus erregte seine Aufmerksamkeit. Die Hand, mit der Ethan an der Schulter an die Wand gedrückt wurde, war feuerrot und zitterte leicht. „Was...?“, versuchte Ethan herauszufinden, was das zu bedeuten hatte. „Das passiert, wenn man eine Sekunde lang nicht aufpasst. Keine Sorge, das ist kaum der Rede wert“, antwortete Marcus auch gleich. „Aber...“ „Ist schon in Ordnung, lass uns nach unten gehen, da habe ich etwas, das gegen die Verbrennung hilft. Nun geh schon.“ Marcus lächelte, doch Ethan machte sich trotzdem Sorgen. Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie Richards Wunde von dem Schwert sofort wieder verheilt war. Anscheinend hinterließ die Sonne einen größeren Schaden auf der Haut. Sie kamen im Keller an und Ethan staunte nicht schlecht. Es sah alles aus wie vorher, auch der metallene Schrank stand wieder an Ort und Stelle. Marcus wartete nicht lange und öffnete ihn, um gleich darauf den düsteren Weg nach unten zu seiner Wohnung zu gehen. Dieses Mal musste Ethan nicht wieder dazu aufgefordert werden, zu folgen, er ging automatisch hinterher und schloss die Schranktür hinter sich. Das Feuerzeug musste Marcus auch nicht anmachen. Ethans Sinne sagten ihm schon, wo es lang ging. In Marcus Wohnung angekommen brannten nur noch ein paar Kerzen, was jedoch nicht sehr störend war, sondern eigentlich sehr angenehm. Ethan überkam sofort wieder diese Müdigkeit und er fragte sich, wie er hier besser schlafen sollte, wenn sein Sarg sowieso erst am Abend fertig wäre. Ein Seufzen neben ihm riss ihn aus seinen Gedanken. „Ach ja... der Tisch. Dann müssen wir heute Abend wohl noch einen neuen besorgen. Naja, nicht so schlimm. Du willst jetzt sicher schlafen, nicht wahr?! Bei uns Vampiren ist es leider so, dass wir nur in einem kleinen engen Raum unsere Ruhe haben. Wie du schon gemerkt haben müsstest, hat es in deinem großen Zimmer nicht geklappt. Deine Instinkte sind einfach ständig in Alarmbereitschaft und je größer der Raum ist, desto mehr Geräusche gibt es, die auf einen Eindringling schließen könnten. Unser Körper ist deshalb jederzeit bereit anzugreifen. Für junge Vampire wie dich ist das besonders intensiv. Die Instinkte und Empfindungen sind ganz neu und können noch nicht richtig kontrolliert werden. Brandon dagegen ist sogar älter als ich und kann auch in größeren Räumen schlafen, weil er sich viel besser unter Kontrolle hat. Doch am einfachsten ist einfach ein Sarg. Dort hören wir meist nur unseren eigenen Atem; alles andere bedeutet dann wirklich Gefahr.“ „Und was mache ich jetzt? Ich habe ja keinen Sarg.“, fragte Ethan sogleich, der diese Informationen noch am verarbeiten war. „Ganz einfach, du legst dich auf mein Bett und ich schlafe neben dir. Vielleicht haben wir Glück und deine Instinkte halten sich zurück, weil ich da bin, der dich im Notfall schützen kann. Was anderes bleibt uns sowieso nicht übrig.“ Marcus lächelte und legte seinen Mantel auf das Sofa. Die Whiskeyflasche stand immer noch auf dem Tisch vor dem Sofa und Marcus blickte sie mit ein bisschen Wehmut an. „Davon könnte ich jetzt einen Schluck gebrauchen.“ Dann nahm er sie, schnappte sich die Tüte mit den restlichen Blutkonserven, die er irgendwo in seinem Mantel untergebracht hatte und ging zum Bücherregal, welches er wieder zur Seite schob. Ethan erinnerte sich daran, dass dort Marcus’ Waffenarsenal war und folgte ihm aus Neugier. In einem kurzen schmalen Gang hingen links und rechts von ihm die bekannten Schwerter und noch andere Waffen, dann kam ein etwas größerer Raum, der ebenfalls mit Kerzen beleuchtet wurde und scheinbar als kleine Küche diente. Ethan konnte zumindest einen Kühlschrank, eine Mikrowelle, einige Schränke und einen alten Holztisch mit einem Stuhl davor ausfindig machen. An der Wand war außerdem noch eine Tür, es ging anscheinend noch weiter. Neugierig beobachtete er, wie Macus den Whiskey und die Blutkonserven wegräumte. „Eine Frage musst du mir noch beantworten: Können Vampire normales Essen zu sich nehmen?“ Marcus Lippen formten sich von einem Lächeln zu einem Grinsen. „Du kannst es ja ausprobieren. Los, trink einen Schluck Whiskey.“ Marcus hielt ihm die Flasche hin und Ethan schaute sie sich misstrauisch an. „Kann da nix passieren?“, fragte er dann doch noch mal nach. „Was, glaubst du, könnte denn passieren?“, stellte Marcus die Gegenfrage. Ethan überlegte, doch ihm fiel nichts ein. Er wusste einfach zu wenig über das Vampirsein. Deshalb stellte er die Flasche wieder zurück. Marcus beobachtete alles nur vergnügt und entschloss sich dann dazu, Ethan aufzuklären. „Es ist theoretisch gesehen kein Problem. Du kannst trinken und essen, was du willst. Doch du solltest bedenken, dass dein Magen sich nun auf Blut umgestellt hat, das heißt alles andere braucht viel länger, bis es verarbeitet ist. Dazu kommt, dass dein Körper die Nahrung nicht verdaut, sondern sie vollkommen auflöst und das kann z.B. bei einer Pizza Wochen dauern. Bei Flüssigkeiten handelt es sich nur um Tage. Währenddessen verbrauchst du ziemlich viel Energie. Also um es kurz zu sagen: Es lohnt sich nicht wirklich.“ Marcus drehte sich um und ging durch die nächste Tür. Ethan sah, dass es dort komplett dunkel war, doch seine Neugier ließ ihn automatisch hinterher gehen. Seine Augen stellten sich sofort auf die Dunkelheit ein und er beobachtete Marcus dabei, wie dieser einen Hängeschrank öffnete. Beim weiteren Umsehen stellte er fest, dass auch noch ein großer Kleiderschrank und ein Waschbecken in diesem Raum waren. „Hilfst du mir mal?“, riss Marcus ihn plötzlich wieder aus seinen Gedanken und Ethan musste feststellen, dass der andere schon wieder halb im „Wohnzimmer“ war. Schnell folgte Ethan ihm, denn er fragte sich, wobei Marcus Hilfe benötigte. Bei diesem angekommen, merkte er augenblicklich einen Temperaturunterschied. Hier vorne war es eindeutig wenige Grad kälter und Ethan nahm einen leichten Luftzug wahr. Sein Blick steuerte auf ein kleines Lüftungsgitter an der Wand direkt neben dem Sofa. „Hey, was ist nun?“, meldete sich Marcus wieder und beobachtete Ethans Blick. „Ah, du hast den Lüftungsschacht entdeckt. Der reicht bis nach oben. Ein bisschen Frischluft braucht auch ein Vampir hin und wieder.“, lächelte er. Ethan wandte sich wieder Marcus zu, der nun auf dem Sofa saß, und wie es aussah Verbandszeug auf den Tisch legte. Und da fiel Ethan wieder Marcus’ verbrannte Hand ein. Schnell wie der Blitz saß er ebenfalls auf dem Sofa und fragte: „Was soll ich machen?“, während er sich die einzelnen Teile ansah. Zum einen lagen natürlich ein aufgewickelter Verband und Heftpflaster auf dem Tisch. Und zum anderen war da auch noch eine kleine transparente Sprühflasche mit einer dunklen Flüssigkeit. Marcus schnappte sich besagte Flasche und fing an, sich die Hand einzusprühen. „Was ist das?“, wollte Ethan wissen und bekam seine Antwort direkt. „Das ist eine spezielle Tinktur. Sie enthält einige schmerzstillende Mittel und mein eigenes Blut. Das sollte die Heilung beschleunigen... Am besten wäre natürlich das Blut meines Gefährten gewesen, aber ich will dich jetzt nicht mehr beißen. Die letzten Stunden waren sicher aufregend genug.“ „Aber...“ „Nichts aber. Das klappt schon, hilf mir einfach mit dem Verband und dann ist alles in Ordnung, okay?!“ Ethan hatte wohl keine andere Wahl. Der Gedanke daran, Marcus mit seinem Blut zu helfen, schickte ein wohliges Kribbeln durch seine Magengegend, aber anscheinend konnte er das grad wieder vergessen. Also half er Marcus mit dem Verband und versuchte dabei besonders vorsichtig und auch zärtlich zu sein. „Nach dem, was ich bisher so erlebt habe, hätte ich nie gedacht, dass ein Vampir, vor allem nicht du, einen Verband braucht.“, sagte er, als er fertig war. „Ja... so ist das leider mit der Sonne. Das passiert mir auch nicht oft. Aber hin und wieder... wenn ich weiß, das so jemand wie du auf mich wartet...“ Marcus beugte sicht vor, um Ethan zu küssen, doch der wand sich ab. „Jemand wie ich? Ich bin nicht der einzige der auf dich wartet?“, fragte Ethan herausfordernd. „Wer ist denn da noch? Etwa Valerie? Oder gar Bran...“ Weiter kam Ethan nicht. Marcus hatte sich seinen Kuss nun einfach geholt. „Wir gehen jetzt schlafen, bevor du noch mehr Mist erzählst.“ Ethan grinste verschmitzt. „Eines musst du mir noch erklären. Warum haben manche deiner Freunde farbige Augen und manche schwarze?“ „Das ist ganz einfach. Jeder Vampir, der seinen Gefährten gefunden hat, hat farbige Augen. Deshalb bleiben meine jetzt auch blau. Sollte ich irgendwann unerwarteter Weise sterben, werden deine Augen auch schwarz, bis du einen neuen Gefährten gefunden hast. Das ist eine gute Gelegenheit, dir zu sagen, dass jeder Vampir nur einmal einen Menschen zu seinem Gefährten machen kann.“ Ethan dröhnte der Schädel. So viele Informationen, die er erst mal verarbeiten musste. „Du siehst verwirrt und müde aus. Lass uns jetzt gehen.“ Ethan nickte nur noch und war dann ruckzuck im Nebenzimmer verschwunden. Marcus grinste, blies alle umstehenden Kerzen aus und machte sich ebenso auf den Weg. Hinter dem schweren Vorhang begrüßte ihn dann ein fast vollkommen nackter Ethan, der gerade dabei war, die Jeans von seinen Füßen zu streifen. Marcus’ Blick blieb an diesem unglaublich gut geformten Hintern hängen, der leider noch in den dunkelblauen engen Short steckte. Innerlich seufzte er. Das würde eine harte Nacht werden. Auch er zog sich größtenteils bis auf die Hose aus und legte sich dann zu Ethan ins Bett. Und kaum hatte er sich unter die Decke gelegt, merkte er, dass sein Gefährte schon in der Traumwelt war. Zum Glück konnte er sich noch auf seine kleine Fähigkeit verlassen. Ein Kuss, ein Impuls und schon bekam er, was er wollte: Einen schlafenden Ethan. Lächelnd brachte er sich in die richtige Lage und versuchte ebenfalls trotz ungewöhnter Situation schnell einzuschlafen. ~°~°~°~°~°~ Am späten Abend war es Marcus, der als erster aufwachte, weil irgendetwas seine Bewegung einschränkte. Als er die Augen öffnete, brauchte er gerade mal den Bruchteil einer Sekunde, um sich zu orientieren und festzustellen, dass Ethan sich an ihn geklammert hatte. Marcus wunderte sich darüber, wie anderes Ethans Verhalten war und wie sehr ihn das selbst beeinflusste. Jeder andere Vampir wäre die letzten Stunden sicher vor lauter Unruhe kaum zu vernünftigem Schlaf gekommen. Doch Ethan hatte, soweit Marcus es mitbekommen hatte, als er zwischendurch immer wieder mal wach geworden war, ungestört durchgeschlafen. Ein plötzlicher Gedankenblitz ließ Marcus fast schon teuflisch grinsen. Ethan hatte sich genau passend an seine Seite geklammert, sodass sich dessen Schritt an Marcus’ Bein befand. Und genau das wollte Marcus nun ausnutzen. Er drehte sich ein bisschen, damit er sein Bein besser bewegen konnte. Dann fing er langsam an sein Bein gegen Ethans Schritt zu drücken. Immer wieder stupste er die wach werdende Männlichkeit an und ging dann zu einem leichten Reiben über. Auch seine Finger blieben nicht tatenlos liegen, sondern begannen vorsichtig über Ethans Arme zu streichen. Ethan fühlte sich in einem komischen Zustand zwischen Traum und Realität. Immer wieder hatte er Bilder vor seinem inneren Auge, die wie ein Traum waren, aber gleichzeitig meinte er wach zu sein und fühlte Berührungen an seinem Körper. Nach und nach wurden die Berührungen intensiver und fühlten sich irgendwie gut an. Ethan öffnete langsam die Augen und sah direkt in Marcus’ Gesicht. Mit einem Schlag war er hellwach und schaute sich um. In Sekundenschnelle wurde ihm klar, dass die Berührungen von Marcus stammten und anscheinend einem bestimmten Ziel folgten. Diese Art der Verständigung verstand Ethan auf Anhieb. Er grinste und rollte sich über Marcus. „Nenn mich noch einmal unersättlich...“, wisperte er und verschloss Marcus Lippen mit den seinen. Und plötzlich drehte Marcus sie beide und er lag wieder auf dem Rücken. Jetzt geschah alles ganz schnell, Ethan konnte nicht mal Luft holen, da spürte er wieder das Metall der Handschellen an seinen Handgelenken. „Hey, was soll das? Du glaubst doch nicht wirklich, dass die mich aufhalten?!“ „Nein, die halten dich nicht auf. Die sind nur... symbolisch.“ Ohne Vorwarnung griff Marcus Ethan feste in den Schritt und küsste ihn dabei hart. Ethan riss die Augen auf, da die Berührung an seinem ziemlich erregten Glied mehr als intensiv war, trotz Shorts. Marcus leckte ziemlich fordernd über Ethans Lippen und drang gleich darauf in dessen Mund ein. Die Hand verschwand wieder und Marcus stützte sich mit beiden Armen über Ethan ab und schenkte ihm einen tiefen elektrisierenden Blick. Sein Becken jedoch übernahm die Aufgabe der Hand und Ethan stöhnte unterdrückt, als er merkte, dass auch Marcus spürbar erregt war. Ethan wollte Marcus gerade seine Hüfte entgegendrücken, als dieser sich plötzlich aufrichtete und aufstand. Am Bettende stehend schaute Marcus auf ihn runter und sein Blick tastete Ethans Körper von oben nach unten ab. Marcus’ Blick strahlte etwas wildes, animalisches aus und Ethan hatte das Gefühl, das Blau dieser Augen würde wie eine Welle durch seinen ganzen Körper fließen und ihn in Vibrationen versetzen. Er schluckte hart und durfte nun beobachten, wie Marcus seine Hose öffnete. Erst wurde der Gürtel langsam geöffnet, dann der Knopf und schließlich noch in Zeitlupentempo der Reißverschluss. Schon jetzt konnte Ethan erahnen, dass Marcus immer noch keine Unterwäsche anhatte. Bei diesem Anblick schoss Ethan sofort noch mehr Blut in seine unteren Regionen. Er hatte perfekte Sicht auf den gesamten Oberkörper Marcus’. Das Spiel seiner Muskeln, die starken Arme mit den ausgeprägten Adern und die sehnigen Hände. Doch vor allem die hervorstechenden Schlüsselbeine in Verbindung mit Marcus’ Hals hatten es ihm angetan. Alles wirkte so männlich und voller Energie. Und plötzlich ließ Marcus langsam die Hose runter. Zumindest deutete er es an. Denn gerade, als die Jeans von alleine einen Abgang nach unten machen wollte, hielt er sie fest und fuhr einfach mit der Hand hinein. Marcus’ tiefer Blick sagte mehr als tausend Worte. Ethan hatte genau vor Augen, wie Marcus seine Länge in der Hand haben musste und daran rieb. Erst hatte Marcus seinen Blick noch auf seine untere Hälfte gerichtet, doch nun grinste er Ethan unanständig an. „Oohh... das fühlt sich gut an... willst du mir nicht etwas... zur Hand gehen?“, fragte er mit rauer Stimme. Ethan warf den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Sein eigener Schwanz kribbelte vor Erregung. Warum nur tat Marcus ihm das an? Wenn das so weiter ging, müsste er die Handschellen auseinanderreißen. Als Ethan die Augen wieder öffnete und zu Marcus schaute, war dieser seine Hose wieder am Schließen. „Hey, warum hörst du auf?“, fragte Ethan verwirrt. „Wir müssen los. Im Sommer sind die Nächte kürzer, als die Tage. Da bleibt nicht viel Zeit um alles zu erledigen. Hier, befrei dich mal selbst.“ Mit diesen Worten warf Marcus ihm einen kleinen Schlüssel mit einem gezielten Wurf in die Hand und verschwand dann. Ethan konnte sich mit ein wenig Geschick selbst von den Handschellen lösen und saß frustriert auf dem Bett. Das würde er Marcus noch heimzahlen. Erst scharf machen und dann ins kalte Wasser werfen. Nichtsdestotrotz stand er auf und zog sich an. Wenn er Glück hatte, würde seine Erregung in den nächsten Minuten wieder etwas abflauen. Im Wohnzimmer angekommen befand er sich wieder in völliger Dunkelheit, doch kaum hatten sich seine Augen daran gewöhnt, konnte er fast alle Umrisse erkennen. Dann machte es neben ihm „Klick“ und eine kleine Flamme leuchtete auf. Marcus hatte das Feuerzeug schon in der Hand und entzündete einige Kerzen. „Warum hast du eigentlich Wasserleitungen bis hier unten, um einen Whirlpool zu betreiben, aber keinen Lichtschalter? Das wäre doch viel einfacher, als jede einzelne Kerze anzuzünden.“ Marcus hielt kurz inne. „Gute Frage. Ich glaube, ich bin einfach zu sehr an das Kerzenlicht gewöhnt. Seit ich hier unten bin, hatte ich immer Kerzen. Außerdem ist das Feuer viel angenehmer, als das kalte Licht der Lampen und es wärmt den Raum ein wenig auf. Ferner hast du doch alles, was du brauchst, in deiner Wohnung.“ Gedanklich stimmte er Marcus zu. Wenn dieser lieber ein bisschen mittelalterlich leben wollte, sollte er es ruhig machen. Mittlerweile gaben die einzelnen Kerzen ein angenehmes Licht von sich und Ethans Augen entspannten sich zunehmend. „So, dann wollen wir doch mal schauen.“, sagte Marcus plötzlich und Ethan beobachtete, wie dieser an seinem Verband herumdokterte. „Du willst mir doch nicht sagen, dass deine Hand schon wieder verheilt ist?“, fragte er verdutzt. „Vielleicht nicht ganz verheilt, aber deutlich besser.“ Das letzte Stück Verband wurde abgewickelt und Ethan erkannte sofort, dass die Haut nicht mehr so rot war. Einzelne Stellen brauchten wohl noch ihre Zeit, aber im Großen und Ganzen schien alles wieder in Ordnung zu sein. „Was habe ich gesagt?“, grinste Marcus bis über beiden Ohren. Ethan lächelte. Er war froh, dass Marcus ziemlich hart im Nehmen war und außerdem so viel Ahnung von allem hatte. „Das freut mich. Vor ein paar Stunden sah es noch recht schlimm aus.“ „Ich weiß. Deshalb solltest du auch aufpassen. Die Sonne kann wirklich großen Schaden anrichten und je nach dem wo sie dich erwischt, kann es auch ganz anders ausgehen. Aber ich pass auf dich auf. Keine Sorge.“ Auch Marcus lächelte nun und bewirkte damit ein nervöses Kribbeln in Ethans Körper. Die beiden bewegten sich automatisch aufeinander zu und waren kurz davor, sich zu küssen. Plötzlich wurde die fesselnde Atmosphäre durch ein komisches Klingeln gestört. Ethan sah sich um, konnte die Quelle jedoch nicht ausfindig machen. „Hast du hier irgendwo ein...“ „Telefon? Ja. Einen Moment, ich geh schnell ran.“ Ethan entgleiste erst mal das Gesicht. Nun ja... wenn ein Vampir eine Mikrowelle und einen Kühlschrank hatte, konnte er ja auch ein Telefon besitzen. Mittlerweile durfte ihm bei Marcus eigentlich gar nichts mehr überraschen. Ethan sah Marcus hinterher, wie dieser im Gang hinter dem Bücherregal verschwand und dann anscheinend ans Telefon ging. Natürlich ließ Ethans Neugier es nicht zu, einfach sitzen zu beleiben, darum ging er schnurstracks hinterher. „Hey... Ja... ich komme dann gleich rauf... Bis gleich...“ Marcus legte auf. Ethan war vorher gar nicht aufgefallen, dass ein Telefon auf der kleinen Arbeitsplatte gestanden hatte. „Das war Isaac. Dein Sarg ist fertig. Er bringt ihn gleich vorbei.“ Erst jetzt wurde Ethan so richtig klar, wie abstrus und grotesk die ganze Sache war; ein Sarg würde jeden Moment für ihn vorfahren. Hätte ihm das einer früher erzählt, hätte er demjenigen nur ein zweifelndes Grinsen mit hochgezogener Augenbraue geschenkt. „So, dann lass uns mal gehen. Schließlich müssen wir noch einen neuen Tisch besorgen.“ „Gehen wir wieder in die gleiche Straße wie heute morgen?“ „Nicht ganz. Dieses Mal müssen wir weiter gehen. Aber keine Sorge. Dabei wirst du auch grad lernen, wie man sich etwas schneller fortbewegt.“ Marcus zwinkerte Ethan zu und ging dann voraus. Dieser folgte dem anderen und überlegte, wie er dieses schnelle Laufen lernen sollte. Bisher war er, nachdem Marcus ihn sich unter den Arm genommen hatte, immer total verwirrt gewesen. Da konnte er nur hoffen, dass es mit der Zeit besser wurde. Oben angekommen, trat Ethan gerade aus dem neuen Schrank heraus, als er von Marcus zurückgehalten wurde. „Da ist jemand, bleib ruhig.“, flüsterte er nach hinten über seine Schulter. Und Ethan konnte tatsächlich jemanden erkennen, der auf dem Weg zum Keller war. „Was machen wir jetzt?“ fragte Ethan leise. „Ssshhh... warte hier.“ Marcus stellte sich neben die offene Kellertür und wartete anscheinend, während Ethan blieb, wo er war und kein gutes Gefühl hatte. Voller Anspannung beobachtete er, wie eine Frauenhand zum Lichtschalter greifen wollte und dann innehielt. Aus einem unerfindlichen Grund drehte die Frau wieder und verschwand. Ethan ging zu Marcus und fragte, was da nun passiert war. „Tja, manchmal kann man sich eben auf den Instinkt der Menschen verlassen. Ist dir vor deiner Verwandlung nicht aufgefallen, dass eine unangenehme Kälte aufsteigt, wenn ein Vampir in der Nähe ist? Wahrscheinlich nicht, sonst wärst du nicht noch mal in Richards Territorium gewesen.“ Den letzten Satz hatte Marcus mehr zu sich selbst gemurmelt, doch Ethan hatte ihn verstanden. „Doch, ich habe es gemerkt. Aber wieso sollte das etwas an meinen Plänen ändern?“ „Schon okay. Du bist eben anders. Und das ist auch gut so. Und nun komm, wir wollen Isaac doch nicht warten lassen.“ Ruckzuck war Marcus wieder außer Sichtweite und Ethan eilte ihm seufzend hinterher. Vor der Tür stand ein schwarzer Leichenwagen mit einem goldenen Kreuz an der Fensterscheibe. Ethans Blick nach zu urteilen, wusste er weder, was er sagen, noch, was er denken sollte. „Isaac liebt es, sich einen Spaß daraus zu machen, sich wie ein Mensch zu verhalten. Dabei gelingt ihm das die meiste Zeit nicht mal. Hallo Isaac, das ging aber schnell.“ „Hey Marcus. Redest du etwa über mich? Ich dachte, ich hätte dir Benehmen beigebracht?!“ Lachend drückten die beiden sich kurz, bevor Isaac auf Ethan zukam und ihm die Hand zur Begrüßung reichte. „So schnell sieht man sich wieder. Ich hoffe, Marcus war anständig. Manchmal habe ich nämlich das Gefühl, dass er vergisst, wer ihm Anstand beigebracht hat. Wenn er mal wieder frech war, ruf mich einfach an, ich werde ihn mir dann mal zur Brust nehmen.“ „Danke für das Angebot. Ich muss leider sagen, dass er gerade eben sehr... wie soll ich sagen... unanständig war. Und er behauptet andauernd, ICH sei...“ „Hey hey hey, falls ihr es nicht bemerkt haben solltet, ich kann euch hören.“, meldetet sich Marcus plötzlich, der nicht so recht glauben wollte, dass sich da sein Gefährte und sein Mentor gegen ihn zu verschwören schienen. Isaac lachte ein tiefes warmes Lachen und Ethan konnte sich gut vorstellen, wie dankbar Marcus sein musste, dass er bei so jemandem wie Isaac alles hatte lernen dürfen, was er heute wusste. „So ihr beiden. Dann lasst uns mal den Sarg nach unten bringen, ich muss schließlich noch mehr erledigen.“ Isaac öffnete den Kofferraum des Wagens und Marcus half ihm mit dem Sarg. Da er ziemlich lang war, trugen die beiden ihn ins Haus, wobei Ethan voranging, um die Türen zu öffnen. In Marcus’ Wohnung angekommen, stellten sie den Sarg neben den schwarzen von Marcus an den Vorhang und konnten ihn endlich richtig begutachten. Das helle Eichenholz bildete einen harmonischen Kontrast zu dem schwarzen. Natürlich konnte Ethan nicht mehr länger warten und öffnete den Sarg. Es begrüßte ihn eine grün schimmernde Satinpolsterung. „Wow, ich hätte nicht gedacht, dass es so gut wird.“, brachte Marcus staunend hervor. „Du hast tatsächlich grün genommen.“ „Ja, als du mir sagtest, dass es eventuell das Grün seiner Augen mehr betonen würde, war ich ja noch skeptisch. Aber als ich Ethan dann gesehen habe, durfte es gar nichts anderes mehr sein, als grün. Du hast wirklich wunderschöne Augen, Ethan.“ „Meine Augen?“ Ethan war total verdutzt. Was war an seinen grün-braunen Augen denn so besonders? Vor allem, da der geringe grüne Anteil sich um die Pupille tummelte und der Rest braun war. Marcus kam auf ihn zu und legte die Hände an Ethans Hüften. „Ja... deine Augen...“, schnurrte er und küsste seinen Gegenüber, während er diesen noch näher an sich ran zog. „Ich will euch ja ungern unterbrechen, aber ich habe noch was vergessen: Brandon hat mich auf dem Weg zu euch getroffen. Ich soll euch ausrichten, dass ihr mal im „Baking Sun“ vorbei schauen sollt. Er klang nicht gerade begeistert, eher geschockt.“ Marcus trennte sich augenblicklich von Ethan und seine Miene verfinsterte sich. „Das darf doch nicht wahr sein. Denkst du, Aram ist hier?“ „Ich wüsste nicht, warum er kommen sollte. In letzter Zeit sind nicht viele neue Vampire entstanden. Und du kennst Aram. Er kommt meistens erst dann, wenn er eine große Auswahl hat. Vielleicht hat Brandon einfach wieder mit jemandem Ärger angefangen.“ Marcus Sorgenfalte auf der Stirn verschwand langsam wieder und er versuchte sich zu entspannen, was ihm allerdings nicht ganz gelingen wollte. „Wer ist Aram?“, fragte Ethan natürlich neugierig wie immer und bekam erstmal nur ein Seufzen von Marcus zu hören. „Aram... Aram ist der wahrscheinlich älteste noch lebende Vampir auf der Welt. Man erzählt, er habe sogar den Pharaonen im alten Ägypten schon als Vampir gedient. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Aber ein so alter Vampir ist mächtiger als sich irgendjemand vorstellen kann. Und das ist er auf jeden Fall.“ Marcus war tief in Gedanken versunken und schaute praktisch durch Ethan durch. Als Marcus nicht weiter erzählte, ergriff Isaac das Wort. „Es wird auch behauptet, er habe damals, als er zum Vampir geworden ist, seine Gefährtin umgebracht, indem er all ihr Blut trank. Damit hatte er schon als junger Vampir so viel Kraft, dass er sich als Anführer behauptet hat. Und diese Stellung hat er bis heute. Ungefähr alle 50 bis 100 Jahre kommt er von seinem Unterschlupf irgendwo im Osten und streift durch die Länder um sich die jüngsten Vampire anzuschauen. Einige von ihnen kann er so stark beeinflussen, dass sie ihre Gefährten verlassen und mit ihm ziehen. Damit baut er sich eine Verteidigung auf, um total unangreifbar zu sein.“ „Um jedoch Teil seines Gefolges zu werden, testet er die Vampire. Bei mir hat er es auch ausprobiert.“, fügte Marcus hinzu. „Ich glaube nicht, dass er da ist. Es ist einfach nicht die richtige Zeit. Ihr solltet euch aber trotzdem mal auf den Weg machen. Brandon wartet sicher schon. Und ich muss auch los.“ Marcus stimme Isaac zu und die drei verließen die kleine Wohnung wieder. Ethan ließ das Gespräch noch einmal Revue passieren und versuchte sich ein Bild von diesem Aram zu machen. Wie sollte er sich denn einen über 2000 Jahre alten Vampir vorstellen, der junge Kerle wie Ethan um sich herum versammelte und mit jedem Jahr stärker wurde? Auf diesen seltsamen Zeitgenossen wollte er lieber nicht stoßen. Draußen angekommen stieg Isaac in den Wagen und fuhr mit einem Handzeichen zum Abschied davon. „Ich zeige dir ein anderes Mal, wie du dich schneller fortbewegst. Halte dich bitte wieder an mir fest, so geht es am schnellsten.“ „Muss das wirklich sein?“ Ethan graute es davor, wieder dieses Schwindelgefühl im Kopf zu haben, wenn sie stoppten. „Ja, es muss sein. Irgendwie habe ich ein schlechtes Gefühl. Los!“ So hatte Ethan Marcus bisher noch nicht erlebt. Er kannte die gefährliche, die spöttische, die wütende, die besorgte und die erotische Seite, aber das hier war viel intensiver. Marcus schien fast schon beängstigt zu sein, mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung. Ethan machte am besten, was ihm gesagt wurde. Kaum hatte er sich an Marcus geklammert, lief dieser schon los und die Umgebung verschwamm. Nach ein paar Minuten stoppte Marcus wieder und Ethan hopste zwei, drei Schritte vorwärts, bis er stehen blieb und einige Zeit blinzelte, bevor er wieder einigermaßen normal schauen konnte. Vor sich erkannte er in etwa 100 Meter Entfernung wieder eine dieser Lagerhallen, nur dass dieses Mal groß die Wörter „Baking Sun“ als gelblich strahlendes Leuchtschild über der Tür hingen und von innen ein orangefarbenes Licht nach draußen schien. Außerdem dröhnten düstere Melodien und dunkle Bässe nach draußen. „Eine Diskothek??“, fragte Ethan ganz ungläubig. Er hatte sich bei dem Namen „Baking Sun“ zwar schon so etwas vorgestellt, aber dann doch eher in Form einer Bar. Ein Blick zu Marcus verriet ihm, dass dieser bis zum Äußersten angespannt war und seinen Blick nicht mehr vom Eingang abwenden konnte. Als Ethan auch einen Blick Richtung Tür warf, konnte er einige Gestalten auf sie zukommen sehen. Ganz vorne an erster Stelle ging ein großer Mann, der aussah, als wäre er Anfang 30. Er trug einen blutroten Mantel und hatte kurze schwarze Haare, die in alle Richtungen abstanden. Gefolgt von ca. einem Dutzend anderer Männer, die anscheinend eine Frau gefangen hielten. „Das ist Aram. Er hat Lilia, Brandon’s Gefährtin.“ ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Irgendwie bin ich ein bisschen unzufrieden mit dem Kapitel... Das is irgendwie so viel Heck Meck... naja... jetzt bin ich wieder auf meiner Bahn und ich sehe das Ziel schon vor mir :) Ich versuche auch wieder schnell fertig zu sein. Bis bald Kapitel 6: Warum nur sind Vampire so nymphoman? ----------------------------------------------- Huhu ^^ Ich finde, ich bin schneller fertig geworden, als beim vorherigen Kapitel. Zwar habe ich genauso lang gebraucht, habe aber im Verhältnis mehr geschrieben. ^^ Aber das nur am so am Rande erwähnt. Ich möchte hiermit auch noch mal allen Kommischreibern danken. Durch euch bin ich immer am Ball geblieben, obwohl die Story ursprünglich mal ein One-Shot werden sollte :) Also: Vielen Dank euch allen. *verbeug und einen erdbeerboden da lass* Und jetzt viel Spaß beim Lesen. ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Kapitel 6: Warum nur sind Vampire so nymphoman? „Marcus... Wie schön, dich wiederzusehen. Du siehst gut aus.“ Ethan sah, wie Marcus mit den Kiefern mahlte. Er schien mehr als wütend zu sein. „Aram...“, brachte er mit zusammengekniffenen Lippen hervor. „Was willst du hier?“ Aram grinste fast bösartig. „Kannst du dir das nicht denken? Ich will deinen Gefährten.“ Marcus baute sich augenblicklich beschützend vor Ethan auf. „Du bekommst Ethan nicht.“ „Mmhhh... Ethan – Stärke und Beständigkeit... Wenn ich dich schon nicht bekommen konnte, mein lieber Marcus, werde ich mir eben deinen Gefährten nehmen. Geh aus dem Weg!“ Ethan versuchte über Marcus’ Schulter einen Blick auf die Gruppe zu werfen. Einige der Vampire waren ein ganzes Stück näher gekommen, auch jene, die Lilia festhielten. „Wo ist Brandon?“, fragte Marcus zornig. „Brandon geht es fabelhaft. Nachdem ich seine entzückende Gefährtin... nun ja... näher kennen gelernt habe... hat er alles gemacht, was ich von ihm wollte. Im Moment wird er wohl da drin sitzen und hoffen, dass Ethan freiwillig mit mir mitkommt. Denn ansonsten...“ Ethan beobachtete, wie einige Vampire Lilias Kopf so drehten, dass ihr Mund nach oben hin aufstand. Aram biss sich offenbar ins Handgelenk und hielt seinen Arm über Lilias Mund. Und obwohl die offene Stelle nach oben zeigte, bahnte sich ein kleiner Tropfen Blut seinen Weg nach unten und würde in wenigen Sekunden, durch die Schwerkraft bedingt, nach unten tröpfeln. Lilia versuchte sich aus den starken Griffen zu befreien und musste feststellen, dass es nichts nutzte. Der Bluttropfen löste sich von der bleichen Haut und fiel in den Mund der kleinen brünetten Frau. Im gleichen Moment schrie Marcus laut „NEIN!“, doch es war zu spät. Lilias Körper fing an, krampfartig zu zucken und sie schrie schmerzerfüllt auf. „Was ist nun, Marcus? Noch ein paar Tropfen und Brandon kann sich für immer von seiner Gefährtin verabschieden. Willst du das?“ Marcus knurrte, während Aram boshaft lachte. Ethan wollte unbedingt etwas unternehmen. „Lass mich mit ihm gehen. Ich habe keine Angst vor ihm.“, sagte er zu Marcus gewandt. Dieser drehte sich schockiert nach Ethan um. „Spinnst du? Das lässt du bleiben. Du schaffst es nie, dich seiner Beeinflussung zu entziehen.“ „Du hast es auch geschafft. Willst du etwa, dass er sie umbringt?“ Marcus schaute niedergebeugt zu Boden. „Nein... aber du darfst nicht in seine Fänge geraten. Du willst nicht wissen, was er mit dir anstellt. Um es mal vorsichtig auszudrücken: Mich hat er damals grausam gefoltert, um meinen Willen zu brechen. Bitte Ethan. Ich will nicht, dass er dir so etwas antut. Er hat überall seine Finger im Spiel. Er kann dich erpressen, unter Druck setzten und noch schlimmeres.“ Ethan schaute immer wieder zwischen Marcus, Aram und Lilia hin und her und wurde immer aufgeregter. Er hatte das Gefühl, sein Herz schlüge ihm bis zum Hals. „Ich habe doch keine andere Wahl. Außerdem bin ich nicht so schwach, wie du denkst. Mach dir keine Sorgen, ich schaffe das.“ Er war sich zwar seiner eigenen Worte nicht sicher, aber er könnte es sich nie verzeihen, wenn dieser Frau seinetwegen etwas zustoßen würde. Ethan ging einen Schritt an Marcus vorbei. „Wenn du mich haben willst, musst du sie erst freilassen.“, forderte er furchtlos. Aram lachte. „Sieh mal einer an. Da ist wohl jemand zur Vernunft gekommen. Na schön. Ich habe gesagt, wenn ich dich bekomme, passiert niemandem etwas und ich halte meine Versprechen. Lasst sie gehen.“ Arams Untergebene schubsten Lilia beiseite. Sie taumelte hustend und keuchend zu Marcus. Ethan konnte gerade noch sehen, wie dieser sie in die Arme schloss, als sich plötzlich Arme um ihn selbst legten und er im Brauchteil einer Sekunde bei Aram stand. „ETHAN! Keine Sorge, ich werde dich befreien!“, hörte er Marcus verzweifelt rufen und dann befand er sich plötzlich mit Aram und den anderen Vampiren in einem dunklen Raum. So langsam aber sicher schlich sich doch etwas Angst in seine Glieder. Er wusste weder wo er war, noch was mit ihm geschehen sollte. Doch um sich weiter darüber Gedanken zu machen, blieb keine Zeit. Er wurde von zwei Vampiren gegriffen und nach hinten gedrückt, wo er ironischerweise wieder mit Metallfesseln, die einerseits von der Decke herunterhingen und andererseits im Boden befestigt waren, dingfest gemacht wurde. „Warum denken eigentlich alle, dass ich angekettet werden muss?“, murmelte er mehr zu sich selbst und versuchte sich zu befreien. „Du brauchst es erst gar nicht zu versuchen. Das sind verstärkte Ketten, die auch ein Vampir nicht ohne weiteres zerstören kann.“, bekam er als Antwort. Plötzlich ging über ihm ein blendendes Licht an und strahle nur nach unten, sodass er klar gesehen werden konnte und alles um ihn herum noch immer dunkel war. Dann kam auf einmal Aram langsam auf ihn zu. Ein schiefes Grinsen zierte sein Gesicht und die Augen waren tiefschwarz. „Du scheinst ein kluger Bursche zu sein. Kommst lieber freiwillig zu mir, anstatt ich dich mit Gewalt holen muss. Dafür hast du dir einen besonderen Test verdient. Los, bringt ihn rein.“ Ethan beobachtete, wie einige der Vampire mit einem „Ja, Meister.“ den Raum verließen. Nach einer kurzen Zeit kamen sie wieder und brachten einen jungen Mann mit. Er konnte nicht viel älter als 20 gewesen sein. Sie setzen ihn auf einen Stuhl und banden ihn fest. Dieser Junge schien überhaupt keine Angst zu haben und sich irgendwie in einer Art Trance zu befinden. Das konnte nur heißen, dass er keinesfalls freiwillig hier war. „Gebt ihm die Tabletten!“, befahl Aram mit schneidender Stimme und seine Handlanger griffen dem jungen Mann grob ins Gesicht. Einer schüttete sich einige Pillen in die Hand und ließ sie in den offenen Mund fallen, woraufhin der Mann diese sofort schluckte. „Was... macht ihr mit ihm?“, fragte Ethan unsicher. Aram schritt gefährlich nahe um ihn herum und berührte dann mit seinen eiskalten Lippen Ethans Ohr. „Wir geben ihm Bremelanotid, ein starkes Aphrodisiakum. Und du...“ Aram fuhr mit einem Finger an Ethans Hals entlang, an der Stelle, an der sich dessen Hauptschlagader befand. „... wirst sein Blut trinken.“ Ethan riss schockiert die Augen auf. Doch das war anscheinend nicht alles, was sie mit ihm vorhatten, denn plötzlich fühlte er, wie die kalte Hand Arams um seinen Körper griff und den ersten Knopf seines Hemdes öffnete. „Dein Test wird darin bestehen, mich nicht um Erlösung anzuflehen. Solltest du das schaffen, kannst du wieder zu deinem Marcus zurückkehren. Und du solltest wissen: Die drei wichtigsten Dinge in meinem Leben sind Gehorsam, Treue und Ehre. Das heißt, ich werde mein Versprechen einhalten. Des weiteren kannst du natürlich auch versuchen, irgendwie von hier weg zu kommen, was dir aber nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit gelingen wird. Solltest du dies wider Erwarten schaffen, werde ich dich in Ruhe lassen.“ „Wie bitte?? Das ist nicht dein Ernst.“ Ethan konnte es kaum glauben. Warum zum Teufel waren die Vampire um ihn herum so sexsüchtig? Das schlimmste an der ganzen Sache war, dass er genauso zu enden schien. Ein lüsterner sexsüchtiger Vampir. Das waren tolle Aussichten. Doch jetzt ging es erst mal darum diesen bescheuerten Test zu bestehen. Tief in sich drin war er mehr als erleichtert darüber, dass er offenbar „nur“ so einen einfachen Test bestehen musste. Doch als er zu dem jungen Mann blickte, konnte er sich denken, dass es nicht gerade einfach werden würde. Ethan beobachtete wie die Atmung des Mannes schwerer wurde und ahnte, dass das Aphrodisiakum zu wirken begann. Auch die anderen Vampire schienen dies zu bemerken. „Meister, er ist soweit.“ Aram stand plötzlich wieder vor Ethan und zeigte keinerlei Emotionen, als er sagte: „Bringt mir sein Blut.“ Ethan versuchte einen Blick auf das Geschehen zu werfen, doch Aram stand ihm im Weg. Und das aus einem bestimmten Grund: Er zog Ethan aus. Mit einem Finger startete er an Ethans Ärmel. Wie durch Butter glitt der Finger durch den Stoff und zerschnitt auf unerklärliche Weise Mantel und Hemd. Als er bei Ethans Axel ankam, hielt dieser die Luft an, doch Aram machte weiter. In kurzer Zeit waren Mantel und Hemd so zerschnitten, dass die Stofffetzen einfach vom Körper rutschten. Mittlerweile hatte ein Untergebener Aram einen Kelch übergeben, der offensichtlich mit Blut gefüllt war, denn Ethan reagierte sofort auf diesen markanten Geruch. Den Mund geschlossen, atmete er tief durch die Nase ein und merkte, wie seine Kehle anfing zu kratzen. Ein Knurren wollte sein Innerstes verlassen, doch er konnte es gerade noch runterschlucken. „Quäl dich nicht. Lass es ruhig zu. Du hast sowieso keinen andere Wahl.“ Der Kelch kam immer näher, bis der Rand Ethans Lippen berührte. Seine spitzen Fangzähne bohrten sich schon in sein Zahnfleisch, so sehr versuchte er sich zusammenzureißen, doch Aram legte einen Finger auf seine Brust und Ethan spürte nur noch einen stechenden Schmerz, der ihn Sterne sehen ließ und automatisch öffnete sich sein Mund einen Spalt breit um einen kleinen Schmerzensschrei herauszulassen. Diesen Augenblick nutzte Aram und hielt den Kelch etwas schräger, sodass die rote Flüssigkeit in Ethans Mund lief. Ethan hatte einfach nicht die Kraft, sich dagegen zu wehren und schluckte alles gierig, ein Teil lief ihm auch zu beiden Mundwinkeln runter. Schnell war der Kelch gelehrt und Aram leckte genüsslich das daneben gegangene Blut von Ethans Kinn. „Mmmhh... vorzüglich... Willst du noch mehr?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, reichte er den Kelch nach hinten. Bevor Ethan überhaupt realisieren konnte, was gerade mit ihm geschah, wurde ihm schon wieder der Kelch an die Lippen gedrückt. „Los, nimm noch einen Schluck.“ Ethan konnte einfach nicht anders. Dieses Blut war zu gut; warm und frisch und es schmeckte viel besser als das aus der Blutbank, wenn es auch diesen komischen Beigeschmack der Tabletten hatte. Hastig schluckte er jeden Tropfen runter und musste plötzlich erschrocken aufkeuchen. Aram hatte sich an seinem Gürtel zu schaffen gemacht. Das Blut war vergessen, jetzt wurde es ernst. „Lass deine Finger von mir.“ Ethan wusste, dass es sowieso nichts bringen würde, aber man konnte ja immerhin zum Ausdruck bringen, dass man diese Aktion nicht befürwortete. Doch Aram lachte wieder nur. „Du wirst noch darum betteln, dass ich dich von deiner unerträglichen Lust erlöse.“ Und tatsächlich merkte Ethan, wie sich sein Blutdruck zunehmend erhöhte. Sein Herz pochte schneller und die Atmung wurde schwer. Er fühlte sich genauso wie nach dem Aufwachen, als Marcus ihn so scharf gemacht hatte. Das durfte doch nicht wahr sein. „Na, merkst du schon, wie die Leidenschaft in dir entfacht wird?“ „Um meine Leidenschaft zu entfachen, brauche ich keine dämlichen Pillen, du schmieriger Scheißkerl.“, brachte Ethan erregt zwischen zusammengekniffenen Zähnen hervor. „Gut zu wissen. In Zukunft wirst du nämlich sozusagen den Sarg mit mir teilen. Wann immer ich will.“ Ethan knurrte wütend. „Das werden wir sehen.“ „Oh ja, und wie wir das sehen werden. Kommt her!“ Drei Vampire versammelten sich um Ethan und Aram grinste boshaft, während er Ethan den Gürtel aus den Gürtelschleifen zog. Ethan merkte, wie ihm das Blut deutlich in die unteren Regionen schoss und die Jeans schon deutlich spannte. Verdammtes Aphrodisiakum. Seine Männlichkeit würde sicher bis zum Himmel emporragen, wenn diese Hose erst mal weg war. „Na... wird es langsam eng? Moment, ich befreie dich mal.“ Ethan wand sich hin und her, doch er erreichte nichts. Aram öffnete Ethans Hose und zog sie samt Unterwäsche nach unten. Dann schob er sein Bein zwischen die Beine Ethans und erst jetzt merkte dieser, dass er mit den Fußfesseln in einer Art Schiene befestigt war. Aram schob seine Beine soweit auseinander, wie es die herabgelassene Jeans zuließ, sodass Ethan jetzt nackt und mit gespreizten Beinen total ausgeliefert dastand. Und er hatte Recht. Seine Härte stand wie eine Eins. Diese plötzliche Freiheit war unglaublich erleichternd. Aber Ethan wusste, dass er keinen Gedanken daran verschwenden durfte diesen Zustand zu ändern. Denn dann wäre es aus mit ihm. „Nun schau mal einer an. Wen haben wir denn da?“ Aram drückte Ethans Erektion mit einem Finger etwas nach unten und lies ihn dann wieder nach oben wippen. Ethan keuchte erregt. Seine Männlichkeit war wirklich extrem empfindlich. Er war sich nicht mehr so sicher, ob sein Plan wirklich aufgehen würde. Wie zum Henker sollt er das überstehen? Dazu kam noch, dass ihn die anderen Vampire um ihn herum zunehmend nervös machten. Um gar nicht von Aram zu reden. Doch gleichzeitig wusste Ethan, dass er einen starken Willen hatte. Und es verstand sich von selbst, dass er alles geben musste, um hier wieder heil raus zu kommen. „Lasst uns das Spiel beginnen.“, riss Aram ihn plötzlich wieder aus seinen Gedanken. Er setzte sich auf einen Stuhl, der plötzlich im Raum war und schlug das eine Bein über das andere, die Arme verschränkte er vor der Brust. „Vergesst nicht: Behandelt ihn genauso, wie ihr euch selbst behandeln würdet.“ Und dann ging es auch schon los. Gleichzeitig legten die drei Vampire ihre Hände an Ethans Körper und fingen an, ihn zu streicheln. Sanfte Berührungen an seinem Rücken, seinem Bauch und natürlich an seinen Brustwarzen ließen Ethans erregbare Empfindungen noch intensiver werden. Das Blut strömte durch seinen Körper und er hatte das Gefühl, dass seine Männlichkeit unmöglich noch größer und härter werden konnte. Sein Innerstes brannte, sein Glied pulsierte und sein Atem ging so schnell, wie nach einem Marathonlauf. Auch wenn er es nicht gerne zugab, diese Berührungen waren außerordentlich angenehm. Doch das ärgerliche war, dass sie nur seinen Oberkörper reizten. Immer wieder flog ein Finger federleicht über einen seiner harten aufgestellten Nippel oder es fuhr eine Zunge seine Wirbelsäule entlang nach unten. Mittlerweile spürte Ethan auch seine Arme nicht mehr, weil das gesamte Blut allein schon durch die Schwerkraft nach unten gewandert ist. Ethan biss ich auf die Unterlippe. Er wollte endlich richtig berührt werden, verdammt. Er wollte richtig kommen, seine Lust raus schreien und dabei in Marcus’ kobaltblaue Augen schauen. Marcus! Mit einem Mal waren Ethans Gedanken wieder glasklar. Er durfte sich auf keinen Fall noch mal diesem Rausch hingeben. Doch das war einfacher gesagt als getan, schließlich verstanden diese verdammten Vampire etwas von ihrem Handwerk. Ethan schüttelte den Kopf. Sein Körper konnte nicht einfach ohne seinen Kopf handeln, also müsste er immer daran denken, dass niemand außer Marcus ihn derartig berühren durfte. Er schloss die Augen und biss die Zähne aufeinander. Vor seinem inneren Auge rief er all die Erlebnisse auf, die er bis jetzt mit Marcus erlebt hatte und hoffte inständig, dass es funktionieren würde... ~°~°~°~°~°~ „Wenn ich dieses Scheusal in die Finger bekomme...“, knurrte Marcus aufgebracht. Sie waren nun mittlerweile schon 3 Stunden am Suchen, die Uhr zeigte auf kurz vor 2. In nicht mal mehr 4 Stunden würde es schon wieder hell werden. Marcus war am Verzweifeln. Wieso nur hatte er das zugelassen? Er wusste doch genau, wie grausam Aram sein konnte. Es war eine Schande, dass genau dieser Vampir Marcus’ größte Schwäche war. Die Erinnerungen an die damalige Peinigung und die lange Tortur, die er durchleben musste hingen auch jetzt noch, nach nahezu 200 Jahren, in seinen Knochen. Umso schlimmer war es jetzt, dass er sich nicht hatte zusammenreißen können um Ethan zu schützen. „Marcus, bitte beruhige dich. Wir werden ihn finden. Aber du darfst nicht deinen Kopf verlieren, okay?!“ Brandon versuchte Marcus zu beruhigen und drückte sanft dessen Schulter. Auch für ihn war die Situation nicht leicht, hatte er die beiden doch erst hier her gerufen. Aber hätte er denn eine andere Wahl gehabt? Schließlich hatte Lilias Leben davon abgehangen. Und es hätte ja auch sein können, dass Aram nichts bestimmtes wollte. Sein Pech war nur, dass Aram eben Aram war und damit unberechenbar und stets mit Freude kaltherzig und erbarmungslos. Umso schlimmer war jetzt das Schlechte Gefühl, dass sich in seinem Gewissen breit machte. Immerhin hatte Marcus gerade erst seinen Gefährten gefunden und sollte ihn auf keinen Fall an Aram verlieren. „Denk noch mal nach. Wie sah damals die Umgebung aus, als Aram dich...“, wollte Brandon beginnen, doch Marcus unterbrach ihn. „Ich weiß es nicht mehr. Das einzige, an das ich mich wirklich klar erinnern kann, sind diese unerträglichen Schmerzen.“ Marcus klang verzweifelt und hoffnungslos. Er schien mit den Gedanken immer noch in der Vergangenheit zu schwelgen. So kämen sie keinesfalls weiter. Branden blieb vor Marcus stehen und hielt diesen an den Schultern fest, sodass er mit festem Blick in Marcus niedergeschlagene Augen schauen konnte. „Hör mir jetzt zu. Vergiss jetzt mal diese Sache von damals und denk an Ethan. Er ist irgendwo hier in London und vertraut darauf, dass du ihn findest. Wir sollten ihn nicht enttäuschen.“ Marcus senkte den Blick und als er dann wieder aufschaute, strahlten seine Augen beinahe vor Entschlossenheit. „Du hast Recht. Ich werde mich nicht mehr so gehen lassen. Wir müssen erst mal Isaac finden. Er kann uns sicher helfen.“ So gefiel er Brandon schon viel besser. Sie machten sich auf den Weg zu Isaac und hatten Glück, diesen gerade in seinem Laden anzutreffen. Schnell war die Lage erklärt und Isaac ging alle möglichen Orte durch, wohin sich Aram bei seinen Besuchen bisher schon zurückgezogen hatte. Sie trennten sich und vereinbarten, sich in einer halben Stunde wieder zu treffen, falls sie nix finden würden. Wenn doch, sollten sie auf keinen Fall einen Alleingang starten, was vor allem Marcus galt. Lilia, die sich mittlerweile wieder von der giftigen Wirkung des starken Vampirblutes erholt hatte, wartete freiwillig mit ein paar ihrer Freundinnen am „Baking Sun“, nachdem sie Brandon versichert hatte, dass Aram sie wohl kaum noch mal benutzen würde. Marcus hoffte inständig, dass sie Ethan finden würden. Er wollte sich nicht ausmalen, wie seine Zukunft ohne Ethan aussehen sollte. Denn tief in sich drin spürte er, dass dieser junge Mann nicht nur sein Gefährte war, sondern dass ein viel stärkeres Gefühl sein Herz schneller schlagen ließ, wenn er auch nur an Ethan dachte: Liebe. Er würde Ethan finden und wenn es das letzte wäre, was er tun würde. ~°~°~°~°~°~ Ethans Zeitgefühl hatte sich schon längst verabschiedet. Er wusste nicht, ob er erst ein paar Minuten oder sogar schon Tage hier hing. Sein Körper, vor allem aber seine Lunge, brannte und seine Wahrnehmung beschränkte sich fast ausschließlich auf seine Libido. Irgendwann hatte er aufgehört mitzuzählen, wie oft er schon hätte kommen können, wenn diese verdammten Vampire nicht kurz davor aufgehört hätten ihn zu berühren. Seine Erektion war schmerzlich gespannt und sicher kurz vorm Explodieren. Doch anscheinend wollte niemand, dass er in irgendeiner Form Erlösung erfuhr und darum betteln würde er nicht. Natürlich war er schon einige Male kurz davor gewesen, einfach ein leises ‚Bitte’ an Aram zu richten, doch in den hintersten Ecken seines Gehirns steckte immer noch Marcus und so konnte er sich bis jetzt immer gut zurückhalten. „Wie lange soll ich noch hier hängen? Du wirst nicht das hören, was du hören willst.“, versuchte Ethan gleichgültig in Arams Richtung zu seufzen. Doch dieser lachte nur. „Du bist hartnäckig, aber das reicht nicht, mein Hübscher. Ich werde dich genau dorthin bringen, wo ich dich haben will. Und wenn ich mich dann in Marcus’ Leid gesuhlt habe, werde ich herausfinden, welche besondere Fähigkeit in dir steckt.“ Trotz der vielen Hände, die seinen Körper überall gleichzeitig zu stimulieren schienen, richtete sich sein Verstand plötzlich wieder an Arams Worte. Zum einen stieg eine immense Wut in ihm hoch, weil Aram beabsichtigte Marcus leiden zu lassen und zum anderen wurde er hellhörig. Er besaß also eine bestimmte Fähigkeit? Das musste so etwas sein, wie Marcus es bei ihm schon gemacht hatte; bestimmte Impulse durch seine Lippen fließen zu lassen und ihn somit in eine Ohnmacht zu treiben. Jetzt fragte sich Ethan natürlich, was er selbst konnte. Bisher hatte er noch nichts gemerkt, was wohl auch daran lag, dass er keine Ahnung hatte, wie so eine Fähigkeit denn aussehen könnte. Die plötzliche Hand an seinem Schwanz ließ ihn Sterne sehen und kehlig aufstöhnen. Es war echt zum Verrückt werden. Wie schwer es doch sein konnte, einen klaren Gedanken zu fassen, wenn auch noch ein paar Lippen sich der empfindlichen Stelle hinter seinem Ohr näherten und ein anderes Paar sich einen Weg zu seinen eigenen bahnte. Ethan schloss die Augen. Er wollte nicht sehen, wer ihn da gegen seinen Willen küsste. Vielleicht half es etwas, wenn er sich vorstellte, dass es Marcus war, was ziemlich schwierig war, denn sicherlich konnte niemand ihn so küssen, wie sein Marcus. Doch er musste feststellen, dass es ganz anders kam. Denn kaum spürte er die fremden Lippen auf seinen, durchströmte ihn eine gewaltige Flut an Energie und ein kleiner Stromschlag schien durch seinen Kopf zu blitzen. Plötzlich sah er Bilder vor seinem inneren Auge, die er noch nie gesehen hatte. Dort war ein junger Mann, der vor Aram auf dem Boden kniete und eine unterwürfige Stellung eingenommen hatte. Dann änderte sich das Bild und Ethan sah, wie der selbe junge Mann, anscheinend einige Jahre jünger, mit anderen Menschen am Tisch saß und aß. Ethan riss die Augen auf und sah direkt in die geschockten Augen des Mannes, den er gerade gesehen hatte. „Hör auf, ihn zu küssen, du Idiot.“, hörte er auf einmal Arams schneidende Stimme. Und dann geschah alles ganz schnell. Der Vampir ließ von seinen Lippen ab und fiel rückwärts auf den Boden, wo er zu Staub zerfiel. Ethan konnte gerade noch sehen, wie Aram das Herz des nun toten Vampirs in der Hand hielt, bevor auch dies zu Staub zerfiel. „Naja... Er konnte sowieso nur in die Vergangenheit anderer Vampire schauen. Keine Fähigkeit von großer Bedeutung.“ Aram zuckte gleichgültig mit den Schultern, bevor sich sein Blick an die anderen Vampire richtete. „Sollte hier noch mal jemand versuchen unseren Gast zu küssen, bevor ich herausgefunden habe, was er kann, wird derjenige ebenfalls nur noch Staub sein. Verstanden?“ Aram wandte sich wieder Ethan zu. „Es scheint, als wärst du noch nicht stark genug, um deine Fähigkeit einzusetzen oder überhaupt erst mal herauszufinden, was es ist, sonst wäre wahrscheinlich irgendetwas während des Kusses passiert. Aber keine Sorge, wenn du erst mal mit mir kommst, finden wir es ganz schnell raus.“ Ethans Alarmglocken klingelten. Es war ja etwas während dem Kuss passiert. Ethan hatte anscheinend die Vergangenheit des Vampirs gesehen. Aber wie war das möglich? War das etwa auch seine Fähigkeit? Es wäre doch gelacht, wenn er das nicht herausfinden könnte. „Gibt es Vampire, die die gleiche Fähigkeit haben?“, fragte er ohne Furcht. Aram hob nur verwundert die Augenbrauen, bevor er antwortete. „Natürlich nicht. Hat Marcus dir das etwa nicht erklärt?“ Ethan antwortete nicht mehr. Er war viel zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt. Wenn er nicht die gleiche Fähigkeit haben konnte, was war denn dann passiert? Hatte er diesem Vampir etwa diese Macht entzogen? Oder hatte er sie vielleicht sozusagen kopiert? Er musste das unbedingt herausfinden. Das hieß, er würde noch eine Testperson zum Küssen brauchen, was sich als ziemlich schwierig herausstellen würde, weil die anderen Vampire zuvor genau das verboten bekommen hatten. Und dazu kam auch noch, dass ständig jemand an ihm herum fummelte und seine Lust damit stetig steigerte. Doch dann wurde er wieder von seinem Entführer abgelenkt. Aram grinste fies und ließ einen Finger über Ethans Brust nach unten fahren. „Wir werden so viel Spaß miteinander haben. Ich freue mich jetzt schon.“ „Würde es dir etwas ausmachen, deine widerwärtigen Griffel von mir zu nehmen? Du turnst mich total ab.“ Ethan verzog das Gesicht zu einer angewiderten Grimasse und wand sich hin und her, um Abstand zu Aram zu bekommen. „Wer wird denn da frech? Ich glaube, ich muss dir mal Respekt beibringen. Holt diese jämmerliche Gestalt von Mensch hier her.“ Einige der Vampire, die sich noch im Dunkeln herumtummelten, brachten den auf dem Stuhl festgebunden Mann zu Aram. Ethan erkannte mit Schrecken, dass an seinem Hals eine große Wunde war und das Blut langsam nach unten floss um in die Kleidung zu sickern. Der Mann war offenbar nicht mehr bei Bewusstsein, denn sein Kopf hing zur Seite und die Augen waren geschlossen. Auch wenn er nicht wollte, der Geruch des Blutes weckte sofort wieder einen mächtigen Durst in ihm und automatisch leckte er sich über die Lippen. „Jaa, mein Hübscher. Du bekommst dein Blut. Los, lasst ihn ein Stück runter.“ Ethan merkte nur noch, wie sein Oberkörper plötzlich langsam nach vorne sank und er der Quelle dieser betörenden Flüssigkeit bedeutend näher kam. Anscheinend hatten Arams Handlanger die Ketten an der Decke etwas weiter runtergelassen, sodass sein Körper sich automatisch nach vorne beugte. Aram schob den Mann noch ein Stück nach vorne und schon befanden sich Ethans Lippen nur noch wenige Zentimeter von diesem blutenden Hals entfernt. Die Tatsache, dass sein Hintern völlig schutzlos nach hinten ragte und seine Arme schmerzlich nach oben ragten, war nebensächlich. „Trink schön. Trink ruhig alles leer. Du scheinst durstig zu sein.“ Arams Stimme war plötzlich samtig weich und Ethan vergaß für einen Moment sich zurückzuhalten. Als der erste Tropfen Blut seine Zunge berührte stöhnte er voller Genuss laut auf. Er hätte im Leben nicht gedacht, dass Blut so gut sein konnte. Und das war noch nicht mal völlig reines Blut. Ob Marcus ihn irgendwann mal mitnahm, wenn er sich sein Blut besorgte? Das würde allerdings voraussetzen, dass er heil hier raus kam. Und das ging nur, wenn er sich jetzt zusammenriss. Ethan löste sich von der Kehle des Mannes und versuchte sich aufzurichten. Dabei hatte er vergessen, dass er kaum noch Blut in den Armen hatte und dementsprechend kein Gefühl. Um sich nur mithilfe seiner Rückenmuskulatur wieder aufzurichten hing er zu weit nach unten gebeugt. Er versuchte Aram anzuschauen, der ihm wohl beim Blutsaugen vergnügt zugeschaut hatte. „Ich trinke dieses Blut nicht mehr. Ich weiß ganz genau, was du vorhast. Und verlass dich darauf: Ich werde dich keinesfalls in irgendeiner Weise anflehen, irgendetwas zu tun. Warum lässt du mich also nicht gleich gehen?“ Aram schaute ihn nur von oben herab an, bevor er aus Ethans Blickwinkel verschwand und offenbar mit seinen zwei Handlangern redete, die Hinter Ethan standen. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus. Sein Hintern war diesen bestialischen Vampiren hilflos ausgeliefert. Dann kamen plötzlich die beiden Vampire wieder nach vorne, sie trugen den Mann beiseite und stellten sich vor Ethan. „Es wird Zeit, dass du uns auch ein wenig Vergnügen bereitest...“, sagte einer von ihnen. Gleichzeitig öffnete sie den Reißverschluss ihrer Hose und ließen diese nach unten rutschen. Ethan riss die Augen auf, als sich ihm zwei harte Erektionen näherten. „Mach den Mund auf.“ Natürlich drehte Ethan den Kopf weg, das war ihm dann doch zu viel. Doch da hatte er die Rechnung offenbar ohne Aram gemacht, denn plötzlich spürte er, wie eine Hand an seinem Hintern runter strich, auf dem Weg von hinten zu seiner Härte. „Hey, lass die Finger von meinem Ahhhh...“ Arams Hand rieb von hinten feste über seinen harten Schwanz und weil Ethan nicht aufgepasst hatte, war einer der Vampire so dreist gewesen, ihm seine Männlichkeit in den Mund zu schieben. In diesem Moment machten sich viele verschiedene Emotionen in ihm breit. Zum einen natürlich die Lust, die unweigerlich durch diese Hand angetrieben wurde und zum anderen auch Angst und Wut. Er wollte sich nicht vorstellen, was Aram noch mit ihm geplant hatte und vor allem das machte ihn unglaublich wütend. Er musste es irgendwie schaffen, von hier wegzukommen und zwar schnell. Kurz schloss er die Augen und konzentrierte sich, dann startete er ein kleines Schauspiel. Er begann laut zu stöhnen und legte sich richtig ins Zeug. Ein wenig Übung hatte er ja schon bei Marcus und mit ein bisschen Vorstellungsvermögen verdrängte er auch gekonnt die Tatsache, dass es eben nicht Marcus’ Länge war, die gerade in seinen Mund stieß. Dieses ganze Szenario ließ er eine Zeit lang über sich ergehen und als gerade wieder ein Wechsel stattfinden sollte, versuchte Ethan mit Schlafzimmerblick nach oben in die Augen der beiden Vampire zu schauen und flüsterte rau: „Bitte, küsst mich. Ich will eure Lippen auf meinen spüren.“ Ethan merkte, wie Arams Hand stillhielt. Die beiden Vampire schauten fragend in dessen Richtung und warteten anscheinend auf die Erlaubnis. Und diese wurde ihnen gewährt, denn plötzlich merkte Ethan, wie seine Ketten wieder nach oben gezogen wurde und er sich somit wieder etwas weiter aufrichtete. Die beiden Vampire schauten sich an, um auszumachen, wer als erster ran durfte. Im Augenwinkel konnte Ethan Aram ausmachen, der diese Show offenbar nicht verpassen wollte. Dann schenkte er dem ersten Vampir noch einen tiefen Blick, bevor dieser stürmisch seine Lippen in Anspruch nahm. Und da war er wieder, dieser blitzende Stromschlag in seinem Kopf. Doch dieses Mal sah er keine Bilder, sondern er hörte oder viel besser fühlte etwas. Viele verschiedene Emotionen prasselten auf ihn ein, doch er konnte sie nicht wirklich zuordnen. Eine zum Beispiel, fühlte sich an wie Hunger. Eine andere wiederum schien so etwas wie Neugier auszudrücken. Und kaum ließ der Vampir von seinen Lippen ab, richtete sich Ethans Blick auf eine dunkle Ecke im Raum und er visierte eine kleine Maus an, die nicht so recht zu wissen schien, ob sie sich aus ihrer Ecke trauen sollte, oder nicht. Ethan blinzelte irritiert und keuchte gleichzeitig erschöpft. Er war sich nicht sicher, aber irgendwie wollte ihn der Gedanke nicht loslassen, dass er tatsächlich die Fähigkeiten anderer Vampire übernehmen konnte. Die Nachteile zeigten sich jedoch auch sofort, denn erstens musste er dafür den jeweiligen Vampir küssen und zweitens spürte er deutlich, wie viel Energie ihn die ganze Sache kostete. Er fragte sich, welche Fähigkeit der zweite Vampir wohl haben könnte. Dieser war schon dabei sich vorzubeugen um Ethan zu küssen. Ein schneller Blick zu Aram verriet Ethan, dass dieser wohl keine Ahnung davon hatte, was Ethan konnte, denn Aram schien eher total erregt zu sein. Na das konnte doch ausgenutzt werden. Ethan ergriff wieder, soweit er konnte, die Initiative und überbrückte die letzten Zentimeter zu den Lippen des blonden Strubbelkopfes vor ihm. Dieses Mal war der Blitz in seinem Kopf noch etwas extremer, sodass er kurz die Augen zusammenkniff. Doch als es rum war, spürte er gar nichts. Der blonde küsste ziemlich gut und so versuchte er sich auf diese Lippen zu konzentrieren, auch wenn es an ihm nagte, dass er nicht wusste, was er jetzt konnte. Aram unterbrach seine Gedanken. „Ihr gebt ein hübsches Paar ab. Vielleicht sollte ich euch beide in Zukunft öfter zusammenbringen. Allein schon, um in Stimmung zu kommen.“ Der Kuss wurde augenblicklich von Ethan beendet. „Du glaubst immer noch, ich würde dich begleiten wollen?“ Ein Lachen löste sich aus Ethans Kehle. „Hast du schon vergessen? Du sagtest, ich müsse mitkommen, wenn ich DAS...“, er schaute an sich runter, „... nicht mehr aushalte und dich anflehe, mir aus dieser Situation zu helfen. Oder hab ich das falsch verstanden?“ Aram kam grinsend auf ihn zu. „Nein, das hast du absolut richtig verstanden. Aber du hast vergessen, dass wir erst mit unserem Spiel angefangen haben. Die nächsten 2 Stunden bis zum Aufgang der Sonne werde ich mehr genießen, als alles bisherige. Und du auch, wenn du es zulässt.“ Arams Gesicht kam Ethans immer näher und dieser hoffte sogar darauf, dass er von Aram geküsst wurde. Wenn seine Vermutung nämlich wirklich stimmte und er die Fähigkeiten anderer Vampire aufnehmen konnte, war es sicher von Vorteil, wenn er den wahrscheinlich mächtigsten Vampir, der frei herumlief, küsste. Ethan fühlte Arams Hand an seiner Wange und dessen Atem strich schon über seine Lippen, doch zu einem Kuss kam es nicht. Dafür wieder eine dieser verdammten Hände, die sich um seine Härte schloss. „Ein prächtiges Exemplar hast du da.“ Arams Mund befand sich nun ganz nah an Ethans Ohr, bis dieser plötzlich eine Zunge spürte, die seine Ohrmuschel entlang leckte. Ethan schluckte hart. Woher wusste dieser Bastard, dass dies seine empfindlichste Stelle war? Diese Zunge in Verbindung mit der Hand ließen Ethan Sterne sehen. Er atmete schwer durch die Nase und biss die Zähne zusammen um gar nicht erst in Versuchung zu kommen, laut zu stöhnen. Doch als er plötzlich noch einen Mund an seiner Erektion spürte, konnte er sich nicht mehr zurückhalten. „Aaahhh... Oh mein... Oohhh... Goooott... Verdammt...“ Er musste an etwas anderes denken. An seine Eltern, wie sie nackt ihm Bett lagen, oder besser noch an seine Großeltern. Doch es half nichts. Er spürte schon, wie sich seine Lust einen Weg nach draußen bahnte. Dieses mal schien Aram genau zu wissen, was in ihm vorging, denn er schob den Kopf des Vampirs, der so leidenschaftlich an seinem Schwanz saugte, einfach weg. “Ohh nein...“ Ethan warf den Kopf in den Nacken. Er war kurz davor gewesen... „Das kann doch nicht wahr sein...“, stöhnte er gequält. „Na? Ist es schon soweit? Du brauchst nur bitte zu sagen und schon erlebst du den besten Höhepunkt deines Lebens. Und auch noch ganz ohne das Blut deines Gefährten.“ „Träum weiter.“, knurrte Ethan und blieb stark. Ein einziger Orgasmus konnte es einfach nicht wert sein, den Rest seines vampirischen Lebens mit diesem Scheusal zu verbringen. „Aber du könntest mir mehr von den Fähigkeiten erklären. Auf diesem Gebiet habe ich keine Ahnung. Was habt ihr zum Beispiel für Fähigkeiten?“ Ein Versuch war es wert, dachte sich Ethan. So konnte er seine Gedanken eventuell neu ordnen und einige Informationen sammeln. Und tatsächlich hatte er Glück. „Nun ja. Früher oder später muss ich dich ja sowieso einweihen. Was weißt du denn schon alles? Und ihr beiden macht gefälligst weiter!“ Die beiden Vampire küssten wieder ihre Wege über Ethans Körper, während Ethan anfing zu erzählen. „Also... Das Häufchen Staub da konnte die Vergangenheit anderer sehen und Marcus kann anscheinend mit einem Kuss andere in die Ohnmacht bringen. Das war’s eigentlich schon.“ Aram runzelte die Stirn. „Mehr hat dir dein toller Marcus nicht erklärt?“ Ethan presste die Lippen aufeinander und nickte. Er hatte die leise Vorahnung, dass ihn Marcus’ Faulheit, wenn es darum ging, irgendetwas zu erklären, noch längere Zeit beschäftigen würde. „Ich würde sagen, das ist ein Punkt für mich. Marcus kann nicht nur Menschen, sowie Vampire mit einem einfachen Kuss in die Ohnmacht bringen. Er kann mit ihnen machen, was er will. Sowohl mit den Emotionen spielen, als auch den Körper bis zum Tod beeinflussen. Mit nur einen einzigen Kuss. Deshalb wollte ich auch, dass er mich begleitet. Zusammen wären wir unschlagbar gewesen. Aber er wollte nicht. Und Untreue dulde ich nicht.“ Aram klang am Ende schon fast ein bisschen wehmütig. Ethan dachte über diese Worte nach. Was war, wenn Marcus ihn bei den vielen Küssen immer wieder beeinflusst hatte? Schließlich war dieser der erste Mann, dem er sozusagen verfallen war. Kleine Zweifel machten sich in ihm breit. Aram riss ihn wieder aus seinen Gedanken. „Wenn ich Glück habe, schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Solltest du nämlich eine ebenso starke Fähigkeit besitzen, bist du einerseits eine Bereicherung und andererseits kann ich mich so an Marcus rächen.“ Bei diesen Worten waren Ethans Zweifel wieder wie weggeblasen. Es wurde langsam Zeit, dass er von hier wegkam. Aram ergriff wieder das Wort. „Aber ich wollte dir ja mehr erklären. Also. Timothy hat die Fähigkeit Gedanken von Tieren zu lesen. Dafür muss er nur den Energiefluss in seinem Körper aktivieren, ähnlich wie Muskeln anspannen. Das gleiche gilt für Julian. Wenn er seinen Energiefluss aktiviert und sich einen Ort vorstellt, zu dem er will, ist er in Sekundenschnelle dort. So sind wir übrigens auch hier her gekommen. Was ich kann, wirst du noch herausfinden.“ Ethan hatte seine Antwort bekommen und beinahe hätte er vor Freude laut aufgeschrien. Es gab also doch noch einen Ausweg, der sich nicht darauf beschränkte, sein Durchhaltevermögen zu erproben. Schließlich hatte Aram erwähnt, dass er, sollte Ethan es schaffen irgendwie hier raus zu kommen, ihn in Ruhe zu lassen. Vor Aufregung begann Ethan zu zittern. Er würde das schaffen. Die Anleitung war ihm ja gerade faktisch präsentiert worden. Er hoffte inständig, dass es klappen würde. Schließlich bestand noch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass seine Vermutung nicht stimmte und seine Fähigkeit eine ganz andere war, als er dachte. „Ich denke mal, das reicht an Informationen. Wenn du erst mal stark genug bist, um deine eigene Fähigkeit einzusetzen, wird einiges viel einfacher sein. Kommen wir nun endlich zurück zu unserem Spiel.“ Aram schritt auf Ethan zu und stellte sich wieder hinter diesen. Plötzlich fiel Ethan wieder nach vorne, weil die Ketten erneut verlängert wurden. Jetzt war wohl der ideale Zeitpunkt, um die Biege zu machen. Ethan schloss die Augen und versuchte innerlich alles anzuspannen. Er spürte zwar einen gewissen Energiefluss, doch offenbar reichte das nicht. Ethan war zu erschöpft, es wollte einfach nicht funktionieren. Ihm wurde schlecht. Ein plötzliches ungewohntes Gefühl an seinem Hintern ließ ihn aufschrecken. Wollte da jemand einen Finger in ihn stecken? Ethan bekam Panik und wand sich hin und her. Da hatte sich sein Plan wohl in Luft aufgelöst und seine Situation hatte sich merklich verschlechtert. „Sag nicht, dass du noch... Jungfrau bist?!“, fragte Aram mit einem spöttischen Unterton in der Stimme. Ethan knurrte. Er wollte auf keinen Fall sein erstes Mal mit einem Mann erleben, wenn dieser Aram hieß. Wenn ihm nicht bald etwas einfallen würde, müsste er wohl in naher Zukunft einen Urlaub in der Sonne buchen. Er schaute sich ihm Raum um. Einige Meter entfernt standen noch einige Vampire, die sich nicht von der Stelle rührten und auch der schon ziemlich blutleere Mann saß noch in der Nähe. Halt! Blutleerer Mann? Das war doch die Idee. Vielleicht müsste er einfach noch mal Blut trinken. Schließlich hatte er bei seinem ersten Blutkonserven-Snack auch deutlich gespürt, wie er wieder mehr Kraft bekommen hatte. Und das Aphrodisiakum würde auch irgendwann wieder abgebaut sein. Er verschwendete nicht länger Zeit. „Darf ich noch einen Schluck Blut trinken?“, fragte er mit kratziger Stimme. Das schien Aram sehr zu freuen. Entzückt sagte er zu den anderen Vampiren: „Los, holt diese Gestalt hier her. Unser hübscher Gast hat Durst.“ Die Vampire machten, was ihnen gesagt wurde, und kaum hatte Ethan seine Lippen an den blutigen Hals gelegt und angefangen zu saugen, spürte er plötzlich, wie ein Finger in ihn eindrang. Geschockt wollte er schon etwas sagen, doch dann dachte er, dass es besser wäre, wenn er so schnell wie möglich Energie bekäme und sich dann endlich aus dem Staub machen konnte. Schluck für Schluck lief der rote Saft seine Kehle hinunter und seine Adern fingen an zu kribbeln. Den sich nun bewegenden Finger versuchte er zu ignorieren. In seinem Kopf schwirrten tausend verschiedene Orte, doch er konnte sich nicht entscheiden, wo er hinsollte. Zum einen wäre da natürlich Marcus’ Wohnung. Doch er bezweifelte, dass Marcus sich dort aufhielt. Am einfachsten wäre wahrscheinlich das „Baking Sun“. Selbst wenn Marcus nicht dort war, gab es bestimmt einige Vampire, die diesen kannten und ihm sagten konnten, wo sich Marcus aufhielt. Er schloss die Augen und spannte sich innerlich an. Sobald er spürte, dass seine nun viel intensiver und stärker fließende Energie gebündelt war, rief er sich das große Leuchtschild des „Baking Sun“ in Erinnerung. Erst geschah überhaupt nichts und Ethan zweifelte schon daran, ob es wirklich klappte, doch dann dachte er, es würde ihn zerreißen. Er hatte so starke Schmerzen, dass er kaum noch schreien konnte. Seine Knochen schienen zu brennen und auseinander zu fallen und dann war plötzlich alles wieder weg. Ethan öffnete die Augen, sah sich um und konnte gerade noch sehen, dass er direkt vor dem Leuchtschild des Clubs in der Luft schwebte, bevor er etwas unsanft auf seinem nackten Hintern landete. Als Ethan sich mit schmerzverzerrtem Gesicht umsah, konnte er einige Vampire ausfindig machen, die ihn komisch anglotzten, darunter auch Lilia. Ethan sah an sich runter und ihm stieg augenblicklich die Röte ins Gesicht. Seine Hose hing ihm immer noch an den Füßen und seine Härte stand steil von seinem Körper ab. In einem kurzen Adrenalinrausch zog er schnell die Jeans nach oben, packte irgendwie seine schmerzhafte Erektion ein und stand dann auf. Lilia war anscheinend aus ihrer kurzen Schockstarre wieder aufgewacht und kam auf Ethan zu, um ihn zu umarmen. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Das hättest du nicht machen dürfen. Marcus ist fast am verrückt werden vor Sorge um dich. Und ich habe mir auch Gedanken gemacht. Wenn Aram dich mitgenommen hätte... das hätte ich mir nie verzeihen können.“ Ethan bekam nur die Hälfte mit. Das Blut rauschte ihm immer noch in den Ohren und eine zunehmende Erschöpfung machte sich erneut in ihm breit. „Kannst du mich... zu Marcus bringen?“, fragte er keuchend. Diese Aktion hatte ihn unglaublich viel Energie gekostet. Das sollte er lieber nicht noch mal wiederholen. Langsam bekam er auch wieder mehr Gefühl in seine Arme. Er trennte sich aus Lilias Umarmung und sah sich um. Die anderen umstehenden Vampire schauten alle erleichtert zu ihm. Waren sie etwa alle hier gewesen, um ihn zu suchen? „Marcus müsste jeden Moment hier sein. Wir waren gerade wieder dabei uns hier zu treffen um die Lage zu besprechen. Oh, er wird so glücklich sein.“ Ethan sank zu Boden und setzte sich hin. Er presste die Augen zusammen. Seine Männlichkeit spannte extrem und sein Brustkorb brannte. Dieses verdammte Aphrodisiakum. Die letzten Liter Blut waren wohl entschieden zu viel gewesen. Er registrierte nur halb, wie Lilia sich neben ihn hockte und einen Arm um ihn legte. Sein ganzes Inneres pulsierte und vibrierte und das Atmen fiel ihm zunehmend schwerer. Einzig und allein der Gedanke an Marcus hielt ihn davon ab, sich die Hose wieder vom Leib zu reißen und sich selbst die befreiende Erlösung zu beschaffen. Und dann hörte er plötzlich die bekannte und geliebte Stimme, die sein Herz einen Sprung machen ließ. „ETHAN...“ Marcus war noch einige hundert Meter entfernt und doch stand er plötzlich von der einen Sekunde auf die andere direkt bei Ethan und ging sofort in die Hocke. Lilia machte ihm Platz und ging zu Brandon, der mittlerweile auch angekommen war. „Hey, ist alles in Ordnung mit dir? Geht es dir gut? Hat Aram dich verletzt? Sprich mit mir.“ Marcus verschluckte fast sein eigenes Wort, dann fiel sein Blick auf Ethans Schritt. „Was... was hat er mit dir gemacht?“ Ethan atmete immer noch schwer und seine Wangen glühten. „Aphro... Aphrodisiakum...“, versuchte er zu erklären und lehnte sich an Marcus. Dieser stutzte und fragte dann noch mal ungläubig nach: „Aphrodisiakum? Mehr nicht?“ Ethan schaute Marcus skeptisch an. „Was heißt hier... ‚Mehr nicht?’... Ich glaube, ich sterbe...“ Ein Schaudern ging durch Ethans Körper und Marcus drückte ihn so fest an sich, dass Ethan glaubte, bei seinem sowieso schon knappen Atem, jeden Moment zu ersticken. Doch als Marcus ihm leise „Ich bin einfach nur unglaublich erleichtert, dass es dir gut geht.“ ins Ohr flüsterte und ihm daraufhin einen sanften Kuss auf die Lippen drückte, fühlte sich Ethan wie Pudding in Marcus’ starken Armen. „Können wir...“ Marcus nickte nur. Ethan hatte sicher genug mitgemacht und musste jetzt nach Hause. Außerdem war da noch dieses kleine Problem. Marcus hob Ethan hoch und trug ihn auf seinen Armen. Seine Freunde hatten sich in angemessener Entfernung aufgestellt und alles beobachtet. Marcus lächelte ihnen zu und sagte leise „Ich danke euch allen. Ihr habt was gut bei mir.“ Als Antwort bekam er ebenfalls einige lächelnde und grinsende Gesichter. Marcus war froh, dass er einen gepflegten Freundeskreis besaß und war sich sicher, dass Ethan in Zukunft noch mehr Freunde haben würde. Marcus war zwar fix und fertig von der anstrengenden Suche, doch um Ethan so schnell wie möglich nach Hause zu bekommen, sammelte er seine letzten Reserven und lief so schnell es ging mit Ethan auf den Armen nach Hause. Dort angekommen legte er ihn auf das große Bett und wandte sich dann dem Whirlpool zu. Ethan murrte. Total vernebelt öffnete er nicht gerade problemlos seine Hose und versuchte seinen Hintern anzuheben, um die Hose nach unten zu streifen, was ihm nicht so richtig gelingen wollte. Als er es dann doch endlich geschafft hatte und seine Männlichkeit fast hörbar aufzuatmen schien, stöhnte auch Ethan erleichtert und suchte nach Marcus. „Was zur Hölle... machst du da... Ich habe hier ein... „kleines“ Problem.“, presste er aus zusammengekniffenen Lippen hervor. Marcus hatte mittlerweile das Wasser im Whirlpool auf die richtige Temperatur eingestellt und musste nur noch warten, bis die Wanne voll war. Er kniete sich neben das Bett und schaute in Ethans Gesicht. „Ich bin so froh, dass du wieder bei mir bist. Ich hatte solche Angst um dich. Hat er dir wirklich nichts angetan? Erzählst du mir, was passiert ist und wie du fliehen konntest?“ Ethan war leicht überfordert. Er hatte nur noch vor Augen, wie der Druck in seiner unteren Körperhälfte endlich nachlassen könnte und Marcus laberte ihn mit etwas voll, dass er momentan nicht wirklich verarbeiten konnte. Ethan stöhnte. „Hilf mir erst mal... Mir ist so... heiß... Ich verbrenne gleich...“ Marcus schaute an Ethans Körber herab „Das sieht gar nicht gut aus.“ „Danke...“ „Es tut mir leid. Aber bevor ich dir helfen kann, muss deine Körpertemperatur erst wieder steigen. Du bist eiskalt. Du hast sicher kaum noch Blut in dir. Beziehungsweise an einer Stelle, an der du es nicht brauchst...“ In Ethans Kopf drehte sich sowieso schon alles und Marcus verwirrte ihn jetzt auch noch. „Hast du nicht... verstanden? Ich verbrenne...“, brachte er keuchend hervor und merkte nur am Rande, dass Marcus ihm die Schuhe von den Füßen zog und die Hose ebenfalls entfernte. Ethan schloss die Augen und hoffte inständig, dass Marcus ihn berührte. Doch die einzige Berührung war, dass Marcus ihn hochhob und fort trug. An seinen Füßen spürte Ethan zuerst, dass er ins Wasser gelassen wurde. Langsam umhüllte ihn immer mehr nasse Hitze, die auf einmal zu blubbern anfing und er öffnete die Augen. Die wenigen Kerzen im Raum verliehen diesem wieder ein angenehmes Licht und wäre Ethan nicht sowieso schon bis zum zerreißen erregt gewesen, hätte diese Atmosphäre ihn sicher in eine romantische und erotische Stimmung gebracht. Er saß nun bis zum Hals im ziemlich warmen sprudelnden Wasser und es fühlte sich wider Erwarten richtig wohltuend an. Ein angenehmer und zugleich undefinierbarer Duft stieg in seine Nase und hinterließ bis in seine Lunge hinein ein wohliges Kribbeln. Seine Glieder entspannten sich zunehmend und seine Geister klarten wieder auf. „Ist das Wasser so angenehm?“, riss Marcus ihn plötzlich wieder aus seiner Entspannung. Als Ethan sich umblickte, musste er hart schlucken. Der große schwarzhaarige Vampir stand dort und war sich am ausziehen. Das dunkle Shirt verdeckte gerade sein Gesicht und die Arme waren überkreuzt nach oben gestreckt um sich von dem lästigen Stück Stoff zu trennen. Das Spiel der ausgeprägten Muskeln lieferte Ethan ein Bild der Sinnlichkeit. Als das T-Shirt endlich seinen Weg zum Boden gefunden hatte, lächelte Marcus ihn fast unschuldig an, so als könnte er kein Wässerchen trüben und als wüsste er überhaupt nicht, was er damit für Gefühle in Ethan weckte. Marcus Hände waren schon mit dem Öffnen des Gürtels beschäftigt, während es bei Ethan endgültig soweit war. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Seine Hand legte sich augenblicklich um seine steil abstehende Männlichkeit und er zog scharf Luft ein, da diese Berührung so unglaublich intensiv war. „Hey, warte gefälligst, bis ich bei dir bin. Oder willst du, dass ich dich bestrafe?“ Jetzt war Marcus nicht mehr nur am lächeln. Ein breites Grinsen zierte sein markantes Gesicht. Ein Zucken ging durch Ethans Schwanz. Er konnte nicht fassen, dass Marcus seine Situation auch noch für seine kleinen Spielchen ausnutzte. Doch das erschreckendste war immer noch, dass er auf diese Worte ansprang und machte, was ihm gesagt wurde. Er beobachtete weiterhin, wie Marcus sich auszog und versuchte das drängelnde Kitzeln an seiner Härte zu ignorieren. Zur Ablenkung nahm er noch einen tiefen Atemzug und ließ die beruhigende Wirkung des Duftes auf sich wirken. „Geht es dir schon besser?“, fragte Marcus mit samtener Stimme, während er zu Ethan in die Wanne stieg. Ethan nickte. „Du musst mir sagen, was das ist... es beruhigt dermaßen.“ Marcus kam über Ethan gekrabbelt und stützte sich am Wannenrand ab, während er ihm zuwisperte: „Die Lösung für beinahe alle Probleme ist Blut...“ Ethan keuchte, als er plötzlich eine Zunge an seiner Wange spürte, die sich ihren Weg zu Ethans Ohr bahnte. „Marcus...“ „Hmmm?“ „Bitte... ich bin schon scharf genug... ich will... mhh...“ Marcus hatte anscheinend verstanden und einfach Ethans Mund mit seinem verschlossen, während eine Hand sich vorsichtig um Ethans Länge legte. Auch wenn ihm vor Emotionen und Gefühlen fast schwindelig wurde, fiel Ethan trotzdem auf, dass er nicht diesen Stromschlag im Kopf spürte und augenblicklich fiel ihm auch wieder ein, was ihm vor einigen Minuten noch auf der Seele gebrannt hatte. Er trennte sich von diesen göttlichen Lippen und schaute Marcus ernst in die Augen. „Kannst du mir eine Frage beantworten?“ Mit einem fragendem „Ja?“ richtete Marcus sich wieder auf und nahm die Hand von Ethans Männlichkeit. „Also... Aram hat mir etwas über deine Fähigkeit erklärt...“ Jetzt wurde auch Marcus’ Blick ernst und Ethan fuhr fort. „Hast du.. nun ja... hast du jemals meine Gefühle beeinflusst?“ „Ich wusste, dass das irgendwann kommen würde.“ Marcus seufzte und ließ den Kopf hängen. Anscheinend dachte er genau über seine Wortwahl nach, bevor er Ethan wieder tief in die Augen schaute. „Hör zu. Du musst mir glauben, dass ich niemals deine Gefühle für mich verändert habe. Also, falls du Gefühle für mich hast... Ich habe dich lediglich ein paar mal zum Einschlafen gebracht. Naja... und deine Lust hin und wieder gesteigert. Aber mehr war da nicht.“ Ethan konnte sich nicht daran erinnern, jemals in so ehrliche Augen geschaut zu haben. Sein Herz fing an zu flattern und aus einem Impuls heraus richtete er sich ein Stück auf und küsste Marcus innig. Ein heißes Zungenspiel begann, bei dem keiner der beiden die Oberhand verlieren wollte. Lippen wurden sanft umschmeichelt, Zungen kitzelten den Gaumen des anderen und spitze Eckzähne kratzen immer wieder die zarte Haut der geschwollenen Lippen auf. Ethan hätte stundenlang so weitermachen können, seine Hände in Marcus’ Haaren vergraben oder die weiche Haut mit seinen nassen Finger hinabstreicheln können, wäre da nicht seine pochende Erregung gewesen. Und was das schöne an der Sache war: Auch Marcus war fühlbar erregt. Zumindest stupste hin und wieder etwas gegen seinen Oberschenkel und Ethan hatte eine genaue Vorstellung davon, was das wohl sein konnte. Aber um sich zu vergewissern, ließ er seine Hand von Marcus Rücken rutschen und ging unter Wasser auf Wanderschaft. Gerade wollte er diesen entzückenden Körperteil umfassen, als eine andere Hand seine berührte und sich mit den Fingern verhakte. Marcus hatte sich von Ethans Lippen getrennt und fuhr mit der Zunge über seine eigenen. „Du schmeckst nach frischem Blut. Ich würde deines gerne noch mal kosten...“ Marcus beugte sich zu Ethans Hals hinab und legte seinen leicht geöffneten Mund sanft an die Haut, biss jedoch nicht zu. Währenddessen dirigierte er Ethans Hand zu seinem Schwanz und seine eigene an Ethans. „Na los, zeig mir was du kannst...“, murmelte er gegen die verführerische Haut und ließ seine Hand vorsichtig auf und ab bewegen. Ethan biss sich auf die Lippen und spannte sich an, gleichzeitig versuchte er mit seiner Hand den gleichen Rhythmus hinzulegen, wie Marcus. Hin und wieder stießen ihre Hände gegeneinander, doch das störte die beiden keineswegs. Ethan stöhnte immer lauter. Allein schon, dass er jetzt ohne Hindernisse kommen durfte und konnte, brachte ihn fast zum Höhepunkt. Und diese tolle Hand tat gekonnt ihr Übriges. Sein Höhepunkt kam immer näher, je fester und schneller Marcus seine Länge rieb. „Marcus... ich komme gleich...“, warnte er den anderen vor, als ein Daumen seine empfindsame Spitze streichelte. „Zusammen...“, raunte Marcus ihm zu und konnte sich wohl selbst kaum noch beherrschen. Ethan war schon wieder wie in einem Rausch gefangen. Er hörte nur das sinnliche und tiefe Stöhnen seines Gefährten an seinem Hals und war selbst gefangen in einem Strudel aus Gefühlen und Empfindungen, die alle aus seinem Körper raus wollten. Fast gleichzeitig bäumten sie sich auf, als ihr heißer Samen schubweise ihre Körper verließ und sich mit dem blubbernden Wasser vermischte. Beide rangen sie nach Atem und blieben für eine kurze Weile unbewegt in ihrer Position. Sobald sich ihr Atem wieder etwas normalisiert hatte, richtete Marcus sich auf und lehnte sich neben Ethan an den Wannenrand. Ihre Beine berührten sich ab und an und Ethan angelte unter Wasser nach Marcus’ Hand. „Geht es dir jetzt wieder besser?“, fragte Marcus schief grinsend. Ethan grinste zurück. „Mir geht es besser, aber...“ Er schaute an sich herunter ins Wasser. „Das Aphrodisiakum, mh?! Wie viel hat Aram dir denn verabreicht?“ Ethan fuhr sich beschämt mit der Hand über den Hinterkopf. „Nun ja. Er hat es einem Menschen gegeben, es war nicht gerade wenig, und ich habe dann das Blut getrunken. Fast alles. Bevor ich entkommen konnte.“ In Marcus Kopf schien es zu arbeiten, doch zu einem Ergebnis schien er nicht gekommen zu sein. „Wenn du vorhin erst Blut getrunken hast... wieso bist du dann so kalt und hast kaum noch Blut in dir?“ Ethan schaute nach unten. „Lass uns nachher darüber reden. Ich muss erst diese Latte loswerden. Ernsthaft, das bringt mich um. Dieser Druck...“ Marcus konnte sich ein leises Lachen einfach nicht verkneifen. „Du bist echt unglaublich. Ich wusste ja schon die ganze Zeit, dass du unersättlich bist, aber jetzt...“ Er lachte laut los. Marcus wusste nicht, wie lange er nicht mehr so befreiend gelacht hatte und Ethans Schmollmund trug nicht gerade dazu bei, wieder aufzuhören. „Ich weiß ja nicht, was daran so witzig ist. Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie störend das ist?“, murmelte er vor sich hin. Als Marcus immer noch nicht aufhörte zu kichern, reichte es Ethan. Er stürzte sich auf den schwarzhaarigen und drückte ihn an den Schultern unter Wasser. Allerdings hatte er nicht mit Marcus’ blitzschnellem Reaktionsvermögen gerechnet., was ihm erst auffiel, als er sich über Marcus ebenfalls unter Wasser befand und das freche Grinsen betrachtete. Plötzlich wurde er noch weiter nach unten gezogen und befand sich wieder in einem Kuss mit Marcus. Am liebsten hätte er jetzt noch mal die Fähigkeit dieses Vampirs eingesetzt, mit der er in Marcus Vergangenheit hätte schauen können. Doch da er noch dabei war, sich wieder zu regenerieren, ließ er es bleiben und genoss lieber den Kuss. Dachte er zumindest. Denn sein Körper wollte anscheinend nicht mehr mitspielen. Ihm wurde plötzlich schwindelig. Marcus reagierte schnell. Er tauchte zusammen mit Ethan wieder auf und legte diesen aus dem Pool hängend auf den Boden. „Ethan? Ist alles okay mit dir?“ „Ich... fühle mich schon wieder so erschöpft...“ „Warte einen Augenblick, ich bin sofort wieder da, okay?!“ Ethan nickte energielos und bekam kaum noch mit, wie Marcus verschwand. Er lag eine geraume Zeit auf dem harten Holzboden und öffnete immer mal wieder die Augen, bis auf einmal wieder Marcus über ihm beugte und er in diese strahlend blaue Augen schaute. „Bist du noch anwesend?“, bekam er die blöde Frage gestellt. Halbherzig boxte Ethan den Mann über sich in die Seite und lächelte. „Komm, ich helfe dir ins Bett.“ Zwei Hände griffen unter Ethans Arme und zogen ihn nach oben. Zum Glück konnte er noch auf seinen eigenen Beinen stehen. Ethans Nase fing an zu kribbeln, als er einen bekannten Geruch wahrnahm. „Ist das Blut?“, fragte er kratzig. „Ja, das ist richtig. Ich habe ein paar Blutkonserven geleert, denn du wirst mich gleich beißen.“ Ein Schaudern ging durch Ethans Körper. Er legte sich, am Bett angekommen, auf den Rücken und spürte schon, wie seine Eckzähne länger wurden. An dieses Gefühl würde er sich auch noch gewöhnen müssen. Marcus krabbelte über ihn hinweg und setzte sich an seine Seite. „Also, pass auf. Wenn du deine Lippen an meinen Hals legst, spürst du meinen Puls. Du musst dich zwar konzentrieren, aber du spürst ihn. Und dann versuchst du, mit deinen Eckzähnen genau die Stelle zu treffen, an der sich die Ader befindet. Das Blut kommt dann automatisch. Trink so viel, wie du brauchst.“ Ethan setzte sich auf. Seine Männlichkeit hatte nicht an Härte verloren, im Gegensatz zu Marcus’. Irgendwie war er aufgeregt. Es war das erste mal, dass er jemand anderes beißen würde. Er beugte sich vor und kam Marcus immer näher, da wurde er von diesem plötzlich an den Schultern auf Distanz gehalten. „Warte. Um die Sache noch ein bisschen prickelnder zu gestalten, wirst du mir währenddessen einen runter holen.“ Marcus lächelte wieder so unschuldig, doch sein feuriger Blick sprach Bände. Er ließ sich einfach nach hinten fallen und zog Ethan über sich. Seinen Kopf legte er etwas seitlich, sodass sich Ethan perfekt dieser attraktive Hals präsentierte. „Na los, worauf wartest du?“, fragte Marcus provozierend und hob sein Becken an, sodass Ethan spürte, wie erregt Marcus auf einmal wieder war. Mit der linken Hand stützte er sich neben Marcus’ Kopf ab, die rechte ließ er nach unten wandern und nahm sowohl Marcus’, als auch seine eigene Länge in die Hand und begann an ihnen zu reiben. Seine Lippen berührten bereits Marcus’ weichen Hals. „Soll ich wirklich...?“, fragte er noch mal zu Sicherheit nach und bekam als Antwort ein flehendes „Oh ja.. bitte lass mich nicht noch länger warten...“ Mit der Frage im Kopf, was dieser Satz nun wieder heißen sollte, öffnete er den Mund und wartete, bis er sich ganz sicher war, die richtige Stelle gefunden zu haben. Dann zog er die Lippe ein wenig nach oben und drückte seine Zähne in die sofort nachgebende Haut. Ein Geräusch von reißender Haut, das er wahrscheinlich nur wegen seiner verbesserten Sinne hören konnte, versicherte ihm, dass die Haut wohl durchstoßen war. Spätestens als eine Sekunde später der erste Tropfen Blut seine Lippen benetzte, wusste er mit Sicherheit, dass er alles richtig gemacht hatte. Ethans Hand arbeitete fast schon, als hätte sie ein Eigenleben. Er war einfach so berauscht von dieser köstlichen Flüssigkeit, dass er fast alles um sich herum vergaß. In ihm schien sich ein warmes Licht auszubreiten. Von der kleinsten Zelle seines Körpers bis in jedes einzelne Haar. Alles kribbelte und vibrierte und er hätte schwören können, dass er seinen Energiefluss hätte anfassen können, wenn er nicht so am abdriften gewesen wäre. Irgendwo zwischen den einzelnen Schlucken hörte er auch Marcus immer wieder mal aufstöhnen. Plötzlich spürte er einen kurzen stechenden Schmerz an seinem eigenen Hals und wusste sofort, dass Marcus ihn auch gebissen hatte. Bei diesem Gefühl konnte er nicht weiter trinken. Es fühlte sich so wahnsinnig gut an, wie Marcus an seinem Hals saugte, dass er sich selbst von dessen Hals trennte und laut stöhnte. Wie konnte sich so etwas entmenschtes nur so gut anfühlen? Sein Herz pochte auf einmal heftig und schien im gleichen Rhythmus wie Marcus’ Herz zu schlagen. Ethan wollte gerade wieder seinen Mund anlegen, als ihn plötzlich zwei starke Hände an den Schultern packten und zur Seite drückten. Marcus beugte sich zu ihm herab, mit verwuschelten Haaren, die ihm ins Gesicht hingen, gläsernem Blick und feuchten roten Lippen, über die eine vorwitzige Zunge leckte. Die zwei kleinen Löcher in seinem Hals schlossen sich allmählich und Ethan fragte sich, ob sie sich noch mal beißen würden. „Du hast verdammt viel Zeug geschluckt. Jetzt kann ich entfernt nachempfinden, wie es dir gehen muss. Schau dir meinen Schwanz an...“ Marcus Stimme war rau und zittrig. Das nannte man wohl „geteiltes Leid, ist halbes Leid“. Ethan grinste verschmitzt. „Jetzt haben wir beide das gleiche Problem.“ „Auch dafür findet sich eine Lösung... Dreh dich um!“ Marcus richtete sich auf, um Ethan mehr Platz zu machen. Dieser bekam plötzlich aufgeregtes Herzklopfen und gestikulierte mit den Händen in der Luft rum. „Ich soll... mich jetzt umdrehen? Aber...“ Ethan erinnerte sich nur zu gut, wie sein Hinterteil schutzlos in die Luft gestreckt war und Aram wohl einiges mit ihm vorgehabt hatte. Natürlich vertraute er Marcus, doch er war sich trotzdem unsicher. „Traust du mir nicht?“, fragte Marcus grinsend, als wüsste er genau, was in Ethans Kopf vorging und verursachte bei diesem rote Wangen. Als Ethan sich immer noch nicht rührte, beugte Marcus sich wieder vor, küsste Ethan und mit einer schnellen und unerwarteten Drehung befand er sich wieder unter Ethan. Ohne länger zu warten, rutschte Marcus blitzschnell unter Ethan hindurch und kniete dann hinter diesem. Bevor Ethan sich wieder abwenden konnte, hielt er ihn an den Hüften fest und beugte sich über ihn, um seinen Nacken zu küssen. Dabei berührte seine Härte natürlich automatisch Ethans Pobacke. „Marcus, warte...“, brachte Ethan nervös hervor und versuchte sich nach hinten zu drehen. „Ssshht.. ist doch alles in Ordnung. Ich tu nichts, was du nicht willst, okay?!“ Marcus leckte über Ethans Ohr und verursachte damit bei diesem eine enorme Gänsehaut. „Lass dich einfach fallen.“ Das war für Ethan leichter gesagt, als getan. Immerhin kniete er gerade auf allen vieren nackt auf einem Bett, mit einem heißen Kerl hinter sich. Und die Vorahnung, was in den nächsten Minuten passierten würde, ließ immer wieder Schauder über seinen Rücken rollen. Als er so nackt in Arams Gefangenschaft war, hatte er komischerweise kein Problem damit gehabt. Er war selbstbewusst und stark gewesen. Doch jetzt war ihm die Sache mehr als peinlich. Ob das wohl daran lag, dass er tiefe Gefühle für Marcus hegte? Fakt war, er hatte immer noch einen nach Erlösung schreienden Schwanz. Und Marcus nun auch. Plötzlich verschwand der weiche Körper hinter ihm und Ethan konnte sich aufrecht hinknien. Marcus war aufgestanden und zu einer kleinen Kommode neben dem Bett gegangen. Er zog eine Schublade raus und fummelte darin herum, bis er plötzlich etwas schwarzes in der Hand hatte, das aussah, wie ein Halstuch. Ethan konnte sich denken, was jetzt kam. „Das ist ein Scherz. Du träumst wohl, wenn du denkst, dass du mir damit die Augen verbinden könntest.“, lachte er verzweifelt. Marcus kam schmunzelnd wieder zurück ins Bett. „Natürlich werde ich dir die Augen verbinden. Glaub mir, es wird dir gefallen.“ Ethan rutschte ein Stück weg. „Dafür musst du mich erst mal kriegen.“ Herausfordernd hüpfte er aus dem Bett und befand sich einen Augenblick später wieder direkt in Marcus’ Armen. Verdammt, er hatte vergessen, dass sich sein Gefährte so schnell bewegen konnte. Plötzlich legten sich Lippen auf seine und er wurde in einen sinnlichen Kuss gefangen. Als sich ihre Lippen nach einigen Minuten wieder trennten, hielt Marcus das schwarze Halstuch vor Ethans Gesicht und merkwürdigerweise hatte dieser gar nichts mehr dagegen. Im Gegenteil, er war gespannt darauf, wie es war, sich von Marcus verwöhnen zu lassen und dabei nichts zu sehen. Marcus schien das zu genau wissen und begann sogleich Ethans Augen zu verbinden. Als auch der düstere Kerzenschimmer nicht mehr wahrzunehmen war, merkte Ethan, wie er sanft vorwärts geschoben wurde, bis seine Knie an etwas weiches stießen. Er krabbelte aufs Bett und wartete auf Marcus’ nächste Berührung, die sofort folgte. Eine warme Hand strich Ethans Wirbelsäule hinab, gefolgt von einer Zunge. Ethan wollte es nicht wahrhaben, doch die Empfindungen waren tatsächlich noch um einiges intensiver, wenn man nicht sehen konnte, was als nächstes passierte. Marcus’ Berührungen waren sanft und liebevoll. Er wollte, dass Ethan sich unter seinen Fingern vollkommen entspannte. Immer wieder streichelte er über jede Stelle, bei der Ethan unbewusst zuckte und reizte damit die empfindlichsten Punkte seines Gefährten. Manchmal entlockter er Ethan auch ein kleines leises Stöhnen und freute sich, dass seine Fingerfertigkeit so gut ankam. Auch für ihn selbst war es eine Zerreißprobe, denn dank Ethans Blut floss das Aphrodisiakum nun auch durch seine Adern und es fiel ihm zunehmend schwerer, sich zurückzuhalten. Marcus’ Zunge fuhr ein letztes Mal Ethans Wirbelsäule hinab, doch dieses mal stoppte sie nicht am letzten Wirbel, sondern fuhr weiter, bis zu einer Pobacke, in die er zärtlich hinein biss. Ethan keuchte, als die warme Zunge über die gleiche Stelle leckte und dann weiterfuhr, direkt bis zu seinem Eingang. Marcus’ Hände zogen die Pobacken leicht auseinander und er stupste mit seiner Zungenspitze immer wieder das kleine Loch an. Ethan schien währenddessen zu verbrennen. Nie im Leben hätte er gedacht, dass sich DAS so gut anfühlt. Er wollte mehr. „Marcus... das ist so...“ „Ich weiß.“ Ethan krallte sich ins Laken und stöhnte kehlig, als plötzlich unerwartet ein Finger in ihn eindrang. Jetzt war es wohl beschlossene Sache, er wäre der passive Part. Doch angesichts dieses tollen Gefühls, war ihm das momentan auch ziemlich recht. Der Finger bewegte sich plötzlich kreisend in ihm und Ethan seufzte wohlig. Irgendwie war es auch mal angenehm, sich fallen zu lassen und einfach zu genießen. Vor allem da seine Lust wohl kein Ende zu nehmen schien. Seine Erektion schrie schon fast nach Berührung, also griff er nach ihr. Mit langsamen Bewegungen rieb er an seinem harten Glied auf und ab. Marcus stöhnte allein von dem Anblick, den Ethan ihm bot. Wenn er sich nur vorstellte, wie dieser wunderschöne Körper unter ihm zu beben beginnen könnte... Er küsste die Pobacke vor sich zart und schob langsam noch einen zweiten Finger nach, woraufhin sich Ethan etwas verkrampfte. Doch Marcus fuhr mit seinen gefühlvollen kreisenden Bewegungen fort und schnell war Ethans Anspannung wie verflogen. Marcus grinste gegen Ethans Pobacke, als er mit seinen Fingern in Ethan einen bestimmtem Punkt traf, der diesem einen Lustschrei entlockte. „Mach das noch mal...“, flehte Ethan schon fast und atmete heftig ein und aus. Ja, jetzt war Marcus wohl wieder vertrauenswürdig genug. So einfach würde er es seinem kleinen unersättlichen Geliebten nicht machen. „Was denn?“, fragte Marcus brav wie ein Unschuldslamm und zog seine Finger wieder zurück, um auf Ethans Antwort abzuwarten. Dieser gab ein Geräusch der Unzufriedenheit von sich. „Na das von eben...“ „Was war das denn? Erklär es mir, dann kann ich es noch mal machen.“ Marcus grinste frech, als Ethan ungeduldig stöhnte. „Du weißt doch, was ich meine.“ „Vielleicht... vielleicht aber auch nicht. Sag es mir doch einfach.“ Marcus Stimme war mittlerweile spielerisch und verführerisch und Ethan schien vor Groll zu grummeln. Doch Marcus gefiel diese kleine Neckerei viel zu gut, als dass er sie aufgeben würde. „Eventuell fällt es mir wieder ein, wenn du mich ganz lieb bittest.“ Marcus kam nach vorne zu Ethans Kopf gekrabbelt, nahm diesen in die Hände, drehte ihn leicht und hauchte einen Kuss auf Ethans Lippen. Mit wenig Druck brachte er Ethan wieder in Rückenlage und kniete sich über ihn, sodass sich ihrer beiden Erektionen berührten. „Was hast du vor?“, fragte Ethan, der durch die Augenbinde immer noch nichts sehen konnte, mit einem bestimmten misstrauischen Unterton in der Stimme. „Ich werde dich dazu bringen, mir flehend genau das zu sagen, was du von mir willst.“ Ohne Vorwarnung neigte er sich nach vorne und nahm eine von Ethans Brustwarzen zwischen die Lippen. Ethan zog scharf Luft ein, denn durch das Aphrodisiakum war nicht nur sein Glied überempfindlich, sondern auch alles andere, was ihm in irgendeiner Weise Lust verschaffte. Zum Glück hatte er die Hände frei und konnte so nach Marcus’ Beinen tasten, die sich ja direkt seitlich an seinen eigenen Beinen befanden. Der Weg nach oben war einfach. Von den Knien immer weiter über die Oberschenkel, bis Ethans Hand schließlich kurz vor Marcus’ Männlichkeit halt machte. „Machst du mir die Augenbinde ab?“, fragte er erregt. „Noch nicht...“, nuschelte Marcus, während er schon mit der anderen Brustwarze beschäftigt war. Natürlich hätte Ethan sie auch selbst wieder abmachen können, aber ihm war es wichtig, dass Marcus dies übernahm, schließlich gehörte es irgendwie zu ihrem Spiel dazu. Seine Hand legte sich nun von der einen auf die andere Sekunde um Marcus’ Härte und rieb gekonnt daran auf und ab, um zu zeigen, dass ihm gefiel, was sie hier machten. Marcus schien entzückt von dieser Berührung, denn er trennte sich kurz von Ethans Oberkörper um ein erregtes Keuchen loszuwerden. Das ermutigte Ethan und tastete sich mit der anderen Hand zu Marcus Kopf, um durch das weiche Haar zu fahren und die Lippen wieder an ihren vorherigen Platz zu dirigieren. Marcus war froh, dass Ethan voll mit einstieg und genoss, was sie taten. Dafür würde er ihn auch angemessen belohnen. Er rutschte weiter nach unten, entzog sich damit selbst der flinken Hand an seiner Erregung und küsste sich den Weg über Ethans Bauch zum Bauchnabel. Etwas hartes und feuchtes drückte sich gegen seinen Hals und er grinste. Dazu würde er gleich kommen. Erst einmal wollte er Ethan noch ein wenig reizen. Seine Zunge tauchte kurz in den Nabel und malte dann kleine Kreise drum herum. Kurz wurde er von der Vorstellung abgelenkt aus dieser kleinen Vertiefung irgendwann mal Blut zu schlürfen. Doch dann widmete er sich wieder voll und ganz seinem Tun. Ethans Hände waren nun vollends damit beschäftigt Marcus weiter nach unten zu lotsen. Immer wieder versuchte er diesen am Kopf nach unten zu schieben, doch es schien keine Wirkung zu haben. Fast schon frustriert wollte Ethan seufzen, als Marcus endlich am Ziel angekommen war. Ethan spürte nur noch, wie etwas feuchtes über seine Spitze leckte, als sein Glied auch schon komplett in einer nassen Höhle versank. Ein tiefer Laut des Verlangens verließ seine Kehle, denn Marcus hatte augenblicklich angefangen an seiner harten Länge zu saugen und die Spitze mit Schluckbewegungen zu stimulieren. Atemlos krallte er seine Hände ins Laken und hatte kaum noch seinen Körper unter Kontrolle. Alles war so intensiv und berauschend. „Marcus... das ist so... jaa... ooohh... nngh...“ Es verließen nur noch zusammenhanglose Wörter seinen Mund und er wollte auch gar nicht darauf achte, was er da vor sich hinbrabbelte. Wichtig war nur dieser Mund, der ihn fast zum Schmelzen brachte. Plötzlich spürte er, wie Marcus eines seiner Beine aufstellte und Ethan winkelte sein anderes Bein ebenfalls an. Jetzt konnte Marcus perfekt zwischen seinen Beinen knien und hatte mehr Platz, so stellte Ethan es sich zumindest vor. Und tatsächlich. Er merkte, wie Marcus auf einmal an ganz andere Stellen kam, die er vorher nicht erreicht haben konnte. Zum Beispiel dieser feuchte Finger, der sanft zwischen seine Pobacken fuhr. „Marcus... bitte...“, konnte er sich nicht zurückhalten und begriff zu spät, dass Marcus genau das wollte. „’Bitte’ was?“, fragte Marcus noch mal nach, natürlich um sicher zu gehen und nicht um Ethan zu necken. Dieser knirschte mit den Zähnen, bis er einsah, dass das Gefühl einfach zu gut gewesen ist, um sich jetzt wegen ein paar Worte zu schämen. „Steck deinen... deinen Finger noch mal in mich... und beweg ihn...“ Ethan war sich sicher, dass seine Wangen glühten vor Scham. Bisher hatte er noch keine Beziehung gehabt, in der ein Mädchen so dominant gewesen war, dass er für bestimmte Tätigkeiten hatte betteln müssen. Marcus holte echt alles aus ihm raus. Und das war auch gut so, denn so bekam er, was er wollte. Der lange, schlanke Finger glitt in ihn, direkt gefolgt von einem zweiten, während Marcus’ Zunge an Ethans kompletten Schaft von unten hinauf bis zur Spitze leckte. Die Zungenspitze leckte die ersten Lusttropfen weg, die aus dem kleinen Schlitz an Ethans Spitze heraustraten, während die Finger tiefer in Ethan hinein glitten und wieder diesen Punkte trafen, der Ethans Becken zucken ließ. Mittlerweile hielt er sich krampfartig an den Gitterstäben des Bettgestells über seinem Kopf fest und sah seinen Höhepunkt schon herannahen. Doch genau das schien Marcus zu ahnen, denn plötzlich waren die Finger wieder weg und auch sonst fehlte irgendwie die Wärme eines anderen Körpers zwischen seinen Beinen. Ethan knurrte frustriert. Was machte dieser Kerl schon wieder mit ihm? „Marcus?“, fragte er schwer atmend in den Raum und nahm beim genauen Hinhören ein Geräusch wahr, dass sich anhörte, wie eine Schublade. Dann war Marcus wieder da. Ein klackendes Geräusch beunruhigte Ethan etwas. Ob er vielleicht das Tuch mal etwas nach oben schieben sollte, um einen Blick auf das Geschehen zu werfen? Er versuchte es, seine Hand hob sich und war auf dem Weg zu dem kleinen Knoten an seinem Hinterkopf, da packte plötzlich Marcus’ Hand nach seiner und hielt sie fest. Ethan konnte sich schon denken, dass es wohl ein Fehler gewesen war und Marcus sich jetzt wohl wieder irgendetwas ausdachte, um ihn zu foppen. „Ich mach das.“, drang auch schon der sanfte Kommentar an Ethans Ohr. Damit hatte er definitiv nicht gerechnet. Doch die Hände an seinem Hinterkopf waren Beweis genug, dass Marcus es ernst meinte. Als der Stoff von seinen Augen verschwand, sah er direkt in die funkelnd blauen Augen eines fesch grinsenden Marcus. „Bist du bereit?“, fragte er mit tiefer, rauer Stimme. Ethan wusste nicht sofort, was gemeint war. „Bereit für was?“ Doch als er Marcus dabei beobachtete, wie dieser seine Hand wieder Richtung unterer Regionen führte, wusste er bescheid. Spätestens, als ein komisch glitschiger Finger durch seine Spalte fuhr, war ihm klar, was nun folgen würde. Ethan verkrampfte sich ein wenig. Das wäre schließlich das erste mal, dass ein Mann ihn... nun ja, mit ihm schlafen würde. „Du brauchst keine Angst zu haben. Ich verspreche dir, du wirst es lieben.“ Marcus versuchte ihm, ziemlich selbstsicher, die Angst zu nehmen. „Hältst du dich für so gut? Du hast ja schließlich leicht red... aaahh...“ Ohne Vorwarnung waren gleich zwei Finger in Ethan geglitten und brachten ihn dazu die Augen zu schließen und sich vollkommen diesem Gefühl hinzugeben. „Ja, ich halte mich für so gut.“, drang Marcus’ Stimme an sein Ohr und verriet ihm, dass dieser breit grinsen musste. Jedoch hatte er gar nicht die Zeit, um über Marcus’ Worte nachzudenken. Im Moment waren die Taten das Interessante, ihnen wollte er sich vollkommen hingeben. Marcus’ Lippen verwöhnten seinen Hals, während die Finger in ihm ein merkwürdiges ausfüllendes und gleichzeitig angenehmes Gefühl hervorriefen, das direkt in seinen Schwanz wanderte und diesen zum Zucken brachte. „Ethan... Entspann dich jetzt, ja?!“ Ethan wollte gerade sagen, dass er entspannter nicht sein könnte, da verließen die Finger seinen Körper und etwas größeres drückte sich an seinen Eingang. Er öffnete wieder die Augen und sah zu, wie Marcus seine eigene Erektion in der Hand hielt und sie gegen Ethans Poloch gedrückt hielt. Ethan versteifte sich. Ob das so eine gute Idee war? Schließlich war Marcus ziemlich gut bestückt. Sein Herz fing an zu rasen vor Aufregung und natürlich merkte Marcus dies. Sichtlich erregt und mit viel Selbstkontrolle redete er sanft auf Ethan ein. „Leg deine Beine auf meine Schultern und entspann dich. Ich werde dir nicht wehtun. Es sei denn, du willst es, weil du masochistisch veranlagt bist...“ Beim letzten Satz musste Ethan schief grinsen und wurde etwas lockerer. Dann machte er, was Marcus gesagt hatte, legte ein Bein nach dem anderen auf dessen Schultern und wartete ab. Marcus’ Hand griff sachte nach Ethans Glied und streichelte es langsam, aber bestimmt, während er sein Becken ein wenig nach vorne drückte. Ethan spürte, wie Marcus langsam mit der Spitze in ihn eindrang. Auch Marcus’ Männlichkeit war mit einer glitschigen Substanz überzogen, was die Sache wesentlich angenehmer machte. Stück für Stück glitten die ersten Zentimeter in Ethan und dieser merkte, dass es gar nicht so schlimm war, wie er gedacht hatte. Jedoch sah Marcus gar nicht zufrieden aus. Der schwarzhaarige hatte die Augen geschlossen und schien die Zähne zusammenzubeißen. Seine Nasenflügel bebten, ob des starken Ein- und Ausatmens. Gerade als Ethan etwas sagen wollte, öffnete Marcus seine Augen wieder und sah ihn angespannt aber liebevoll an. „Du bist so... verdammt eng... Mir fällst es schwer, mich zu beherrschen...“, kam es gepresst aus dessen Mund. Ethan hatte sich mittlerweile an das weitende Gefühl gewöhnt und da Marcus sich nicht mehr bewegte, übernahm er es kurzerhand. Er krallte sich fest ins Bettlaken und schob seinen Körper Marcus entgegen. Dieses Stück, das Marcus’ Erektion tiefer in Ethan geglitten war, brachte beide zum Aufschreien. Ethan war nun doch ein wenig erschrocken über das plötzliche drückende und heiße Gefühl in sich, obwohl es nur wenige Zentimeter mehr waren. Und Marcus schien die Luft anzuhalten, um sich nicht zu bewegen. Es dauerte nicht lange, da hatte Ethan sich wieder so entspannt, dass er sich wieder bewegen wollte. „Wenn du das noch mal machst, warn mich bitte vor, sonst komme ich noch im selben Moment.“, brachte Marcus schwer keuchend hervor. Jetzt musste Ethan doch mal grinsen. „Okay, ich mach’s noch mal.“ Kaum hatten diese Worte seine Lippen verlassen, rutschte er noch ein Stück nach unten und brachte Marcus wieder zum Stöhnen. „Aaahhh... oh mein Gott... das...“ Marcus keuchte über ihm und schien kurz vorm Abspritzen zu sein. Auch Ethan ging es nicht anders, er war kurz vorm Explodieren. Nie hätte er gedacht, dass sich ein Schwanz in ihm so gut anfühlen könnte. „Marcus... beweg dich...“, schnaubte Ethan mit glühenden Wangen. Marcus nickte leicht und schob sein Becken ein Stück nach vorne, bis er vollkommen in Ethan versunken war. An seiner Brust glänzten die ersten Schweißtröpfchen. Er zog sich mit einer Bewegung fast vollständig aus Ethan zurück, um dann wieder vorzustoßen. Ein gemeinsamer Lustschrei erfüllte den kleinen düsteren Raum. Marcus hatte sich wieder einigermaßen unter Kontrolle und fing an, langsam aber kraftvoll in Ethan zu stoßen und dieser drückte sich den Bewegungen entgegen. Sie stöhnten und keuchten und Marcus Stoßbewegungen gewannen zunehmend an Schnelligkeit und Intensität. Ethan nahm die Beine von Marcus’ Schultern und legte sie um dessen Hüften, um Marcus noch tiefer in sich zu spüren. Als Marcus ein klein wenig den Eindrangwinkel veränderte, traf er damit wieder den empfindlichen Punkt in Ethan, der dessen Körper zum Aufbäumen brachte. Der Rücken bog sich durch und Ethan warf den Kopf in den Nacken. Es verließ kaum ein Geräusch, außer starkes Atmen, seinen Mund, so intensiv war dieses Gefühl, das durch seinen Körper rauschte uns sich direkt in seiner Erregung sammelte. Marcus konnte sich in der neuen Position besser nach vorne beugen, stützte sich mit der linken Hand neben Ethans Kopf ab, und küsste diesen verlangend und atemlos. Seine rechte Hand wanderte ohne Umschweife zu Ethans Männlichkeit und rieb sie kräftig. Ethans überempfindliche Spitze wurde freigelegt und ein Finger strich hart darüber, sodass Ethan nicht anders konnte, als in Marcus’ Mund zu stöhnen. Die heißen Lippen des schwarzhaarigen wanderten weiter zu Ethans Hals und keine Sekunde später fühlte dieser die scharfen Eckzähne, die mit einem kurzen Biss seine Haut durchstießen. All sein Blut schien sich auf zwei Punkte zu konzentrieren: Zum einen seinen prallen Ständer und zum anderen die offene Stelle, aus der Marcus gerade seinen Lebenssaft saugte. Er zögerte nicht weiter, hob seinen Kopf ein bisschen an und biss in die Stelle, die er so am einfachsten erreichen konnte und dem Hals am nächsten war. Sofort strömte pulsierend die rote Flüssigkeit in seinen Mund, er schluckte hastig und befand sich augenblicklich in einem Strudel der Gefühle und Empfindungen, seine Sinne waren dermaßen überreizt, dass er kaum mehr zu unterscheiden wagte, ob er noch lebte oder schon im Himmel schwebte. Marcus stieß ein letztes mal zu, Ethan spürte, wie sich seine Lust ihren Weg nach draußen bahnte und sich schließlich in mehreren explosionsartigen Schüben auf seinem Bauch und Marcus’ Fingern ergoss. Sein Orgasmus hatte noch einige Nachbeben und er bekam nur am Rande mit, wie Marcus sich aufbäumte und laut stöhnend seinen heißen Saft in ihn schoss. Beide waren sie noch angespannt und kaum zu etwas anderem in der Lage, als einfach nur da zu liegen und wieder eine einigermaßen normale Atmung zu bekommen. Marcus hatte die Aktion wohl ziemlich geschafft, denn er konnte sich schon bald nicht mehr abstützen und ließ sich sachte auf Ethan fallen. Einige Zeit lang hörte sie noch dem sich beruhigenden Atem des jeweils anderen zu, bis Marcus sich vorsichtig von Ethan trennte und sich neben ihn legte. Ethan hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich nur auf das warme Gefühl, dass seinen Körper durchflutete. So etwas intensives hatte er noch nie zuvor bei einem anderen Menschen gefühlt. Es füllte ihn mit einer Glückseligkeit, die er so noch nicht kannte. Und immer wieder rief der Gedanke an den Mann neben sich diese Empfindungen in ihm hoch. Konnte das Liebe sein? Liebe zu einem Mann, einem Vampir, den er erst vor ein paar Tagen zum ersten Mal in seinem Leben getroffen hatte? Es musste Liebe sein, nichts anderes würde sein Herz mit solch einer Wärme füllen. Tief in seinen Gedanken versunken, schmiegte Ethan sich an Marcus und merkte kaum, wie dieser liebevoll einen Arm um ihn legte, um ihn noch näher zu sich ran zu ziehen. Auch Marcus verspürte nach über 200 Jahren endlich wieder diese Geborgenheit und Zugehörigkeit. Er liebte Ethan. Das tat er schon, seit er sich dazu entschlossen hatte, diesen jungen Mann nicht einfach auszusaugen, sondern noch einen Nacht mit ihm zu verbringen. Damals war ihm klar gewesen, dass er sich damit nur selbst wieder das Herz aus der Brust reißen würde, doch niemand konnte ahnen, dass dieser unschuldige, neugierige junge Mann sein Gefährte werden würde. Und nun stand fest: Er war nicht nur sein Gefährte, sondern auch die Person, die Marcus über alles liebte und die er niemals wieder gehen lassen würde. Zwar war er sich nicht zu 100 Prozent sicher, dass Ethan genauso fühlte, doch bei ihrem Kuss vor wenigen Minuten hatte er deutlich Ethans Emotionen wahrgenommen und die ließen eindeutig darauf schließen, dass Ethan ähnlich fühlte. „Marcus?“ „Hhmm?“ „Ich wollte dir nur sagen, dass mir einzig und allein der Gedanke an dich die Hoffnung gab, Aram zu entkommen. Ich habe immer wieder, wenn es brenzlig wurde, an dich gedacht und daraus neue Energie geschöpft. Ich bin froh, dass ich so einen schlechten Orientierungssinn habe und dadurch auf dich gestoßen bin. Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll, aber ich glaube, ich... also... ich habe mich wohl in dich...“ „Verliebt?“ Ethan schaute von der Seite nach oben, genau in Marcus’ Augen, die ihn zärtlich anstrahlten und nickte dann leicht. Marcus’ blaue Seelenspiegel fingen an zu leuchten. „Ich liebe dich, Ethan.“ Mit dem selben Gedanken näherten sich die beiden und tauschten einen unschuldigen Kuss aus, den Marcus unterbrach. „Willst du mir erzählen, was Aram mit dir angestellt hat?“, fragte er mit ernster Stimme. Er wusste genau, wie grausam dieser Vampir sein konnte und erinnerte sich noch genau daran, dass es ihm nach seiner Folter vor vielen Jahren am besten getan hat, sich all den Schmerz und die Grausamkeit von der Seele zu reden. Vielleicht hatte Ethan nicht so etwas schlimmes erlebt, aber er sollte wissen, dass Marcus jederzeit für ihn da sein würde. Außerdem interessierte es ihn brennend, wie Ethan sich befreien konnte. Zu seinem Erstaunen begann Ethan sofort von seinen Erlebnissen zu erzählen. Augenscheinlich ließ er kaum ein Detail aus, auch wenn er hin und wieder ziemlich rot anlief, bis er zu dem wirklich interessanten Teil der Geschichte kam: Seine Fähigkeit. Marcus staunte nicht schlecht, als Ethan ihm erklärte, wie er herausgefunden hatte, was seine mögliche Fähigkeit sein konnte und war auch überaus positiv überrascht darüber gewesen, wie „freundlich“ Aram allem Anschein nach gewesen sein musste. Ethan war eben etwas besonderes, das musste auch Aram gespürt haben. Marcus konnte kaum glauben, dass Ethan wirklich eine solch außergewöhnliche Fähigkeit besaß und merkte, wie sich ein wenig Stolz in ihm breit machte. „Ich frage mich, welche Fähigkeit Aram besitzt.“, riss Ethan ihn wieder aus den Gedanken. „Ich weiß nicht genau, ob es stimmt, aber man sagt, dass er mehrere besitzt. Eine davon ist, dass er einen unsichtbaren Schutzmantel um seinen Körper legen kann, der ihn vor physischen und psychischen Angriffen schützt.“ „Schade, dass Aram mich nicht geküsst hat. Ich werde mich wohl durch die Welt küssen müssen, um immer neue Fähigkeiten zu bekommen.“, konnte Ethan sich daraufhin nicht verkneifen und wurde zur Strafe von Markus in die Seite gezwickt. „Du solltest aufpassen, was du sagst.“ warnte Marcus ihn mit Schalk in der Stimme. „Sonst was?“, fragte Ethan provozierend und grinste Marcus herausfordernd an. Dieser schmiss sich blitzschnell auf ihn und kitzelte genau die Stellen, an denen Ethan am empfindlichsten war. Ethan schnappte nach Luft und versuchte sich zu wehren, musste sich jedoch geschlagen geben und wartete lachend und sich windend darauf, dass Marcus wieder von ihm abließ. „Du bist ganz schön gemein, weißt du das?“, zog Ethan eine Schnute, als Marcus endlich aufgehört hatte, ihn zu kitzeln und leise lachend wieder neben ihm lag. „Ich weiß, aber gib’s zu, du stehst drauf.“ Wieder mal boxte Ethan den schwarzhaarigen spielerisch in die Seite, während er sich selbst seitlich legte und seinen Kopf auf seiner Hand abstützte, um Marcus besser betrachten zu können. „Aber weißt du, was mich verwundert?“, fragte Ethan plötzlich. „Nein, was?“ „Na dass ich deine Fähigkeit nicht kopieren konnte. Wir haben uns schon so oft geküsst und trotzdem habe ich nie etwas gespürt oder konnte sie irgendwie einsetzten. Marcus schaute ernst und erleichtert zugleich. „Sei froh. Meine Fähigkeit ist nicht so toll, wie du sie dir vielleicht vorstellst. Bis ich raus hatte, wie ich Emotionen und Gefühle bis auf einen Bruchteil genau steuern konnte, bin ich über einige Leichen gegangen. Es gab Zeiten, da wollte ich niemanden mehr küssen aus Angst einen falschen Impuls zu übermitteln und demjenigen etwas anzutun... Und das war bei meinem Job nicht gerade praktisch. Wahrscheinlich kannst du sie nicht kopieren, weil ich dein Gefährte bin. Das hat gewiss etwas damit zu tun. Aber glaub mir, du hast auch so eine großartige Fähigkeit, meine brauchst du gar nicht.“ Marcus schwelgte in Erinnerungen und Ethan konnte erahnen, wie schwer Marcus Leben schon gewesen sein musste. „Wie meinst du das ‚bei deinem Job’?“ Jetzt war Ethan aber neugierig. „Das erklär ich dir ein anderes mal.“ Marcus lächelte charmant und Ethan wollte sich gerade wieder aufregen, da schoss ihm eine Frage durch den Kopf, die er unbedingt noch loswerden wollte. „Du, sag mal, wann darf dich ich eigentlich... also, du weißt schon... was du eben mit mir gemacht hast...“ Ethan wurde schon wieder rot, als er sah, wie Marcus überlegen und wissend grinste. „Du willst mich flach legen?“, fragte er amüsiert und bekam ein unsicheres Nicken von Ethan, woraufhin er nur leise lachte. „Nie.“ Ethan öffnete schockiert den Mund, doch er wusste nicht, was er sagen sollte. „Was meinst du mit ‚Nie’?“ „Na genau das. Das bleibt mir überlassen.“ „Aber... aber ich bin auch ein Mann.“, empörte sich Ethan. „Dann wirst du wohl darum kämpfen müssen.“ Marcus war höchst amüsiert. Ob Ethan nun vor Scham oder vor Ärger rot war, vermochte er nicht zu unterscheiden, doch dass dieser Anblick äußerst niedlich war, konnte er mit Sicherheit sagen. Ethan wollte nicht glauben, dass Marcus wirklich so gemein zu ihm war. Denn eines war ihm klar: Das würde ein Kampf für die Ewigkeit werden. FIN. ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Das hier ist dann wohl das (vorerst) letzte Kapitel gewesen. Wenn ich in nächster Zeit meine 4 Stunden Freizeit am Tag nicht unbedingt mit lernen verbringen muss, schreibe ich vllt noch so einzelne Sequels, weil ja noch einige von Marcus’ Gerätschaften ausprobiert werden müssen ^^ Soo... über ein bisschen Kritik zum Schluss würde ich mich natürlich auch freuen -^.^- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)