Verliebt in Nachbars Sohn 2 von Luci-Maus ================================================================================ Kapitel 2: Der Umzug -------------------- Die restliche Zeit, die Minoru und Kaji geblieben war, verging wie im Flug und schon war ihre letzte gemeinsame Nacht angebrochen, die sie natürlich gemeinsam verbrachten. Unaufhörlich liebkosten sie einander und trieben sich ein ums andere Mal in die Ekstase, wollten gar nicht mehr voneinander lassen, wo ihre Trennung doch so kurzbevor stand. Unzählige Male fielen die Worte ich liebe dich und halten warm in ihren Körpern wieder. Sie fühlten sich beinahe einander näher, als jemals zuvor, ließen sich nicht für eine Sekunde los, sondern kosteten jeden noch so kleinen Augenblick miteinander aus. Schlaf fanden sie kaum, waren viel zu aufgewühlt dafür und schreckten immer sofort wieder auf, suchten nach der Nähe des Anderen. So zog sich die Nacht hin, bis der Morgen graute und Minoru sich wimmernd an den Rothaarigen drückte. „Pscht, ist schon gut, es ist doch keine Trennung für immer“, versuchte Kaji ihn zu beruhigen und streichelte liebevoll über seinen schlanken Rücken. „Ich kann nicht anders, wir sind knapp drei Monate zusammen und schon gehst du weg und wir werden uns für zwei Jahre kaum sehen können…“ „Tut mir leid…“ „Nein“, fuhr ihm der Kleinere sofort abwehrend dazwischen und hob den Kopf, schaute ihm direkt in die Augen: „Entschuldige dich nicht dafür, du hast ja recht damit, dass du hier keine geeignete Uni findest. Aber das ändert nichts daran, dass ich schrecklich traurig darüber bin, dass du heute fährst. Du kannst ja noch nicht mal sagen, wann du mich besuchen kommst.“ „Ich muss da erst mal ankommen und mich in der Uni eingewöhnen, bevor ich sagen kann, dass ich komme. Das ist nicht so einfach. Ich will mein Studium auch sehr ernst nehmen, besonders da ich dich dafür zurücklassen muss.“ „Sobald ich mit der Oberschule fertig bin, komme ich dir nach, versprochen. Aber ich halte es nicht aus, wenn wir uns in der ganzen Zeit bis dahin nicht sehen.“ „Glaubst du ich? Wie gesagt weiß ich ja noch nicht, wann ich das erste Mal heim kommen kann, aber ich versuche mindestens ein Wochenende im Monat zu kommen.“ Bei dieser Vorstellung wimmerte der Kleinere erneut auf und wischte sich schnell eine Träne aus dem Augenwinkel, bevor er seinen Freund in einen zärtlichen Kuss verwickelte. „Minoru-chan? Willst du mich nachher wirklich zum Zug begleiten?“ „Natürlich!“ Vorwurfsvoll blickte der Blonde Kaji an, als wollte er ihn für diese Frage bestrafen. „Schon gut, ich dachte nur, dass… also… Ich will dich nicht weinen sehen.“ „Du hältst mich wohl immer noch für einen kleinen Jungen, was? Es fällt mir furchtbar schwer dich gehen zu lassen, aber ich werde mich schon zusammenreißen können und nicht auf dem Bahnhof rumflennen.“ „Bist du dir da sicher“, fragte ihn der Größere mit berechtigter Skepsis, welche Minoru jedoch nur schmollen ließ. „Ganz sicher, du wirst schon sehen, ich kann mich zusammenreißen. Ich werde nicht weinen.“ Der Jüngere schien wirklich fest entschlossen zu sein, brachte den Rothaarigen damit zum Schmunzeln, was er durch ein breites Grinsen ausdrückte und damit, dass er seinem kleinen Schatz liebevoll durchs Haar wuschelte. „Okay, ich bin gespannt.“ „Ich schaff das.“ Beschwichtigend küsste Kaji den Blonden und schloss ihn dann wieder fest in seine Arme, kostete noch einmal ihre letzten Minuten in vollen Zügen aus, bevor sie aufstehen und sich fertig machen mussten. Gegen neun Uhr kamen sie dann auf dem Bahnhof an. Die Beiden waren allein, da sich alle Anderen im Vorfeld von Kaji bereits verabschiedet hatten, auch seine Eltern. Dieser Augenblick gehörte ganz ihnen. „So, laut der Tafeln kommt mein Zug in fünf Minuten“, erklärte der Ältere und stellte seine zwei großen Taschen ab. Das Zimmer in das er ziehen würde war möbliert und so musste er sich wenigstens nicht darum auch noch kümmern, konnte sich ganz auf seinen Freund konzentrieren. „So bald schon“, fragte Minoru leise in quengelndem Ton und schlang die Arme gleich um Kajis Taille, schmiegte sich eng an seine Brust. „Ich glaube ich kann dich doch nicht gehen lassen. Wenn der Zug kommt, dann lasse ich dich einfach nicht einsteigen.“ „Ach, mein kleiner Schatz. Wir bekommen das schon hin, da bin ich mir ganz sicher.“ Der Jüngere seufzte tief und drückte sich mit geschlossenen Augen noch ein wenig enger an Kaji, wollte ihn tatsächlich nicht wieder los lassen, doch viel zu schnell machte ihm der ankommende Zug einen Strich durch die Rechnung. „Minoru-chan, es tut mir leid, aber ich muss jetzt einsteigen, bitte lass mich dich noch mal küssen“, bat Kaji ihn sanft und versuchte sich von ihm zu lösen, was ihm erst nach einigen Sekunden gelang. Minorus mehr als deprimierter Blick ließ sein Herz bluten, doch es gab kein Zurück mehr, weshalb er nun die Hände an seine Wangen legte und ihn leidenschaftlich küsste. Der Kleinere krallte dabei die Finger in seine Jacke und drückte sich an ihn, konnte sich einfach nicht mehr beherrschen, so wie er es noch am frühen Morgen felsenfest behauptet hatte. Unaufhaltsam liefen ihm die Tränen über die Wangen und daher auch über Kajis Hände, der schmunzelnd die Stirn an seine lehnte und wisperte: „Ich dachte du würdest nicht weinen, das hast du doch so überzeugend behauptet.“ „Ich hab mich geirrt… K-chan, ich liebe dich, bitte ruf gleich an, wenn du da bist.“ „Ich verspreche es dir, nur bitte wein nicht mehr.“ „Entschuldige, ich kann nicht, ich kann nicht aufhören“, schniefte der Blonde und wischte sich immer wieder über die Augen, was jedoch nicht wirklich zu helfen schien. „Ich bin doch noch nicht erwachsen genug.“ „Doch, das bist du, sonst würdest du mich ja nicht gehen lassen“, wiegelte Kaji ab und küsste ihn noch mal, bevor er ihn eng an sich zog und ihm ins Ohr wisperte: „Ich liebe dich, Minoru-chan. Pass gut auf dich auf.“ „Du auch, K-chan. Ich liebe dich.“ Kurz drückten sie sich noch einmal ganz fest, bevor Minoru den Rothaarigen schweren Herzens in den Zug steigen ließ. Nur schwerlich konnte er sich zusammenreißen, um nicht völlig in Tränen auszubrechen und seinem Freund noch winken zu können. Dies taten sie, bis sie einander nicht mehr sehen konnten, doch blickten sie trotzdem noch wesentlich länger in die Gleiche Richtung, auch wenn das ersehnte Ziel längst verschwunden war. Schließlich sank Minoru auf der Sitzbank des Bahnsteigs zusammen und stützte die Unterarme auf den Knien ab, vergrub das Gesicht in den Händen. Nun musste er nicht mehr stark sein und konnte sich seiner Verzweiflung hingeben, als sich unerwartet ein paar Arme um ihn legten. Erschrocken schaute er auf und erkannte durch seinen tränenverschleierten Blick Laro, der ihn mitfühlend anlächelte und gleich wieder in die Arme schloss. „Ich dachte mir, dass du eine Schulter zum Ausweinen gut gebrauchen kannst.“ „J… ja… danke“, schluchzte der Blonde und drückte sich eng an seinen besten Freund, ließ sich nur zu gerne von ihm halten und trösten. ~*~*~*~*~*~*~ Gegen vierzehn Uhr kam Kaji an seinem Zielbahnhof an und war froh es endlich geschafft zu haben. Er hatte oft umsteigen und längere Aufenthalte hinter sich bringen müssen, welche er sich am Vortag hätte sparen können, doch Minoru zur Liebe und auch aus rein egoistischen Beweggründen hatte er sich für die beschwerlichere Fahrt entschieden. „Kaji“, wurde er plötzlich von einer Frauenstimme gerufen und drehte sich in die Richtung, aus der sie gekommen war. Zwei sich recht ähnlich sehende Mädchen mit großen violetten Augen und einem strahlenden Lächeln winkten ihn zu sich rüber. Es waren Chisaki und Misaki Watase, die beiden Schwestern, die mit ihm in der WG wohnen würden. Die Ältere und auch ein wenig größere von Beiden war Chisaki, die bereits neunzehn war und schulterlange violette Haare hatte, wobei sie auf der linken Seite weiter hinten einen kleinen Zopf trug. Ihre Schwester dagegen war ein Jahr jünger und trug ihre hellvioletten Haare länger, hatte sich hinten eine kleine Schleife hinein gebunden. Dankbar, dass er abgeholt wurde, ging Kaji mit seinen schweren Koffern auf die Zwei zu, die ihn anschließend mit einer Umarmung begrüßten. „Wir haben schon auf dich gewartet“, erklärte die Kleinere: „War die Zugfahrt sehr anstrengend?“ „Na ja, ich bin froh, dass sie vorbei ist, aber daran, dass es so lange gedauert hat, bin ich ja selbst schuld.“ „Hätte ich genauso gemacht“, gab Chisaki zu: „Ich meine, wenn ich meinen Freund zurücklassen müsste. Fehlt er dir schon?“ „Ganz ehrlich? Er fehlt mir tatsächlich jetzt schon ganz furchtbar, aber ich hatte ja auch genügend Zeit, um mich immer wieder von dem Gedanken quälen zu lassen, dass wir uns jetzt lange nicht mehr sehen können“, gestand der Rothaarige und verschnaufte erst einmal kurz, bevor die Mädchen ihm einen Koffer abnahmen und sie gemeinsam den Heimweg antraten. Kaum fünf Minuten, nachdem sie in der WG angekommen waren, betrat auch das letzte Mitglied ihrer Runde die Wohnung, ein schlanker junger Mann von achtzehn Jahren, der mittelbraune kurze, jedoch leicht längere Haare hatte und ebenso braune Augen. Sein Name war Rayou Tokikawa und er war ein recht stiller Typ, den man allerdings nicht unterschätzen sollte. Er redete vielleicht nicht unbedingt viel, doch dafür hatte er es faustdick hinter den Ohren. „Hey, du bist ja schon da“, begrüßte er Kaji und gab ihm die Hand, wobei er ihn kurz zur Begrüßung umarmte. „Na dann, herzlich Willkommen und auf gutes Zusammenleben. Nervst du mich nicht, nerv ich dich nicht.“ Damit war für ihn erst einmal alles gesagt und er entledigte sich seiner Jacke und der Umhängetasche. Der Rothaarige würde mit ihm an die gleiche Uni gehen, jedoch mit verschiedenen Hauptfächern. Die beiden Damen des Hauses hingegen arbeiteten beide in einem großen Nobelhotel, Chisaki in der Küche, als auszubildende Köchin und ihre Schwester im Empfang. Sie waren beide sehr zufrieden mit ihrer Arbeit und wussten bereits, dass sie nach ihrer fertigen Ausbildung übernommen werden würden. Die Jüngere hatte direkt nach ihrem Oberschulabschluss dort angefangen und auch, wenn sie ihre Probezeit noch nicht hinter sich hatte, wusste sie doch schon, dass sie übernommen werden würde, da ihre direkte Vorgesetzte eine sehr nette Frau war und es ihr zwinkernd hinter vorgehaltener Hand verraten hatte. Misaki war einfach diejenige von ihnen, die sich immer viel zu viele Gedanken machte, so dass sie sehr große Angst wegen ihrer Arbeitsstelle gehabt hatte und daher ihre Chefin Erbarmen mit ihr hatte. „Sollen wir dir beim Auspacken helfen?“ „Nein, danke, Misaki. Das schaffe ich schon und außerdem muss ich erst mal telefonieren. Ich hab Minoru-chan versprochen gleich anzurufen, wenn ich angekommen bin.“ „Verstehe“, schmunzelte die Jüngere und zwinkerte ihm kess zu, machte ihn ein wenig verlegen. Kaji nahm also seine Sachen und ging in sein neues Zimmer, ließ sich dort in einem gemütlichen blauen Sessel nieder und nahm die Beine hoch auf den Sitz. Mit einer gewissen inneren Unruhe wählte er Minorus Nummer und fühlte die unbändige Sehnsucht in sich aufsteigen, als er dessen Stimme vernahm: „K-chan? Bist du gut angekommen? Alles okay?“ „Ganz ruhig, mein Schatz. Ich bin zwar ein bisschen kaputt, aber gut angekommen. Ich wurde herzlich von Chisaki und Misaki empfangen, als ich am Bahnhof ankam.“ „A… ach ja? Schön… das ist schön…“, stammelte Minoru, der nicht minder wenig gegrübelt hatte, als der Rothaarige und sich wieder Sorgen machte, dass sein Freund vielleicht doch von einer seiner Mitbewohnerinnen mehr angetan sein könnte, als von ihm. „Hey, muss ich dir wieder sagen, wie sehr ich dich liebe? Du hast nichts zu befürchten. Ich denke ich mag meine Mitbewohner gerne und ich werde gut mit ihnen auskommen, aber mehr als Freundschaft wird es da nicht geben. Mach dir keine Sorgen, ich hege keinerlei sexuelles Interesse an ihnen.“ „Ich… tut mir leid, ich grübel wirklich zu viel, nur… sehen Chisaki und Misaki das genauso?“ „Soll ich dir mal sagen, was das erste war, was sie zu mir gesagt haben, als wir uns kennengelernt haben? … Sie meinten, dass ich genau wie ihr älterer Bruder sei und sie mich deswegen mögen. Ich bin mir ganz sicher, dass da von ihrer Seite auch nur freundschaftliche Gefühle im Spiel sind.“ Tatsächlich hatte der Ältere damit vollkommen recht, die Schwestern zogen ihn nicht ansatzweise als festen Freund in Erwägung. Der Blondschopf ließ sich erst einmal beruhigen, auch wenn ein klitzekleines ungutes Gefühl tief in ihm zurück blieb. Er konnte ganz einfach nicht anders, hatte schlichtweg Angst um seine noch so frische Beziehung, die nun auf eine harte Probe gestellt wurde. „Ich vertraue dir, K-chan. Bitte entschuldige noch mal.“ „Schon gut, ich verstehe dich doch und ehrlich gesagt… am liebsten hätte ich Laro gebeten aufzupassen, dass du keinen neuen Eko oder so kennenlernst“, gestand Kaji verlegen und lehnte sich in seinem Sessel zurück, schloss kurz die Augen. Der Jüngere hingegen begann leicht zu lachen: „Wir machen uns wohl beide so unsere Gedanken, was?“ „Ja… Minoru-chan? Hast du noch lange geweint, nachdem ich weg war?“ Er hörte seinen Freund schlucken, bevor er mit trauriger Stimme antwortete: „Ja. Ich schäme mich dafür, aber ich konnte mich einfach nicht beruhigen, wo ich doch so geprahlt habe, dass ich stark sein würde… zum Glück war Laro da. Er tauchte einfach so neben mir auf, als ich mich am Bahnhof auf der Bank hingesetzt hatte und hat mich getröstet.“ „Er ist wirklich ein guter Freund, ich bin froh ihn bei dir zu wissen.“ „Ich auch, ohne ihn wäre ich verloren… Du willst bestimmt auspacken und ich halte dich auf, oder?“ „So würde ich das nicht ausdrücken, willst du mich etwa loswerden?“ „Nein, natürlich nicht! Ich glaub nur, dass ich gleich wieder anfange zu heulen“, fiepte der Jüngere mit belegter Stimme: „Ich bin heute einfach zu nahe am Wasser gebaut.“ Kurz schwieg Kaji und erwiderte ihm dann, mit einem sehnsüchtigen Lächeln auf den Lippen: „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch“, wisperte der Blonde. Kurz schwiegen sie, ließen die Worte nachhallen, ehe sie auflegten und noch einen Moment ihren Gedanken nachhingen. ~*~*~*~*~*~*~ Wie bereits des Öfteren in letzter Zeit war Laro mal wieder bei seinem Freund daheim und lag im Wohnzimmer rücklings auf der Couch. Er und der Dunkelhaarige hatten sich vor knapp einer halben Stunde gegenseitig mit der Hand befriedigt und nun wartete er mit einem wohligen Schweregefühl darauf, dass sein Freund aus dem Bad kam. Diese Chance nutzte Haruki, der einiges durch die Wand mit anhören hatte müssen, um ihn ein wenig auszuhorchen. Der kleine Schwarzhaarige war einfach neugierig, fragte deshalb: „Sag doch mal, Laro, habt ihr Beiden jetzt eigentlich schon richtig miteinander geschlafen?“ Empört fuhr Laro hoch, wurde sofort knall rot im Gesicht: „Was fällt dir denn ein, mich so was zu fragen? Für solche Gespräche bist du wirklich noch zu jung und außerdem geht’s dich gar nichts an, du freches Bürschchen.“ Haruki erzürnte sich regelrecht über diese Antwort und blies die Backen auf: „Ich bin doch nichts zu jung, ich bin schon dreizehn! Und ein freches Bürschchen bin ich schon gar nicht, rede doch nicht, wie ein alter Opa!“ „Ich geb dir gleich eins hinter die Löffel“, fauchte der Ältere: „Du bist gerade erst dreizehn geworden und es geht dich nun mal nichts an, ob dein Bruder und ich schon richtig miteinander schlafen, oder nicht.“ So gerne Laro den Kleineren sonst auch hatte, bei diesem Thema nahm er sich eindeutig zu viel heraus, seiner Meinung nach. Er hätte sich in seinem Alter nie getraut einen Älteren so etwas Dreistes zu fragen. Schmollend wandte Laro sich von ihm ab und überlegte, ob er nicht vielleicht lieber in Toris Zimmer warten sollte, doch da setzte sich der Jüngere schon zu ihm rüber und streichelte ihm beschwichtigend über den Oberarm. „Entschuldige, es war wirklich frech von mir, dich das einfach zu fragen“, räumte Haruki ein: „Aber ich war eben so neugierig, wie es so ist.“ Seufzend drehte der Braunhaarige sich zu ihm und legte ihm einen Arm um die Schultern: „Hast du ein Glück, dass ich dir nicht lange böse sein kann, aber solche Fragen unterlässt du in Zukunft. Alter hin oder her, das geht nur To-chan und mich was an, hast du das verstanden?“ „Ja…“, murmelte der Kleinere und kuschelte sich nahe an den Freund ran, woraufhin dieser meinte: „Pass bloß auf, dass das Shiina nicht mitbekommt, sonst wird er wieder eifersüchtig.“ „Ach was, er ist ja grade gar nicht da, also brauch ich mir keine Sorgen machen, dass er wieder auf dumme Gedanken kommt“, meinte der Schwarzhaarige leichthin und grinste dabei, als auf einmal die Stimme seines Bruders erklang: „Vielleicht sollte ich dann die Rolle des eifersüchtigen Freundes übernehmen?“ „To-chan, da bist du ja endlich“, fiepte Laro mit einem strahlenden Lächeln und streckte eine Hand nach ihm aus, küsste ihn kurz auf die Lippen, als Tori seiner Aufforderung nachkam. „Also? Räumst du von alleine das Feld, Brüderchen, oder soll ich nachhelfen?“ „Schon gut, schon gut, du Spaßbremse“, murrte der Jüngste und erhob sich, sah schmunzelnd dabei zu, wie sein Bruder sich zu Laro setzte und ihn gleich in seine Arme zog, um ihn innig zu küssen. Er war manchmal wirklich ein eifersüchtiger Trottel und nicht nur ein großer Tollpatsch. ~*~*~*~*~*~*~ Deprimiert lag Minoru auf seinem Bett, es waren bereits um die drei Wochen vergangen, seit dem Kaji umgezogen waren und auch wenn sie beinahe jeden Tag miteinander telefonierten, vermisste er ihn wahnsinnig. Auch sein bester Freund vermochte es nicht ihn aus seinem Stimmungstief zu befreien, nichts schien den Blonden wirklich aufheitern zu können, von den Telefonaten mal ganz abgesehen. Diese versetzten ihn sofort in Hochstimmung, welche sofort wieder abflaute, kaum, dass das Gespräch beendet war. Es klopfte an der Tür, doch auch dies brachte Minoru nicht dazu sich zu rühren, er brachte nur ein müdes ja zustande. Die Tür öffnete sich und Laro kam zum Vorschein: „Ach, Mi-chan… du liegst ja schon wieder nur rum. Willst du dich nicht mal wieder ein bisschen aufraffen?“ „Wozu denn“, fragte der Jüngere ohne jeglichen Elan: „Jetzt sind nicht nur Eko und die Anderen weg, sondern auch mein Kaji, um den ich so lange kämpfen musste und ich bleibe alleine zurück…“ Gekränkt ließ Laro sich bei Minoru aufs Fußende des Bettes fallen und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, verschränkte die Arme vor der Brust. „Na vielen Dank auch. Hast du dir mal selbst zugehört, du wehleidiges Etwas?“ Der Braunhaarige gab ein leichtes Grummeln von sich, bevor er noch ein wenig bissiger meinte: „Du tust ja gerade so, als wärst du ganz alleine zurückgelassen worden und vergisst mich dabei und To-chan auch.“ „Nein, so meine ich das doch gar nicht“, fiepte Minoru schnell und setzte sich auf, nahm die Hand des Älteren. Leicht drückte er sie, während er ihm in die Augen schaute: „Ich weiß doch, was ich an dir habe, einen besseren besten Freund kann man nicht haben, nur… du hast es doch viel leichter mit Tori, ihr geht nur an getrennte Schulen und könnt euch jeden Nachmittag sehen, wenn ihr wollt. Ich kann das nicht…“ Seufzend kuschelte er sich an seinen besten Freund, der den linken Arm um ihn legte. „Ach, Mi-chan, ich verstehe ja, dass du wahnsinnige Sehnsucht nach Kaji hast, aber er wäre sicher traurig, wenn er dich so sehen könnte. Du lässt dich total hängen und wenn du so weiter machst, dann kriegst du entweder Speckröllchen oder du magerst total ab und wirst zu einem Klappergestell. Ich glaube Kaji bevorzugt keins von beidem.“ „Du übertreibst. Ich hab einfach keine Lust irgendwas zu machen, ich kann die ganze Zeit nur an K-chan denken.“ „Ebendrum solltest du dich aufraffen, damit du dich vielleicht mal von ihm ablenken kannst. Wenn du nicht endlich wieder auf die Beine kommt, dann ruf ich ihn höchstpersönlich an und verpetz dich.“ „Du hasst doch Petzen“, murrte der Kleinere, woraufhin Laro ihm gegen die Stirn schnippte: „Für dich vergesse ich das vielleicht mal für fünf Minuten.“ „Wie gemein“, schmollte Minoru und kuschelte sich näher, schloss die Augen halb. Es tat gut in den Arm genommen zu werden, viel zu gut, so dass er den Rothaarigen gleich noch viel mehr vermisste. „Warum kann er denn nicht endlich mal nach Hause kommen? Er ist schon so lange weg…“ „Grade drei Wochen, du musst ein wenig mehr Geduld haben. Kaji nimmt sein Studium sicher sehr ernst und er muss sich erst mal an seine neue Lebenssituation gewöhnen. Das ist nicht so einfach, wie du glaubst“, erklärte der Ältere ihm sanft und nahm wieder seine Hand. „Das denke ich ja gar nicht. Eigentlich frage ich mich nur, ob er mich auch so sehr vermisst, oder ob er gar keine Zeit dafür hat und ich ihn mit meinen täglichen Anrufen nerve.“ „Quatsch. Du nervst ihn doch nicht, denk bloß nicht so einen Unfug. Und natürlich vermisst er dich genauso sehr. Tu nicht so, als würdest du ihn nicht richtig kennen. Kaji liebt dich abgöttisch und jetzt hoch mit dir.“ „Hä? Was soll ich denn“, wollte Minoru wissen, der im Augenblick nicht die geringste Lust verspürte seinen Freund loszulassen: „Können wir nicht einfach noch eine Weile kuscheln?“ „Du weißt, dass ich das gerne tue, nur jetzt brauchst du was anderes, als jemanden zum Kuscheln. Na los, steh schon auf und dann ziehst du dir was Vernünftiges an. Dieser Schlapperlook ist ja unerträglich und eine Beleidung fürs Auge. Du bist so ein hübsches Kerlchen, also zeig das auch.“ „Wozu? K-chan sieht mich ja nicht.“ „Du kannst dein Handeln nicht komplett auf Kaji auslegen, du bist eine eigenständige Person“, tadelte Laro ihn und schnipste ihm erneut gegen die Stirn. „Aua, lass das endlich, ich weiß ja, was du sagen willst und dass du recht hast.“ Leicht schmollend rieb er sich die Stirn, bevor er der Aufforderung nachkam und sich umzog. Eine kurze Jeanshose und ein recht eng anliegendes, ärmelloses Shirt trug er letztlich, womit sich dann auch der Braunhaarige einverstanden gab: „Gut, so nehme ich dich mit raus.“ Er nahm Minoru an die Hand und verließ mit ihm das Haus: „Also, was machen wir jetzt? … Wollen wir in die Stadt? Oder vielleicht Bücher schnökern? Ich glaube es kam vorhin eine neue Lieferung für deinen Lieblingsladen an. Na, wäre das was? Oder wollen wir lieber heute Abend schön tanzen gehen?“ „Es gab eine neue Bücherlieferung?“ Laro grinste verschmitzt, er wusste genau, womit er seinen Freund locken konnte: „Jap. Gehen wir also erst mal dahin und dann heute Abend tanzen.“ „Das war jetzt aber keine Frage mehr. Bestimm das doch nicht einfach so, vielleicht will ich ja gar nicht tanzen gehen.“ „Oh doch, du willst. Wir gehen auch nur zu zweit und lassen uns dann später von meinem To-chan abholen, ja?“ Der Blonde verzog das Gesicht ein wenig, bevor er fragte: „Und du meinst, dass er nicht sauer oder enttäuscht ist, wenn wir alleine gehen?“ „Ach nee, er weiß doch, wie es dir zurzeit geht und so lange er uns abholen darf, ist alles okay. Weißt ja, er ist da genauso vorsichtig, wie unser lieber Kaji. … Hatte er dir nicht verboten wieder in die Schwulendisco zu gehen?“ „Na ja, wohl eher musste ich ihm versprechen nicht mehr in Discos mit Darkroom oder ähnlichem zu gehen“, lachte der Kleinere und hakte sich bei seinem Freund ein. Vielleicht tat ihm die Abwechslung ja doch ganz gut und er grübelte nicht so viel, dachte nicht daran, wie schön es wäre gemeinsame Zeit mit Kaji zu verbringen. „Endlich lachst du mal wieder“, freute sich Laro und blieb kurz stehen, um seinen besten Freund überschwänglich zu knuddeln, bevor er mit ihm in die Stadt zum Buchladen, oder besser gesagt zur Bibliothek ging, bevor sie am Abend tatsächlich noch in die Disco gingen. Sie tanzten einfach mal die halbe Nacht durch, wobei sie die Jungs um sich herum in dem Glauben ließen, dass sie ein Paar wären, um ihre Ruhe vor etwaigen Flirtversuchen zu haben, immerhin waren sie beide vergeben. Abgeholt wurden sie dann schließlich, wie vereinbart, von Tori und hakten sich jeder an einem Arm bei ihm ein. Sie waren recht erschöpft, hatten sich richtig schön ausgepowert, doch waren sie auch bester Laune. Minoru hatte es geschafft für ein paar Stunden die übermächtige Sehnsucht nach seinem Freund zu unterdrücken und einfach mal wieder Spaß zu haben. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Yay~ Ich bin total happy, dass das erste Kapitel von meiner Fortsetzung so gut bei euch angekommen ist und freu mich daher umso mehr euch nun schon das zweite Kapitel präsentieren zu können -^ô^- Ich möchte mich auch gleich für die vielen Favos bedanken ^.~ Was Kaji betrifft... ja, nun is er tatsächlich weg und unsere Süßen packt die Sehnsucht, mal schauen, wie das weiter gehen wird =P *süßkram und randvolle eistruhe bereitstell* *alle leser knuddel* eure luci-maus ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)