Neue Hoffnung?? von Arya ================================================================================ Kapitel 7: Ewachen ------------------ KAPITEL 8 ERWACHEN Langsam schlug er die Augen auf. Das erste, was er spürte, waren die Schmerzen in seinem Körper und dass ihm schwindelig war. Vorsichtig und langsam stemmte er sich auf seinen Armen ab und setzte sich aufrecht hin. Sein Blick glitt über die zerklüftete Landschaft und blieb schließlich an etwas hängen. In Gedanken versunken starrte er schon eine ganze Weile die Gestalt an, die auf dem harten Felsboden lag und noch zu schlafen schien. Nachdem er aufgewacht und ihm klar geworden war, was geschehen war, hatte ihn nur ein Gefühl der Taubheit erreicht, mehr nicht. Er war aufgestanden, hatte sich seine Klamotten zusammen gesucht, sie angezogen und sich mit dem Rücken an eine Felswand gelehnt hingesetzt. Noch immer war er in Gedanken versunken, obwohl ihn zwei schwarze Opale musterten und die dazugehörige Person versuchte, sich an die Geschehnisse zu erinnern. Plötzlich verschwand der Nebel aus seinen Augen und auch er begann den anderen Saiyajin zu mustern. Ihn von oben bis unten anzusehen. Son-Goku bemerkte die musternden Blicke des Saiyajinprinzen, doch anstatt wegzusehen tat er es ihm gleich und ließ seine Augen über den kleineren Körper wandern. Der Saiyajinprinz hatte seinen Rücken an die Felsen hinter sich gelehnt, den linken Arm auf den Boden abgestützt, während der rechte auf dem angewinkelten Knie ruhte. Anscheinend hatte er sich seine Klamotten bereits zusammen gesucht, denn sein Körper war wieder von Stoff verhüllt. Son-Goku sickerte langsam in seinen Kopf, was passiert war. Die Kämpfe im Raumschiff Babidis, dessen Versuch, sich Vegeta gefügig zu machen, der Kampf zwischen ihm und Vegeta und schließlich die Vereinigung ihrer Körper. All das lief vor seinem inneren Auge ab. Er schluckte und zog verwundert die Augenbrauen zusammen, als er zu dem Punkt kam, als sie sich gebissen hatten. Mit einem Kopfschütteln versuchte er die Gedanken los zu werden, denn ihm wurde langsam etwas kühl. Suchend blickte er sich nach seinem Kampfanzug um und seufzte resigniert, als ihm einfiel, dass Vegeta diesen ja, bis auf seine Hose, zerrissen hatte. Naja, wenigstens hatte er diese ja noch. Er stand auf und stürzte fast augenblicklich, als ihn eine erneute Welle des Schwindels überfiel und er sein Gleichgewicht verlor. Verdammt, was war nur auf einmal mit ihm los?? Erneut probierte er aufzustehen und schaffte es auch, schwankend stehen zu bleiben. »Was ist bloß los mit mir?? Wieso kann ich mein Gleichgewicht nicht halten??«, fragte er sich wütend. „Du solltest ihn um deine Hüfte wickeln, sonst wirst du wieder Bekanntschaft mit dem Boden schließen“, hörte er Vegetas belustigte Stimme. Was sollte er um seine Hüfte wickeln? Verwirrt blickte er zu dem Saiyajinprinzen, welcher ihn mit einem Grinsen ansah. „Ich rede von deinem Schweif, Baka.“ »Was?? Mein Schweif? Aber ich habe keinen Schweif.« Verwirrt drehte Son-Goku seinen Kopf und schaute seinen Rücken hinunter, wo er mit einem Aufschrei das fand, was Vegeta als Schweif bezeichnet hatte. »Nein, das... das kann nicht sein. Ich habe keinen... ich kann keinen haben...« Trotzig schien der Schweif ihm zeigen zu wollen, dass er doch da sein konnte und vor allem wieder zu seinem Körper gehörte, denn er schwang wedelnd hinter seinem Rücken hin und her. Verwirrt sah er zu Vegeta, der mittlerweile aufgestanden war. Seinem Rat folgend wickelte er das Markenzeichen ihrer Spezies um seine Hüfte und ging vorsichtig und nicht mehr von Gleichgewichtsstörungen geplagt zu seinen heilen Sachen, um diese anzuziehen. Vegeta indessen wartete ungeduldig am Rand der Klippe. Sie hatten noch etwas zu erledigen. „Komm schon Kakarott!! Beeil dich mal ein bisschen!!!“ »Wieso??« Was hatte Vegeta denn vor? Nachdem er sich die Hose angezogen und sie durch Knoten befestigt hatte, schritt er nun auf Vegeta zu und sah ihn fragend an. „Wieso soll ich mich beeilen?“ „Dieser Dämon...“ „Hää? Von welchen Dämon sprichst du bitte??“ Entsetzt wurde Son-Goku angesehen. Nun war es an Vegeta, verwirrt zu sein. Kakarott war immer derjenige, der die Erde retten wollte und jetzt hatte er die Bedrohung wegen was auch immer einfach vergessen? Das wollte nicht in seinen Kopf. „Von Babidi, dem Dämonen Boo und Dabra. Oder hast du die ganze Sache, weshalb dieser Gott hier ist, schon vergessen?“ „Ach ja!! Den hab ich echt völlig vergessen. Na dann los. Fliegen wir zu ihnen!!“ Ohne noch mal zu Vegeta zu sehen, schoss Son-Goku auch schon in die Richtung, aus der man Gohans und Tales´ Aura spüren konnte. Kopfschüttelnd begab sich nun auch Vegeta in die Luft und folgte Son-Goku zu den anderen. Dort angekommen wurden die beiden Reinblüter verwundert gemustert. Nur Tales war der einzige, der ein wissendes Grinsen aufgesetzt hatte. „Aber Vater... was ...was ist passiert? Wieso lebst du wieder?“ Mit großen Augen sah Son-Goku seinen Sohn an. Wie, er lebte wieder? Das ging nicht, er war doch tot. Er schaute nach oben, um zu sehen, ob er noch einen Heiligenschein hatte, doch er konnte nichts dergleichen erkennen. Wie war das möglich? Vegeta und Tales wechselten unterdessen ihre Blicke; sie kannten sich lange genug, um eine Sprache zu haben, die nur sie verstanden. „Bist du wieder normal, oder willste immer noch jemanden in Stücke reißen?“, fragte jetzt Son-Gohan, welcher sich von seinem wieder lebenden Vater ab- und Vegeta zuwendete. „Mh, mal sehen, vielleicht ja dich!“ „Wartet mal, Leute, ist das das Ei, in dem dieser Dämon gefangen ist?“, mischte sich Goku plötzlich ein. „Ja, das ist es. Aber um es zerstören zu können, müssen wir an Dabra vorbei.“ antwortete ihm der Kaioshin. „Lasst mich das nur machen. Das wird ein Spaziergang.“ „Du unterschätzt Dabra, Vegeta...“ „Lassen Sie ihn ruhig, Kaioshin. Ich denke, das wird schnell gehen“, warf Son-Goku dazwischen. Vegeta fixierte den Herrscher der Schattenwelt. Dieser blickte genauso zu ihm und wartete nur auf den Befehl Babidis. Babidi hingegen sah Vegeta irritiert an. Er hatte den Saiyajin sich doch untertan gemacht, oder nicht? Wieso hatte dieser denn kein Zeichen mehr auf der Stirn und wieso in aller Welt lebte dieser andere Kerl im orangefarbenen Kampfanzug wieder? Verwirrt schüttelte er den Kopf. Wenn er Boo befreit hatte, dann musste dieser den Planeten ganz schnell zerstören, denn hier liefen verdammt viele Sachen, die nicht mit rechten Dingen zugingen. „Ok, Dabra. Du weißt was du zu tun hast. Enttäusche mich nicht. Ich habe nämlich ein Problem damit, wenn man sich mir widersetzt.“ Als er den letzten Satz aussprach, wanderte sein Blick zu Vegeta. Dieser wusste ganz genau, was Babidi gemeint hatte, doch nur ein höhnisches Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Auch Dabra ging in Stellung und sofort schoss Vegeta auf ihn zu. Ihre Fäuste trafen ihre Körper, verletzten, setzten Energie frei, trennten sich wieder voneinander, nur um sofort wieder aufeinander zu prallen. Und genauso wie Son-Goku es gesagt hatte, es ging schnell. Zwei Energieattacken schossen frontal aufeinander, die eine schwächer als die andere, eine laute Explosion und das Erlöschen einer Aura. Vegeta ließ sich wieder zu Boden gleiten, an dieselbe Stelle, an der er auch vor dem kleinen Kampf mit Dabra gestanden hatte. Der Kaioshin hatte dem schnellen Kampf nur verwundert zugesehen, während Tales und Son-Goku interessiert jeder einzelnen Bewegung der Kontrahenten gefolgt waren. Nachdem Vegeta wieder bei ihnen gelandet war, hatte Tales eine große Energiekugel geballt und sie in Richtung Babidi geschleudert, welcher nicht auf solch einen Angriff vorbereitet war. Er hatte keine Chance mehr zu reagieren, da er noch viel zu geschockt über die Niederlage Dabras war und zur Hölle geschickt wurde. „Gut, dann können wir ja jetzt das Ei zerstören, oder?“, fragte Son-Goku den Kaioshin. Mechanisch nickte der Gott aller Kaios, zu etwas anderem war er nicht mehr in der Lage. Die Rasse, die sich Saiyajin nannte, war einfach nur… Ja, sie übertrafen kampfkraftmäßig seine kühnsten Vorstellungen. „Ok, alle zusammen, seid ihr bereit?“, rief Son-Goku zu seinem Sohn, seinem Bruder und Vegeta. Son-Gohan tat es seinem Vater gleich und formte die Hände zu der typischen Haltung zur Anwendung des Kame-Hame-Has. Vegeta und Tales hingegen sahen wütend zu Son-Goku. Dieser hatte es doch tatsächlich gewagt, ihnen einen Befehl zu erteilen. Verwundert schaute Son-Goku die beiden Reinblüter an. Was hatte er denn wieder falsch gemacht? Wieso machten die beiden nicht mit? Ohne deren Hilfe konnten Son-Gohan und er dieses Ei nicht zerstören. „Bitte, wir brauchen eure Kraft. Vegeta, bitte.“ „Tja, ohne uns läuft hier halt nichts, nicht wahr?“, stichelte Tales grinsend und begab sich in Angriffspose. Noch mal einen drohenden Blick zu Son-Goku werfend machte sich auch Vegeta zum Angriff bereit und gemeinsam feuerten sie ihre stärksten Angriffe ab, nachdem sie sich bis zu ihren Grenzen aufgepowert hatten. Und zur Überraschung des Kaioshins hatten sie Erfolg. Ein riesiger Krater war entstanden und von Boos Ei und dessen Halterung fehlte jede Spur. Ebenso war diese seltsame Aura verschwunden. Seufzend atmete Son-Goku aus. Das wäre dann wohl geschafft. „Ich denke, dass mein Job hier nun erledigt ist. Die Zeit des Abschieds ist gekommen.“ Mit diesen Worten wand sich der Kaioshin an die anwesenden Männer. „Ja, ich denke, wir werden jetzt auch alle nach Hause gehen. Das Turnier ist ja auch schon vorbei“, meinte Son-Goku. „Ja, aber vielleicht sollten wir erst die Dragonballs suchen und die getöteten Menschen wieder zum Leben erwecken, ebenso Kibito. Oder was meinst du, Vater??“ Doch bevor Son-Goku antworten konnte, sprach der Kaioshin: „Nein, lasst das mal meine Sorge sein, Son-Gohan. Die Dragonballs habt ihr schon häufig genug verwendet. Also, alles Gute wünsche ich euch. Tschüss.“ Und mit diesen Worten teleportierte sich der Kaioshin wieder in sein Reich. „Wir werden dann auch gehen. Zum Training sehen wir uns bestimmt mal wieder.“ Verwundert sah Son-Goku seinen Zwillingsbruder an. Wieso wir?? „Vegeta, willst du nicht mit zur CC?“ „Nein, ich werde mit Tales gehen. Was sollte ich denn noch an der CC, Kakarott?“ „Bulma und Trunks, die beiden brauchen dich.“ „Bulma ist ohne mich besser dran und Trunks... ich hab nicht gesagt, dass ich diesen Planeten verlassen werde, zum Training kann er jederzeit vorbei kommen.“ Mit diesen Worten drehte Vegeta sich um und schoss in die Luft. Bevor Tales ihm folgte, wandte er sich noch einmal an seinen Bruder: „Die Seelen suchen und finden sich, Kakarott. Gib ihm nur Zeit.“ Und dann schoss auch er in die Luft, um Vegeta noch einzuholen. »Was meinte Tales damit?? Etwa das, was zwischen mir und Vegeta ist? … Ich soll ihm Zeit geben? Ja, das werde ich machen.« „Halt dich an mir fest, ich werde uns zu den anderen teleportieren. Aber erst holen wir Piccolo und Krillin ab.“ Son-Gohan tat wie ihm geheißen und legte seinem Vater eine Hand auf die Schulter. Was Tales mit seinem Spruch gemeint hatte, verstand er nicht, aber er glaubte, sein Vater schien zu wissen, was er bedeutete und dass es um Vegeta ging. Binnen einer Sekunde waren sie bei Piccolo und Krillin, welche durch Dabras Tod wieder von ihrem Steingefängnis befreit und ziemlich verwirrt waren. Eine kurze Erklärung von Son-Gohan genügte und sie waren damit einverstanden, dass sie sich von Son-Goku zu den anderen in Bulmas Flugzeug teleportieren ließen. Dort angekommen war das Erstaunen über ihr plötzliches Auftauchen groß, doch schnell hatten sich ChiChi und Bulma erholt und begannen sich bei Son-Goku über Vegetas Kontrollverlust und dessen Massaker zu beschweren. Son-Gokus Versuche, zwischen die Zetereien der beiden Frauen zu kommen schlugen fehl, und somit ließ er es mit geschlossenen Augen über sich ergehen. Allerdings nur bis zu dem Punkt, an dem seine Frau anfing Vegeta zu beleidigen und über seine Rasse herzuziehen. Im Gegensatz zu den beiden Menschenfrauen spürten die anderen das plötzliche Ansteigen von Son-Gokus Aura und dass sich etwas über die Aura legte, was sie bis dato noch nie bei ihrem Freund gespürt hatten. „Noch ein Wort in diese Richtung, ChiChi, und ich zeige dir, was ich davon halte, ok?“, zischte Son-Goku seine Frau an. „War ja klar dass du ihn auch noch verteidigst!! Verdammt, ihr seid alle gleich. Hauptsache, man kann sich prügeln, ob dabei Menschen getötet werden, ist vollkommen egal!! Weißt du was?? Du bist keinen Deut besser als Vegeta oder dieser andere Kerl, der behauptet, dein Bruder zu sein. Ihr seid Monster, Killermaschinen, die sonst was machen, wenn sie sich nicht prügeln können!! Womöglich würdet ihr über Unschuldige herfallen und sie in...“ „ChiChi!!“ „Nein, Son-Goku, lass mich ausreden. Was ich...“ „Ich gebe Chi Chi recht“, mischte sich jetzt auch wieder Bulma ein. „Vegeta hatte ein totalen Ausraster im Ring, und das, obwohl ihm keiner dieser Leute etwas getan hat, und du, einer, der immer für Gerechtigkeit ist, verteidigt eine solche Killermaschine?? Er war vorhin genau wie damals, als er auf die Erde kam.“ „Ja genau, das ist krank. Ich weiß gar nicht, wie du den damals am Leben lassen konntest!! Ich versteh es nicht. Sag mir, Son-Goku, sag es mir!“ „Willst du wirklich wissen, warum ich damals so gehandelt habe? Warum ich Krillin damals darum gebeten habe, ihn zu verschonen? Warum ich ihn jetzt vor euch verteidige?“ „Ja“, wurde er auch schon von seiner Frau angefaucht. „Ja. Ich glaube, das will jeder der hier Anwesenden wissen“, antwortete Bulma etwas ruhiger und verschränkte die Arme vor dem Brustkorb, bevor sie etwas freundlicher weitersprach. „Ich kann ja verstehen, dass du ihm helfen willst, weil er auch ein Saiyajin ist, so wie du es bist, aber für das, was er heute angerichtet hat, muss er bestraft werden. Verstehst du? Er ist ein Killer. Und du solltest ihn nicht einfach so verteidigen, Son-Goku.“ „Ich liebe ihn.“ „Ja ja, klar, Son-Goku, du hast uns gerade nicht zugehört...“ „VERDAMMT CHICHI!!“ Alle Anwesenden schreckten bei Son-Gokus Ausbruch zusammen, denn nicht nur, dass ihr Freund seine Frau angeschrien hatte, auch eine Druckwelle reinster Energie war durch das Flugzeug gezogen. Jetzt hatte er wirklich die Aufmerksamkeit jedes einzelnen. Sein Blick wanderte zu den Augen Bulmas und dann wieder zurück zu ChiChis. „Ich verteidige ihn vor euch, weil ich ihn liebe.“ „DU TUST WAS???“, wurde er auch schon gleich von seiner Frau angeschrien. „Er ist ein Mann, verdammt. Du liebst ihn nicht, du hast mich zu lieben. DAS IST KRANK!! Das geht nicht... das ist nicht normal...“ „Doch, ChiChi, es ist aber so. Dieses Gefühl habe ich schon, seit ich ihn das erste Mal gesehen habe. Deshalb brachte ich es auch nicht übers Herz, als Krillin ihn damals töten wollte.“ Son-Goku hatte gehofft, wenigstens etwas Verständnis zu bekommen, doch in ChiChis Augen sah er nur Abscheu, ebenso in denen von Bulma. Verdammt, wieso sagte denn keiner der andern was? Sein Kopf drehte sich und er sah in die entsetzten Gesichter seiner Freunde. Entsetzen oder Abscheu, manchmal auch beides, konnte er in ihnen lesen und das tat ihm um einiges mehr weh als der Streit gerade mit seiner Frau. Er konnte doch auch nichts dafür, wenn er sich in jemanden verliebte dann war es halt so. Und nur weil Vegeta ein Mann war?? Tales und Vegeta hatten scheinbar keine Probleme damit, jedenfalls hatte Tales nicht mit Entsetzen oder Abscheu ihm gegenüber reagiert, sondern eher belustigt und auch, nun ja... etwas erfreut. „Freak! Das ist pervers. Krank. Du... du bist krank!! VERSCHWINDE!! Komm nie wieder in die Nähe unseres Hauses!! Und unsere Kinder wirst du auch nicht wieder sehen!! Es ist vorbei, mit allem, hast du verstanden??“ Nun war es an Son-Goku, seine Frau entsetzt anzustarren. Er schluckte trocken, blickt sie aus seinen schwarzen Opalen an, welche die Arme um Bulma geschlungen und bitterlich zu weinen angefangen hatte. Noch einmal schluckte er, schaute Bulma ins Gesicht, legte sich zwei Finger an die Stirn und war verschwunden. Jeder einzelne der Gruppe Z und ihrer Familien war nach Son-Gokus Geständnis und plötzlichem Verschwinden in sich selbst gekehrt und versuchte zu verstehen, was da eben passiert war. Und jeder wurde sich langsam bewusst, dass es zwar ihr Freund, ihr Beschützer war, aber dennoch war es doch nicht normal, dass dieser einen Mann liebte, und vor allem solch einen. Eine bösartige Killermaschine. In ihren Augen war es abartig und einfach nicht normal. Einige tausend Kilometer entfernt in einem riesigen Waldgebiet auf einer Lichtung: „Was machst du hier, Kakarott?“ „Ich brauche eine Bleibe.“ „Wie? Du lebst doch bei diesem schwächlichen Menschenweib. Oder hast du es endlich kapiert und diese Scheidungsdinger eingereicht? … Wieso lebst du eigentlich wieder?“ „Lange Geschichte. Nein, die Scheidung wird nun ChiChi einreichen. Ich sei ja krank, sagt sie... das, was ich brauche ist nur eine Bleibe und ein Ort, an dem ich so akzeptiert werde, wie ich bin.“ „Kakarott, was hast du getan, was deine Frau dazu treibt sich scheiden zu lassen und dich als krank zu bezeichnen? Wir sind Saiyajin, wir werden nicht krank.“ Ein Lächeln stahl sich auf Son-Gokus Lippen. Ja, das mit dem krank sein konnte man auch anders verstehen. Er schüttelte den Kopf, um seinem Gegenüber klarzumachen, dass er ihn gerade falsch verstand. „Kakarott, sag schon.“ „Ich habe mit Vegeta geschlafen und mich in ihn verliebt. Und ChiChi und den anderen habe ich das vorhin gesagt... Naja, eigentlich nur, dass ich Vegeta liebe, dass wir Sex hatten, habe ich verschwiegen... Jetzt hat sie mich rausgeschmissen und alle anderen verachten mich dafür.“ „Wow“, war das Einzige, was sein Gegenüber darauf zu erwidern hatte. „Ja, wow, kannst du bitte mehr dazu sagen als nur dieses eine Wort, Radditz?“ „Wieso bist du denn dann jetzt zu mir gekommen, oder suchst du die Bleibe etwa bei mir?“ Ein leichtes Nicken reichte ihm, um ein Seufzen auszustoßen. „Ja, zu dir, denn ChiChi hat mich ja rausgeschmissen, weil ich ihr die Gefühle gebeichtet habe, die ich für Vegeta empfinde, und die anderen, nun ja, fanden es auch *krank*, weswegen ich nicht zu einem von denen kann.“ „Sie verachten dich für deine Gefühle einem Mann gegenüber?? Erstaunlich, so prüde hätte ich die Menschen nun auch nicht eingeschätzt.“ „Es stört dich also nicht?“ „Was stört mich nicht?“ „Das ich einen Mann liebe und mit ihm geschlafen habe.“ „Nein. Bei unserem Volk ist es egal, ob Mann mit Frau, Frau mit Frau oder Mann mit Mann. Wenn wir mit jemandem schlafen wollen, dann nehmen wir uns diesen, egal welches Geschlecht.“ Sein Blick glitt zu Son-Goku. Gerade erst blickte Radditz seinen kleinen Bruder richtig an und er begann den Körper seines Bruders zu mustern. Am Hals angekommen stockte er. Erst blinzelte er, um sich zu vergewissern, dass seine Augen funktionierten. Als diese Stelle an Gokus Hals dann noch immer da war, ging Radditz auf seinen jüngeren Bruder zu und sah sich die Stelle genauer an. Son-Goku indes wurde ziemlich unwohl bei den Blicken seines Bruders, und als dieser auch noch näher an ihn herantrat, musste er den Impuls zurückzuweichen unterdrücken. »Verdammt, was macht Radditz da. … Schnüffelt der etwa an mir??« Son-Goku wurde bei dem Gedanken noch unwohler und eine leichte Röte machte sich auf seinen Wangen breit. „Vegeta war wirklich der Letzte, von dem ich erwartet habe, dass er das Bindungsritual durchzieht“, murmelte er mehr zu sich selbst. „Bindungsritual??“ „Die Markierung an deiner Halsbeuge. Er hat dich gebissen und daraufhin hast du ihn auch gebissen. Außerdem rieche ich einen Bindungsduft an dir, und der kann nur von unserem Prinzen stammen.“ Ein Blick in das fragende Gesicht, und schon fiel Radditz wieder ein, dass Son-Goku gar nichts über ihr Volk wusste. „Wenn zwei Saiyajin-Seelen füreinander bestimmt sind, was bei unserem Volk äußerst selten vorkommt, dann vereinigen sie sich durch dieses Ritual, welches ihr beide durchgeführt habt. Zwar hast du keine Ahnung davon, aber deine Instinkte sind dennoch gut erhalten. Und bei einem solchen Ritual sind auch sie es, die die Kontrolle über das Handeln übernehmen. Das Bindungsritual wird mit einem Kampf begonnen, in dem festgestellt wird, wer von beiden Partnern der stärkere ist. Seelisch sowie körperlich, genauso zählt die Intelligenz. Wenn das geschehen ist, kommt es zum Sex, bei dessen Höhepunkt der Stärkere als erstes zubeißt und der Schwächere solange wartet und dann schließlich auch beißt, normalerweise an derselben Stelle, wie das bei ihm der Fall war. Die Bisswunde, oder eher die Narbe, soll andere Saiyajin darauf aufmerksam machen, dass dieser Saiyajin schon jemand anderem gehört, den gleichen Sinn und Zweck hat der Bindungsduft. Außerdem ist es so, dass wenn sich zwei Saiyajin binden nur der Dominante seinen Partner mit diesem Bindungsduft markiert. Eine Art ‚Markierung seines Reviers‘.“ „Seelen suchen und finden sich...“, sprach Goku eigentlich eher mit sich selber. „So kann man es auch bezeichnen.“ „Sind dann Gefühle mit im Spiel? … Ich meine, also...“ „Ob Vegeta dich auch liebt? Lass es mich mal so formulieren: Wenn sich zwei Saiyajin binden, obwohl ihre Seelen nicht füreinander bestimmt sind, dann tötet es sie.“ „Das hilft mir schon weiter. Kann ich denn für einige Zeit bei dir wohnen?“ „Was heißt hier für einige Zeit? … Ahh, du spekulierst darauf, dass Vegeta und du zusammenzieht, ist es nicht so?“ „Ja, aber Tales sagte, ich solle ihm Zeit geben, und um eben diese zu überbrücken, wollte ich dann bei dir wohnen, wenn es geht, natürlich.“ „Ist schon ok. Ich habe ein großes Haus und noch ein Gästezimmer mit Bad frei. Also dann los.“ Mit einem letzten Blick auf die Bindungsnarbe und einem Grinsen erhob sich Radditz in die Lüfte und machte sich mit Son-Goku im Schlepptau auf den Weg nach Hause. Dort angekommen zeigte er Son-Goku sein „Übergangszuhause“ und ließ ihn danach alleine, immerhin musste er noch etwas trainieren. Son-Goku hatte erst alles inspiziert und war dann ins Bad gegangen, um sich zu duschen und anschließend ins Bett zu legen. Er hatte überall auf seinem Körper noch Wunden und seine Kraft war auch nur noch auf einem Viertel seines eigentlichen Niveaus. Und dies forderte auch seinen Tribut, als er sich ins Bett legte, denn ganz gegen seine Erwartung schlief er sofort ein. Ungefähr zur selben Zeit einige Kilometer entfernt: Vegeta und Tales waren an ihrem Zielort gelandet und gingen in das riesige Gebäude, das Tales und einigen anderen Saiyajin als Zuhause diente. Vegeta wohnte hier eigentlich auch, meist wenn er keine Lust auf dieses nervige Menschenweib hatte, und das war ziemlich häufig. Sie durchquerten die große Eingangshalle, liefen die Treppe rauf und in das fünfte Zimmer von rechts. Vegetas Weg führte sofort ins Bad, wo er sich unter die Dusche stellte, während Tales zum riesigen Kleiderschrank ging und Klamotten für sich und seinen Prinzen raussuchte. Diese legte er aufs Bett und machte sich dann auf den Weg in die Küche. Dort begegnete er keinem, und so suchte er im Kühlschrank die Reste vom vergangenen Mahl. Diese stellte er dann in die Mikrowelle und wartete. „Na, wer hat bei diesem lächerlichen Turnier gewonnen?“ „Hast du keinen Fernseher?“ „Doch, aber es gibt keinen Sender, der was von dem Turnier übertragen hat.“ „Stimmt ja, der Namekianer hat sämtliche Kameras und Fotoapparate zerstört.“ „Schön, interessiert mich nur nicht. Wer hat also gewonnen?“ „Mr. Satan.“ „Wie jetzt??“ „Ja verdammt, du hast richtig verstanden, Jainon. Mr. Satan hat das Turnier gewonnen.“ Ohne den anderen weiter zu beachten suchte Tales sich Besteck heraus, legte es auf den großen Esstisch und nahm sein Essen aus der Mikrowelle, nachdem sie durch ein Piepen signalisiert hatte, dass sie fertig war. Wütend stocherte er erst im Essen herum, um es sich dann schnell reinzuschaufeln und ohne einen weiteren Kommentar an den anderen aus der Küche zu verschwinden. Er war echt nicht in der Stimmung über irgendwas zu reden, was vor einigen Stunden geschehen war. Im Zimmer angekommen traf er auf Vegeta, der gerade dabei war sich anzuziehen, nickte ihm nur zu und verschwand nun seinerseits im Bad, um sich zu duschen. Vegeta schüttelte daraufhin nur seinen Kopf. Wieso Tales jetzt so angepisst war, wusste er nicht, ihm war es eigentlich auch nicht egal, aber er kannte Tales gut genug, um zu wissen, dass dieser schon noch zu ihm kam, wenn er dazu bereit war. Denn darin unterschieden sie sich kein bisschen. Sein Blick wanderte noch einmal zur wieder geschlossenen Badezimmertür, dann machte er sich mit einem Schulterzucken auf den Weg nach unten in die Küche. Da Tales schon die Reste aufgegessen hatte, blieb ihm nichts anderes übrig als sich Frenth, ihren Hausdiener, herzubestellen, der eilig einige Lebensmittel zubereitete und sie dem Prinzen schließlich servierte. Nachdem Vegeta aufgegessen hatte, schloss er kurz seine Augen und lehnte sich in dem Stuhl zurück. Verdammt, war das ein Tag gewesen. Im Nachhinein ärgerte er sich maßlos darüber, wieso er nicht auf Tales gehört hatte, dann wäre ihm die Sache mit Kakarott erspart geblieben. Aber nein, er musste wieder einmal auf seinen Stolz hören, und das, obwohl er eigentlich wusste, dass dieser ihn mehr als einmal in verzwickte Situationen gebracht hatte. Wobei... einige gewonnene Kämpfe hatte er diesem eigentlich auch zu verdanken. Seine Augen öffneten sich wieder und er schaute zur Decke. Unterbewusst nahm er wahr, dass der Dreinohn die schmutzigen Teller vom Tisch räumte und in die Spülmaschine einsortierte. Ein Seufzen verließ seine Lippen und er konzentrierte sich. Er suchte etwas und fand es nicht weit von hier. Was machte er denn hier bei seinem Bruder und noch dazu schlafend?? Aber er war alleine, eine Erkenntnis, die seine Eifersucht und Besitzgier wieder etwas zurück schraubte. Er schloss seine Augen, brachte sich so gut es ging zur Ruhe und konzentrierte sich auf die bekannte Aura. Sein Körper löste sich auf und tauchte wieder in einem großen Schlafzimmer auf. Wünsche allen Lesern viel Spaß bei diesem Kapi! Bis zum nächsten!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)