Planetarium von Moons (Suzaku x Lelouch) ================================================================================ Wochenende~ [Teil 1] -------------------- ~Lelouchs Sichtweise~ Heute schien wohl einer der Tage zu sein, an dem nichts so lief, wie ich es denn nun wollte. Erst wachte ich heute morgen auf und musste feststellen, dass ich mich vergangene Nacht körperlich ziemlich überschätzt hatte, denn mein gesamter Körper schrie bei jeder Bewegung. Und es hatte nicht gerade wenige Momente gegeben, in denen ich dachte ich würde an den Schmerzen elendig verrecken. So ganz beiläufig, hatte mir Suzaku dann auch noch den Rest meines ohnehin schon niedergetrampelten Stolzes genommen und mir noch mal richtig schön unter die Nase gerieben, dass ich mich die Nacht vielleicht etwas zu sehr habe gehen lassen. Wobei er da leider Gottes noch nicht mal im Unrecht war. Aber das war noch lange kein Grund, auch noch darauf rumzuhacken! Es war ja schon so peinlich genug... Bis vor noch nicht mal einer Minute, hatte ich doch wirklich gedacht, es würde nun wieder gut laufen. Ich war gerade dabei gewesen, Suzaku soweit zubringen sich mir hinzugeben, denn mein Verlangen nach ihm war schon den ganzen Tag über unerträglich gewesen. Letztendlich hatte ich dem nicht mehr Stand halten können und mich einfach von ihm leiten gelassen. Wahrscheinlich hätte mein Vorhaben auch bestens funktioniert, wäre da nicht auf einmal das Geräusch unserer Haustüre gewesen, welches mich rückartig in meinem Tun innehalten ließ. Und um bei dem Ganzen noch mal eins drauf zu setzen, stand wenige Sekunden später auch noch Shirley in meinem Türrahmen. Wem auch immer ich das alles zu verdanken hatte... möge doch bitte freundlicherweise vom nächst bestem Hochhaus springen. Denn das konnte doch alles nicht euer Ernst sein! Was hatte ich denn bitte schlimmes getan, um mit solch einem beschissenen Tag bestraft zu werden? ...okay, Britannien den Kampf erklärt zu haben, jetzt mal vorne weg gelassen. Das würde mir irgendwann auch noch verziehen werden... Aber jetzt mal ernsthaft! Während ich noch dabei war nach dem Grund meiner Bestrafung zu suchen, was im Nachhinein eigentlich sowieso total sinnlos war, hörte ich plötzlich Shirleys Stimme. „... ich dachte du wärst krank, Lulu. Wieso läufst du dann halbnackt durch die Wohnung? Du solltest im Bett liegen.“, meinte sie vorwurfsvoll und kam auf mich zu. „Ich ähm... ich war mich grad am umziehen, Shirley. Könntest du das nächste mal vielleicht vorher anklopfen? Außerdem... was suchst du überhaupt hier?“, ich konnte meinen Ärger leider nicht ganz unterdrücken, was Shirley auch sofort auffiel und sie mich entschuldigend ansah. „Sorry, Lulu. Aber wir haben vorhin noch Kuchen gebacken und dachten, wenn du schon krank bist und nichts mit uns unternehmen kannst, bringen wir dir wenigstens etwas davon vorbei. Ich hab mir halt Sorgen gemacht.“ Ich seufzte leise und fuhr mir leicht genervt durch die Haare. Das war mal wieder typisch Shirley. Es war ja lieb und nett von ihr, dass sie sich so um mich sorgte, aber dass sie nun wirklich auf einen Krankenbesuch vorbeikam... Und dann platzte sie auch noch einfach ohne Vorwarnung in mein Zimmer rein. Unauffällig warf ich einen Blick zu Suzaku rüber, der immer noch perplex auf meinem Bett saß und mit leicht rotem Kopf auf den Boden sah. „Suzaku, du bist so ruhig. Hast du dich etwa bei Lulu angesteckt?“, fragte Shirley plötzlich und riss ihn somit auch schon aus seinen Gedanken. „...was? Nein nein. Ich bin fit und kerngesund. Keine Sorge.“, erwiderte er daraufhin und lächelte aufmunternd. Oh ja, das war er allemal. Das konnte ich am besten bestätigen. Wenn Shirley nur wüsste, wie viel Kraft und Ausdauer in ihm steckte... „Mal so nebenbei, Shirley. Wie bist du eigentlich rein gekommen?“, wollte ich von ihr wissen und lehnte mich gelassen gegen die Wand. Sie sah von Suzaku auf und lächelte mich fröhlich an. ...irgendwie war sie ja schon süß. Vor allem wenn sie so lächelte. Es wunderte mich, dass sie bisher noch keinen Freund hatte. Dabei war sie wirklich hübsch, niedlich, schlau und immer für andere da. Was wollte man schon mehr? An ihren restlichen Charakterzügen fand ich nun auch nichts dran auszusetzen. Außer, dass sie sich ab und an vielleicht mal zu viel Sorgen machte und etwas anhänglich war. Aber ansonsten. Sie wäre doch bestimmt ne super Freundin. ...warum auch immer ich da jetzt drüber nachdachte. „Wir haben Nunally und Sayako auf dem Weg zu dir getroffen und sie haben uns dann auch direkt hereingebeten.“, antwortete sie mir gut gelaunt und riss mich somit wieder aus meinen Gedanken. ...da war es schon wieder das Wort. Was genau meinte sie eigentlich immer mit „wir“? Als sie es zum ersten mal gesagt hatte, hatte ich nicht weiter drüber nachgedacht. Aber da sie es schon die ganze Zeit gebrauchte, kam es mir irgendwie komisch vor... Oh Gott! Sie hatte doch nicht etwa auch noch die anderen mitgebracht, oder?! „Shirley! Sag mir bitte, dass du alleine hier bist.“ Oh bitte sag ja. Tu mir das jetzt nicht an. Erzähl mir nicht, dass die anderen im Wohnzimmer oder so warteten. Bitte Shirley! „Wieso? Hast du etwas gegen uns, Lulu?”, ertönte es aber dann auch schon hinter mir und ich wagte gar nicht mich umzudrehen. Sie hatte es getan! Sie hatte doch tatsächlich noch Rivalz, die Präsidentin, Kallen und Nina mitgeschleppt! Jetzt war mein Tag komplett gelaufen... „Hi, Lelouch. Hey, Suza. Na wie geht’s?“, kam es grinsend von Rivalz, der daraufhin auch schon an mir vorbeiging und Suzaku lässig auf die Schulter klopfte. „Ganz gut. Der Nachhilfeunterricht nervt ein bisschen, aber was will man machen. Und euch geht’s wohl auch gut wie ich sehe.“ Die Präsidentin wuschelte mir derweil frech durchs Haar und hielt mir einen kleinen Karton hin, in dem sich wahrscheinlich der vorhin erwähnte Kuchen befand. Ich nahm ihn etwas abwesend entgegen und starrte ihn einfach nur an. „Du siehst mir gar nicht so krank aus, Lulu. Aber ich wünsch dir natürlich gute Besserung.“, entgegnete mir die Präsidentin und gab mir einen freundschaftlichen Klaps auf den Rücken. Dieser ließ sofort wieder den Schmerz durch meinen Körper wandern, woraufhin ich kurz zusammenzuckte und mir auf die Zähne biss, damit ich ja keinen Schmerzensschrei von mir gab. Jedoch wankte ich durch den wieder hervorgerufenen Schmerz und drohte für einen Moment lang auf den Boden zu sacken. Hätte Kallen nicht rechtzeitig reagiert und mich gestützt, wäre das wohl auch passiert. Verdammter Mist aber auch! Wann verschwanden diese dummen Schmerzen denn endlich? Langsam gingen sie mir wirklich auf die Nerven! „...ist alles in Ordnung mit dir Lelouch?“, hörte ich sie besorgt fragen, drehte mich dann aber leicht zu ihr um und nickte nur kurz. „...übertreib es nicht okay?“ Ich seufzte leise und richtete mich wieder auf. Gerade als ich etwas erwidern wollte, wurde ich jedoch von Rivalz unterbrochen. „Hey, Suza. Was sind das denn für Kratzspuren auf deinem Rücken? Hast du dich mit Arthur angelegt oder was?“ Er begutachtete daraufhin seine Kratzer und konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen. Suzaku und ich jedoch zuckten unwillkürlich zusammen und sahen uns geschockt an. Ich konnte es nicht vermeiden wieder leicht rot zu werden und mich innerlich erneut für meine Unachtsamkeit zu verfluchen. Warum zum Henker hatten wir uns eigentlich keine Hemden übergezogen? War doch klar, dass irgendeiner früher oder später diese Spuren entdecken würde. Wäre nur schöner gewesen, wenn es einzig und allein Sayako gewesen wäre, denn sie hätte dazu wahrscheinlich noch nicht mal etwas gesagt. Aber nein... jetzt wusste unser ganzer Schülerrat davon! Genervt sah ich zu Suzaku rüber, der wohl gerade nach einer Ausrede zu suchen schien. Aber seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, schien ihm in diesem Moment nichts anständiges einzufallen, woraufhin ich schon das Wort ergreifen wollte. „Lulu~ sag doch mal. Woher stammen eigentlich die Flecken auf deinem Schlüsselbein?“, wollte die Präsidentin wissen und tippte mir neugierig auf die Schulter. Als sich daraufhin noch alle zu mir umdrehten und besagte Male genauer inspizieren wollten, war bei mir nun endgültig Ende gewesen. „...Leute, ich will euch ja nicht rausschmeißen, aber würdet ihr mir nun den Gefallen tun... und verschwinden!!!“, fuhr ich die anderen an und zeigte in Richtung Haustür, da ich sowieso halb im Flur stand. Auf meinen kleinen Wutausbruch hin, sahen mich alle Beteiligten erschrocken an, wiedersprachen aber nicht und machten sich zum Glück auf den Weg zur Tür. Ich blieb entnervt im Flur stehen, während Suzaku ihnen folgte und die Tür öffnete. „...sorry. Aber ihr seht ja, ihm geht’s nicht besonders gut. Wir sehen uns ein andermal. Aber danke für den Besuch und auch für den Kuchen.“, verabschiedete er sich und winkte ihnen noch. Bis sie dann das Haus verließen und er die Tür seufzend hinter sich schloss. „Oh man... wo sind eigentlich Nunally und Sayako?“, kam es dann von ihm, während er sich umsah. Ich hingegen verschwand in der Küche, um den mitgebrachten Kuchen, welchen ich immer noch in der Hand hielt, wegzupacken. Als ich diesen in den Kühlschrank verfrachtet hatte, entdeckte ich einen Zettel auf der Küchentheke. Dieser verriet mir, dass die beiden Gesuchten bei dem schönen Wetter noch spazieren gegangen waren. Sollte mir nur recht sein. Dann hatte ich zumindest noch etwas Ruhe. „...das war recht knapp.“, hörte ich dann von Suzaku, welcher plötzlich hinter mir stand und mir beiläufig über die Schulter sah, um ebenfalls Sayakos Nachricht lesen zu können. „Viel zu knapp, wenn du mich fragst. Aber wer rechnet denn schon damit, dass auf einmal der ganze Schülerrat in mein Zimmer reinplatzt? Die haben vielleicht Nerven...“, grummelte ich und drehte mich genervt zu ihm um. Ohne Vorwarnung legte er plötzlich seine Lippen sanft auf die meine und strich mir gleichzeitig über die Wange. Genießend schloss ich die Augen und konzentrierte mich für den einen Moment voll und ganz nur auf diese weichen Lippen. Schon erstaunlich, was sie doch für eine beruhigende Wirkung auf mich hatten. Als Suzaku sich wieder von mir löste, hinterließ seine Berührung eine angenehme Wärme auf meiner Wange. „Wie einfach es doch manchmal sein kann, dich wieder zu beruhigen.“, grinste er zufrieden. Ich sah leicht schmollend zur Seite und drückte ihn derweil genervt von mir weg. Dann ging ich an ihm vorbei und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. In diesem angekommen, suchte ich in meinem Schrank nach anständigen Klamotten für Suzaku und mich. Nach kurzem Suchen, warf ich zwei schwarze Jeans auf mein Bett. Darauf folgten dann noch ein dunkelblaues, ärmelloses Kapuzenshirt und ein weißes, ärmelloses Shirt. Währenddessen war mir Suzaku in mein Zimmer gefolgt und sah mir interessiert zu. „Willst du noch irgendwo hin?“ Wortlos drückte ich ihm nur eine Jeans und das weiße Shirt in die Hand und begann mich umzuziehen. Er zuckte daraufhin nur kurz mit den Schultern und tat es mir gleich. Ich musste mich mehrmals ermahnen, meine Augen von ihm zu lassen und mich darauf zu konzentrieren mir was richtiges anzuziehen. Denn mir war die Stimmung nicht vergangen sofort mit ihm ins Bett zu steigen und unser nächtliches Erlebnis zu wiederholen. Egal wie schlecht es meinem Körper momentan noch ging. Aber ich wollte davor erst noch etwas erledigen, was mir nun weitaus wichtiger erschien, als mit ihm rumzumachen und hinterher im Bett zu landen. Immerhin hatte Suzaku eingewilligt, den Rest der Sommerferien hier bei mir einzuziehen und das hieß er brauchte auch Klamotten und so weiter aus seinem Apartment. Als wir uns fertig umgezogen hatten, schnappte ich mir mein Handy und meinen Haustürschlüssel und wartete im Türrahmen darauf, dass Suzaku seine Sachen zusammensuchte. „Deine Uniform und Schultasche kannst du hier lassen. Wir gehen zu dir und holen ein paar Klamotten. Immerhin wohnst du ja ab jetzt hier.“, erklärte ich und sah ihn an. Er nickte zustimmend, steckte sich ebenfalls Handy und Schlüssel in die Hosentasche und kam auf mich zu. „Du weißt aber schon, dass wir auch Arthur mitnehmen müssen, oder? Ich kann ihn nicht alleine im Apartment lassen.“ Ich seufzte kurz und fuhr mir nachdenklich durch die Haare. Stimmt, den Kater gab es ja auch noch. Aber Suzaku hatte natürlich recht. Wir konnten ihn ja nicht verhungern lassen. Wobei ich eigentlich keine Lust hatte, den Kater mitzunehmen aber na ja. Nunally würde sich bestimmt darüber freuen ihn hier zu haben. Also was soll’s... „Passt schon. Nunally kümmert sich bestimmt gerne mit Sayako um ihn. Aber jetzt lass uns los.“, meinte ich und ging voraus in Richtung Haustür. „Na viel verändert hast du aber nicht. Ist ja richtig leer hier.“ Ich sah mich neugierig in Suzakus Apartment um und musste feststellen, dass es wirklich nicht gerade viele Möbel enthielt. In seinem Schlafzimmer waren, außer dem Bett und dem Kleiderschrank, noch ein Schreibtisch mit Stuhl und ein kleiner Fernseher. Die Küche sah halt aus wie eine Küche nun mal aussah, aber das Wohnzimmer war recht leer wie ich fand. Ein paar Bilder an der Wand, eine Couch, ein kleiner Tisch und Arthurs Katzenkorb. Mehr war dort nicht vorzufinden. „Was soll ich auch schon groß verändert haben. Ich wohn hier alleine, Lelouch. Ich brauch halt nicht viel. Hauptsache ich komm klar und hab es hier bequem. Und in letzter Zeit war ich eh viel unterwegs. Entweder war Schule oder ich musste arbeiten.“, hörte ich ihn aus dem Schlafzimmer rufen, da er sich eine Reisetasche geschnappt hatte und nun dabei war sich ein paar Sachen einzupacken. Ich war währenddessen auf den Balkon gegangen und bewunderte die Aussicht. Da seine Wohnung im 10. Stock war, hatte man wirklich ne gute Aussicht auf den naheliegenden Stadtpark und die große Einkaufsstraße. Die Augen entspannt geschlossen, stand ich nun dort und genoss die kühle Brise, welche zur Abwechslung auch mal vorhanden war. Sie war im Gegensatz zu der blöden Hitze richtig angenehm. Oh man... was gäbe ich jetzt für einen Besuch im Schwimmbad. Das kühle Wasser wäre so schön erfrischend und angenehm. Allein schon die Vorstellung, ich hätte die Möglichkeit mich in einem Pool abzukühlen und zu entspannen, ließ mich kurzerhand aufseufzen. Nur leider hatte ich diese Möglichkeit seit gestern Nacht nicht mehr... Über diese Erkenntnis leicht genervt, öffnete ich wieder meine Augen und sah gelangweilt runter auf den Park. Ein Besuch im Schwimmbad fiel für uns beide erst mal flach. Woran wir natürlich am meisten Schuld trugen, aber das ignorierte ich jetzt einfach mal. „Sieht wohl so aus, als ob wir uns die nächsten Tage mit ner kalten Dusche als Abkühlung zufrieden geben müssten. Ätzend...“, murmelte ich vor mich hin und beobachtete währenddessen ein paar Grundschulkinder, welche gerade einen Eisstand ansteuerten. Als ich ebenfalls mit dem Gedanken spielte, mich mit Suzaku später auch in eine Eisdiele zu setzen, spürte ich plötzlich etwas warmes und weiches um meine Beine streifen. Verwundert warf ich einen Blick nach unten und entdeckte Arthur, welcher mich mit einem lauten Miauen begrüßte. Zögernd nahm ich ihn auf den Arm und streichelte sanft über seinen Kopf, woraufhin von ihm ein wohliges Schnurren zu hören war. „Dir muss doch eigentlich noch wärmer sein als uns, oder? Nur schade, dass ihr Katzen Wasser verabscheut. Du hättest zumindest die Möglichkeit dich anständig abzukühlen.“ Arthur sah mich nur fragend an und schmiegte sich weiter an mich, um mich zum Streicheln zu animieren. Ich kam seiner Bitte nach und ließ meine Hand weiter über sein Fell streichen. Dabei sah ich wieder runter auf den Park. Plötzlich spürte ich jedoch einen unerwarteten Luftzug im Nacken und zuckte vor Schreck unwillkürlich stark zusammen. Arthur, der es sich gerade auf meinem Arm bequem gemacht und die Augen geschlossen hatte, erschrak durch meine plötzliche Reaktion und sprang blitzschnell von meinem Arm. Und natürlich nicht ohne mich vorher, ob nun absichtlich oder nicht, noch schön zu kratzen. Fluchend drehte ich mich um und entdeckte Suzaku lachend im Rahmen der Balkontür stehend. „Sag mal spinnst du?! Du weißt genau, dass ich im Nacken und am Hals empfindlich bin! Was fällt dir eigentlich ein?!“ „Ich konnte einfach nicht widerstehen. Du standest da so abwesend und so eine Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen. Komm wieder runter, Lelouch.“, grinste Suzaku mich frech an und kam auf mich zu. Wäre es nicht so warm gewesen, hätte ich ihm eine verpasst. Dieser blöde Idiot! Nutzt meine Unachtsamkeit einfach aus und lacht sich dann auch noch weg. Manchmal könnt ich ihn echt...! „Schön, dass du deinen Spaß hast. Aber du wurdest immerhin nicht gerade von einem verschreckten Kater gekratzt! Das brennt wie sonst was!“, entgegnete ich ihm genervt, als ich die Kratzer auf meinem linken Unterarm musterte. Arthur hatte richtig feste zugekratzt, da sich bereits etwas Blut den Weg nach draußen bahnte. Dieser blöde Kater. Da nimmt man ihn schon mal auf den Arm und streichelt ihn und zum Dank kratzt der einen! „Zeig mal her. Du bist echt total empfindlich...“ Suzaku packte meinen Arm und zog ihn sanft zu sich, um die Kratzspuren genauer zu betrachten. Dann legte er plötzlich seine Lippen auf besagte Stelle und leckte das Blut entschuldigend weg. Still und ohne großen Protest beobachtete ich ihn. Als er wieder von meinem Arm abließ, grinste er mich nur überlegen an. „Aber deine Reaktion war es allemal wärt. Wie niedlich du zusammengefahren bist. Wie ein verschrecktes Kaninchen. Da könnte ich doch glatt gefallen dran finden~“ Bevor ich überhaupt die Chance hatte irgendetwas zu erwidern, hatte Suzaku sich auch schon wieder umgedreht und war im Wohnzimmer verschwunden. Dieser miese...! Was glaubt der eigentlich wer er ist?! Ich lass mich doch von ihm nicht verarschen! Wütend folgte ich ihm ins Wohnzimmer und entdeckte ihn, wie er gerade dabei war Arthurs Katzenkorb in den Flur zu bringen. Stimmt ja. Der Kater kam ja auch mit... „Lelouch, kommst du? Ich bin soweit fertig und hab glaub ich alles. Würdest du Arthur mitnehmen? Ich bin mit der Tasche und dem Korb bepackt.“, hörte ich ihn aus dem Flur rufen und sah mich daraufhin suchend nach Arthur um. Diesen entdeckte ich dann auf der Couch. Gelassen leckte er sich über seine Pfote und streckte sich müde. Wahrscheinlich hatte er schon längst wieder vergessen, dass er mich vor wenigen Minuten noch genau mit dieser Pfote gekratzt hatte. Aber Hauptsache ihm ging’s gut. Blöder Kater... Leicht grummelnd ging ich auf die Couch zu, nahm besagten Kater auf den Arm und ging zu Suzaku in den Flur, wo dieser schon eine Hand an der Türklinke hatte und wohl nur darauf wartete endlich aus dieser viel zu warmen Wohnung rauszukommen. „Ich möchte gern noch etwas raus und das schöne Wetter genießen. Wir könnten auch in eine Eisdiele oder so. Was meinst du, Lelouch?“ „Solange wir Shirley und die anderen nicht treffen ist mir alles recht. Und ein Eis hört sich gut an.“ Wir waren gerade wieder bei mir zu Hause angekommen und nun dabei seine Sachen in mein Zimmer zu bringen. Arthurs Katzenkorb hatte ich Suzaku beim reinkommen sofort abgenommen und ihn demonstrativ und mitsamt Kater ins Wohnzimmer verfrachtet. Somit war ich den Kater schon mal los und Nunally hatte ihre Freude daran ihn zu streicheln und mit ihm zu spielen. „Ich denke die sind bestimmt ins nächste Schwimmbad oder so gegangen. Würde jeder normale Mensch bei so einem heißen Tag tun.“, meinte Suzaku nachdenklich und stellte seine Tasche auf meinen Schreibtischstuhl ab. „Tja... nur wir nicht.“, seufzte ich leidend und ließ mich auf mein Bett fallen. Eine kleine Abkühlung wäre jetzt wirklich zu schön gewesen. Aber was nicht ging, ging nun mal nicht... Plötzlich spürte ich leichten Druck auf der Matratze und entdeckte kurzerhand Suzaku über mir. Er hatte beide Hände links und rechts von mir platziert und sah mich nun etwas verärgert an. „... wärst du nicht so notgeil über mich hergefallen, hätten wir jetzt auch die Möglichkeit ins Schwimmbad zu gehen. Also beschwer dich nicht.“, raunte er mir ins Ohr und biss kurz darauf auch noch frech in genau dieses, was mich unnatürlich stark zusammenzucken ließ. „...I-ich kann dir ja mal zeigen was notgeil ist. Du hast doch überhaupt keine Ahnung.“, versuchte ich zu kontern, bemerkte aber zugleich wie blöd das doch klang. Tolle Aussage Lelouch. Damit hast du es ihm jetzt voll gegeben. ...nicht! Ehe ich noch irgendetwas hinzufügen konnte, erhob sich Suzaku wieder leicht und grinste mich frech an. Oh Gott. Bitte lass ihn jetzt nicht denken, was ich vermute dass er denkt! „...in letzter Zeit schaufelst du dir recht gerne dein eigenes Grab. Kann das mal sein?“ Ich versuchte gekonnt seinem Blick auszuweichen und unterdrückte gerade noch ein lautes Grummeln. Wie recht er doch hatte. Ich handelte in letzter Zeit zu leichtsinnig und zu unüberlegt. Das sah mir gar nicht ähnlich. „...das ist alles nur wegen dir.“ ...schon wieder so eine intelligente Aussage. Oh man. Ich glaube, es wäre besser den Mund heute gar nicht mehr aufzumachen. Ich würde es hinterher eh nur bereuen. „Na komm schon, Lelouch. Ich will raus und ein Eis wäre auch nicht schlecht!“, hörte ich plötzlich von Suzaku, welcher sich ganz aufrichtete und mich gleichzeitig auch direkt mit auf die Beine zog. Ja, frische Luft wäre gar nicht so verkehrt. Vielleicht werde ich dadurch wieder klar im Kopf... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)