Planetarium von Moons (Suzaku x Lelouch) ================================================================================ Wieder zu Hause --------------- ~ Suzakus Sichtweise ~ Es war Mitte Sommer. Draußen war richtig schönes Wetter. Alle anderen Schüler verbrachten diese tollen Tage in Freizeitparks, in Schwimmbäder, in Einkaufszentren oder meinetwegen irgendwo im Urlaub. Selbst wenn sie auch einfach nur zu Hause waren und sich dort ausruhten und die Ferien genossen, ging es ihnen weitaus besser als mir jetzt. Zu gerne würde ich jetzt auch in den Pool springen und mein Leben genießen. Einfach abschalten und sich über 6 Wochen Sommerferien freuen. Tja schön wär’s. Solche Aktionen wie ins Schwimmbad zu gehen, konnte ich mir erst mal abschminken. Meine Ferien genießen und abschalten? Einfach nur zu entspannen? Im Leben nicht. Das alles war reines Wunschdenken. So schnell würde ich hier nicht weg kommen. Zumindest erschien es mir im Moment so. Wo ich war? Ich saß mit noch ein paar anderen Unglücksraben in der Schule fest. Nachhilfeunterricht. Ich hatte mich im letzten Halbjahr einfach zu sehr zurückgelehnt und mich nicht wirklich um die Schule gekümmert. Ich hatte viel zu viel mit meiner Arbeit zu tun gehabt. Das Ziel war es hinter Zeros Identität zu kommen und seine strategischen Pläne zu verhindern. Ich war nur noch unterwegs gewesen und meistens erst spät abends wieder nach Hause gekommen. Dann hatte ich mich einfach nur noch ins Bett fallen lassen und geschlafen bis ich am nächsten Morgen wieder zur Schule musste. An meinen freien Tagen hatte ich mich dann ausgeruht und etwas mit meinen Freunden unternommen. Immerhin hatte ich ja auch mal etwas Ablenkung und Entspannung gebraucht, oder nicht? Tja und ehe ich mich versah, hatten sich meine Noten um einiges verschlechtert und ich hatte ebenfalls im Unterricht nachgelassen. Das führte dann wiederum dazu, dass ich die Prüfungen verhauen hatte und ich nun hier saß. Seufzend sah ich zu Lelouch rüber, der an einem Tisch neben mir saß und nachdenklich an die Tafel schaute. Hin und wieder sah er etwas genervt aus dem Fenster und dachte wahrscheinlich dasselbe wie ich. Warum um alles in der Welt sitz ich hier eigentlich? Ehrlich gesagt, fragte ich mich das auch. Lelouch war eigentlich immer gut in der Schule gewesen. Es hatte mich wirklich überrascht, dass er die Prüfungen nicht mit Bestnoten bestanden hatte. Allerdings war mir auch schon seit einiger Zeit aufgefallen, dass er wie ich wohl ebenfalls viel zu tun hatte. Er war laut Shirley und Nunally oft unterwegs und somit seltener zu Hause als sonst. Auch war ihm morgens immer anzusehen, dass er vollkommen müde und auch ständig in Gedanken war. So kannte ich ihn gar nicht. Er war zwar schon immer eher der ruhigere Typ gewesen, aber irgendwie machte ich mir doch schon Sorgen. Wahrscheinlich lag es aber auch nur daran, dass ich sowieso schon immer auf Lelouch fixiert war. Seit unserer Kindheit hatte ich schon das Gefühl, ihn beschützen zu müssen. Damals war es aus dem Grund, weil er nach all dem was passiert war, so zerbrechlich wirkte. Er machte zwar immer einen auf stark, aber ich hatte ihm trotzdem ansehen können, dass er traurig war. Natürlich war es nur all zu verständlich gewesen. Den Tot seiner Mutter und die Tatsache, dass Nunally ihr Augenlicht verloren hatte, konnte er einfach nicht verkraften. Er war doch damals erst 10 Jahre gewesen. Naja aber mittlerweile hatte er sich damit abgefunden. Er brauchte eigentlich keinen Schutz mehr. Aber das Gefühl ihn nach all den Jahren immer noch beschützen zu müssen verschwand nicht. Ich fragte mich mehrmals woran es wohl lag. Lag es daran, dass er mein bester Freund war? „Kururugi! Hier wird nicht durch die Gegend gestarrt. Du sitz ja immerhin nicht umsonst hier, oder? Also nimm gefälligst auch am Unterricht teil und hör zu.“, kam es plötzlich von unserem Lehrer, der mich wohl schon seit einiger Zeit beobachtet hatte. „Ja, entschuldigen Sie bitte.“ Gelangweilt wandte ich mich dann wieder der Tafel zu und begann die mathematischen Formeln abzuschreiben. Nach einigen Minuten klingelte es dann zum Glück auch schon. „Hey Suzaku! Warte doch mal!“, hörte ich Lelouch rufen, wurde auch schon zugleich von ihm an der Schulter gepackt und blieb abrupt mitten auf dem Flur stehen. „Man... wieso musst du eigentlich immer so rasen?“, keuchte er, stütze seine Hände auf den Knien ab und schnappte nach Luft. „Bist du mir etwa hinterher gerannt?“, fragte ich verwirrt, konnte mir aber ein Grinsen nicht verkneifen. Lelouch war aber auch gar nichts gewohnt. Seine Ausdauer war wirklich gleich null. „Du hast mich ja nicht gehört, als ich dich gerufen hab!“ „Oh sorry. Ich war in Gedanken.“, erklärte ich. Er sah leicht genervt zu mir auf und seufzte kurz. „Auf jeden Fall wollte ich dich fragen, ob du heute Zeit für mich hast.“ Ich überlegte kurz. Heute musste ich zum Glück nicht mehr zur Arbeit. Also hatte ich durchaus Zeit. Und vor allem freute ich mich, dass Lelouch mich nach längerer Zeit mal wieder gefragt hatte, etwas mit ihm zu unternehmen. Wie vorhin schon gesagt, er war ja ab und an schon ziemlich beschäftigt. „Na klar. Für dich doch immer.“, antwortete ich fröhlich. Von ihm kam ebenfalls ein erfreutes Lächeln, woraufhin er mich dann am Handgelenk packte und hinter sich her zog. Wenig später standen wir dann auch schon vor seinem Haus, welches direkt neben der Schule war. Eigentlich recht praktisch für ihn. Er konnte sich morgens immer mehr Zeit lassen, um zur Schule zu gehen. Zu beneiden. Wenn ich daran dachte, dass ich immer 25 Minuten mit dem Bus fahren musste. „Nunally hat mit Sayako heute morgen beschlossen einen Kuchen zu backen. Da dachte ich, ich lad dich mal wieder ein. Immerhin ist es eine Weile her, dass du bei uns warst.“, erklärte er, während er die Tür aufschloss und wir eintraten. Ich sah mich im Haus um und mich überkam eine ziemliche Vertrautheit. Ja, ich war schon länger nicht mehr hier gewesen. Umso mehr freute ich mich nun die vertrauten Zimmer und Möbel wiederzusehen. Lelouchs Haus war für mich immer eine Art Zufluchtsort gewesen. Wenn ich mal Probleme hatte oder mich einsam fühlte, konnte ich immer hierher kommen. Ich wusste, dass Lelouch und Nunally mich immer willkommen heißen würden. Es fühlte sich gut an wieder hier zu sein. Wir gingen auf direktem Weg ins Wohnzimmer, wo Nunally am Tisch saß und Origamis faltete. Daran hatte sie schon immer Spaß gehabt. Und sie beherrschte diese Kunst auch sehr gut. Ich würde nichts dergleichen zustande kriegen, was sie immer aus dem bunten Papier zauberte. Sie war wirklich ein sehr kluges und begabtes Mädchen. „Nunally ich bin wieder da und hab jemanden mitgebracht.“, begrüßte Lelouch sie und ging auf sie zu. „Willkommen zurück, Onii-san! Wen hast du denn mitgebracht?“ Sie hatte sich neugierig zu ihm umgedreht und lächelte ihn fröhlich an. Ich ging ebenfalls auf sie zu und streichelte ihr übers Haar. „Hallo Nunally. Schön dich zu sehen. Wie geht es dir?“ „Suzaku? Du warst lange nicht mehr hier. Ich freu mich, dass du da bist! Mir geht es gut und dir?“, entgegnete sie voller Freude und umarmte mich. „Ja, das stimmt wohl. Mir geht es auch gut.“ Ich erwiderte ihre Umarmung und genoss ihre Nähe und Wärme. Sie gab mir ein Gefühl von Sicherheit und ich fühlte mich wieder zu Hause. Ja die beiden waren meine Familie. Meine wunderbare kleine Familie. „Suzaku, lass uns noch was in mein Zimmer gehen. Der Kuchen muss erst noch abkühlen. Solange können wir uns ausruhen.“, schlug Lelouch vor. „Seid ihr vom Nachhilfeunterricht denn so kaputt?“ „Ja, der ist ziemlich anstrengend. Also musst du immer schön lernen, damit du nicht so endest wie wir.“, lachte ich und löste mich aus ihrer Umarmung. „Das hört sich an, als wären wir Verbrecher oder so was.“, kam es empört von Lelouch, der bereits auf dem Weg in sein Zimmer war. Ich folgte ihm grinsend und schloss die Tür hinter mir, nachdem wir sein Zimmer betreten hatten. Wie üblich war es sehr aufgeräumt und ordentlich. Ich ließ mich laut seufzend auf sein großes Bett fallen und schloss kurz die Augen. „Endlich Ruhe...“ „...du scheinst ja in letzter Zeit ziemlich im Stress zu sein, mh?“, fiel Lelouch auf, welcher sich neben mich aufs Bett setzte. „Mittlerweile geht es eigentlich wieder. Nur geht es mir auf den Keks, dass ich in meinen wohlverdienten Sommerferien noch zur Schule muss.“ „Naja, daran kannst du jetzt auch nichts mehr ändern. Aber immerhin musst du ja nicht alleine leiden.“ Ich öffnete wieder die Augen und richtete mich schnell auf. „Genau! Wieso hast du die Prüfungen eigentlich verhauen?“, fragte ich neugierig und musterte ihn. Er schien von meiner Frage etwas überrascht zu sein und überlegte kurz. „...weil ich einfach keine Lust zum lernen hatte. War mir irgendwie zu blöd in letzter Zeit.“ Ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an und grinste dann. „Ach~ der große Lelouch ist des Lernens also leid? Sag mal, wem willst du das denn erzählen? Du hast doch immer gelernt. Egal worum es ging. Du warst immer hartnäckig wenn es ums Lernen ging. Also wem willst du hier was vormachen, mh?“ „...du glaubst mir nicht?“, fragte er leicht gereizt, da ihm der Unterton in meiner Stimme nicht passte. Ich sah ihn verständnislos an. „Seh ich vielleicht so aus? Außerdem... was hast du die ganze Zeit gemacht in der du weg warst. Laut Shirley warst du nie auf dem Handy zu erreichen und kamst immer erst abends wieder. Hast du etwa ne Freundin?“ Neugierig wartete ich seine Antwort ab und mir fiel ein Stein vom Herzen, als er nur den Kopf schüttelte. ...Moment mal! Wieso bin ich denn so erleichtert? Mir konnte es doch wohl egal sein, ob er nun ne Freundin hatte oder nicht. „Ich hab keine Freundin. Die brauch ich auch gar nicht. Immerhin hab ich doch dich, Suzaku.“ Ganz genau. Das seh ich aber auch so! ...eh was? Verwirrt sah ich den Jungen vor mir an und dachte ich hätte mich verhört. Ich hatte mich ganz bestimmt verhört. Und selbst wenn nicht, hatte er es bestimmt nicht so gemeint, wie ich es mir gerade dachte. Stille trat ein. Ich war nun dabei meine Gedanken zu sortieren und achtete nicht mehr auf Lelouch. Dieser hatte sich eigentlich auch nur hingelegt und gelassen die Augen geschlossen. Es vergingen bestimmt so 10 Minuten, die wir vor uns hinschwiegen. Beziehungsweise war ich nicht dazu in der Lage ein vernünftiges Gespräch zu beginnen, denn meine Gedanken waren mir dazu viel zu irritierend. „Ich glaube, wir können uns so langsam auf den Weg ins Wohnzimmer machen. Der Kuchen ist bestimmt schon abgekühlt. Kommst du?“, unterbrach Lelouch meine Gedanken und reichte mir die Hand als er aufgestanden war. Ich ergriff sie zögernd und ließ mich von ihm hochziehen. Dann folgte ich ihm ins Wohnzimmer, wo Nunally schon auf uns wartete. Meine Gedanken versuchte ich erst mal beiseite zu schieben. Mit diesen konnte ich mich später immer noch auseinandersetzen. Wie Feuer und Eis ----------------- ~ Lelouchs Sichtweise ~ Ich fragte mich schon die ganze Zeit, was mit Suzaku los war. Seit unserem Gespräch in meinem Zimmer, war er so gedankenversunken und versuchte den Blickkontakt mit mir zu vermeiden. Was ihm nicht gerade gut gelang, wie ich feststellte. Jedes mal, wenn ich ihn etwas fragte, wandte er sich mir zu, was er dann aber zugleich auch wieder zu bereuen schien. Ich beobachtete ihn, während ich mein Stück Kuchen aß und überlegte. Hatte ich vorhin etwa was falsches gesagt? Mh... ich wüsste nicht was. Aber irgendwas musste ich jawohl gemacht haben, sonst würde er sich doch nicht so komisch verhalten. Nya... jetzt saß ich doch tatsächlich hier und zerbrach mir den Kopf über irgendetwas, wo ich mir noch nicht mal sicher war, was es denn sein könnte. Wieso machte ich mir überhaupt Gedanken? Suzaku benahm sich halt etwas komisch. Na und? Jeder verhielt sich ab und an mal komisch. Wobei ich es bei Suzaku noch nicht wirklich erlebt hatte. Außerdem kam es so plötzlich... Was fiel dem eigentlich ein, mich so zu verwirren?! Ich machte so etwas doch auch nicht. Also womit hatte ich das verdient, mh? Er wusste doch nur zu gut, dass ich mir immer schnell über alles und jeden Gedanken machte. Also was sollte das denn jetzt? Gerade wollte ich ihn ansprechen und auffordern, mir zu sagen was ihn beschäftigte und was denn los war, da erhob er sich auch schon. „Ich bring das dreckige Geschirr in die Küche, in Ordnung?“, meinte er freundlich und begann die benutzten Teller aufeinander zustellen, um sie leichter tragen zu können. „Das kann Sayako doch machen, wenn sie vom Einkaufen wieder kommt. Und außerdem bist du doch unser Gast.“, entgegnete ich ihm. „Ich weiß, aber ich möchte es gerne machen. Bist du fertig?“ Ich sah auf meinen leeren Teller. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich das Stück Kuchen schon aufgegessen hatte. Viel zu sehr war ich in Gedanken gewesen. „...dann helfe ich dir dabei. Am besten spülen wir das Geschirr auch direkt weg.“ Ich stand auf, nahm meinen Teller und wartete darauf, dass Suzaku mir in die Küche folgte. Wie es aussah, hatte er wohl nicht mit meiner Hilfe gerechnet, denn er sah mich überrascht an. „Willst du da Wurzeln schlagen?“ „...nee ich komm schon.“, erwiderte er rasch und folgte mir letztendlich. In der Küche angekommen, stellten wir das Geschirr neben die Spüle und ich drehte den Wasserhahn auf. Während ich nach dem Spülmittel suchte, war Suzaku wohl wieder in Gedanken, denn er sah einfach nur ins Wasser, welches sich langsam im Becken ansammelte. Ich seufzte und nahm das gefundene Spülmittel aus dem Schrank, in welchen Sayako es gestellt hatte. Danach nahm ich ein Handtuch in die Hand und warf ihm dieses regelrecht genervt ins Gesicht. „Was ist los mit dir?“, fuhr ich ihn an, da es mir langsam echt auf die Nerven ging, nicht zu wissen, was in seinem Kopf ablief. Vollkommen erschrocken und aus seinen Gedanken gerissen, sah er mich einfach nur an. Dann wandte er sich aber dem Geschirr zu, legte es in das Wasser und drehte den Hahn zu. Es sah nicht so aus, als würde ich heute noch eine Antwort von ihm bekommen. Sauer begann ich das Geschirr zu spülen. Dieser dämliche Vollidiot! Ich hasste es abgrundtief, wenn ich keine Antworten oder Reaktionen auf meine Fragen bekam. Und das wusste er! Warum provozierte er mich dann noch so? In meinen Gedanken achtete ich nicht darauf, wie ich ihm das scharfe Kuchenmesser reichte. Die Betonung lag auf wie. Denn in meiner Wut hatte ich es ihm einfach nur in die Hand gedrückt und das wohl mit der scharfen Seite zuerst, denn er war daraufhin kurz zusammen gezuckt und hatte ein lautes ’Au!’ von sich gegeben. „Verdammt, Lelouch!“, meckerte Suzaku und sah auf seinen Zeigefinger, welcher nun einen tiefen Schnitt vorwies und bereits anfing zu bluten. Mist. Ich hatte es mal wieder übertrieben. Schön gemacht Lelouch. Einfach super. Schnell sah ich mich nach so was ähnlichem wie Haushaltsrolle um, aber diese war nicht zu finden. War wohl einer der Gründe gewesen, warum Sayako einkaufen gegangen war. Ich seufzte und sah auf seine Wunde. Gut... wenn es nicht mit Haushaltsrolle ging, dann eben anders. Kurzerhand packte ich ihn am Handgelenk, leckte das Blut ab, welches schon seinen Finger runterlief und nahm diesen dann vorsichtig in den Mund. Es war vielleicht nicht die klügste Entscheidung gewesen, aber mir war zu diesem Zeitpunkt nichts anderes eingefallen. „W-was machst du da?“, hörte ich nur etwas schockiert von meinem Gegenüber und sah auf. Suzaku war leicht rot geworden und seine Nervosität konnte ich bis hierhin spüren. Was war denn jetzt los? Ich tat doch nichts schlimmes. „Wonach sieht das denn bitte aus? Wir haben keine Haushaltsrolle mehr, also muss es so gehen. Stell dich gefälligst nicht so an.“, antwortete ich verständnislos und nahm seinen Finger erneut in den Mund, da die Blutung nicht stoppen wollte. Ihm schien die ganze Situation ganz und gar nicht zu gefallen, aber er gab letztendlich nach und wandte sein Gesicht zur Seite. Plötzlich kam mir ein Gedanke. Suzaku benahm sich schon so komisch, seit wir darüber gesprochen hatten, ob ich möglicherweise eine Freundin haben könnte. Natürlich war das nicht der Fall. Denn der Grund, warum ich tagsüber weg war und Abends erst spät nach Hause kam, war, dass ich als Zero gegen die Armee von Britannien kämpfte. Kein anderer. Könnte es etwa sein, dass er... Nee, das glaubte ich nicht. Immerhin sah er mich als seinen besten Freund. Als seine Familie. Im Gegensatz zu mir. Denn ich hatte es vorhin ernst gemeint, als ich sagte, dass ich keine Freundin bräuchte, da ich ja ihn hätte. Schon seit einiger Zeit hatte ich bemerkt, dass Suzaku mir wichtig war. Nicht wie ein Freund oder ein Familienmitglied, sondern auf eine ganz andere Weise. Allerdings hatte ich nicht wirklich mit dem Gedanken gespielt, ihm dies zu offenbaren. Mir reichte es, wenn wir einfach nur gut befreundet waren. Aber was wäre denn, wenn er ebenfalls solche Gefühle für mich hätte? Prüfend sah ich zu ihm hoch. Eigentlich hätte er keinen Grund rot oder gar nervös zu werden. Also musste da doch etwas nicht stimmen. Nach etwa ein paar Minuten ließ ich von seinem Finger ab und stellte fest, dass dieser endlich aufgehört hatte zu bluten. „Ich hol mal den Erste-Hilfe-Kasten. Warte hier.“, unterbrach ich die Stille und verschwand im Badezimmer. Als ich besagten Koffer gefunden hatte, machte ich mich wieder auf den Weg in die Küche. Jedoch wurde ich von Nunally gestoppt, als ich am Wohnzimmer vorbeikam. „Onii-san? Was ist denn passiert?“ „Nichts schlimmes. Suzaku hat sich nur in den Finger geschnitten. Er wird es überleben.“, erklärte ich kurz. „Ohje... ich hoffe es verheilt schnell. Aber sag mal, Onii-san. Suzaku könnte doch heute bei uns übernachten, oder? Immerhin war er schon so lange nicht mehr hier und morgen ist doch Samstag.“ Ich überlegte kurz. War eigentlich kein Problem. Außerdem gefiel mir diese Idee ausgesprochen gut. Immerhin hatte ich dann die Gelegenheit, Suzaku ein bisschen auf den Zahn zu fühlen. Wenn er wirklich etwas für mich empfand, würde ich ihn schon noch dazu bringen, sich mir zu öffnen. Ich grinste zufrieden und bedankte mich bei meiner kleinen Schwester für diese wunderbare Idee. Suzaku hatte sich während meiner kurzen Abwesenheit, rücklings an die Küchentheke gelehnt und seine Verletzung begutachtet. War er immer noch sauer? Ich gab ja zu, ich hätte mich nicht so von meiner Wut leiten lassen sollen, aber er war ja auch nicht gerade unschuldig gewesen. Ich seufzte kurz und stellte den Kasten mit dem beinhaltenden Verbandszeug, Salben, Pflaster und so weiter auf die Theke neben ihn. „Hier sind Pflaster drin. Während du dich verarztest, spüle ich den Rest Geschirr noch weg.“, sprach ich ihn an und spülte daraufhin auch schon weiter. Von ihm war nur ein kurzes ’Danke’ zu hören und er begann im Erste-Hilfe-Kasten nach besagten Pflastern zu suchen. Ich beobachtete ihn von der Seite und überlegte. „...tut mir leid. Ich hab das nicht extra gemacht. Ich war in Gedanken und habe dabei nicht wirklich drauf geachtet, was ich mache.“ „War nicht zu übersehen.“, grinste er und klebte sich ein Pflaster auf seine Schnittwunde. Ich sah ihn launisch an und bewarf ihn dann mit dem nassen Schwamm in meiner Hand. „Was sollte das denn jetzt?!“, brachte er verwirrt heraus und wischte sich das Wasser mitsamt den Schaum aus seinem Gesicht. „Mir war grad danach. Übrigens, hast du nicht Lust heute hier zu übernachten? Morgen ist kein Unterricht. Und außerdem warst du ja lange nicht mehr hier. Nunally würde sich bestimmt freuen.“, erwiderte ich gelassen, stellte das saubere Geschirr neben das Spülbecken und zog den Stöpsel raus. Während ich zusah, wie das Wasser ablief, wartete ich auf seine Antwort. „...ich weiß nicht genau. Es kann sein, dass ich morgen früh aus dem Bett geklingelt werde und zur Arbeit muss. Außerdem hab ich auch kein Schlafzeug, geschweige denn frische Klamotten hier. Und Arthur wäre auch alleine zu Hause...“, überlegte er und ich konnte deutlich erkennen, dass er nur nach irgendwelchen Ausreden suchte. „Selbst wenn, wäre es kein Weltuntergang. Und Schlafzeug und so kannst du von mir haben. Und wegen dem Kater... ich glaub, er hält es auch mal eine Nacht ohne dich aus.“ Er sah unzufrieden zur Seite und suchte wohl nach weiteren Möglichkeiten, nicht hier bleiben zu müssen. „...außerdem würde ich mich auch sehr freuen, wenn du hier bleiben würdest, Suzaku. Also sag ja, okay?“, fügte ich noch hinzu und sah ihn mit festem Blick an. Ich hoffte, er würde drauf anspringen und endlich zustimmen, damit ich meinen Plan in die Tat umsetzen konnte. Außerdem mochte ich seine Anwesenheit im Moment viel zu sehr, um ihn wieder gehen zu lassen. Wenig später gab er sich wirklich geschlagen und nickte zustimmend. Zufrieden trocknete ich dann das Geschirr ab und räumte es weg. Danach gab ich Nunally bescheid und ging mit Suzaku in mein Zimmer, um ihm Schlafzeug rauszusuchen. Gut gelaunt kramte ich eine Jogginghose und ein T-Shirt aus meinem Schrank und warf sie ihm zu. Ebenfalls holte ich noch eine zweite Decke und ein großes Kissen hervor. Diese Sachen warf ich dann auf mein Bett und überlegte, ob er vielleicht noch etwas benötigen würde. Plötzlich bemerkte ich aber, wie sich Suzaku mitsamt dem Bettzeug auf den Weg in Richtung Wohnzimmer machen wollte. „Wo willst du hin, wenn ich fragen darf?“ Er stoppte in seiner Bewegung und dreht sich fragend um. „Ich werde doch bestimmt auf der Couch schlafen, also bring ich die Sachen schon mal ins Wohnzimmer. Was sonst?“, antwortete er und machte wieder Anstalten zu gehen. Jedoch war ich schneller gewesen, hatte ihn am Arm gepackt und wieder zurück ins Zimmer geschleift. „Wer hat denn gesagt, dass du auf der Couch schläfst? Das ist doch viel zu unbequem. Du schläfst selbstverständlich bei mir im Bett. Es ist immerhin groß genug und weitaus wärmer.“, bestimmte ich, nahm ihm Decke und Kissen ab und beförderte diese dann wieder auf mein Bett. „...wir sind keine Kinder mehr, Lelouch. Heutzutage schläft man in unserem Alter nicht mehr in einem Bett.“, kam es etwas widerwillig von ihm. „Und das sagt wer? Ich habe kein Problem damit, mir mit meinem besten Freund ein Bett zu teilen.“ Während er anscheinend noch dabei war, nach Gegenargumenten zu suchen, knöpfte ich mir die Jacke meiner Schuluniform auf und zog diese seufzend aus. Vielleicht würde die ganze Sache doch etwas schwieriger werden, als ich zuvor gedacht hatte. Wieso war er nur immer so hartnäckig? Ich sah zu ihm rüber. Aber naja, eigentlich war ich ja mit meiner Dickköpfigkeit auch nicht gerade viel besser. Mh... dennoch waren wir so verschieden. Er war sehr sportlich, immer gut drauf und hatte für vieles Verständnis. Ich hingegen lebte eher bequem, war von Natur aus ruhig und dachte meistens über alles mögliche nach. Und Suzaku war auch um einiges besser gebaut als ich. Er war stark und hatte ein großes Durchhaltevermögen. Ich wirkte im Gegensatz zu ihm eher zierlich und schwach. Und von meiner Ausdauer wollte ich gar nicht erst reden. Wenn man so drüber nachdachte, waren wir wirklich viel zu unterschiedlich. Irgendwie schon so, wie Feuer und Eis. Ich grinste kurz und begann mein Hemd aufzuknöpfen. Ja, man könnte wirklich sagen, dass wir wie Feuer und Eis waren. Erneut warf ich einen Blick zu Suzaku rüber, der es wohl mittlerweile aufgegeben hatte, sich in irgendeiner Weise Gedanken zu machen und stattdessen lieber neugierig mein Bücherregal musterte. Er stand somit mit dem Rücken zu mir und ich konnte ihn weiterhin in Ruhe mustern. Zu gerne, würde ich ihn jetzt berühren und umarmen. Ihm diese blöde Schuluniform ausziehen, mit meinen Händen über seinen Körper streichen und ihm sagen, wie wichtig er mir doch war. Ich wusste nicht mal genau, wann ich mich in ihn verliebt hatte. Nur, dass ich mir ein Leben ohne ihn, nicht mehr vorstellen konnte. Ich brauchte ihn. Ich brauchte sein warmes Lächeln, seine Freundlichkeit, seine Nähe und seine Fröhlichkeit zum leben. Er gab mir die Kraft jedes Mal erneut als Zero gegen Britannien in den Kampf zu ziehen, er holte mich aus der Dunkelheit, wenn ich mal wieder von meiner Vergangenheit eingeholt wurde und er gab mir das Gefühl gebraucht zu werden. Er war mein Feuer. Das Feuer, welches mein eingefrorenes Herz zum schmelzen brachte. Und da war er wirklich der einzige, der dazu in der Lage war. Selbst bei Shirley und den anderen konnte ich nicht so leben, wie Suzaku es mir ermöglichte. Er akzeptierte mich so wie ich war. Außerdem wusste er alles über mich, über meine Vergangenheit und meinen ab und an nicht so einfachen Charakter. Naja fast alles... Von Zero wusste er nichts. Und das sollte am besten auch so bleiben. Ich wollte ihn nicht unnötig in etwas mit reinziehen. Es war also besser nichts zu sagen. Immer noch in Gedanken, zog ich mir nun auch die Hose aus und legte meine Sachen ordentlich auf meinen Stuhl. Gerade wollte ich mir aus meinem Schrank eine Jogginghose raussuchen, als Suzaku plötzlich wieder die Stimme erhob. „Du sag mal, Lelouch. Was würdest du tun, wenn…“, er brach abrupt ab und wurde wieder rot, als er mich in Boxershort sah. „Mh? Was tu ich wenn was?“ „...nichts! Vergiss es einfach.“, meinte er, riss sich zusammen und drehte sich wieder zum Bücherregal um. Da fiel mir ein, dass ich ja eigentlich was ausprobieren wollte. Na mal sehen ob es funktionierte. Ich ging kurzerhand auf ihn zu. Als ich dann hinter ihm stand, näherte ich mich seinem Ohr. „Suzaku. Willst du mir nicht noch etwas erzählen?“, flüsterte ich leise und hauchte ihm noch zusätzlich ins Ohr. Seine Reaktion daraufhin amüsierte mich wirklich, denn er zuckte stark zusammen und drehte sich zu mir um, nur um vor mir zurückzuweichen und mit dem Rücken gegen das Bücherregal zu stoßen. Sein erschrockenes und nun wieder total rotes Gesicht war die Krönung an der ganze Sache gewesen. Ich musste wirklich versuchen mir ein Lachen zu verkneifen. „S-sag mal spinnst du?! Schleich dich nicht einfach so an mich ran! Ich hätte fast nen Herzinfarkt bekommen!“, fauchte er, sank zu Boden und versuchte sich wieder zu beruhigen. Ich grinste nur zufrieden und beugte mich zu ihm runter. „Also was wolltest du mir sagen?“ Er schluckte kurz und wandte sein Gesicht zur Seite. Ich seufzte und kniete mich gelassen vor ihm hin, nur um meine Hände links und rechts von ihm am Bücherregal abzustützen. „Du machst es mir nicht gerade einfach, weißt du das?“, flüsterte ich ihm erneut ins Ohr. Ich wartete auf seine Reaktion und sah ihm dabei fest in die Augen. Ich ließ ihm keine Chance mehr um auszuweichen. Langsam ging es mir nämlich echt auf den Keks, dass er mir einfach nichts sagen wollte. „...na gut. Ich sag es dir...“, antwortete er nach einigem überlegen endlich. Ich sah ihn wartend an. Plötzlich drückte er mich jedoch an meinen Schultern rücklings auf den Boden. „...ich sag es dir wenn mir danach ist.“, lächelte er freundlich und stand auf. Wie versteinert blieb ich auf dem Teppich liegen und ärgerte mich, darüber von ihm mit so einem miesen Trick reingelegt worden zu sein. Dieser verdammte Mistkerl! Dafür hätte ich ihm echt in den Arsch treten können! „Sag mal, willst du heute Nacht auf den Boden schlafen?“, kam es belustigt von ihm und ich konnte mir sein freches Grinsen nur regelrecht vorstellen. Na warte mein Freund! Das wirst du spätestens heute Nacht zurückbekommen. Darauf kannst du aber Gift nehmen. Egal wie sehr du dich jetzt noch im Griff haben magst. Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du nur noch darum bitten mich endlich berühren zu dürfen. Warte es nur ab. Unser eigenes Universum ----------------------- ~ Suzakus Sichtweise ~ Ich wusste nicht genau, was Lelouch vorhatte. Aber ich wusste, dass ich meine Entscheidung, bei ihm zu übernachten, zutiefst bereute. Nicht, dass ich nicht gerne bei Lelouch war. Im Gegenteil. Nunally und er waren immerhin meine Familie. Aber seit ein paar Stunden war ich mir nicht mehr wirklich sicher, was ich nun für Lelouch empfand. Ich meine, ich war total erleichtert, als ich gehört hatte, er hätte keine Freundin. War das etwa normal? Ich glaube ja mal eher nicht. Und außerdem wurde ich schon die ganze Zeit nervös, wenn ich in seiner Nähe war. Und er schien mich dann auch noch provozieren zu wollen! Hatte er eigentlich den Verstand verloren? War etwa irgendwas in dem Kuchen gewesen? Er verhielt sich auf jeden Fall nicht normal. So aufdringlich und verlangend hatte ich ihn wirklich noch nie erlebt. Und das auch noch wegen mir. Ich verstand ihn überhaupt nicht mehr. Und dabei hatte ich gedacht, ich wäre der einzige gewesen, der ihn wirklich gut kannte. Nachdenklich sah ich in den großen Spiegel, der über dem Waschbecken hing. Ich war vor einigen Minuten ins Badezimmer gegangen, um endlich etwas Ruhe zu haben. Ich hatte noch nicht mal richtig über meine Gefühle nachdenken können. Immerhin hatte Lelouch mich ja sofort mit Fragen konfrontiert. Ich hatte mich einfach zu auffällig verhalten. Ich seufzte laut und lehnte mich über das Waschbecken. Eigentlich, hatte ich ja immer das Gefühl, ihn beschützen zu müssen, bei ihm sein zu müssen. Und ich wusste auch, dass er mich brauchte. Genauso wie ich ihn gebraucht hatte. Oder eher gesagt, wie ich ihn jetzt immer noch brauchte. War ich wirklich in Lelouch verliebt? Wobei ich mich das eigentlich gar nicht mehr zu fragen brauchte. Mein Körper und meine Gedanken antworteten mir mit einem lauten „Ja!“. Ich seufzte erneut. Aber wir waren Freunde. Unter Freunden verliebte man sich doch nicht. Zumindest nicht, wenn man wirklich enge und gute Freunde war. Und das waren wir beide doch. Zumindest war er für mich auch immer so etwas wie mein Bruder gewesen. Ich wusste ja nicht, was ich für ihn war, aber wahrscheinlich mehr als nur sein bester Freund. Zumindest erschien es mir so, als wollte er mich dazu bringen mit ihm über meine Gefühle zu reden. Oder nein. Wahrscheinlich wollte er eher, dass ich nachgab, aufhörte nachzudenken und meinen Gefühlen freien Lauf ließ. Tz! Wusste er eigentlich, was er damit auslösen würde? Ich war ja immer schon froh gewesen, eine starke Selbstbeherrschung zu haben, aber wenn Lelouch wirklich so weiter machte, ging selbst die irgendwann flöten. Und das wollte ich wenn möglich verhindern. Denn Lelouch wusste wahrscheinlich selbst gar nicht, wie unwiderstehlich, gut aussehend, sexy, charmant und niedlich er war. Hätte ich nachgegeben, wäre ich wahrscheinlich ganz über ihn herfallen. Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein paar erotische Bilder von ihm in meinem Kopf ansammelten. Wie er splitternackt und sich unter meinen Berührungen keuchend hin und her wandte und ich... Nein! Weg mit den ganzen Bildern! Soweit wollte ich schon mal gar nicht denken. Und soweit würde es auch nicht kommen. Das hoffte ich zumindest. Plötzlich klopfte es an der Tür und ich wusste auch nur zu gut, wer da war. Im Moment wollte ich ihn echt fesseln und in eine Ecke packen, damit er endlich mal Ruhe gab. Und schon wieder sausten mir Bilder durch den Kopf. Boah nee! Langsam reichte es doch mal. Ich wusste ja nun, dass ich auf meinen besten Freund scharf war. Ich hatte es wahrhaftig verstanden. Also Ruhe verdammt! Ich wollte diese Bilder nicht in meinem Kopf haben und schon gar nicht wollte ich sie Wirklichkeit werden lassen. Nach kurzem überlegen öffnete ich dann die Tür. Lelouch sah mir besorgt ins Gesicht. „Ist bei dir alles okay? Du warst so lange im Bad und ich dachte, ich schau lieber mal nach.“ Ich schob meine Gedanken beiseite und lächelte ihn an. „Ach keine Sorge. Mir geht’s gut.“, antwortete ich schnell und ging an ihm vorbei zurück in sein Zimmer. Quasi in die Höhle des Löwen, wenn man es so nennen wollte. Lelouch schloss hinter sich die Tür und ging zum Bücherregal. Erst jetzt bemerkte ich, dass er eine Jogginghose anhatte und seufzte erst mal erleichtert auf. „Was wolltest du mich eigentlich eben fragen? Irgendwas über eines der Bücher?“, kam es plötzlich von ihm und er drehte sich wieder zu mir um. Fragen? Achja, da war ja was gewesen. Eigentlich stand ich vorhin nicht wirklich vor dem Regal, um mir die Bücher anzuschauen, sondern eher, damit ich wieder nen klaren Kopf bekam. Und ich hatte auch kurz drüber nachgedacht, ihn zu fragen, was er denn in so einer Situation wie meiner tun würde. Von wegen: „Hör mal, ein Freund von mir hat da so ein Problem...“ und so weiter halt. Was, wie sich rausstellte, nun keine so gute Idee mehr war. Es würde ihn nur noch mehr anspornen. Und darauf konnte ich ganz gerne verzichten. „Ähm... du wirst es mir nicht glauben, aber ich hab es tatsächlich vergessen. Sorry.“, log ich und lächelte entschuldigend. Jedoch schien er mir das nicht wirklich glauben zu wollen, denn er hob eine Augenbraue und sah mich durchdringend an. Mir verging das Lächeln und ich sah auf sein Bett, wo meine Schlafsachen lagen. Am besten zog ich mich jetzt einfach um und gut war. Hoffte ich zumindest. Also begann ich meine Uniform aufzuknöpfen und versuchte nicht weiter auf Lelouch zu achten. Wobei es mich sowieso gewundert hatte, dass er nichts erwidert hatte. Oder er war schon wieder am Nachdenken, wie er mir den restlichen Abend und vor allem die Nacht zur Hölle machen könnte. Plötzlich ging er jedoch Richtung Fernseher, schnappte sich die Fernbedienung und setze sich aufs Bett. Als er diesen dann einschaltete, wurden gerade die Nachrichten gezeigt. Überrascht sah ich zu Lelouch rüber. Er setzte sich echt vor den Fernseher. Einfach so. Ich mein, wollte er nicht weiter versuchen, mich zu verführen? ...Moment mal! War ich jetzt etwa traurig?! Und wer sagte denn bitte was von verführen? Ich wusste doch noch nicht mal, was genau seine Absichten waren und dachte nun auch noch ans Verführen. Was ging denn wieder in meinem Kopf ab! Verdammt. Am liebsten hätte ich meinen Kopf gegen die nächstbeste Wand gehauen, aber wie käme das denn bitte? Erst mal hieß es sich zu konzentrieren und weiter umzuziehen. Also zog ich mir schnell meine Jacke aus und machte mich daran, das Hemd aufzuknöpfen. Nachdem ich mich vollends umgezogen hatte, oder eher ebenso wie Lelouch nur eine Jogginghose trug, weil es für ein T-Shirt irgendwie zu warm war, schnappte ich mir meine Uniform und legte sie neben Lelouchs. „Sag mal, Suzaku. Warst du schon mal in einem Planetarium?“, kam es unerwartet von ihm und ich drehte mich verwundert zu ihm um. „Nein, aber würde ich gerne mal. Wieso fragst du?“ „Gut, dann gehen wir mal.“, antwortete er, schaltete den Fernseher aus und sprang mit einem Satz vom Bett. Ich sah ihn nur verwirrt an. In ein Planetarium? Um diese Uhrzeit? Ich meine, wir hatten schon 22.00 Uhr. Außerdem hatten wir uns doch gerade erst umgezogen. Lelouch jedoch kam auf mich zu, nahm meine Hand und verließ mit mir sein Zimmer. Jedoch war er nicht auf den Weg zur Haustür, wie ich anfangs gedacht hatte, wobei er wahrscheinlich nicht in Schlafklamotten raus gegangen wäre, sondern auf den Weg zur Treppe, welche zum Speicher führte. Ich war ehrlich gesagt noch nie, auf dem Speicher gewesen und hatte auch vergessen, dass dieses Haus einen hatte. Oben angekommen, öffnete Lelouch eine der drei Türen und wir traten in ein großes leeres Zimmer. Naja ganz leer war es nicht. Es stand eine schwarze große Couch in der Rechten Ecke des Zimmers und links neben der Tür eine kleine Kommode mit einer Stereoanlage darauf. Auch war ein Teppichboden in diesem Zimmer und ich fragte mich immer mehr was genau das nun für ein Zimmer war. „Hier verkriech ich mich ab und an mal, wenn ich mich mal richtig entspannen oder nachdenken will.“, erklärte Lelouch kurz. „Aha. Und was genau wollen wir nun hier. Hast du nicht eben noch von einem Planetarium gesprochen?“ Er grinste und kramte einen Projektor aus der Kommode. Jedoch war es kein normaler, wie ich ihn aus der Schule oder so kannte. Er sah eher so aus wie diese Bühnenprojektore, die für buntes Licht sorgten und oben an der Decke hingen. Lelouch stellte das komische etwas in die Mitte des Raums, schaltete es an und bat mich gleichzeitig das Licht aus zu machen und die Tür zu schließen. Ich folgte seinen Anweisungen und sobald kein Licht mehr im Zimmer vorhanden war, bot sich mir ein Anblick, der schöner nicht hätte sein können. Überall warf der Projektor Sterne an die Wände und die Decke. Auch konnte ich Sternenbilder wie den großen Wagen erkennen, die an mir vorbeirauschten. Fassungslos stand ich da, inmitten eines Weltraums, konnte man schon fast sagen. Denn auch waren, zwar etwas klein aber doch vorhanden, Planeten zu entdecken, genauso wie die Milchstraße und noch viele andere Himmelskörper. Ich konnte meinen Augen kaum trauen und merkte deshalb gar nicht, wie Lelouch mich so ziemlich in die Mitte des Zimmer geführt und sich mit mir auf dem Teppich niedergelassen hatte. Im Liegen kam einem das ganze noch mal viel realer vor. Es war wirklich unglaublich. So etwas wunderschönes hatte ich noch nie gesehen. Über uns bewegten sich die Sternbilder, als ob wir im Weltraum schweben würden und Sterne leuchteten unterschiedlich und ich meinte auch zu erkennen, dass sie erloschen und neue geboren wurden. Ich wusste gar nicht, dass es solche Geräte, wie diesen Projektor überhaupt gab. Aber man lernte wohl nie aus, wie ich wieder einmal feststellte. Es vergingen bestimmt 15 Minuten, in denen wir einfach nur dagelegen und das ganze Szenario genossen. Am liebsten wäre ich die ganze Nacht hier geblieben. „Ich wusste doch, dass es dir gefällt.“, hörte ich dann plötzlich von Lelouch, der neben mir lag und mich zufrieden anlächelte. „...es ist unglaublich, Lelouch! Einfach nur total schön. Ich hab so was echt noch nie gesehen.“, entgegnete ich ihm begeistert und konnte meinen Blick nicht mehr von den Sternen abwenden. Ich hatte plötzlich so ein Verlangen ihm um den Hals zu fallen, so sehr freute ich mich und wollte mich dafür bedanken, dass er mir so etwas tolles gezeigt hatte. Jedoch musste ich mich streng daran erinnern mich zurückzuhalten. Ich wusste, wenn mich einmal die Leidenschaft gepackt hatte, würde sie mich so schnell nicht mehr loslassen. Außerdem-... Ohne Vorwarnung hatte Lelouch sich auf mich gesetzt und sah mich hinterhältig grinsend an. Nein. Da passte ich einen Moment nicht richtig auf und der Mistkerl nutze das direkt wieder aus! Wie sollte man denn da die Kontrolle behalten? „...jetzt da ich dir mein Planetarium gezeigt habe, könntest du mir einen Gefallen tun, um dich bei mir zu bedanken. Was hältst du davon? Mh?“, flüsterte er grinsend und strich mir über die Brust. Ich zuckte stark zusammen und verfluchte ihn abermals. Wieso musste er nur so unwiderstehlich sein? Womit hatte ich diese Qualen nur verdient? Lelouch hingegen fand das ganze anscheinend mehr als nur amüsant und rutschte mit seinem Hintern etwas tiefer, sodass er nun auf meinem Becken saß. Ich schluckte hart und schloss nervös die Augen. Das konnte nicht wirklich sein Ernst sein! Wieso musste er es denn immer übertreiben? Wenn er so weitermachte, konnte ich wirklich für nichts mehr garantieren! „...wieso bist du nur so hartnäckig?“, fragte er und musterte mich neugierig. Na, weil ich dich nicht mir nichts dir nichts flachlegen will. Darum, du Idiot! Aber das verstehst du ja nicht. Denn du bist-...! Plötzlich bewegte er sich gezielt und ich spürte, wie mir langsam aber sicher heiß wurde. Verdammt, jetzt reichte es mir. Das hielt ich nicht noch länger aus. Blitzschnell drehte ich den Spieß um und drückte Lelouch unsanft auf den Boden. Leicht angenervt sah ich auf ihn herab und versuchte mich zu beherrschen, nicht weiter zu gehen. Erst jetzt bemerkte ich, in was für einer Situation wir nun waren. Denn ich hatte mich unabsichtlich mit meinem Becken zwischen seine Beine gedrängt. Wieder fluchte ich innerlich. „Suzaku...?“ Ich zuckte kurz zusammen, als ich meinen Namen hörte, wahrscheinlich deshalb, weil er diesen gerade mit solch einer erotischen Stimme ausgesprochen hatte, dass, wäre ich nicht so angenervt gewesen, ich mich wahrscheinlich vergessen hätte. Und ihn hier und jetzt genommen hätte. „Hör mal! Es reicht jetzt endgültig, Lelouch. Hör auf damit. Sonst passiert noch was!“, fuhr ich ihn an und versuchte wieder einmal diese blöden, perversen Bilder aus meinem Kopf zu schmeißen. Lelouch hingegen sah mich zuerst nur leicht erschrocken an, nahm dann aber urplötzlich mein Kinn in die Hand, zog mich zu sich runter und küsste mich. Stille trat ein. Um mich herum schien alles zu verschwinden und das einzige, was ich noch spürte, waren seine unglaublich sanften Lippen. Mich durchfuhr ein bisher unbekanntes Gefühl. Aber es fühlte sich so gut an, dass ich mich nicht von der Tatsache, dass ich hier gerade meinen besten Freund küsste, stören ließ. Eh...? Nee, hier lief aber grad was ganz falsch! War da nicht noch irgendwas mit Selbstbeherrschung gewesen? Verdammt Suzaku! Was machst du da?! „Meintest du vielleicht so etwas?“, grinste Lelouch mich an, als er sich von mir gelöst hatte. Ich sah ihn wütend an und drückte ihn weg. Dieser! Dieser verfluchte... Argh! Irgendwann brachte ich ihn noch um! Jetzt hatte er es wirklich übertrieben. Ich war stinksauer. Nicht, weil mir der Kuss nicht gefallen hatte oder so. Ganz im Gegenteil! Jetzt war ich doch wirklich so weit, dass mein Körper nach mehr verlangte. Ich nahm mein letztes bisschen Selbstbeherrschung, stand auf und lehnte mich erst mal gegen die Wand. Ich brauchte Abstand von ihm und zwar sofort. Bevor hier irgendwas weiterlaufen sollte, wollt ich erst mal ein paar Dinge geklärt haben. „Zu aller erst mal, würde ich dir am liebsten eine reinhauen. Ganz ehrlich! Ich versuch mich hier zu beherrschen und was machst du?!“, meckerte ich ihn an und fuhr mir mit meiner Hand genervt durch die Haare. Lelouch sah mich in Ruhe an und kam wohl gar nicht erst auf die Idee, sich schuldig zu fühlen, wie es schien. „Und zweitens?“ Irgendwann. Irgendwann! Irgendwann würde ich ihm echt den Hals umdrehen. Das schwor ich mir. „Zweitens... ich denke, wir sollten das lassen. Wir sind beste Freunde Lelouch. Ich will nicht, dass sich irgendetwas ändert, falls es mal nicht so gut zwischen uns laufen sollte. Verstehst du das?“, fuhr ich fort und sah dann zu ihm rüber, um auf seine Reaktion zu warten. Er überlegte kurz, stand dann auf und kam auf mich zu. „Und ich denke, du bist ein Idiot.“, meinte er und sah mich mit festem Blick an. „Bitte...?“ „Du stehst doch auf mich, oder? Naja und mir geht es bei dir nicht anders. Und das schon seit einer etwas längeren Zeit. Was bringt es bitte, wenn wir sagen, wir lassen es und uns aber dann doch im Geheimen nacheinander sehnen? Willst du so leiden? Ich nicht.“, entgegnete er und stand nun direkt vor mir. Ich sah ihn an und musste zugeben, dass er recht hatte. Aber wenn irgendetwas schief gehen sollte, verlor ich vielleicht meinen besten Freund, meine Familie. Das wollte ich einfach nicht riskieren. „Verdammt Suzaku! Hör auf dir irgendetwas einzureden. Du wirst mich nicht verlieren. Selbst wenn es irgendwann nicht mehr so gut laufen sollte, wovon ich nicht ausgehe, werde ich bei dir bleiben. Ich... ich liebe dich. Und du bist mir viel zu wichtig, als dass ich dich jemals würde gehen lassen. Kapier das endlich!“, rief er nun genervt und schien wohl ganz genau zu wissen, was in meinem Kopf vorging. Nachdem er die drei bestimmten Worte ausgesprochen hatte, konnte ich es nicht vermeiden rot zu werden und meinen Kopf zur Seite zu drehen. Sollte ich wirklich nachlassen? Ich war mir nicht sicher. Wahrscheinlich würde ich wohl noch etwas Zeit brauchen, um darüber nachzudenken. Aber fürs erste wollte ich seine Nähe. Also umarmte ich ihn einfach nur und genoss den Augenblick. Es tat so gut ihn berühren zu können. Bei ihm sein zu können. „Suzaku? Sag was, ich komm mir so blöd vor...“, kam es zögernd von Lelouch. Ich musste lachen und ließ ihn los, nur um ihn im nächsten Augenblick leidenschaftlich zu küssen. Erst etwas verwirrt, aber dann doch grinsend, erwiderte er meinen Kuss. Nach ein paar Sekunden, löste ich mich dann von ihm und sah mich noch mal im Zimmer um. Der Projektor war die ganze Zeit über noch an gewesen. Ich betrachtete zufrieden unser kleines Universum und sah dann wieder zu Lelouch. „Dankeschön.“, flüsterte ich ihm ins Ohr und küsste ihn sanft auf die Wange. „Meinst du etwa, es wäre damit getan? Da täuschst du dich aber gewaltig, mein lieber.“ „...woher wusste ich nur, dass du so reagieren würdest.“, seufzte ich leise und sah zur Seite. „Hast du was gesagt?“ „Nee. Sollten wir nicht mal so langsam wieder nach unten gehen? Ich will mich endlich mal aufs Bett legen. Der Tag war mir echt zu anstrengend.“, entgegnete ich etwas müde. Wobei müde wohl nicht der richtige Ausdruck war. Ich war eher körperlich und geistig am Ende. Und wem hatte ich das zu verdanken? Obwohl... ich war ja auch nicht ganz unschuldig gewesen. Also war es jetzt auch egal. Lelouch hatte mittlerweile die Tür geöffnet, sodass wieder Licht in das Zimmer fiel und machte sich nun dran den Projektor auszuschalten und wegzuräumen. Na, zum Glück war er jetzt wohl zufrieden und versuchte nicht noch irgendwelche anderen Aktionen. Oder war das jetzt nur die so genannte Ruhe vor dem Sturm? Auf jeden Fall wusste ich, dass ich weitere Aktionen von ihm nicht lange stand halten würde. Also bitte lieber Gott, lass ihn endlich Ruhe geben. Verlangen --------- ~ Lelouchs Sichtweise ~ Es war mittlerweile schon 23.00 Uhr, als ich dabei war Nunally ins Bett zu tragen und ihr noch eine gute Nacht zu wünschen. Sie kuschelte sich gemütlich unter ihre Decke und lächelte mich fröhlich an. „Onii-san, ich freu mich wirklich so, dass Suzaku mal wieder bei uns ist. Er war schon so lange nicht mehr hier. Ich bin froh, dass es ihm gut geht. Am liebsten wäre es mir, er bliebe die ganzen Sommerferien über bei uns.“ Ich lächelte und streichelte ihr sanft übers Haar. Ja, das wäre nicht schlecht. Ich war für jeden Augenblick, den ich mit Suzaku verbringen konnte, dankbar und genoss diesen jedes Mal in vollen Zügen. Außerdem würde mir sein Aufenthalt mehr Chancen bieten, ihn endlich rum zu kriegen und ihm seine Zweifel endgültig nehmen zu können. Ich beschloss ihn entweder heute Nacht oder morgen früh zu fragen. Wenn ich mich dabei geschickt genug anstellte, würde er auf jeden Fall nicht wiedersprechen können. „Das ist eine wirklich gute Idee. Ich werde ihn mal drauf ansprechen. Aber jetzt musst du auch schlafen, Nunally. Es ist spät und du wolltest doch morgen mit Sayako noch etwas unternehmen. Ich wünsche dir eine gute Nacht und träum schön.“, erwiderte ich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor ich dann ihr Zimmer verließ und die Tür leise hinter mir schloss. Als ich mich umdrehte stand überraschenderweise Suzaku hinter mir und lehnte an der gegenüberliegenden Wand. „...sie hat mich wirklich so sehr vermisst?“, murmelte er vor sich hin und sah dabei schuldbewusst auf den Boden. Nicht nur sie. Mir hast du auch richtig gefehlt. Ab und an war ich auch drauf und dran gewesen, bei dir vorbeizuschauen, hatte es aber hinterher doch gelassen, weil ich ja wusste, dass du auch nicht gerade wenig zu tun hattest. Ich ging auf ihn zu und legte meine Hand auf seine Schulter. „Du kannst nichts dafür, wenn du nun mal viel mit deiner Arbeit zu tun hast. Das weiß Nunally auch und macht dir keine Vorwürfe. Außerdem bist du ja jetzt hier und hast Zeit für sie. Und für mich...“, erklärte ich und mein letzter Satz war letztendlich nur noch ein Flüstern gewesen und ich hoffte, dass er es nicht gehört hatte. Er musste immerhin nicht wissen, wie sehr ich mich die ganze Zeit nach ihm gesehnt hatte. Wie sehr ich seine Nähe, seine Wärme und seinen Körper spüren wollte. Wie sehr ich mich doch danach sehnte von ihm umarmt, berührt und geküsst zu werden. Nein, das alles musste er nicht wissen. Ich wollte ihm nicht zeigen, wie abhängig und süchtig ich von ihm war. Wie schwach ich doch in Wirklichkeit war und manchmal an meiner Einsamkeit fast erstickte. Ich war einfach zu stolz, um ihm dies zu offenbaren. Wiedereinmal merkte ich, dass ich meine Augen nicht von ihm lassen konnte. Neugierig musterten sie Suzakus gut gebauten Oberkörper und ließen dabei keine einzige Stelle seiner Haut aus. Oh man... wie tief war ich eigentlich gesunken, dass ich mich jetzt schon bei seinem bloßen Anblick, nach ihm verzehrte. Zum Glück war mein Stolz noch vorhanden. Ich seufzte kurz. „...sollen wir dann auch mal so langsam zurück in mein Zimmer?“ Suzaku hob nach kurzem Nachdenken den Kopf und nickte. In meinem Zimmer angekommen, schloss ich die Tür hinter mir und beobachtete, wie sich Suzaku müde aufs Bett warf. Er schien wirklich erledigt zu sein. Allerdings hatte ich nicht wirklich vor, ihn heute Nacht in Ruhe schlafen zu lassen. Er war mir immerhin noch etwas schuldig. Und außerdem hatte ich vorhin gemerkt, dass ihn meine Aktionen nicht kalt gelassen hatten. Ich würde ihn schon noch soweit kriegen, dass er aufhörte nachzudenken und stattdessen seinen Gefühlen freien Lauf ließ. Und ich konnte auch langsam nicht mehr warten. Ich wollte seine Hände auf meinem Körper spüren. Seine Wärme und Nähe spüren. Ihn ganz für mich haben und ihn am liebsten nie wieder gehen lassen. Er würde mir heute Nacht nicht entkommen. Nach kurzem Nachdenken, ging ich auf mein Bett zu und ließ mich neben ihm nieder. Er hatte mittlerweile seine Augen entspannt geschlossen und atmete nun ruhig ein und aus. Wie schön er doch war. Meiner Meinung nach, war er der gutaussehendste Junge unserer Schule. Ich fuhr mit meiner Hand sanft durch seine Haare, woraufhin er etwas erschrocken die Augen öffnete und mich verwirrt ansah. „...was genau machst du da?“ Wonach sah es denn bitte aus? Also manchmal stellte er echt bescheuerte Fragen. Aber anstatt zu antworten, hatte ich mich bereits über ihn gebeugt und meine Hände links und rechts von seinem Kopf abgestützt. Ich wollte nicht länger warten. Von ihm konnte ich ja keine Annäherungsversuche erwarten, also musste ich wohl die Initiative ergreifen. Was eigentlich kein Problem war. Denn ich wusste ja, dass er heiß auf mich war. Das war vorhin wirklich nicht zu übersehen gewesen. „...Lelouch, könntest du freundlicherweise aufhören, meine Nerven derart auf die Probe zu stellen. Ich hab doch vorhin schon gesagt, du sollst es verdammt noch mal lassen. Ich will das nicht. Also hör endlich auf damit.“, kam es von ihm und ich bemerkte, dass er versuchte cool zu bleiben, um sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Sorry mein Lieber, aber das kannst du dir von Anfang an abschminken. Mal sehen, wie lange du noch einen auf cool machen kannst. Ich näherte mich ihm grinsend und leckte langsam, aber fordernd über seinen Hals bis hoch zu seinem Ohr. Er zuckte stark zusammen und gab ein leises Keuchen von sich. Na also. Funktionierte doch prima. Zufrieden setzte ich noch eins drauf und biss kurz in sein Ohr. Daraufhin war von ihm nur noch ein beherrschtes „Verdammt, Lelouch!“ zu hören. Ich konnte spüren, wie sein Körper unter meinem anfing zu zittern und auch war mir das anwachsende Verlangen in seiner Stimme nicht entgangen. Zu guter letzt, drängte ich noch meine Hüfte fordernd gegen seine und stellte grinsend fest, dass sich bei ihm bereits etwas zu regen schien. „Dein Körper spricht da aber eine ganz andere Sprache. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du bist doch scharf auf mich.“, flüsterte ich ihm ins Ohr und sah ihm belustigt in die Augen. „...du Mistkerl. Du glaubst doch nicht, dass ich so schnell nachgebe, oder? Dafür musst du schon früher aufsteh- Aaah!“ Ihm verging sein selbstsicheres Grinsen, als ich anfing mich verlangend auf seiner Hüfte zu bewegen. Stattdessen vernahm ich nur noch ein kurzes, kaum hörbares Stöhnen und merkte gleich daraufhin, dass mir selbst schon langsam aber sicher heiß wurde. Lange würde ich das nicht mehr aushalten. Ich wollte ihn endlich spüren. Wollte endlich, dass er mich berührte und küsste. Musste ich dafür etwa noch weitergehen? „Suzaku... wieso belügst du dich selbst?“ „...ich brauch mich vor dir nicht zu rechtfertigen. Du kennst meine Gründe und nun geh verdammt noch mal runter von mir!“, kam es gereizt von ihm und er drückte mich an den Schultern weg, sodass er wieder aufrecht vor mir saß. Ich sah ihn mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung an und drehte meinen Kopf genervt zur Seite. Wie konnte man nur so dickköpfig sein? Ich konnte doch genau sehen, dass sein Körper sich nach mir sehnte und trotzdem wollte er immer noch nicht nachgeben. Ich verstand ihn absolut nicht. Und genau das machte mich in diesem Moment so wütend. Ich hasste es abgrundtief, wenn ich etwas nicht verstand oder nicht nachvollziehen konnte. Leider war ich kein einfacher Charakter. Das wusste ich ja selbst. Aber zur Zeit benahm sich Suzaku wirklich keinen Deut besser. „...du bist ein Idiot, Suzaku.“, murmelte ich eher mehr zu mir selbst als zu ihm. „Tja, es kann ja nicht jeder so toll sein wie du.“ Ich sah überrascht zu ihm rüber. Wie bitte? Ich soll toll sein? Ich, der alle täuscht und in Wahrheit als Zero gegen Britannien kämpft? Ich, der so egoistisch ist und alles daran setzt sein Ziel zu erreichen, egal wie? Ich, der in Wirklichkeit schwach ist, ab und an von seiner Vergangenheit eingeholt wird und zu stolz ist um vor anderen meine Fehler zuzugeben? Bestimmt nicht! Tut mir leid mein Lieber, aber die einzige Person, die wirklich toll ist bist einzig und allein du selbst. Allein schon aus dem Grund, dass du Gefühle für mich hast. Für mich! Für die wahrscheinlich egoistischste Person auf der Erde. Und dabei weißt du noch nicht mal, was für ein Mensch ich wirklich bin. Denn wenn du es wüsstest, würdest du dich wahrscheinlich angewidert von mir abwenden und nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. „...du hast ja keine Ahnung.“, brachte ich zischend heraus. Diesmal war er es, der mich überrascht ansah. Jedoch bevor er irgendetwas fragen konnte, hatte ich mich schon zu ihm rübergebeugt und ihn geküsst. Ich wollte jetzt wirklich nicht über solche Dinge reden. Mein Ziel war und ist es immer noch, Suzaku dazu zu bringen endlich nachzugeben. Und das würde mir auch noch im Laufe des Abends oder eher der Nacht gelingen. „Lelouch...!“ „Spar dir dein ’Lelouch’...“, entgegnete ich ihm desinteressiert, schlang beide Arme um seinen Hals und küsste ihn erneut. Ich konnte einfach nicht anders. Es machte mich regelrecht wahnsinnig ihn nicht berühren zu können. Ich wollte doch nur seine Nähe. Ich wollte, dass er mich umarmt. Dass er mir ganz alleine gehörte und nur für mich da war. Das war zwar egoistisch, aber ich liebte ihn nun mal so sehr, dass ich einfach nicht mehr ohne in leben wollte und konnte. Und jetzt hatte ich endlich die Gelegenheit in seiner Nähe zu sein. Ich wäre ein Narr, wenn ich sie nicht nutzen würde. Ich versuchte so viel Liebe und Verlangen in den Kuss einzubringen wie nur möglich. Suzaku sollte wissen, wie sehr ich ihn wollte, wie sehr ich ihn brauchte. Vielleicht half es ja ihn endlich umzustimmen. Zumindest hoffte ich es. Irgendwann musste doch selbst seine Selbstbeherrschung ein Ende haben... Und wie es aussah, lag ich damit mal gar nicht so falsch. Denn ich merkte, wie das Verlangen wieder in ihm aufstieg. Er begann meinen Kuss zögernd zu erwidern und ließ seine Hände fordernd in meine Haare gleiten. Mich überbekam eine leichte Gänsehaut und ich zuckte kurz zusammen, als er mich noch näher an sich ranzog. Ich musste mich unwillkürlich von ihm lösen, um nach Luft zu schnappen, während er die kurze Pause nutzte und mich aufs Bett drückte. Ich sah ihn erwartungsvoll an und hoffte er würde nicht wieder einen Rückzieher machen, wie schon zuvor auf dem Speicher. Jedoch schien es so, als würde er mal wieder einen Kampf mit sich selbst austragen. Denn er mied den Blickkontakt und sah konzentriert zur Seite. Ich seufzte leise und hob meine rechte Hand, um diese auf seine linke Wange zu legen. „Suzaku? Bitte hör endlich auf nachzudenken und sieh mich an!“, sagte ich entschlossen. Er wandte sich mir zögernd zu und ich konnte sehen, wie sich das Verlangen in seinen Augen wiederspiegelte. „...bitte. Ich sehne mich so nach deinen Berührungen, dass ich es kaum noch aushalte. Bei dir ist es doch bestimmt genauso, oder? Ich halt es einfach nicht mehr aus. Ich will dich endlich spüren, Suzaku. Also bitte nimm mich...“, flüsterte ich und konnte mein Verlangen nicht mehr unterdrücken. „...du machst mich wahnsinnig, Lelouch. Wieso musst du nur so unwiderstehlich sein?“, brachte er nur heraus, bevor er sich von seiner Selbstbeherrschung verabschiedete und mich fordernd küsste. Noch während des Kusses begann er verlangend über meine Brust zu streicheln. Ich konnte es nicht vermeiden ein leichtes Stöhnen zu unterdrücken und meine Hände ebenfalls über seinen Körper gleiten zu lassen. Allein schon diese simplen Berührungen von ihm, ließen mich erzittern und ich wollte mehr davon spüren. Viel mehr. Wie lange hatte ich bloß auf diesen Moment gewartet? Waren es 2 oder sogar schon 3 Jahre gewesen? Ich wusste es nicht mehr. Eigentlich war es auch egal. Ich wollte diesen einzigartigen Moment einfach nur noch auskosten. Suzaku und seine Wärme, seine Berührungen und seine Liebe genießen. Niemand würde mir diesen Augenblick, dieses wunderbare Erlebnis nehmen können. Es war fast so wie in einem meiner vielen Träume. Der einzige Unterschied dazu war, dass ich nicht einfach aufwachen würde und alles vorbei wäre. Nein. Das war die Wirklichkeit. Suzaku war wirklich hier. Ich träumte nicht. Es war real. Und es war einfach nur unbeschreiblich schön. Eine heiße Sommernacht ---------------------- ~Suzakus Sichtweise~ Ich wusste nicht genau, was ich da nun tat. Nur, dass es sich unwahrscheinlich gut anfühlte. Keine Ahnung, wie Lelouch es letztendlich doch geschafft hatte, mich dazu zu bringen endlich den Kopf auszuschalten und mich einfach nur von meinen Gefühlen leiten zu lassen. Das war mir jetzt auch ziemlich egal. Für mich zählte wirklich nur noch das Hier und Jetzt. Ich spürte seinen wunderschönen, zierlichen und weichen Körper unter mir. Wie er sich unter meinen Berührungen keuchend hin und her wand und dabei dennoch seine Eleganz und seinen Anmut behielt. Er wirkte trotz allem so zerbrechlich, dass ich mich wirklich zurückhalten musste nicht all zu hektisch und verlangend über ihn herzufallen. Den Grund, weshalb ich vor Kurzem nicht nachgeben wollte, ist mir entfallen. Ich glaube aber, er bezog sich auf unsere Freundschaft. In diesem Moment war er mir aber auch egal. Wahrscheinlich würde er mir am nächsten Morgen wieder einfallen. Und wenn schon. Egal wie triftig der Grund auch war, ich würde ihn nun nicht mehr vorziehen. Ich würde für nichts in der Welt auf dieses Ereignis verzichten. Dazu war es einfach zu schön. „Suzaku!“ Ich horchte kurz auf. Bis vor einigen Sekunden hatte ich mich noch mit Lelouchs Schlüsselbein beschäftigt und auf diesem meine Spuren hinterlassen. Seine erotische und heiße Stimme hatte mich jedoch wieder aus meinen Gedanken gerissen. Ich sah nun fragend zu ihm auf. „...ähm könntest du... ich meine...“, nuschelte er leise vor sich hin und ich bemerkte wie sich ein starker Rotschimmer auf seine eh schon erröteten Wangen legte. Sein Anblick war einfach nur zu süß. Vor allem wenn man bedachte, dass der Herr vorher noch so scharf darauf war, endlich zur Sache zukommen. Und seit dem ich meiner Selbstbeherrschung letztendlich doch „Lebe wohl“ gesagt hatte und seinem dringendem Wunsch nachgekommen war, war er plötzlich ein ganz anderer Mensch. Nicht mehr so frech und fordernd wie zuvor, sondern eher nervös und ungeduldig. Natürlich war es für uns beide das erste Mal, aber sein purer Anblick war einfach nur göttlich. Den Mund leicht geöffnet und sein Körper mit einem leichten Schweißfilm bedeckt, lag er unter mir. Sexy, elegant, charmant, unwiderstehlich und gleichzeitig auch von der puren Lust besessen, präsentierte er sich mir und ich konnte mir immer und immer wieder nur sagen, wie schön er doch war. Was ich für ein Glück hatte, ausgerechnet von ihm geliebt zu werden. Von demjenigen, der mir seit meiner Kindheit einen ganz besonderen Grund gab weiter zu leben. Den ganzen Krieg, die vielen Morde und die schrecklichen Verbrechen außen vor zu lassen, mit denen wir quasi aufgewachsen waren und nach vorne zu schauen. Trotz dem vielen Leid und Hass, der die Welt beherrschte weiterzuleben, weiterleben zu wollen. Und dafür war ich ihm unendlich dankbar. „Was könnte ich? Mach ich irgendwas falsch...?“ „...nein. Aber könntest du etwas schneller... ich halt das nicht aus.“, entgegnete er leicht beschämt und zeigte kurz auf seinen Lendenbereich. Ich folgte ihm mit meinen Augen und musste unwillkürlich grinsen, als ich verstand worauf er denn hinaus wollte. „Du sollst nicht grinsen, sondern was tun...!“, murrte Lelouch gereizt. „Wer wird denn hier so ungeduldig sein? Außerdem könntest du auch ruhig etwas freundlicher sein. Immerhin hab ich hier das Sagen, klar? Und wenn du nicht lieb bist, hast du Pech gehabt.“, lächelte ich ihn hinterhältig an, um ihm zu zeigen, wie viel Macht ich doch über ihn hatte. Und die Tatsache schien ihm nun ganz und gar nicht zu gefallen, denn er verzog genervt das Gesicht und drehte seinen Kopf zur Seite. Ich konnte mir ein weiteres Grinsen nicht verkneifen. „...bitte Suzaku...!“, brachte er dann zögernd heraus und sah mich flehend mit seinen königslilafarbenen Augen an. Wie sollte ich da bitte wiederstehen? Doch das schlimme daran war, dass er genau wusste, dass ich seinem Blick nicht standhalten konnte. Und natürlich nutzte er es schamlos aus. Aber na warte, Lelouch. Du wirst dir später noch wünschen, du hättest das lieber nicht getan. Ich grinste breit und begann mich dann langsam über ihn herzumachen. Quälend langsam küsste ich mich über seine Brust und strich gleichzeitig mit beiden Händen sanft seine Seiten entlang. Ich wollte jede Faser seines Körpers erkunden und dabei am liebsten gar keine Stelle vernachlässigen. Entschlossen leckte ich über seine rechte Brustwarze und bearbeitete gleichzeitig die andere mit meinen Fingern. Von ihm war ein lautes Aufkeuchen zu hören als er meine warme, feuchte Zunge wahrnahm. Ich lächelte zufrieden wissend, dass es ihm gefiel und beschäftigte mich weiter mit seinen Brustwarzen. Nach einiger Zeit begann sich jedoch auch das Verlangen und die Lust in mir zu verstärken und ich näherte mich küssend Lelouchs Lenden, während ich forschend über seine Oberschenkel strich. Von ihm war ein wohliges Seufzen zu hören als er bemerkte, dass ich mich nun einem ganz bestimmten Bereich seines Körpers zuwandte. Er hatte noch nie wirklich viel Geduld gehabt, was sich mal wieder bestens feststellen ließ. Jedoch verdankte ich auch seiner Ungeduld und Überzeugungskraft unsere derzeitige Situation. Ich wusste gar nicht, warum ich mich anfangs so gesträubt hatte. Aber darüber wollte ich jetzt auch gar nicht nachdenken, sondern mich nur noch um meinen geliebten Lelouch kümmern. Da das Verlangen in mir nun schon langsam die Übermacht gewann, entschloss ich mich endlich zur Sache zu kommen, näherte mich vorsichtig Lelouchs Lenden und begann fordernd an seiner pochenden Erregung zu saugen und zu lecken. Als dieser meine heiße Zunge spürte, ließ er ein langgezogenes Stöhnen hören und krallte sich unbewusst im Bettlaken fest. Ich ließ mich davon nicht stören und machte unbekümmert weiter. Irgendwie war es schon ein etwas komisches Gefühl ihn auf diese Weise zu verwöhnen, aber solange ich mein Ziel erreichte und ihn in den Wahnsinn treiben konnte, war es eigentlich nebensächlich. In den Wahnsinn treiben hörte sich vielleicht etwas sadistisch an, aber er wollte es doch so oder etwa nicht? Also bekam er das was er verlangte. „Oh Gott, Suzaku! Ich… ah! Ich kann nicht… mehr!”, hörte ich seine schon etwas heisere Stimme, welche kurz darauf erstarb und er sich zuckend in meinem Mund entlud. Ich schluckte reflexartig und musste feststellen, dass es noch nicht mal so schlimm schmeckte, als ich vorher vielleicht angenommen hatte. Während ich mir den Rest noch von den Lippen leckte, näherte ich mich wieder Lelouchs erröteten Gesicht und küsste ihn verlangend. Ich drang mit meiner Zunge in ihn ein und ließ ihn somit sich selbst schmecken. Trotz seiner Erschöpfung konnte ich merken, dass er keinen Funken seiner Ungeduld verloren hatte. Er begegnete meiner Zunge immer noch fordernd und wollte anscheinend den Kampf für sich entscheiden. Jedoch hatte ich nicht die Absicht das zuzulassen und zeigte ihm dies nur zu deutlich, als ich seine Zunge ganz in Besitz nahm und er anfing nach Luft zu schnappen. Grinsend ließ ich von ihm ab und sah ihm abwartend in seine vor Lust verschleierten königlichen Augen. „Ich schmecke widerlich...“, stellte er fest und sah schon fast schmollend zur Seite. Ich sah ihn auf diese Bemerkung hin mit großen Augen an und musste lachen. Mit so einer Aussage hatte ich nun ganz und gar nicht gerechnet. Ich versuchte mich dann aber auch wieder zusammenzureißen und unseren Akt so schnell wie möglich fortzuführen. Immerhin hatten wir noch was vor uns. „Das ist Ansichtssache mein Lieber~“, hauchte ich ihm dann nur ins Ohr und küsste ihn flüchtig. Bevor er etwas erwidern konnte, hatte ich mich schon langsam zu seinem Eingang getastet und drang vorsichtig mit einem Finger in ihn ein. Abrupt hielt er still und gab keinen Ton von sich. Ich sah ihn prüfend an um sicher zu gehen, dass ich ihm auch nicht weh tat. Er verzog keine Miene und sah mich nur mit festem Blick an. Fast schon unheimlich, wie ruhig er jetzt war. Vorhin noch laut wie sonst was und jetzt einfach nur noch mucksmäuschenstill. Ich erwiderte seinen Blick mit einem eher herausforderndem. Gut, wenn es okay war konnte ich ja weiter machen, dachte ich mir. Also schob ich noch einen zweiten Finger in ihn und begann ihn zu weiten. Ich versuchte trotz allem vorsichtig zu sein, denn nur weil der Herr keine Miene verzog und keine Schmerzen zeigte, hieß das noch lange nicht, dass es auch schmerzfrei war. Denn das konnte ich mir leider nicht vorstellen. Als ich mit meinen beiden Fingern dann etwas tiefer vordrängte, zuckte Lelouch kurz zusammen und entzog sich diesen. Ich sah überrascht auf, konnte mir aber eigentlich schon fast denken, was denn los war. Meine Vermutung bestätigte sich, als ich ihm ins Gesicht sehen wollte, er dieses aber gekonnt zur Seite drehte. Ich seufzte kurz und beugte mich zu ihm rüber. „...warum spielst du den starken Mann?“, fragte ich kurzerhand und biss ihm neckend ins Ohr. Er zuckte leicht zusammen und brachte nur ein leises „Tz!“ hervor. Na toll. Der Herr machte wieder einen auf stur und das auch noch in einem Moment wie diesem. Hatte der vielleicht Nerven... „Lelouch!“ Sein großer Stolz war mir jetzt eigentlich regelrecht egal. Ich wusste natürlich, dass er keine Miene verzog und einen auf stark machte, damit er zumindest ein bisschen Stolz bewahren konnte. „...hör mal, beim Sex geht es nicht um Stolz verdammt! Zumindest nicht um deinen.“, murrte ich, packte ihm ans Kinn und drehte somit sein Gesicht zu mir. „Was soll das denn heißen?!“ „Dass du jetzt machst, was ich will und das aber hurchtig! Sonst werd ich echt noch sauer...“, entgegnete ich ihm gereizt und drückte ihn zurück in die Kissen. Ich würde jetzt bestimmt nicht anfangen mit ihm zu diskutieren. Das wäre es ja noch! „...ich will dass du sagst, wenn es weh tut verstanden?“ Von ihm kam nur ein widerwilliges Nicken und ich nahm dies als Aufforderung weiter zu machen. Also befeuchtete ich meine Finger und drang erneut in ihn ein. Ich hoffte, dass es dadurch etwas weniger schmerzhaft werden würde. Und anscheinend schien es etwas zu helfen. Lelouch verkrampfte sich nicht mehr so und ich nutzte die Gelegenheit nun auch noch um einen dritten Finger dazu zu nehmen. „...Suzaku. Jetzt mach auch endlich! Ich halt’s nicht mehr aus...“, keuchte Lelouch nach ner Zeit und drückte sich verlangend meinen Fingern entgegen. Ich sah nachdenklich zu ihm runter und zögerte erst kurz. Aber dann machte sich auch wieder meine selbst schon pochende Erregung bemerkbar und ich entschloss nun doch nicht mehr länger zu warten. Ich wollte ihn einfach zu sehr. Ehe er sich versah, hatte ich schon seine Beine gespreizt und mich vor seinem Eingang positioniert. Ich hielt es nicht mehr länger aus und wollte ihn nun endlich spüren. Ihn endlich einnehmen und zu meinem Eigentum machen. Vorsichtig drang ich in ihn ein und versuchte dabei mein starkes Verlangen zu ignorieren. Was wirklich nicht einfach war, denn Lelouch war ziemlich eng und heiß. Es fühlte sich so unglaublich gut in ihm an, dass ich schon fast dachte ich sei im Himmel. Einfach nur unbeschreiblich. „Nh...!“, war das einzige was Lelouch herausbringen konnte, denn er versuchte den stechenden Schmerz so gut es ging zu verstecken, was ihm letztendlich doch nicht gelang und ich kurz inne hielt. „Ist alles in Ordnung? Soll ich aufhören?“, fragte ich besorgt und strich ihm sanft über die Wange. Er schüttelte nur heftig den Kopf und krallte sich wieder ins Bettlaken. Ich seufzte kurz und wagte es mich nun ganz in ihn zu versenken, woraufhin von ihm ein lautes, langgezogenes Stöhnen zu hören war. Verwundert sah ich ihm ins Gesicht und er lief noch eine Spur röter an, als er es eh schon war. Prüfend bewegte ich mich vorsichtig in ihm und stieß einmal vorsichtig zu. Er kniff die Augen zusammen und stöhnte erneut auf. „...Lelouch?“ „Mach das noch mal...!“, unterbrach er mich und sah mich nun fordernd an. Ich sah ihn leicht verunsichert an, kam aber seiner Bitte nach und stieß erneut zu. Diesmal etwas fester und gezielter als vorher. „Ah~ ja genau da!“ Ungläubig sah ich zu ihm runter und fragte mich, wieso er plötzlich wie ausgewechselt war. Hatte ich etwa seinen empfindlichsten Punkt getroffen? Und das schon beim ersten Stoß? Damit hätte ich jetzt nun gar nicht gerechnet, aber ihm schien es wohl zu gefallen, also machte ich weiter. Mit jedem weiteren Stoß geriet ich immer mehr in Extase und konnte mich nach einiger Zeit nicht mehr beherrschen. Es fühlte sich einfach nur unwahrscheinlich geil an. Lelouchs Enge um meine Erregung zu spüren war einfach besser als alles andere auf der Welt, sodass ich mir schon wünschte, dieser Moment und dieses unbeschreiblich geile Gefühl würden ewig anhalten. Zu alle dem erregte mich Lelouchs unkontrolliertes Stöhnen nur noch mehr und irgendwann konnte ich nicht mehr anders, als ihn nur noch heiß und innig zu küssen. Er erwiderte meine Küsse nur zu gerne und es begann wieder ein wildes Zungenspiel, welches ich natürlich zu gewinnen versuchte. „Ah~ mehr Suzaku! Fester...“, keuchte er mir erregt ins Ohr und umklammerte mich fordernd. „...oh Gott, Lelouch. Das mh... ah!“, ich konnte nicht mehr als Bruchstücke heraus bekommen, denn diese gewaltige Hitze und das aneinander reiben unserer verschwitzten Körper, brachten mich langsam um den Verstand. Die Hitze machte sich in meinem gesamten Körper breit und schien letztendlich wieder zu meiner Körpermitte zurückzufinden. Als wir uns dem Höhepunkt näherten, schlang Lelouch verlangend seine Beine um mich, um mich nur noch tiefer spüren zu können. Durch diese Aktion war es dann um mich geschehen und ich stieß nur noch unkontrolliert und mit voller Kraft zu. Lelouch hatte währenddessen, seine Fingernägel in meinen Rücken gebohrt und bog dann seinen eigenen durch als er mit einem heiseren „Suzaku!“ kam. Durch seines Orgasmus, zog sich in ihm alles zusammen und umschloss meine harte Erregung umso fester. Mit einem starken zucken, einem letzten kraftvollem Stoß und seinem Namen auf den Lippen, konnte ich mich nicht mehr beherrschen und ergoss mich letztendlich in ihm. Schwer atmend sackte ich dann auf ihm zusammen und nahm erst nach einiger Zeit wieder sein leises Keuchen war. Als ich mich einigermaßen wieder beruhigt hatte, zog ich mich langsam aus ihm zurück und ließ mich neben ihm aufs Bett fallen. Mich überkam ein leichtes Schwindelgefühl und ich schloss kurz die Augen. Wow... mehr konnte ich dazu nicht mehr sagen. Es war einfach nur Wow gewesen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal so verlieren würde wie gerade eben beim Sex mit Lelouch. Nichts auf der Welt konnte mir diese unglaublich tollen Gefühle, die ich noch vor ein paar Minuten verspürt hatte geben. Wirklich gar nichts. „...Suzaku.“, wurde ich von ihm wieder ins Hier und Jetzt gerufen und wandte mich ihm zu. Er lag einfach nur da. Machte gar nichts, außer atmen und mich ansehen. Ich konnte nicht oft genug sagen, wie schön er doch war. Und die Tatsache, dass er gerade seine Unschuld verloren hatte und dort nun völlig erschöpft lag, ließ ihn unglaublich sexy wirken. Ich erwischte mich dabei, wie ich seinen eleganten, zierlichen Körper mal wieder genau musterte und konnte nicht verhindern, dass sich wieder ein paar perverse Gedanken in mir ansammelten. Mein Gott... wir hatten doch gerade erst! Verschwindet verdammt! „Suzaku, an was zum Henker denkst du denn schon wieder?“ „Eh? Ich? An nichts... nichts besonderes.“, grinste ich verlegen und konnte nicht vermeiden rot zu werden. Plötzlich erhob sich Lelouch und beugte sich über mich. „...du denkst daran es noch mal zu tun, oder?“, flüsterte er mir mit erotischer Stimme ins Ohr und ich konnte nur hart schlucken. Nein, das war nicht gut... Wenn er so weitermachte würde sich bei mir wieder etwas regen und ich hielt es wirklich für das Beste, es bei dem einen mal für heute Nacht zu belassen. Wer weiß, was ich dank meiner perversen Fantasie noch mit ihm anstellen würde. Oh je... schon der Gedanke daran ich würde ihn so richtig...! Nya~ nein Stopp! Ich drückte ihn mit letzter Kraft weg und richtete mich ebenfalls auf. Er sah mich nur grinsend, und genau wissend was wohl gerade in mir vorging, an und suchte dann nach einer Decke. Ich seufzte kurz erleichtert auf und sah mich um. Es war mitten in der Nacht. Nunally und Sayako waren bestimmt schon seit Stunden am schlafen. Und ja... AH! Ich schlug mir die Hand vors Gesicht und wurde rot. Scheiße nein! Ich hab ganz vergessen, dass wir nicht alleine in diesem Haus sind. Oh Gott! Was, wenn sie uns gehört haben! Ich war ja nicht gerade leise und Lelouch erst recht nicht. Oh bitte bitte Gott. Bitte lass sie nichts bemerkt haben! „Suzaku? Was hast du?“, wollte Lelouch von mir wissen und rückte mitsamt Decke näher an mich ran. Müde schloss er die Augen und wartete auf meine Antwort. „...d-du, wir haben vergessen, dass Nunally und Sayako auch im Haus sind!“, brachte ich verzweifelt hervor. „Na und? Passt schon...“ „Passt schon?! Die haben uns doch bestimmt gehört, Lelouch!“ Lelouch grummelte kurz und schmiegte sich an meine Schulter. Ihn scheint das wohl wirklich total kalt zu lassen. Wie kann er so ruhig bleiben? Ich versteh das nicht. Das ist doch verdammt noch mal peinlich. Was wird Nunally denn jetzt nur über mich denken? Nya~ nee! „Suzaku, komm wieder runter. Selbst wenn sie uns gehört haben sollten, wovon ich nicht ausgehe, denk ich mir irgendeine Ausrede aus und gut ist. Und jetzt lass uns schlafen. Ich bin müde...“, murmelte Lelouch gelassen, drückte mich unsanft in die Kissen und warf mir die Decke über. Ich versuchte mich wieder abzureagieren und seufzte laut. Vielleicht regte ich mich einfach zu sehr darüber auf. Ja... das war doch alles gar nicht so schlimm... ...nya~ aber Nunally! „Suzaku! Schlaf jetzt endlich. Es ist spät verdammt!“, knurrte Lelouch nun leicht gereizt, als er bemerkte wie unruhig ich doch noch war. Als ich nach ein paar Minuten nichts mehr von mir gab, seufzte er zufrieden und schloss die Augen. Ich sah kurz zu ihm runter und beschloss dann auch zu schlafen. „Gute Nacht, Lelouch.“ Zur Antwort schmiegte er sich noch enger an mich. „...Lelouch?“ „Mh...?“, kam es nur murrend von ihm. „Ich liebe dich.“, flüsterte ich langsam. Die drei Worte wollte ich unbedingt noch loswerden. Es wäre schade gewesen, sie nicht gesagt zu haben. „Idiot. Das hab ich dir doch die ganze Zeit gesagt...“, grinste er zufrieden und schloss zum wiederholten male die Augen, um nun endlich schlafen zu können. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ So~ das war meine erste Shonen Ai Lemon! xD Ich hoffe, sie hat euch einigermaßen gefallen. x3 Freue mich besonders in dem Fall über Kritik und Verbesserungsvorschläge! Liebe Grüße Len~ ♥ Der Morgen danach... -------------------- ~Lelouchs Sichtweise~ Am nächsten Morgen wurde ich von ein paar lästigen Sonnenstrahlen, welche mir netterweise genau ins Gesicht schienen, geweckt. Grummelnd öffnete ich meine Augen und sah mich kurz um. Ich stellte mit einem Blick auf meinen Wecker fest, dass es bereits Mittag war. Ich fragte mich warum mich niemand geweckt hatte und setzte mich leicht auf. Kurz darauf schoss ein stechender Schmerz durch meinen Körper. Ich verzog qualvoll das Gesicht und musste mich beherrschen nicht direkt los zu schreien. „Oh Gott. Scheiße...“ Mehr brachte ich zu dem Zeitpunkt nicht heraus, versuchte mich stattdessen zu entspannen und hoffte, dass die Schmerzen dadurch vielleicht verschwinden würden. Immer noch leicht schlaftrunken versuchte ich mir in Erinnerung zu rufen, weshalb ich denn bitte plötzlich solche Schmerzen hatte. Ich hab doch kein Sport oder so gemacht. Also konnte es auch kein Muskelkater sein. Also was zum Henker...? Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich plötzlich etwas unerwartet warmes neben mir wahr nahm und sah daraufhin überrascht zur Seite. „Suzaku?!“, platzte es aus mir heraus und ich wich unwillkürlich ein paar Zentimeter zurück, was ich daraufhin direkt wieder bereute, da mein Körper erneut von diesen Schmerzen eingenommen wurde. Knurrend und innerlich meckernd über mich selbst, betrachtete ich nun meinen schlafenden Freund neben mir. Ich brauchte doch tatsächlich einen Moment, um mich wieder an letzte Nacht zu erinnern. Doch nun sprudelten die Erinnerungen von unserer gemeinsamen Nacht nur so in mir hoch. Wir hatten Sex. Richtig leidenschaftlichen, hemmungslosen Sex. Irgendwie hatte ich ihn letztendlich doch verführen können und meinen Willen bekommen. Tja, so stark war Suzakus Selbstbeherrschung dann doch nicht gewesen. Zufrieden über meinen Erfolg grinsend saß ich nun da und dachte über das nächtliche Ereignis nach. Solche unglaublichen Gefühle hatte ich noch nie verspürt. Ich konnte sie noch nicht mal in Worte fassen. Nur, dass es sich unglaublich gut angefühlt hatte von Suzaku derart geliebt zu werden. Ich ließ meinen Blick über Suzakus nackten Körper wandern. Zwar lag er halb unter meiner Decke, aber sein gut gebauter Oberkörper präsentierte sich mir nur all zu deutlich. Ich merkte wie sich das Verlangen, ihn zu berühren schon wieder in mir breit machte. Oh man... war ich etwa schon so süchtig nach seinen Berührungen und seiner Leidenschaft? Ich fuhr mir durch die Haare und ließ ein leises Seufzen hören. Aber wenn er mich die Nacht so um den Verstand gebracht hatte... was sollte ich da anderes machen? Seine wahnsinnig sanften Berührungen ließen meinen Körper nur so erzittern, dass ich unter anderem geglaubt hatte zu zerbrechen. Er hatte in mir eine Flamme der Leidenschaft entfacht, von welcher ich im nachhinein selbst total überrascht war. Nie hätte ich gedacht, dass jemand solche Gefühle in mir hervorrufen könnte. Aber na ja... so konnte ich mich irren. Als Suzaku nach einiger Zeit immer noch nicht aufgewacht war, beschloss ich schon mal unter die Dusche zu springen. Wobei von springen in meinem Fall wohl keine Rede sein konnte. Ich musste mich ja schon überwinden, überhaupt aus dem Bett zu steigen. Die Schmerzen ließen zwar zu, dass ich mich wieder einigermaßen bewegen konnte, aber das auch nur langsam. Irgendwie hatte ich es geschafft nach meiner Boxershorts zu greifen und mir diese erst mal anzuziehen. Dann torkelte ich zu meinem Kleiderschrank, schnappte mir eine neue und gabelte auf dem Weg zur Tür noch meine Jogginghose auf. Als ich dann endlich im Bad war, warf ich meine Sachen auf den Klodeckel und zog mich aus. Unter der Dusche drehte ich das Wasser auf und empfing das angenehm kühle Nass mit Freuden. Einfach herrlich. Wenn man bedachte, dass draußen bestimmt wieder um die 30° waren, tat eine kalte Dusche richtig gut. Ich seufzte wohlig und hob den Kopf, damit mir das Wasser übers Gesicht laufen konnte. Langsam lehnte ich mich an die Wand und schloss zufrieden die Augen. Das kalte Wasser linderte meine Schmerzen um einiges und nachdem ich mich eingeseift und meinen Körper abgewaschen hatte, konnte ich auch schon wieder halbwegs normal aus der Dusche steigen. „Oh man... dass ich im Nachhinein so im Arsch sein würde hätte ich nicht gedacht. Suzaku eh! Ich wollte es zwar so, aber er muss mich ja nicht deshalb direkt so hart rannehmen! Aber Hauptsache er hatte seinen Spaß, tze...“, grummelte ich vor mich hin und war gerade dabei mir meine frische Boxershorts anzuziehen, als ich mich plötzlich im Spiegel erblickte. Wie paralysiert starrte ich auf mein Spiegelbild und mir klappte unwillkürlich der Mund auf. „...Suzaku!!!“, rief ich entsetzt, zog mir blitzschnell meine Sachen an und trat wütend aus dem Badezimmer. Das konnte jetzt nicht war sein! Hatte er eigentlich überhaupt eine Ahnung was er da getan hatte? Durch meine Wut vergaß ich meine Schmerzen und machte mich hastig auf den Weg zurück in mein Zimmer. Suzaku hatte sich gerade seine Boxershorts angezogen, als ich mit einer gewaltigen Wucht die Zimmertür aufschlug. Erschrocken fuhr er herum und entdeckte mich schwer atmend und mit rotem Kopf im Türrahmen. „Du verdammter Idiot! Sieh dir mal an, was du getan hast! Einen Besuch im Schwimmbad kann ich erst mal haken!“, platzte es aus mir heraus und ich warf ihm mit voller Wucht mein Handtuch gegen den Kopf. Überrascht und völlig überrumpelt starrte er mich einfach nur an. Plötzlich fing er sich jedoch wieder und setzte ein selbstgefälliges Grinsen auf. „Na du wolltest es doch so, oder nicht? Außerdem sieht es noch nicht mal so schlimm aus.“ Ich starrte ihn verständnislos an und brachte erst mal kein Wort mehr heraus. Denn zu aller erst mal war ich sichtlich verwirrt. Hätte Suzaku nicht anders reagieren sollen? Ich meine, er hätte sich im Normalfall doch tierisch aufgeregt, sobald er realisiert hätte, was wir letzte Nacht getan hatten und dass er nicht gerade unübersehbare Spuren auf meinem Schlüsselbein hinterlassen hatte. Aber er blieb einfach cool. Irgendwie kam ich darauf gerade überhaupt nicht klar. Ich wollte schon etwas erwidern, als sich wieder dieser bescheuerte Schmerz in mir breit machte und ich mich erst mal rücklings an die Wand lehnte und dann langsam zu Boden sank. Verdammter Scheiß. Diese elenden Schmerzen waren ganz und gar nicht eingeplant gewesen! Ich kam mir in diesem Moment ziemlich erbärmlich vor, da ich noch nicht mal in der Lage war mich richtig zu bewegen. Und so was hasste ich zutiefst. Ohne es bemerkt zu haben, stand Suzaku plötzlich vor mir und sah auf mich herab. „Sag mal mein Lieber, kann ich dir vielleicht helfen. Du scheinst mir nicht gerade fit zu sein.“, fragte er freundlich und lächelte unschuldig. „...wer ist denn dran schuld? Du hast es maßlos übertrieben, Suzaku! Mir geht’s beschissen. Und nur weil du dich nicht zurückhalten konntest!“, meckerte ich ihn an und warf ihm einen bösen Blick zu. „Wie ich schon sagte. Du warst so scharf darauf mit mir zu schlafen. Und ich hab mich ja nicht umsonst geweigert, weil ich wusste, dass wenn ich einmal richtig in Fahrt bin, so schnell nicht aufhören würde. Jetzt trag auch die Konsequenzen, klar? Außerdem... bist du nicht der einzige, dem hier was weh tut. Denn ich kann mich jetzt auch nicht mehr im Schwimmbad sehen lassen.“ Er sah mich ernst an und drehte mir den Rücken zu. Was ich dann erblickte, ließ mich erst mal erröten, woraufhin ich dann beschämt zur Seite sah. Auf seinem Rücken bis hoch zu den Schultern zeichneten sich mehrere tiefe Kratzspuren und ich wusste nur zu gut, dass sie von mir stammten. Oh Gott. Das habe ich gar nicht bemerkt! Normalerweise hatte ich mich bestens im Griff, aber die Nacht hatte ich wohl nicht aufgepasst... „Tut mir leid... ich hab mich zu sehr gehen lassen. Woran du aber nicht gerade unschuldig bist!“, murmelte ich langsam und sah wieder zu ihm hoch. Verdammt war das erniedrigend auch noch zugeben zu müssen, dass ich meinen Stolz beim Sex so ziemlich außer acht gelassen hatte. Suzaku kniete sich vor mich hin und näherte sich mir langsam. Ohne zu zögern packte er mich am Kinn und sah mich grinsend an. „Ich weise die Schuld auch nicht von mir. Denn der Anblick, den du mir beim Sex geboten hast und auch jetzt gerade in diesem Moment bietest, war es mir wert Lelouch...“, flüsterte er mir erotisch ins Ohr und küsste verlangend meinen Hals. Ich wurde rot und schloss reflexartig die Augen. Was war denn mit dem los? Er war wie ausgewechselt. Oder eher genauso wie letzte Nacht. Wobei ich mich gerade nicht drauf einigen konnte, ob ich das nun gut oder schlecht finden sollte. „...außerdem schien es dir wohl sehr gut gefallen zu haben, wie ich dich rangenommen hab. Zumindest hast du es mich klar und deutlich hören lassen~“, ergänzte Suzaku und sah mich amüsiert an. Ich lief noch eine Spur röter an und versuchte mich gleichzeitig an die vergangene Nacht zu erinnern. „Der ja immer so stolze Lelouch hatte sich ganz und gar seinem Verlangen und seiner Lust hingegeben. Hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet... aber es war ein herrlicher Anblick.“, setzte Suzaku noch eins drauf und lächelte zufrieden. ...dieser! Dieser verdammte...! Der machte sich auch noch drüber lustig! Was fiel dem eigentlich ein? Schon schlimm genug, dass ich mich gestern Nacht so hab gehen lassen. Jetzt hielt er mir das auch noch extra unter die Nase! Plötzlich vernahm ich ein leises Lachen und sah zu ihm auf. Was war den jetzt wieder so lustig? War ihm vielleicht noch was eingefallen, damit ich mich in Grund und Boden schämen konnte? „...ich würde sagen es reicht jetzt. Du hast es schon fast zu ernst aufgenommen. Aber die Versuchung war einfach zu groß. Tut mir leid, ich konnte nicht widerstehen.“, brachte er lachend heraus und erhob sich wieder. Eh? Moment mal… was meinte er denn jetzt bitte damit? Sichtlich verwirrt sah ich zu ihm auf und beobachtete, wie er sich eine meiner Boxershorts aus dem Schrank fischte. Dann sah er sich nach seiner Jogginghose um. „Als ich vorhin aufgewacht bin und realisiert hatte, was wir die Nacht getan hatten bin ich ausgerastet. Ich ärgerte mich über mich selbst. Ich hatte letztendlich doch tatsächlich nachgelassen und meine Selbstbeherrschung über Bord geschmissen. Ich war richtig sauer auf dich.“, begann er zu erklären und entdeckte seine Hose am Fußende meines Bettes. Ich hörte ihm aufmerksam zu und stellte gleichzeitig fest, dass ich wohl doch nicht so falsch lag mit dem Gedanken, er würde sich normalerweise aufregen. Aber das hieße ja, dass er mich regelrecht...! „Im nachhinein musste ich mir aber dann doch eingestehen, dass ich unsere letzte Nacht auch nicht vergessen wollte. Dafür war es einfach zu schön. Ich würde dieses Ereignis um nichts in der Welt eintauschen wollen... Na ja und da dachte ich mir, ich mach einfach mal einen auf cool und lass es dich ein bisschen bereuen. Mir war auch klar, dass du nicht gerade fit sein und dich wahrscheinlich schon allein deswegen aufregen würdest, aber du hattest es einfach verdient. Sorry~“, ergänzte er nachdenklich, griff nach der Jogginghose und grinste mich zufrieden an. Also doch! Das konnte doch nicht wahr sein. Er hat mich einfach verarscht! Und ich bin auch noch drauf reingefallen. Wie erbärmlich war das denn bitte? Ich glaub es nicht... „...aber die Male auf deinem Schlüsselbein hatten mich wirklich überrascht. Tja schade. Schwimmen gehen fällt wohl fürs nächste aus. Sowie für dich als auch für mich. Du hast ja keine Ahnung, wie sehr mein Rücken brennt. Wobei... in deiner Haut möchte ich auch nicht stecken wollen.“ Ich gab nur ein lautes Grummeln von mir und zwang mich endlich wieder vom Boden aufzustehen. Dieser war nämlich alles andere als bequem und ich hatte ja eh schon Probleme mit dem Sitzen. „...du weißt, dass das noch ein Nachspiel haben wird, oder? Ich lass das nämlich nicht einfach so auf mir sitzen, mein Lieber. Du wirst es noch bereuen. Und darauf kannst du Gift nehmen.“, entgegnete ich ihm nur gelassen und warf mich auf mein Bett, um meinem Körper Gelegenheit zum ausruhen zu geben. „Na wenn du meinst. Ich weiß ja nicht wie weit dein momentaner Zustand das zulässt. Ich geh jetzt auf jeden Fall duschen. Bis gleich~“, erwiderte Suzaku und machte sich gut gelaunt auf den Weg ins Bad. „Nya~ dieser elende Sadist...!“, murmelte ich sauer vor mich hin. Wenn ich könnte, hätte ich ihm schon längst mal in den Arsch getreten, aber dazu war ich grade überhaupt nicht in der Lage. Zu schade... also muss ich mit meinem Rachezug noch etwas warten. Aber ich werde es ihm auf jeden Fall heimzahlen. Ich lass mich doch nicht demütigen und der kommt dann auch noch ungeschworen davon. Wäre ja noch schöner... Ich drehte mich erschöpft auf den Bauch, denn ich hatte das Gefühl, dass wenn ich mich auf den Rücken legen würde meine Schmerzen wiederkommen würden. Ich war ja schon froh, dass sie etwas nachgelassen hatten. Hoffentlich würden sie auch schnell wieder verschwinden, denn ich hatte bestimmt nicht vor den ganzen Tag im Bett zu verbringen. Plötzlich fiel mir was ein. Nunally und Sayako waren doch schon bestimmt längst weg, oder? Ich holte einmal tief Luft und erhob mich erneut, um aus dem Bett zu steigen und mich auf den Weg ins Wohnzimmer zu machen. Meine Schmerzen hatten wie gesagt zwar nachgelassen, aber ich musste trotzdem aufpassen wie ich mich bewegte. Als ich dann nach ner gefühlten Ewigkeit im Wohnzimmer ankam und weder Nunally noch Sayako entdeckte, seufzte ich erst mal erleichtert auf. Gut, dass die beiden bereits weg waren. Was hätten sie wohl gedacht, wenn sie mich so gesehen hätten? Schon schlimm genug, das Suzaku mich in diesem erbärmlichen Zustand zu Gesicht bekam. Nebenbei würde er mir das jetzt bestimmt ewig unter die Nase halten. Darauf konnte ich wetten. Nach kurzem überlegen schleifte ich mich in die Küche und machte mich dort auf die Suche nach etwas zu essen. Als ich den Kühlschrank öffnete wurde ich dann auch direkt fündig und nahm zwei bereits belegte Baguettes aus dem untersten Regal. Sayako hatte diese wohl noch zubereitet, bevor sie mit Nunally das Haus verlassen hatte. Ich dankte ihr innerlich und schloss den Kühlschrank wieder. Es wäre natürlich auch groß kein Problem gewesen selbst noch etwas zuzubereiten, aber wenn Sayako schon mal so freundlich war und dies für uns erledigt hatte, konnte ich mich auch nicht beklagen. Nun wieder etwas besserer Laune, trug ich die beiden Teller mit unserem Frühstück ins Wohnzimmer, stellte diese auf den Esstisch und verschwand wieder in der Küche. Dort angekommen nahm ich noch zwei Gläser aus dem Schrank über dem Spülbecken und eine Flasche Saft aus dem Kühlschrank. „Wie ich sehe geht’s dir wieder was besser. Aber wieso lehnst du eigentlich an der Wand?“, kam es von Suzaku, der in Jogginghose und einem Handtuch um den Nacken ins Wohnzimmer kam. „Ich bin für jeden Moment, den ich nicht sitzen muss dankbar. Außerdem hab ich auf dich gewartet.“ Ich sah von meiner Zeitung auf und löste den Kontakt zwischen mir und der Wohnzimmerwand. „Ach so. Hast du echt so Schmerzen?“, wollte Suzaku wissen, kam auf mich zu, nahm mir die Zeitung aus der Hand und sah mich besorgt an. „Sagen wir mal so: Fass mich falsch an und du bist tot. Reicht das?“ Suzaku grinste daraufhin nur und setzte sich fröhlich an den gedeckten Tisch. Ich wurde das Gefühl nicht los, meine Aussage direkt wieder bereuen zu müssen. Denn ohne Hintergedanken, würde Suzaku sich nicht so einen abgrinsen. „Hast du die Baguettes gemacht?“ „Nee. Hab sie vorhin im Kühlschrank gefunden. Sayako hat sie wohl noch gemacht, bevor sie mit Nunally los ist.“, antwortete ich und setzte mich ebenfalls vorsichtig an den Tisch. Ich versuchte die Schmerzen zu ignorieren und mich aufs Frühstück zu konzentrieren. Sie hatten zwar eindeutig nachgelassen, aber verschwunden waren sie immer noch nicht. „Wo sind die beiden eigentlich hin?“, wollte Suzaku wissen und bis von seinem Baguette ab. „Soweit ich das mitbekommen hab ins Museum oder so. Auf jeden Fall werden sie erst mal ne weile weg sein.“ Ich biss ebenfalls in mein Baguette und sah zu Suzaku auf. Dieser brachte nur ein erleichtertes Seufzen hervor und beschäftigte sich wieder mit seinem Essen. „Machst du dir etwa immer noch Gedanken wegen Nunally?“, fragte ich kurz. Suzaku zog daraufhin nur seine Augenbraue hoch und sah mich mit einem Ach-wie-kommst-du-denn-nur-darauf?-Blick an. Ich seufzte daraufhin laut und fuhr mir durch die Haare. „Sie wird schon nichts mitbekommen haben und außerdem-...“, ich brach abrupt ab, als ich seinen Das-glaubst-du-doch-wohl-selbst-nicht!-Blick sah. „Du weißt anscheinend selbst gar nicht, wie laut du gestern Nacht warst, oder?“, begann er leicht grinsend. Ich stockte kurz und wurde daraufhin schlagartig rot. Mir schossen unwillkürlich Szenen von gestern Nacht durch den Kopf und ich legte mir unbewusst die Hand auf den Mund. „Ich bin daran zwar nicht unschuldig... im Gegenteil. Wenn ich jetzt noch mal drüber nachdenke, war es sogar pure Absicht dich so in den Wahnsinn zu treiben. Aber wenn Nunally das nicht gehört hat, würde das an ein Wunder grenzen.“ Er schüttelte verständnislos mit dem Kopf, konnte sich aber gleichzeitig ein breites Grinsen nicht verkneifen. Stille. Ich brauchte ein bisschen, um die gerade eben gehörten Worte sacken zu lassen. Als ich dann einen Moment später realisiert hatte, was er da gerade gesagt hatte, war vorbei. „...ich komm gleich wieder!“, gab ich kurzerhand von mir, stand auf und machte mich schnurstracks auf den Weg ins Bad. Suzaku sah mir leicht verwirrt hinterher. Ich schlug die Badezimmertür hinter mir mit einem lauten Knall zu. "...verdammt noch mal!" Ein nicht ganz so ruhiger Nachmittag ------------------------------------ ~Suzakus Sichtweise~ Ehe ich mich versah, fand ich mich allein am Wohnzimmertisch wieder. Lelouch war vor etwa einer halben Stunde im Badezimmer verschwunden. Hatte ich übertrieben? „Anscheinend kommt er da heute nicht mehr raus. Zumindest nicht freiwillig...“, seufzte ich laut und stand vom Tisch auf. Frühstücken konnten wir später immer noch. Jetzt hieß es erst mal Lelouch wieder aus dem Bad zu bekommen. Auf den Weg dorthin überlegte ich abermals. Eigentlich hatte er gar keinen Grund sich über solche Tatsachen aufzuregen. Na okay doch. Hatte er irgendwie schon... Aber was soll ich denn bitte sagen? Ich wache morgens im Bett meines besten Freundes auf und das auch noch nackt. Zuerst wusste ich gar nicht mehr was letzte Nacht passiert war. Jedoch fiel es mir dann recht schnell wieder ein, als ich das zerknitterte Bettlaken sah und sich meine Gedanken daraufhin nur so überschlugen. Ich hatte doch tatsächlich nachgelassen. Und dabei war ich mir vorher noch so sicher gewesen, Lelouch die Stirn bieten zu können. Aber nein, mein Verlangen war mal wieder stärker gewesen. Nicht, dass die gestrige Nacht nicht schön war. Im Gegenteil. Ich würde es am liebsten heute Nacht wiederholen. Oh man... was war bloß los mit mir? Jetzt war ich schon süchtig nach Lelouch. Genau deshalb hatte ich mich gestern so gesträubt, nachzugeben und dem Schicksal seinen Lauf zu lassen. Ich wusste ja, dass ich danach nicht mehr genug von ihm bekommen würde. So war ich nun einmal. Hatte mich erst einmal die Leidenschaft und das Verlangen gepackt, ließen sie mich so schnell nicht mehr los. Das hatte Lelouch gestern Nacht doch wohl am besten zu spüren bekommen... Ich konnte nicht vermeiden leicht rot zu werden, als ich daran dachte, wie verlangend und fordernd ich ihn die Nacht genommen hatte. Unbewusst schüttelte ich den Kopf und klopfte an die Badezimmertür. „Lelouch. Ist alles okay bei dir?“ Was für ne blöde Frage. Wenn man bedachte, dass ich ihm vorhin den letzten Funken Stolz genommen hatte. Aber was konnte ich denn bitte dafür, wenn er nun mal so laut gewesen war? Klar, ich hatte schon vor gehabt, ihn so richtig um den Verstand zu bringen. Einfach als kleine Rache dafür, dass er es geschafft hatte meine Selbstbeherrschung über Bord zu werfen. Aber woher sollte ich denn wissen, dass er sich so mitreißen lässt? Ich mein... es war ja kein schlechter Anblick gewesen. Oh ganz im Gegenteil. Es war einfach ein herrlicher Anblick und auch ein genauso gutes Gefühl gewesen, derjenige zu sein, der ihm diese erregten Laute entlockt hatte. Ich grinste frech. Im Nachhinein konnte ich mich eigentlich wirklich nicht beschweren. Als ich nach mehrmaligem Klopfen keine Antwort bekam, seufzte ich kurz und war dabei die Tür zu öffnen, als ich jedoch feststellen musste, dass sich der Herr eben genau vor dieser niedergelassen hatte und mir somit den Eintritt verweigerte. War ja klar. „...Lelouch würdest du mich freundlicherweise rein lassen? Ich hab nicht wirklich vor hier den Rest des Tages auf dich zu warten, nur weil du meinst schmollen zu müssen. Also mach schon.“, erhob ich erneut die Stimme und hoffte er würde drauf eingehen. „Ich schmoll nicht, verdammt!“ Das war fürs erste das einzige, was ich von ihm zu hören bekam, denn danach war es wieder still. Nein, wie kam ich nur darauf, dass er schmollen würde? Doch nicht der große Lelouch. Das war ja absurd. Oh man... Ich lehnte mich seufzend mit dem Rücken gegen die Tür und sank langsam zu Boden. Tja, was mache ich jetzt? Er war sauer. Ganz klar. Irgendwie konnte ich ihn auch verstehen. Wenn ich mir beim Sex vor ihm so die Blöße gegeben hätte, wäre mir das auch peinlich. Aber irgendwo konnte man sich doch auch anstellen. Er benahm sich wie ein kleines Kind, indem er sich einfach mir nichts dir nichts im Bad einsperrte. Und ich hatte keine Lust hier draußen zu warten, bis er sich wieder beruhigt hatte und endlich mal raus kommen würde. „Gut, wenn du die Tür nicht freiwillig aufmachst... Schade um die Tür~“, grinste ich, stand auf und stellte mich entschlossen vor diese. „Wag es dich die Tür einzutreten!“ Ich grinste daraufhin nur weiter und ging ein bis zweit Schritte zurück. Ich hatte natürlich nicht wirklich vor die Tür einzutreten. Nunally würde mir das bestimmt übel nehmen und Sayako erst recht. Aber das wusste Lelouch ja nicht. „Ich zähl bis drei. Wenn die Tür dann nicht offen ist, könnt ihr euch ne neue kaufen. Und das mein ich ernst.“, erklärte ich gelassen, aber mit einem warnenden Unterton. Stille. So wie es aussah hatte er angebissen, denn ansonsten hätte er laut protestiert. Ich grinste in mich hinein und begann zu zählen. „Also... 1... 2 ... Lelouch ich würde von der Tür weg gehen.“ Gerade als ich fortfahren wollte, öffnete er tatsächlich die Tür und sah mich genervt an. Oh ja... wenn Blicke töten könnten, dachte ich und setzte ein eher entschuldigendes Lächeln auf, um ihn zu besänftigen. „Verzeih mir ja?“ Lelouch sah regelrecht genervt zur Seite und erwiderte erst mal nichts. Ich seufzte laut und legte kurzerhand meine Arme um seine Hüfte. „Du bist niedlich wenn du schmollst.“, flüsterte ich ihm ins Ohr und konnte spüren, wie er daraufhin leicht zusammenzuckte. Mein warmer Atem hatte seinen Nacken gestreift und ich konnte nun stolz feststellen, dass ich seine empfindlichste Stelle ausfindig gemacht hatte. Um meine neue Entdeckung zu feiern, legte ich grinsend noch eins drauf und begann langsam flüchtige Küsse auf seinem Hals zu verteilen. Von ihm war nur ein unterdrückter Seufzer zu hören, welcher mir versicherte, dass ich wirklich besagte Stelle gefunden hatte. Ich konnte spüren wie sehr er meine Berührungen genoss und schon fast dabei war, in meinem Armen dahinzuschmelzen. Und diese Tatsache stellte mich äußerst zufrieden. Jedoch konnte ich mir einen letzten fiesen Kommentar nicht verkneifen. „...aber weißt du was? Das ändert jedoch trotzdem nichts an der Tatsache, dass du dich gestern Nacht etwas zu sehr hast gehen lassen~“, grinste ich und konnte gerade noch seinem darauf folgendem Schlag ausweichen. „Tu mir doch bitte den Gefallen und geh sterben. Vielleicht geht’s mir ja danach besser.“, hörte ich beherrscht von Lelouch, der mich wütend ansah und versuchte ruhig zu bleiben. Was ihm nicht so gut gelang, wie ich feststellen musste. Denn seine zur Faust geballte rechte Hand zuckte wieder gefährlich. Ahje... er war aber auch empfindlich. Ich seufzte kurz und wagte es wieder ein paar Schritte auf ihn zu zumachen. Zögernd umfasste ich sein Kinn und küsste ihn sanft. Ich strich mit meiner Zunge entschuldigend über seine Lippen und bat somit um Einlass. Diesen gewehrte er mir auch nach einigen Sekunden, vergaß somit seine Wut für einen Augenblick und gab sich mir schon fast ergeben hin. Ich nutzte meine Chance, zog ihn so nah es ging an mich und verwickelte ihn in einen heißen Kuss. Während ich, wie schon die Nacht zuvor, versuchte den Machtkampf zwischen uns für mich zu entscheiden, drückte ich ihn sanft gegen die Wand und streichelte schon fast automatisch über seine Brust. Er konnte ein leises Seufzen nicht unterdrücken und schlang auch daraufhin schon verlangend seine Arme um mich. Diese eigentlich selbstverständliche Geste heizte mich jedoch nur noch mehr an und ich musste mich wirklich am Riemen reißen, nicht erneut über ihn herzufallen. Und das kostete mich leider mehr Selbstbeherrschung als vorerst angenommen. Denn Lelouch schien sich nicht wirklich bewusst zu sein, was für ein Verlangen er in mir geweckt hatte, da er sich nicht viel Mühe gab sich wieder von mir zu lösen. Im Gegenteil. Er drängte sich immer näher an mich und ließ seine Hände gezielt in meine Haare wandern. Oh man... warum musste er auch so unwiderstehlich sein? Nach kurzem Zögern, nahm ich mein letztes bisschen Selbstbeherrschung und drückte ihn sanft von mich. Er sah mich daraufhin leicht schmollend an und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Ich hielt seinem Blick stand, fuhr mir aber dann beherrscht durch die Haare und setzte ein Lächeln auf. „Tut mir leid. Aber du kannst dir sicher vorstellen, wo wir uns wiederfinden, wenn ich nachlasse.“ „...du hast doch damit angefangen. Also trag auch die Konsequenzen.“, murrte Lelouch daraufhin und sah mich missbilligend an. Ich seufzte kurz und packte ihn dann erneut am Kinn. „Ich wollte mich mit dem Kuss entschuldigen. Es war nicht geplant, dass ich fast wieder über dich herfalle. Und jetzt gib Ruhe. Du hast ja keine Ahnung, wie viel Selbstbeherrschung du mich kostest, mein Lieber.“, erklärte ich und sah ihn mit festem Blick an. „Ich wäre nicht abgeneigt es herauszufinden.“, grinste er frech. Ich lächelte gequält und ließ langsam von ihm ab. „Das weiß ich, Lelouch. Das weiß ich nur zu gut.“ Er machte mich noch wahnsinnig. Dachte er denn überhaupt nicht mit? Er hatte doch schon genug Schmerzen, oder etwa nicht? Da musste er es doch nicht noch provozieren, diese zu verschlimmern. Manchmal war er in dieser Hinsicht wirklich wie ein kleines Kind, welches seinen Willen unbedingt haben wollte, ohne Rücksicht auf Verluste. Und wenn ich nachgeben würde, dürfte ich mir hinterher sein Jammern und Fluchen anhören. Nein danke. Da wartete ich doch lieber bis er wieder fit war. „...sag mal, könntest du dir eigentlich vorstellen für den Rest der Ferien hier einziehen?“, hörte ich plötzlich von Lelouch und sah ihn daraufhin nur überrascht an. Er ließ seinen Blick leicht zur Seite wandern und verschränkte sanft die Arme vor der Brust. „...damit wir Sex haben können?“, fragte ich tonlos, ohne vorher überhaupt groß drüber nachgedacht zu haben. Für diese Frage bekam ich von ihm nur einen missbilligenden Blick zugeworfen. „N-natürlich nicht...! Nunally hat mich gebeten dich zu fragen. Sie würde sich sehr freuen, wenn du bleiben würdest. Immerhin hat sie dich ne lange Zeit nicht sehen können. Da will sie die Zeit mit dir nun umso mehr verlängern und genießen...“, erklärte er und versuchte dabei seine Verlegenheit zu überspielen. Ich grinste daraufhin nur und stemmte meine Hände links und rechts von ihm gegen die Wand. „Du wirst ja rot, Lelouch~“ „...und deine Gedanken wandern natürlich direkt wieder in eine ganz bestimmte Richtung. Tz...“, konterte er genervt. „Ach? Und deine etwa nicht oder wie? Wer war denn bitte bis vor einem Moment noch so scharf drauf mit mir ins Bett zu steigen?“ Ich näherte mich ihm leicht grinsend und lehnte meine Stirn sanft gegen seine. Diese Geste hatte ich mir seid Kindertagen angewöhnt. Mit ihr ließ ich ihn meine Zuneigung und mein Vertrauen spüren. Und ab und an hatte sie für ihn auch etwas beruhigendes an sich gehabt. Und ich wusste, dass er diese sanfte Geste mochte. Sehr sogar. Auch jetzt hatte er schon fast automatisch die Augen geschlossen und sich vollkommen entspannt. Irgendwie niedlich. In Momenten wie diesen, hatte ich wieder den jüngeren Lelouch vor mir. So sanft und sorglos wie er noch vor 7 Jahren gewesen war. So, wie ihn heute kaum einer kannte. Und so, wie er hoffentlich irgendwann wieder sein wird. „...ich denke, ich könnte mir schon vorstellen, diese Berührungen ab jetzt tagtäglich genießen zu können.“, flüsterte ich nach einiger Zeit, die wir in dieser Situation verharrt hatten. Auf seinen Lippen zeichnete sich ein zufriedenes Lächeln und er ließ einen leisen Seufzer hören, woraufhin ich mich auch wieder von ihm löste. „Könnten wir jetzt vielleicht weiter frühstücken? Ich hab Hunger. Immerhin haben wir seid gestern Nachmittag nichts mehr gegessen.“ „Wäre keine schlechte Idee. Ich fühl mich sowieso total kraftlos und ausgelaugt.“, erwiderte Lelouch und machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer. „Na, woran das wohl liegt?“, grinste ich frech und folgte ihm. Er warf mir nur einen verärgerten Blick zu und ging dann weiter. Oh ja, ich würde ihn damit auf jeden Fall noch ne Zeit lang aufziehen können. „Erinnere mich doch bitte daran, dich das nächste mal, wenn ich neben dir aufwache, aus dem Bett zu treten.“ „Als ob du danach noch zu so etwas imstande wärst~“, grinste ich und weichte, nun heute schon zum zweiten mal, seiner Faust aus. Wer hätte gedacht, dass er ab und an so schlagfertig sein konnte. „Nein. Tut mir leid, Shirley.“, sprach Lelouch seufzend in den Hörer. Wir saßen grade in seinem Zimmer auf dem Bett, denn Lelouch telefonierte schon seit 15 Minuten mit Shirley. Soweit ich das mitbekommen hatte, wollte sie mit uns etwas unternehmen. Aber da Lelouch so zu sagen, körperlich etwas eingeschränkt war, versuchte er ihr nun zum dritten mal zu erklären, dass wir uns nicht mit ihr treffen könnten. „...mir geht’s halt nicht gut und ich würde mich heute gerne ausruhen, damit ich Montag wieder fit für den Nachhilfeunterricht bin.“, erklärte er immer noch recht ruhig, stand währenddessen aber vom Bett auf und fing an durch sein Zimmer zu laufen. Ich musste grinsen und ließ mich rücklings aufs Bett fallen. Wahrscheinlich dachte Shirley, er hätte ne Erkältung oder so und wollte nun auf einen Krankenbesuch vorbeikommen. Eigentlich ziemlich lieb von ihr, aber Lelouch schien von der Idee leider gar nicht begeistert zu sein. Immerhin mussten ihn ja, seiner Meinung nach, nicht noch mehr Menschen in seinem momentanen Zustand sehen. Ich verschränkte gemütlich die Arme hinter meinem Kopf und sah gelangweilt an die Decke. Nach weiteren 4 Minuten hatte ich dann keine Lust mehr, dem Gespräch der beiden zu folgen und schnappte mir das Fotoalbum, welches ich mir noch kurz vor Shirleys Anruf angesehen hatte. Dann drehte ich mich auf den Bauch und begann neugierig darin zu blättern. Es enthielt größtenteils Fotos aus Lelouchs und Nunallys vergangener Kindheit. Als sie noch mit ihren anderen Geschwistern und mit ihren Eltern im Schloss gelebt hatten. Welches jetzt natürlich nicht mehr existierte. Einige Fotos daraus waren wirklich süß. „Danke. Wir sehen uns bestimmt die Woche mal. Bis dann.“, beendete er dann seufzend das Gespräch und legte auf. Er ließ sich dann kurzerhand vornüber aufs Bett fallen und gab einen lauten Seufzer von sich. „Wieso kann sie denn bei der ersten Absage nicht einfach Ruhe geben? Stattdessen telefonier ich hier fast 20 Minuten lang mit ihr. Ich versteh sie manchmal nicht...“, murmelte er vor sich hin und stütze sein Kinn mit einem Arm ab, während er mich beobachtete. Ich grinste nur kurz und blätterte unbeschwert weiter im Album rum. Shirley war manchmal wirklich etwas anstrengend. Vor allem wenn es um Lelouch ging. Fast jeder in unserer Klasse wusste, dass sie in ihn verliebt war und am liebsten jede nur erdenklich freie Minute mit ihm verbringen wollte. Aber dennoch war sie eine wirklich gute Freundin und immer für einen da, wenn man Probleme oder Sorgen hatte. Von daher kam es natürlich auch nicht selten vor, dass wir uns mal zusammen mit ihr trafen und etwas unternahmen. Aber heute hatte sie sich einfach einen ungünstigen Tag ausgesucht. „Sag mal, warum guckst du dir eigentlich diese alten Fotos an?“, kam es plötzlich von Lelouch, welcher angefangen hatte seine angewinkelten Beine gelangweilt in der Luft baumeln zu lassen. Irgendwie hatte er dabei etwas kindliches an sich. Es wirkte geradezu niedlich. Ich klappte das Album wieder zu und sah ihn amüsiert an. „Nur so. Da sind ein paar süße Fotos von dir drin. Und von Euphie auch...“ Lelouch hielt daraufhin in seiner Bewegung inne und senkte unbewusst seinen Blick. Oh je... das war mir rausgerutscht! Eigentlich wollte ich Euphie nicht wirklich erwähnt haben. Aber bis vor noch nicht mal so langer Zeit, war sie für mich noch ein sehr wichtiger Mensch gewesen. Sie war quasi so etwas wie meine erste große Liebe gewesen. Lelouch wusste damals davon. Aber er hatte sich nicht weiter drum geschert, denn wir waren ja beste Freunde. Und das ohne jeglichen Anflug von Gefühlen für den jeweils anderen. Das hoffte ich zumindest. Denn was ich jetzt in Lelouchs Blick sah, ließ mich erstarren und Zweifel kamen in mir auf. Ich wusste noch nicht mal, wie ich ihn genau deuten sollte. Aber es lag unter anderem Trauer und Enttäuschung in diesem sonst so selbstsicherem Königslila. Und ich begann daraufhin meinen unüberlegten Kommentar zu bereuen. Das konnte doch nicht sein, oder? Sag mir bitte, dass ich mich täusche. Lelouch, du hast mir damals gesagt es sei dir egal. Es würde dich nicht im geringsten interessieren, was ich für deine Schwester empfinden würde. Warum also wirkst du jetzt so verletzt? Gerade als ich die Stille durchbrechen wollte, erhob er sich auch schon. Ohne auch nur etwas zu sagen, schnappte er sich das Fotoalbum und ging auf sein Bücherregal zu. Dort angekommen, stellte er das Album zurück in das oberste Regal und blieb dann schweigend vor diesem stehen. Er hatte mir den Rücken zugewandt, was mir einen Blick in sein Gesicht natürlich verweigerte. Langsam begriff ich... „...du bist so ein elender Lügner, Lelouch.“, brachte ich kurzerhand heraus und spürte wie gleichzeitig Zorn in mir aufstieg. Das war doch nicht zu glauben! Natürlich hatte er mir nur etwas vorgemacht. Natürlich hatte er damals schon Gefühle für mich gehabt. Natürlich war es ihm nicht egal gewesen, dass ich ausgerechnet in seine Schwester verliebt gewesen war. Und natürlich hatte er die ganze Zeit schweigend vor sich hingelitten und versucht mit seinen Gefühlen klar zu kommen! Dieser verdammte Blödmann! Lässt mich in dem Glauben, es interessiere ihn nicht im geringsten, damit ich sorglos meiner Schwärmerei nachgehen konnte, ohne auch nur ein bisschen Rücksicht auf ihn zu nehmen. Aber das war ja schon immer so gewesen. Er hatte schon immer seine wahren Gefühle unterdrückt, um ja keine Schwäche oder gar Trauer zu zeigen. Um ja nicht zu zeigen, wie schlecht er sich in Wahrheit fühlte. Nein, dazu war der Prinz von Britannien ja viel zu stolz. Jeder würde sich anderen Menschen anvertrauen. Jeder. Nur nicht der Herr Lelouch vi Britannia! Ich erhob mich ebenfalls vom Bett und ging langsam auf ihn zu. „...macht es dich so glücklich, deine wahren Gefühle zu verheimlichen?“ Von ihm kam keinerlei Reaktion auf meine Frage. Er hatte mir immer noch den Rücken zugewandt und den Kopf gesenkt. Nicht mal mein nun verärgerter Tonfall hatte ihn zusammenzucken lassen. Er spielte nun wieder vollkommen den Gelassenen und Gleichgültigen. So wie jedes mal, wenn jemand versuchte zu ihm vorzudringen. Und diese verdammt blöde Angewohnheit von ihm fand ich unausstehlich. Das wusste er nur zu gut, aber es war ihm jedes mal regelrecht egal. Als ich direkt hinter ihm stand, packte ich ihn fordernd an der Schulter und zwang ihn sich zu mir umzudrehen. Daraufhin erntete ich einen etwas erschrockenen Blick seinerseits, da er wahrscheinlich nicht mit meinem Handeln gerechnet hatte. Normalerweise war ich auch nicht so drauf. Aber ich war nun wirklich sauer. „Bekomme ich heute noch eine Antwort, oder willst du wieder einfach nur vor dich hinschweigen und abwarten, bis ich mich abgeregt habe? Denn ich kann dir jetzt schon sagen, dass du da lange drauf warten kannst, Lelouch. Warum hast du mir damals nicht gesagt, dass du zu dem Zeitpunkt schon Gefühle für mich hattest? Warum hast du mir was vorgemacht?“ Ich versuchte Blickkontakt mit ihm aufzubauen, aber er hatte seinen Kopf nur stur zur Seite gedreht und irgendeinen Punkt an der Wand fixiert. Zögernd ließ ich daraufhin von ihm ab und sah genervt zu Boden. Wenn ich ehrlich war, war ich nicht so wütend weil er mir nichts von seinen Gefühlen gesagt hatte, sondern weil ich als sein bester Freund nichts bemerkt hatte. Wie war das noch? Ein guter Freund ist ein Mensch, der dein Lächeln sieht und trotzdem spürt, dass deine Seele weint. Ich wusste nicht mehr genau, wo ich diesen Satz mal gelesen hatte, aber ich wusste, dass ich auf ganzer Linie versagt hatte. Ich war zu sehr mit meinen Gefühlen für Euphie beschäftigt gewesen, dass mir Lelouchs Gefühle nicht weiter aufgefallen waren. Natürlich war ich auch wütend darüber, dass er sich nie jemandem wirklich öffnete. Nicht einmal mir. Aber noch mehr ärgerte es mich, dass ich wirklich nichts bemerkt und tatsächlich gedacht hatte, alles sei in bester Ordnung. Wie naiv das doch von mir gewesen war. „...Suzaku.“, hörte ich ganz plötzlich von Lelouch und hob meinen Kopf wieder. Er sah mich entschlossen an und fuhr sich dabei unbewusst durch die Haare. „Ich wollte dir von meinen Gefühlen nichts sagen weil ich wusste, dass du auf jeden Fall Rücksicht genommen hättest. Also hielt ich es für das Beste so zu tun, als sei es mir regelrecht egal. Ich weiß nur zu gut, dass es nichts bringt mich anderen zu verschließen. Aber ich kann auch nicht einfach damit aufhören. Selbst wenn ich es gerne möchte...“, begann er und sah dabei demonstrativ wieder zur Seite. Ich wollte gerade etwas erwidern, als er mir jedoch ins Wort fiel. „Ich kann verstehen, dass du wütend bist. Ich wäre es sehr wahrscheinlich auch... aber-...“ „Lelouch, sei endlich ruhig!“, fuhr ich ihn letztendlich an. Daraufhin warf er mir nur einen missbilligenden Blick zu. Entdeckte aber dann ein paar Sekunden später, dass ich es bereute ihn so blöd angemacht zu haben. „Tz, weißt du eigentlich was du willst?“ Ich seufzte nur kurz und sah ihn dann entschuldigend an. Meine Gefühle waren mal wieder mit mir durchgegangen. Anstatt erst mal in Ruhe nachzudenken, handelte ich natürlich wieder unüberlegt und ließ mich von meiner Wut leiten. Manchmal war ich doch wirklich ein Idiot. Ohne Vorwarnung hatte ich dann auch schon meine Arme um ihn geschlungen und mein Kinn sanft auf seiner Schulter platziert. „Du bist ein Idiot, Lelouch.“, murmelte ich leise, jedoch noch laut genug, sodass er es bestens verstehen konnte. „Bitte?!“ Ich grinste kurz und fuhr gelassen fort. „Ich hab gesagt du bist ein Idiot. Wie oft habe ich dir schon gepredigt, du sollst endlich mal die Klappe aufmachen und mir sagen, was in dir vorgeht!“ Von ihm war nur ein leises Grummeln zu hören. Jedoch ließ ich mich davon jetzt nicht stören. „...andererseits bin ich ebenso ein Idiot. Ich hätte damals erkennen sollen, dass du mir etwas vorgemacht hast. Ein schöner Freund bin ich...“ Ich seufzte laut und schmiegte mich an ihn. Ein paar Minuten verharrten wir so, ehe Lelouch wieder reagierte. Er schob mich sanft von sich und suchte kurzerhand sehnsüchtig nach meinen Lippen. Da ich immer noch leicht in Gedanken versunken war, bekam ich sein Handeln nur halb mit. Jedoch war ich wieder ganz da, als ich spürte wie viel Verlangen in seinem Kuss steckte. Als er dann auch noch fordernd über meine Lippen leckte, konnte ich nicht umhin nachzugeben und seinen heißen Kuss zu erwidern. Wenige Sekunden später, hatte er mich auch schon zum Bett gedrängt, woraufhin mein Rücken erneut Bekanntschaft mit seiner Decke machte. Ich löste mich überrascht von ihm und sah zu ihm hoch. „Lelouch, das ist keine gute Idee...“ Angesprochener sah mich daraufhin jedoch nur verlangend an, beugte sich dann grinsend über mich und platzierte seine Hände links und rechts von mir. Erneut näherte er sich meinem Gesicht, als plötzlich die Haustür zu hören war. Er stoppte daraufhin in seinem Tun und fuhr erschrocken hoch, sodass er nun quasi auf meinem Becken saß. Ich war ebenfalls total erschrocken und brachte keinen Ton heraus. „...hört sich so an als seien Sayako und Nunally wieder da.“, seufzte Lelouch und sah in Richtung Tür. „Dann geh von mir runter. Was meinst du bitte, wie das hier aussieht?“ Daraufhin wandte er sich mir wieder zu und grinste gelassen. Oh man... ab und an hasste ich ihn für seine Gelassenheit. Ich schob hier voll Panik, dass Sayako uns so auffinden könnte und er grinst sich einfach einen ab! Unglaublich... Lelouch wollte gerade etwas erwidern, als jedoch jemand seinen Namen rief. Blitzschnell war er auch schon aufgesprungen und starrte nun geschockt zur Tür. Diese wurde genau im dem Moment geöffnet und ein fröhlich lächelndes Mädchen mit orangefarbenen Haaren kam herein. „Shirley...?!“ Wochenende~ [Teil 1] -------------------- ~Lelouchs Sichtweise~ Heute schien wohl einer der Tage zu sein, an dem nichts so lief, wie ich es denn nun wollte. Erst wachte ich heute morgen auf und musste feststellen, dass ich mich vergangene Nacht körperlich ziemlich überschätzt hatte, denn mein gesamter Körper schrie bei jeder Bewegung. Und es hatte nicht gerade wenige Momente gegeben, in denen ich dachte ich würde an den Schmerzen elendig verrecken. So ganz beiläufig, hatte mir Suzaku dann auch noch den Rest meines ohnehin schon niedergetrampelten Stolzes genommen und mir noch mal richtig schön unter die Nase gerieben, dass ich mich die Nacht vielleicht etwas zu sehr habe gehen lassen. Wobei er da leider Gottes noch nicht mal im Unrecht war. Aber das war noch lange kein Grund, auch noch darauf rumzuhacken! Es war ja schon so peinlich genug... Bis vor noch nicht mal einer Minute, hatte ich doch wirklich gedacht, es würde nun wieder gut laufen. Ich war gerade dabei gewesen, Suzaku soweit zubringen sich mir hinzugeben, denn mein Verlangen nach ihm war schon den ganzen Tag über unerträglich gewesen. Letztendlich hatte ich dem nicht mehr Stand halten können und mich einfach von ihm leiten gelassen. Wahrscheinlich hätte mein Vorhaben auch bestens funktioniert, wäre da nicht auf einmal das Geräusch unserer Haustüre gewesen, welches mich rückartig in meinem Tun innehalten ließ. Und um bei dem Ganzen noch mal eins drauf zu setzen, stand wenige Sekunden später auch noch Shirley in meinem Türrahmen. Wem auch immer ich das alles zu verdanken hatte... möge doch bitte freundlicherweise vom nächst bestem Hochhaus springen. Denn das konnte doch alles nicht euer Ernst sein! Was hatte ich denn bitte schlimmes getan, um mit solch einem beschissenen Tag bestraft zu werden? ...okay, Britannien den Kampf erklärt zu haben, jetzt mal vorne weg gelassen. Das würde mir irgendwann auch noch verziehen werden... Aber jetzt mal ernsthaft! Während ich noch dabei war nach dem Grund meiner Bestrafung zu suchen, was im Nachhinein eigentlich sowieso total sinnlos war, hörte ich plötzlich Shirleys Stimme. „... ich dachte du wärst krank, Lulu. Wieso läufst du dann halbnackt durch die Wohnung? Du solltest im Bett liegen.“, meinte sie vorwurfsvoll und kam auf mich zu. „Ich ähm... ich war mich grad am umziehen, Shirley. Könntest du das nächste mal vielleicht vorher anklopfen? Außerdem... was suchst du überhaupt hier?“, ich konnte meinen Ärger leider nicht ganz unterdrücken, was Shirley auch sofort auffiel und sie mich entschuldigend ansah. „Sorry, Lulu. Aber wir haben vorhin noch Kuchen gebacken und dachten, wenn du schon krank bist und nichts mit uns unternehmen kannst, bringen wir dir wenigstens etwas davon vorbei. Ich hab mir halt Sorgen gemacht.“ Ich seufzte leise und fuhr mir leicht genervt durch die Haare. Das war mal wieder typisch Shirley. Es war ja lieb und nett von ihr, dass sie sich so um mich sorgte, aber dass sie nun wirklich auf einen Krankenbesuch vorbeikam... Und dann platzte sie auch noch einfach ohne Vorwarnung in mein Zimmer rein. Unauffällig warf ich einen Blick zu Suzaku rüber, der immer noch perplex auf meinem Bett saß und mit leicht rotem Kopf auf den Boden sah. „Suzaku, du bist so ruhig. Hast du dich etwa bei Lulu angesteckt?“, fragte Shirley plötzlich und riss ihn somit auch schon aus seinen Gedanken. „...was? Nein nein. Ich bin fit und kerngesund. Keine Sorge.“, erwiderte er daraufhin und lächelte aufmunternd. Oh ja, das war er allemal. Das konnte ich am besten bestätigen. Wenn Shirley nur wüsste, wie viel Kraft und Ausdauer in ihm steckte... „Mal so nebenbei, Shirley. Wie bist du eigentlich rein gekommen?“, wollte ich von ihr wissen und lehnte mich gelassen gegen die Wand. Sie sah von Suzaku auf und lächelte mich fröhlich an. ...irgendwie war sie ja schon süß. Vor allem wenn sie so lächelte. Es wunderte mich, dass sie bisher noch keinen Freund hatte. Dabei war sie wirklich hübsch, niedlich, schlau und immer für andere da. Was wollte man schon mehr? An ihren restlichen Charakterzügen fand ich nun auch nichts dran auszusetzen. Außer, dass sie sich ab und an vielleicht mal zu viel Sorgen machte und etwas anhänglich war. Aber ansonsten. Sie wäre doch bestimmt ne super Freundin. ...warum auch immer ich da jetzt drüber nachdachte. „Wir haben Nunally und Sayako auf dem Weg zu dir getroffen und sie haben uns dann auch direkt hereingebeten.“, antwortete sie mir gut gelaunt und riss mich somit wieder aus meinen Gedanken. ...da war es schon wieder das Wort. Was genau meinte sie eigentlich immer mit „wir“? Als sie es zum ersten mal gesagt hatte, hatte ich nicht weiter drüber nachgedacht. Aber da sie es schon die ganze Zeit gebrauchte, kam es mir irgendwie komisch vor... Oh Gott! Sie hatte doch nicht etwa auch noch die anderen mitgebracht, oder?! „Shirley! Sag mir bitte, dass du alleine hier bist.“ Oh bitte sag ja. Tu mir das jetzt nicht an. Erzähl mir nicht, dass die anderen im Wohnzimmer oder so warteten. Bitte Shirley! „Wieso? Hast du etwas gegen uns, Lulu?”, ertönte es aber dann auch schon hinter mir und ich wagte gar nicht mich umzudrehen. Sie hatte es getan! Sie hatte doch tatsächlich noch Rivalz, die Präsidentin, Kallen und Nina mitgeschleppt! Jetzt war mein Tag komplett gelaufen... „Hi, Lelouch. Hey, Suza. Na wie geht’s?“, kam es grinsend von Rivalz, der daraufhin auch schon an mir vorbeiging und Suzaku lässig auf die Schulter klopfte. „Ganz gut. Der Nachhilfeunterricht nervt ein bisschen, aber was will man machen. Und euch geht’s wohl auch gut wie ich sehe.“ Die Präsidentin wuschelte mir derweil frech durchs Haar und hielt mir einen kleinen Karton hin, in dem sich wahrscheinlich der vorhin erwähnte Kuchen befand. Ich nahm ihn etwas abwesend entgegen und starrte ihn einfach nur an. „Du siehst mir gar nicht so krank aus, Lulu. Aber ich wünsch dir natürlich gute Besserung.“, entgegnete mir die Präsidentin und gab mir einen freundschaftlichen Klaps auf den Rücken. Dieser ließ sofort wieder den Schmerz durch meinen Körper wandern, woraufhin ich kurz zusammenzuckte und mir auf die Zähne biss, damit ich ja keinen Schmerzensschrei von mir gab. Jedoch wankte ich durch den wieder hervorgerufenen Schmerz und drohte für einen Moment lang auf den Boden zu sacken. Hätte Kallen nicht rechtzeitig reagiert und mich gestützt, wäre das wohl auch passiert. Verdammter Mist aber auch! Wann verschwanden diese dummen Schmerzen denn endlich? Langsam gingen sie mir wirklich auf die Nerven! „...ist alles in Ordnung mit dir Lelouch?“, hörte ich sie besorgt fragen, drehte mich dann aber leicht zu ihr um und nickte nur kurz. „...übertreib es nicht okay?“ Ich seufzte leise und richtete mich wieder auf. Gerade als ich etwas erwidern wollte, wurde ich jedoch von Rivalz unterbrochen. „Hey, Suza. Was sind das denn für Kratzspuren auf deinem Rücken? Hast du dich mit Arthur angelegt oder was?“ Er begutachtete daraufhin seine Kratzer und konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen. Suzaku und ich jedoch zuckten unwillkürlich zusammen und sahen uns geschockt an. Ich konnte es nicht vermeiden wieder leicht rot zu werden und mich innerlich erneut für meine Unachtsamkeit zu verfluchen. Warum zum Henker hatten wir uns eigentlich keine Hemden übergezogen? War doch klar, dass irgendeiner früher oder später diese Spuren entdecken würde. Wäre nur schöner gewesen, wenn es einzig und allein Sayako gewesen wäre, denn sie hätte dazu wahrscheinlich noch nicht mal etwas gesagt. Aber nein... jetzt wusste unser ganzer Schülerrat davon! Genervt sah ich zu Suzaku rüber, der wohl gerade nach einer Ausrede zu suchen schien. Aber seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, schien ihm in diesem Moment nichts anständiges einzufallen, woraufhin ich schon das Wort ergreifen wollte. „Lulu~ sag doch mal. Woher stammen eigentlich die Flecken auf deinem Schlüsselbein?“, wollte die Präsidentin wissen und tippte mir neugierig auf die Schulter. Als sich daraufhin noch alle zu mir umdrehten und besagte Male genauer inspizieren wollten, war bei mir nun endgültig Ende gewesen. „...Leute, ich will euch ja nicht rausschmeißen, aber würdet ihr mir nun den Gefallen tun... und verschwinden!!!“, fuhr ich die anderen an und zeigte in Richtung Haustür, da ich sowieso halb im Flur stand. Auf meinen kleinen Wutausbruch hin, sahen mich alle Beteiligten erschrocken an, wiedersprachen aber nicht und machten sich zum Glück auf den Weg zur Tür. Ich blieb entnervt im Flur stehen, während Suzaku ihnen folgte und die Tür öffnete. „...sorry. Aber ihr seht ja, ihm geht’s nicht besonders gut. Wir sehen uns ein andermal. Aber danke für den Besuch und auch für den Kuchen.“, verabschiedete er sich und winkte ihnen noch. Bis sie dann das Haus verließen und er die Tür seufzend hinter sich schloss. „Oh man... wo sind eigentlich Nunally und Sayako?“, kam es dann von ihm, während er sich umsah. Ich hingegen verschwand in der Küche, um den mitgebrachten Kuchen, welchen ich immer noch in der Hand hielt, wegzupacken. Als ich diesen in den Kühlschrank verfrachtet hatte, entdeckte ich einen Zettel auf der Küchentheke. Dieser verriet mir, dass die beiden Gesuchten bei dem schönen Wetter noch spazieren gegangen waren. Sollte mir nur recht sein. Dann hatte ich zumindest noch etwas Ruhe. „...das war recht knapp.“, hörte ich dann von Suzaku, welcher plötzlich hinter mir stand und mir beiläufig über die Schulter sah, um ebenfalls Sayakos Nachricht lesen zu können. „Viel zu knapp, wenn du mich fragst. Aber wer rechnet denn schon damit, dass auf einmal der ganze Schülerrat in mein Zimmer reinplatzt? Die haben vielleicht Nerven...“, grummelte ich und drehte mich genervt zu ihm um. Ohne Vorwarnung legte er plötzlich seine Lippen sanft auf die meine und strich mir gleichzeitig über die Wange. Genießend schloss ich die Augen und konzentrierte mich für den einen Moment voll und ganz nur auf diese weichen Lippen. Schon erstaunlich, was sie doch für eine beruhigende Wirkung auf mich hatten. Als Suzaku sich wieder von mir löste, hinterließ seine Berührung eine angenehme Wärme auf meiner Wange. „Wie einfach es doch manchmal sein kann, dich wieder zu beruhigen.“, grinste er zufrieden. Ich sah leicht schmollend zur Seite und drückte ihn derweil genervt von mir weg. Dann ging ich an ihm vorbei und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. In diesem angekommen, suchte ich in meinem Schrank nach anständigen Klamotten für Suzaku und mich. Nach kurzem Suchen, warf ich zwei schwarze Jeans auf mein Bett. Darauf folgten dann noch ein dunkelblaues, ärmelloses Kapuzenshirt und ein weißes, ärmelloses Shirt. Währenddessen war mir Suzaku in mein Zimmer gefolgt und sah mir interessiert zu. „Willst du noch irgendwo hin?“ Wortlos drückte ich ihm nur eine Jeans und das weiße Shirt in die Hand und begann mich umzuziehen. Er zuckte daraufhin nur kurz mit den Schultern und tat es mir gleich. Ich musste mich mehrmals ermahnen, meine Augen von ihm zu lassen und mich darauf zu konzentrieren mir was richtiges anzuziehen. Denn mir war die Stimmung nicht vergangen sofort mit ihm ins Bett zu steigen und unser nächtliches Erlebnis zu wiederholen. Egal wie schlecht es meinem Körper momentan noch ging. Aber ich wollte davor erst noch etwas erledigen, was mir nun weitaus wichtiger erschien, als mit ihm rumzumachen und hinterher im Bett zu landen. Immerhin hatte Suzaku eingewilligt, den Rest der Sommerferien hier bei mir einzuziehen und das hieß er brauchte auch Klamotten und so weiter aus seinem Apartment. Als wir uns fertig umgezogen hatten, schnappte ich mir mein Handy und meinen Haustürschlüssel und wartete im Türrahmen darauf, dass Suzaku seine Sachen zusammensuchte. „Deine Uniform und Schultasche kannst du hier lassen. Wir gehen zu dir und holen ein paar Klamotten. Immerhin wohnst du ja ab jetzt hier.“, erklärte ich und sah ihn an. Er nickte zustimmend, steckte sich ebenfalls Handy und Schlüssel in die Hosentasche und kam auf mich zu. „Du weißt aber schon, dass wir auch Arthur mitnehmen müssen, oder? Ich kann ihn nicht alleine im Apartment lassen.“ Ich seufzte kurz und fuhr mir nachdenklich durch die Haare. Stimmt, den Kater gab es ja auch noch. Aber Suzaku hatte natürlich recht. Wir konnten ihn ja nicht verhungern lassen. Wobei ich eigentlich keine Lust hatte, den Kater mitzunehmen aber na ja. Nunally würde sich bestimmt darüber freuen ihn hier zu haben. Also was soll’s... „Passt schon. Nunally kümmert sich bestimmt gerne mit Sayako um ihn. Aber jetzt lass uns los.“, meinte ich und ging voraus in Richtung Haustür. „Na viel verändert hast du aber nicht. Ist ja richtig leer hier.“ Ich sah mich neugierig in Suzakus Apartment um und musste feststellen, dass es wirklich nicht gerade viele Möbel enthielt. In seinem Schlafzimmer waren, außer dem Bett und dem Kleiderschrank, noch ein Schreibtisch mit Stuhl und ein kleiner Fernseher. Die Küche sah halt aus wie eine Küche nun mal aussah, aber das Wohnzimmer war recht leer wie ich fand. Ein paar Bilder an der Wand, eine Couch, ein kleiner Tisch und Arthurs Katzenkorb. Mehr war dort nicht vorzufinden. „Was soll ich auch schon groß verändert haben. Ich wohn hier alleine, Lelouch. Ich brauch halt nicht viel. Hauptsache ich komm klar und hab es hier bequem. Und in letzter Zeit war ich eh viel unterwegs. Entweder war Schule oder ich musste arbeiten.“, hörte ich ihn aus dem Schlafzimmer rufen, da er sich eine Reisetasche geschnappt hatte und nun dabei war sich ein paar Sachen einzupacken. Ich war währenddessen auf den Balkon gegangen und bewunderte die Aussicht. Da seine Wohnung im 10. Stock war, hatte man wirklich ne gute Aussicht auf den naheliegenden Stadtpark und die große Einkaufsstraße. Die Augen entspannt geschlossen, stand ich nun dort und genoss die kühle Brise, welche zur Abwechslung auch mal vorhanden war. Sie war im Gegensatz zu der blöden Hitze richtig angenehm. Oh man... was gäbe ich jetzt für einen Besuch im Schwimmbad. Das kühle Wasser wäre so schön erfrischend und angenehm. Allein schon die Vorstellung, ich hätte die Möglichkeit mich in einem Pool abzukühlen und zu entspannen, ließ mich kurzerhand aufseufzen. Nur leider hatte ich diese Möglichkeit seit gestern Nacht nicht mehr... Über diese Erkenntnis leicht genervt, öffnete ich wieder meine Augen und sah gelangweilt runter auf den Park. Ein Besuch im Schwimmbad fiel für uns beide erst mal flach. Woran wir natürlich am meisten Schuld trugen, aber das ignorierte ich jetzt einfach mal. „Sieht wohl so aus, als ob wir uns die nächsten Tage mit ner kalten Dusche als Abkühlung zufrieden geben müssten. Ätzend...“, murmelte ich vor mich hin und beobachtete währenddessen ein paar Grundschulkinder, welche gerade einen Eisstand ansteuerten. Als ich ebenfalls mit dem Gedanken spielte, mich mit Suzaku später auch in eine Eisdiele zu setzen, spürte ich plötzlich etwas warmes und weiches um meine Beine streifen. Verwundert warf ich einen Blick nach unten und entdeckte Arthur, welcher mich mit einem lauten Miauen begrüßte. Zögernd nahm ich ihn auf den Arm und streichelte sanft über seinen Kopf, woraufhin von ihm ein wohliges Schnurren zu hören war. „Dir muss doch eigentlich noch wärmer sein als uns, oder? Nur schade, dass ihr Katzen Wasser verabscheut. Du hättest zumindest die Möglichkeit dich anständig abzukühlen.“ Arthur sah mich nur fragend an und schmiegte sich weiter an mich, um mich zum Streicheln zu animieren. Ich kam seiner Bitte nach und ließ meine Hand weiter über sein Fell streichen. Dabei sah ich wieder runter auf den Park. Plötzlich spürte ich jedoch einen unerwarteten Luftzug im Nacken und zuckte vor Schreck unwillkürlich stark zusammen. Arthur, der es sich gerade auf meinem Arm bequem gemacht und die Augen geschlossen hatte, erschrak durch meine plötzliche Reaktion und sprang blitzschnell von meinem Arm. Und natürlich nicht ohne mich vorher, ob nun absichtlich oder nicht, noch schön zu kratzen. Fluchend drehte ich mich um und entdeckte Suzaku lachend im Rahmen der Balkontür stehend. „Sag mal spinnst du?! Du weißt genau, dass ich im Nacken und am Hals empfindlich bin! Was fällt dir eigentlich ein?!“ „Ich konnte einfach nicht widerstehen. Du standest da so abwesend und so eine Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen. Komm wieder runter, Lelouch.“, grinste Suzaku mich frech an und kam auf mich zu. Wäre es nicht so warm gewesen, hätte ich ihm eine verpasst. Dieser blöde Idiot! Nutzt meine Unachtsamkeit einfach aus und lacht sich dann auch noch weg. Manchmal könnt ich ihn echt...! „Schön, dass du deinen Spaß hast. Aber du wurdest immerhin nicht gerade von einem verschreckten Kater gekratzt! Das brennt wie sonst was!“, entgegnete ich ihm genervt, als ich die Kratzer auf meinem linken Unterarm musterte. Arthur hatte richtig feste zugekratzt, da sich bereits etwas Blut den Weg nach draußen bahnte. Dieser blöde Kater. Da nimmt man ihn schon mal auf den Arm und streichelt ihn und zum Dank kratzt der einen! „Zeig mal her. Du bist echt total empfindlich...“ Suzaku packte meinen Arm und zog ihn sanft zu sich, um die Kratzspuren genauer zu betrachten. Dann legte er plötzlich seine Lippen auf besagte Stelle und leckte das Blut entschuldigend weg. Still und ohne großen Protest beobachtete ich ihn. Als er wieder von meinem Arm abließ, grinste er mich nur überlegen an. „Aber deine Reaktion war es allemal wärt. Wie niedlich du zusammengefahren bist. Wie ein verschrecktes Kaninchen. Da könnte ich doch glatt gefallen dran finden~“ Bevor ich überhaupt die Chance hatte irgendetwas zu erwidern, hatte Suzaku sich auch schon wieder umgedreht und war im Wohnzimmer verschwunden. Dieser miese...! Was glaubt der eigentlich wer er ist?! Ich lass mich doch von ihm nicht verarschen! Wütend folgte ich ihm ins Wohnzimmer und entdeckte ihn, wie er gerade dabei war Arthurs Katzenkorb in den Flur zu bringen. Stimmt ja. Der Kater kam ja auch mit... „Lelouch, kommst du? Ich bin soweit fertig und hab glaub ich alles. Würdest du Arthur mitnehmen? Ich bin mit der Tasche und dem Korb bepackt.“, hörte ich ihn aus dem Flur rufen und sah mich daraufhin suchend nach Arthur um. Diesen entdeckte ich dann auf der Couch. Gelassen leckte er sich über seine Pfote und streckte sich müde. Wahrscheinlich hatte er schon längst wieder vergessen, dass er mich vor wenigen Minuten noch genau mit dieser Pfote gekratzt hatte. Aber Hauptsache ihm ging’s gut. Blöder Kater... Leicht grummelnd ging ich auf die Couch zu, nahm besagten Kater auf den Arm und ging zu Suzaku in den Flur, wo dieser schon eine Hand an der Türklinke hatte und wohl nur darauf wartete endlich aus dieser viel zu warmen Wohnung rauszukommen. „Ich möchte gern noch etwas raus und das schöne Wetter genießen. Wir könnten auch in eine Eisdiele oder so. Was meinst du, Lelouch?“ „Solange wir Shirley und die anderen nicht treffen ist mir alles recht. Und ein Eis hört sich gut an.“ Wir waren gerade wieder bei mir zu Hause angekommen und nun dabei seine Sachen in mein Zimmer zu bringen. Arthurs Katzenkorb hatte ich Suzaku beim reinkommen sofort abgenommen und ihn demonstrativ und mitsamt Kater ins Wohnzimmer verfrachtet. Somit war ich den Kater schon mal los und Nunally hatte ihre Freude daran ihn zu streicheln und mit ihm zu spielen. „Ich denke die sind bestimmt ins nächste Schwimmbad oder so gegangen. Würde jeder normale Mensch bei so einem heißen Tag tun.“, meinte Suzaku nachdenklich und stellte seine Tasche auf meinen Schreibtischstuhl ab. „Tja... nur wir nicht.“, seufzte ich leidend und ließ mich auf mein Bett fallen. Eine kleine Abkühlung wäre jetzt wirklich zu schön gewesen. Aber was nicht ging, ging nun mal nicht... Plötzlich spürte ich leichten Druck auf der Matratze und entdeckte kurzerhand Suzaku über mir. Er hatte beide Hände links und rechts von mir platziert und sah mich nun etwas verärgert an. „... wärst du nicht so notgeil über mich hergefallen, hätten wir jetzt auch die Möglichkeit ins Schwimmbad zu gehen. Also beschwer dich nicht.“, raunte er mir ins Ohr und biss kurz darauf auch noch frech in genau dieses, was mich unnatürlich stark zusammenzucken ließ. „...I-ich kann dir ja mal zeigen was notgeil ist. Du hast doch überhaupt keine Ahnung.“, versuchte ich zu kontern, bemerkte aber zugleich wie blöd das doch klang. Tolle Aussage Lelouch. Damit hast du es ihm jetzt voll gegeben. ...nicht! Ehe ich noch irgendetwas hinzufügen konnte, erhob sich Suzaku wieder leicht und grinste mich frech an. Oh Gott. Bitte lass ihn jetzt nicht denken, was ich vermute dass er denkt! „...in letzter Zeit schaufelst du dir recht gerne dein eigenes Grab. Kann das mal sein?“ Ich versuchte gekonnt seinem Blick auszuweichen und unterdrückte gerade noch ein lautes Grummeln. Wie recht er doch hatte. Ich handelte in letzter Zeit zu leichtsinnig und zu unüberlegt. Das sah mir gar nicht ähnlich. „...das ist alles nur wegen dir.“ ...schon wieder so eine intelligente Aussage. Oh man. Ich glaube, es wäre besser den Mund heute gar nicht mehr aufzumachen. Ich würde es hinterher eh nur bereuen. „Na komm schon, Lelouch. Ich will raus und ein Eis wäre auch nicht schlecht!“, hörte ich plötzlich von Suzaku, welcher sich ganz aufrichtete und mich gleichzeitig auch direkt mit auf die Beine zog. Ja, frische Luft wäre gar nicht so verkehrt. Vielleicht werde ich dadurch wieder klar im Kopf... Wochenende~ [Teil 2] -------------------- ~ Lelouchs Sichtweise ~ „...und du sagst, du hast absolut keine Ahnung was du mit den mathematischen Gleichungen machen sollst, damit du auf den X-Wert kommst? Das ist doch total einfach.“, fragte ich verblüfft und starrte Suzaku ungläubig an. Dieser hatte seinen Blick von mir abgewandt und leckte nun etwas niedergeschlagen an seinem Eis. „Ist es eben nicht. Ich blick da überhaupt nicht durch. Wozu brauchen wir diesen Mist überhaupt...?“ Ich konnte mir ein kurzes Grinsen nicht verkneifen, als ich den schmollenden Unterton in seiner Stimme bemerkte. Suzaku war noch nie besonders gut in Mathematik gewesen. Seine Stärken lagen ausschließlich in Sport, Geschichte, Englisch und Japanisch. In den restlichen Fächern hatte er eher durchschnittliche Noten, was ihn bisher eigentlich auch nicht weiter gestört oder sein Zeugnis sonderlich verschlechterte hatte. Jedoch klappte es bei ihm in Mathe leider gar nicht, was wohl auch einer der Gründe war weshalb er nun mit mir in den Sommerferien die Schulbank drücken musste. Ich ließ mich nachdenklich auf einer der Bänke im Park nieder, in welchem wir direkt nach dem Besuch in der Eisdiele spazieren gegangen waren und dabei auch direkt das schöne Wetter genossen. Suzaku setzte sich seufzend neben mich und lehnte sich zurück an die Lehne der Parkbank. „Wenn ich denjenigen erwische, der sich Mathe ausgedacht hat... den bring ich eigenhändig um.“, murmelte er grummelnd und sah hoch in den wolkenlosen Himmel. „Der ist doch schon tot. Und außerdem würde es dir auch nicht helfen Mathe zu verstehen. Also vergiss es und versuch lieber die Anwendungen der Gleichungen nachzuvollziehen.“, entgegnete ich gelassen und leckte genüsslich an meinem Vanilleeis. „Du hast leicht reden, Lelouch. Dir fliegt doch eh alles zu! Du verstehst alles auf Anhieb und kannst es auch direkt anwenden, selbst wenn es noch so kompliziert sein sollte. Deshalb kapier ich auch nicht, warum du überhaupt zum Nachhilfeunterricht musst...“ „...weil ich in der letzten Zeit eben keine Lust auf Schule hatte. Darum.“, erwiderte ich grinsend und beugte mich langsam zu Suzaku rüber. „Tze... du kannst es dir ja leisten die Schule links liegen zu lassen. Beneidenswert...“ Seine letzten Worte ignorierend, packte ich nach seiner Hand in welcher er sein Eis hielt und genehmigte mir gelassen etwas davon. Jedoch wurde dieses daraufhin direkt wieder weggezogen, weshalb ich leicht schmollend zu Suzaku aufsah. Dieser begegnete meinem Blick eher mit einem herausfordernden und leckte daraufhin noch demonstrativ an seinem Eis. „Du hast dein eigenes. Und außerdem lässt du mich von deinem Eis auch nix abhaben. Also~“, grinste er frech und streckte mir obendrein noch die Zunge raus. Durch diese Geste schon leicht angestachelt, hob ich nur eine Augenbraue und richtete mich wieder gerade auf. „Du magst doch eh kein Vanille. Also sei nicht so egoistisch und lass mich was von deinem Eis haben.“, brachte ich grummelnd heraus und griff erneut nach seiner Hand, in welcher sich besagtes Eis befand. Jedoch hatte er diesmal schneller reagiert, denn mein Griff ging ins Leere. Genervt wiederholte ich meinen Versuch an sein Eis zu kommen, bis ich mir dabei nach ner Zeit echt blöd vorkam. Suzaku hingegen fand mein sinnloses Rumgefuchtel wohl recht amüsant. „Lass es mich doch bitte wissen, wenn klein Lulu sich wieder beruhigt hat und sich dann wieder um sein eigenes Eis kümmert. Denn das schmilzt gerade langsam aber sicher weg.“ Ich hielt in meiner Bewegung inne und sah ihn von unten herauf gereizt an. Bevor ich jedoch auf seine blöde Aussage antworten konnte, spürte ich plötzlich wie etwas kühles, feuchtes meine Hand hinunterlief. Na toll. Das schöne Eis... Genervt wandte ich mich von Suzaku ab und leckte mir stattdessen grummelnd das geschmolzene Eis von meiner Hand. Von Suzaku war währenddessen nur ein leises Lachen zu hören. „Das passiert halt wenn man nicht aufpasst. Du bist manchmal echt wie ein kleines Kind. Zeig mal her~“, grinste er schadenfroh und griff sanft nach meiner Hand. Diese zog er dann zu sich und begann ebenfalls über eben genau diese zu lecken. Mir stieg abrupt die Röte ins Gesicht. Was zum Henker macht er denn da?! Ich meine, es war nicht unangenehm, seine Zunge auf meiner Hand zu spüren. Ganz im Gegenteil. Diese kleine Geste erinnerte mich an vergangene Nacht, in der er mich ebenfalls sanft mit seiner Zunge berührt hatte. Nur war das an einer ganz und gar anderen Stelle gewesen! Mah~ meine Gedanken schweiften zu diesem Zeitpunkt wieder in eine ganz bestimmte Richtung ab. Eine, die definitiv nicht jugendfrei war! Als könnte Suzaku meine Gedanken lesen, wanderte er mit seiner Zunge von meinem Handrücken gezielt zu meiner Handfläche. Und von dieser aus auch noch quälend langsam meinen Mittelfinger bis zur Spitze hoch. Oh Gott... hatte er eigentlich überhaupt eine Ahnung was er da gerade tat? Ich war kurz davor mich gehen zu lassen und alles um uns herum zu vergessen. Allerdings war das keine gute Idee. Nicht hier. Ich unterdrückte ein wohliges Seufzen und sah schnell zur Seite. Allein schon bei dem bloßen Anblick, wie Suzaku seine Zunge spielerisch über meine Haut gleiten ließ, musste ich mich zusammenreißen. Er wusste ganz genau, dass er mit seiner Zunge geschickt war. Warum musste er mir das denn ausgerechnet hier in der Öffentlichkeit beweisen wollen?! Wusste er denn gar nicht, was er damit anstellen könnte? Dieser blöde Idiot! Nya~ wenn er so weiter machte... „...um noch mal aufs vorherige Thema zurückzukommen, Lelouch. Ich wollte dich gerne bitten, mir vielleicht etwas Nachhilfe in Mathe zu geben. Als Gegenleistung bekommst du auch was von mir...“, hauchte er plötzlich sacht gegen meine Handfläche, woraufhin ich nur zusammenzuckte und meine Hand reflexartig wieder wegzog. Wieder in die Realität zurückgeholt, sah ich ihn nur mit einem leicht erschrockenen, zugleich aber auch verwirrten Blick an. Suzaku hingegen grinste amüsiert und beugte sich wieder leicht zu mir vor. „Und was sagst du? Hast du mir überhaupt zugehört?“ „...was genau heißt ich bekomme was von dir?“, stellte ich die Gegenfrage. Plötzlich verzog er verärgert das Gesicht und tippte mir unsanft gegen die Stirn. „War klar, dass du nur diesen Teil mitbekommen hast. Meine Bitte hast du wohl vollkommen ausgeblendet, mh? Du bist wirklich unglaublich...“ Auf seine Bemerkung hin, grinste ich nur frech und sah ihn herausfordernd an. Er wollte also, dass ich für ihn den Lehrer spielte? Nachhilfeunterricht in Mathe, mh? War für mich kein Problem und versprach eigentlich auch recht interessant zu werden. Denn Suzaku war mir zwar körperlich überlegen, aber dafür konnte ich ihn problemlos mit meinem herausragenden Wissen schlagen. Es bot mir also eine gute Gelegenheit ihm zu beweisen, dass auch ich ihm überlegen sein konnte. Zwar nicht auf dieselbe Art und Weise wie er mir beim Sex, aber es war doch schon mal ein Anfang, oder? Oh ja, mir gefiel diese Idee wirklich ganz gut. „...na gut. Ich helfe dir bei Mathe, aber das kostet dich auch ganz schön was~“, antwortete ich ihm entschlossen. Suzaku sah mich auf meine Antwort hin erst etwas überrascht an, wobei sein Blick jedoch nach ner Zeit immer skeptischer wurde. Nachdenklich wandte er sich dann wieder seinem Eis zu, bevor dieses sich ebenfalls noch selbstständig machen würde. Ich tat es ihm gleich, leckte abwartend an meinem Eis und beobachtete ihn neugierig. „...alles klar! Dann lass uns zu dir und gleich mit dem Lernen anfangen. Je eher desto besser.“ Auf seine Aussage hin, musste ich leicht grinsen. Na das ging ja schnell. „...maaahh~! Ich kann nicht mehr. Ich werde den Scheiß nie kapieren...!“ Suzaku ließ ein lang gezogenes und lautes Seufzen hören, woraufhin sein Kopf auch schon Bekanntschaft mit meinem Wohnzimmertisch machte. Und das nicht gerade sanft. Oh man... ich musste mir so langsam wirklich eingestehen, dass Suzaku ein hoffnungsloser Fall war. Mathematik lag ihm einfach nicht. Genauso wenig wie mir Sport. Immerhin saßen wir nun schon seit fast 2 Stunden hier im Wohnzimmer und Suzaku hatte noch nicht mal das Erstellen der Gleichungen verstanden. Und wenn er damit schon seine Probleme hatte, sah ich für den nächsten Test wirklich schwarz. Dabei war Kurvendiskussion noch nicht mal so ein schweres Thema. Zumindest nicht, wenn man es von Anfang an verstanden hatte. Was bei Suzaku wohl nicht der Fall war. Ebenfalls seufzend erhob ich mich hinter ihm auf der Couch, auf welcher ich bis gerade eben noch gelegen und drauf gewartet hatte, dass Suzaku die von mir gestellten Übungsaufgaben erledigte. Suzaku selbst saß auf dem Teppich vor dem Tisch und mit dem Rücken zu mir an die Couch gelehnt. Von seiner anfangs so großen Motivation, war nun nicht mehr viel übrig. Aber was hatte er denn bitte erwartet? Dass er auf Anhieb alles verstand und in der nächsten Klausur ne 1 schrieb? Das würde an ein Wunder grenzen. Selbst mit einem so guten Lehrer wie mir, würde er nicht in nur wenigen Stunden zum Mathematiker werden. Wobei ich schon gedacht hatte, dass es nicht so schwer sein würde seine Lücken zu füllen. Da hatte ich mich mal wieder gewaltig verschätzt. Blöderweise passierte mir das in letzter Zeit öfter... „...zeig mal her. Wo bist du denn?“, fragte ich ruhig und platzierte gelangweilt meine Arme auf seinem Kopf, um mich somit abzustützen und auf das vor ihm liegende Heft sehen zu können. „... elendig am verrecken. Was sonst?“ Auf diese Bemerkung hin, verlagerte ich genervt mein ganzes Gewicht auf seinem Kopf und ebenso auch auf seinem Rücken. „Stell dich nicht so an. Du wolltest, dass ich dir Mathe beibringe und nun gib dir auch Mühe, es endlich zu verstehen. Ich könnte mir auch schöneres vorstellen, als an nem Samstag Nachmittag hier in meinem Wohnzimmer rumzuhängen und dir Nachhilfe zu geben. Also hör auf zu meckern und schau zu wie ich das mache.“, fuhr ich ihn leicht genervt an und griff nach dem Kugelschreiber, der vor mir auf dem Tisch lag. Meine Aktion kommentierte er mit einem kurzen Grummeln, bevor er wieder langsam seinen Kopf hob und ebenfalls auf das Blatt vor ihm blickte. Gelangweilt begann ich mir dann Suzakus Rechnungen durchzulesen, um einige Rechenschritte auszubessern und ihm die ersten beiden Aufgaben vorzurechnen. Lauter Flüchtigkeitsfehler... das Prinzip hatte er ja schon irgendwo verstanden, jedoch konzentrierte er sich nicht richtig. Wahrscheinlich lag da einfach sein Problem. „...ich hab keine Lust mehr. Lass uns doch morgen weiter machen, Lelouch.“ „Bitte? Du bist gerade mal 2 Stunden am lernen!“ Plötzlich erhob er sich schlagartig, womit ich wieder rücklings auf der Couch landete. Leicht verwirrt sah ich ihm nach, wie er in Richtung Küche verschwand und mich so gesehen einfach hier sitzen ließ. Was sollte das denn jetzt? Hatte ich mich gerade verhört? Erst war er total scharf darauf, Mathe zu lernen und jetzt war er es nach knapp 2 Stunden schon wieder leid? Wusste er eigentlich was er wollte? „Willst du auch ne Cola?“, war das einzige was nun aus der Küche zu hören war. „Nein. Ich will, dass du deinen Hintern wieder ins Wohnzimmer bewegst und dir endlich den Mist hier einprägst.“, erwiderte ich daraufhin, verdrehte genervt die Augen und machte mich nun auch auf den Weg in die Küche. Er war gerade dabei den Kühlschrank nach besagter Cola zu durchsuchen, als ich ihm die Kühlschranktür wieder vor der Nase zuknallte. Verwundert wandte er mir dann seine Aufmerksamkeit wieder zu und hob fragend seine Augenbraue. Ich verschränkte missbilligend die Arme vor meiner Brust und sah ihn abwartend an. „...was hast du?“, kam es dann nach ner Zeit von Suzaku. Diesmal war ich an der Reihe ihn verwundert anzuschauen. Was ich habe? Ach nichts besonderes~ ich versuch dir hier nur ein bisschen Mathe beizubringen, damit du die Nachprüfung einigermaßen gut hinbekommst. Nichts weiter... Sag mal geht’s noch?! „Manchmal könnt ich dir echt mit der Faust ins Gesicht schlagen, weißt du das? Stell dich gefälligst nicht dumm. Du weißt ganz genau, was ich habe!“, brachte ich aufgebracht heraus. Er sah mich daraufhin kurz gelassen an, ließ dann aber doch ein lautes Seufzen hören und gab sich geschlagen. „...ist ja gut. Ich lerne ja! Aber können wir nicht zumindest ne Pause von ein oder zwei Stunden machen?“ „Du hast doch in ner Stunde eh wieder alles vergessen. Und das ist definitiv nicht Sinn der Sache. Und außerdem kannst du nicht-...“ Plötzlich hielt Suzaku mir bestimmt den Mund zu und grinste mich an. „...jetzt kommen Sie mal wieder runter, Herr Lehrer. Solange ich den ganzen Mist bis zur Nachprüfung drauf habe, reicht das doch vollkommen aus oder? Außerdem bin ich nicht für sechs Wochen bei dir eingezogen um zu lernen. Mir schwebt da nämlich was ganz anderes vor~“, flüsterte er frech und hauchte mir flüchtig ins Ohr. Ich zuckte merklich zusammen und wandte reflexartig meinen Kopf von ihm ab. Mir lief unvermeidlich ein kurzer kalter Schauer den Rücken runter, während ich versuchte mich wieder zu fangen. Es war ab und an wirklich nervend so intensiv auf seine Berührungen zu reagieren. Er musste sich noch nicht mal groß anstrengen und hatte mich schon in der Hand. Obendrein hatte er auch gelernt, diese übertriebenen Reaktionen meinerseits für sich zu nutzen. Und das gefiel mir absolut gar nicht! Suzaku beobachtete interessiert, wie ich unzufrieden das Gesicht verzog und fing dann an zu lachen. Bevor ich jedoch irgendetwas erwidern konnte, hatte er mich schon zu sich gezogen und mich geküsst. Durch diese plötzliche Aktion öffnete ich überrascht meinen Mund, was er direkt ausnutzte und mit seiner Zunge spielerisch in diesen eindrang. Ehe ich mich versah, hatte er auch schon seine Arme um meine Hüfte geschlungen und mich näher an sich ran gezogen. Als ich mich wieder gefangen hatte, erwiderte ich den Kuss fordernd und vergaß daraufhin auch wieder, weshalb ich mich eben noch so aufgeregt hatte. Suzakus heiße Zunge war immerhin viel interessanter. Allerdings löste er sich nach kurzer Zeit wieder von mir, was ich nur mit einem lauten Grummeln quittierte. „Hast du dich jetzt wieder beruhigt?“, kam es dann auch schon wieder von ihm. Beruhigt? Wie sollte ich mich bitte bei so einem Kuss beruhigen? Er hatte mich eher wieder an meinen ja vorhin vergeblichen Versuch, Suzaku ins Bett zu bekommen erinnert. Ich war nun viel eher wieder angestachelt. Und außerdem waren wir alleine. Nunally und Sayako waren noch außer Haus und ich wäre doch wirklich blöd, wenn ich diese Gelegenheit nicht nutzen würde, oder? Nachdenklich sah ich zu Suzaku, welcher mich immer noch abwartend musterte. Allerdings veränderte sich sein Gesichtsausdruck, als er meinen entschlossenen Blick bemerkte. „...ich glaube, ich möchte gar nicht erst wissen was wieder in deinem Kopf vorgeht. Vergiss es, Lelouch. Da geh ich doch lieber wieder lernen, als jetzt mit dir ins Bett zu springen und mir hinterher wieder dein Gejammer anhören zu dürfen.“ „Du bist es selber Schuld. Hättest du nicht versucht vom Thema abzulenken, wäre ich gar nicht erst wieder auf solche Gedanken gekommen.“, konterte ich gleichgültig und sah ich fordernd an. „Ich hab gesagt vergiss es. Du weißt ganz genau, dass ich mich wenn ich einmal angefangen habe, nicht mehr zurückhalten kann. Und jetzt lass uns weiterlernen gehen...“ Gerade als er sich umdrehen und wieder ins Wohnzimmer gehen wollte, griff ich entschlossen nach dem Bund seiner Jeans und hielt ihn somit zurück. So kam er mir nicht davon. Ich gab mich jetzt nicht mit nur einem kleinen Kuss zufrieden. Nicht nachdem ich ihn heute Mittag fast soweit gehabt und er beinahe nachgegeben hätte. Beziehungsweise hätte er nachgegeben, wenn Shirley nicht plötzlich ins Zimmer geplatzt wäre. „Suzaku...“ Angesprochener sah erst etwas verwirrt runter auf meine Hand und dann widerwillig zu mir. Ich erkannte eine Spur von Unsicherheit in seinen grünen Augen und beschloss sofort mir diese zu nutze zu machen. Egal was er auch sagte, er konnte nicht leugnen, dass ihn der Kuss nicht auch ein bisschen angestachelt hatte. „Du bist mir noch etwas schuldig. In mehrerlei Hinsicht... “ „Ich wüsste nicht was!“, erwiderte er gespielt unwissend und lächelte mich überfreundlich an. Ich sah ihn daraufhin nur missbilligend an und griff etwas ungeduldig nach seinem Kinn. Ohne zu zögern, zog ich ihn zu mir und versiegelte meine Lippen mit den seinen. Mein Kuss war fordernd, was Suzaku mein Verlangen und meine Ungeduld nur umso besser spüren ließ. Es war mir im Moment nun so ziemlich egal, ob ich danach wieder Schmerzen hatte oder nicht. Meine Lust war wieder mal größer als alles andere und wenn ich ehrlich war, waren mir die daraufhin möglichen Folgen ebenfalls egal. Mein Dickkopf war mal wieder stärker. Ich wollte Suzaku nun mal viel zu sehr. Er war selbst schuld, wenn er so anziehend und sexy war. Er wusste ja gar nicht wie süchtig ich nach ihm war. Ich liebte seine sanften Berührungen und Küsse vom ersten Moment an und konnte auch gar nicht mehr genug von ihnen bekommen. Ebenfalls wollte ich seinen Körper spüren. Meine Hände über ihn gleiten lassen und ihn ebenfalls mit Küssen verwöhnen. Während des Kusses strich ich entschlossen über seine Brust und drängte dabei meinen Oberschenkel zwischen seine Beine. Als ich diesen dann gezielt gegen Suzakus Lenden bewegte, keuchte er leise in den Kuss hinein. Hatte ich es doch gewusst. Er wollte es auch. Ich verstand nicht, warum er es immer wieder leugnete. Grinsend drang ich daraufhin mit meiner Zunge in seinen Mund ein und forderte ihn zu einem kleinen Machtkampf heraus. Zwar waren meine Chancen nicht gerade groß diesen für mich zu gewinnen, aber ich konnte ihn dadurch zumindest noch etwas mehr anheizen. Denn Suzaku nahm meine Herausforderung zögernd an. Aus einem anfangs harmlosen Kuss, wurde dann schließlich ein heißes Zungengefecht, welches in mir nur noch mehr Lust und Verlangen weckte. Bei Suzaku war es mittlerweile nicht anders. Ich hatte den Druck meines Oberschenkels, ob nun unbewusst oder gar mit Absicht verstärkt. Dadurch begann sich bei ihm bereits etwas zu regen, was mich auch nicht gerade kalt ließ. Plötzlich umfasste er mit beiden Händen meine Hüfte und drückte mich unsanft gegen den Küchentresen. Ich löste mich daraufhin etwas überrascht von ihm und sah zu ihm auf. „...du verdammter Idiot. Ich versuch extra Rücksicht zu nehmen, weil du körperlich nicht wirklich fit bist und was machst du? Wehe dir, du heulst mir später die Ohren voll, weil du dann weder sitzen kannst oder überhaupt nicht mehr imstande bist dich zu bewegen. Denn ich garantiere für nichts, ist das klar?“, entgegnete er beherrscht und leckte mir daraufhin auch schon fordernd über den Hals. Mich überkam eine leichte Gänsehaut und ich schluckte hart, bevor ich entschlossen nickte. Sekunden später, spürte ich Suzakus Hände am Reisverschluss meiner Jeans, woraufhin diese dann auch schon Bekanntschaft mit dem Fußboden machte. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Schlagt mich bitte nicht für das blöde Ende... |D Aber ich wollte nicht das ganze Kapitel unter Adult laufen lassen. ^^' Von daher, wird die Lemon als einzelnes Kapitel hochgeladen~ Ich verspreche euch aber, dass sie nicht lange auf sich warten lässt! x3 LG Pierce~ P.s. Ich wünsche euch allen frohe Ostern! ^o^ Wochenende [Teil 3] ------------------- Hallo~ :3 Schon mal kurz vorab... ich bin mit der Lemon irgendwie nicht sooo zufrieden. xD Aber ich hoffe, dass sie euch trotzdem gefällt. Werde demnächst was besseres fabrizieren. Versprochen. Und jetzt viel Spaß beim lesen~ >3 ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ ~ Suzakus Sichtweise ~ „...du verdammter Idiot. Ich versuch extra Rücksicht zu nehmen, weil du körperlich nicht wirklich fit bist und was machst du? Wehe dir, du heulst mir später die Ohren voll, weil du dann weder sitzen kannst oder überhaupt nicht mehr imstande bist dich zu bewegen. Denn ich garantiere für nichts, ist das klar???“ Von Lelouch kam nur ein zögerndes Nicken, welches ich kaum noch wahr nahm, da ich mich bereits wieder seinem Hals zugewandt hatte. Soweit wollte ich es erst gar nicht kommen lassen. Er hatte sich doch gerade erst wieder von seinen Schmerzen erholt und nun legte er es wieder drauf an... manchmal war er einfach ein verdammter Dickkopf! Wie konnte man nur so hartnäckig sein und einen so lange provozieren, bis dieser endlich nachgab und er somit auch noch seinen Willen bekam? Ich konnte es nicht vermeiden, trotz meiner von Sekunde zu Sekunde wachsender Erregung, doch ein wenig wütend auf ihn zu sein. Und das nicht nur, weil er mal wieder seinen Kopf durchsetzen konnte, sondern weil er mich damit auch noch so schnell rum bekam und ich mich ohne großes Widerstreben auch noch mitreißen ließ. Ich musste wirklich lernen mich durchzusetzen. Gerade bei Lelouch. Denn er wusste, dass ich je nach Situation immer schnell nachließ und ihm dann doch seinen Willen gab. Meistens zumindest... Ich schüttelte leicht den Kopf und versuchte aufzuhören über irgendwelche Dinge nachzudenken, die ich gerade eh nicht ändern konnte. Stattdessen machte ich mich wieder auf die Suche nach Lelouchs unwiderstehlichen Lippen und liebkoste diese als ich sie letztendlich fand. Von ihm war daraufhin nur ein zufriedenes Seufzen zu hören. Ich grinste leicht und drang mit meiner Zunge sehnsüchtig in seinen Mund ein, um ihn erneut auf einen kleinen Machtkampf herauszufordern. Natürlich nahm er diesen nur zu gerne an. Allerdings war jedoch etwas anders als gestern Nacht, was mir erst jetzt langsam auffiel. Mein Verlangen hatte sich seitdem bestimmt um das dreifache gesteigert. Denn in mir brannte ein Feuer und eine Lust, welche die von gestern bei weitem überstieg. Meine Hände fuhren gierig über Lelouchs Körper und konnten einfach nicht mehr genug von ihm bekommen, geschweige denn von ihm ablassen. Es kam mir schon so vor, als hätte ich ihn Jahre lang nicht berühren können. Dabei war unser letzter Sex noch nicht mal 24 Stunden her. Ich konnte mir mein forderndes und gieriges Verhalten nicht wirklich erklären. Natürlich war Lelouch sexy. Nein. Sexy war bei weitem eine Untertreibung. Er war einfach nur heiß und obendrein noch so umwerfend gutaussehend. Keine Frau der Welt kam an ihn heran. Selbst Euphie war bei weitem nicht so attraktiv wie Lelouch. Und dabei war sie wirklich eine klasse Frau. Aber ich wusste trotz allem nicht, wo um Himmelswillen plötzlich diese Besessenheit und dieses übertrieben starke Verlangen herkamen. ...wobei, ich im Nachhinein jetzt nun wirklich besseres zu tun hatte, als über solche Dinge nachzudenken. Immerhin war Lelouch gerade viel interessanter und mein Verlangen gewann letztendlich die Oberhand. So etwas wie Selbstbeherrschung war für mich nun mehr ein Fremdwort als alles andere. Ich hatte nur noch Lelouch vor Augen. Ich wollte ihn spüren. Ihn überall berühren und gleichzeitig sehen, wie er sich vor Lust und Erregung unter mir wand. Ohne zu zögern entledigte ich ihn seiner Jeans mitsamt Boxershorts und machte mich dann daran meine eigene ebenfalls loszuwerden. Währendessen fuhren Lelouchs Hände forschend unter mein Shirt und strichen sanft über meine Brust. Als ich gerade zu ihm aufschauen wollte, zog er mich auch schon am Nacken zu sich und ließ mich daraufhin seine heißen Lippen spüren. Spielerisch leckte er dann mit der Zunge über meine Lippen und bat somit fordernd um Einlass. Diesen gewährte ich ihm und ließ ihm für eine kurze Zeit etwas Spielraum den er, wie auch nicht anders zu erwarten, sofort nutzte. Geschickt verwöhnte er meine Zunge mit der seinen und ließ dabei beide Hände in meine Haare wandern. Oh man... irgendwann brachte er mich noch um. Wie konnte man nur so verdammt heiß sein. Das gehört doch schon fast wieder verboten. Und ich war mir auch noch hundertprozentig sicher, dass ihm nicht mal bewusst war, wie er mich mit seinen Aktionen quälte. Aber gut, das konnte ich auch... Ich ließ schon fast gleichzeitig Hose und Boxershorts zu Boden fallen und drängte mich näher an ihn. Dieses mal wollte ich nicht so lange warten. Vorspiele waren ja ganz nett und schön. Aber in diesem Moment für mich eher unangebracht. Ich wollte ihn einfach nur noch spüren. Alles andere war uninteressant. Und ich konnte nur all zu deutlich spüren, dass es Lelouch nicht anders ging. Er war bereits von der Leidenschaft und der Lust vollständig in Besitz genommen worden und spielte nicht einmal mehr mit dem Gedanken diese Tatsache zu verbergen. Seine heißen Küsse spornten mich nur noch mehr an, sodass ich nach einiger Zeit wieder den Spieß umdrehte. Ich packte ihn ohne Vorwarnung an der Hüfte, hob ihn etwas unsanft hoch und setzte ihn dann auf den Küchentresen hinter ihm ab. Als er den Tresen unter sich spürte, ließ er überrascht von mir ab und sah daraufhin etwas nachdenklich zu mir runter. „...nicht gerade bequem es in der Küche zu treiben, meinst du nicht?“ Auf seine Bemerkung hin grinste ich nur dreckig und streckte mich dann etwas zu ihm, um an seinen Hals zu gelangen. „Es soll ja auch nicht bequem sein. Außerdem... ist es weitaus heißer, es in der Küche zu treiben. Und ich werde einen Teufel tun, mich jetzt mit dir ins Schlafzimmer zu bewegen. Ich will dich jetzt einfach nur noch spüren. Und das genau hier...“, hauchte ich gegen seinen Hals und biss, um meine Worte noch zu unterstreichen, spielend in diesen hinein. Der Griff in meinem Nacken verstärkte sich daraufhin und ein kurzes Stöhnen war zu hören. Zufrieden leckte ich dann über besagte Stelle und sah wieder zu ihm hoch. Wie schon letzte Nacht, waren diese wunderschönen, königslilafarbenen Tiefen mit Verlangen und Lust gefüllt. „...willst du mich noch weiter so sabbernd anstarren oder endlich zur Sache kommen? Nimm mich endlich, Suzaku...“ Erneut zog er mich in einen heißen Kuss und schlang dabei ungeduldig seine Beine um meine Hüfte. Ich spürte seine pochende Erregung an meiner und musste hart schlucken. Wieder winkte mir mein Verstand, bevor er gänzlich verschwand und somit meiner Lust Platz machte. „Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt...“ Mit diesem Satz, hob ich ihn etwas an und drang dann fordernd in ihn ein. Kurz darauf spürte ich auch schon wie sich seine Fingernägel in meinen Nacken bohrten. Ich zuckte kurz zusammen, versuchte mich aber dann wieder auf mein Tun zu konzentrieren. Lelouch hatte seinen ganzen Körper angespannt und machte es mir dadurch noch mal etwas schwerer, mich richtig in ihm zu versenken. „Verdammt, Suzaku! Jetzt mach doch endlich...“, keuchte er mir atemlos ins Ohr und drängte sich so weit es möglich war noch enger an mich. Ich kam seiner Bitte zögernd nach, umfasste seine Hüfte und begann mich in ihm zu bewegen. In den ersten paar Minuten war es für Lelouch eher schmerzhaft, da ich ihn nicht annähernd vorbereitet hatte, aber der Schmerz wich bald der Lust und er begann sich mir nach einiger Zeit ebenfalls entgegenzudrücken. Es war wie bereits beim ersten Mal einfach nur ein unglaubliches Gefühl. Die Hitze nahm unsere beiden Körper in Besitz und ließ uns nicht mehr los. Und mit jedem weiteren Stoß, stieg dieses unglaublich geile Gefühl an. Es tat einfach so unendlich gut Lelouch so stark spüren und verwöhnen zu können. Sein unregelmäßiges Stöhnen war allerdings die Krönung der ganzen Sache. Es mich nur umso mehr an und ließ mich meine Stöße noch etwas verstärken. „Ha...Suza- ...mehr! Nimm mich... noch fester... mh!“ Ich nahm seine Worte nur halb wahr, so sehr war ich von der puren Lust besessen. Jedoch stoppte ich kurz darauf in meiner Bewegung. Da er seine Beine um meine Hüfte geschlungen hatte, konnte ich ihn problemlos tragen und drehte mich dann mit ihm in Richtung Wand. Verlangend drückte ich ihn, vielleicht auch nicht gerade sanft, mit dem Rücken gegen eben diese und sah dann wieder grinsend zu ihm hoch. „Lass uns was ausprobieren~“, hauchte ich ihm gegen die Lippen, bevor ich ihn innig küsste. Er erwiderte den Kuss einwilligend und löste zugleich seine Hände von mir. Als ich mich nach dem Kuss ganz von ihm löste, stellte ich ihn auf den Beinen ab und drehte ihn auch schon mit dem Gesicht in Richtung Wand. Bevor er noch irgendwelche weiteren Fragen stellen konnte, drückte ich ihn verlangend mit meinem Körper gegen diese. Wie ich vorhin schon mit dem Gedanken gespielt habe, ihn ebenfalls etwas zu quälen oder in dem Fall vor Lust um den Verstand zu bringen, war mir doch tatsächlich etwas passendes in den Sinn gekommen. Und ich war nur all zu gespannt auf Lelouchs Reaktion. Es nicht mehr länger abwarten zu können, umfasste ich wieder seine Hüfte und drang tief in ihn ein. Von ihm war nur ein gezogenes, lautes Stöhnen zu hören, welches mir bestätigte, dass meine Idee anscheinend gar nicht so schlecht gewesen war. Ein kleines Erfolgserlebnis musste immerhin auch mal sein. Und somit hieß es dann einfach nur noch: weiter machen. Also drängte ich mich soweit es mir noch möglich war gegen ihn und verstärkte meine Stöße auch zugleich. Nach einiger Zeit wurde unser Verlangen unerträglich und ich stieß nun auch wieder mit voller Kraft zu. Unsere Hände hatte ich ineinander verschränkt und gegen dir Wand gedrückt. Lelouch hingegen hatte seinen Kopf in den Nacken geworfen und drückte sich mir nun in Extase immer mehr entgegen. Je näher wir dem Höhepunkt kamen, desto schneller wurden auch unsere Bewegungen. Und ich übertreibe nicht wenn ich sage, dass mich diese gewaltigen Gefühle fast um den Verstand gebracht hätten. In Lelouch war es einfach so unglaublich eng und heiß... „Ah! Suza... Ich kann... nicht mehr! Mh... ...ha~!“ Als wir letztendlich zum Höhepunkt kamen, krallte ich mich in Lelouchs Hüften fest, stieß noch mal hart zu und ergoss mich zuckend in ihm. Unsere Beine hatten aufgrund unserer Erschöpfung nachgegeben, sodass wir nun beide keuchend auf dem Boden knieten. Lelouch hatte sich mit dem Rücken an meine Schulter gelehnt und versuchte seinen Atem wieder zu beruhigen, während ich mich langsam aus ihm zurück zog und kurz umsah. Plötzlich sah ich etwas, was ich am liebsten nicht gesehen hätte. Ich schluckte hart und versuchte ruhig zu bleiben. „...Scheiße, das war bei weitem nicht eingeplant gewesen.“, brachte ich jedoch immer noch schwer atmend heraus und fixierte die Wand vor uns. Lelouch zuckte auf meine Aussage hin leicht zusammen und drehte sich halb zu mir um. Zumindest soweit es ihm sein Körper gestattete, denn dieser war nun vollkommen ausgepowert. „Was war nicht eingeplant gewesen...?“ Ich lachte nervös und sah ihn flüchtig an. Sollte ich ihm jetzt wirklich sagen, dass er die Wand eingesaut hatte? Besser wäre ja eher nicht... andererseits würde er es gleich sowieso bemerken und wenn nicht er dann spätestens Sayako! Verdammter Mist. Wir sollten vielleicht doch besser aufpassen, wo wir es trieben... „...Suzaku, was ist los?“, kam es erneut von ihm. Ich wandte den Blick von der Wand ab und grinste nur schwach. Lustig war es leider gar nicht mehr. Wir konnten nur hoffen, dass Sayako und Nunally sich noch etwas Zeit lassen würden, damit wir die Wand irgendwie wieder sauber bekamen. „Suzaku!“ Nya... na gut es half ja doch nichts. Ich seufzte kurz laut und zeigte auf die befleckte Wand vor uns. Gleich gab’s ein Donnerwetter... oder er bekam einen Nervenzusammenbruch. Lelouch folgte aufmerksam meinem Finger, bis er besagtes Missgeschick entdeckte. Seine Augen weiteten sich daraufhin und die Blässe steig ihm ins Gesicht. Ich währenddessen zählte innerlich schon mal bis 3. „...das darf doch jetzt nicht wahr sein! Verdammt, ich hab doch gesagt in der Küche geht es nicht! Suzaku!!!“ Ich zuckte bei seinem Gebrüll reflexartig zusammen und versuchte die ganze Sache als nicht sooo schlimm anzusehen... ...leider funktionierte das eher weniger. „Verdammt, jetzt sag doch auch mal was dazu! Das ist deine Schuld!“ „Ähm... sorry?“ „Das macht es auch nicht besser!“, knurrte Lelouch, sah mich mit einen tödlichen Blick an und zeigte dabei immer noch unbewusst auf die hellen Flecken an der Wand. ...irgendwie war dieser Anblick doch lustig. Lelouch mal so völlig die Fassung verlieren zu sehen und laut rumzuschreien war wirklich ein recht seltener Anblick. Hätte ich eine Kamera griffbereit, hätte ich davon direkt einen Schnappschuss gemacht. Wahrscheinlich hätte ich danach schon mal mein Testament machen können, aber dennoch fand ich irgendwie gefallen an der Idee. Aber naja~ vielleicht beim nächsten mal. Jetzt hieß es erst mal die Sauerei von der Wand zu entfernen und Lelouch zu verhelfen sich wieder einigermaßen zu beruhigen. Oh man. Wer hätte denn bitte ahnen sollen, dass so was passieren könnte? Aber gut. Zumindest stand jetzt fest... kein Sex mehr in der Küche. Bei dem letzten Satz kam ich nicht umhin leicht zu grinsen. Zum Glück bekam Lelouch das nicht mehr mit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)