Honey, I love you. von Sehun (...would you please smile for me?) ================================================================================ Kapitel 1: By my side. ---------------------- A/N. Ich bin mit der FF eigentlich recht zufrieden, obwohl die Idee eigentlich anfangs total kitschig, mit einem Fluff-Happy End war. Aber irgendwie mag ich diese Version dann doch um einiges lieber. Bis auf das Ende. Das Ende hatte ich so toll im Kopf und jetzt ist es ganz anders geworden und vor allem viel zu kurz und bündig. Ich hätte es viel besser ausbauen können, aber ich bin sowieso schon mit dem Abgabedatum der FF im verzug, deswegen stelle ich sie jetzt online. Trotzdem hoffe ich, dass sie meinem Wichtelkind gefällt. Viel Spaß. (: By my side. .....you'll never be. Hey Horo. Lange nichts mehr von dir gehört. Wie läufts so in Hokkaido? Geht’s dir gut soweit? Die Andern und ich haben uns gedacht, dass du doch zu deinem Geburtstag zu uns kommen könntest. Dann könnten wir alle zusammen feiern, schließlich haben wir uns ziemlich lange nicht mehr gesehen. Meld dich mal wieder. Wir würden uns freuen. Yoh und Anna. Seufzend wand er seinen Blick von der beschlagenen Scheibe vor sich ab, als er den Aufruf einer gespielt freundlichen Stimme durch den Lautsprecher wahrnahm. „Nächte Station, Tokyo, Funbari. Hoffentlich hatten Sie eine angenehme Fahrt.“ Es war Zeit auszusteigen. Langsam richtete Horo sich auf, ließ das abgegriffene Stück Papier von seiner Hand in seine Hosentasche gleiten und schnappte sich seinen Koffer. Viel hatte er nicht mitgenommen, da er auch nicht vor hatte, länger als drei Tage zu bleiben. Er hatte nichts gegen seine Freunde. Ganz im Gegenteil freute er sich wirklich sehr, sie nach so langer Zeit wieder zu sehen. Der Blauhaarige hatte sich sehr über Yohs Einladung gefreut, hatte schon ein schlechtes Gewissen, da er sich so lange Zeit nicht gemeldet hatte. Doch es gab eine Person in Funbari Onsen, welche er einfach nicht sehen wollte, konnte... Mit einem lauten Quietschen hielt der Zug im Bahnhof von Funbari. Typisch für diesen Ort lag nur eine hauchdünne Schicht Schnee über der Stadt, doch der kalte Wind ließ jeden Bewohner den Winter deutlich spüren. Horo jedoch störte dies weniger. Er war Kälte mehr als nur gewohnt und sie konnte ihm nicht wirklich etwas anhaben. Kurz warf er einen Blick auf die Bahnhofsuhr, bevor er sich mit zügigen Schritten auf den Weg machte. Er war wohl doch später gekommen als er erwartet hatte. Der Himmel war dunkel, doch wie sonst waren keine Sterne zu sehen. Sie wurden vom Nebel verdeckt. Der Ainu brauchte niemanden der ihn empfing, wusste den Weg selbst nur zu genau. Doch umso näher er dem Anwesen seiner Freunde kam, umso größer wurden seine Zweifel. War es richtig hergekommen zu sein? War er schon bereit? Nervös zog Horo eine Schachtel aus seiner Hosentasche, zündete sich eine Zigarette an. Das Rauchen hatte er vor über drei Jahren angefangen, nachdem er wieder nach Hause, nach Hokkaido gegangen war. Bis heute hatte er es nicht geschafft damit aufzuhören. Der Blauhaarige war sich nicht mal so sicher, ob er dies überhaupt auch wollte. Meistens waren ihm die Proteste seiner kleinen Schwester ziemlich egal. Außerdem rauchte er ja auch in geregelten Maßen und nicht sinnlos eine nach der Anderen. Schneller als gedacht befand Horo Horo sich auch schon vor dem Funbari Onsen, in welchem überall Lichter brannten und Gelächter zu hören war. Scheinbar lief Annas Hotel ziemlich gut. Voll zu sein schien es ja mehr als nur deutlich. Mit einer kurzen Bewegung drückte er seine Zigarette aus und trat dann vor die Eingangstür. Einmal atmete er noch tief durch, bevor er zögerlich an diese klopfte. Horo musste nicht lange warten, denn gleich wurde schwungvoll die Türe aufgerissen und vor ihm befand sich ein breit grinsender Yoh. „Horo! Endlich bist du da.“, lächelte der Braunhaarige und umarmte den Ainu kurz. Dieser blieb still stehen, wurde durch seinen Koffer darin behindert, die Umarmung zu erwidern. Doch seine Mundwinkel zogen sich sofort zu einem Lächeln nach oben und man sah ihm an, dass er sich freute wieder in seinem zweiten zu Hause zu sein. „Komm doch rein.“, meinte der Andere dann, nachdem er Horo losgelassen hatte und trat einen Schritt zur Seite, um ihn eintreten zu lassen. Sofort stieg ihm dieser vertraute Geruch in die Nase. Er konnte ihn nach all den Jahren nicht beschreiben, aber es roch einfach nach Zuhause. Ein Geruch, der ihm ein Gefühl von Geborgenheit gab. Manchmal bereute er seine Entscheidung, wieder in seine Heimat gegangen zu sein, doch er hatte nun mal seine Gründe gehabt. In der Halle zog er seine Schuhe aus und stellte seinen Koffer beiseite, bevor er Yoh zum Wohnzimmer folgte, indem sich die anderen befanden. „Leeeeuu~te! Horo ist da!“, schrie der Schamane durch die Halle, worauf Anna gleich wütend zurück schrie, er solle nicht so rumbrüllen, da sie selbst wussten, dass der Ainu bereits hier war. Darauf verstummte Yoh und trat leise in das Wohnzimmer. Horo musste kichern. Es schien sich nichts verändert zu haben. Und das war auch gut so. Ihm hätte es ganz und gar nicht gepasst, wenn die Itaku plötzlich total nett gewesen wäre. Zwar war sie nicht mehr so fies und gemein, wie vor einigen Jahren, aber so richtig herzlich war sie nun auch wieder nicht geworden. So war sie eben, ihre Anna. Mit einem schiefen Grinsen trat auch Horo Horo in den Raum, woraufhin alle Blicke sich auf ihn richteten. Es war etwas unangenehm, so angestarrt zu werden, doch als er das freudige Gesicht seiner Freunde sah, verschwand auch das Unbehagen. „Hallo, alle zusammen.“, grinste Horo und hob zum Gruß die Hand. Die Begrüßungen der Anderen bekam er nicht wirklich mit, denn bereits nach wenigen Sekunden stand Anna vor ihm und sah ihn wütend an, tippte mit einem Fuß auf den Boden um ihre Ungeduld zum Ausdruck zu bringen. „Sag mal, was fällt dir eigentlich ein, dich so lange nicht zu melden?!“, erhob sie laut ihre Stimme und strafte den Ainu mit giftigen Blicken, sodass dieser einen Schritt zurück wich. Doch keinen Wimpernschlag später wurde er von der Blonden kurz umarmt. „Schön dich zu sehen, Horo.“, meinte sie mit einem schwachen Lächeln auf den Zügen. „Ist denn Pirika gar nicht mitgekommen?“, fügte sie hinzu, nachdem sie die Blauhaarige nicht entdecken konnte. Horo schüttelte den Kopf. „Nein, sie ist zu beschäftigt mit den Vorbereitungen für die Hochzeit, außerdem muss sie sich um die Felder kümmern, während ich nicht da bin.“, klärte er auf. Ja, seine kleine Schwester würde heiraten und zwar niemanden anderes als Lyserg. Anfangs war die ganze Truppe schockiert, da sich keiner die beiden als Paar vorstellen konnte, aber diese Meinungen änderten sich sehr schnell wieder. Und wegen der bevorstehenden Hochzeit war Lyserg auch nicht hier, sondern bei Pirika in Hokkaido, um zu helfen. Doch dafür waren, abgesehen von Anna und Yoh, Chocolove, Ryu und Manta hier. Ach, und er, Ren. Ren war auch hier... Der Blauhaarige schluckte hart, als er am anderen Ende des Raumes den Anderen entdeckte. Dieser würdigte ihn keines Blickes, hatte die Augen geschlossen und die Arme abwehrend vor der Brust verschränkt. Sofort folgten alle Horos Blick, wandten sich zu Ren um. Alle wussten, was zwischen den beiden vorgefallen war und warteten auf eine Reaktion des Chinesen. Es wurde vollkommen still, worauf dieser erst ein Auge, danach beide öffnete und direkt zu dem Ainu sah. „Na Ainu-Baka? Wir dachten schon, du wärst irgendwo im Nirgendwo zu ner Eissäule gefroren.“, richtete er seine ersten Worte mit einem schwachen, spöttischen Grinsen an Horo. Dieser grinste sofort, wollte damit sein schlechtes Gewissen überdecken. Er wusste, dass es Ren nicht ernst meinte, dass sein Lächeln falsch war und er sich nur um ihrer Freunde willen etwas sagte. Horo Horo wusste, dass der Violetthaarige ihm noch immer nicht verziehen hatte. Er wollte Ren wieder lächeln sehen. Ehrlich lächeln sehen. So wie früher... „Sowas lasse ich mir von dir nicht sagen, chinesischer Trottel.“, feixte er zurück. „Kisama!“ „Zwerg!“ „Hmpf.“ „Pff.“ Die Anderen mussten lachen, als sie förmlich die Blitze zwischen den beiden sprühen sahen. Sie wussten nicht, dass das alles nicht echt, sondern falsch war. „So“, erhob Yoh plötzlich das Wort und klopfte Horo auf die Schulter, was diesen zusammenzucken ließ. „Es ist spät und Horo hat eine lange Reise hinter sich. Ich bin dafür, dass wir ihn mal ausruhen lassen. Morgen können wir ihn dann mit Fragen durchlöchern“, meinte er und hatte sein typisches Lächeln auf den Lippen. „Du bist viel zu vernünftig geworden, Yoh.“, lachte der Ainu und verließ mit einem 'Gute Nacht, Leute' den Raum, um seinen Koffer zu holen und sich in sein Zimmer zu begeben, welches er sich mit Ren und Chocolove teilen würde. Es war gut, dass er es nicht wieder alleine mit Ren hatte, denn sonst wäre wohl nichts Gutes heraus gekommen. Mit einem Seufzen ließ Horo sich in voller Montur auf seinen Futon fallen. Er hatte die Traurigkeit in den Augen des Chinesen gesehen. Egal wie gut er seine Emotionen vor den Menschen verstecken konnte, bei Horo klappte dies nicht mehr, zu gut kannte er den Kleineren. Wie konnte er auch erwartet haben, dass Ren ihm verzeihen würde? Einfach so, ohne Aussprache. Sie hatten knappe drei Jahre nicht mehr miteinander geredet. Ren war zu verletzt, Horo hatte ein zu schlechtes Gewissen. So etwas konnte nicht sonderlich gut enden, doch der Blauhaarige würde es versuchen. Er würde mit dem Anderen reden, würde ihn wieder ehrlich zum Lächeln bringen. Denn Rens Lächeln war das schönste auf der Welt, nur wusste das keiner außer ihm. Niemand hatte ihn so lächeln sehen wie Horo. Voller Liebe und Freude. Er würde es schaffen. Definitiv. Er würde Ren zum Lächeln bringen. … … … Ungewöhnlich früh erwachte Horo aus seinem weniger tiefen Schlaf. Eigentlich war er ja ein Langschläfer, doch irgendetwas ließ ihn nicht weiterschlafen. Draußen war es noch dunkel und es schien, als würde die Sonne noch nicht so bald aufgehen. Es musste wirklich sehr früh sein. Kurz blickte er sich in dem Zimmer um. Chcolove lag laut schnarchend neben ihm in seinem Futon, doch Rens war leer. Er war nicht da. Schlaftrunken schlurfte der Ainu aus dem Zimmer, drauf bedacht nicht zu laut zu sein. Langsam ging er die Stiegen in das untere Stockwerk hinunter, welche leise quietschten. In der Küche konnte er kein Licht brennen sehen, doch er hörte ein Klirren von Gläsern, was ihn veranlasste in diese zu gehen. In der Küche erblickte Horo in der Dunkelheit die Gestalt Ren, welcher sich gerade ein Glas Milch einschenkte und die Packung zurück in den Kühlschrank stellte. In dem Raum war es fast komplett dunkel, nur das Fenster spendete ein kleines bisschen Licht, sodass man die Hand vor Augen erkennen konnte. „Ren..?“, flüsterte der Blauhaarige leise in den Raum. Angesprochener zuckte etwas zusammen, wand sich zu ihm um. „Horo? Wieso bist du wach?“, fragte der Chinese, während er sein unberührtes Glas auf die Ablage stellte. „Ich bin aufgewacht.. Ren. Ich wollte mit dir reden..“ „Reden? Mitten in der Nacht?“ Ren verschränkte die Arme vor der Brust, zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. Es schien, als würde Horo noch schlafen. „Ja..“, antwortete der Ainu nur und ging einen Schritt auf den Violetthaarigen zu. „Es tut mir Leid. Wirklich. Es tut mir Leid und ich bereue meine Entscheidung...“, sprach er weiter, hörte auf, als er direkt vor dem Anderen stand. Dieser blickte nur still zu dem Älteren auf, bewegte sich kein Stück. „Bitte verzeih mir..“, murmelte er leise und kam dem Chinesen näher. Noch immer gab er keinen Ton von sich, ließ es zu, dass Horo ihm immer näher kam und schlussendlich seine Lippen berührte, ihn küsste. Doch schnell wurde dieser abgebrochen und Ren drückte den Ainu von sich weg, schlüpfte an diesem vorbei. Horo drehte sich um, stand Ren wieder gegenüber. „Was denkst du dir eigentlich, Horo? Dass ich dir so einfach verzeihen kann, nur weil du eingesehen hast, dass du etwas falsches getan hast? Das es ein Fehler war, wieder zurück zu gehen.“, fragte Ren aufgebracht, doch seine Stimme war nicht laut. „Ich.. Du weißt, es war immer mein Traum gewesen, ein Huflattichfeld anzubauen.“, rechtfertigte Horo Horo sich. Schon seit dem Schamanen Turnier war es sein Ziel gewesen, ein Huflattichfeld anzubauen, um die Kolopokkulus zu retten. „Du bist einfach abgehauen und hast mich hier zurück gelassen! Warum hast du nicht gefragt ob ich mitkomme? Warum bist du einfach gegangen? Warum hast du dich nicht wenigstens einmal bei mir gemeldet...“ Ren hatte recht. Wieso war er selbst nie darauf gekommen? Warum hatte er ihn nicht mitgenommen? Er hätte ihn doch sicherlich begleitet. Hätte er nur diese simple Frage gestellt, wäre alles anders gekommen. Alles wäre schön gewesen. Warum war er nur so unendlich dumm? ... „W-Warum kommst du dann nicht jetzt mit? Komm mit mir nach Hokkaido...“, meinte der Ainu verzweifelt. Ren antwortete nicht und eine unangenehme Stille breitete sich in der Küche aus. „R-Ren..?“ Plötzlich begann Ren zu lächeln, ehrlich zu lächeln. Doch es war nicht aus Liebe oder Freude. Dieses Lächeln drückte die pure Traurigkeit aus, die der Violetthaarige in diesem Moment verspürte. „Diese Frage kommt drei Jahre zu spät...“, begann Ren und blickte Horo an. „Alles Gute zum Geburtstag, Horo Horo.“, sagte er noch, bevor er dem Ainu den Rücken kehrte und den Raum verließ. Horo wollte ihm nachrennen, doch hielt sofort wieder in der Bewegung inne, blickte zum Boden. Er hatte es nicht geschafft. Er hat es verloren. Rens Lächeln gehörte nicht mehr ihm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)