Eine schwere Krankheit von Chloe (Nichts hält für die Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 2: Zwei Blickwinkel --------------------------- Hier ist auch schon das nächste Kapitel, allerdings etwas kürzer und im anderen Schreibstil. Aber so hab ich diese Situation am besten darstellen können und im nächsten Kapitel ist auch alles wieder beim Alten. Also~ Es fängt an mit Harukas Sicht und danach folgt Michirus. Ich hoffe, es gefällt euch, auch wenn es kurz ist, aber das nächste Kapitel wird wieder länger. Viel Spaß beim Lesen! =D *°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*° = POV Wechsel Kapitel 2 – Zwei Blickwinkel Oh Michiru, ich wünschte ich hätte Dir das hier ersparen können. Mir wäre es am liebsten gewesen, wenn Du niemals von alledem erfahren hättest, oder eher müsstest. Denn nur weil ausgerechnet jetzt meine Krankheit wieder schlimmer werden muss, musstest Du in das hier mit hineingezogen werden. Wäre es nie so weit gekommen, hätte ich Dich jetzt auch nicht so verletzen müssen. Aber es sieht ganz so aus, als wäre das Schicksal nicht mehr auf unserer Seite. Es ging so lange gut, aber nun... Nun wird sich das alles ändern, ohne dass wir noch etwas dagegen tun könnten. Sicher, ich könnte mich einfach operieren lassen und damit die Chance kriegen auch weiterhin mit Dir zusammen zu sein. Aber... ich kann es einfach nicht, selbst wenn ich es wollte. So ist es einfach besser. Es ging lange genug gut, ich will mein Glück nicht weiter strapazieren. Ich bin dankbar für die wenigen Jahre, die ich mit Dir verbringen durfte. Sie waren die harte Zeit meiner Kindheit wert und ich würde jeder Zeit alles genauso machen, wenn ich Dich dann nur wieder treffen dürfte. Und selbst wenn unsere Zeit zusammen nur so kurz war, so war sie doch die Schönste meines Lebens. Und ich bin mir sicher, dass es mit meinem Tod nicht einfach enden wird. Nein, so wie wir es uns immer versprochen haben, werden wir zusammen bleiben. Bis in alle Ewigkeit. Es ist nur die Frage, in welcher Form. Ich habe nicht erwartet, dass sie sich so schnell schon ändern wird, aber nun habe ich mich damit abgefunden. Auch wenn es schwer fällt, aber so will es unser Schicksal nun einmal. Es hatte uns einst zusammen geführt und nun will es, dass ich Dich hier zurücklassen muss. Aber ich bleibe bei Dir. Das weiß ich, ich kann Dich gar nicht vollständig verlassen. Ein Teil von mir wird immer in Dir bleiben und auf Dich achten. Ein kleines Lächeln huscht über meine Lippen, bevor es wieder verblasst. Eine leise Melodie erfüllt unser gemeinsames Haus. Ich kenne diese Klänge. Du spielst, wie immer wenn Deine Gefühle Besitz von Dir ergreifen. Es war schon immer Deine Art, Herr über die Lage zu werden und all das auszudrücken, was Du nicht in Worte fassen kannst. Und so scheint es auch diesmal zu sein. Deine Violine klingt so unendlich traurig. "Michiru..." Ich verstehe Dich. Ich kann nicht sagen, dass ich glücklich über diese Situation bin. Aber früher oder später wäre es sowieso soweit gekommen, nur leider sollte es früher sein. Wir müssen uns beide damit abfinden, auch wenn es schwer fällt. Nichts ist für die Ewigkeit bestimmt, auch unser Glück nicht. Aber aus dem letzten Rest unserer Zeit würde ich sehr gerne das Beste draus machen. Keiner weiß genau, wie viel Zeit uns noch bleibt, also sollten wir sie lieber nutzen. Es ist immerhin unsere letzte Chance. Und ich bin mir sicher, dass Du das genauso siehst. *°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*° Schnell laufe ich nach oben in mein Atelier und verschließe die Tür hinter mir, bevor ich mich auf der Fensterbank niederlasse, auf der sonst Du immer sitzt. Unzählige Tränen laufen über meine Wangen. Ich habe es schon längst aufgegeben, sie zu stoppen, es hätte überhaupt keine Sinn. Nicht jetzt, nicht nach dem Gespräch mit Dir. Dieses eine Mal kann ich meine Gefühle nicht so leicht abschalten. Ich versuche mich abzulenken, indem ich nach draußen schaue. Doch die Landschaft, die sich dort vor mir erstreckt, die sonst immer so friedlich und beruhigend wirkt, scheint jetzt nur eine einzige Einöde zu sein. Kein Trost, keine Hoffnung finde ich in der Natur, im nahen Meer. Normalerweise genügt das Rauschen des Meeres, um mich zu beruhigen. Aber das hier ist einfach keine normale Situation. Jede Faser in mir schreit, alles zieht sich in mir zusammen, mein Herz scheint regelrecht auseinander springen zu wollen, wenn ich nur daran denke, Dich zu verlieren. Die Vorstellung, Dich nicht mehr bei mir zu haben, stürzt mich regelrecht in einen unendlichen Abgrund. Ein Abgrund, vor dem Du mich immer bewahrt hast. Und nun soll das vorbei sein? Einfach so? Was soll ich denn ohne Dich machen? Ohne meine zweite Hälfte, mein anderes ich. Ohne Dich, kann ich nicht mehr so weiter machen wie bisher. Mit Dir würde auch meine Zukunft gehen, nein Du bist meine Zukunft. "Haruka..." Es ist nicht mehr als ein ersticktes Schluchzen, das ich da zustande bringe. Eine Welt ohne Dich, ist keine Welt mehr. Was hast Du Dir dabei nur gedacht, mich hier einfach zurücklassen zu wollen? Ich kann Dich nicht verstehen, Haruka. Es scheint Dir nichts mehr an diesem Leben, an mir zu hängen, ansonsten würdest du Dich nicht so entschieden. Gibt es denn keine Möglichkeit mehr, um Dich vom Gegenteil zu überzeugen? Du hast so stur gewirkt, wie eh und je und wenn Du dir einmal etwas in den Kopf gesetzt hast, dann gibst Du auch keine Ruhe mehr. Das weiß ich nur zu gut, das hab ich in der kurzen Zeit mit Dir deutlich zu spüren gekriegt. Aber noch nie zuvor habe ich mir so sehr gewünscht, dass Du Deine Sturheit ablegen würdest. Man konnte Dich noch nie von etwas abringen, aber genau das will ich jetzt können. Ich will Dich nicht verlieren. Bei jedem könnte ich es verkrafte, aber nicht bei Dir. Ich liebe Dich, Du bist mein ein und alles, das Wichtigste in meinem Leben. Ohne Dich, bin ich nicht mehr ich selbst. Haruka, sag mir, was ich tun soll. Wie hältst Du es nur aus, mit dieser Gewissheit zu leben und sie einfach so hinzunehmen? Wie schaffst Du es, so ruhig zu bleiben, wenn ich bereits an dieser Nachricht zerbreche? Wie kannst Du Dir nur so sicher sein, dass das nicht unser Ende ist? Dass wir trotzdem zusammen bleiben... Langsam stehe ich wieder auf und greife nach meiner Violine. Sofort fange ich an zu spielen und bald sind meine Augen geschlossen, während meine Gefühle regelrecht in das Instrument hinein fließen und in Klänge übergehen. Ich spiele und spiele und merke, wie meine Gedanken aufhören, sich im Kreis zu drehen und ich langsam in meine Welt eintauche. In meine Welt, in der mir nichts wehtun kann, in der ich vor meinen Gefühlen sicher bin. Doch der kurze Moment hält nicht lange. Schlagartig öffne ich meine Augen wieder, als ich in der Bewegung gegen den Flügel - Deinen Flügel - stoße. Fast schon zeitgleich kehren auch meine Tränen wieder zurück und während ich auf das weiße Instrument starre, verschleiert mein Blick mehr und mehr. Ich versuche die Tränen weg zu blinzeln, doch sie werden direkt von neuen ersetzt. Es scheint, als wäre mir keine Zuflucht gegönnt, also lege ich die Violine wieder zur Seite und streiche nahezu zärtlich über die Oberfläche des Flügels. Kaum bin ich zurück in der Realität, sind auch meine Gedanken wieder bei Dir. Ich will Dich nicht verlieren, aber ich werde es. Und ich kann nichts dagegen machen. Ich habe schreckliche Angst vor dem Moment, in dem Du nicht mehr bei mir sein wirst, mich nicht mehr schützen wirst. Und ich weiß nicht, ob ich das überlebe, ob mein Herz das überlebt. Ich kann mir mein Leben ohne Dich ja nicht einmal vorstellen. Aber es wird unweigerlich auf mich zukommen. Ob ich es nun will, oder nicht. Ich werde einsehen müssen, dass Du nicht für immer bei mir sein wirst, dass Du mich verlassen und hier zurücklassen wirst. Einfach so... "Haruka..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)